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Freit««. den 24. IuU 1925 Nr. 168. Seile 8 Die Lohnkünipse Texlllindusirie Greiz, 23. Juli. Der sächsisch-thüringische We- vereiverband hat dem Spruche des sächsischen Schlichters auf Erhöhung der S l u h I m e i st e r l ö h n e um 6 Prozent zu gestimmt und ebenso dem Beschluß des Gcraer Schlichtungsaus schusses, die Angestelltenlöhne um 6 Prozent zu erhöhen. Breslau. 23. Juli. I» der schlesischen Textilindu - strie ist durch das Eingreifen der Schlichtungskammer der Pro vinz Niederschlcsicn eine Einigung erzielt worden. Die Wcb- löhne wurden aus 44 bzw. 45 Pfg. festgesetzt. Die Streikenden in den Bezirken Görlitz und Seidenberg nahmen die Arbeit so fort wieder aus. Maßregelungen finden nicht statt. Damit ist die drohende Aussperrung in der schlesischen Textilindustrie ver mieden. Bergbau Bochum, 23. Juli. Die Vertreter der vier Bergarbei - lerorganisatione» haben am 22. Juli in Bochum die in der vorigen Woche begonnene Besprechung fortgesetzt. Im Mit telpunkte der Beratungen standen die Absatz- und die Arbcits- zeitprobleme im Bergbau. Entgegen den Erklärungen der Ar- beitgeberprcsse und den Ausrufen der Vereinigten Handelskam mern wurde zum Ausdruck gebracht, daß die Absatzkrise im Nuhrbergbau nicht durch Verlängerung der Arbeitszeit be hoben werden könne Die Auffassungen der Bergarbeiterorga nisationen und des Zechenverbandes gehen in dieser Irrige grundsätzlich auseinander. Die vier Bergarbeiterverbändc be absichtigen, diesen ihren Standpunkt alsbald der Regierung darzulegen. München, 23. Juli. Das der bayrischen staatlichen Berg verwaltung unterstellte Bergwerk in Achtel soll Mitte August geschlossen werden, iveil bei den hohen Frachtsätzen für zu ver frachtende Noherze eine Versendung der Erze sich nicht mehr lohne. Die in Achtel gewonnenen Erze wurden bisher in Am berg in der Oborpfalz verarbeitet. Die siiqUsch? .Noblenkrise London, 23. Juli. Der Sekretär des Bergarbeiterverbandes Look erklärte heute abend nach Schluß der Sitzung des Vollzugs ausschusses, es läge» keine weiteren Kundgebungen der Ar beitgeber oder der Negierung vor. Man befinde sich nach wie vor auf dem toten Punkt. Vorher hatten die Bergleute beschlossen, die Arbeitgeber davon zu verständigen, daß sie auf ihren früheren Beschlüssen verharrten, aber bereit seien, mit den Arbeitgebern in einer offenen Konferenz zusammenzu kommen, sobald die Grubenbesitzer ihre Vorschläge wegen eines neuen Lohnabkommens zurückgezogen hätten. Morgen wird der Vollzugsausschuß der Bergleute mit dem Generalrat des Ge werkschaftskongresses Zusammenkommen, um diesen zur rest losen Unterstützung iw Lohnkampf aufzufordern. TagesneuiAkeiten Moor- und Wal-brän-e Wicchcndorf, 28. Juli. Das große Wiechendorser Moor in der Nähe von Hannover brennt ,eit Freitag vergangener Woche. Am Dienstag griff das Feuer auch auf die benachbarten Wald- und Heidebezirke über. Die Ortschaften Wiechendorf, Nesse, Schlage und Schadehop sollen zum Teil stark gefährdet sein. Hundert Man» Reichswehr sind zur Hilfeleistung entsandt worden. Im Moor sind bis her Hunderte von Fuhren Torf verbrannt. Als Ursache ver mutet man leichtfertiges Umgehen mit brennenden Zigarrcn- resten. Durch einen Waldbrand, der wahrscheinlich durch unvorsichtiges Wegwerie» von brennenden Streichhölzern oder ZigarettenreUen entstanden ist, wurden in Alten bei Dessau etwa 2>/z Morgen wertvollen Baumbestandes ver nichtet. — In der Nähe von Bernd urg geriet auf dem Ritterguts Wedlitz ein gewaltiges Weizenfeld dadurch m Brand, daß ein Arbeiter beim Schneiden sich eine Zigarette anzündete. 6l> Morgen Weizen wurden vom Feuer vollkommen vernichtet. Nur durch Aufwerfen von Grä ben gelang es den Arbeitern des Rittergutes und den Ein wohnern der angrenzenden Dörfer, den Brand zu lokali sieren. — In Rastede und Nadorst tm Oldenburgischen ,st ein großer Wald- und .Heidebrand entstanden. Da Master ni nächster Nähe fehlt, besteht Gefahr für die weitere '-..iis- breitung des Brandes. Mehrere Häuser mußten >chon ge räumt werden. Die Einwohner sind in großer Zaht dabei, das Feuer elnz'idpwmen. Die Reichswehr ist alarmiert worden. Die Krise in -er Tschechoslowakei Das neue Wahlgesetz, ein famoses Machwerk -er tschechischen «egierungskoaliiion — Der Konslikl mit -em Dalikan — Rücklrillskomödie der nalionalsozialislischen Minister — Plötzliche Schließung -er Parlamentslagung — Die innere Zerrissenheit der Koalition Prag. 26. Juli. Nach langwierigen Verhandlungen und Streitigkeiten Zwi schen den tschechischen Regierungsparteien war es der Negie rung am 10. d. M. doch endlich möglich geworben, der Kammer die drei Gesetze über die Wahlresorm vorlegen zu können: Las Gesetz über die Wahlreform selbst, über di« damit im Zu sammenhang stohende-n Musterungen der Zusammensetzung des Senats und des Wahlgerichtes. Di« Grundidee des Gesetzes ist, dem herrschenden System die Sicherung der Macht zu bringen und die kleinen, d. h. die oppositionellen Parteien bezw. Natio nen zur Ohnmacht zu verurteilen. Dafür sorgt schon alle!» die jeder Demokratie widersprechende Bestimmung, daß im zweiten Skrutinium für die Erreichung von Mandate» die Mindestzahl von 2 Prozent der in allen Wahlkreisen der Republik abge gebenen gültigen Stimmen notwendig ist. Bis jetzt genügte zur Erlangung eines Mandats aus den Reststimmen die in einem einzigen Wahlkreise erreichte Ziffer von 20 000 Stimmen, oder wenn diese kleiner war, die irgendivo erreichte Vervollständigung der Wahlzahl: diese Zahl von 20 000 wird nun oersechs- oder vcrslebensacht! Damit aber nicht genug bringt das Gesetz noch folgende ganz unglaubliche Bestimmung: Erlangen die kleinen Parteien oder kleinen Nationen nirgends eine Mandat, so haben sie den ganzen für die Herstellung der Kandidatenlisten notwen dig gewordenen Aufwand zu ersetzen: erreichen sie die zwei Prozent nicht, so lza-ben sie den Aufwand für jene Wahlkreise zu ersetze», wo sie kein Mandat erreicht habe». Für diese Sum men, die in die Zchntausende gehe» werde», lüften in erster Linie die Kandidaten, in zweiter aber auch jene hundert Wäh ler, die die Liste» unterschrieben haben. Die praktische Betäti gung der politischen Gesinnung wird also unter Strafsanktion gestellt. — Diese angeführten Bestimmungen .zeigen wohl schon zur Genüge, daß alles darauf angelegt ist, die kleineren Par teien und Nationen unter das Fallbeil zu bringe». Der Gesetz entwurf schließt sich würdig den anderen Maßnahmen an, die den „Siegeszna" der Demokratie in di:sein Staate aufzeigen. Alle Miii'derheils- und Oppositionsrarle en werden angesichts der neuen großen Gefahr zur größten Einigkeit gezwungen werde». Biel Staub aufgennrbelt l>at letzthin auch der neue Kon flikt zwischen der Prager Negierung und dem Vatikan. Der gewiß nicht aggressive, sondern in a^er Welt als friedliebend bekannte, über starke Nerven und viel Geduld verfügende Papst Pius XI. hat nämlich jüngst gegenüber der tschechoslwookischen Negierung sich zu einem Schritt entschlossen, der nicht gerade alltäglich ist. aber dem Papste als notwendig erschien, um den Kulturkämpfern ln Prag zu zeigen, daß auch die Geduld des traditionellen Friedensfürsten in Rom ihre Grenzen habe. Diese Grenze war erreicht, als der Präsident der tschechoslowakischen Republik das Protektorat über die offizielle Hus frier über nahm, mit dem Ministerpräsidenlen und mehreren anderen Kabi nettsmitgliedern — darunter ausgerechnet auch der Außenmini ster Benesch — an der Husseier am Altstädter Ring offiziell sich beteiligte und so in Amtseigenschasl eine Kundgebung unter stützte. die der Vertreter der lmtholischen Weltkirche uicht anders als eine schwerkränkende, anlikatholische Manifestation ausfas sen mutzte. Als Zeichen des Protestes gegen die Beleidigung, di« damit dem Vatikan und allen Katholiken dieses Staates ange tan wurde, beries der Heilige Vater seinen amtlichen Vertreter in Prag, de» Nuntius Msgr. Mannaggi kurzerhand ab. Die Prager Negierung berief hieraus ihren Gesandten beim päpst lichen Stuhl, Dr. Pallier, nach Prag, wo er am 12. ü. M. dem Außenminister einen Bericht über seine Verlfanblungen mit dem Vatikan betr. die letzten Ereignisse anläßlich der Husseier er stattet«. Um der Koalition ans ihrer großen Verlegenheit heraus zuhelfen, war nian eifrig bemüht, die Mlrrmaggi-Angelcgenheit aus möglichst friedliche Weise zu bereinigen, U. a. erklärte auch der Ministerpräsident dieser Tage, daß cs im Interesse des Staa tes zu einem Kulturkampf nicht kommen könne und dürfe! Je doch haben es die tschechischen Nationalsozialisten, die besonders fanatisch den Abbruch der Beziehungen zum Vatikan und die sofortige Durchführung der Trennung der Kirche vom Staate fordern, auf einen oifenen Krach ankommen lassen. Sie verlangten nämlich, daß außer dem Außenminister auch der Mi nisterpräsident im Parlament eine Erklärung abgeben solle. Als dies abgelehnt wurde, wurden die beiden nationalsozialistischen Minister Stribrny und Franke aus der Regierung ab- berusen. Minister Benesch, der gleichfalls zur tschechischen natio nalsozialistischen Partei gehört, reichte keine Demission ein, da er nicht als Vertreter der Partei, sondern sozusagen als „Ver- tmuensmann des Hrabschins" der Negierung angehört! Da die tschechischen Nationalsozialisten auch beschlossen halten, die Verhandlungen der Wahlnovelle zu „blockie ren", mußte die bereits fertige Wahlnoveile von der Tagesord nung des Abgeordnetenhauses abgesctzt und das Parlament un- verrichteler Dinge in die Ferien geschickt werden. Das Haus ging am 18, d. M. auseinander. — Es ist das erste Mal in der Geschichte des tschechischen Parlaments, daß ein Gesetz, das den höheren Koaliiionsnotwendigkeiten diente und darum natur gemäß gegen di« Opposition gerichtet ist, von einer Koalitions partei vereitelt wird. In unterrichteten Kreisen verlaulet, daß die Demission der nationalsozialistischen Minister nicht zur Kenntnis genommen werden dürfte und daß Ministerpräsident Svehla alles daran setzen werde, um während der Parlamentsferien das Loch in der Koalition wieder zusaminenzuflicken. Von diesen Ver söhnungsversuchen Soehlas wird auch das Schicksal der wieder in der Versenkung verschwindenden Wahlnovelle und der Termin der Nemvahlen abhängen. Päpstliche Ernennungen Augsburg, 23. Juli. Anläßlich des 60jährigen Priester-Ju biläums des Beschoss Maximilian v. Lingg hat PapstPius XI. den Domdekan Friesenegger, den Domkapitular Dr. Eberle und den Generalvikar Müller zu päpstlichen Hausprälaten und den Geistsichen Nat Schwab zun, päpstlichen Geheimsekvetär ernannt. s Tödliche Autounfälle. In der Nähe von Danbringcn bei Gießen überschlug sich ein Kraftwagen und begrub die drei Insassen unter sich. Der Wagenführer ivar sofort tot und ein Fahrgast erlitt lebensgefährliche Verletzungen, während der an dere mit leichten Verletzungen davon'kam. — In M iinche n fuhr auf einer neuhergerichteten Straße ein Kraftwagen gegen ein Neichsfwstantomobil, wobei der Führer des Wagens schwere Ver letzungen erlitt, die seinen Tod herbeisührten, -f Familientragödie. Aus Müllers darf wird berichtet: Der seit Jahren arbeitslose Fabrikarbeiter Wildner befürchtete, seine Arbeitslosenunterstützung zu verlieren und beschloß in der Verzweiflung, seine ganze Familie und sich selbst zu töten. Zu nächst brachte er seiner Frau schwere Verletzungen mit dem Ra siermesser bei, dann feuerte er blindlings fünf Kugeln aus einem Revolver gegen seine vier unmündigen Kinder, ohne sie jedoch in seiner Raserei zu treffen. Die sechste Kugel aus dem Revolver schoß er sich selbst in den Kops und stürzte tot zusammen. Seine Frau liegt im Spital im Sterben. s- Todesurteil. Nach zweitägiger Verhandlung hat das Schwurgericht in Kon st an z den 29 Jahre alten Landwirt Erich Mayer aus Königsberg in Ostpreußen, der am 22. Mürz dieses Jahres den 31 Jahre alten Besitzer des Bachhases bei Heiligen berg, Johannes Sckfäfer, erschossen hatte, zum Tode verur teilt. Frau Sckfäfer, die Ehefrau des Ermordeten, mit der der Angeklagte ein Liebesverhältnis unterhalten hatte, wurde wegen Beihilfe zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt. f Beihilfe zum Hochverrat. Vor dem Süddeutschen Senat des Staatsgerichtshoses in Leipzig hatten sich wegen Beihilfe zum Hochverrat und Vergehens gegen das Nepublik-Schutzgesetz die 21jährige Arbeiterin Maria Greiner und 27jährige Hedwig Häbig aus Stuttgart zu verantworten. Beide Angeklagte waren in der Zeit vom 25. Oktober bis 25. November 1923 in der Kurierzentrale des Bezirks Siidwest in Stultgart als Kurier- leiterinncn bzw. Verkehrsleiterinnen tätig. Sie standen mit der Zentrale der KPD. in Berlin in Verbindung und vermittelten deren Befehle durch Kuriere in Württemberg. Das Urteil lautete gegen die Greiner auf acht Monate Gefängnis, gegen die Häbig auf sechs Monate Gefängnis und je hundert Mark Geld strafe. Die Strafe der Greiner Ist durch die Untersuchungshaft voll verbüßt, während bei der Häbig ein Monat ungerechnet wird. "5s» ^enselsfeder Der Teu.e. enuna: Federn. Wer es incht gmubt, der weis; nicht mehr, daß er doch einmal -Flüge, gehabt, ehe er ans dem stolzesten der Engel der Teniel wurde. Zur Zeit, als dies« kleine Geschichte anhcbi, war ,.. .wer der Schweis, das .siüchcn keiner Verworfenheit, fckon lange gewachsen; die funkelnden, goldenen Pracht- sNiern waren längst zerstäubt, und nur noch ein paar armselige, zerknickte und zerfetzte Tcufelssedern waren übrig geblieben, die m, schandbar erniedrigtes Dasein ,n der Hinteren Gegend führten. Dazumal hatte der Teuje: schon eingeschen, welchen dummen Streich er beging, als er die Hölle gegen den schönen Himmel eintauschte, und ärger als fe zwickte ihn der Teufelshochmut, allo daß er sich einredetc, er müsse alles noch viel besser können als der liebe Hergott. War darum heimlich und höllisch hinter dem Schöpfer her, ,o dieser etwas Neues tat. und wollte es ihn stracks zuvortnn. Da begab cS sich, daß ein liebliches junges Gottes- kind, »oll von den Wundern der blühenden »Welt, sein fröhlich-freies Herz übergiie'.len fühlte und vor den Him- melsvater trat und sprach: „Schenk mir die Gabe des Gesanges, daß ich meinen Brüdern sagen kann, was ,n mir lebt!" Und lächelnd gewährte es Gott, küßte lhn und sprach: „Nicht allein das, auch die Kunst verleih ich Sir, daß du deine Lieder ihnen aufbewayrst, damit sie :n ihren trüben Stunden sich daran erquicken!" Und er winkte einem der Cherubin, die mit melodischem Flügei- raufchen seine» Thron umschweben, nahm eine feiner glän zendsten Federn und gab sie dem ersten Dichter. Und gütig lächelnd hörte er zu, wie des Dichters Wort zu seinem Lob ertönte, und freute sich, wie bolt die Liebe aus fei nem Herzen klang. Der Teufel hatte im verborgenen alles mit angesehen, und da seine Klugheit vorausfah, wieviel Schaden der Lieb ling Gottes seinem Werk tun werde, rief er einen »Men schen, der ihm anhlng, und sprach: „Sieh da, den merk würdigsten Vogel unter dem Federvieh- Horch, wie er krächzt- Mer du sollst ihm über sein!" Da küßte er, der Affe Gottes, seinen Hllnger aus den Mund; davon barst lenem das Herz vor Neid und gerann zu einem dumpfen Klumpen Blei. „Und hier hast du auch eine Feder." fugte der Teü'el und rkn sich einen wüsten Kiek aus dem Ta-we-'-, „und nun bist ou ein Dichter". 77-.'er cs wurde nur ein — <sicrat, der dem echten Dichter immer mit verkniffenem Auge hinterher war, feine Töne kritisierte und seine Taten verkleinerte. Im Lär men aber war er ihm teuielsinäßig voraus,' indessen, wäh rend der Dichter seine Entzückungen und Gesichte mit Goldglut aus der göttlichen Feder niederschrieb, haftete unversiegbar an der Literaturfeder der Tropfen schwarzen, hämischen, giftigen Teufelsblutes, genannt Tinte. Laurenz Kiesgen. — Keine Geld«»tcrstiih«»gcn durch deutsche A»s- landskousulate sür deutsche Reisende. Nach Mitteilung deut scher Konsulate im Auslände, namentlich in Italien, wenden fia) häufig deutsche Reifende, die in »Not geraten sind, an die Konsulate um Unterstützung und um »Reisegelder zu erhalten. Die deutschen Konsulate verfügen über keine Mittel hierzu. Sie sind höchstens in der Lage, die Ge bühren für dringende Telegramme der betreffenden Reisen den nach der Heimat uni Geld zu verlegen. — Eine tausendjährige Kirche. Nachgrabungen, die die Lansteskommission für Baudenkmäler in den unterirdischen Räu men der Pfarrkirche in Feldebrö, Kmnitat Heves, vornehmen ließ, haben ergeben, daß die Unterkirche in Fetdebrö der ereil ten e Teil einer altchristlichen Kirche ist, die im achten oder neun ten Jahrhundert, noch vor der Landnahme der Ungarn, erbaut wurde. In den Mauern der Oberkirche sind auch die Pfeiler des Hauptschiffes der alten Basilika entdeckt worden. — Die ersten Eisenbahnsignale. Bei der Jahrhundertfeier der Eisenbahn beschäftigt inan sich auch mit der Erfindung der einzelnen Dinge, die zum Betrieb der Eisenbahn notwendig ivaren. Das noch heute bei der Eisenbahn üblicize Signalsystem wurde durch einen Streckenmächter erfunden, der — wie auf den ersten Eisenbahnstrecken allgemein — den Zügen mit der Hand Signale gab. Diese ewigen Armbeiveguiigcn ivaren ihm zu langweilig, und so verfertigte er sich einen Apparat, der aus zwei gekreuzten Stäben bestand, die an einer Schnur herunter gezogen werde» konnten. Wenn er an der Schnur zog, kamen die gekreuzten Stäbe in eine horizontale Lage, und dadurch er hielt der Lokomotivführer das Zeichen, daß die Strecke frei sei. Diese Idee wurde dann zu einem ganzen Signalsystem ansge baut. Das Durchlochen der Billetts wurde ebenfalls von einem Kontrolleur eingeführt, der sich dabei langiveilte, die Namen der einzelnen Reisenden auf die als Billett venvendeton »Papierstücke zu schreibend. Er nahm daher eine alte Maschine, die zum Re parieren von Schuhen diente und machte mit ihr Löcher in das Papier. Später ließ er sich diesen Lochungsapparat patentieren. Humor Warm» der Tiger Streifen hat. Bet cin»r schriftlichen Arbeit tu der »Naturgeschichte sollten die Jungen auch angcbe», warum die Tiger gestreift sind, und einer schriebt „Der Tiger ist gestreift, weit bas für die Zirkusbesitzer besser ist. Wenn ein Tiger aus einem Zirkus wegläuft, dann findet man ihn leichter wie der, wenn er Streifen hat. Er kan» dann nicht so weit laufen, ohne daß man sieht, daß er kein Pferd oder Hund ist, denn man erkennt ihn an den Streifen, fängt th» ein mir fragt dann.un Zirkus nach, ob sie nicht enien Tiger verloren haben." » Beitrag z„i» „Asfenprozes;". „Die »MeierS sind aber völlig auf den Hund ge kommen!" — „Na, ist das aber ein Wunder? Der »Mann har abwechselnd einenAsfen und eincnKater, dicFra» hak emen »Vogel und der Tochter haben sie einen Floh ms Ossr gefegt, M sie sich für ein großes Tier hält und wie ein Pfau da- hliistolzlert . . ." » Paradox. Zwei B.'-nmkene vollführen nachts buech Fohle» und Singe» einen großen Skandal aift der Straße. Da nähert sich ihnen ein Nachtwächter. „Wissen Sie nicht, daß Sie sich ruhig zu Verhalten haben, wenn Sie nach Haufe gehn?" „Gewiß!" sagt der eine, „aber wer sagt Ilm.-ii beim, daß wir nach Hause gehn?" » Sehr richtig. In einem fränkischen Landstädtchen findet ein Fuß- ballwettstreit statt, tn welchem der einladende Berem glän zend geschlagen wird. Nach Beendigung des Kampfes kommt- der Gemsiildlener mit der Lustbarkeitsstelierautttuiig „Huilniessakral" ruft wütend der Vereinsvorsiyende, „wir hebbe verlöre und dees nennen S a Luschtbarkeit?" Amerikanische Warnungstafeln. Es ist bekannt, daß die Amerikaner sehr viel ersiui rsicher dann sind, als wir. Mahnungen und Warnung sv anzubringen, daß sie auch Erfolg haben. Die Zemchr „Das Auto" teilt in einer ihrer letzten Nummern ein amerikanische Warnungsaufschriften mit, die die Autos z> langsamen Fahren veranlassen sollen. Da ist znm Betsp zu lesen: „Fahren Sie langsam- Das Leben ist ,chg, „Langsam fahren- Es ist kein Krankenhaus in der »Nütz „Wenn Sic langsam fahren, werden Sie unsere Stadt fetz Wenn Sie schnell fahren, werden sie un,er Gefäng, festen!" „OrtSauSgang bei 12-Meilm Geschwindigkeit einer halsten Stunde zu erreichen. Bei höherer Geschw blgkeit in drei Tagen!"