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Der Bezugspreis für de« lassend«« Monat Aull beträgt endgültig Mark 18000. Bei unseren Post» abonnenten, bei denen der Briefträger «nr Mark 8000 einkassicrt hatte, wird von der Post direkt Mark 8000 nacherhoben. Die Nachzahlung von Mark 8000, für die am 13. Juli eine Zählkarte der Zeitung beigelegt wnrde, ist an den Verlag direkt zu leisten. Dresden Der letzte Tag der Dresdner Vogelwiese. Das Fest der Bogenschützen ist in jeder Beziehung erfolgreich und ohne Störung verlaufe». Ganz Dresden und Umgegend hat dem Fest trog der l-eißen Tage teilgenommen. Zahlreiches Publikum nahm am letzten Tage noch einmal in vollen Zügen die Festfreude in sich aus. Gegen 7.30 Uhr wurde der KönigSschnß von Kaufmann Naake dnrch einen Treffer aus das an der Spille zurückgebliebene kleine Herzstück abgegeben. In der Schießhalle erfolgte nach dem üblichen Umzug der Schützen die Proklamierung und Be glückwünschung des Schützenkönigs. : Erhöhung von Srra'beträgen. Zufolge NatSbeschlnsseS ist in Anlehnung an die Verordnung des Ministeriums des Innern I'.iid deS Ministeriums der Finanzen der Strafbetrag für das abgekürzte Verfahren bei Ueb-rtretung gewisser wohlfahrts- volizeilicher Vorschriften von 50 Mk. auf 1500 Mk. erhöht worden. Damit die >roch über den Strafbetrag von 50 Mk. lautenden Strafqaittnngen weiterverwsndet werden können, ist der Betrag in den Formularen mit Stempel entsprechend abgeändert worden. Die W.chlfahrtLpolizeibeamten sind also berechtigt, diese abgeän- derten Quittungen über Strafbezüge von 1500 Mark auszuhän- tigcn. ' Umsatzsteuer. Die Vorauszahlungen auf die Umsatzsteuer für daL 2. Vierteljahr 1023 einschließttch der erhöhten Umsatz- lLuxilS-)Stcue: sind bis spätestens 31. Juli 1923 abzuführen. !>luf verspät-: entrichlele Zahlungen werden auf Grnird deS Ge. sctzeL über die Berücksichtigung der Geldentwertung in den Steuerqesetzen Verzugszuschläge in Höhe von l5 Prozent, ge gebenenfalls 80 Prozent für jeden Monat deS Verzuges erhoben. Den Steue Pflichtigen wird, auch soweit sie die Steuer im Wege des bargeldlosen Verkehrs abführen, un eigenen Interesse empfohlen, die Zahlung wegen des cm: Monatsschluß an d:» Kassen herrschenden Andrangs nicht bis zu den letzten Tagen hinanSzuschieben. : Ausschreitungen gegen Beamte. An der Fricdrichstädter Handtmarkthalle entstand am Freitag früh ein großer Ndenschen- anltaui. Hier waren Beamten deS Marktstandgerichtö gegen eine» Eicrhändler eingeschritlen, der Eier, die er in der Wein- iböblaer Gegend das Schock mir 102 000 Mark aufgekniist hatte, kür 200 000 Mark erbzusetzeu versucht. Die Eicr wurden wegen der verlangten Wncherpreise beschlagnahmt. Bei der Beschlag nahme setzte der Eierhändler dem Beamten tätlichen Widerstand emgegen und mehrere Händler und unverständlicherweise auch mebre'c Käufer und Zuschauer nahmen für den Händler Partei und ginge» sogar gegen die Beamten mit Holzkisteu und Marine- laaecunern vor. GS ist merkwürdig, daß ans der einen Seite daö kneifende Publikum sich über die Wucherpreise beklagt und cm len'schreiien der Behörden verlangt, während ans der anderen Seile sieb Leute finde», die den Beamten bei der Ausübung ihrer Pflicht hindernd in die Arme fallen. : Stillpränileii. In den heisse» Somniennonaten sind unsere Kleinsten durch Ernährnngsstöriuigen gesundheitlich be sonders stark gefährdet. Keine Mutter sollte deshalb ohne drin genden Grund gerade in dieser Zeit den Säugling entwöhnen. Bekanntlich werden von den städtischen Mütterberatungsstellen nach Ablauf der Wochenhilfe und Wochenfürsorge unter gewissen Voraussetzungen Stillprämien gewährt. Nach neueren Beschlüssen wird aber überdies während der Monate Juli bis September allen Müttern nach vier-, unter Umständen dreimonatiger Stillzeit eine einmalige Sonderstillprämie in Höhe des zehnfachen Milch preises — also zurzeit in Höhe von 27 000 Mark — gewährt. In den städtischen Mütterberatungsstellen wird nähere Auskunft bereitwilligst erteilt. Tie Teuerungszahlen deS Sächsischen Arbeits» Ministeriums weisen für den Zeitadscbnitt vom 9.—15. Juli eine Llttg rnng gegenüber der Vorwoche um 56,81 Prozent aus- Leipzig ) 3000 Mark für eine Steahenbahnfahrt Wegen Mehr» cniSmbe in Höhe von insgesamt SS Milliarden Mark macht sich die Erhöhung des Gtraßenbahnpreise» auf SOOll Mark nötig. Aus Sachsen 0 B'fliosSwerdg. 16. Juli. <Waldbrand.) Am Milwoch vrenntc in der SiaatSwaltung an der Bretniger Grenze ein 20- bis ÜOjähriger Fichtcnbestand im Umfange von 3 bis 4 Hektar vollständig nieder. Der Schaden übersteigt 100 Millionen Mark. 0 Colditz. <Jm Tode vereint.) Am Sonnabend war die Frau de« Tischlermeisters und früheren langjährigen Gemeindevorstand» Häusel in Ztchirla mitten in ihrer häuslichen Tätigkeit durch Schlag- anfall vom Tode überrascht worden. Am Dienstag früh wurde auch deren Ehemann im Bett liegend tot aufgefunden, auch er war einem Schtaaaiifall erlegen. Freiberg, 16. Juli. (Eine diebische HauSschnelderin.) Hier konnte jene Schneiderin festgeiwmmen werden, die sich aus In serate als Han8schrieiderin meldtte und überall dort, wo sie nicht beaufsichtigt wurde, stahl, was sie nur erwischen konnte. In Leipzig hatte sie Anfang Juni Gegenstände im Werte von 4 Millionen Mark gestohlen. In Frciberg versuchte sie die gestohlenen Gegenstände zu verkaufen. Sie reiste von Ort zu 4" n und nannte sich Krüger und Wtt>er, hgißt in Wirklichkeit aber Gärtner. 0 Gctthain» 1V. Juki. IDie Not brr sächsischen Geistlichen.) Der frittiere hiesige Pfarrer Hugo Leipold, der in Leipzig als Emeritus lebte, ist. wie der Vogtländische Anzeiger meldet, dort am Huvgerüdem gestorben. Somit ist der so geistig rege, ehemals als Kanzclredner besonders geschätzte Mann ein Opfer der über die sächsische Geistlichkeit hercingebrochencn Not geworden. Glauchau. 16. Juli. tEin znsammengestohleneS Lebend« mittellagcr) Eine schon bejahrte Einwohnerin, die seit längerer Zeit Lebens- und Genußmittel aller Art von beträchtlichem Werte gestohlen kalte, konnte setzt überführt werden. Die bei der Diebin rorgei'.ommcile, Haussuchung förderte ein große? Diebesgut zu Tage. Bei ihren DiebeSfnhrte» bediente sich die Frau der Mit- Hilfe eines Scknilknaben. 0 Lichtentanne, 16. Juki. (Tödlicher Unfall.) Ans dem hie sigen Bahnbofe wurde ein Lljährig-r Bremser von einem Leer züge überfahren und tödlich verletzt. Tragisch an dem Uittall ist. daß der Mann von dem Zuge überfahren wurde, den sein Bruder führte 0 Plauen, 16. Juli. (Die finanzielle Kraft der Gemeinde verwaltungen.) Die ausgedehnten Stadtverwaltungen sind bei der jetzigen Finanzwirtschaft für die Stadt von außerordent licher Bedeutung. DaS Forstwesen gehört zu den wenigen Knitteln deS HanShaktvlanes das keinen Zuschuß erfordert, son» dxrn für dieses Rechnungsjahr noch 141 Millionen Mark lieber- schuß .'ringen wird. 0 Sebnttz, IS. Juli, (PnLenftretche.) Auf den am Donner», jag nachmittag von Sebnltz nach Neustadt verkehrenden Zug »urde »in Stein geworfen. Er durchschlug rin geschloffene» Wagen- fenfter. Durch die herabfallentzen SlaSspIitter wurde ein weiblicher Fahrgast verletzt. Am Donnerstag abend wurde in Obercars dorf bei Dippoldiswalde auf ein nach der Stadt fabrendes Anto- rnobtl. da» sich auf einer vrobesahrt befand, ein faustgroßer Stein geworfen- Er zertrümmerte die Windschutzscheibe und traf den Wagen führer, der durch ihn und die ÄlaSsplitter erheblich verletzt wurde Dadurch, daß der neben dem Führer sitzende Besitzer de« Wagens deS Fahrens kundig war und sofort ins Steuerrad griff, konnte Weitere» Unheil verhütet werden. 0 Zittau, 16. Juli. (Verpflichtung des neue» Oberbürgcv- Meisters.) Am Fritag faned in gemeinschastlicher Sitzung der beiden städtischen Körperschaften die Verpflichtung des neuen Oberbürgermeisters Zwingenbrrger statt. Kreishauptmann von Nostih-Wallwitz würdigte die Verdienste des schei denden Oberbürgermeisters Dr. Külz und dankte ihm für die Förderung, die er der Allgemeinheit habe zuteil werden lassen. Darauf wies der Redner den neuen Oberbürgermeister ln sein Amt ein. Oberbürgermeister Dr. Külz dankte für die Worte der Anerkennung. Stadtverordnetenvorsteher ZÜcker wünschte dem neuen Oberbürgermeister Glück und Segen. Bürgermeister Zwingenberger dankte für die Glückwünsche in einer län geren Ansprache. Nach Erledigung der Tagesordnung nahm Stadtverordnetenvorsteher Zucker Gelegenheit, daran zu erinnern, das; dies dann auch die letzte Sitzung sei, in der man in gemein samer Arbeit mit Herrn Oberbürgermeister Dr. Külz verbunden jer. Er wünschte, das; Dr. Külz auch in sein neues Amt der gleichen Schaffensfreudigkeit, der gleichen Selbstlosigkeit und Treue folge, die er hier bewiesen habe, und datz er dienen werde oem Besten der Landeshauptstadt und ihm selbst zur reichen Vesriet- digung. Er rief ihm ein herzliches Lebewohl zu und wünschte ihm alles Gute. Herr Oberbürgermeister Dr. Külz richtete, selbst innerlich bewegt, Worte des Abschieds an das Kollegium. Siidlausiver Leliccrkoviersnz. Mittwoch, 25. Juli d. I nachm. Uhr, Fsrienzittammerttunft der „Freien Ver- einrgnng katholischer Lehrer in der südlichen Ob er lau sitz' im „Löwen" zu Ost ritz. Gäste herzlich will kommen. Zur August-Erhöhung der Eisenbahntarife findet „Der Deutsche Zcitungsdienst" bittere aber sehr zuiresfende Worte: Wie im Juli sollen auch im August Feriensonberzüge verkehren. Der Vorverkauf für diese Züge sollte bereits am 9. Juli eröffnet werden, doch ist dte^ anf einen Beschluß der Eisenbahndirekttons- Präsidenten nicht geschehen. Man rechnet nämlich damit, daß die Eisenbahnverwaltnng zum August ihre Tarife abermals um 100 Prozent erhöht. Die Entscheidung, vb eine solche Tarifer höhung eintritt, wird voraussichtlich Mitte dieses Monats fallen, und dann soll der Vorverkauf am 80. Juli, aber bereits zu den Aiignsttarifen eröffnet werden. Man verlangt also bereits zehn Tage vor dem August die Zahlung des erhöhten Fahrgeldes, aber in einer relativ besseren Mark. Dieses Vorgehen stellt ein für die Reichsbahn zwar einträgliches, aber nach den Grundsätzen eines Privatkanfmamis nicht sonderlich anständiges Geschäft dar. Die Kosten hat in diesem Falle der Mittelstand, namentlich der geistige, zu tragen, für den die Ferienreise noch der einzige Lichtblick in seinem sonst von materiellen Sorgen so verdunkelten Dasein ist." Der neue Prcismutiplikator kür Bäder und Kurorte des NcichsverlxnrdeS der deutschen Hotel?, des Allgemeinen deutschen BäderverbcrndeS, des Verbandes deutscher Fremdenheime und des Verende« ärztlicher HeffnnstaltSbesstzer wird am 14. Juli aus 23 000 erhöht. Die zur Zeit geltenden Pensionspreise berechnen sich anf Friedenspreis mal Multiplikator. WW»»IW»>W»«S!»D>MW»WWWM»MDWWWW»M Reichenbach i. Bogtl. Die am 12. Juli in Neichen» bach i. V. tastende Priesterkonfeicnz des Vvsttlandcs, anf deren Tastesordnunst auch eine Aussprache über unsere Sächsische Volkszcitung stand, tritt Volk und ganz der Resolution bei, welche die Dresdner Priestcr- konfercnz gefasst nnd in der Bolkszeitnng Nr. 118 vom 12. Juli 1823 schon veröffentlicht hat. Weitere Kundgcbunqe« zum Schulstreik Der Eprill- nnd M e t k, o d i u S - B e r e i n, dem der größtr Teil der kattwttscheii Wende«; angchört, hat in seiner am 8. Juli d. I. in Radibor abgehobenen diesjährigen Haupt versammlung einstimmig beschlossen, den katholischen Schnlg«mcin- ben der Süd lau sitz zu ihrem mannliasten Widerstand gegen dl» Versuch unseren katholischen Schulen den konfessionelle,, Charas er zu nehmen, seine Bcwnndcrunq nnd volle Zustimmung znm Ausdruck zu bringen. Wir wünschen aufs innigste nnd beten zu Gott, daß es gelingen möge, de» Kindern nnserck be drängten Nnt-rlaiides dnS kostbarste Gut, den unverfälschter katholischen Glauben und echte christliche Tugend, dnrch unsere Schul: i wie bisher zn bewahren. Der Eyrill- und Methodius-Verein. D Der Südlansitzcr Elternvereimgung ist folgende Sympathie kundgebung zngegmigcn: Die heule abend im „Hotel Hirsch" tagende Elternversamm» lang der katholischen Schule zu Kamenz gibt ihrxr Ent rüstung über das für die katholischen Mohrcheitsschulgemeiuven der Südlausitz erlassene GebciSverbot des sächsischen Kultus- nr nisteri rmS Ausdruck Sie betrachtet diese Verordnung als eine HeranSsoriderung deS gesamten katholischen VolkStei!?- Sachsen? gmd spricht den Südlansitzcr Eltern zu ihrem Vorgehen vollste Anerkennung aus. Die Schulgemeinde und Eltern schabt der katholischen Schule zu Kamenz. 43. Verbandstag des Verbandes K. K. V. D. In den Tqgen Vvm 8. bis 5. August d. I. findet ii; der alten Bisch olsltabt Münster ;n Westfalen der 43. Ver- dandstag deS Verband^ katholischer kaufmännischer Vereinigun gen Deutschland?, E. V. (Sitz Essen), statt. Die Tagung wird sich m den verschiedensten Fachausschüssen mit den brennendsten wirt- schafttichcn Problemen der Gegenwart zu befassen habe», so n. a. mit der Auswirkung der Gelderrtwertting in Bezug auf Lohn- u»t Gehaltsfrage>> Einkommen- und Vcrmögensmessun», Steuer gesetzgebung, Preisbildung »sw.; ferner mit der demoralisieren den Wirkung der Währniiqsfalschung der Forderung nach aktiver Währungspolitik, der Besitzsteuer und der Erfassung der Sach werte, dem Ausbau der Sozialversicherung, der Bernsövertr'ttmg der selbständigen Kaufmannschaft, der Gewerbesteuer, der Woh- nungSbauabgabe und den wirtschaftlichen Folgen der Ruhr« besehung und ibrcr Ueberwindiing. In der ersten öffentlichen Versammlung am Freitag, den 2. August spricht der Vorsitzende deS Verbandes, Herr Fabrikant Kraus, Witten, über daS Thema: »Der katholische Kaufmann. Staat und Gesellschaft". Die offi zielle Tagung wird am Freitag früh durch ein feierliches Pon tifikalamt daS der Hochn ürdigstc Bischof von Münster, Dr. Johannes Poggenburg zelebriert, eingelritei. Am 4. August findet abends im Schützcnhofe ein- vom K. K. V. Münster zu Ehren der Gäste veranstaltete große Festversamimlung statt, für die als Fest, redner der Reichstagkahgcordnete Dr. Hcrschel, BreSkan, in An-, fickt genommen ist. Den Abschluß deS VerbandstageS bildet eine Jvgcndkniidqebung am Sonntag vormittag, die wiederum durch ein Pontifikalamt eingeleitet wird und zu der der Hochwürdigst« Bffckof von Münster sein Erscheinen Kugesagt bat. Theater und Musik Echnnspielhans. Erstaufführung von Kaiser? „DaS Frauenopfer". Die Tragödie der historischen Gräfin Lava lette bat dem zweifellos begabten Dichter, Stoff und Mittel von Shacklvearschcr Größe gegeben. Kaiser beschränkt sich auf eine historisch- Wiedergabe mit zum Teil großen dramatischen Steige rungen. Die tragische Größe des FrrneiwvferS, die Grättn, die >vre Liebe profaniert, die alle? hingibt, für eineil schwächere» Mann, ein Sviel ihre? Ehrgeizes, ist kein echtes Held:„tuni. Dichterisch daZ Sckönlte ist der Dialogne zwischen Lavaleite und der Gräfin, die in Dirmoler und der Dietrich plastische Gestaltung fanden die übrigen lchanlpielerisch dankbaren Nöllen ter Herren Dccarli. Hühner, Schröder, Paulsen > nd der Frau Crusi»? erzielt-» eine einheitliche starke Wir kung unter KiesauS Leitung. Er, wie die Darsteller wurden am Schlüsse begeistert h-rnn?gerufen. wr. Blichertisck „Zum Verständnis der gegenwärtigen Krisis in der europäischen Geistes-Kultur von Meinhold Seeberg. Leipzig, N. Dci- chertsche Berlagsbuchh andun g. Kaetonniert 3 Mark mal mit der Schüsselzahl. Unter dem obigen Titel hat dc> bekannte Berliner Theologe drei Aufsätze vereinigt, die einen inneren Zusammeiihaug auf- weisen. Der erste: die geistigen Strömungen im Zeitalter Wil helms II. bezeichnet dieses trotz aller äußeren Erfolge, „als Ganzes betrachtet als eine Periode des inneren Nieoerganges." Wer wird ihm darin nicht unbedingt recht geben? Nur dadurch allein war der Zusammenbruch möglich. Die Ausführungen sind sehr gedankenreich und wiewohl der geistvolle Verfasser einen flüssigen Stil schreibt, wird das erständnis derselben nicht immer leicht. Der Aufsatz erinnert, vielfach an das Spenglersche Buch: der Untergang des Abendlandes, unterstreicht aber den Standpunkt des Theologen in dein Urteil über idealistische Kultur und den sittlichen Sinn der Menschheit. Mit Voraussagungen ist es eine eigene Sache, aber damit, daß „die Demokratie, einmal vorhan den, im Prinzip nie wieder aufgegeben wird," dürfte der ersasser recht behalten, nicht aber mit der Behauptung, daß die Demo kratie die „Herrschaft der Mittelmäßigkeit" bedeute. Es wirkt wie ein Naturgesetz, daß überragende Begabung verbunden mit innerer Tüchtigkeit sich überall durchsetzt. Und es unterliegt keinem Zweifel, daß sie sich eher freie Bahn schasst in einem freiheitlich gerichteten Staatswescn, als im alten ObrigkeitsstaateH In dankenswerter Weise legt der Verfasser den Finger auf eine Wunde unseres öffentlichen Lebens, wenn er anf die Hyperorgani-- sation in Deutschland hinweist, die verhängnisvoll zu werden droht, weil sie die individuelle Kraft nnd die freie Unternelimniigsi- lust auf die Dauer lähmen muß. Der zweite Aufsatz: Die welt geschichtliche Krisis der Gegenwart und das Christentum ist eine treffliche Arbeit, und der Hinweis auf das vorbildliche Wirken der katholischen Kirche auf sozialem Oiebiete berührt wohl tuend. Auch aus dem dritten Aufsatze: Antisemitismus, Judentum mid Kirche wird man reiche Belehrung schöpfen. Dem öden Antisemitismus der Haienkreuzler gegenüber zeigt Seeberg die richtige Einstellung des Christentums in dieser Frage, die längst keine religiöse mehr ist. Kl. Aus aller Well 's Eine Schatzsucher-Expedition »ach der „Lnsitnnia". Tie Gold» und Silberbarren im Werte Vvn 15 Millionen Dollar, die sich an Bord der versenkten „Lusitaina' befanden, habe» den Wunsch r.ge gemacht, diese Schätze sowie manche anderen Kostbarkeiten, die unter der Ladung waren, z» heben. Nach vielen Vorberei tungen ist nunmehr eine Expedition von Dover auSgefahren, um die Bergungsarbeiten an der Südknstr bon Irland, wo die „Lnsi- tania" aus dem Meeresgrund ruht, vorznnehinen. Ter Leiter ist ein bekannter Fachmann Graf Canardi Lands und dal Bergungsschiff ist eine Schaluppe der britischen Admiralität, du zn dem größten und besten BergniigZdanivfer in der Welt aei?. gebaut worden ist. Da die Küste von Old Kttnale. wo die Arbeiten stattanden, sehr zerklüftet ist und die Verhältnisse sehr schwierig liegen, so wird daL Gelingen znm großen Teil von günstiger Witterung abhäiigc». ES »erden verscbicd-ne ganz neuartige elektrische Maschinen bei der Arbeit unter Wasser verwendet werden. s Der Fing um die Welt. In England werden Vor bereitungen für einen Weltttiig getroffen, die icdenfnlls großzügig sind. Der Versuch, die Erde zn »n,fliegen, der vorige? Jahr sche-terte, soll wiederholt werden und man glaubt mit Hilfe der ii.zwischen gesammelte» Erfahrungen daS Prose'l jetzt verwirk lichen zu können. Der englisch.: Awaticklnb lat ein Expeditions schiff anSgerüstet, das während des Fluges über den Stillen Ozean die Begleitung übernehmen soll. Da? Wasserflug zeug auf dem die Fahr: »»rcrnommen werden soll, startete von der Themse ank-. Die Fahrt geht über Athen nach Alexandrien, von dort über Bagdad nach dem Persi schen Golf, dann über Kalkutta, Hongkong nach Tokio. Die Flieger werden dann ihre Fahrt über SüdalaSka Vaneonver. Winii'peg bis nach Nem ork fortsetzen. Von dort geht c? über Grönland und Orknev heimwärts. England vec'vttcktt sich wm dom Flug nobxn wissenschaftlichen Ermittelung'N auch wertvolle Aufschlüsse vom kommerziellen Standpunkt an?. Die englische HantekSwel: erhofft hierdurch die Venvirllichnng phantastischer Luttfahrpläne. Deshalb ist das Unternehmen auch von hervor ragenden Geschäftsleuten Englands unterstützt worden. ck Lcwanow lebt! Ter Berliner R-nnfibr-r lewanoiv. der bei den Radrennen in Holland zu Tode gestürzt sein sollie ist wie man jetzt meldet, mit einer schweren Gchirnerfchüiternna »md anderen Verletzungen davon gekommen. E? X-steht nir ihn keine Lebensgefahr, ch Versteigerung der Tracheaburg. Die am Fuße des Drachenfelsens belegene Dr ach c n b n r g, die in de» letzten Jahren wiederholt ihren Besitzer gewechselt bat, ist jetzt übermalt in andere Hände übcrgcgangc» Burg und Fels tragen ihrer Namen von der aus Haldem Abhang belegene» Höhle, in der der Sage nach Siegfried den Drachen erschlagen hat. Die viele Jahr. Hunderte alte Burgruine mnßte nn» zwgngsweise -versteigert werden, weil xine Steuerschuld von 227 000 Mark nicht beigeirie- ken w'rden konnte. Der historisch außerordentlich wertvoll- Bositz ging um den Preis von 650 Millionen i» die Hände eines Kölner Kaufmanns über. In unserer Geschäftsstelle sind weiter nachstehende Beträge eingegangen: Katholikentag Dresden: Militäroberittarrer Dr. Kaffer, Dresden 20 000 Mark Han« Merk-lbacki, Chemnitz (2. Rate) 1 000 „ Ferdinand Tandler, Geitendorf 5 000 „ R. Lubkc, Bautzen 80' oo Ziffammc» 56 000 Ntar! Bllher insgesamt 886930 Mark, davon 883 930 Mark schon quittiert. Rhein» «nd Muhrhilfe: Militäroberpfareer Dr. Kaiser, Dielden 20 OM Mark Bernhard Hornung, Dreildcn 10 OM , I. V.. Dresden 10 OM „ Fröhlich, Dresden 15000 „ Ziiiammen 55 000 Mark Bisher insgesamt 1089 904 Mark, davon 103t 904 Mark schon quittiert. Katholischer Prehverein für Sachsen B. Michel, Lelpilg, Jahresbeitrag 16 530 Mark P. Walde. Dresden, MitgliedSbeitraa 3 000 „ burck Konffstorialrat Pf. Bobenburg, Dre»de>r 30 000 „ Zusammen 51530 Mark Briefkasten Offerten unter: E. B. 547. F. «. 568 find abxudole«.