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Zweites Blatt Sächsische Volkszeitunq vom 22. Oktober IttN Nr. 24z Deutscher Reichstag. Sitzung vom 2». Oktober, 1 Uhr 2l> Minuten. Auf der Tagesordnung steht die Generaldebatte über das P r i v a t b e a m t e n v e r s i ch e r n n g s g e s e tz. Abs,. Triinborn (Ztr.): Ich brauche nicht erst zu versichern, daß meine Partei alles tun wird, um die Vor lage zu einer baldigen glücklichen Verabschiedung zu brin gen. Im großen und ganzen werden wir die Vorlage un verändert annehmen müssen, wenngleich einige Fragen, zum Beispiel die der Ersatzklassen, in der Kommission noch ge klärt werden müssen. Ich beantrage, die Vorlage an die Ul. Kommission zu verweisen, die mich die Neichsversiche-- rungSordnnng bearbeitet hat. Wir werden mit Freuden bereit sein, mitzuarbeiten, damit dieses schwierige Werk bald zum Segen der Beteiligten verabschiedet werde. (Lebhafter Beifall.) Abg. Freiherr v. Nicht Hofen (Kons.): Ich bin mit dein Vorredner in allen wesentlichen Pnntten einverstanden. Diese Versicherung unterscheidet sich von der übrigen sozial politischen Gesetzgebung in der Hauptsache dadurch, daß sie ron dem größten Teile der Beteiligten selber gewünscht wird. Abg. Schmidt-Berlin (Soz.): So kurz, wie eS die Vorredner getan haben, läßt sich die Vorlage denn doch nicht bebandeln. Ich bofse, daß die prinzipielle Gegnerschaft nicht zu ihrem Rechte kommt und daß es in der Konnuission gelingt, den Wünschen der Privatangestellten mehr ent- aegenzukoinmen. als es in der Vorlage der Fall ist. Abg. St re sein a nn (Ntl.): Die Einmütigkeit der Privatangestellten in der Forderung der Versicherung hat i'etzthiu.leider erheblich gelitten. Eine kleine Minorität der Versuberungsgcgner hat eine gegnerische Agitation insze niert, und so ist die Zahl derselben erheblich gewachsen. Nediu.r bringt einzelne kleinere Bedenken vor. Abg. Tr. Mugdan (Freis. Volksp.) stellt sich im allge meinen auf den Boden der Vorlage und wünscht Kommis sionsberatung. Abg. Linz (Neichsp.): Tie Vorlage ist sowohl ein Akt gesetzgeberischen Weitblickes wie eine Tat ausgleicheuder Gerechtigkeit. Meine Partei wird in ihrer Mehrheit für den Regierungsentwurf stimme». Hoffentlich gelingt es. den Entwurf nach in dieser Legislaturperiode zu erledigen. Nach kurzen zustimmenden Bemerkungen der Abg. K o > s a n t v (Pole) und R a a b (Antis.) schließt die Debatte Die Vorlage geht an die 16. Kommission. Nächste Sitzung Sonnabend 1l Uhr: Konsulargcrichts- bvfe. Schluß Uh,-. Lehrstellenvermittelung für das Handwerk. Erfreulicherweise wird heute den, Lehrlingswesen im Handwerk immer mehr Aufmerksamkeit zugewendet. Mit .Recht erblickt man in der Pflege und Förderung des Lehr lingswesens eines der vornehmsten Mittel, die Zuknnst des Handwerkerstandes zu fördern und zu sichern. Vor allem gilt es auch, dem Handwerke nicht nur eine genügende An zahl, sondern auch befähigte und intelligente Lehrlinge zu zuführen. Leider besteht nach dieser Richtung vielfach noch der Uebelstand, daß man diejenigen, die für sonst nichts taugen, gerade gut genug hält, um Handwerker zu werden. Erst langsam bricht sich die Erkenntnis Bahn, daß dieses ein Grundirrtnm ist, daß gerade die beste» Schüler zun: Nachwuchs für unser deutsches Handwerk herangezogen werden müssen. Aber es dämmert, und allgemach geht man seitens der Handwerksmeister selbst dazu über, an die Lehr linge bezüglich ihrer Bildung höhere Anforderungen zu stellen, ja eine Anzahl von Innungen ist schon zu dem Ent schlüsse gelangt, nur noch solche Knaben als Lehrlinge ein- zustellen, die wenigstens aus der ersten Klasse der Volks schule entlassen sind. Soll der angehende Handwerker später etwas leisten, dann muß er vor allem eine geordnete und gut angewandte Lehrzeit durchmache». Es ist aber offenbar eine Folge früherer Versäumnis, daß die jungen Leute in unseren Tagen vielfach eine Scheu vor einem geordneten Lehrver hältnis zeigen, und sich in Scharen den sogenannten unge lernten Bernsen znwende». Hierin liegt eine Gefahr so wohl für diese jungen Leute wie für die Gesamtheit. Tenn der junge „ungelernte" Arbeiter erzielt für gewöhnlich bald einen verhältnismäßig hohen Verdienst, und wen» dieser nicht richtig angewandt wird, wirkt er ans die gesamte Ent wicklung des jungen Menschen ungünstig ein. Soll aber später der junge Mann selbst für eine Familie sorgen, dann steigert sich sein Verdienst nicht mehr, er bleibt hinter den anderen, denen er früher mit dem Verdienen voraus war, weit zurück, und Elend »ud Not sind bald ständige Gäste im Haushalte. Tie vorher berührten Erscheinungen sind sehr der Be achtung wert und müssen bei der Berufswahl mit in Be tracht gezogen werden. Es müssen Ansknnstsstellen errichtet werden, wo die Eltern sowohl als auch die Knaben sich Be lehrung holen können über alle einschlägigen Fragen. In früheren Zeiten herrschten andere Verhältnisse, andere Sitten, da war man mehr allgemein über die Verhältnisse im Handwerk unterrichtet, es bestand ein ganz anderer Zu sammenhang zwischen den Handwerker» und ihren Kunden. Das ist längst anders geworden, man kennt die Verhältnisse nicht mehr, und deshalb muß eine stzstematische Aufklärung und Propaganda cinsetzen. Mil der bloßen Erteilung von Rat und Auskunft zur Erlangung einer Lehrstelle ist es nicht genug, man muß die Leute auch auf die veränderten Wirtschafts- und Zeitverhültuisse Hinweisen und sie verau lassen, diese zu berücksichtige». Das alles sind Ausgaben, die der Lehrstellenvermittlung für das Handwerk Vorbehalten sind, und die auf die Bedeutung einer solchen Einrichtung Hinweise». Sie lassen aber auch erkennen, daß zur Aus übung einer so vielseitigen Tätigkeit eine Gemeinschafts arbeit vieler erforderlich ist. Ist es z. V. äußerst wertvoll, daß die Handwerker ihre Erfahrung in den Dienst der Sache stellen und allen Inter essenten gerne Auskunft geben, so sind die Meister selbst doch ganz außerstande, den Knaben vor der Entlassung aus der Schule eine entsprechende Belebrung über allgemeine Frage» der obeubezeichueten Art zuteil werden zn lasse». Und doch ist es von größter Wichtigkeit, daß schon im letzten Schuljahre eine solche Belehrung einsetzt. Daraus ergibt sich, wie wichtig die Mitarbeit der Schule hierbei ist, und des halb ist es mit Freude zn begrüßen, daß die Herren Lehrer schon länger dieser Frage ibre Aufmerksamkeit zngewandt haben. Um so leichter wird cs sein, dieselben bei Errichtung von Lehrstellciiverinitlelungen für das Handwerk zur Mit arbeit zn gewinnen. Auch die Geistlichkeit, die infolge ihrer Beziehungen zur Familie und zur Jugend, als Leiter der Gesellen- und Iünglingsvereine so recht zur Mitarbeit bei de» obigen Bestrebungen befähigt ist, wird gern in die Ge meinschaftsarbeit eintreten. Es sei noch hervorznhebcn, daß die ganze Lehrstellen- eiurichtnng ans paritätischer Grundlage anfgebant sein muß: die verschiedenste» Interessengruppen müssen Mit arbeiten. Eine gemeinnützige Lehrstellenvermittelung für das Handwerk wird zweifellos auch de» Nutze» haben, daß. mehr als bisher, auch eine gewisse Kontrolle einsetzen wird über die Erfolge der Lehrzeit. Als selbstverständlich muß es be trachtet werden, daß Lehrmeister, die ihre Pflichten gegen über ihren Lehrlingen in gröblicher Weise verletzen, Lehr linge nicht Angewiesen erhalten. In dieser Hinsicht über nimmt die Leitung der Lehrstellenvermitlelnng den Eltern gegenüber eine große Verantwvrtnng. Wer soll Träger solcher Einrichtungen sein? Wenn man heute ernstlich daran denken kann, solche Einrichtungeil zu schaffen, so verdanke» wir das der Ausbreitung der Or ganisatiou im Handwerke, insbesondere der Errichtung zahl reicher Innungen. Und da der Gedanke, die Lehrstellen- vermittelung örtlich zn regeln, nahe liegt, so ist es eine naturgemäße Folge, daß die vereinigte» Handwerkerkorpo- ratiouen eines Ortes oder eines Bezirkes, mit Unterstützung anderer Kreise am beste» als Träger der Einrichtung anf- treien können. Dieses ist auch deshalb der natürlichste Weg, weil die Innungen schon von jeher auf diesem Gebiete eine gewisse Tätigkeit entfaltet haben und dieselben auch in Zu kunft nicht auSgeschaltet werden sollen und dürfen. Besonderer Bedacht ist bei der Schaffung einer Lehr- stellenveriuittelnng auf eine spsteiuatisch geordnete Verwal tung zu legen. Tie Zentiale vermittelt den Verkehr mit dein Publikum, hier erhält jeder Ansknnft, nud die Inter essenten brauche» nicht mehr von einem znm andere» heruin- zuirreu, ehe sie die gewünschte Auskunft erhalten. Not wendig werdende Rückfragen, die Beschaffung der erforder liche» Unterlagen, wird von der Zentrale bewirkt, außer- deiii unterhält sie die Verbindung mit den Einrichtungen der einzelnen Innungen und etwa maßgebenden Personen derjenigen Gewerbe, für die eine Innung noch nicht besteht. Für den Betrieb möge» folgende Andentungen gelten: Von Zeit zn Zeit müssen Konferenzen stattfinden mit den Ver tretern der initwirkendcn Interessengruppen, in denen die Handwerkerführer, insbesondere die Leiter der Lehrstellen veruiittelnng, Anregungen geben, aber auch ihrerseits An regungen entgegennehmen. Tie Zentrale wird an die Schul Verwaltung mit der Bitte herantrete», ihr ein Verzeichnis derjenige» zur Entlassung gelangenden Schüler zn geben, die sich entschlossen haben, ein Handwerk zu erlernen. Sie wird die Schulverwaltung bitten, diejenigen Knaben, die sich noch nicht haben entschließen können, ob sie sich dem Handwerke zuwendeu »vollen, auf das Vorhandensein der Zentrale für Lehrstellenvermittelung für das Handwerk hin- znweise» und ihnen zu sagen, daß sie dort jede gewünschte Auskunft erhalten können, speziell über die Anforderungen, die an den Knaben gestellt werden, und über die Aussichten, die sich für die Zukunft deS Knaben bieten. Wenn es die Verhältnisse erfordern, wird eine Liste angelegt, in der die stellesuchenden Knaben eingetragen werden, und eine an dere für diejenigen Meister, die gewillt sind, einen Lehr ling einznstellen. Auf diese Weise ist den Beteiligten be° guem eine Uebersicht über den Arbeitsmarkt zu beschaffen. Ob ein Ausgleich von oder nach auswärts vorzusehen ist, ergibt sich aus den örtlichen Verhältnissen. Aus Stadt und Land. (jsortsetzuog cm< dem Hauptblatt.) —* Die Lohnbewegung in der Schoko laden- und Z u ck e r w a r e n i n d u st r i e beginnt be Marokko, Tripolis und die deutsche ^ukunst» »Nachdruck vcibutl-n.» (Schluß.) Die Deutschen sind noch immer das Volk der Mitte und die Kulturbriuger für Ost- und Südostenropa; daran ändert alle Wut und aller böse Wille der Slawen und Magyaren nichts, und je mehr sich die Teutschenfeinde an- slrengen, jene Tatsachen ausznwischeu, »m so tatkräftiger und rücksichtsloser müssen »vir für ihre Erhaltung eintreten. Das Wort Schillers: Nichtswürdig ist die Nation, Die »licht ihr alles setzt an ihre Ehre! gilt auch für uns. Ich habe am Anfang meiner Abhandlung Hingelviesen auf die große Gefahr, der »ns die Verstädterung eutgegen- führt mit ihrer Vernichtung der konservativen bodenständi gen widerstandsfähigen Elemente. Hier öffnet sich uns de» Weg, der herauszusühreu vermag auS dem gefährlichen Labyrinth. Denkt man an die Vcrstüinmelungspolitik des Prager Friedens, so erscheint es einem als albernes Geschwätz, »venu gesagt wird, die Deutschen der alten Zeit Hütten auf die sichtbare Welt verzichtet, um den Träumereien leben und lediglich eil» Volk von Denkern und Kritike^i sein zu kön nen. Wenn Zeitungsschreiber und andere Tagespolitiker, die nur von gestern auf heilte leben und denken, solchen Unsinn sagten, so brauchte man kein Wort darüber zu ver lieren. Daß aber Geschichtsschreiber und ernste (belehrte ihn in unseren Tagen immer und immer wiederholen, nm daran anknüpfend zeigen zu können, wie wir Neudeutschen cs so herrlich weit gebracht — das, sage ich, ist eine nichts- würdige Irreführung denn diese Leute müssen dock, ganz genau wissen, daß, mit Ausnahme der Zeit, in welcher es sich durch große innere Kriege zerfleischte, das deutsche Volk der „sichtbaren Welt" seine Spuren so kraft- und machtvoll eingedrückt hat, daß man weit eher davon reden könnte, !aß die anderen Völker in das Gebiet der „nicht sichtbaren Welt" zurückgedrängt worden seien. Und haben die Deut schen damals keine Kolonialpolitik getrieben im Sinne der Spanier, Franzosen und Engländer, so haben sie sicherlich damit nur bewiesen, daß sie gerade für diese Sache das allerbeste Verständnis besaßen: denn wenn wir die Taten und Erfolge unserer neudcutschcn „Realpolitiker" auf die sem Gebiete überblicken und damit vergleichen, was die Alten geleistet habe::, so brauchen wir wohl keinen Augen blick darüber im Unklaren zu sein, wem die Krone gebührt. Nun hat man doch sogar von einer Wiederherstellung Dentschlands geredet. Und, da man auch einen Kaiser ge kürt hatte, so sollte also wohl der Glanz des alten Reiches ernenert worden sein. Hierauf hat schon E. Frautz treffend bemerkt: „Ueber- hanpt handelt es sich nicht um das Wiedererwachen des alten Barbarossa, der in dieser Welt nichts mehr zn verrichten hat, sondern um das Wiedererwachen des deutschen Geistes. Hatte nnn dieser Geist sich einst das heilige römische Reich dentscher Nation zur Bühne seiner Wirksamkeit geschaffen, weil ihm das bloße Deutschland viel zn klein war. wie sollte er jetzt sich in beschränkte Nationalitätstendenzeil ein spinnen wollen? Das geziemte sich am allerwenigsten für das Vaterland so universaler Geister, wie eines Lessing, Herder, Schiller und Goethe, eines Leibniz, Kant und Schelling und eines Hnmboldt. Wie sehr hingegen wider spräche es den gegenwärtigen Weltverhältnissen! Nein, heute wäre selbst ein Gebiet, wie einst das Gebiet des hei ligen römische» Reiches war, noch viel zu eng, denn heute haben wir die Weltpolitik vor uns. Erst auf dieser Bühne soll der deutsche Geist zeigen, was er vermag, indem er die großen Anliegen der Menschheit ins Auge faßt nud tat kräftig dafür anftritt. Was aber in die Weltpolitik ein- führt, ist eben der Föderalismus, so gewiß als Weltpolitik und Föderalismus nur zwei Seiten der einen und selben Sache sind. Einer Sache, welche darum nicht minder Dentschland angcht, weil sie. zugleich die ganze Menschheit angeht, sondern daran gerade hängt Dentschlands Welt beruf, welchem nachzuleben ihm selbst zum Heile ge reichen wird." Was ist aber i» dieser Beziehung im neuen Deutsch land geschehen? Weniger als nichts: denn man ist rück wärts gegangen. Ich erinnere daran, daß, abgesehen von der politischen Zerreißung Deutschlands, auf wirtschaftlichem Gebiete gerade große Rückschritte gemacht worden sind: Früher hatten wir e i n Handelsgesetzbuch, eine Wechselordnung bis an die rumänische Grenze. Der Taler gab eine Münz einheit für das gesamte Bundesgebiet und die öster reichischen Nebcnländer. Mit diesen wirtscl>aftlichen Einheiten war es vorbei, als der Prager Frieden dekretierte, daß Oesterreich hinfort nichts mehr in Deutschland zu suchen habe. Nun lassen sich ja heute Regungen bei uns feststellcn, die auf Wiederanknüpfnng der zerrissenen Bande hin arbeiten. Bis jetzt freilich mit wenig Erfolg. Tie Männer deS Mitteleuropäischen Wirtschastsvereins sind reine Theoretiker »ud die Alldeutschen kommen vor lauter Praxis incht zur Theorie, ohne die eine so große und wichtige Sache in der Luft hängt. — Dazu kommt noch, daß sie fanatische Verehrer »nd Verteidiger Bismarcks und des von ihm Ge schaffenen sind, so daß an einen schöpferischen Plan von dieser Seite gar nicht zu denken ist. Was wir brauchen, ist ei» großer mitteleuropäischer Bund, wie ibn der große volkswirtschaftliche Reformator Friedrich List bereits in den Umrissen skizziert und Eonst. Feantz, der große staats- wissenschaftliche Deuker plastisch heranSgcarbeitet hat. Was wir brauchen, ist eine große, sich selbst genügende Wirtschastswelt, die unseren weitgehenden Bedürfnissen genügt und uns wirtschaftlich unabhängig und politisch stark genug macht, so daß wir der Entwicklung der Dinge mit Ruhe eutgegensehen lönnen. Daß die vorwiegend deutschen Länder zwischen Belt und Etsch den Kern dieser Föderation zu bilden habe», er gibt sich ans der Natur der Tinge. Die Schweiz, die holländischen und belgischen Niederlande hätten die süd- und nord westlichen Grenzposten zu bilden: im Osten haben sich die Länder vom Ladoga-See bis an die Karpathen und von hier bis zur Adria anznschließen. Tie Baikauländer sodann würden sich dem Bunde i» wirtschaftlicher Beziehung an gliedern, so daß in Zukunft ein einheitliches Wirtschafts gebiet von der Mündung des Rheins bis ans Schwarze Meer und von den heute von Rußland vergewaltigten deutsch-baltischen Länder» bis an die Adria und den Genfer See bestehen würde; ein Ländergebiet mit einem Flächen inhalt von Rillt») Ouadratmeilen und mit etwa 1.A) Millio nen Bewohnern. Man redet heute gar viel davon, daß Deutschlands Zu kunft auf dem Wasser liege. Wie sonderbar nun, daß man da nicht zu allererst auf den Gedanken kommt, den deutschen Reichsrilinpf, welcher in seiner jetzigen Form weder eine richtige Landmacht sei» noch eine wirkliche Seemacht wer den kann, durch die Verbindung mit seine» maritimen Vor werken Holland-Belgien und Däneniark-Noilvegen zn eincni lebensfähigen und i» maritimer Beziehung unabhängigen Gebilde zu machen. Welchen Anfschwung müßte nicht das deutsche Seewesen infolge des Anschlusses dieser Nordsee länder nehmen?! Verdreifachen würde sich unsere See macht — dabei denken wir weniger an die Kriegs- als an die Handelsflotte — und Rhein und Schelde würden erst i > B' I Pf , t. a r - -)