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MchlWeUMsMuilg cttch»,10 2e. In ei Hau» 2,52 2<; «rzugSPrel», I X mit vktloge vtkrteltS! Dresden und ganz Deutschland in Oesterreich 4,4» X. "K.° ^-..«S'NL'i'LL L in Oesterreich 4,07 — Einzel-Nummer 10 1. "" ^"""a regelm-big in den ers.en Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit nrit Unterhaltungsbeilage Die illustrierte Zeit , «u,eigen I I Annahme von BeschUstdanzeiaen bis I» llhr von F-nmIien- anzcigen bis I I Uhr. I Preis für die Petit-Spalizeile im ReNameteil SO 2. I Für undeullich geschriebene, sowie durch Fernsprecher arn- i gegebene Anzeige» können wir die BerantworlUchkcu für die Richtigkeit de» LepeS nicht übernehmen. ,akl«onS.Sprechstunde: I«» bis II Uhr vorniitlag«. , ,7^^ »iückgabe etngesandlcr Echrislst. macht stch die Redaktion > nicht verbindlich; Rücksendung ersvlgt, wenn Rückporto bet- Igestlgt ist. Brieslichcn Anfragen istAniwortSpottobeizusügen. SK.1V7 GeschSstSstelle und Redaktion Dresden»A. 16, Holbetvstratze 46 Dienstag den 11. Mai 1915 Fernsprecher 21Sttv 11. Alihkg. lieber hunderttausend Russen gefangen Ai NM SW W Torpedoboote vor Riga Berlin, 10. Mai. Ein ausgedehnter Vorstoß an der russischen Ostsceküstc haben in den letzten Tagen d e u tsche Torpedoboote unternommen und sind, wie der „Na- tivnalzeitiuig" berichtet wird, auch in die Bucht vo „ Riga eingedrungen. Zwischen vorgeschobenen Küsten befestigungen und den Torpedobooten entspann sich ein >kurzes aber lebhaftes (Gefecht. Tie deutschen Kriegsschiffe erlitten anscheinend keine Beschädigungen. Ein Zeppelin über der englischen Küste London, 10. Mai. (Reuter Meldung.) Ein Zcppc- Ii» wurde am frühen Morgen in grosser Höhe in der Nach barschaft von Romfvrs gesehen. Er schien von Southend !vder Purflcet zu kommen. Auch über Gravcnsend wurde frühmorgens ein Luftschiff gesehen. Die Forts rröffnctcn >dns ferner und vertrieben cs. London, 10. Mai. (Reuter-Meldung.) Zwei Luft schiffe erschienen morgens um 2 Uhr 4', Min. über Southcnv und Äcstclifsc und warfen im ganzen einige 30 Bomben ab. Einige Brandbomben verursachten einige Brände. So viel bis jetzt bekannt ist, wurden zwei Frauen getötet und eine Anzahl Einwohner verwundet. Eine Bombe wurde auf die Gaswerke abgcworsen, verfehlte aber ihr Ziel. London, 10. Mai. (Nichtamtlich.) Wie das Reu- terschc Bureau meldet, wird der durch den Luftangriff auf ITvnthend angcrichtctc Schaden auf 0000 Pfund Sterling I geschätzt. Notlage in Moskau M vskau , 10. Mai. (Nichtamtlich.) Nach einer Mel dung des „Riisikoje Slvwo" hat die Moskauer Vereinigung der Industriellen festgestcllt, daß im Monat März 113 Fir l istcn mit einer Schnldeiimnsse von 8 700 000 Rubeln ihre I Zahlungen eingestellt haben. Versenkt London, 11. Mm. (W. T. B.) Ter Fischdampfer !,.Bennington" ist mn Freiing bei der Crnden-Bm durch Ge- s ichützsener versenkt worden. Tie Mannschaft wurde gerettet. Zum Untergang der „Lusitania" London, 11. Mai. (W. T. B.) „Morningpost" I bringt die Aenßernng noch eines amerikanischen Fahr igastes von der „Lusitania", wonach keine Panik ansge- ibrochen sei, die Leute aber mit den Rettungsbooten nicht Ilmiziigehen verstanden hätten. Das Blatt gibt die Zahl der IVermißten ans 1157 an. Ter Generalpostmeister teilt mit, >daß die „Lusitania" viele Postsäcke an Bord gehabt habe. fer größere Teil der Post sei aber auf dem Dampfer s,.Neuyork" gewesen. London, 11. Mai. (W. T. B.) „Daily News" be lichtet ans Liverpool: D n tz e n d e v o n L ä d e n, die Deut lichen und Oesterreichern gehören, wurden geplündert, Idie Fenster wurden zerschlagen, Möbel und Vorräte auf die Straße geworfen. Der wütende Pöbel zog in der Nordstadt von einem Laden zum anderen, kein Laden iniit einem deutschen Namen wurde verschont. Die gesamte städtische Polizei und die berittene Gendarmerie versuchten, ^rs mit der Menge aufzunehmen, aber der Pöbel War mit stöcken und Steinen bewaffnet und setzte unwiderstehlich tstis Werk der Zerstörung fort. Am Abend wurde die Lage lernst. Es handelt sich ztveifellos um ein organisiertes Borgehen. Ziegel und andere znm Werfen geeignete Gegen stände waren in der Nähe der Läden verborgen worden, um den Angriff vorznbereiten. Zug entgleist London, l 1. Mai. (W. T. V.) Die „Morningpost" Meldet ans Tientsin: Ein südwärts fahrender japanischer ripreßzug der mandschurischen Eisenbahn ist in der letzten stacht entgleist und zerstört worden. Der Umfang des Scha dens und die Zahl der verlorenen Menschenleben ist noch >m,bekannt. Großfcuer F r e d e r i k sta d. li. Mai. kW. T. B.) Gestern nach- im.tag brach ans dem hiesigen Iimmerplatze ein Feuer auS, Iwdurch zwei Lagerhäuser und elf Wohnhäuser eingeäschert lourden. Das Feuer griff auf einen Dampfer über, der ebenfalls verbrannte. Es übersprang den Fluß »nd äscherte mni anderen Ufer mehrere Häuser ein. Ein Mann ertrank sl'eim Rettungswerk. Ter Schaden wird auf l'b Millionen krönen geschätzt. Deutsches Reich Dresden, den 1t. Mat ISIS — Tic Kaiserin in Braunschweig. Tie Kaiserin traf Montag mittag im Sondcrzuge auf dem Hauptbahnhofe in Braunschweig ein in Begleitung der Hofstaatsdame Gräfin v. Keller und des Kammerherrn v. Trotha. Nach Begrüßung zwischen der Kaiserin und dem herzoglichen Paare bestiegen die Herrschaften das Automobil zur Fahrt nach dem Rcsi- denzschloß und wurden unterwegs von der in den Straßen und am Bahnhofe angesainmelten Bevölkerung durch Tücherschwenken und Hurrarufe begrüßt. Die Taufe des zweiten braunschweigischen Prinzen wurde abends 6 Uhr im herzoglichen Schloß vollzogen. — Der Berei« katholischer deutscher Lehreriuueu, der alljährlich zu Pfingsten feine Mitglieder zu festlicher Tagung zusammenruft, wird in diesem Jahre, dem Ernst der Zeit entsprechend, nur eine Mitgliederversammlung zu Erfurt abhalten. Neuwahlen machen eine solche notwendig. Auch ist es bei einer Vereinigung von der Größe und der Viel- artigkett der Bestrebungen des Lehrerinnenvereins kaum möglich, den Mitgliedern seltener als einmal im Jabre Gelegenheit zu bieten zu Anträgen und Anregungen für das Vereinsleben. ErziehungSprobleme. die der Krieg ge- schaffen, andere, die er in neue Beleuchtung gerückt hat, sollen Gegenstand der Beratungen sein. So will der Verein zu seinem Teil mit arbeiten an der vaterländischen Aufgabe, einerseits unser ganzes blühendes BereinSleben tunlichst zu erhalten, andererseits den Lehrerinnen Belehrungen und An regungen zu geben zu einer Tätigkeit, wie sie gerade jetzt unserem Volke frommt. — Offizier-strllvertreter Südekum. Der sozialdemo kratische Abgeordnete Dr. Südekum, der als Landsturm- »nteroffizier einberusen ist, wurde zum OffizierSstellvertreter ernannt. — Berichte über deutsche Gefouzrueuloger. Den Mit- gliedern der Budgetkommisston des deutschen Reichstages sind 13 Berichte über die Besichtigungen deutscher Ge- fangenenlager in Großbritannien und Frankreich, über die Lage der in Sibirien untergebrachten Deutschen sowie die Besichtigung von Gefangenenlagern in Deutschland zuge- gangen. Die Berichte stammen teils von amerikanischen Konsuln und BotschastSbeamten, teil» von Vertretern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in Genf; einer stammt auch von einem amerikanischen Journalisten. Den Bericht über die Besichtigung von Gefangenenlagern in Deutschland hat der Schweizer Nationalrat Engster erstattet. Der Weltkrieg Der amtliche deutsche Tagesbericht (W. T. B. Amtlich.) Großes Hauptquartier, 10. Mai 1915. Westlicher Kriegsschauplatz. An der Küste machten wir in den Dünen Fortschritte i» der Richtung auf Nieuport, nahmen mehrere feindliche Gräben und Maschinengewehre. Ein Gegenstoß des Fein des während der letzten Nacht gelangte bis an Lombartzhdc heran, wurde dann aber völlig zurückge warfen. Auch in Flandern wurde wieder nach vorwärts Gelände ge Wonnen. Bei Vcrlorcnhvek machte» wir l 02 E n g l ä n d c r zu Gefangenen. Südwestlich Lille setzte der als Antwort auf unsere Er folge in Galizien erwartete große französisch-eng lische Angriff ein. Er richtete sich gegen unsere Strl lungcn von östlich Fleurbaix — östlich Nichebonrg —, östlich Vermelles, in Ablain, Earcncy, Neuville und St. Laurent bei Arras. Ter Feind — Franzosen, sowie weiße und far bige Engländer — führte mindestens v i c r n r i> c A r in e e korps in den Kampf neben den in jener Linie schon längere Zeit verwendeten Kräften. Trotzdem sind die wieder holten Angriffe fast überall mit sehr starkcn Bcr - l» sten für de» Gegner ab gewiesen worden. Im besonderen war das bei dr» englischen Angriffsversuchcii der Fall. Etwa 500 Gefangene wurden gemacht. Nur i» der Gegend zwischen Earency und Neuville gelang es dem Gegner, sich in unserer vordersten Linie festziisetzeii; der Gegenangriff ist im Gange. Nördlich von Stcinabrück im Frchttalc warfen wir den Feind, der sich unmittelbar vor unserer Stellung im dichten Nebel eiiigriiistct hatte, durch Angriff zurück und zerstörten seine Gräben. Eines unserer Luftschiffe belegte heute früh dr» befestigten Ort Southend an der T h e m s c m ü n - d »i n g mit einigen Bomben. Oestlicher Kriegsschauplatz. Tic Lage ist unverändert. Südöstlichrr Kriegsschauplatz: Trotz aller Versuche des Feindes, durch eiligst mit der Bahn oder Fußmarsch hcrangeführtc Kräfte unsere Ver folgung aufziihaltcii, warfen die verbündeten Truppen der Heeresgruppe des Generalobersten v. Mackensen auch gestern den Gegner von Stellung zu Stellung zurück und nahmen ihm über 1 2 0 0 0 Gefangene nebst vielem Material ab. Dir Zahl der von dieser Heeresgruppe allein seit dem 2. Mai gemachten Gefangenen steigt damit auf über 80000. Unsere Vortruppen näherten sich dem Stobnica Abschnitte und erreichten die Brzrzanka, sowie den unteren WiSlok. Tic Verfolgung geht vorwärts. Oberste Heeresleitung. Ter österreichisch-ungarische Tagesbericht Wien. (W. T. B.) Amtlich wird verlantbart den lO. Mai 1915 mittags. Tie unter schweren Verlusten ans Wcstgnlizicn und den Karpathen zurückgrschlagenc russische dritte Armee ist, dem Truckr aus beiden Richtungen nach gebriid, mit der Hauptkrast im Raume bvn Sanvk und Liskv zusaiiiinengepresit. Gegen diese Maste dringen die ver bündeten Armeen weiter erfolgreich vor und haben von Westen den U e b r r g a n g über den Wislvk erkämpft, bvn Süden die Linie Twcrnik—Baligrvd—Bukowsko er reicht. — Am nördlichen Flügel der wcstgalizischcii Front erstürmten gestern oberöstcrrcichischc, Salzburger und Tiroler Truppen mehrere Orte östlich und nordöstlich Tc- Hirn. — Tie Zahl der in Westgalizicn gemachten Gefangenen ist ans 80 000 Mann gestiegen. Hinzu kommen noch über 20000 Gefangene, dir bei der Verfolgung in den Karpathen eingebracht wurden. Tic russische dritte Armer, die aus den fünf Korps 9., 10., 12. und 24. und 3. kauka fischen, sowir mehreren Rcscrvcdivisivneii zusammengesetzt war, hat somit einen Verlust von allein 1 00000 M a » n a ii G c f a n g c n c n. Rechnet man hinzu die Zahl der Toten und Verwundeten, so kann der Gesamt- vrrlust mit >vcnigste » s 1 5 0 0 0 0 Mann nngr - ii o in m e n werden. Von der aua, jetzt noch nicht zu über sehenden Menge an Kriegsmaterial sind bisher 0 0 Gr- schützr und 200 Maschinengewehre gezählt. Tie Kämpfe in S ü d v st g n l i z i e n dauern noch fort. Tnrch einen Gegenangriff wurde auf den Höhen nordöstlich Ottynia eine starke Gruppe des Feindes zurückgeworsrii. Ter Stellvertreter des Ehefs des Gencralstabs: v. H ö f e r, Feldmarschall-Leiitnank. Ter kaiserliche Tank an Mackensen Berlin, 10. Mai. Seine Majestät der Kaiser sandte an den Generalobersten p. Mackensen folgendes Tele gramm: Unter Euer Exzellenz erprobter Führung haben die Ihnen unterstellten verbündeten Armeen die russische Front zwischen Karpathen und Weichsel mit mächtigen Schlägen durchbrochen, den zähen Gegner in dieltägigen fortgesetzten Kämpfen von Stellung zu Stellung gejagt, ihm unübersehbare Siegesbente abgenommen und schließlich im Verein mit anderen Teilen des deutschen und österreichisch- ungarischen Heeres die weit ausgedehnte feindliche Kar- pathenstellnng znm Wanken gebracht. Führung und unver gleichliche Tapferkeit der Truppen wetteiferten, einen Sieg zu erringen, der sich würdig den stolzesten Waffentaten dieses Krieges anreiht. Dafür gebührt Ihnen mein »nd des Vaterlandes Tank. Als Ausdruck meiner besonderen Anerkennung für das von allen Beteiligten Geleistete verleibe ich Ihnen den Stern der Großkomtnre »nd das Großkomtiirkrenz des Königlichen Hansordens von Holien- zollern mit Schwertern. Gez. Wilhelm. UW. T. B.) Einzelheiten vom westgnlizischc» Durchbruch O e st e r r e i ch i s ch - n n g a r. K ii e g s p r e s se - anartier, 10. Mai. Tie Straßen, ans denen der Vor marsch zur Schlachtfront in Westgalizien geschab, waren ffir