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den 8. Dezember lS2S. «e. 9«. Sei,» 6 Rilhü-SklMre» »er Kki-Mhr Dresdeir, 4. Dezember. Vom Wehrkreiskommando Kilrd mttgeilt: Im Reichs» und Landtag sind von Ministern jpnd Abgeordneten schwerste Angrifse gegen das Verhalten der NeichSwehr In Sachsen gerichtet worden. Nach ihren Aussagen liegen diesen Angriffen nicht Partc>darstellungen, sondern amtlich: Vernehmungen zugrunde. Diese» sogenannte amtliche Material ist auch dem Wehrkreiskommando zugestellt wotden. Ls enthält die von den jeweiligen Zivilbehörden zu Protokoll enommenen Aussagen der Beschwerdesilhrer. Eine Untersuchung er Vorgänge war mit diesen Vernehmungen nicht verbunden, «umal diese ja auch Sache der militärischen Dienststellen ist. Unter diesen Umständen ist es selbstverständlich, daß das gesamte Ma- terial eine ganz einseitige Darstellung enthält. Neben einer Reihe von Unwahrheiten werden die Vorgänge stark entstellt, verzerrt und übertrieben geschildert und der tatsächlich« Sachverhalt in keiner Wei'e berücksichtigt. Ein Teil der Angriffe ist allgemein gehalten. Man wirst der Reichswehr vor, i„ der Umgebung von Zwickau besonders gcwiitet zu haben. Vielfach leistete ihr jedoch eine johlende, schimpfende Menge passiven Widerstand. In einzelnen Fällen wurde sogar der Versuch ge-« macht, Festgenommene zu befreien. Ties wird aber verschwiegen/ ^Kennzeichnend für den friedliebenden und harmlosen Geist eines Teiles der dortigen Bevölkerung ist z. B., daß i» Schwarzen* berg einige Tage vor dem Einrücke» der Reichswehr gelegentlich der Auslösung einer verbotenen Versammlung vier Polizeibeamte in unmenschlichster Meise niedergestochcn wurden. Tie vorge- brachten Fülle von angeblich schwerer Mißhandlung durch Reichs wehr zeigen sich nach ihrer Untersuchung in einem gänzlich ver- Luderten Bilde. In der Anklage des Dr. H a m »i e r m ki lle r gegen die Be handlung durch die Reichswehr bei seiner Festnahme heißt cs: „Gegen lO Uhr vormittags wurde die Tür meines Schulzimmers nufgerissen und mir mit schwerem Hieb auf die Schulter, wovon ich eine Verletzung davontrng und fast znlainmenbrach, von eiiem Unteroffizier zugeschrien: „Sie sind verhaftet!" Tie Fest* »ahme erfolgte entsprechend den Dienstvorschriften. Durch Hand- onflegen wird sie erst rechtskräftig. Es bedeutet eine nicht ernst zu nehmende Uebertrcibnng, wenn dieser Akt als Mißhandlung dargestellt wird. Weiter sagt Tr. H. aus: „Als ich erncnt mensch-e liehe Behandlung forderte,.wurde ich gefaßt und hinaudgeworfen« Dagegen erhob ich mit dem Bemerken Einspruch, daß ich allein gehen wollte. Darauf erhob ein Offizier die Peitsche gegen mich und gab mir einen derartigen Schlag, daß d>e Brille mir entfiel und ein Glas zerbrach." Tie Aussage des Dr. Hammcr- mttller von einem Offizier mit der Peitsche bedroht und geschlagen worden zil sein, ist eine grobe Unwahrheit. Ter Vorgang spielte sich vielmehr wie folgt ab: Nach Beendigung der Vernetz innng wurde Tr. Hammermüller eröffnet, daß er entlassen sei und gehen möchte. Da er dies nicht tat, beauftragte der ver nehmende Offizier einen Unteroffizier, ihn heranszuführen. Tr. ZHammermiillec sträubte sich, der Anweisung nachznkommen und erging sich in gröblichsten Beschimpfungen und Beleidigungen über die Reichswehr. Hierbei hat er von dem durch seinen Wider-, stand und seine Beschimpfungen gereizten Unteroffizier einen Schlag erhalten, wobei die Brille herunterfiel. Bel einer einige Tage später erfolgten N>"icksprack>e des Tr. Hannnerniüller bei dem dortigen Gruppenführer brachte er keinerlei Beschwerde über die ihn, zu teil gewordene Behandlung an, sondern ihm war, n»e er ausdrücklich betonte, vielmehr darum zu tun, daß dieser eine giite Meinung von ihm erhielt. Hierbei trat ec warm für die allgemeine Wehrpflicht ein. Nom Abg. Nenner wird berichtet, baß der Abg. Lud» tu i g mit Kolben geschlagen wurde und als er sich daS verbat. Schlüge ins Gesicht erhielt. Es fehlt in dieser Berichterstattung) daß Ludwig über den daS Eiserne Kreuz 1. und Verwundetenab zeichen tragenden Offizier, der die Vernehmung leitete, sagte: „Dich, Lümmel, haben sie ja schön behängen!" Dafür erhielt «r von einem Soldaten Schläge. Die Darstellung des Abg. Sie wert, daß der Leutnant v. d. Mosel in Limbnch jeden der Festgenommeiien i„S Gesicht geschlagen habe. Ist eine lin ier hört böswillige Lüge. Leutnant v. d. Mosel war an dem fraglichen Tage überhaupt nicht Offizier vom Wachtdlenst und hat sich daher auch nicht niit den Festgenommenrn befaßt. Slrasantrag ist gegen den Verleumder gestellt. In einem andere» Falle kommt durch den Abg. Siewert die schwere Mißhandlung «in dem Arbeiter Reich aus Neu Welt zur Sprache. Die Angabe, daß er fünfmal nacheinander blutig geschlagen wurde, entspricht nicht deu Tatsachen. Reich hat sich auf der Wache frech benommen »nd den Anordnungen de» Wachhabenden nicht Folge -geleistet. Hierfür erhielt er mehrere Schläge. Späterhin hat ec weder dem vernehmenden Offizier eine Beschwerde vorgebracht^ noch diesem den Eindruck eines Mißhandelten gemacht. Einen weiteren Beweis für die tendenzlöse und entstellte Berichterstattung liefert das verlesene Schreiben des Allge meinen Gewerkschaftsbundes in Mügeln. In die sem wird der Rittmeister Krüger als so gemeiner Kerl bezeichnet, wie ihn Mügeln noch nie gesehen hat. Das Gleiche grlt von seiner Trnvpe. Dem kann gegenübergestellt werden, daß ein anderer Beschwerdeführer, der Lehrer Herr Peter Sir, bet seiner amt* 7ichen Vernehmung gerade den Rittmeister Krüger und seiner Truppe ein gutes Zennis ausgestellt hat. Die Schilderung der Festnahme und der Behandlung des Arbeiters Paul Scheff le r ist nicht nur entstellt, sondern «ine einige Unwahrhei t. Es heißt hier: „Scheisler ist auf 15 Meter vom Rade geschossen worden, da er der Aufforderung des Postens, abzustesgen, nicht nachkam." Ter wahre Sachverhalt ist der, baß trotz dreimaligen Anrufs des Postens, abzusteigen, der Raofahrer dem Befehl nicht Folge leistete. Scheffler versuchte vielmehr in erhöohtem Tempo dnrchzukommcn, nachdem er den Posten durch den bekannten Ausspruch ans dem Göb von Berlichhngedr zu verstehen gegeben 7,attc, daß er sich nicht um seinen Befehl kümmere. Unwahr -ist ferner, baß Schefsler erst eine Viertelstunde lang ohne Hilfe liege» blieb und jeder, der sich ihm zu nähern versuchte, mit Krsthicßen bedroht wurde. Der Verletzte wurde sofort nach dem Hotel „Weißer Hirsch" geschasst, wo «hm durch den Assistenzarzt e«n Nvtverbaud angelegt wurde. In anderen der vorgebrachten Fälle ist di« llutersiichung noch nicht abgeschlossen, Das Ergebnis w>rd der Presse in Kürze zugehen. 7^ Amrvanklunq der sächfische« stnalttche« Lkohlenwerke in eine Aktiengesellschaft lX) Die Staatlichen Koblenmerke und die staatlichen Elek« trizitätsw-rke beabsichtigt die Regierung, wie > erett« allgemein bekannt, in eine Aktiengejellschast unter der Bezeichnung .Aktiengesellschaft Sächsische Werke" umzuwandeln. Die Zustimmung de« Landtage» bierzu wird durch Vorlage eines besonderen Gesetze« iofnrt eingrholt werden. Dagegen sollen die übrigen werbenden Staatebeniebe, die Hüttenwerke, da« Blaufarbenwerk, die Kalkwerke und die Porzellan- mnnu aktur al« reine Staat-b-triebe erh üten blei»en und in ihrer bisherigen Weise auch ierncrhin dewirckchaf et wer>en. Die dem Vernetimen nach in Meißen aufgetrcten» Bnmru igung, daß die Mcmulaktur einer Bankfirma ausgetiefcrt weiden wurde, ist daher völli/ unbegründet. Vermischtes 's- Le» vielerlei Mark — und noch nicht die richtige. Jetzt haben wir Papiermark, Golsmork, Festmark, Kontomark, Rentenniack und Neumark. Nur ein Bismarck seilt uns noch. tz Hiikrichtung eines Toppelmörders. DaS Schwurgericht Augsburg hatte Ende September den Schlosser Andreas H a e- ringer aus St. Georgen bei Dießen am Ainmerscr weg:» ToppelraubmordS an dem Oberamtsrichtcr Luder und sein.v Haushälterin zum Tode verurteilt. Tie Todesstrafe wurde durch Erschießen vollstreckt, nachdem eine Begnadigung durch die Staatsregierung abgelehnt worden war. Ter Verurteilte starb reumütig und gefaßt. f Das kleine Nervensicber. Als Moritz von Schwind tu Frankfurt a. M. lebte, war Dr. Hoffmann, der Dichter des „Struwwelpeters", sein Hausarzt, und die beiden Humoristen ge fielen sich so gut, daß der Arzt dem Künstler durchaus kstiie Re h- nung schicken wollte. Um sich nun zu revanchieren, schenkt: Schwind dem Freunde die Farbenskizze zu seinem großen BNse „der Sängerkrieg auf der Wartburg". Ter Arzt wollte dies kostbare Honorar erst nicht annehmen, als er es dann aber doch freudestrahlend mitnahm, meinte er beim Abschiednehmen: „Lieber Schwind, nun haben Sie aber noch ein kleines Nervenf'eber bei mir guti" B. ^ ' ' Dresdner Theater Nenstiidter SchauspielbanS. (Uraufführung: „lieber Nacht", Drama von I. E. Poritzky.) Es ist immer lobenswert, wenn ein Theaterleiter unbekannten Autoren hilfreich zur Seite steht. Selbst die Enttäuschung schadet ihm nicht, dasern nicht dauernd Nieten gezogen werden. Pocihky wollte ein Stück von der Liebe als Leidenschaft schreiben, daneben aber den Durch schnitt dessen treffen, was sich Liebe nennt. Probleme also, die oft in der deutschen Dramenliteratur anklingen. Er versucht daS ohne „Moderne" zu machen, ohne „Stil". Vielleicht wäre cS so richtig gewesen. Denn in den meisten neuen Dramen ist der sogenannte Stil nur maskierte Schwäche. Die Nutzanwen dung des Stücks sollte lauten: Lieben heißt sich selbst aufgeben. — Ein Ehepaar: Justus, Vankprokurist und Gerda. Er ein Dutzendmensch, sie das gutmütige Schäfchen. Zwischen beide tritt der Jugendfreund, Ferdinand. Justus hat ihm einst, wie er meint, Gerda gestohlen. Heute kommt er, ein mit allen Ehren überschütteter Diplomat zurück, um sie zu nehmen. Aber die Frau bleibt ihrem Gatten treu, obwohl rasch der Schatten einer Neigung aufstcigt. Fcrdmand ist Todeskandidat, die Tropen ha ben ihm arg zugeseht. Er fordert Liebe und droht, sich zu löten. Und — tötet sich. Der Juqendgeliebten gibt er damit ein Erbe: Die Sehnsucht nach etwas Unerfüllbarem, die Menschen mit hochfliegendem Geist angeblich brauchen. Erst jetzt soll sie er fahren, wie sie geliebt wird. Erst jetzt soll sie erkennen, welche falschen Götter sie angebetet hat. Ihr Mann liebt sie zwar bis zum Verbrechen — sagt er —, -denn er hat einmal Fälschungen begangen, um Schulden des Haushalts zu decken. Aber er zwingt sie dennoch, ihre Seele zu verkaufen und die reiche Erbschaft des Selbstmörders auzunehmen, um im Nichtstun seine Tage verschleudern zu können, „lieber Nacht" ist alles zerstört wor den der moralische Kern des Stücks ist gut und echt. Und könnte mancher Ehe nützlich werden. Aber der Autor war feinem Problem nicht gewachsen. Sein Held durfte kein Schwächling sein. Der Konflikt mußte sich zuspitzen unter Anschauungen, die der moralisch Intakte gutheißen kann. Die Ansichten über gött liche Dinge im ersten Akt z. B. sind so banal und von Gemein plätzen strotzend, daß sie ein Schüler schlagend widerlegen könnte. Aber das Handwerksmäßige ist frisch angepackt und verspricht dem Autor Erfolge. Man versteht deshalb den Schluß nicht recht, der „Blässe deS Gedankens" verrät. DaS Drama des Ehe. paarS verlangt nach Lösung. Man ist unbefriedigt und spürt den echten Kern kaum. Man amüsierte sich stellenweise — ein be denklicher Erfolg — über ganz nette ApercüS von der Zigarre, über Zeitungen usw. DaS Drama der Leidenschaft ginq unter. Immerhin gehört etwa» dazu, ein Publikum unserer Tage mit nur drei Rollen und mit ernsten Angelegenheiten vier Akte lang in Spannung zu halten. Und um deswillen möchte man gern auf den jungen Poritzky hoffen. Der vorläufig nur Techniker, noch nicht Ingenieur ist . . . Unter Direktor Paul Willi wurde annehmbar, vielleicht ein wenig zu realistisch gespielt. Stei ner stand entschieden an erster Stelle. Sein Ferdinand gab dem Stück etwas von wirklicher Weihe. Die freilich Karl Marx mit zu starkem humoristiscbcm Akzent in Frage stellte. Anne marie Frey erhob sich erst zum Schluß in die Regionen der Leidenschaft, in den ersten Akten war sie nur — eine Rolle. Der Autor konnte vor der Rampe für den freundlichen Erfolg dan ken. Z»- 1 Residenztheater. Oskar Stra u »'vberetke „Der letzt« Walzer", Textbuch von Brammer und Griinwolt, Hit rvn Ii>^ der Airkusstrabe Einkehr gehakte:. Tie Hanslm.g da'. Sn»'/ namentlich der drit'e Akt — «r komm: gerade in d<» Oreeeit«' für gewöhnlich ziemlich schlecht weg — biete» eine gute Lösung.' Tie dichterische llnterlage könnte durch berufe»? Hände den EU«, Wurf für eine Oper geben. Ta die Operette schon in Trrsdq« über die Bretter ging, so erübrigt sich emo weitere Betrachtung/ Tie flott hingeworfcne, sein empfundene Musik Straus' fand ».^ Kapellmeister Kunz-Krause einen tüchtige» Leiter, ,,„d dir' Kapelle unterstützte ihn dabei auf» beste. Spielleiter Blum au hat treffliche Vorarbeit geleistet. ES gab anziehende Bühnenbild«« und geschmackvolle Dekorationen. Aida von Pani charakterisier^ die Komtesse Vera sehr schön, nno man übersieht daher leicht.' daß die Stimme an nötiger Krastfülle hier doch nicht ganz znreicht. Sympathisch ist der Dimitri von Marie. Müller« Berany bleibt als verliebter Baron stets geschmackvoll. Micro LangerS General ist „in- und auswendig" schneidig. Ein kerniger Haudegen. WürtgeS General Prinz Paul eine gut ausgearbeitete Charakterstudie. Eine drollige Episode schufen Mizzi Durst und Welte. Grete Brill, Jda Katt» er und di» übrigen Damen kmd Herren sorgten mit für Fluß nno Anf^ lockerung des Gesamtspieles. Auch der Adolf Gasse rische» Tänze sei gebührend gedacht. Es gab viel Beifall und Blumen^ was mau den Künstlern für die fleißige Arbeit gern gönnt. Und doch hat man den leisen Wunsch, daß die Künstler einmal auf den Blumenrcgen verzichten möchten zugunsten vieler, vieles Armen, die in unserm zertretenen Vaterland: hungern und dar ben müssen und nicht wissen, woher sie ein Stück trocken Brot nehmen sollen. — lst — Vlktoriatheater. Frank Marlitt setzt als „Hexenmeister" die Zuschauer in Erstaunen. Seine Karten- und Zanberlnnstsliicke verblüffen ebenso, wie seine Kunst, Gedanken zu übertragen. Er weiß auch, durch allerlei humorvolle Gespräche die Ausmcrk« samkeit zu fesseln. Enrique und Ermosa kommen jedoch in ihrer „modernen Tanzkunst" über eine unterhaltsame Pro- grammnnmmer nicht hinaus. Ein vorzüglicher Bauchredner »st Ernst Grimm. Mit seinem Max versteht er viel Behaglichkeit zu verbreiten, namentlich dann, wenn er ihn zum Sologesang »nf« fordert oder sich mit ihm zu einem Duett vereinigt. Ein Meifter- jonglenr ist der „männliche" Teil der zwei Torellos. Man weiß »ich», ob man der Liebenswürdigkeit, der Eleganz oder der Geschicklichkeit dieses Artisten den Preis geben soll. Mit der selben Sicherheit zeigt er sich auch noch als Knnstschütze. Die Dame ist eine unerschrockene und hilfsbereite Stütze. Gewandte und tollkühne Akrobaten lernt man in den drei WorchesterS kennen. Wenn auch die Urkomik von Rolf viel Heiterkeit ans- löste, so darf man dabei nicht übersehen, wiwiel Sicherheit und Geschick zu den „Ungeschicklichkeiten" dieses Wurf- und Fang- kiinstlerS gehören. Engelbert Milde, mit lebhaftem Beifall begrüßt, stellte seine liebenswürdige Bortragsknnst zur Verfügung, da zwei Programmnummern wegen Reiseschwicrigkeiten wegfallen mußten. Das abwechslungsreiche Tezemberprogramm dürfte viel Zuspruch haben, zumal vorläufig daS Zentraltheater seine Pforie» geschlossen hat. --- Ist — Der Nachthimmel im Dezember Unvergleichlich ist die Pracht des Sternhimmels in frost^ kalten Mitternächten. Das schönste aller Sternbilder, Orion/ hat wieder ihre glanzvolle Herrschaft angetreten. Gegen 0 Uhv^ zieht sich diese wundervolle Figur majestätisch am Osthimmcl auf. Bemerkenswert ist der große Nebel in d'csem Sternbild. Der) Südostquadrant deS Firmaments ist eine einzige Fülle von Glei ßen und Funkeln. Mit Orion wetteifern zahlreiche andere ein drucksvolle Sternbilder, indem sie ihre schönsten Lichter cntzün»' den. Hoch im Osten strahlt im Fuhrmann der Fixstern Ka pella, eine Verwandte unserer eigenen Sonne, allerdings an Größe und Leuchtkraft dieser gewaltig überlegen. Kapella ist rund 50 Lichtjahre entfernt, in welchem Abstand unsere Sonne zu einem winzigen Lichtftinklein zusammenschrumpfen würde, während Kapella als Stern erster Größe blitzt. Dabei eilt diese Sonne mit einer Sekundengeschwindigkeit von 30 Kilometer von uns fort. DaS Sternbild des Fuhrmanns ist bcreils in den äl testen Sternverzeichnissen registriert. In seiner Nachbarschaft, bereits hoch am Südhimmel (oberhalb Orions), finden wir um! die gleiche Zeit ein anderes berühmtes und wichtiges Stern, bild: die Konstellation deS Stieres, nächst Orion wohl dis bemerkenswerteste am Himmel. Sie enthält die beiden grob verteilten Sternhaufen Hvaden und Plejaden, die für den Win terhimmel neben Orion so charakteristisch sind. Die V-sörmig« Figur der Hyaden wird abgeschlossen und gekrönt durch den Dop. pelstern Aldebaran, der 45 Lichtjahre von unS absteht und mit einer Sekundengeschwindigkeit von 65 Kilometer von uns wegeilt. Die übrigen Sternbilder sind uns aus den vorhergehenden Monaten wohlbekannt. Sie sinken nun immer früher gen We. stcn hinab, während die Winterbilder vorherrschen. Im Laufe des SpätckbendS geht im Südosten gleißend und sieghaft der größte Fixstern unseres Himmels auf: Sirius, der vom Zau ber geschichtlicher Größe umflossene Hundsstern, der unvergleich liche Brillant unserer Mitternächte. Die Planeten zeigen im Dezember folgenden Stand: Merkur taucht am Monatsende wieder am abendlichen Südwcst- Himmel auf. VenuS beherrscht den Abendhimmel als hellglän zender Ätzendster». Mars kommt immer früher am Morgenhim- mel empor und steht mehrere Stunden vor Sonnenaufgang in ruhigem rotem Glanze im Osten. Juviter tritt cbcnsalls wie der aus den Sonnenstrahlen hervor und belebt daS interessante Planetenbild am Frühhimmel, wo Saturn bereits mehrere Stun den lang mit MarS zu sehen ist. Verantwortlich iür den red.ikt'onell:» Teil' Dr. Josef Albert. DreSdcn. — Für d?n Inseratenteil: Josrf Fohmann, Dresden (ksmmtr. Ois ^usliokorunff äss jotst vrscrkivovnvv 51. Zenno-Mnäerr 1924 ibrkolgtz kür Lkemnltr »ussvklivüliok äurvk dis LliMsllällmg 8. V. Lliiilmlmg Lkemnitr, frleilrlckstrake 1. 8 2^° 8 v0«DINcilID»I--»01Hi. Dresden, »in Xauptkabubot A 8 DSgl.abeoä, »«Illl'-XiNtrI TLgl. abenck. « » Nim« kül kllttsfntllrlilliN» i»a ttukmiir« 8 AppsrsI« -Akinqen »ftdcsser AI»lil>m»rlllil» «rm- mit emnüoklr voll vinoaool »nid« kidnll-HiikiI»» ki>», »iiiiitliWiuitileillt«! W»« in eilen ^us- kükrunixsir Sekenen kür Inäuetrie unck Ileusxebreuot» veslecke kn viok»odsr uock keiner ^.uekübrunx. VklM HüIIlMllll. 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