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Nummer 218 — 24. Jahrgang «mal wöch. Bezugspreis: für Septbr. 3,— einW. Bestellgeld. Anzeigenpreise: Die Igesp. Pctitizeile »»Pj. Stellengesuche 2» L. Die Petitreklaniezeile, 89 Milli meter breit, 1 Offertengebithren für Selbstabholer 80 L. bei Uedersendung durch di« Post außerdem Portozuschlag. Einzel-Nr. 1ü L, Scmntags-Nr. 1» Geschäftlicher Teil: IosefFohmann, Dresden. Sonntag, 20. September 1925 gm 8aü« hiiherer Gewalt erlischt lebe Berpflichluug aufLieserung sowie Erfüllung von Anzeigen-Auitrügen u. Leistung von Schadenersatz. Für undeutlich u. d. Fernruf übermittelte Äuzeigen übernehmen wir keine Berank« woriung. Unverlangt eingesandte und mit Rückporto nicht versehene Manuskripte werden nicht awbeivahrk, Sprechstunde der Redaktion ü bis ö Uhr nachmittags. HaupMristleiter: Dr.-osef Albert. Dresden. SrssUin-a. I'rsZer 3lr. 24 8 tk> Ü M Y l 0 «kSRiittlN wrschüftsfteU«, Druck und »verkaa, Saxonia. Buchdnickerel GmbH.. DreSdea-A. 18. Holbetnstratz« 4L gerurni 8272S. PosischeUkonto Dresden I47M. Baiiikoiuo Basse»«« » gsrttzsche, Dresden. Für christliche Politik und Kultur Nedaktion der Sächsischen Volkszeitung Dresdon'Allst. Itt. Holbeiuslrns;eM ^ernrri' und Auf dem Wege zur Arbeitslosenversicherung Bekanntlich hatte bereit» im Jahre 1922 ein Gesetzen divurf für eine vorläufige Arbeitslosenversicherung im Vorläufigen Reichsmirtschnftsrat und im Reichsrat Zustimmung gefunden, der dann allerdings, im Ianurar 1923 dem Reichstag vorgelegt, dort nicht mehr zur Bel>andlung gelangt ist. So bewendete es in Deutschland zunächst bei der Erwerbslosenfürsorge, die freilich wesentliche Umbildungen erfahren mutzte, als cs zu Ende 1923 galt, Klarheit in der deutschen Finanzlage zu schaffen und den Haushalt der öffentlichen Körperschaften ins Gleichgewicht zu bringen. Waren bis dahin die Lasten der deutschen Erwerbslosen- sürsorge aus Mitteln des Reiches, der Länder und Gemeinden aufgebracht worden, so wurden st« nunmehr im wesentlichen durch Beitrüge der Arbeitnehmer und ihrer Arbeitgeber, also durch die Wirtschaft, bestritten. Dieser Uebertragung der Lasten entsprach rs, wenn man nunmebr auch in fortschreitendem Matz Selbst verwaltung und Selbstverantwortung der Wirt schaft auf diesem Gebiete einstchrte. Dies geschah in enger Anlehnung an das ivesensvevwan-dte Gebiet der Arbeitsvermitt lung dadurch, das; man die unter paritätischer Beteiligung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer geschaffenen Devivattungsaus- schiisse der öffentlichen Arbeitsnachweise für die Entscheidungen in der Eowerbslosensürsorge- mit heranzog. Dadurch, daß die Last auf die Beteiligten umgelegt und ihnen Anteil an der Ver waltung eingeräumt war, wurden ganz von selbst charakteristische Züge der Versicherung in die bisherige Fürsorge hineingetragen. Es entsteht ein Mischsystem, das zwar Gelege, heit bot, zu den bisherigen Erfahrungen der Erwerbslosenfürforge auch solche ver sicherungstechnischer Art zu sammeln, das aber nur als Ueber- gangssystem denkbar ivar. Immer dringlicher wurde — insbe sondere auch aus den Kreisen der christlichen Arbeiterbewegung — die Forderung, datz der Schritt zur Versicherung hin vollen det, datz eine Ardeitlvsenvevsicherung endgültig geschossen werde. Die Neichsregierung hat den Entwurf eines dahin zie lenden Gesetzes nunmehr in dem neuesten Heft des Neichsarbeits- blattcs veröffentlicht. Noch steht die Begründung aus; aber bei dem allseitigen Interesse an dem Entwurf erscheint es berechtigt, seine wichtigsten Bestimmungen hier schon jetzt wieder- zugeben. Diese spiegeln deutlich die hier gekennzeichnete Vor geschichte wider: Die Abstammung von dem älteren vorläufigen Entwurf, die Auswertung der inzwischen gesammelten Erfahrun gen, das Bestreben nach einer dauernden, für alle Teile tragbaren Lösung. Der Kreis der Versicherten entspricht, wie schon bisher in der Erwerbslosensiirsorge, im allgemeinen demjenigen der Krankenversicherung, vorbehaltlich bestimmter Besreiungs- möglichkeiten (insbesondere in der Landwirtschaft), aber unter grundsätzlicher Einbeziehung der Seeleute. Soweit höher be zahlte Angestellte der Krankenversicherung nicht unterliegen, und auch nicht im Wege freiwilliger Weitervcrsicherung embe-zogen bleiben, erscheinen sie durch den Entwurf nicht erfaßt: Eine all seits befriedigende Regelung in dieser Hinsicht ist erfahrungs gemäß sehr schwer zu finden. Die Leistungen der neue» Versicherung iverden wie bisher aus Arbeitslosenunter st ützung und Versor gung im Krankheitsfalle bestehen, neben ocncn noch besondere Maßnahmen zur Verhütung und Beseitigung der Ar beitslosigkeit, entsprechend etwa den Vorbeugungs- und Hcil- maßnahmen in der allgemeinen Sozialversicherung, vorgesehen find. Die Unterstützung wird in Zukunft nach dem Arbeitslohn obgestuft sein und 10 v. H. der Lohnstufe — einschlietzlich der -Fannlienzuschläge bis zu 65 v. H. betragen. Voraussetzung der Unterstützung ist Arbeitsfähigkeit und Arbeitswilligkeit. Als nicht arbeitswillig gilt, wer sich ohne berechtigten Grund wei gert, Arbeit — auch außerhalb seines Wohnortes — an;unehmen, es sei denn, daß nicht tariflicher oder ortsüblicher Lohn gezahlt wird, die Arbeitsstelle durch Streik oder Aussperrung freig-c- wordcn, die Unterkunft gesundheitlich oder sittlich bedenklich ist, die Versorgung der Angehörigen unmöglich wird oder die Arbeit dem Arbeitslosen nach Vorbildung, srül-erer Tätigkeit oder kör perlichem Zustand nicht zugcmutet werden kann. Die Rücksicht auf Vorbildung und frühere Tätigkeit ist allerdings im allge meinen befristet. Die Unterstützung ist weiter bedingt durch die Zurücklegung einer Anwartscl-ast — 26 Wochen versicherungs pflichtiger Beschäftigung innerhalb der letzten 12 Monate — und andererseits „erschöpst", wenn InncrlMb 12 Monaten Arbeits losenunterstützung für 26 Wochen gcivährt worden ist. Verkür zung und Verlängerung der Unterstützung ist bei besonders gün stiger oder ungünstiger Loge des Arbeitsmarktes möglich. Un terstützung wird nicht gewährt, wenn die Arbeitslosigkeit durch Ausstond oder Aussperrung ganz oder überwiegend verursacht ist. Uebernommen — wenn auch wesentlich eingeschränkt — ist aus dem bisherigen System der Gel-anlre der Pflichtarbeit, d. h. die Möglichkeit, bei jugendlichen und langfristigen Arbeits losen die Unterstützung von einer Arbeitsleistung geeigneter und gemeinnütziger Art abhängig zu machen. Nicht vorgesehen ist in dem Entwurf die Unterstützung von Kurzarbeitern. Er weicht hierin von dem älteren Entwurf ab, entspricht aber dem tat sächlichen Zustand der Erwerbslos-cnsürsorge in den letzten ein einhalb Jahren. Besonders in diesem viel umstrittenen Punkt wird man der Begründung des Entwurfs mit besonderer Auf merksamkeit entgegensetzen. Auch in der Aufbringung der Lasten enthält der Entwurf keine große Abweichung von dem gegcmvärtigen Zu stand. Sie werden wie bisher — einschlietzlich zwei Dritteln der notwendigen Kosten für die Arbeitsnachweisämtcr — aus Beiträgen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer bestritten, die, wie die Unterstützungen nach Lohnstufcn bemessen sind. Tie werden als Zuschläge zu den Krankenkassenbeiträgen und zusammen mit diesen entrichtet. Die Krankenkassen haben die Beiträge an die » La n desa rbe i t s l o se n kaf j e " obzu- Me »WM NeMliliil" Ser MM London, 19. Se ptember. Der russische Geschäftsträger Rakowski sagte gestern abend in einer Rede auf einem Essen zu Ehren des ehemaligen Vorsitzenden der russischen Handels delegation Rabinowitsch, der nach Moskau zurückkehrt, in der wirtschaftlicl)cn Entwicklung der Sowjetunion sollte Großbritan nien eine hervorragende Rolle spielen. Aber im allgenieinen sei die Politik der britischen Banken gegenüber Rußland die einer feindseligen Neutralität. Es sei schwieriger für Rußland, mit England normale Handelsbeziehungen zu unter halten als zum Beispiel mit Deutschland oder Italien, obwohl diese Staaten selbst ausländisches Kapital und ausländischen Kredit hätten. Rußland sei bereit, seiner Lösung für alle Mei nungsverschiedenheiten in finanziellen und wirtschaftlichen Fra gen zuzustimmen, vorausgesetzt, daß seine Interesse» berücksich tigt werden. Es liege kaum im Interesse Großbritanniens, seine Aussichten auf dem sich immer mehr entwickelnde» Markts Ruß lands festen Fuß zu fassen, zu verlieren oder zu vermindern. Grofjbriiannken und China London, 19. September. Auf einem zu Ehren der heute abreisenden Chinadclcgation gestern gegebenen Bankett hielt Außenminister Chamberlatn eine bü>eutsame Rede, in der er unter anderem ausführte, daß die Lage in China ernst sei. England wünsche nichts weiter als in Frieden mit China zu leben. Die Lage werde noch schwieriger wegen des inneren Zwistes und wegen der Streitigkeiten der Chinesen untereinander. Auch verwirre das Fehlen einer zentralen Gewalt die Verhältnisse noch mehr. England wäre bereit, China aus hal bem Wege entgegenzukommen und besondere Rechte in dem Maße aufzugeüen, wie die chinesische Regierung ihrerseits den englischen Staatsangehörigen in China dieselben Rechte ein räume wie den anderen Ausländern. Wir sind, sagte Chamber lain, bereit, dem Geiste und dem Buchstaben nach das Wa- sh i n g to n e r A b k o m m e n zu erfüllen. Zur Nutzbarmachung der Durchführung und zur Untersuchung der Extcrritorialrechte müßten jedoch zwei Voraussetzungen erfüllt worden, 1. müsse eine Atmosphäre des gegenseitigen guten Willens geschlissen werden und jedes Mißtrauen beseitigt werden, 2. müsse China im Innern Frieden haben und von einer maßgebenden Zen tralgewalt regiert werden. Die Rifleute verteidigen jeden Fußbreit Boden Paris, 10. September. Nach den letzten Meldungen aus Melilla haben die Spanier im Vorgebirge der Brüder eine neue Landung unternommen und einen Landstrcisen westlich der Stellung von Moro Nuevo besetzt. Gestern vormittag kamen in Fez zwei aus der ^Gefangenschaft entflohene französische Sol datm an, die erklärten, daß die Franzosen und Spanier, sowie die Eingeborenen im allgemeinen gut behandelt würde». Be sonders schonend gehen die Rifleule mit den Europäern um. Allgemein beklagen sich aber die Gefangenen über die unzurei chende Nahrung. Ein übergelaufen er Eingeborener gab bekannt, datz die französische Garnison von Dilume bei der Eroberung der Stellung durch die Rifleute bis auf den letzten Mann nie- dergsmacht wurde. Bei Ajdir wurden die Gefangenen, auch zum Teil die Europäer, mit dem Auswerfen von Schützengraben beschäftigt. Amtlich wird aus Fez gemeldet: Die Rifleut« haben gestern bei Sonnenaufgang die -befestigtet: französischen Posten von Uad Hamrin überfallen. Nach kurzem heftigen Kampfe konnten die Angreifer zurückgeschlagen werden, trotzdem ein Teil der Angreifer bereits in die Befestigungen eingebrochen war. Im Gebiet der Beni Fräsen konnte die Eingeborenen-Hilsstruppe mehrere Nngrisfe aufständischer Aroderstämme Zurückschlagen. Im Raume von Tauna wurden feindliche Abteilungen zum Riick- führen, in deren Bezirk sich ihr Sitz befindet. Damit sind die Bezirke der Lcmdcsarbcitsämter als Grsithrengemeinschafleii der Arbeitsldsenvcrsicherung gekennzeichnet, die sie bereits nach dem Grundgedanken der geltenden Erwerbslasensürsorge werden soll ten und zu wesentlichem Teil auch geworden sind. In ihnen vollzieht sich grundsätzlich der Ausgleich der Beiträge und La sten, sie habeii daher regelmäßig auch einheitliche Beiträge, die der Ausschutz der Laiideearbeilslos-snk-asse festsetzt. Allerdings bestehen in zweifacher Richtung Ausnahmen, die einerseits der Tatsache Rechnung tragen sollen, das; die Wirtschaft — und also der Arbeitsmarkt — des Reichsgebietes eine Einheit dild-t. Einerseits kann tn Arbeitsnachweisbezirken mit besonders gün stigem Arbeitsmarkt unter bestimmten Voraussetzungen ein ge ringerer Beitrag angeordnet oder zugelassen werden, als sonst iin Bereich des Landcc-amts, andererseits besteht ein sogenannter »Reichsausgleich". Hierfür wird beim Reichsamt für Arbeitsvermittlung eine Reichsausgleichskasse errichtet, deren Ausschutz innerhalb -er gesetzlichen Grenzen von 2 n. H. des Grundlohnes den jeweils erforderlichen Ncichshöchstssatz der Beitrags bestimmt. Aus den Bezirken von Landesarbeitsloscn- -kassen, in denen der Reichshöchstsatz nicht erreicht wird, gehen Ausgleichszuschläge an die Neichsausgleichskasse in Höhe der Hälfte des Unterschiedes zwischen dem im Bezirk geltenden Bei trag und dem Reichshöchstsatz, jedoch nicht über drei Achtel v. H. -des Grundlohnes. Dieser Reichsausgleich mag auf dsn ersten Mick einiger maßen kompliziert erscheinen, ist es aber nur zissernmätzig, nicht Zuge gezwungen, auf dem sie sich von Felsblock zu Fel so lock hart näckig verteidigten. Wo bleiben die Freiwilligen? Paris, 19. September. Ein Erlaß des Kriegsnstm'slers setzt fest, datz in Zukunft das Log entscheiden soll, wer von den in Frankreich stehenden Soldaten nach Marokko entsandt wer den soll. Duisburg, IN. Ssptc denburg traf gestern nachmittag sprüsiden t v v n d i .i- 3.'v> !I-, r u -iit i cstier in Diii-sö' na ein. Die -es Loerbiira erme ist.-rs der Tee euu ;env! nmcn tunde da u.ri ade - große iderich >: ld Ruh sort. Pins-?! i.hc iir a- n der terürvchen Vor dein st statt, in der oer An'pr.i l »'? ! stell: äle na-.-! .'i v- :oße!I sti gesta r >en. To 3 '-!> das Wil d ! de-- von li nü'r S hiä mlss tro>:>. an. Wir Kr! ior.'n Ost', se i der Hein II ns An die ser Ein iakett -ier traf gc slecn der -in. Als r R e:cks- eshaupt.mann ttr-.st, n Wege dm' Ust», mit n er da: » 2 ! n t o ver- »er dort NU 'gell: -tlicn Herren begaben sich zur Wohnung d Dr. Jarres, wo in kleinem Kreise wurde. Alsdann begann die eins S Autorundfnhrt durch Duisburg, M.'i Die Rundfahrt wurde durch einen kur Nuhrort-Hvmberger Rheinbrücke unt Stcidtthccucr fand eine Knndgcbun Reichspräsident folgende kn. >' „Ich habe heute znin ersten M Weltkrieg an unserem deutschen Rbei das bewegten Herzens getan habe, Ihnen verstehen. Ist doch der Rhein Er gehörte uns-, wenn wir einig warn sobald wir uneinig waren. Darum immer eine Mahnung zur Einigkeit, muß jeder Deutsche Mitarbeiten." Düsseldorf, 19. September. H Reichspräsident 7.23 Uhr abends o wurde er, wie schon auf dem ga: stürmischem Jubel begrüßt. Nach! lüsicn harte, schritt er die Front Kompagnie der Schutzpolizei ad. In der Wohnung des Landeshauptmanns wurden dann dem Reichspräsidenten die Spitzen der Reichs-, Staats- und Komnuliia.'bshnrden sowie die führenden Männer von Handel, Indus! ie. Land wirtschaft, Handwerk und Arbeitnehmerschaft vor; stellt. 'Aus eine Ansprache des Landeshauptmanns Tr. Horivn er widerte der Reichspräsident: „Lassen Sie mich Ihnen, Herr Landc-shauptmaun, herzlich danken sür das Treuegelöbnis der Rheinprooinz, das ich mit besonderer Genugtuung cntgegenuahri. T:e Lande am Rhein haben im schweren Leiden ihr Betennnü.S zur Heimat und zum großen Vaterland bestätigt und be kräftigt. Ihre Bevölkerung hat in voller Einmütigkeit und opferfreudiger Abwehr alle Versuche, altes deui'che Land vom Reiche oder von Preußen zu trennen, vereitelt, und jetzt in der Jahrtausondseier sich überall erneut zum großen gemeinsamen deutschen Vaterland feierlichst bekenn:. Wir danken den Männern und Frauen am listigen den scheu Rhein, an unserem Schick'alsstrvm für ihr tapferes Plus- Harren und sür unbeirrbare unverbrüchliche Treue. Möge den Landen am Rhein bald die Freiheit benhieden Mn " Heute vormittag 11 Uhr fand im Stadion eine große össi-nt- liche Kundgebung statt, in deren Verlauf der Oberbürgermeister von Düsseldorf uud Landeshauptmann Dr. Horion das Wort ergriffen. Zum Schlüsse hielt der Reichspräsident folgende An sprache: „Es ist mir eine besondere Freude, in der Nheiiisladt Düs seldorf zu weilen, deren Ehrenbürger ich mich mit Stolz ncni'd, und deren Geschick ich mit besonderer Anteilnahme immer ver folgt habe. Die Stadt Düsseldorf und ihre Bevölkerung habe» in mehr als vierjähriger Fremdherrschast ihre Treue zum Reich und ihre enge Verbundenheit mit dein deutschen Volke -n Dul den und Opferfreudigkeit bewiesen und bekräftigt. Wst alle danken Ihnen hierfür in herzlichster Anerkennung. Wir sind heute in einer wieder frei gewordenen Stadt. Möge auch dem übrigen Rheinland bald der Ster» der Freiheit leuchte'" organisatorisch, wie überhaupt der Entwurf in organisatorischer Hinsicht möglichste Einsachhcit unter Vermeidung eines neuen Bchördsnansbaues und möglichster Ersparung von Vermal inngs- kosten anstrcbt. Wie schon bisher wird die natürliche Anlehnung -an die ihrem Zweck noch am nächsten liegenden Arbei-snachvcis- ämter gesucht. Ihre Verivaltungsausschüsse. an denen Arbeit geber und Arbeitnehmer twritalisch beteiligt sind, sollen auch nach dem Entwurf die Sclbstvenvaltnng der Beieiligten gewährleisten. Aus ihnen werden Ausschuß und Vorstand der L-andesarbeits- losenkass-cn und der Reichsau'gleichskassc unlcr möglichster Be schränkung der Mitgliederzahl gebildet. Für Streit fülle -besteht bei den Landesarbeitslosenkassen eine Spruchkam mer, die aus dem Vorsitzenden des örtlichen Obervcrsichernngs- -amtes und je einem Arbeitgeber- und Arbeiln-ehmerbeisitzer aus -dein Kasse »au sschuß zusammengesetzt ist, und beim Reichsvcrsiche. rungsamt ein besonderer sachkundiger Spruchscnat. So sucht der Entwurf überall Anknüpfung an Vorhandenes, und man wird -nicht allzu viele Beispiele kennen, in denen die Lösung großer -organisatorischer Ausgabe» mit so einfachen Mitteln versucht worden ist. Der Entwurf hat nun noch einen langen Weg zu durch laufen. ehe er Gesetz wird. Es steht zu hoffen, daß er ihn dies mal bis zum guten Ende geht. Kritik, Bedenken, zahlreiche Wünsche werden ihm unterwegs begegnen. Möge er dabei nicht -allzusehr gehemmt, nicht allzusehr belastet werden, mögen gerade die zahlreichen Freunde der Arbeitslosenversicherung im Auge -behalten, daß auch Sozialpolitik Kunst des Möglichen sein muß.