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Freitag, den A. September 1SL5. >'>v Dresden : Die Laienhelfer des Pfarroereino Dresden-Altstadt werden Ku einer Versammlung im Geselleichaus Freitag, 26. Septem ber, 8,16 Uhr abends, (nach der Predigt über Okkultismus in der Hoskirche) «ingeladen. Der erste Gruß der Missionare soll den so rührigen Laienhelfern gelten, deshalb wird ihnen ein Missionar eine Begrüßungsansprache halten. Es werden neue Missionsblätter und Missionsordnungen ausgegeben, damit eine restlose Verteilung der Missionsordnung an alle katholischen Familien erfolgen kann. So manche Laienhelser berichten, daß säst sämtliche in den Straße noerzeichnissen angeführten Katho liken dort noch zu finden waren und daß die Zahl der ihnen zugestellten Missionsblätter viel zu klein war. Es soll indes ganze Arbeit geseistet werden. Deswegen versäume kein Laien helser, die Versammlung am Freitag. Zu wünschen wäre, daß sich die Männerwelt, insonderheit Mitglieder der Vereine, die statutengemäß' Gemeindeinteressen wahrnehmen, recht zahlreich beteilige. Die Laienarbeit während der letzten Tage vor der Mission ist entscheidend für den Erfolg der heiligen Mission. : Schluß der Jahresschau Deutscher Arbeit Dresden. Wie zins von der Direktion der IahressclMi mitgeteilt wird, ist der Schlußtag der diesjährigen Aussteilung „Wohnung und Sied lung" endgültig auf Mittwoch, den 3 0. September, fest gesetzt. : Sparkassenzinsen. Wie der Rat in seiner letzten Sitzung beschlossen hat, soll auf Vorschlag des Sparkassen-Äusschusses für langfristige (Anlagen bei der Sparkasse in Höhe von minde stens 600 Reichsmark bereits bei dreimonatiger Festlegung der erhöhte Zinsfuß -- 2 Prozent unter dem Reichsbank diskontsatz gewährt werden. : Dem alten Wahrzeichen Dresdens, der Frauenkirche, sind, wie gemeldet, vermöge der erfreulichen Opserwilligkeit ihrer Gemeinde am letzten Freitag vormittag die neuen Glocken An geführt worden. Als wir das lasen, habe» wir daran gedacht, daß einigen unserer katholischen Pfarrkirchen die Glocken bis jetzt noch immer fehlen. Die heilige Mission wird von ihren Türmen aus nicht mit einem vollen Geläut begrüßt werden kön nen. Das soll nun zwar der Beteiligung und inneren Anteil nahme der Gläubigen dieser armen Psarrgemeinden an der Mis sion keinen Abbruch tun; aber um der äußeren Feierlichkeit und Erhebung ivillcn, ist es doch wohl zu bedauern. Gewiß liegt das Manko nicht bei der Interesselosigkeit der Gemeinden! manche verhältnismäßig hohe Beträge sind gerade auch von kleinen Leuten gestiftet worden. Es fehlten bis jetzt nur noch die grö ßeren Zeichnungen und Darlel>en. So ganz einfach ist es doch nicht, Glocken zu bezahlen. Auf Borg können sie nicht bestellt werden. Wir wünschten recht sehr, daß es den Pfarrämtern und Kirchenvorstandsmitglicdern gelingen möchte, nicht nur die Sehn sucht nach de» Glocken zu ivecken, sondern auch die Opfermillig- keit der Gemeindcmitglieder zu entfachen, damit die Gläubigen ihre Glocken bald begrüßen und diese dann einstimmen kön nen in den Ruf der Schwestern, die von den übrigen Türmen der Stadt ihre ehernen Stimme erschallen lassen. : Luise Ottermann -s. Am 20. September starb nach län gerer Krankheit die bekannte Dresdner Konzertsängerin und Hochschullehrer!» Luise Ottermann. : Sächsischer Landesverband Gabelsberger. Do der 12. Deutsche Stenographentag in München den bisherigen Vorsitzen den des Sächsischen Landesverbandes „Gabelsberger", Regie rungsrat Dr. Blauert, zum Bundesvorsitzenden gewählt hat, l>at Dr. Blauert den Vorsitz im Sächsischen Landesverband nieder gelegt. An seiner Stelle hat der Vorstand den Regierungsrat Braußc zum Vorsitzenden gewühlt. : Zurückziehung der Lotterie des Sächsischen Volksopsers. Die Geschäftsführung des Sächsischen Volksopsers teilt uns mit: Zu unserem lebhaftesten Bedauern ist der Verkauf der Lose für die Waren-Lotterie des Sächsischen Volksopfers weit hinter allen Erivartungen zurückgeblieben, so daß es unnröglich geworden ist, die Lotterie wie beabsichtigt, am 27. September 1926 aus zuspielen. Auch eine weitere Verschiebung der Lotterie würde nicht den Absatz von soviel Losen ermöglichen, der zum Ankauf der Gewinne und zur Zahlung der Steuer erforderlich ist. Wir haben uns nur aus diesem Grunde entschließen müssen, alle fest verkauften Lose zurückzubezahlen. Wir bitten datier alle die jenigen, die Lose gekauft und bereits nachweislich bezahlt haben, diese Lose unter der Adresse „Sächsisck>es Volksopser, Dres- den-N. 6, Schmiedegäßchen 2, 2." und unter gefl. genauer An gabe der Firma, des Losinhabers bczw. der Kaufstelle zurück- zusendcn. Nach Eingang der Lose werden wir den zukommen den Betrag zuzüglich Porto für die Rücksendung durch die Post umgehend übermitteln. : Die nächste Sitzung der Landmirtschastskammcr für den Freistaat Sachsen findet — wie die Presseabtcilung der Land wirtschaftskammer mitteilt — am Montag, de» 2. November, mittags 12 Uhr im Ständehaus in dem Sitzungssaal der früheren 1. Kammer statt. Was sagt k». Elpi-ius über die Volksmisfion in -er Diaspora Einige Gedanken des wohlverdienten, auch in Dresden be kannten P. Elpidius, über Mission und Diaspora mögen hier wiedergegebcn sein. Wir finden sie in einem von dem genann ten Franziskanermissianar verfaßten Artikel, der die letzte Num mer der Mitteilungen des Winfriedbundes zierte. Da heißt es u. a. von der Mission in der Diaspora: „Die Früchte überbicten um ein Vielfaches die Früchte der Mission im katholisch» Münsterland und Sauerland, der katho- l stelze n Eises und anderer katholischen Gegenden. . ." Weiter schreibt er: „Wer die reichen Früchte einer Mission kennt, der wird nicht geringschätzig von Missionen sprechen, sondern wird sie immer noch als eines der wirksamsten Mittel zur Erneue rung einer Gemeinde ansehen." Und wiederum: „Die Mission in der Diaspora hat sich auch als das beste Mittel erwiesen, den Nichtkatholiken Aufklärung zu geben. — Die Nichtkatholiken sollen es auch hören und zwar oftmals, daß die Pflicht des Sonntags, am heiligen Opfer teilzunehmen und der knecht- lichcn Arbeiten sich zu enthalten, für den Katholiken sehr strenge ist, damit so dein schlechten Beispiel der lauen Katholiken ent gegengewirkt wiirde."^ Und schließlich sagt er folgendes: „Haben wir doch endlich den Mut, den Auftrag des Heilandes „Gehet lstn in alle Welt" und „Nötige sie hercinzukommen", wenn auch »ist Klugheit, aber auch mit Eifer zu befolgen! Es gibt doch unter den Nicht- . Katholiken so viele wirklich suchende Seelen. Aber sie glauben, der Zutritt zu unserem Gottesdienst und unseren Predigten sei ihnen nicht gestattet. Bei meiner letzten Diasporamisston hatte der Seelsorger trotz meiner Anregung, auch die Nichtkatholiken einzuladen, nicht entsprochen, weil die Nachbargeisttichcn meinten, das sei zu aufdringlich ... Da lasen wir in der Ortszeitung, daß die „ernsten Bibelforscher" zu einem Abendvortrag in der Missionswoche alle einluden. Sollten Vertreter der Wahr heit nicht dürfen, ivas diese phantastischen Sekten immer tun, So entschloß sich denn der Ortsgeistliche unter einem Artikel, der von dsr Mission handelte, zu schreiben: jedermann herzllch willkommen!" Und der Erfolg? Statt der er warteten 30 bis 40 Missionsteilnchmer (es handelte sich um eine sehr klein« Gemeinde) wurden es zehnmal so viele, 340 Erwach sene wohnten der Säkramentsfeicr bei. Lvo Andersgläubige und r Die Vetrkebsfchivierkakriten auf dem Bahnhofe Dresdeu-Friedrichftadt, sind, wie die Pressestelle dcrReichs- bahndirektion Dresden mitteilt, vollständig behoben. In einem Ausrufe hatte die Reichsbahndirektion den Teil der Arbeiter, deren Leistungen zu wünschen übrig ließ, ermahnt, ihre Dienstverpflichtungen wie früher zn erfüllen und aus drücklich darauf hingewiesen, daß Rangierprämien erst dann gewährt werden könnten, wenn die Gesamtleistungen des Bahnhofes wieder die alte Höhe erreicht hätten. Jetzt werden aus oem Bahnhofe Dresden - Friedrichstadt wieder die früheren guten Nangierleistungen erzielt. Alle Behaup tungen, daß ähnliche Schwierigkeiten, wie in DreSden-Fried- richstadt, auch aus anderen sächsischen Bahnhöfen zu be merken gewesen seien, sind falsch. : VcbauungplanLndcrung Striesen. Der Rat zu Dresden, Hochbauamt, gibt folgende Berichtigung bekannt: Die amtliche Bekanntmachung vom 22. September, Verschmälerung der Straße 6 zwischen Wartüurgstraße und Platz Altstriesen betr., ist dahingehend zu berichtigen, daß die Straße 6 nicht beider seitig um je 2 Meter von 10 auf 12 Meter, sondern beiderseitig um je 2,60 Meter von 17 auf 12 Nieter verschmälert werden soll. : Tarisauskunst im Güterverkehr. Bei Auflieferung von Frachtgütern, namentlich auch bei Aufgabe von gebrauchten Mö dein, wenden sich die meist verkehrssrcmden Versender aus Un kenntnis der Verhältnisse vielfach nicht an die tarifkundigen Beamten der Güterabfertigung, sondern an die zusäilig zunächst erreichbaren Bediensteten, z. B. an die in den Ladegleisen tä tigen Beamten und Arbeiter um Auskunft, von denen ihnen oft unzureichende oder unrichtige Antworten gegeben werden, z. B., daß gebrauchte Möbel durchweg als Umzugsgut bezeichnet werden müsse. Ergibt dann die genaue Nachprüfung, daß cs sich um Heirats- oder Erbschastsgut handelt, oder daß sonst falsche In haltsangabe vorliegt, wodurch Mehrfracht und Frachizulchiag verwirkt sind, so stößt die Nacherhebung auf Schwierigkeiten, oder die Eigentümer (Absender oder Empfänger) geraten nicht selten durch die hohen Frachtbeträge in Bedrängnis und empfin den die Forderungen als Härte. Die Eiscirbahnverwoitung hat daher veranlaßt, daß die um Tarisauskunst in Güterangelegsn- heitsn antragenden Personen stets an den Auskunfisb mmteu der Eülerabscrttgung gewiesen werden. Alle anderen Bediensteten haben sich jeder Tarisauskunst zu enthalten. LsiMg ) Kreishauptmann De. Marcus ist von seinen! Erholungs urlaub zurückgekehrt und hat die Leitung der Kreishauplmann- schast Leipzig wieder übernommen. ) Deutscher Wer-uueisterbund, Ortsgruppe Leipzig. Am Sonnabend, den 19. September, veranstaltete die Ortsgruppe Leipzig des D. W. V. aus Anlaß der ersten Wiederkehr des Griinöungssahres ein großzügiges Fest. Der große Saal im Zoologischen Garlen vermochte die Teilnehmer nicht alle zu fas sen. Nach herzlichen Begrüßungsworlen des Vorsitzenden, Herrn Trumpold, sprach Frl. Fe ucker einen passenden Prolog mit dem Motto: „Grüß Galt! Ihr Meister aus dein Sachsen lande". Dr. Thisse», Berlin, kennzeichnete in einer Fest rede, wie schwer es anfänglich schien, in Sachsen für den christ lich-nationalen Werknieisterlmnd Boden zu fassen. Aber die von mehr als 700 Personen besuchte Veranstaltung gibt uns allen große Hoffnung für die Zukunst. Als Vertreter des Rates der Stadt Leipzig sprach Sradtrat Professor Dr. Icremia s. Zahl reiche Ehrengäste waren vertreten. Die Vertreter der befreun deten Organisationen sprachen kurz nacheinander ihre Glück wünsche ans. Ein Konzert, Lieüervorlrüge der Leipziger Quar tettgesellschaft und ein vornehmer Bail hielt die Teilnehmer bis iveit nach Mitternacht zusammen. Am Sonntag, den 20. Sep tember, fand im „Thüringer Hof" die Weihe einer Tischstandarte mit Werkmeisterwappen statt. Auch diese Feier war stark be sucht. Am Nachmittag führten die Leipziger Kollegen ihre Gäste zuin Dölkcrschlachtdcnkmal. Ei» gemeinsames Kafseetrinken im Napoleonstein bildete den Abschluß des Festes. Die Leipziger Ortsgruppe darf aus diese Veranstaltung mit Stolz zurück blicken. ' MRS Sachsen Verlängerung -er Landes-Pachlschutzor-nung Dresden, 24. September. In der Vorstandssitzung der Landwirtschaftskammer wurde u. a. Beratungsgegen- ständen die Frage der Verlängerung der Landespachlschutzord- nung verhandelt. Nachdem durch eine Bekanntmachung des Nelchsavbeitsministeriums vom 13. Juli 1926 die Pachtschntzord- inmg des Reiches als Neichsrahmengesetz in neuer Fassung er schienen und bis zum 30. September 1927 verlängert ist, besteht auch für die sächsische Regierung Veranlassung, der Frage der 110 Katholiken. Das Interesse der Nichtkatholiken teilte sich auch den lauen und abgefallenen Katholiken mit. Die Mission nahm einen herrlichen Verlauf." Ntauche Anregung und Ermutigung werden unsere getreuen Missionshelfer in vorstehenden Sätzen finden. Aus de« Dresdner KonzerMe« Im Rahmen einer Schülexaussührung hörte ich vor Tagen schon Heleke Müller-Schäfer und Erich A. Beisbarth, und schon damals Hobe» sie sich angenehm von ihrer Umgebung ab. Nun standen sie als Selbslkonzeriierende auf dem Podium. In solchen Fällen verschiebt sich gewöhnlich die Situation etwas, und das Blendlicht füllt stärker auf die Person. Helene Müller- Schäfer ist zurzeit noch die stärker Beschlagenere, und ihr an genehmer Mezzosopran berechtigt zu schönsten Hoffnungen. Erich A. Beisbarth hat noch allerhand Schlacken zu entfernen, aber auch ihm kann man trotzalledem Glück für die Zukunft wünschen. Das Programm war zusammengesteltt aus Liedern von Bach, Mozart, Beethoven, Schumann, Brahms und Wolf, denen Ed. Plate ein gewissenhafter Begleiter >var. -Ist- Einziges Konzert Feodor Schaljapin. Ich muh gestehen, daß dieser Abend äußerlich für mich eine Enttäuschung ivar. Ich hatte mir ihn anders vorgesteltt. Da waren noch ein Gei ger (Daniel Korpilowsky) und ein Pianist (Max Ra- binowitsch). In einer Chaconne von Tomaso Visast und zwei slawischen Tänzen von Anton Dvorak-Kreisler bekundete der Violinist gute Technik und rassiges Spiel, und der Pianist zeigte in kurzen Klavierstücken von Mendelssohn-Bartholdg und Cyrill Scott brillantes Spiel und feinsinnigen Ausdruck, nne er sich auch als Begleiter gewandt und individuell dem Sänger anpaßte. Also für Alnvechslung sorgte der Abend. Das ist schließlich aber nicht der Zweck eines Liederabends. Den ge schlossenen Eindruck, wie beispielsweise am Montag bei Paul Bender, hatte man heute nicht. Eigenartig war auch, daß man statt eines Programms ein Textbuch von 103 Liedern für 80 Psg. in die Hände gedrückt bekam. Eine Fußnote besagte, daß die Gesänge, die Schalsapin zum Vortrage brachte, vom Po dium aus bekanntgegeben würden. So etwas ist man schließlich in einem Kafscchause gewöhnt, aber für ein Konzert, bei dem die Kartenpreise siel) bis zu 20 Nlark steigern, sollte dach unbe dingt ein sestbegrenztes Programm vorlicgen. Na, das war nun einmal so. und daran süßt sich nichts ändern. Und nun zu Nr. 222, Seite 7 Verlängerung der Landespachischutzordnung nüherzutreten. DI« Landwirtschastskammer hat sich dafür ausgesprochen, daß mit Rücksicht auf die ungeklärte Lage der Landwirtschaft eine Ver» längerung der Landespachischutzordnung um ein weiteres Jahr eintreten möchte, jedoch mit der Maßgabe, daß mit Rücksicht auf die kurze Befristung derselben von irgendwelchen Aen-ernngen der materiellen Bestimmungen abgesehen werden möchte. () Bautzen, 24. September. (Wahlsähirkeiisprüs- ug — Hu- saren-Wiedersehensfcier.) An der WahlsähigKcUspi äsung am katholischen Lehrerseminar in Bautzen vom 1-!. bis 18 Sepien» Ler haben 10 Schuiamisamvärter teilgenommcn. Als Hcmpt- zensur konnten erteilt werden in den Misse »schaßen: dreimal 1b, siebenmal 2a, sechsmal 2, in der LehrfertigKei:. zweimal 1b, fünfmal 2a, siebenmal 2, zweimal 2b. — Eine A-däwuäs.- imd Wiedersehensseier der Kameraden des ehemaligen Kgl Söhs. Husarenrcgimcnts Nr. 20 findet am 3. und 4. Oktober hier in Bautzen stntt. Am Sonnabend, den 3. Oktober, finget um >.8 Uhr Bcgrllßungsabend und Fe-stkonimers in den Krmicsä.'cn statt. Am Sonntag, den 4. Oktober, folgt 11,16 Uhr Feslgoites- dicnst und Kranzniederlegung am Ehrendenkmal des Regiments ini Petridome, gemeinschaftliches Mittagessen im „Alberlgarlen" mit musikalischer Unterhaltung von 1 bis 4 Uhr und um 0 Uhr Feslball in der „Krone" mit verschiedenen Tartz-ctungen <) Colditz, 24. September. (Aulounfälle.) In der Nacht zum Montag fuhr au der abschüssigen Elraßenkurve oberhalb des Gasthoses zu Zschetzsch das Auto des Harthacr Textilsnbri- kanten Möbius infolge Platzens eines Reifens in den Straßen graben und überschlug sich. Die drei Insassen erlitten schwere Verletzungen. — Am Montagmillag wurde das 0jährige Töch- terchen des Anstaltspslegers Leuschcl von einem Auto überfahren und schwer verletzt. <) Oelsnitz i. E., 24. September. (Gutsbranvz Am Montagvormittag brannten in Zichocken das Wohnhaus uns die angebaute Scheune des Gartenbesitzers Ernst Thnß nieder. Drei Familien sind dadurch obdachlos geworden. <) Oberwiesenthal, 24. September (Kinderei!.slungshe-m.) Das Rote Voriverk ist in den Besitz des Bezirksnerbandes Chem nitz übergegangen, der ein Kindererholungsheinr dort einrichtet. Der Gastwirtschaftsbetrieb wird weiter auirechterhrllen. () Reichender» i. B., 24. September. (Ervlosionsuntztuck). Einen qualvollen Tod erlitt Ver Arbeiter Wenzel Koropzuk in Hermannstal bei Reichenberg. Koropzuk wollte nch Holzstöcke roden, um billiges Feuermaterial zu haben. Bei eurer Sprengung explodierte die Ladung zu früh. Der Mann erlitt durch einen an den Magen geichlend r:en Holztloy lchwere und furchtbare schmerzhafte Magenzerreiäunge» und Verletzungen, die nach zwei Stunden den Tod hecbeünh teil. st Wilthen, 24. September. <Mas-rne;r,'d-mir.» Im benachbarten Tantenwalde ist unter den Schul: uidern eine Masernepidcmie anSgebrvchen. Tie Schul.' wurde am Freitag behördlich geschlossen. () Zwickau, 24. September (Kr-'uniuaisiische Radauszeuen im Stadtparlament.) In der letzten Sitzung der StaLioerord- neten kam es bei der Beratung eines kommunistischen Agi tationsantrages auf Eiusübruug der kostenlosen Eeaurtshilse zu heftigen Skaudalszeueu. Ter Oberbürgermeister Hatz, der in ruhiger, sachlicher Weise gegen den kommunistischen Anlr-ao ge sprochen hatte, wurde von dem kommunistischen Stctztoera.d- neten Weiüauer in unerhörter Weise angegriffen und beschiiiu it. Holz verließ den Sitzungssaal. Die Sitzung musste abgebrochen werden. () Zwickau, 24. September. (Ein Urenkel Uhsru da gestor ben.) In Erla starb im Alter von säst 8g Jahren der Ingenieur Theodor Staps, ein Urenkel des Dichters Uhlouo. A«s -w LMHtz Bautzen. Differenzen zwischen den: hiesigen Warenein kaufsverein und dem hiesigen Kohlenhändlerverband sind inso fern ausgebrochen, als der Genossenschaft auf den Einspruch der Kohlenhändler vom Kohlensyndikus die Kohlenlieserung gesperrt worden ist. Die Regierung ist um ihr Emgreisen ersucht wor den. — Am Sonnabend wurde ein Akademievcrein gegründet, welcher der Träger der Zweigstelle Vantzcn der Dre'Lener Ver- ivaltungsakademie sein wird. — Am 19. September fand in den Kronensälen das erste Bezirkskonzert des Deutschen Bondonion- und Konzertina-Bundes, Bezirk Bautzen, statt Löbau. Die Schulzahnpflege wird nunmehr hier in vollem Umfange ausgeübt. Die klassenweise Untersuchung der Kinder erfolgt nach und nach von unten herauf. Die Kosten sind auf 1230 Mark veranschlagt, werden sich aber insosern vermindern, als die Ortskrankenkasse die Kosten für die Kinder der bei ihr Versicherten trügt bis einschließlich 2 Plomben. — Am Sonn tag veranstalteten 6 junge Burschen eine Schlägerei und Messer stecherei, wobei ein Monteur in den Rücken gestochen wurde, Der Streit drehte sich um Mädchen. Neusalza-Sprcmberg. Ein tödlicher Unfall ereignete sich vorige Woche im Kuncrthschen Stciubruch in Neuspremberg. Der Feodor Schaljapin. Das muß mau ihm lassen: Er ist eine Spezialität. Ein Sänger, wie cs eben nur einzelne gib!. Dabei drängt sich aber gleichzeitig die Frage eust: „Wie kommt es, daß derartige Sangcsgrößen immer erst nach Dreeden kommen, wenn der Flüg'Äslaub schon ansängt, zu schwinden?" Auch Schaljapin ist heute über seinen höchsten Glanz schon hinaus. In der Tiefe fängt die Stimme schon an. klanglos' zu werden. Hier fehlt schon vie Kantilene. In den übrigen Registern ist sie allerdings in reichstem Maße vorhanden. Die Tongebung durch läuft hier vom zartesten Piano bis zum dröhnendem Forte eine bestechende Farbenskala. Und in deni Liede aus „Egmoiit": „In dieses Grabesdunkel" klang der Gesang in einem Kopflon aus, der in wunderbare Zartheit cingchülit war. So sicht außer allem Zweifel, daß Schaljapin in allem noch heule seinen Ruf rechtfertigt. Und dazu kommt noch, daß Schalsapin jedem seiner Lieder eine ;>ersön1iche Note gibt, daß er gewissermaßen illu striert, mit dem Spiele der Finger, mit leisen und leichten Kopf bewegungen. mit dem Spiele der Augen und ähnlichem. Und dies ist nicht etwa gemacht und gekünstelt, sondern es ringt sich aus dem Innern, es ist das Innencrlebnis. das sich impulsiv nach außen drängt. Der russische Gast hatte ein zahlreiches Publikum herbeigelockt, so daß der Gewcrbeho.ussaal säst voll ständig gestillt war. Die Begeisterung erreichte höcliste Höhen und die Zugaben überschritten beinahe das Maß der Progeamm- lieder. Die Temperatur steigerte sich fast zur Tropenhitze: denn der Saal war zu stark geheizt. Es war ein ereignisreicher Abend, den man gern zu den Konzerten nichlgeivöhnlichcr Ar! buchen wird. -ist- Konzert zum Besten des Vereins Kinderhort zu Dresden. Als Austakt zur Werbewoehe des Vereins Kinder hort fand im Fcstsaale des Wettiner Gymnasiums vor zahl reicher Hörerschaft ein überaus stimmungsvoller Abend statt? „Kinderland — Märchenland". Die Sprechknnstlerin Käte Preval trug moderne Kinderdichtungen mit irischer, be zwingend fröhlicher Sprechkunst vor. Kviizertsänger von Reiswitz bot ernste und heitere Gesänge in ausgezeichnetem stlmmungs- und temperamentvollen Vorträge. Geo Becker sprach zn einigen derselben und zu TsehaikvwjkyS Nuß« knnckcrsuite in seiner bestbekannten, feinfühligen Art heitere Einführungen. Nino Neidhardt gestaltete die Suite am Flügel nach, die begeisterten Hörer unwiderstehlich mit reißend. Der ideelle wie finanzielle Erfolg war durchaus erfreulich, letzterer wurde erhöht durch den Verkauf einer reizenden Werbcpostl'arte von Erich Mädker-Dresden.