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Der wilson-Stau-amm un- -as größte Kraftwerk -er Welt. Ein Etaudamm von ganz ungewöhnlichen Abmessungen und »In Mitteldruckwasserkraftwerl, das nach seinem vollen Ausbau das größte Kraftwerk der Welt sein wird, befinden sich seit einigen Jahren am Westabhange der Alleghanies im Staate Alabama im Bau. Gleichzeitig ist hiermit ein ebenso groß artiges wie interessantes Kapitel der amerikanischen Kriegs wirtschaft verbunden, ein Projekt, in das rund 150 Millionen Dollar von der amerikanischen Regierung hineingesteckt worden sind, ohne daß bisher aus den gewaltigen damit verbundenen Anlagen zur Erzeugung von Luftstickstoss nennenswert« Mengen erzeugt worden wären. Der Mittellauf des Tennessee, der das Hauptabzugsgebiet der südlichen Alleghanies umfaßt, bildet in der Nordwesteck« des Staates Alabama bei dem Städtchen Floren« große Strom schnellen mit starkem Gefälle, die von den Indianern wegen ihres Muschelreichtums „Muscle Shoals" (Muschelbänke) ge- nannt werden. Sie unterbinden die Schiffahrt vollkommen, und einige zur Umgehung der Stromschnellen schon im vergangenen Jahrhundert erbauten Kanäle können dem Schissahrtsbedürfnis dieser an Kohlen, Erzen und Landwirtschaftserzeugnissen reich gesegneten Gegend in keiner Weise genügen. Seit 20 Jahren besteht daher schon das Bestreben, die gewaltige» Wasserkräfte, die der wasserreiche Tennessee in diesen Stromschnellen dar- bietct, zugleich mit einer Schiffbarmachung dieser Strecken aus- zunuhen. Dieser Plan wurde nach dem Eintritt der Vereinigten Staaten in den Weltkrieg mit Rücksicht auf die Sprengstoss- erzeugung erneut aufgenominen und zu Anfang des Jahres 1918 hier mit dem Vau eines Staudammes, eines großen Wasser kraftwerkes und einer Luftstickstofferzeugungsanlage größten Umfanges begonnen. Zum ersten Betriebe wurde ein großes Dampfkraftwerk in etwa 150 Kilometer von Muscle Shoals entfernt in den Kohlenfeldern von Eorgas erbaut, und eine Hochspannungsfcrnleitung zur Uebertragung der Energie fertig- gestellt. Mit echt amerikanischer Schnelligkeit entstanden große Arbeitcrstädte zur Unterbringung der vielen Tausende von Bau, arbeitern, aber bevor der ganze gewaltige Komplex, der die größte nach dem Lyannmidverfahren arbeitende Luftstickstoff- gclvtililuiigsanlage der Welt sein soll, fertiggestellt worden war, kam der Waffenstillstand, und mit demselben Tage wurden die Arbeiten vollkommen eingestellt. Die gewaltigen Anlagen verödeten und verfielen, ohne daß je für die 55 Millionen Dollar, die ihre Herstellung bis dahin gekostet hatte, von den ersten kleinen Versuchen abgesehen, auch nur einen Tag lang Stickstoff erzeugt worden wäre. Da auch setzt noch die erforderliche Wasserkraft für den Betrieb dieses Werkes, das ein Viertel des Stickstoffbedarfes der Vereinigten Staaten decken kann, fehlt, liegt es seit sechs Jahren still. Nach fast zweijähriger Unterbrechung der Bauarbeiten an dem Stau damm wird dieser nun aber mit dem eingebauten Wasserkraft werk fertiggestcllt; er soll im Dezember 1825 in Betrieb ge nommen werden. Mit dem Bau des gleichzeitig vorgesehenen Staudammes einige Kilometer unterhalb des Wilsondammes ist noch nicht begonnen worden,' er soll, im Gegensatz zum Wilsondamm, nur der Schiffbarmachung des Mittellaufes des Tennessee durch llebeistauung der Stromschnellen dienen und dadurch einen wirt schaftlich überaus wichtigen Wasserweg zum Mississippi und zum Golf von Mexiko eröffnen. Der Wilsondamm, an dessen Fer tigstellung gegenwärtig gearbeitet wird, erhält außer dem in den Damm eingebauten Kraftwerk zwei Schleusenanlagen für Schiffahrtszwecke. Außerdem wird später noch ein dritter Stau damm weiter flußaufwärts errichtet werden, der zur Vergleich- Mäßigung der überaus schwankenden Wasserführung durch Schaffung eines weiteren großen Staubeckens dienen soll. Die gesamte Leistung dieser beiden Kraftwerke wird, nach „Power", dann rund 4 Milliarden Kilowattstunden betragen,' das ist etwa die Hälfte der Gcsamterzeugung der deutschen öffentlichen Elektrizitätswerke. Der Wilsondamm quer durch den Tennessee erhält eine Länge von 1280 Meter» und eine Höhe von 30 Me tern,' das eingebaute Krafthaus wird 375 Meter lang. Der Fluß wird auf eine Länge von rund 80 Km. und in einer Breite von über einem Kilometer aufgestaut. Im Krafthaus werden insgesamt 18 Wasserturbinen Aufstellung finden, von denen jetzt im ersten Ausbau vier zu 30 000 PS. und vier zu 85 000 PS. aufgestellt worden, denen später weitere zehn zu 35 000 PS. folgen werden, so daß die gesamte installierte Leistung über 600 000 PS. betragen wird. Demgegenüber verfügen die Niagarakraftwerke nur über 500 000 PS. installierte Leistung, und das Eoldenbergwerk, das größte Kraftwerk Deutschlands, nach seinem vollen Ausbau, nach Auf stellung der dritten 50 000 Kilowatt - Dampfturbine, über 400 000 PS. Da die Wasserführung des Tennessee außerordent lich schwankt, und zu Zeiten die gesamte, aus den Niagarafäl len zu erzielende Leistung erreicht, dann aber wieder auf ein Zehntel und weniger zurllckgeht, muß die Ausbaugröße verhält nismäßig klein bemessen werden. Auch durch die beiden Stau dämm« läßt sich kein Ausgleich erreichen. Daher wird das Muscle-Shoal immer darauf angewiesen bleiben, sich an dag Netz eines großen Dampfkraftwerkes anzuschlisßen, das zeit, weilig die Erundlast übernehmen kann, dann aber auch längere Zeit große Mehrleistungen aufnchmen kann, wie cs die reich, liche Wasserführung während einer Hälfte des Jahres erfordcr, lich wird. Dipl.-Zng. O. Gr. Formstücken hergestellt. Es ist so fest, daß eine Bearbeitung nur mit Werkzeug oder Werkzeugmaschinen erfolgen kann: be sonders geeignet sind dazu Holzbearbeitungsmaschinen. Gegen heißes Oel von 100 Grad, wie auch gegen Wasser, ist „Novotext" völlig unempfindlich, auch von schwachen Säuren. Terpentin. Alkohol usw. wird es nicht angegriffen. Das spezifische Gewicht beträgt 1,34, schwankt aber je nach dem verwendeten Stoff (Seide, Batist oder Leinwand). Ganz überraschende Ergebnisse erhielt man bei der Festigkeitsprüfung. „Novotext" hat als Konstruktionsmaterial eine fast unbegrenzte Lebensdauer. Mit Zahnrädern aus „Novotext" wurden Versuche angestellt, die ergaben, daß man sie überall an Stelle von gußeisernen Zahn rädern verwenden kann, um einen geräuschlosen Gang zu er zielen. So hat sich bei einem unter besonders ungünstigen Be dingungen arbeitenden Vierspindel-Automaten ein Novotextrad nach monatelanger, ununterbrochener Tätigkeit nicht im Ge ringsten abgenutzt-,Auch in einem Automobilmotor, in dem sich ein Novotextrad mit Stahlrädern kämmte, konnte nach mehr monatigem Laufen keine Abnutzung festgestellt werden. hth- Ein neues konftrukrions» un- Ifolationsmaterlal für -ie Elektrotechnik. Seit langen Jahren Ist die Herstellung von Jsoliermatcrial aus geschichteten und gepreßten Papierlagen in Verbindung mit synthetischen Harzen bekannt. Die im Handel befindlichen Jsolicrmaterialien, wie Turbanit, Müvag, Pertina; usw., sind auf diese Weise hergestellt. Die AEG. hat nun Versuche mit Jsolationsmaterial angestellt, bei dem an die Stelle des Pa piers irgendwelche Textilstoffe, wie Leinwand, Seide oder dgl. treten. Die Versuche ergaben, daß das neue Material, bei den bekannten isolierenden Eigenschaften die alten Jsolationsfabri- kate in mechanischer Beziehung weit übertrifft. Das neue Ma terial wird unter dem Namen „Novotext" auf den Markt ge bracht und wird in Vlatten. Rohren. Stäben und mannigfachen /lnorönung -er /lrbeitsmaschknen ln -er Zabrlk. Die Anordnung der Arbeitsmaschinen in einer Fabrik hängt natürlich im Wesentlichen von der Art des Betriebes ab. Doch gibt es gewisse Grundsätze, die für alle Betriebe maßgeblich sind, aber leider nicht immer beachtet werden. Im allgemeinen ist die Anordnung der Arbeitsmaschinen von dem Gang der Fabrikation abhängig, d. h. die einzelnen Maschinen müssen so angcordnet werden, daß die Arbeitsstücke keine unnötigen Transportwege, vor allen Dingen keine Um wege zu machen haben. Doch es können Zweifel darüber ent stehen, wie diese Aufgabe zu lösen ist. Wir wollen uns gleich mit dem schwierigsten Fall beschäftigen, nämlich mit einer Fa brik, welche zahlreiche Werkzeugmaschinen verschiedener Kate gorien besitzt — denn aus diesem Beispiel vermag man von selbst abzuleiten, wie sich Betriebe zu verhalten haben, In denen nur Arbeitsmaschinen einer Kategorie arbeiten oder bet denen jede Kategorie nur durch eine Maschine vertreten wird. Eine Fabrik kann aus einer einzigen, wie auch aus zahl reichen Werkstätten bestehen. Es leuchtet uns z. B. ein, daß man die Gießerei von der Schmiede, die Schmiede von der Modell tischlerei usw. trennt und nicht alle Arbeitsvorgänge planlos durcheinander laufen läßt. Wenn wir also auf dem Fabrik- grundstück eine besondere Schmiede, ein« besondere Gießerei, eine Modelltischlerei und eine Maschinenwerkstatt haben, so müssen wir auch einsehen, daß es auch innerhalb jeder Werk statt zweckmäßig sein muß, Einzelbetriebe anzulegen. Diese Ein- zelbetriebe können je aus einer Maschine und den daran ar. beitenden Leuten, aber auch aus Maschinengruppen und Arbei tergruppen bestehen. Und so wie wir auf dem Fabrikgrundstück Gießerei, Tischlerei und Schmiede unterscheiden, so müssen wir dann innerhalb der Maschinenwerkstatt wieder Fräserei, Dre herei, Hoblerei, Schleiferei usw. auseinanderhalten. Daraus er gibt sich, daß nicht Maschinen verschiedener Art, welche einen Gegenstand schrittweise vollkommen fertig stellen könnten, zu einer Gruppe vereinigt werden, sondern daß die einzelnen Grup pe» aus Maschinen gleicher Art gebildet werden müssen. Die Fräserei wird also aus Fräsmaschinen, die Dreherei aus Dreh bänken und den nötigen Hilfsvorrichtungen bestehen usw. Das ist ein allgemein anerkannter Grundsatz. Diese Einrichtung ist auch schon deshalb vorteilhaft, weil die Meister, welche Abtei lungen zu überwachen haben, auch Spezialfachleute des betref fenden Arbeitsvorgangs sein müssen. Es ist sicher weit schwerer, einen tüchtigen Meister zu finden, der alle zur Fertigstellung eines Stückes erforderlichen Vorgänge beherrscht, als einen, der nur mit einem dieser Vorgänge gut vertrant ist. Der Meiste.' der Dreherei soll also ein tüchtiger Dreher, der Meister der Schmiede ein tüchtiger Schmied sein. Doch cs gibt Ausnahmen. Wenn beispielsweise in einer Fabrik neben anderen Erzeugnissen ein Spezialartikel in gro ßen Massen fabriziert wird, der nicht alle Werkstätten der Fa brik zu durchlaufen braucht, sondern vielleicht mittels zweier ode dreier Maschinen verschiedene!: Art vollendet werden kann, und außerdem einfach genug ist, um von einem Meister voll kommen beherrscht zu werden, so wäre cs geradezu töricht, jedes Stück die weitausgedehnte Anlage durchwandern zu lassen, um es zu diesen zwei oder drei Maschinen zu bringen. Das Fabri kat würde dadurch wesentlich verteuert werden. In diesem Falle richtet man eine Spezlalwerkstatt mit allen geeigneten Maschi nen für diesen Gegenstand ein. Ueberhaupt ist dieses Zusam- menschlieben von Werkzeugmaschinen verschiedener Kategorien zu einer Gruppe bei Massenfabrikation eines in gleichen For men wiederkchrenden Artikels sehr beliebt. Wenn also bei spielsweise eine Fabrik sich mit dem Vau von Maschinen be schäftigt, die zwar sehr verschiedene Formen aufweisen, aber ein Organ besitzen, das bet allen diesen Maschinen gleichartig ist, so kann zur Fabrikation dieses Einzelteiles mit Vorteil eine Spezialwerkstatt eingerichtet werden, die gewissermaßen als selbständiger Betrieb den Gegenstand als Fertigfabrikat an die Hauptwerkstatt liefert. Das sind aber immerhin Ausnahmefälle. Die Vereinigung gleichwertiger Maschinen zu einer Gruppe hat auch den Vorzug, daß ein Arbeiter mehrere Maschinen gleichzeitig bedienen kann. Es würde natürlich dem Geiste der vernünftigen Arbeitsteilung widersprechen, wenn man einen Arbeiter zwei oder drei Maschi nen verschiedener Art bedienen lassen wollt«. Daß ein tüchtiger Dreher zugleich ein tüchtiger Schmied sein könnre, ist nicht ohne weiteres anzunehmen. Selbst bet sehr großen Betrieben, wo für verschieden« Fabrikatlonszweige besondere Abteilungen geschaf fen werden, stehen doch innerhalb derselben wieder die gleich artigen Maschinen in Gruppen zusammen. Im übrigen ist die Aufstellung der Maschinen von dem Fortschreiten des Arbeits vorganges abhängig. Eine Bohrmaschine z. B. setzt die Vollen dung gewisser anderer Arbeitsvorgänge, d. h. die Fertigstellung des Stückes bis zu einem gewissen Grade, voraus. Das Werk- tück muß also zunächst zu den Fräs- oder Hobelmaschinen ge gangen und dann erst zur Bohrmaschine, und nicht umgekehrt. Ferner gibt es Einrichtungen, die von allen Arbeitern ge braucht werden, also z. B. Schleifmaschinen und Feilmaschinen zum Schärfen der Werkzeuge. Wollte man diese in eine Gruppe zusammenbringen, und an irgend einem Platze der wett aus gedehnten Werkstatt aufstellen, dann hätten di, Leute sehr weite Wege" zurückzulegen, namentlich wenn diese Werkzeug«' schnell abgenutzt werden. Dies, Maschinen findet man dann allck in jeder Werkstattabtcilung. Vielfach wird allerdings auch! eine besondere Werkstatt zum Schleifen der Werkzeuge ange legt; dann sind Burschen vorhanden, die neue Werkzeuge her. beibringen, und die stumpfen nach der Schleifwerkstatt tragen: bezw. mit Karren befördern. Aus diesen Gründen sollen nun auch die Werkzeugausgaben so angeordnet werden, daß sie von jedem Punkt der Fabrik in kürzester Zeit zu erreichen sind. Fr. Sth. Vas Segelflugzeug auf -er Deutschen Verkehrs- Ausstellung. Gegenwärtig wird zum ersten Male auf einer deutschen" Schau, der Münchener Verkehrs-Ausstellung, dem Segelflugzeug ein größeres Interesse zugewandt. In der Luftschisfhalle wird diese neue, von der Allgemeinheit noch wenig beachtete Leistung auf dem Gebiete des Kleinflugzeugwesens in vielen Movruen. Abbildungen usw. eingehend veranschaulicht. Unter Leiiung des Dipl.-Jng. Wcidinger ist hier eink Sammlung der erfolgreich sten deutschen Segelflugzeuge ausgestellt, die sich bei den Wett kämpfen tn der Rhön, in Rositten, Oesterreich, Italien usw. be währt haben. Die älteste ausgestellte Maschine ist wohl tuendes Regie- rungsbaumcisters Harth aus Bamberg, die ihre Erfolge in den Jahren 1922-23 in der Rhön erzielte, wo sie zwölf Preise zu er ringen vermochte. Der Führer sitzt vollkommen frei im Appa rat und betätigt mittels zweier Handhebel die Flächenvcrbin. düngen, während das aus zwei an den Flügclenden befestigten Klappen bestehende Seltenste»« durch Fußhebel bewegt wird. Die Maschine hat ein Gewicht von 60 Kg. und eine Spannweite von 12 Metern. Der Rumpf ist aus dünnwandigen Stahlrohren gebaut und gibt der Maschine ein äußerst solides Aussehen. Das schwanzlose Flugzeug ist durch die „Charlotte" ver treten, einer sehr originellen Konstruktion der Akademischen Flie gergruppe Verlin-Charlottenburg. die nicht nur in der Rhörh sondern auch im Auslands in Stockerau (Oesterreich) und ick Asiago (Italien) große Erfolge erzielt hat. Bei dieser Ma schine erfolgt die Steuerung durch zwei doppelte Verwindungs klappen an den Flügclenden, die etwas hoch gehoben und rück wärts verlängert sind. Eine andere Maschine, die sich durch gefälliges Aussehen und Leichtigkeit auszeichnet, ist der mit Gitterrumvf ausgerüstete „Rote Kuckuck", der Scgelflugwerke Baden-Baden. Dieses Flugzeug hat mit seinem Piloten Wolf Hirth grobe Erfolge erzielt, so in Garmisch-Partenkirchen und in Nositten mit einem Dauerflug von 2z Stunden. Mit einer anderen Maschine der selben Konstruktion, dem „Roten Teufel", machte Hirth einen Streckenflug von 9 Km. in der Röhn. Man hat diesem Appa rat den Namen „Fahrstuhl" beigelcgt, da er infolge seiner leich ten Bauart vom Wind sehr leicht gehoben wird. Bemerkt sei noch, daß dieses Flugzeug zur Bewegung des Seitensteuers an Stelle der allgemein üblichen Fußhebel Pedale hat. Eine andere Konstruktion hat große Aehnlichkeit mit den alten, sogenannten Hängegleitern, mit denen schon Liliental ge gen Ende des vorigen Jahrhunderts Versuche gemacht hat. Der Apparat stammt aus Ulm und ist von Kannemeyer konstruiert. Mit Aparaten dieser Art sind Sprünge von 600 Metern ge macht worden — eine vorzügliche Leistung, wenn man berück sichtigt, daß sich der Pilot an den Holmen während des Flic gens sesthalten muß. In der Rhön war cs Peltzncr, der mit diesen Hängegleitern Versuche machte. Di« Bootswerft Fick Menge! hat ein Segclflugbooi kon struiert, das wir ebenfalls auf der Münchener Ausstellung fin den. Der Start dieser Maschine erfolgt mit Hilfe eines Motor boots drachcnähnlich durch Schleppseil, das dann nach erfolgtem Ausstieg vom Flugzeug aus gelöst wird. — Ganz besonderes Interesse erregt der große Apparat „Konsul" der Akademischen Fliegergruppe, Darmstadt, mit dem Votsch 1923 den Strecken- Weltrekord mit einer Strecke von 19,3 Km. errang. Fuchs und Papenmcier errangen große Erfolge mit dem „Konsul" in der Rhön, in Rositten und Italien. Der Apparat ist mit einer Spannweite von 19 Metern dem Junkers-Verkehrsflugzeug um 2 Meter an Breite überlegen. Endlich verdient die Segelflugmaschinc „Espenlaub" mti Hilfsmotor Erwähnung, die von einem Tischlcrgcscllcn aus Erllnau (Schlesien) konstruiert wurde. Die ausgestellte Ma schine errang in Rositten den Preis für Segelflugzeuge mit Hilfsmotor. Gg. H. Le-er aus Därmen. Nach einem neuen Verfahren, das E. v. Markus patentiert wurde (DRP 377 487) lassen sich Därme zu lederartigen Pro dukten verarbeiten. Die Därme werden zunächst von den in Wasser löslichen Salzen und Schlcimstossen möglichst vollstän dig befreit, dann in einem Alkalibade entfettet. Sie schwellen an und werden einer mechanischen Bearbeitung unterzogen. Als Alkalibad dient eine öproz. Sodalösung mit einem Zusatz von Seife. Hierbei quellen die Gewebe der Därme stark auf. Um sie vom Zellinhalt zu befreien, werden sie stark gepreßt. Nachdem die Preßwalzcn passiert sind, können die leeren Zell wände gefüllt und gefärbt werden. Dies geschieht in der für die gewöhnliche Lederzurichtung bekannten Weise entweder durch Bäder, deren Bestandteile innerhalb der Gewebe miteinander reagieren. Auch chemische Verbindungen einzelner Stoffe (z. B. Eiscnsalze) mit der Darmsubstanz treten ein, so daß ein Eerb- verfahren möglich wäre. Endlich kann man die imprägnierten bezw. gefärbten Darmleder in Bädern aus Amylalkohol, Gly zerin und dergl. sehr geschmeidig machen. Wenn man die fer tig zugerichteten, gefärbten Därme längere Zeit in einen mit Soda versetzten Mehlbrei legt und sie dann in einem Elyzerin- bad geschmeidig macht, so entsteht ein Erzeugnis von glaceleder artiger Beschaffenheit. Im übrigen sind auch bei Verarbeitung der so behandelten Därme technische Verfahren möglich, die bei Verarbeitung des Leders gebräuchlich sind. Man kann sie nicht nur färben, sondern auch lackieren, pressen, sie in Kalandern glätten bezw. mit Mustern oder einer dem Leder charakteristi schen Narbe versehen. Auch eine Verbindung der lederartigen Erzeugnisse mit anderen Materialien, wie Pappe, Holz usw.. kann in derselben Weise geschehen, wie dies bei Verarbeitung des Leders üblich ist. Fr- s I a SS M klllv». MorSN. LMMM iib«.