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Ttaat, die Treue zum eigenen Volke nach sich zog. Alle Treue und Opfer der Einzelnen verschwinden vor dem »amenlosen Heldentum der grossen Masse, die die Trägerin des Abwehrkampses war. Mit der Uneinigkeit dieser Masse hatten die Vesatzungsmächte gerechnet, als sie lm Januar 1023 angeblich zum Schutze einer „fried lichen I n g e u i e u r k u m m i s s i o n" im Ruhrrcvier ihr Regiment errichteten. Die Uneinigkeit und Zersplitterung des deutschen Volkes und die Art, wie bei uns politische Meinungsverschiedenheiten ausgetragen werden, tonnten zu d.cser Rechnung führen. Aber sie war falsch! Alle die Drangsalen und Verfolgungen des Feindes haben nicht ver mocht, die Bevölkerung in ihrer Treue zu Reich und Staat wankend zu machen. Nach ist die Atmosphäre Europas nicht frei von den giftigen Keimen des .Hasses. Der Wiederausbau unserer eigenen Wirt- lechisl und der Wiederaufbau Europas setzt aber voraus den Ab bau des Hasses und der U n w a h r ha f! ig Ke i t. Möge es recht bald gelingen, diese noch viel gefährlicheren Besatzungsmächte in allen Ländern zum Abzug zu bringen, da mit mir unter den Segnungen des Friedens im Wettbewerb niit de» «ruderen Völkern unserer Arbeit nachgehen können unter der Devise, die einer Ihrer großen Mitbürger zur Richtschnur seines Lebens gemacht hat: „Die Arbeit soll Dienst am Gemeinwohl sein!" Der Rede Severings ivar eine Begrüßungsansprache des Oberbürgermeisters von Essen vorangegangen. Die Kundgebung wurde abgeschlossen durch eine Ansprache des Reichs präsidenten. der im wesentlichen aussührte: „Mit stolzer Befriedigung dürfen wir feststellen, daß alle Schichten der Bevölkerung in gleichem Maße dem Vaterlande die Treue gehalten und in selbstloser Hingebung Opfer.gehxackt !)aben: der Mann der Arbeit wie der Arbeitgeber, der Beamte in Reich, Staat und Gemeinde, wie die in freien Berufen Täti gen, die Männer der Presse wie die vom Flügelrad. Ihnen allen gebührt in gleichem Maße unser Dank. In diesem Saale haben vor mehr als 2»4 Jahren die Bür ger Essens kurz vor dem Einzug der französischen Truppen sich zum Gelöbnis der Treue zum Vaterlande versammelt. Heute können wir Ihnen alle» hier das Zeugnis geben, daß Sic, daß das ganze Land an Rhein und Ruhr dieses Gelöbnis gewissen haft gehalten hat. Wir haben m der harten Geschichte unseres Volkes der Beispiele der Uneinigkeit und der Schwäche, zu der diese führt, genug. Um so Heller soll uns dieses Zeichen leuchten; die Zukunst wird uns nur dann gehören, wenn alle Deutschen, so wie unsere Brüder an Rhein und Ruhr es getan, sich in den großen Fragen der Nation als eines Blutes Brüder und eines Volkes Söhne in Opfermut und Treue bekennen." Ne MWW ik IO« Bochum, 18. September. In Hamm wurde der Reichs präsident, wie bereits gemeldet, von dem Oberpräsioentcn der Provinz Westfalen, Gronowski begrüßt. Auf dem weiteren Wege ivaren die Stationen und sogar die Bahndämme dicht von Menschen besetzt, die ihrer Freude über den Besuch des Reichs präsidenten Ausdruck gaben. In Bo6)um waren die Hauptstraße und viele hervor ragende Gebäude mit Girlanden aus Tannengrün geschmückt. Zahlreiche Wimpelreihe» zogen sich über den Weg, den der Prä sident nehmen mußte. Die Häuser nmren sehr reich mit Flag gen in den Farben der Provinz, der Stadt, des Staates und des Reiches geschmückt. Mehrere Flugzeuge kreisten vor und wäh rend des Empfanges über der Stadt. Der Reichspräsident begab sich zunächst zu den während »es Nuhrkampses ausgeiuiefenen Eisenbahnern. Von Ken 860 ausgewiesenen Eisenbahnern waren über lOO zugegen, von denen jeder mindestens drei Monate für das Vaterland im Gesüngnis gesessen hat. Der Reichspräsident richtete an einige von ihnen freundliche Worte. Unter Glockengeläut begab sich der Reichs präsident mit den übrigen Herren im offenen Auto zum Park haus. Auf den, Wege bildeten Schulkinder Spalier. Im Park haus fand ein Empfang von Führern der Wirtschaft und Arbei tervertretern statt. Vor dem ParklMis hatten sich inzwischen eine außer ordentlich grüße Zahl von Abordnungen der westfälischen Vereine mit ihre» Fahnen und zahlreiches Publikum eingefunden, um an der öffentlichen Kundgebung tcilzunchmen. Zn bei den Seiten des Vorplatzes nahmen etwa 200 Bergknappen in Galauniform Aufstellung. Pünkllich 5, Uhr betrat der Reichspräsident mit seiner Be gleitung die südliä-e Beranda des Porkhauses. Stürmisch jubelte die vieltausendköpfige Menge dem Reichspräsidenten zu. Hieraus nahmen etwa 1000 Sänger vor der Veranda Ausstellung und trugen in meisterhafter Weise vaterländische Lieder vor, Darauf nahm der Oberprüsidcnt der Provinz Westfalen. Gronowski, das Wort: Die Provinz Westfalen hat heule zum dritten Male die Freude, de» Präsidenten der Deutschen Republik zu begrüße». Als bei Beginn des Ruhreinbruci)s den Reichs- und Slaais- ministeru und allen höheren Beamten verboten war, die besetz ten deutsche» Lande zu bereisen, kam Ihr Herr Vorgänger, der Reichspräsident Ebert, am 18. Mürz 1928 nach Hamm, um vor de» Wirtschasls- und Arbeiterführern, soivie vor den bc- rusencn Vertretern der ^Bevölkerung zu bekunden, daß ganz Deutschland eine Schicksalsgemeinschaft wieder sein müsse. Zum ziveiten Riale war der Herr Reichspräsident'Obert am 10. August vorigen Jahres in unserer Provinzialhcruptstadt Münster. Es waren die Tage, als der Reichskanzler Marx, Außenminister Stresemann und der damalige Reichsfinanzmini ster Luther in London Mittel und Wege suchten, um sür uns die Freiheit wieder zu erlangen. Wir drücken allen, die an die sem Bcfveiungswcrke gearbeitet haben, dankbar die Hände. Heute wissen und erkenne» die meisten deutschen Staatsbürger, daß nurdiesevor etwa fünf Jahren eingeleitete Auslands- Politik es uns möglich macht. Sie. Herr Reichspräsident und die Herren Ihrer Begleitung, hier heute aufrichtig und herzlich zu begrüßen. Was die 2,2 Millionen Menschen, die im besetzten westfäli schen Gebiete wohnen, unter der Herrschaft der Franzosen und Belgier gelitten haben, kan» und soll hier nicht ausgezählt wer den; aber eins sei gesagt: wir sind erhobenen Hauptes, mit zu- sammengebissenen Zähnen den Leidensweg 80 Monate hindurch gegangen aus Liebe zur Heimat, in Treue zum deutschen Bater- lande. Mit einem Hoch auf den Reichspräsidenten schloß die stel lenweise von stärkste»' Beifall begleitete Rede des Oberpräsi denten Gronowski. Rach einer Ansprache des Oberbürger meisters von Bochum, Dr. Rucr. führte der Preußische Ministerpräsident Braun aus: Wenn das Nuhrgebict, erlöst von drückender Fremdherr- ichast, heute wieder frei atmen kann, so verdanken wir das gewiß in erster Linie der Pflichterfüllung und dem Widerstands willen, der Einmütigkeit und dem Deustchtum der westfälischen und rhcinisckw» Bevölkerung. Wir verdanken es aber auch der zielbewußten, von ehrlichem Bcrständigungsnnllen getragenen Reichsregierung Marx, die durch ihr Auftreten und ihr oer« antmortungsbewußtes Verhandeln aus der Londoner Konferenz elnen völligen Umschwung in dem Denken unserer ehemaligen ltzegner herbeisührte. So konnte die Erkenntnis sich durchset zen, daß wirtsci-astlickie Fragen mit militärischer Gewalt und M « M« ill UM MM lsll Mer Meilen London, 18. September. Gestern fanden im Bergbau ressort des Handelsministeriums Verhandlungen zwilchen Berg arbeitern und Bergwerksbesitzern wegen der Auslegung des Waffenstillftandsablionimens im Kohlenbergbau statt, die ergeb nislos verliefen. Es handelt sich um die Auslegung einiger Be stimmungen, die sich auf die Löhne beziehen. Die Forderungen der Bergarbeiter wurden von den Bergwerksbesitzern abgelehnt. Die Vertreter der Bergarbeiter verlangten eine Unterredung mit dem Ministerpräsidenten, die der Arbeitsminister sobald als möglich herbcizuführen versprach. (Zum britischen Seemannsslreik Kapstadt, 18. September. Die Eiiiwaiiderungsbe- hürde hat eine Erklärung veröffentlicht, wonach alle See leute und Durchgangsreisenden auf Schiffen, deren Mann schaften streikten, ausgeschlossen werden. Einwanderern wird es infolgedessen nicht gestattet sein, an Land zu gehen. Zwei Dampfer sind in See gegangen. Eidlich, 18. September. Eine große Zahl von streiken den Seelenten wurde zu je einer Woche Gefängnis ver urteilt. Der Königsberger Kafenslreik beigelegl Königsberg, 18. September. Gestern ist cs gelungen, im Lvhnkvnslikt der Königsberger Hafenarbeiter eine Eini gung zu erzielen. Der Stundenlvhn beträgt bis 75 Pfg. Die Akkordsätze haben gleichfalls eine kleine Erhöhung erfahren. Die Arbeit wird heute Vvrmiitag wieder ausge nommen. Ein Kopspreis auf Abt» el Krim Paris, 18. September. Dem „Journal" wird ans Mcüll» berichtet, daß der Sultan Mulai Iussuf in einem Ausnise. s»n er an olle Stämme, auch die unterworfenen, verteilen läßt, auf Ab- el Krim, tot oder lebendig, einen Kopspreis von einer Million Frs. ausgesetzl habe. Auf diese Nachricht hin Hab« Abd el Krim Sie Wache zu seinem persönlichen Schutze verstär ken lassen. Die Negierung hat beschlossen, den in Marokko kämpfen den Truppen eine täglickze Sonderzulage von 0,75 Frs. sür den einfachen Soldaten bis zu 5 Frs. für den Offizier zu gewähren, die rückwirkend ab 1. September bezahlt wird. Aus Fez wird amtlich gemeldet, daß auf dem Abschnitt des IS. Korps nach der Einnahme des Dibane Massivs tags über Ruhe geherrscht hat. In der Gegend von Bab-Mocin ent wickeln die Rifkabylen seit gestern eine verstärkte Angriffs tätigkeit. Aus Madrid wird gemeldet, daß in Mgeciras zahl reiche verwundete Offiziere und Mannschaften eingetroffen sind. Reichskanzler a. D. Marx in Wien Wien, 18. September. Die Erzichungs- und Schul- vrganisation der Katholiken Oesterreichs veranstaltet nächsten Sonntag und Montag große Versammlungen über das Schnlprvblein. In einer dieser Versammlungen, die am Montag, de» 21. d. M. um 7 Uhr abends in Weigls Katharinenhalle in der Schönbrunnerstraße stattfindet, wird auch der frühere deutsche Reichskanzler Dr. Marx über das Thema „Elternorganisativn, der Weg zur Lösung der Schül- srnge" sprechen. Brutalität sich nicht länger lösen lassen, und daß das gewalt same Niederhalten eines so fein organisierten und wertvollen Wirtschaftsgebietes, wie das Nuhrgebiet es ist, letzten Enses der Wirtschaft ganz Europas zum schwersten Schaden gereichen müsse. Angesichts der wirtschaftlichen Not, welche di« weitesten Kreise hier im Ruhrgebiet bedrängt, und angesichts der Notwen digkeit eines schnellen Wiederaufbaus der zerstörten Wirtschaft ist die Preußische Staaisregierung bereit, alles Menschenmögliche zu tun, um der gegenwärtigen Wirtschaftskrise Herr zu iver- den. Denn so, glaube ich. wird die Preußische Staatsvegierung am besten und würdigsten ihren aufrichtigsten Dank und ihre uneingeschränkte Anerkennung für die Bevölkerung des Nuhr- gebietes in die Tat umsetzen können. s Als nach der Ansprache des Preußischen Minister präsidenten die hohe Gestalt des Reichspräsidenten das Rednerpult betrat, drängten alle heran, um ihn näher zu sehen und gut zu hören. Reichspräsident vo» Hindcnburg dankte zunächst den Vertretern der staatlichen und städtischen Behörden sür den überaus sreundl.chcn Empfang, um dann fortzusahren: Sie i» Westfalen haben das Bekenntnis zu unlösbarer Bvksgemcinschast in harter Zeit durch die Tat abgelegt- Dessen gedenke ich bewegten Herzens mit allen Deutschen in tiefer Dankbarkeit und Anerkennung. Ihre Treue zu Heimat und Vaterland ist im Feuer der Not gehärtet und gestählt wurden und wird — dessen siitd wir überzeugt — auch in aller Zukunft standhalten. Oftmals in der vergangenen, für Sie sv schweren Zeit haben wir Ihnen aus der Ferne unseren Gruß, unsere freudige Anerkennung und unseren innigen Dank zugerufen und Ihnen Treue um Treue gelobt. Heute sind wir hierher gekommen, um Ihnen Auge in Auge und Hand in Hand persönlich diesen Dank zu bekunden. Mit Recht betonen Sie, Herr Obcrpräsident, daß das Volk Westfalens vvr dem Nichterstuhl der Geschichte gut bestehen wird; was es geleistet hat im stillen Dulden und tapferen Ausharren wird uns späteren Geschlechtern ein Beispiel und eine Mahnung treuer und hingcbcnder Liebe zum Vaterland sein. Dieser Mahnung gedenkend, lassen Sie uns rufen.' Unser geliebtes deutsches Vaterland, cs lebe hvchl Nach Beendigung seiner Rede war der Reichspräsident noch lange Zeit Gegenstand begeisterter Huldigungen. Er begrüßte darauf diejenigen Knappen, die bei der »etzten furchtbaren Grubenkatnstrvphe in uneigennütziger Weise ihr Leben auss Spiel gesetzt hatten, um den verunglückten Kame raden zu helfen. Daraus sangen die Bergknappe» das Bcrg- mannslied, an das sich noch weitere Lieder anschlosjen. Um 7.29 Uhr Erfolgte die Abfahrt der Reichs präsidenten nach Essen. Der Reichspräsident hat aus Anlaß seiner Anwesenheit in Bochum an den Gräbern der im Ruhrkainpf Gefallenen Lorbeerkränze mit Schleifen in den Reichsfarben nieder- lcgen lassen. Sek SiMemnW W Morgen Sonnabend beginnt der von der Sachscngruppe des Deutschen Lustsahrt-Berbandes veranstaltete Sachse n- runüflug, der bekanntlich seinen Anfang in Chemnitz nimmt. Chemnitz ist deshalb aus Ausgangspunkt gewählt wor den, weil Chemnitz der präsidierende Verein der Sachsengrupp« ist und das dreißigjährige Bestehen feiert. Der Flug führt von Chemnitz über Plauen, Leipzig, Gro ßenhain, Bautzen, Zittau, Bautzen, Dresden wieder nach Chemnitz. Diese Rundstrecke ist von der Gruppe A mindestens einmal, von der Gruppe B und L mindestens zweimal und von der Gruppe D, das sind die schweren Flugzeuge, mindestens drei mal zu durchfliegen. Da der Sachsenflug ein Geschwindig keit sw e t tb ew e r b ist, so wird jeder Führer eines Flug zeuges bestrebt sein, so viel wie nur irgendmvglich die Flugschlei, fei, zu durchfliegen. Während auf den Zwangslandungsplähen Leipzig, Zitiau, Plauen und Großenhain nur zwei Gruppe» landen, hat Dres den neben Chemnitz den Vorzug, alle Flug,zeuge landen zu sehen.- Iedes Flugzeug hat einen Aufenllzalt von 15 Minuten. Während dieser Zeit kann der Benzin- und Oelvorrat ergänzt werden. Zu gleicher Zeit haben die Flugzeugführer einige Formalitäten zu erfüllen. Am Sonnabend wird das erste Flugzeug zwischen 4 und »45 Uhr in Dresden erivariet. In dichter Folge dürften dann die anderen 82 Flugzeuge folgen. Der Verein Dres den des Deutschen Lustsahrt-Berbandes l>at lokale Veran staltungen vorgesehen, so daß der Zuschauer dauernd gefesselt wird. Am Sonnabend finden Kunstslüge, Passoglerflüge und ein Fallschirmabsprung und ein FlugzeughöhenschäkungsiveUbowerb Flugzeit sür die Sachsenflieger ist nur bis b Uhr abends. Bis zu dieser Zeit müssen sie, um gewertet zu '»erden, die Ziellinie des letzten Kontrollorles überquert haben. Am Sonntag starten die Flugzeuge schon früh um 8 Uhr und fliegen den ganzen Tag bis abends 6 Uhr, müssen jedoch in Cl-cmnitz gelandet sein. Das Programm In Kaditz ist an diesem Tage noch um- sangreicher. Um 2 Uhr finden Kunst- und Geschicklichkeilsslüge, Fallschirmabsprung und ein Flugzeughöhenschätzungs-eWttbewerb statt. Weiter finden Passagierslüge und um »44 Uhr die Ziehung von 20 Freifluge» mit Iunkers-Berkehrs- und Großflugzeugen sowie a-n beiden Tagen Ballon-Wettflicgen statt. Zu allen Wett bewerben sind wertvolle Preise ausgesetzt, die von die Luftfahrt fördernden Kreisen gestiftet worden sind. Eine Musikkapelle konzertiert an beiden Tagen. Eine Borromäus-Bibliothek in Freilal Am Mittwoch, den 16. d. M., wurde abends 8 Uhr km kleinen Saale des katholischen Vereinshauses in Frei- tcu-Denbcn eine kleine Feier anläßlich der am gleichen Tage stattgefundenen Eröffnung der Vorromäus- Bibliothek abgehalten. Monsignore Prälat Feßler begrüßte herzlichst die kleine Schar, die sich cingesnnden hatte und gab hierauf Herrn S u h r ans Dresden, das Wort zu seinem überaus lehrreichen und interessanten Vortrag über das Lesen von Büchern. Vortragender stellte in kurzen trefflichen Worten den Anwesenden den Einfluß von guter und schlechter Literatur auf das Volk dar. Seine Worte fanden stürmischen Beifall. Dem Vortrage folgten einige wichtige Besprechungen, nach denen in Freital von seiten der Bibliothekverwaltung öfters belehrende Vorträge im Vcreinshause stattfinden sollen. Auch wird an den Aus leihetagen und Leseabenden in Zukunft in den Räumen die „Sächsische Volkszeitnng" ausgelcgt werden, um unsere» Katholiken die Möglichkeit zu bieten, unsere katholische Presse lesen und bei dieser Gelegenheit richtig tennen zu kernen. Prälat Feßler schloß >/-11 Uhr die wohlgclungene Feier. — Die Frcitalcr Bibliothek besitzt zurzeit zirka 1800 Bücher. Die Ausleihczeit findet jede» Mittwochabend von 7—16 Uhr und Sonntags nach dem Hauptgottesdienst statt. Zur Vüchercntnahme sind auch alle Nichtkatholiken zuge- kassen. An den Mittwochabenden sieht der kleine Saal des Vercinshanses den Bcnützern der Bibliothek, während der Ansleihezeit, zum Lesen von Büchern zur Verfügung. Kirchweihfest in Dresden-Coiia Dresden, 18. September. Die katholiscl;« Gemeinde Dres den-Cotta, die am letzten Sonntag die kirchliche Feier ihres Kirchweihfestes begangen hatte, hielt Donnerstag abend eine weltliche Feier im großen Saale der „Constantia" ab. Jeder, der weiß, In wie vorbildlicher Art in der Loilaer Ge meinde gearbeitet wird, konnte von vornherein überzeugt sein, daß auch dieser Abend einen vollen Erfolg und einen hohen Genuß bringen würde. Pfarrer Mühr begrüßte mit herzlichen Worten die über aus zahlreichen Teilnehmer des Festabends. Er sprach allen, die sich sür die Borbereitung und die Ausgestaltung des Pro gramms in selbstloser Weise zur Verfügung gestellt haben, herz lichen Dank mis. Sein Wunsch, daß an diesem Abend frohe Kirchweihstimmung herrschen solle, ging in vollstem Maße in Erfüllung. Die künstlerische Leitung des Abends lag i» den Hände» des Hofkapellmeisters Karl M. Pembaur. Er hatte ei» Programm zusammengestcllt, wie man cs in mancher mit großer Reklame angekündigten Feier vergebens suchen kann. Die Herren Karl Jank-Hoffman n und Dr. Heinrich Herrmanns von der Staatsoper trugen Lieder am Klavier vor. Besonderen Beifall fanden die lustige Geschichte von der Lumpenglocke und zwei Rheinliedcr. Mit nicht geringerem Bei fall wurden die tongewaltigcn und doch fein abgestimmten Bor» träge ausgenommen, die Kammervirtuos Konrad Bruns auf seiner Posaune bot. Fröhliche und neckisciw Lieder zur Laule, die Fräulein Vera Ullmann zu Gehör brachte, und das köst liche Danditen-Duett aus Flotmvs „Stradella", vorgetragen von den Herren Iank-Hofsmann und Dr. Herrmanns, schlossen die Reihe der künstlerischen Darbietungen ab. Tanz und frökliche Unterhaltung hielten die Gäste noch lange beisammen. Man kann nur wünschen, daß alle katholischen Gemeinden in Dresden und darüber hinaus mit gleichem Glück und Geschick arbeiten, wie das In der kleinsten Gemeinde Dresdens der Fall ist. Neben den Vorträgen des Abends halten das Hauptvsrdienst am Gelingen der Feier Pfarrer M ü h r und Rcgierungssckretär R. MüIler. — Der Reinertrag des Abends ist für den Ausbau der Kirchenorgel bestimmt. WeNerberlchl -er Dresdner WeNerwarl» Witterungsaussichten für den 18. September abends bis 19. September abends: Zeitweise noch ziemlich heiter und leicht neblig. Ocrtlich jedoch, besonders im Gebirge und im westlichen Sachsen neblige Trübung und Nebelnässe". Temperaturen nicht wesentlich geändert. Schwache Lustbcwcgung zwischen; siidöstlickier und südwestlicher Richtung wechselnd.