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loo Jahre katholische ksarrci vrcsac - Jahre ücr entwicklung ver Mchenvau vor 70 Jatzrm Va8 „tiber Nemorsbilium" „Liber N! e m o r a b i l i u in der katholische» Psarrkirche in Nenstaöt-Tresden seit 1828 angefangen von Pfarrer Aloqs Günsel", so steht über den wertvollen vergilbten Blättern zu lesen, die uns heute einen — wenn auch kargen — Einblick in die historisch: Entwickelung der Iubiläums-Psarrei St. Franzis kus .T'averius z» Dresden-Neustadt gewähre». Pfarrer Günzel, ei» Kind der gesegneten Grafschaft Glatz, war der zweite Psarr- hcrr der Neustädler Gemeinde, und stand dieser fast zwei Jahr zehnte — von 1828 bis 1847 — vor. Er hat in die Zukunft ge schaut und für die späteren Generationen die schlichte Psarr- chronik angelegt. Wenn wir daher b:i der Hundertjahr feier der P f a r r g e in e i n d e rückwärts in die Vergangen heit schaue» und manche interessante Einzelheit erfahren können, so danken wir es nicht zuletzt diesem zweiten Pfarrer der Iubel- gemcinde. Wi: unsere Vorfahren seinen Worten, so dürfen wir heute nochmals seiner Niederschrift lauschen und hören, was sein „Liber Memorabilium" erzählt. vie ttmfkriily Oeftkrreichitche öefalitllfchafw Kapelle Noch unter August dem Starken war's. Da wurde in Dresden-Neustadt eine Insanlerie-Kaserne gebaut. Oestlich von der Haupisiraße. wo die Kaserncnstrasze noch heute daran er innert. In dieser Kaserne richtete des ersten Polenkönigs Nach folger, Kurfürst Friedrich August II., im Jahre 1788 ein Er ziehung-Institut für Soldatenknnbcn ein. Der geheime Kriegs rar v. Ponikau, ein Konveriit, wurde zu dessen ersten Leiter besie'.Ii. Dieses Inst-iut beherbergte sehr bald auch eine beacht licke Anzahl katholischer Zöglinge. Die Zahl der katholischen Stiftungen betrug gegen 125. So kam es. das', v. Ponikau in der Kaserne eine katholische Kapelle erbauen lieh. Ter Grundstein zur katholischen Gemeinde Dresden-Neustadt, die cs seit der Reformatio» nicht mehr gegeben hatte, war damit von neuem gelegt. Die Verwaltung der Kapelle wurde zunächst dem Kaplan des Kapserlich-Oesterreichischen Gesandten, Grafen v. Wratislaw, anvertraut. Die Zöglinge des Ponikauschen In stituts wohnten nicht nur Sonn- und Festtags, sondern auch an den Wochentagen dem Gottesdienst in der neuen Kapelle bei. angeeisert durch das vorzügliche Vorbild ihres eigenen ersten Vorgesetzten und Direktors. Der Siebenjährige Krieg brachte einen Wandel. 1762 wurde dis Anstalt von Kurfürst Friedrich August II. nach dem kursächsischen Annabnrg verlegt. Die Kapelle aber, die ganz der kanerserlichen Gesandtschaft zur Erhaltung übertragen worden war. blieb auch fortan erhalten und wurde von dem Gesand- schastskaplan weiter verwaltet. Bei der Bevölkerung war si: allgemein als die „Kagserkapelle" bekannt. Als der Gesandt- s'mftskcmlnn auch die Seeisorge für die in Neustadt und auf dem Sande (jetzt Antonstadt) wohnend:» Katholiken übernahm, er hielt er vom Kurfürsten eine jährliche Zulage von 866 Talern. Im Jahre 1762 nach Verlegung des Instituts nach Annaberg hatte man für die Neustädtcr katholische Jugend auch eine eigene katholische Schule errichtet, ein Beweis dafür, daß dir Gemeinde schon eine annehmbare Zahl Seele» zählte. Nach dem Posener Frieden im Jahre 1867 übernahm König Friedrich August der Gerecht« die vollständige Unterhaltung der Kapelle und stellte als ersten ..königlichen Kaplan" Philip pus Stadlmair, einen gebürtigen Rheinländer, an. Da die Kapelle zur Kaserne gehörte, gingen auch die öfteren Kriegs gefahren an ihr nicht spurlos vorüber. 1814 muhte die Kap:llc vollständig dem Militär überlassen werden und die Russen, die damals die Kaserne bevölkerten, benutzten die günstige Gelegen heit. um aus den zinnernen Orgelpfeife:: Kugeln zu giessen. 1816 folgt: dem ersten Kaplan Stadlmair. Kaplan Anton Ri äzter, gebürtig aus Wittichenau in der preuhischen Lausitz, im Amte. Unter ihm wurde die Kapelle Ende 1827, zur Pfarr kirche erhoben und ihm selbst die erste Pfarrstelle übertragen. Pfarrer Richter aber wurde der Gemeinde schon 1828 durch den Tad entrissen. vie „Pfarrkirche" in lier Infanterie'Kaserne Seit 1825 war also Dresden-Neustadt Pfarrei. Als „P'arr- kirche" aber fungierte die bescheidene Gesandtschaftskapeüe in der Infanterie-Kaserne weiter. Dem Schmucke und der Aus stattung nach ging es darin alles ander: denn „königlich" z». Es gab also auch damals schon arme Gemeinden. Und Dresden- Neustadt ivar jedenfalls noch ärmlicher wie der bescheidenste Biedermeierhaushalt. Aber die Pfarrei hatte in dem oben genannten Pfarrer Aloys Günzel einen ebenso trefflichen Seelsorger wie Sachwalter. Er wandte sich mit einem Verzcich nis „aller Vorgefundenen defekten und beinahe ganz unbrauch baren Kirchensachen" an die Vorgesetzte Behörde mit der Bitte, dem Uebelstando abzuhelfen. König Anton hals der Gemeinde. Die Kapelle konnte mit seiner Hilfe gründlich ausgebessert werden. Bislang ivar sie nur über den Kasernenhos her zu gänglich gewesen. Jetzt brach man eine neue Tür, die einen Zu gang direkt von der Ritterstraße aus schuf. Zwei Jahre spät:r erhielt die „Pfarrkirche" auch einen neuen Altar, vom Hos- Üukateur Franz Papazzi gefertigt und Professor Vogel v. Vogel stein schuf ein würdiges Altarbild, das etwa in Lebensgröhe de» Schutzpatron der Kirche, den hl. Franziskus Taverius darslellle. sDas Bild befindet sich noch heute im Besitz des Pfarramtes.) Ab:r trotz ihrer Armut erlebte die Gemeinde auch Feierstunden. Am Osterfeste 1829 führte das Hautboistenkorps des Prinz Alberlschen Regimentes unter Leitung seines Direktors Suchan- nck eine Messe von Schuster auf. Am Pfingsttage des gleichen Jahres eine solche von Miksch. Immerhin bestand das etwas sonderbare Verhältnis, dah die „Pfarrkirche" dem Kriegsminist:rium unterstand. Und eines tages wurde dann die Kasernen-Pfarrkirche vom Kricgs- mtnisterium „gekündigt". Es war gegen Mitte des Jahrhun derts, als die Soldaten nicht mehr zulangten. Die Sache hatte aber immerhin das Gute, das; schneller, als es wohl sonst gekom men wäre, die Gemeinde vor der Notwendigkeit stand, eine eigene Pfarrkirche zu errichten. In wenigen Jahren wurde der Bau durchgeführt. Das im langobardischen Stile des zwölften Jahrhunderts erbaute zweitürmige Gotteshaus erstand, dag »och heute allen Dresdner wohlbekannt an der Einmündung der Hauptstraße in den Albertplatz treue Wacht hält. Am 30. No vember 1855 erfolgt: -er Auszug aus der Infanterickaserne. Die Gemeinde, die sich schon seit Jahren „zivilisiert" hatte, ver ließ nun völlig den militärischen Boden. -kl»» Mm«, veled, eine «rte, vel-re staut u. blensenck »ekinea leint erlangen unck erkalten v»>, vleekt eled nur mit Uer »Nein eckten Nt« It»«»t« l-IItenintlvkeotk» von kerrnnmn » c»., Neckedeul. Truppenvermehrungen brachten um die Mitte des vori gen Jahrhunderts die katholische Gemeinde in Dresden- Neustadt in Bedrängnis. Die Räume (Kapelle, Pfarrer- und Lehrerwohnung sowie Schulzimmer) in der Infan terie-Kaserne mußten geräumt werde». Erst au? einen dreijährigen Rechtsstreit hin fand sich die Regierung zur Zahlung einer Abfindungssumme von 10 06» Taie'-n an das Apostolische Vikariat und schließlich auch zur kosten- -oieii lleberlafsung eines Bauplatzes für eine neue K-rche bereit. Dresden-Neustadt sah damals noch etwas anders aus wie heute. Der heutige Albertplatz lag lchon außer halb der Stadt und existierte höchstens in den baurät- stchen Stadlpläneu. Der Bauplatz, von Baumgrnppen um geben in Form eines Dreiecks, lag vor dem Bautzner Tore. Am 1. September 187,2 wurde er im Bestein des „Königlichen Chaussee-Inspektors" dem Pstnrer Peter Novack übereignet. Der damalige Bischof Joseph Dittrich war sich sofort bewußt, daß man an diesem bedeutsamen Platze für den schon eine Anzahl größerer Bauprojekte fchwcb- ten, einen Bau aufführen müsse, der seiner Umgebung und der Stadt würdig wäre. Mt optimistischem Weitblick griff der Bischof einen bedeutend kostspieligeren Bauplan aus, der den städtischen Raksbau-Jnspektor Herrmann Bothen zum Urheber halte. In aller Stille, ohne jedes äußere Zeichen seiner Würde, segnete der Büchest bereits am 24. September 187,2 im Beisein des aussührendeu Maurermeisters Tauchert den Grundstci». Dann galt seine größte. Sorge der Ausbringung des nicht unerheblichen Baukapitals. Sein Mühen blieb nicht tinbelohnr. Wie cs in der nach Fertigstellung des Baues erschienenen Fest- ichrift heißt, legten B'kenner aller Konfessionell ihre gro ßen und kleinen B: läge zu dem Bane in seine Hände. So konnte bereits am 6. 'August 187,8 das Kirchdach ge hoben werden. Dem Büchos selbst aber ivar die Voll endung dieses seines Werkes nicht mehr be'schieden. Wie es seinem Vorgänger Bischof Laurenz Mauermann beim Ban der St.Trinilatisiicche in Leipzig erging, o mußte auch Büch st Dittrich das fast vollend«.'-: Werk seinem Nachfolger über lassen. Am 5. Oktober 187,8 ging er zur ewigen Ruhe ein. Ter Ban machte schnelle Fortschritte. Anfang Novem ber waren beide Turmknöfste aufacricktet. Ju einen der Turmkuöpfe Wurst' eine Pergnmentrolle wir der Gistchichte des Baues, nebst Angabe des Pontifikats Pius IX., und einige andere Zcitdoknmente »Münzen, Zeitungen), dem anderen ein Adreßbuch der Stadt Dresden von 187,8 mst eine Beschreibung der Straßen und Plätze eingstügt. Am 18. April 1854 konnte man bereits ans der Jnstinterie- Kaserne in den neuen Ban übersiedeln. Inzwischen hatte sich ein Ausschuß gebildet, der sich zum Ziele setzte, dem Erbauer des Gotteshauses, dem Um llaz Soite8hau8 am MreriMtz Dresden-Neustadt war an einem seiner schönsten Platze lim ein neues, würdiges Gotteshaus reicher. Die ka-ho- kiiche Gcmcinde hatte ein neues Zentrum, au dem s-ch ihre religiöse Betätigung immer höher cmporranken lonnte. Daß der Gemeinde der innere Ausbau unter den bekannten ..toleranten" Verhältnissen nicht leicht gemacht wurde, zeigt folgende kleine Anekdote. Im Kriegsjahre 1870 beher bergte Drcsdml einige leibhaftige L a z a r i st e n - Patres :n seine» Mauern. Diese hatten die Seelsorge bei len hiesigen sra stoischen Kriegsgefangenen auszuttven. Als ihre Tätigkeit an Ende ging, hatte sie der damalige Plärrer Von Dresdc : Neustadt Eduard Machnczek (1870 bis 4 885), der ln.. Ami nach dem Tode des Pfarrers Nnon Zeller (1'st,!—1870) angetretcn hatte, e.ngcladen in seiner Gcmeinoe einige Predigten, a!w eine Art Voiks- inission, niuer Sem Namen einer Joselsandachr abzuhalte». Aber das M'rststeriirm des Kultus und öffentlichen Unter richts wähn.e den sächsischen S:aat in Gstahr. Es ver weigerte dir dazu erforderliche Genehinigung, angeblich weit die Lazaristen nur der französischen Kriegsgefangenen wegen da fest:: Aber du- Gemeinde ist trotzdem gewachsen und erstarkt. In den siebziger Jahren wurden in der Kirche auch katho lische MUn'iirgotteSdienste eingerichtet, die bis zur Errich tung der !-arnüonkirche. die in diesen Tagen aui 27, jähriges Bestehen zurückbückt, bestanden. Auch das Ka dettenkorps wurde hinsichtlich seiner katholischen Zöglinge damals der Neustädter Psarrkirche angegliedert. Aus der Chronik zu schließen, scheint die neue Kirche tauge Jahre noch ohne jede Sitzgelegenheit gewesen zu sein. Denn 1882 machte Pchrrer Machaczek folgenden Eintrag: „Ende Februar ließ der Hvchwürdigste Herr Bischof 4 große und 2 kleine Ceiteiibänke an der Wand für die Kirchenbesucher machen, damit sie sitzen könnte»!" In dieser Zeit wurden auch die beiden Oratorien in die Kirche eingebaut und auch wilstige größere Ausbessernngsarbeiten vorgenommcn. Es se: auch daran erinnert, daß der Katholische Bürgerver-ein :m Jahre 1885 aus der Neustädter Gemeinde heraus entstanden ist. Kensistorialrat Machaezek wurde im Jahre 1885 zum königlichen Hoskaplan ernannt und überließ lein Amt dem scstherigen Progymnasialdirektor Anton Buck 11885 bis 1807). Unter ihm machte die Gemeinde weitere Fort schritte. Auch der Kirche war er ein großer Förderer. Die beiden Statuen an der Kommnnionbnnk wurden von ihm angeschasft, das Orgelchor wurde vergrößert und die Kirche mit einer Heizanlage versehe». Durch verschiedene Wohl täter wurde ein schöner Kreuzweg gestiftet. Inzwischen war die Seelcnzahl so groß geworden, daß sich von >808 ab die Anstellung eines Kaplanes nötig machte. 1897 wurde auch noch Pieschen dem P'arrbczirk einverleibt, 1002 der Weiße -Hirsch, Bühln» und Weißig mit den dazu gehörigen Ortschaften. Pieschen wurde schon 1904 zu einer selbständigen Pfarrei erhoben. Pfarrer Josef Sch Sil berner (1898—1899) wurde der Gemeinde nach ein jähriger Amtsdauer durch den Tod entrissen. Drei Sta tuen in der Kirche stammen von ihm. Unter seinem Nachfolger -Heinrich Salm (1899-1904) erhielt die Kirche ihre elektriiche Beleuchtung. Die im Südanbau unter- gcbrachte katholische Schule, deren Kinderzahl mit der Ge meinde beständig anwnchS, hatte längst in der Jvrdan- straße einen größeren eigenen Ban bezogen, wo die Tradi tion enger Zusammenarbeit mit Kirche und Gemeinde weiter gepflegt wurde. So wuchs die Pfarrei immer stärker in die moderne Grvßsiadtseelsvrge hinein. Unter dem Pfarrer Konsistoriat- rar Alexander Hartmann (1905—1917) konnte das 59 jährige Bestehen der Kirche durch ein Pontifikalamt und eine Gemeindcfeier begangen werden. Im Dezember 1909 zeichnete ein Pontifikalamt den 50 jährigen Gedenk« seligen Bischof Dittrich ein würdiges Denlmal z» errichten. Man beschloß, der neuen Kirche e:n Geläut zu sliste». Der P.Ln fand w starke Unterstützung, daß man von dem Er trage der Sammlung nicht nur drei Glocken be'ch.isten, sondern noch einen »amhaitcn Beitrag zum Ankans der beiden Tnruiuhren beisteuern konnte. 'Am ! Juli 187,-f sank die feierliche Weihe der neue Glocken statt, d:e ans den Akkord Es-G-B abgestimmt und in Dresden hergeslellt worden Ware». Die größte Glocke zeig e auf der Vordersette ein Bild des hl. Joseph, wahrend ans der Rückseite eine Widmung für den verstorbenen Bischos an gebracht war. Tie beiden großen Glocken Hai leider der Weltkrieg der Gemeinde genommen und so sür lange Zett die Harmonie des Geläutes zerstört. Mitglieder der ille.ii: rnng. des .Kittttlsministeriilms, der evangelischen Geistlich keit, des Siadtrates und der Stadtverordneten nahmen damals an der Glvckenwcihe teil. Inzwischen hatten die Katholiken Sachsens in der Person des Bückofes Ludwig Forwerk einen neuen Oberhinen bekommen. Auch dieser ließ die V.stiendnng ocs Kirckenbaues von Aistang an seine größte Sorge -e-n. Das Innere der Kirche erhielt damals seine pruckttge ,nnst- volle Malerei (siehe den eigenen 'Artikel in dieser Aus gabe). und die Orgel. Am 80. November 1855 end- ,'lch war der Tag der Kirchweihe gekommen. Bücho« Forwcrk vollzog in Anw-.'w„heit last des gcsamten Königs hauses. mehrerer Staatsminister und zahlreicher anderer Ehrengäste die heilige Handlung, die für die Nenstäd-er Piarrgemeinde ein Ereignis von höchster Tragweite be deutete. Seit diesem Frendentag zählt man also heule siebzig Jahre. Ter Ban stand vollendet. Mochte er auch nicht mtt den ettidruckoollsieii Werken der Bantunst in Dresden m . süern» w hatte sich die Gemeinde doch ein würdiges Knnn- denknra! gesetzt und auch die S.adi durch ein werivottes Bauwerk br-eichert, dessen Erhai.nng und Pst'cge auch von« küiistlerück, » Standpnnkl ans wert und teuer ist. Und mögen auch die be'chüdenen Ausmaße der Kirche n-.e v'.e heutigen Verhältnisse der Großstavi-Gemeinde fast zii c>sg zu werden droh:», so ist das nur ein sichtbarer Beweis dafür, dast der Geist in der Gemeinde wrü:or und ksrttchafft, der einst vor siebzig Jahren dieses Werk erstehe» ließ. Möge die Erinnerung an die Glanbensireue und die Lpsergesinming jener Generationen, Lenen wir den Ban dieser Pfarrkirche zu verdanken haben, diejenigen zii gleichem Eifer begeistern, die heute das Gemeinde- und Kirchenjnbiläum mitzuseiern in der glücklichen Lage und. M. D, tag der Konsekraiion der Kirche aus. Am 1. April 1917 wurde P'arrsr Hartman» an die Spitze der Hoskirchen- psarrc: berufen und a» der Neustädler Pfarrei rolg'.e 'hm im Amte Konsistorialrat Karl Rothe, bisher Pmrrcr !>, Planen i. B. Am 22. April 1917 wurde der erste Gottesdienst im kleinen Saale des „Weißen Adler" in Oberst,schwitz gehalten, nachdem das Ministerium die Ge nehmigung zu monatlich einmaligem Gottesdienst gegeben hatte. In Bühlau fand 1916 der erste Religionsunterricht statt. Kurz nach der Weihe des neuen Goiteshaii'es war cs gewesen, im Jahre 1856, als Visthof Forwerk hier zwcl Prinzen des Hauses HohenzoUcrn-Sigmciringen das Sakrament der Firmung spendete. Die Gemeinde selbst wurde diest'S Glückes erst 1917, zum erstenmal teilbastig, dann widcrholt in den Jahren 1917 und 1919 durch Pistbas Dr. Löbmann und 1922 und 1924 durch Püchoi Tr. Schreiber. Tie Gemeinde zählte nach der letzten oor- ücgendeu Vvlk-s'tt'hliing im Jahre 1910 über 7500 Seelen. Auch der Weltkrieg schlug diesem Gotteshaus Wunden. Am 10. Mai 1917 mußte die Gemeinde ihre beiden großen Glocken opsern. deren Inschriften an den größten För derer des Kirchenbancs, Bischof Joseph Dittrich erinnerten. Nur die klein: Maricngiocke verblieb im Amte. Und sie allein ruft seither mit ihren heilen Klange zur Kirche «nid zum Gebed Den Verlust der Glocken hat di: Gemeinde noch nicht wieder er?-:.:» können. Galt es doch zunächst eine größere Ausgabe: Das Innere der Kirche. d:ren Ausmalung in de» langen Jahre» be trächtlich gelitten hatte, mnszte einer grnndlrgriwen Erneu.rnng unterzogen werden. Bewährte Kräfte haben in den vergangenen Monaten daran gearbeitet (worüber besonders berichtet wird), das Festgewand i» alter Schönheit wieder erstehen zu hüstn. in dein ditp.Pfarrkirche vor 70 Jahren ihre Weihe eiw"' mg. In alter Freundlichkeit strahl en nun die Wände W ":r wieder ihre alten Farben und Flachen wieder.- die ßniisteo'.ttii Verzierungen an Simsen und Kanten beleben das G'n -? und von oben blickt in diese jubelnde Farbensinsonie em sternen- übersätes blaues Himmelsdach, Kirelfe und Gemeinde sind zur Iub-eli.'ier bereitet. Einst ein kleiner Stamm von stramme» Soldalen Zöglingen in der Gesandt schastskapelic der Iilsantcriekaserne ist die Ge nemde hen> m estier der bcdentendsten knibolisck.'ii Psan-est» der Land"-' mtt stadt Dresden geworden. Und die Enlslehnng der Gemeind- aus dom militärische» Milieu heraus kann und möge anaüi beule ui d in Zukunft Symbol und Ansporn sein: Jedes einzelne Ge meindemitglied ein Soldat, die Gemeinde e-'ne Hcersckar von Streitern Jesu Christi in treuer Gefolgschaft ihres Schnizpali-ons Franziskus Taverius im Kampf sür Glauben, Zuckst und Sitte. Dann wird auch in Zukunft die Gemeinde ihre Mission ei-stillen für den Einzelnen, für Stadt. Volk und Staat in, Dienste eines Höheren. In diesem Sinne den, Patron und der Jubel Gemeinde heute unser aller Gruß und Segenswunsch an der Schwelle zum zweiten Jahrhundert! Nt D. kucsttuinölunxs k^riedrick pustet (Loetiment ckes Verlags 2os. Küsei L Urieckr. pustet X.-O.) I.e1pr1x « kudolkstrsvs 3 pernrui 28L73 0 küclierkataloxe gratis IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIUIIIIIIIIIIIM