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Rr.i 21. Jahrg. F«r»fprech«r: «.»«kti,« 32722 - Geschäftsstelle 32722 Poftscheckkont«; Deesde« S,». 147»? SiiÄMe Mittwoch, 15. Februar 1922 Redaktl«« ««» Geschäftsstelle: »ee°de«o«. 1«. H-lbetnstrafje 48 volrsreituna ««z»qSvr»l»> Vierteiitihrltch »4 ^vetmonaNtch »« S». manaUtch « sr frei Hau». «tn,cl»»mmer M 4. Die ra»i«»lt>e B»lk»,«m,ua erndeou ,ech»mal wScheiUlich. — Tvrc»s»mt>« der RedaNio» 5« dt» « Uhr nachm. Nicht an», »rülklich ,urNikverIa»l,>e und mit Nückvorto nicht verlehene <L!n,e»dimq«n an dt« Redaktion werden nicht aulbewahrt ijl»,«ta«n, Annahme von «e'chütt«^«^ ^ dieRektameje^e's» m.n br«^ U.'-.^«r"'no Pet.,»«", »."v ^°mU,.nanz..«en 'ür Vere n« 4.«» dt« «en^ ^ „>e Rnütw"» ntch, Übernc-c.com LaVn!'/:.Ä^.^'Lchm!LV In» P- ... B-'w-n !^n, Knr.a. a. d. Pe-GN-c 4 Tagesschau Die Kardinale Bertram-Breslau und von Faulhnber-Müu- chr» sind nach einer Mitteilung der 5t. P. gestern von Nom ab gereist. Kardinal Schultc-Köln wird a,n Freitag Nom verlassen. Der „Jntransigeant" berichtet, die Konferenz solle nicht in Genua tagen, sondern in einer anderen italienischen Stadt, und zwar erst am 1b. April. Die italienische Negierung hält am 8. März als Datum der Konferenz fest. Dis Bayerische Volkspartei spricht sich gegen einen .Kanzler. Wechsel im Reiche a>us, doch solle damit der Negierung keine Blankovollmacht für alle Zetten gegeben werden. Eine von etwa 60VO Eisenbahnern in Leipzig besuchte Ver sammlung erklärte sich in einem Protest gegen alle von der Eisenbahndirektion Halle und Generaldirektion Dresden vorge nommenen und noch beabsichtigten Maßregeln, widrigenfalls ein neuer Streik eintreten werde. Die innerpolitische Lage, die durch die Erklärung des Reichskanzlers geschaffen worden ist, hat vorläufig noch keine wesentliche Aenderung erfahren. Vor der offenen Feldschlacht 1, Am -Mittwoch, nachmittags 4 Uhr, soll sich durch die Abstimmung über das Votum gegenüber dem Reichskanzler ent scheiden. ob sich eine Bagatellsache zur Katnstrophenpolitik auS- wachsen wird. Die Deutsche Volkspartei hatte höchst unbesonnen einen Moment erwählt, in dem sie den Reichskanzler isoliert glaubte, wm ihrerseits auf die Wagschale zu drücken, damit auf der anderen Wngschale Dr. Wirth den Halt verlieren sollte. Schnell entschlossen gruppierte» sich aber die .Koalitionsparteien am den Kanzler und die Wage blieb augenblicklich i» der Schwebe. So steht sie bis zum Mittwoch nachmittag. Das Zünglein an der Wage sollen bei der Mütwochabstimmung die Unabhängigen bi'd». Musste es dahin kommen? Muhte aus der ganz neben sächlichen Frage heraus, ob beispielsweise der Reichskanzler wäh rend des SIreiks mit den Neichsgewerkschasten unterhandeln durfte, die Regierung Wirth vor die Frage des Seins oder Nicht seins gestellt werden? War sich die Deutsche VolkSpartei der ganze» Größe ihrer Verantwortung bei diesem Akt bewusst, das; diese geradezu spielerisch anmwtende Handhabung von Mii;- tranensvoinni der Reichskanzler sich nicht bieten lassen würde und das; er einem früheren Morte aemöß den Fltt-deband-'ckuh anfuehmen und dem Gegner in offener Feldschlacht gegenüber- treieii werde? Auch die üemolr-Ustche Presse verurteilt dieses Voraeheu einer Var'ei sch-Gibens, und zwar mit Recht. Sie wacht, wie das „Berl. Tageblatt", auf die schweren außcnpoliti scheu Folgen aufmerksam, die durch einen etwaigen Sturz des Reichskanzlers herausbeschworen werden. Die „Frankfurter Zeitung" stellt die klare Frage, was denn eigentlich die Rechte «und ii>sbesr»-d>-ro die De""-l>e P-afs-ae'--; woll--? Selbst in der Deutschen Volkspartei machen sich gewichtig« Stimmen geltend, die mit dem unbesonnenen Vorgehen ihrer Partei durchaus nicht einverstanden sind. Admiral Scheer, der sich zur Deutschen VolkSpartei bekennt, sprach am Montag abend in Dresden in einem kurzen politischen E>vosö auch über diese Fraae. Er fand es unverständlich, wie die 'Partei in diesem Augenblicke zu einein solchen Vorgehen veranlasst werde» konnte. Denn ein so ver antwortungsfreudiger Mann, der die Niesenlast der Vcrantwor- inng für Sei» und Nichtsein der deutschen Flotte in schwerer Kri'eoszeit arlraaen bat. dürfte über Fr<wc» eines Verantwor tungsbewusstseins ein kompetenter Beurteiler sein. Es ist er freulich, das; dieker Mann den scharfen Blick nicht bei dem Auf. setzen der Parteibrille verloren hat. Er hat sich den weiten Blick für den Zusammenhang der politischen Dinge gewahrt, kennt auch die Stimmungen und politischen Strömungen des Aus landes und weih, tvas der Sturz Wirtbs für die bevorstehende Wirlschr-s'Ssonferi oz zu s--d-"l-„ h,,t. Er das; der End- erkolg Wirths auf den Streik bezogen, das AuSsckla,gebende sei, wie immer der Endersolg entscheide. Doch glaube» wir nicht, das; Sckecr als Politiker Hai sagen wollen, das; eS ans die Mittel ankäme, mit denen der Enderfolg erzielt wurde. Diese Aeußevung eines Mannes, zu dem alle Tculschen oöne Unterschied der Partei mit Stotz emporblicken können, dürfte» der Datschen V V->'a»>ass»ng geben, ernstlich mit sich zu Rate zu gehen. Es sei betont, das; es sich nicht um die Person des Reichskanzlers handelt — für uns wenigstens nickst — wenn es sich auch leider für die Deutsche Vvlks-nartci aus Gründen des Vorurteiles und tief eingewurzel- ter Abneigung um dessen Person bandelt, sondern unsere Be- sorgnisse sind einoegeben dadurch, das; die Volitik der Stetig keit durch diese Kanzlerkrise aufs neue verwirrt und erschwert wird. Sollte sich das Zünglein der Wage zu llngunsten Wirths neige», dann wird dad Ausland wiederum den beüebieu Vor wand^ benutzen und sagen können: Die deutsche Politik entbehrt der Stetigkeit und die Entente wird dementsvrechend ihre Hand lungen einrichten. Einen ungünstigeren Moment hätte» die Antragsteller nicht auswählen können. Die Mahnung der Einigkeit, die der Admiral in seinen Ausführungen gab, sollte endlich die Deutschen ohne Ansehen der Partei veranlassen, nach diesen Gesichtspunkten sich in der innen- und autzeupolitischeu ?age zu orientieren, nickt dem Pnrteiegolsmus triumphieren, sondern denienigen die Leituirg in den Regiernngsgeschäften zu überlasse», die wie Wirth unzweifelhaft des Vertrauens der gro- tze» Mehrheit des deutschen Volkes würdig ist. Eine Kampfes, weise, wie sie die „Deutsche Tageszeitung aus rein persönlichen Gründen dem Kanzler gegenüber belickbt, muß aufs schärfst« zurückgewiesen wenden. Sie schreibt: -er Reichskanzler griff als gewaiidier Parlamentarier zu einem seiner beliebten Sch.ruspielertrikS, indem er sich erhob und im Andenken an einstige Heldenposen in den Saal rief: Volles Vertraue» sonst"., und an anderer Stelle: .in den A»ge» der öffentlichen Meinung ist «r gerichtet." Da» sind Auslassungen, die aufs äußerste l>e- , Eine wichtige Abstimmung Von der Leitung der NeichotagSfraktion des Zentrums wird uns mitgcteilt: Die Abstimmung über das von den Regierungs parteien beantragte Vertrauensvotum für die Neichsregierung ist aus Mittwoch nachmittag vertagt. Grund dafür war. daß ein großer Teil her Reichstagsabgeordneten, namentlich deS Zen trums, infolge der immer noch andauernden Störungen des Eisenbahnverkehrs bisher nicht in Berlin hat eintreffen können. Eine größere Zahl von Zentrumsabgeordneten wohnt bekanntlich in den Grenzgebieten des Reiches. Manche Abgeordneten waren aber auch, wie der Fraktionsleitung mitgeteilt worden ist, an; Samstag den 11. Februar noch nicht in Berlin eingetroffcn oder waren wieder abgereist, weil sie für Sonntag oder andere Tage Berichte in Versammluimen zugesagt hatten. Das gab der FraktionSleitung Veranlassung, diese Gelegenheit zu benutzen, um noch einmal mit allem Nachdruck darauf hinzuweisen, daß bei den augenblicklichen Parteiverhällnissen die Abwesenheit von Abgeordneten von geradezu unübersehbaren Folgen begleitet sein kann. In Zeiten politischer Hochspannung, wie sie jetzt an dauern, namentlich bei Besprechung so hochwichtiger Angelegen heiten, wie der Eisenbahnerstreik, muß alles andere vor der Pflicht der Abgeordneten zurücktreten, im Reichstage anwesend zu sein und dort an den Abstimmungen teilzunehuie». Wie schmachvoll wäre es für die Partei, wenn sie ihre Absichten bei Abstimmung nicht durchzusetzen vermag, weil vielleicht einige ihrer Mitglieder fehlen! Handelt es sich gar »m ein Vertrauens votum gegenüber der Negierung, so kann das Fehlen einiger Stimmen geradezu sür das ganze Reich von den verhängnisvoll sten Folgen sein. Nach den Bestimnmnnngen der NeichSverfassnng in Art. 54 muß eine Regierung znrücktreten. wenn der Reichs tag ihr durch förmlichen Beschluß das Vertrauen entzieht! Die Verantwortung der Abgeordneten, die in politisch so ernsten Zeiten, wie gegenwärtig, ihre Pflicht verletzen, indem sie bei den Sitzungen des Reichstages fehlen, ist ganz außerordentlich s, . Ta zurzeit sehr oft von einigen wenigen Stimmen die Eu ch-. - düng des Reichstages abhängig ist. Nicht weniger schwer ist ab. c auch die Verantwortung derjenigen, die von den Abgeoroneku verlange», daß sie in solchen Zeiten zu Versammlungen er scheinen. mögen sie an sich auch noch so wichtig sein. Das Ge samtwohl gehl in solchen Fällen zweifellos dem Wohle einzelner Kreise vor. Wir richten deshalb an unsere Parteifreunde drau ßen iin Lande die dringende Bitte, es der Partei und den Abge ordneten nicht übst zu nehmen, wenn diese z» Versammlungen im Lande nicht erscheinen, weil ihre Anwesenheit in Berlin uu- nmgängüch erforderlich erscheint. Von den Abgeordneten müsseil wir verlange», daß alle anderen Rücksichten vor der Pflicht zu rücktrete». zu deg Sitzungen des Reichstages zu erscheinen und an den Abstimmungen teilzunehuie». Berlin, 14. Februar. Der Reichskanzler empfing gestern die Führer der sozialdemokratische» NeichStagSsratüon zu einer längerer Besprechung. Zur Mittagsstunde trat das Reichs» kabinett zu einer Beratung zusammen. Die französisste Presse zur deutschrn Regierungskrise Paris, 14. Februar. Ein Teil der Pariser Blätter hält die Situation der deutschen Regierung für beträchtlich gcscck-rdet. Andere Blätter glauben, daß die Politik des Kanzlers Wirth noch einmal einen Erfolg erzielen werde. Die Malter, die den Sturz des Kabinetts Voraussagen, sind die Blätter der Rechten, besonders der „Figaro", die dadurch Aussichten auf neue Sank tionen erhoffen. Er glaubt, daß die deutschen Rechtsparteien stärker aus der Krise hervorgehen werden. dauert werden müssen. Das Ausland befasst sich, ohne daß wir auf dessen Meinungsäußerungen aus Liebedienerei zu horchen bianchen, sehr eingehl nd mit dieser Kanzlerkrise und stellt den Reichstag vor eine folge »schwere Entscheidung, die sogar, w-e der „Temps" schreibt: „einen ii-ternationate» Konfliki in sich birgt." Er weist darauf hin. das; „der Reichstag sich für ein Svstem entscheiden müsse, das- mit einer konnministischcn oder reaktionären Minderheit regieren werde." Es kann sich mög licherweise nur um wenige Stimmen bei der Entscheidung am Mittwoch handeln. Die Deutsche VolkSpartei wird nicht ab streiten könne», daß sie zu der Unsumme von Konflikte» und Er schütterungen eine neue Beunruhigung des innen- »nd außen politischen Lebens Deutschlands hinzngesngt babe. Viele Leute zerbreche» sich den Kopf über die mögliche Stellungnahme der ZentrnmSpartei selbst und. wie sie meinen, darüber, was die über Wirth ..Ander?-dei'Gi>den" in der Partei tun werden. Dieic Frager seien auf das Abstimmungsresnltat am Mittwoch vorweg verwiesen. Aus dem Ausland Die Gärung ln Indien Scheu seit langen Fahren ist unter den Gebildeten des Weib» indischen Reiches eine Bewegung im Gange, die »ach Un abhängigkeit und Selbständigkeit strebt. An der Spitze dieser Bewegung standen und stellen vor allem dieienigen, die in Europa und besonders in England ihre Ausbildung genossen haben. Wäbcend des Krieges nahm die Bewegung schärfere For men an. Viele tausende indischer LandrSkinder inußten im Dienste der englischen Negierung als Soldaten ans die euro päischen Kriegsschauplätze sich begeben und manche un'ter ihnen mussten dort ihr Leben lassen. Eine gereizte Stimmung nnter de» Eingeborenen war dadurch nnvermeidlich. Zur Verschärfung deS kritischen Zustandes wirkt weiter mit. das; die Mohamme daner Indiens durch die Kriegserklärung Englands an die Tür kei in ihren religiösen Gefühlen sich schwer getroffen füblten. Das Ende des Krieges brachte keine Besänftigung der Gemüter. Im Gegenteil, die zurückkebcenden Truppe» und die vernichten' den Friedensbedimmngen für die Türkei ließ es an verschiedene» Orten soaar zu blntiaen Aufstände» kommen. Doch die mit de» europäischen Verhältnisse» vertranten Führer wussten, daß Eng land an einer empfindlicheren Stelle zu treffen sei als durch bloße Aufstände. Sie oroanisicrlen eine Bopkottierung der eng lischen Wahlen, die im Laufe des Jahres- 1921 z,,,n grob,-,- Schrecken der enaljschen Kaufsente mit aller Schärfe dnrchgefübrt wurde. Durch Gen-altmaßnabmen suchte die englische Regierung die Führer in die Hand zu bekommen. Aber das Volk reagierte. In Cerakvnr wnrden anfanaS Februar 17 Polizeibeantte von einer ZOllOköpfigen Menge niedergemetzelt und dann verbrannt. In Bombau kam es zu einer regelrechten Schlackst zwischen den englischen Truppen und den indischen Demonstranten: 53 Tote und über 40V Verwundete blieb» auf dem Kampfplatz liegen. Gandhi richtete daraufbin einen Brief an de» Bi n-stinia von In dien mit dem Anerbieten, den Beginn der Gehorsamsverweige rung. di« er ansacrnken batte, zu verschieben »nd die Lage neu zu prüfen, falls der Vizekönig seine Politik binnen einer Woche al-ändere und die Vcrsainmlungs- und Preßfreibeit wieder her stelle. Die englische Negieruvg in Bombay gab als Antwort in einem Aufrufe bekannt, daß sie nur notwendige Abwehrmaß. regeln ergriffen habe, die znn, Sckmtze des Gesetzes notwendig seien. ES bat also den Anschein, als ob die englische Negierung noch die Hoffnung heoe, mit Gen-alt die Bewegung einmal unter drücken zu können. Ans Aeußernngen russischer Bolschewisten blätter, konnte man wohl aniiehmen. daß bolschewistische Agita tion das Ihrige dazu beigetraaen bat, nm die indischen Einge- borenen gegen die englische Oberhobeit amf,zureizen und aufzn- peitschcn. Denn die Bolschewisten sind sich dessen wobl bewußt, daß. wenn Indien für England einmal verloren ist, da» englische Weltreich seinen Todesstoß erhalte» bat. Vatikan und italienische Negierung Bekanntlich haben die italienischen Deniokralen der Rc,Ir rung Bonoini ihre Gefolgschaft gekündigt, weil das Kabinett ihnen allzii sehr unter dem Einfluß der Popnlarimiiiister stand. Besonders hatte der Gang der drei Poposnriniinister zum Vatikan bei Gelegenheit des Todes Benedikt XV. den Zorn der Demokraten erregt. Auch von seiten solcher Persönlichkeiten, die den Popolari nahestche». mackste man diesen den Vorwurf, das; sie sich durch den ..offiziellen" Gang zum Vatikan allzuweit in ihrer Politik vorgewagt hätten. Wie uns von nnterrichteier Seite mitgeteilt wird, darf man diesen Gang zum Vatikan nicht als- offiziell bezeichnen. Tenn die drei Minister sind als Privat personen ohne vorangehende Vereinbarung mit dem Kardinal staalssekretär Gasparri mit der anderen vornehme» Welt Noms bei der Nachricht des Papstes in den Vatikan hinanigcfticge» und wollten bei dieser Gelegenheit auch bei .Kardinal Gasparri vor sprechen. Wegen Uederlastnng mit Arbeit hat dieser sie jedoch nicht empfangen können. Bei ihrer Rücktebr ans dem Vatikan begegnete einer der Popolariminister dem Kacdinaldckan Van- nntelli, dem er denn sein Beileid anssprach. — Der „Tsservaiore Noniano", das- offiziöse Blatt des- Vatikans, bemerkt zu dem Vorgang „vniidsätzlick, das; gmäß den geltenden Bestimmungen weder ein einzelner Kard-na! »och das Gesanitkollegiiim gemäß den Bestimmungen Pins X. eine offizielle Abordnung der ita lienischen Regierung nickt hätten emvfängcn können. In dieser Bestimmung ist anSdrücklick gesagt, daß die Kardinale während der Sedis-t>ctta»,z des päpstlichen Stnlstes keine Aend.-rong der be stehenden Verbäüiüsse unter schwerster Strafe vornehmen dürf ten. Eine solcke Aendernna würde aber eintreten. wenn eine offizielle Abordnung der italienischen Regierung einpfangen würde, da dadnrck der Vatikan in eine offi stelle Verbindung inst der itistienisck-eii Regierung treten würde, die auch Benedikt XV. noch nickt bcrbeigesübrl bat. Man darf wobl annebmeu, daß Don Slinrzo, der Fübrer der italienische» Pooolari, diesen Zu stand nnd diese Bestimmung ß-br wobl gekannt bat und daß er es- nickst geduldet bat. daß die Minister seiner Partei einen solchen Schritt wagten, der sowobl daS Kardinal-ss-sb'-istm als auch die Popolari in die größte Verlegenheit gebracht hätte. Die Erzbergernrörder in Budapest? Bud'pest. Io. Fes-rnar. Noch e!n-r der Vosstsch.» Zei'nng von vertraue»Swürdioer Seite zugen-naenen M--ld,,ng sind die beiden Minder Erz'-e-g-rs, Schulz und Tillessen, in Budapest einattrosfen, wo sie sich besonders, dcs Schutzes der „Erwachenden llngnn" ertreuen sollen Die Id-»tÜ>st der beiden Per önl'chk iten scheint außer jedem Zweckel zu stehen. In Budapest ist ihre Amvesrnbeit ein offenes Geheimnis. Wiede aufnttkme dsr französisch»!» inarischen diplomatischen Ve;i Hungen Paris. 15, Februar, Die diplomatischen Beziehungen zwi-cben Ungarn und Frankreich sind durch den Empfang deS »»garischen Gesandten bei Millerand am Montag wieder hergestellt. Ein französisch-russisches Abkommen DaS „Berliner Tageblatt" erklärt, man müsse die Parcker Meldung mit Vorsicht aufnehinen, daß ein französisch russisches Bündnis abgeschlossen worden sei, wonach Frankreich die Räte-- regierung anerkennt, die'e aber die Kriegs- und Porkriegsstchiildeir übernehme »nd den Franzosen Aufträge an Waren und Industrie-« Produkten für 600 Millionen Franks überträgt. Ueberwachung d-s englishen Kredits für Oesterreich Wie». 15, Februar, Die englische Regierung wird den ehe malige» Finauzß-kretär der englischen Gesaudtschast in Wien, ?)ottnq, als ihren Vertrauensmann nach Wien entsenden, mit der 'Ausgabe, die Verwendung der enalijchen Kredites gena» zn »verwachen. -