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! >! kt Ä — Franenarbtit in Fabriken. Bei der großen Zahl der verheirateten Loh-nanberterinnen leidet das Familienleben, die Volkswohlfahrt und die Sittlichkeit. Eine Zusamm n- stellung aus den: Regrerimgsbezirk Düsseldorf ergibt für den Gewerbeinspcktiousbezirk Krefeld, daß dort 21,4 Prozent -er Arbeiterinnen verheiratet sind, also nahezu ein Fünftel. Von diesen hatten über drei Viertel einen arbeitsfähigen Mann! Damit übertrifft der Gewerbeinspekttonsbezirk Krefeld alle anderen Bezirke; nach ihm kommt Barmen mtt 16^ Prozent Verheirateter unter den weiblichen Arbeite rinnen; München-Gladbach mit seiner ausgedehnten Baum- Nwllindustrie zählt 9 s/., Prozent, Düsseldorf 8sH Prozent verheirateter Lohnarbeiterinnen von der weiblichen Gesamt belegschaft. Die gesundheitlichen und sittlichen Nachteile für die betreffenden verheirateten Lohnarbeiterinnen und ihre Nachkommenschaft sind sehr groß. Die Lohnfrage ist der Kernpunkt in der Frauenarbeitsfrage. Charles Booth faßt die Frage kurz so: „Frauen verdienen nur ErgänzungS- löhne", Mid die (Geschwister Webb außen: einmal die An sicht: Jede Industrie mit Frauenarbeit ist rm getvissen Sinne eine parasitische, eine schmarotzende Industrie, well sie den Arbeiterinnen errtweder den vollen Lebens unterhalt nicht getvährt, oder am Marke der Arbeiterinnen selbst zehrt. Welche Schädigungen da vorliegen, darüber äußerte sich Dr. Robert Wilbrandt in seinen zu Berlin gehaltenen Vorträgen über die Frauenarbeit in der deutschen Volkswirtschaft: „Bei den verheirateten Fabrikarbeiterinnen, die erst nach der Heirat in die Fabrik eintraten, starben 14 Prozent Ser Kin der. dagegen bei denen, die schon vor der Heirat Fabrik arbeiterinnen geivesen, starben 31 Prozent der Kinder ini ersten Lebensjahr, also doppelt so viel." Hier muß die Ge setzgebung Wandel schaffe». Die Schäden werden auch nur dann abgeschvächt werden können, ivenn durch Gesetz das Verbot oder wenigstens eine starke Einschränkung der Fabrikarbcit verheirateter Frauen erfolgt. Zum mindesten müßte jetzt schon festgesetzt werden das Verbot der Anstellung neuer verheirateter Fabrikarbeiterinnen, während die bis- lwr tätigen, um Härten zu vermeiden, beibehalten werden könnten; dann die Freigabe des ganzen Nachmittags vor Sonn- und Feiertagen für die Frauen in der Fabrik, sowie die Ausdehnung der Arbeitsruhe auf längere Zeit vor und nach der Niederkunft der Fabrikarbeiterinnen: Foroerungen, über deren Berechtigung Sozialpolitiker, Aerzle und Geist lich längst einig sind! Oesterreich Ungarn. — Der Regierung liegt selbstverständlich daran, in möglichst kurzer .Zeit an die Majoritätsbildung schreiten zu können, um für die großen Vorlage:: der Herbstsession vorgesehen zu sein. Tie vollkommene Klärung aver der- mag erst nach der endgültigen Präsidententvahl einzutreten, da jedes Provisorium allen möglichen Quertreibereien Tür und Tor öffnet. Tie Negierung wird daher zu verhindern such)«::, daß die Neichsratssession vor Ablauf jenes vier- wcchentliclx'n Termins endet, der geschäftsordnungsmäßig zwischen der provisorischen Wahl des Präsidiums und der definitiven zu versireickien hat. Da Dienstag den 25. Juni nun die erste Wahl stattsindet, so kann die zweite für den 23. Juli »»gesetzt werden. Vor diesen:. Tage wird d:e Session, in der überdies Vorlagen, wie ein fünfmonatliches Budgetprovisoriiim, die Loyalitiätskundgebung und die Geschiästsordnungsänderung toegen der geplanten Ver mehrung der Vizepräsidentenstellen Anlaß zu langen De batten — den: Nedeeifer des neuen Hauses entsprechend — geben würden, keinesfalls vertagt werden, so wenig als d:e Herbstsitzung vor dem 14. Oktober zu gewärtigen Ist. Wohl aber können nnvorhcrgeseheire Ereignisse es möglich »rachen, daß die Soinmertagnng trotz des stark agrarischen Ein schlages. der Rücksicht ans die Erntezeit fordere, bis hart an den August sich erstrecke. Italien. — Die Vertragsoerhandlimgen zwischen Italien und Rußland, welche seit einiger Zeit zwischen den Delegierten der beiden Staaten in Ron: geführt werden, sind nach Ueberwindnng bedeutender Schierigkeiien zu gutem Ende gediehen, sodaß der Abschluß eines Handelsvertrages be vorsteht. Frantrerch. — Die Winzer Nnrutun. Ein an den Kriegsminister gerichtetes Telegramm des Generals Bailloud meldet, daß eine Rotte, die den Eindruck von Apachen machte, in die Kaserne van A de eindrang und zahlreiche Soldaten in Schrecken versetzte. Es bedurfte einer förmlichen Attacke der wieder Soldat gewordenen Meuterer, die wieder zu iurem Truppenteil znrückzekehrt waren, um die Reihen dieser Apachen bau de m durchbrechen. Der Wortlaut dieser Depesche ist echt russisch gehalten, um ja die Wahrheit nicht sagen zu müssen. Die Rotte, d,e in Wie Kaserne eindrang und die Soldaten in Schrecken versetzen konnte, muß ganz merkwürdige Eigenschaften gehabt haben. Hoffentlich hört man bald näheres darüber. — Ebenso ist folgendes Tele gramm von der Verlegenheit diktiert: „Paris, 22 Juni. In ihrer heutigen Sitzung cpnehmigte die Deputierten kammer. um eine sofortige Linderung der Weinbaukrists in Südfrankreich zu ermöglichen, sämtliche bereits ange nommene«: Artikel des Gesetzentwurfs zur Unterdrückung der Weinsälschungen fast einstimmig ini ganzen unter Aus scheidung derjenigen Artikel, über die noch beraten werde» muß." Daß die bereits angenommenen Artikel genehmigt werden, ist selbstredend; der Sctwerpnnkt liegt aber in der von der Beratung ansgeschiedi'nen Artikeln; gerade diese sind geeignet, den Weinpantschern das Handwerk zu legen. — Weiter meldete der Draht, daß die Unruhen überall nachgelassen hätten. Die Meutereien waren doch von größeren Umfang, als zngestariden wurde. In den Kasernen zu Agde waren es C>00 und nicht 300 Mann, die meuterten. — Wie eine Schwäche der Regierung mutet es an! wenn heule gemeldet wird: Der Führer der Winzerbewegung Marcellin Albert habe sich am Sonntag vormittag in Paris im Ministerium des Innern ein gefunden und habe mit dem Ministerpräsidenten eine dreiviertelstündige Unter redung gehabt. Danach verließ Albert das Ministerium durch eine Seitentür. Bei der Unterredung soll Clemen- ceau anfangs sehr streng und hart gesprochen und Albert geweint haben. Dein Präsidenten der Republik FalltöreS habe Cl>wer ceau Bericht über den Besuch AlbertS erstattet. .Klingt daS nicht, wie eine Komödie? — Die TrubPenzu- sammenziehnngen in den hauptsächlichen Mittelpunkten der Winzerunrnhen, namentlich in Montpellier, dauern fort; e» wird gemeldet, daß die erregte Lttmmung nickt nach- läßt. Der Abend ist in Montpellier und Narbonne ruhig verlaufen. In Toulon wurde eine Kundgebung gegen die von der Regierung im Weinbaugebiet dcS Südens er griffenen Maßnahmen veranstaltet. Mmlsterp-äsident Clemenceau erklärte am Sonnabend um 11 Uhr einem Berichterstatter gegenüber, die im Lause des Abends ein gegangenen telephonischen Nachrichten besagten, daß die Bevölkerung noch überall höchst aufgeregt sei. Ruhestörungen aber nirgends vorgekoinmen seien. — Die am Sonnabend abend rn Toulon veranstaltete Kund gebung gegen die RegierungSmoßnahmen verlief sehr stürmisch. In dem furchtbaren Gedränge wurden mehrfach Frauen und Kinder zu Boden getreten. Die Menge hielt die Straßenbahnwagen auf und riß die Leitungkpfosten um. AuS Nimes wird gemeldet, daß dort am Sonnabend den ganzen Abend die größte Erregung herrschte. Gegen 1l Uhr abends kam es vor einen: Kaffeehaus zu einem heftigen Kampfe; es wurden Tasche, Stühle und Steine gegen die Gendarmen und Schutzleute geschleudert, von denen mehrere verwundet wurden. Niederlande. — Die Haager Konferenz. Einer der von deutscher Seit« zu erwartenden ferneren Anträge wird in der zweiten (Landkriegs-Mommission gestellt werden und die Lage der Neutralen betreffe::. In der ersten Kommission sind zur Frage des Oberprisengerichtes sehr lebhafte Debatten zu er- Uxrrten. au denen namentlich auch Eirglan- sich beteiligen wird. Die englische Position ist einigermaßen delikat. Die Engländer mögen in einer so populären Sache nicht d:e Rolle des Heinnrschuhes spielen, sie möchten aber in der Frage, die sie selbst so nahe angeht, sich gern das entscheidende Wort Vorbehalten. Darum haben sie eine Reihe von Gegen anträgen angenieldet, die das Ziel des deutschen Vorschlages mit wesentlich anderen Mitteln und ans anderen Wegen er reichen wollen. Schwierigkeiten dürfte namentlich die Zu- sanmrensetzung deS Gerichtshofes und die Entscheinung dar über, tvann und für wen ein Appell au ihn statthaft sein soll, machen. Aus der den Delegierten inzwischen zuge gangenen Formulierung des amerikanischen Antrages er gibt sich, daß er von der sogenannten Drago-Doktrin erheb lich abweicht und so wirksame Kautelen enthält, daß er auch für die europäischen Mächte der Hauptsache nach annehm bar sein dürfte. Zu den entschiedensten Gegnern eines bis her noch nicht vorliegenden, aber in Aussicht stehenden An trages ans Einschiebung einer obligatorische:: Frist zwischen Kriegserklärung und Eröffnung der Feind selig ketten ge hören die Japaner. In der Sitzung der ersten Kommission der Friedenskonferenz wird auch der deirtsche Aittrag auf Schaffung eines Oberprisengerichtes vorgelegt werden. Der Antrag findet allgemeinen Anklang. Ms Sitz des Ober prisengerichtes wird zweifellos Haag gewählt werden. Die zweite Konrmission der Friedenskonferenz trat am 22. d. M. nachmittags 2s/. Uhr unter dem Vorsitze des belgischen Delegierten Beernaert zu einer Sitzung zusammen. In seiner Begrüßungsansprache sagte er u. a.: Die Konferenz kann vertrauensvoll das Werk von 1899 tvieder ausnehmen. Es genügt uns. uns inehr als je für die erhabenen Grund sätze der Menschlichkeit und Brüderlichkeit zu begeistern, welche die Beziehrmgeu der Menschen selbst in schweren Kriegszeiten einheitlich regeln sollen. Die Delegierten der schwer; und Chinas haben den Beitritt ihrer Länder zu den Konventionen von 1899 erklärt. Der zweite deirtsche Delegierte Tr. Kriege brachte einen Antragentwurf berr. die Behandlung von Neutralen im Gebiete von Krieg führende!: ein. Der französische militärische Delegierte Amonrel kündigte die baldige Vorlegung zwewr Entwürfe betr. die Rechte und Pflichten der Neutralen sowie die Er öffnung der Feindseligkeiten an. Hinsichtlich der letzteren Frage erklärte der Präsident, daß mangels jeden diesbezüg lichen internationalen Aktes jedes Land berechtigt sei, seinen Gesichtspunkt für den korrekten zu halten. Die Kommission v.xn'de demzufolge zu entscheiden haben, ob sie den Statusquo sanktionieren soll oder ob es möglich ist, eine internationale Regelung zu formulieren. — Königin Wilhelimna und Prinz Heinrich der Niederlande veranstalten am 1. Julr ein Gartenfest in: Lustschloß Huistenbosch zu Ehren der Dele gierten bei der Friedenskonferenz. Ruttlaa». — Nach einer Ministerialoerordnung ist der Polnische Turnverein Sokol in ganz Rußland aufgelöst worden. Zwei populäre Zeitschriften wurden unterdrückt. — In M:eoos;ec;s (Gouvernemt Wolhynien) überfiel eine Bande die Bahnstation und raubte die Kasse. Ein Beamter wurde dabei getötet. Aus Stadt und Land. sMtNollmincn nuS unserem Leierkreise mit NamenSfertlnuiia für diese Rubrik find »er Redaktion allezeit willkommen. Der Name des Einsenders bleibt KehetmntS der Redaktion. Nnonvme Huschriktei> müssen unberükkfichligt bleiben.) Dresden, den 24 Juni 1907 VageSkalender für den 26. Juni. 1ll04 Entrevue zwischen Raiier Wckbeln: und König Eduard von England in Kiel. — 1004. ß Wilb Jordan in Frankturt a. M. der Nibelungen- dichter und Rhapsode. — 1849. Einzug der Preußen in Karleruhe. — 1848. ß Johann Friedrich Kind in Dresden, Dichter und Schrift steller, Text zum .Fieischüp" und anderen Opern. —* Wetterprognose »es Koatgl. Sächi. meleo, v- logischen Institut« zu Dresden für den 23. Juni: Tsrck.n, ziemlich heiter, mäßige südwestliche Winde, Temperatur nicht er heblich geändert. —* !se. Majestät der König wohnte mit seinen Kindern dem Gottesdienst in Wachwitz bei. Prinz und Prinzessin Johann Georg dem in der Hofkirche. Nach- mittags 2 U^war in Wachwitz Familientafel, an der die Mitglieder de« König!. Hauses teilnahmon. Später unter nahm Se. Majestät mit seinen Kindern einen Ausflug. —* Die Reise Sr. Majestät deS Königs nach der Obeslausitz, bei welcher die Orte Schirgiswalde. NeugerS- darf, Großschönau. Herrnhut, Bischofswerda usw. besucht werden sollen, wird sicherem Vernehmen nach am 3. Juli d. I. stattfinden. Uebec den näheren Verlauf der Reise steht die Entschließung des Königs noch aus. —* In dem schönen Garten des Linckeschen Bades fand am Sonnabend Nachmittag das alljährlich stattftndende Johannesfest des städtischen Waisenhauses statt. Gegen 200 Kinder, die teils in den Stadtpflegen, teil« im Waisenhause selbst untergebracht sind, tummelten sich im Garten, nachdem sie niit Kaffee und Kuchen bewirtet worden waren, und beteiligten sich lebhaft an den unter der Aufsicht von jungen Damen statlfindenden Spielen oder am Vogelschießen. Für jedes Kind gab es Geschenke und vor dem Abendbrot fand ein Festzug statt. Im An schluß hieran hielt der Verwalter des Waisenhauses Herr Stadtrat Plötner eine Ansprache an die Kinder, in der er auf die Bedeutung des Johannisfestes htnwies, das für die Dresdner Waisenkinder ein Fest der Erinnerung, der Liebe, der Freundschaft und der Dankbarkeit sei. Der Redner dankte allen Gebern, insbesondere Ihren Majestäten dem König und der Königin-Witwe, welche ebenfalls namhafte Geldbeiträge gestiftet haben und schloß mit einem dreifachen Hoch aus Se. Majestät und das gesamte Kgl. HauS. Im Namen der Kinder dankte ein Mädchen der Stadtpflege mit einem hübschen Gedicht. Dem Fest wohnten eine Anzahl Ehrengäste bei. — * Der Auftrieb auf dem Dresdner Schlacht- und Viebhofe zeigte im Monat März ds. Js. nach dem soeben erschienenen statistischen Berichte gegen den Vormonat ziemlich starke Veränderungen. ES wurden gezählt Ochsen 1264 (Februar 992), Kalben und Kühe 941 (860). Bullen 926 (819). Kälber 7497 (5565), Schafe 5l79(3702) und Schweine 18 017 (14 334). ES ist also hiernach eine ganz bedeutende Steigerung, namentlich bei dem Austriebe von Kälbern. Schafen und Schweinen zu verzeichnen gewesen. Auch gegen den gleichen Monat des Vorjahres wurden inr März d. I. ganz bedeutend mehr Kälber und Schweine aufgetrieben. Trotzdem auch die Fleisckpreise. namentlich bet Schneinefleisch gegen das Vo-jahr einen entsprechenden Rückgang zu verzeichnet: hatten, der sich auf Lebend und Schlachtgewicht vollzog, war im Detailhandel immer noch keine bedeutende Ermäßigung der Fleischpreise zu bemerken. Die Preise für 60 Kilo Schlachtgewicht notierten im März d. I. wie folgt: Ochsen höchsten Schlachtwertes 78—83 Mark, Kalben höchsten Schlachtwertes 72—76 Mark. Kühe 68—71 Mark. Bullen 76—79 Mark, Kälber, fernste Mast- und Saugkälber 89—93 Mark. Schafe 80—82 Mark und Schweine 56 — 59 Mark. Im März 1906 wurde noch für Schweinefleisch (50Kilo Schlachtaewicht)76—81 Mark bezah t. — * In der Großen Wirtschaft, im Königlichen Großen Garten, wird am 11. Juli mit Genehmigung Ihrer König lichen Hoheit der Frau Prinzessin Johann Georg, ein großes Wohkräti gkeits-Garienfe st mit Pro- wenden- und Monstrekonzert und Illumination in Sem an diesem Tage bedeutend erweiterten Konzertgarten statt finden. Der Reinertrag soll als wohltätige Stiftung den unter dem allergnädigsten Schutze Ihrer Königlichen Hohett der Frau Prinzessin Johann Georg stehenden Anstalten und Vereinen als: dem „Maria-Auna°Kinderljospttal", der „Prinzeß-Margarcthen-Stiftung", dem „Dresdner Martha- Heim" und dem „Verein zur Speisung bedürftiger Schul kinder" znfließen. In Offiziers-, Hof- und Bürgerkreifen bringt man dieser Veranstaltung sehr reges Interesse ent gegen. Ihre Königlichen Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg hohen ihre Beteiligung zugesagt. Der Be ginn des Festes ist auf 5 Uhr nachmittags, die Illumination des Gartens auf ^9 Uhr und der Schluß des Festes auf 1l Uhr abends festgesetzt. Bei ungünstigem Wetter ist eine Verschiebung des Festes auf den 13. Juli in Aussicht ge nommen. —* Der Kartenverkauf für das 4 3. Tonkünstler- fest Dresden 1907 hat sich sehr lebhaft entwickelt. Da etwa 4s>0 Eintrittskarten für die als Besucher des Tcm- künstlerfestes angemeldcten Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Musikvereins sowie für die zahlreich zu ermatten- den Vertreter der Presse des In- und Auslandes für jede Veranstaltung vorweg genommen worden sind, so kann Interessenten nur empfohlen werden, ihren Bedarf an Kar ten möglichst bald zu decken. Auswärtige Besucher der Der- anstaltnngen wenden sich wegen des Bezuges von Karten für die Opernaufführungen im Königlichen Opernhause am besten an die Kasse der Hoftheater zu Dresden, wegen des Bezidges von Karten für die übrigen Veranstaltungen an die Hofmnsikalienhandlnng von F. Ries zu Dresden. —* Am rechten Elbufer in Micktener Flur wurden vorgestern ein weißer Damenstrohhut mit weißem Samtbands und Blumen garniert, ein Sonnenschirm, ein brauner, weicher Herrenfilzhut. ein schwarzer Herrenschirm und ein Notizbuch gefunden. Letzteres enthält folgende Niederschrift: ..Bekannt wurden wir am 23. Mai 1907 zur Stichwahl und fanden den Tod am 20. Juni 1907 um 1 Uhr früh in der Elbe bei Dresden." Unterzeichnet find diese Worte mit Hermann H . . . und Emilie W . . . aus Kreibitz-Teichstedt. Meißen. Die Neuwahl de« kath. Schulvor standes wird am 5. Juli 1907 stattfinden, und zwar mittags von 12—1 Uhr und nachmittags von 6—7 Uhr im Ratbaus, Zimmer Nr. 37. Zu Wablgehilfeu sind er- nannt worden Herr Robert Gründel und Herr Heinrich Welzel. Die Liste über die im Bezirke der kath. Schul gemeinde Meißen wohnhaften katholischen Haußväter, welche nach der Vorschrift in 8 "4 Absatz 5 der AnSführungS- verardnung zum Volksschulgesetze vom 24. Aug. 1874 fähig sind, ein bürgerliches Ehrenamt zu bekleiden, hängt bereits im Rathaus. Eingang Burpstr. 32, öffentlich aus. Sie bleibt nur bis zum 1. Juli 1907 auShängen, und cs empfiehlt sich dringend für jeden Wahlberechtigten, daß er dieselbe baldigst nachprüfe. Einsprüche gegen ihre Richtigkeit sind längstens bi« zum Ende deS 27. Juni an Ratsstelle, Zimmer Nr. 27. schriftlich oder mündlich anzubringen. Später erhobene Einwendungen können nicht berücksichtigt werden. X Riesa. Bor dkm Schöffengericht war der Stadt gemeinderat der Stadtgemetnde Strehla, Kluge, angeklagt, in Gemeinschaft mit dem Schlosser Vogt in der Nacht zum 20. April aus einer zum Rittergute Oppitzsch gehörigen Feime einen — Sack Kartoffeln gestohlen zu haben. Die beiden Kartoffeldiebe begingen den Diebstahl nicht aus Not. denn ihre Vermögensverhältnisse sind sehr günstige. DaS Gericht verurteilte den angetlagten Kluge in Rücksicht darauf, daß er als Mitglied deS Sladtverordneten-Kolle- gnunS es unternommen habe, den Vogt zu unwahren An-