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ßöü enStägst bkn 27. November 1928 »nte di« verhängnisvollsten Folgen nach sich ziehen. Wäre ein ZeuttumSvertreter des Westens noch im letzten entscheiden» den Augenblick zu Wort gekommen, er hätte den Unverantwort lichen gerade diese Konsequenz zum vollen Bewußtsein brülgen müssen,^ Aaßiijßk Ptti»dstii»«klii>r i> KiM München, 26. November. Am 1. Dezember wird im Anf- krage der sranzüsischen Regierung General Rollet oie Militär« ikontrolle in Deutschland wieder aufnehme». Wie a»S gulev Duelle bestimmt mitgeteilt wird, plant Frankreich vor allen ILingen in Bayern in aufreizender Form diese Tätigkeit aus« tzlinchinen in der Erwartung, daß die bayrische Bevölkerung sich dadurch zu gewaltsame« Widerstand bringen laste. ES stehe fest, daß sich eine Anzahl französischer Offiziere bereit erklärt habe», die init der Provokation verbundenen Gefahren anf sich zu nehmen, um Frankreich eine» «orwand für eine Straf« «Spedition zu schassen. ES würden Wege gesucht werden müsse,,, um den geplanten Provokationen in wirksamer Art zu be« gegne», ohne das, die Franzosen ihre Absicht erreichen. Diese Münchener Meldung kennzeichnet anf jeden Fall das Äefahr- risiko, das die Ausübung der Militärkontrolle m Bayern mit siche bringen könnte. De la-ci ie« WkMmiot»« Berlin, 2V. Novrmbrr. Zu den Meldungen über den Berti.igsabschluß zwischen brr Mlkum und dem Rnhrbergban wird WTB. u. a. folgendes mitgctrilt: Alles in allem handelt rS sich nm ein für die deutsche Wirtschaft und die Unternehmun gen höchst nn günstige» Abkomme». Wenn da« Ab kommen trotzdem von de» Kohlenzechen angenommen worden ist, und die NeichSregierung der Nnter^Ichnung dieses Abkommens nicht widersprachen ha», so liegt der Grand dafür darin, baß ohne eine Verständigung mit ben Besahungsbehörbrn brr Weg für die Ingangsetzung der Wirtschaft ber besetzte« Gebiete und für die Vrrhiitnng ber anbernfall» krähenden farchtbarrn Gefahre» für die Bevölkerung nicht hat eröffnet wrrbrn können. Die schwere» Opfer für da» ganze Reich und die einzelnen Unternehmungen, die in diese» Abkommen liegen, mußten unter dem unerbitt lichen Drnckr der BrsatzungSbehörden gebracht werde«, um « och SchltmmrrrS »an den besetzte« Gebieten abzu- wenden. KchrchmW »il Ssrlh«« Paris, 26. November. Der Ministerpräsident Hai heute morgen den französischen Delegierten in der Neparationkloni- mission. Barthou. empfangen und sich lange mit ihm unterhalten. Bekanntlich wird die Nepko morgen zusammentreten, uni über den von den deutschen Vertreten, schriftlich niedergelegten Be richt zu beraten. Ferner wird sich die Nepko mit der im Rhein lands geschaffenen neuen Lag« besoffen, umsomehr, als der Nr- tikel 17 deS Vertrages mit den rheinischen Industriellen a» die Nepko zur endgültigen Entscheidung überwiesen ist. Paris, 28. November. Die Reparationökommission wirb be kanntlich morgen zusamaientreteu. Dabei wirb auch bie Unter haltung. die gestern der französische Ministerpräsident mit de», Delegierten der Nepko, Barthou, hatte, zur Sprache kommen. ES wird aber auch heute morgen noch nichts bestimmtes be kannt. Man vermutet, daß sich Poincore Var allen Dingen mit dem französischen Delegierten über den mündlichen Bericht dev Herrn Fischer unterhaltet, hat und dem französischen Delegierten die diesbezüglichen Instruktionen seitens der französischen Regie» vnng erteilt hat. Mit besonderem Interesse wird die Diskussion über de» Artikel der Abmachungen mit den Rheinland-indu striellen erwartet. Es wird heute die Vermutung ausgesprochen, das; die Diskussion über diesen Artikel im Rahmen der Nepko wahrscheinlich auf den Widerstand Englands stoßen wird, da jedenfalls England, daS von vornherein die Rechtmässig keit der Vesetznng der Nnhr nicht anerkannt hat, nicht darauf eingehen wird, das; Frankreich nnb Belgien sich ans den Ein- kauften der Abmachungen die Kosten der Operation zum Teil bezahlen lasten wollen. Beksiie« «atz der deatsche Vorschlag Paris» 28. November. <T ratzt ber, cht.s Man erinnert hrutr früh ln Paris daran, daß gestern dir Frist abgrlanfen sei, dir die belgische Reglern»« dem Deutschen Reiche gestellt hatte zur Zahlung der Entschädigung sllr die Ermordung de« belgischen Leutnant« Graf. Nach den hier vorherr schenden Eindrücken zu schließen, wird dir belgische Regierung nicht geneigt sein» den deutschen Vorschlag anzunrhmrn und die Angelegenhr't dem Schiedsspruch de« Hager internntlonalra Ge richtshofes zu untrrbrritrn. Skr K«Wf »il seil Sn-MMni Dürr«, 26. Novrmbrr. Die Bevölkerung hat gestern brn Versuch gemacht» sich der Sonderbündler zu rntlebigrn. E» kam zu Kämpf r«, bei denen mehrere Personen getötet wurde«. Den schwer bewaffneten Sonderbündlern, die mit Handgranaten und Karabiner« gegen bi« Mrngr uorgtnge«, gelang es schließ lich» sich in Ihren Stellungen zu behaupte«. — Wegen der Vor gänge am 24. Nobembcr wurde über Düren eine LerkehrSsprrre von abend» 7 llhr bl« morgen« 8 Nhr verhängt. Trier» 2«. Novrmbrr. Hirr wurde« dir Separatisten bande« von den Franzose« entwaffnet und ihre Wachtlokale ge- fchlvssen. Die deutschen VerwaltnngSbrhörde« können «lrdrr in Freiheit ihre Tätigkeit anSiibcn. Gegen dl« Versklav»««» Deutschland» Zürich, 26. November. Unter dem Vorsitze de« Pfarre,« Dr. BeuS hat sich in Basel rin Jnntiativkomitee gebildet, das; in einem Zcitungsausruf zn einer Protestkundgebung gegen die fortgesetzte Vergewaltigung Deutsch land» durch die Siegermächte auffordert. Pari). 26. November. Ja Pari« fährt mau fort, sich in politischen Kreisen gegen den Vorwurf za verteidigen» der von der eng ischrn Presse gegen Pomrar« erhoben wnrde und ber den französischen Ministervräsidenteu beschuldigt» baß er durch seine Politik an der deutschen Kabinettskrise d'e Mit schuld und nun auch di« Verantwortung für die Schwierigkeiten, die infolge der Kabinettskrise ia Deutschland m der europäischen Politik eintreten werden zu tragen habe. Sire MIM Flog» sim-rr London, 28. November. Lloyd Georg« erklärte in einer Wahlrede in Glasgow, dem Volke seien bessere Beziehungen zn Frankreich und bessere Verhältnisse in Europa versprochen wor. dem Dir Beziehungen mit Frankreich seien niemals schlechter gewesen. ES sei zweifelhaft» ob sie» soweit man sich erinnern könne, je so schlecht gewesen seien wir augenblicklich. Der Haudel mit Zentraleurova sei infolge der französischen Nuhrinvaision schlecht. Die Wiederherstellung des Friedens in ganz Eurova sei die erste Notwendigkeit. „Gebt dem Friedcnkengcl eine Ge legenheit in Eurova und schreckt ihn nicht ab durch eindringende Heere, drohende Politik und Interventionen, die nationalen Hast errege»." Der Beginn dcö letzten Krieges ser der Versuch Deutsch land« gewesen. Gebiete zu annektiere«, die ihm nicht gehörten. Pmiicare Hab« jetzt die Welt zu genau derselben Politik ver pflichtet. Wolle irgend jemand sogen, baß, wen« Amerika und daS englische Reich, die beiden größten Staaten aus Erden, mit ita lienischer Zustimmung die Lage fest» klug und zähe anfaffcn wür ben, man nicht jcdrrmnnn Bedingungen nufrrlrgcn könnte, vor ausgesetzt, daß sie im Rechte feien? Nach der Wiederherstellung deS Friedens komme dir gerechte Siegelung -er Schulden und drs Peparaiionkproblem». Dtk «WnßMiie Parl«m»tan»W« ^Au« dem Reichstag wirb un» geschrieben: ^ ' Das richtige verstandene parlamentarische System erfor dert, daß diejenige» Parteien, die der Negierung Opposition machen, und durch deren Verhalten eine Regierung gestürzt wird, nun sich auch bereit finden, die Rachsolgeschaft anzutreten. Ver antwortungslose Opposition sollte ln Zeiten des Parlamrntaris- nicht möglich sein. Denn im Wesen dieses Systems liegt es ja, daß jede Partei zur Führung der Regierungsgeschäste bez rufen werden kann, und daß sie jür diesen Fall auch ge- rüstet sein muß. Nun ist vorwiegend durch Sozialdemokraten und Deutschnatinnale die Regierung Stresemann gestürzt wor den, Es wäre nur das Natürlichste, daß diese Parteien ge meinsam die Negierung übernehme». Aber schon dieser Hinweis zeigt, daß nach den sonst üblichen Regel» des parlamentarischen, Systems garnicht verfahre» werden kann. Tie Gründe für de» Sturz der Regierung sücü auch bei beiden Parteien verschieden. Die Sozialdemokraten haben das Kabinett wegen seiner Po litik vor allem gegenüber Sachsen und Thüringen bekämpft,' während die Teutschnationalen außer der gesamtpolitischeu Ein stellung Stresemann? als Führer der großen Koalition ihn auch seiner Person wegen befehdeten. Zur Uebernahnie ber vollen Konsequenzen de« parlamentarischen Systems nach ihrem jetzigen Verhalten sind übrigens tvedrr Sozialdemokraten noch Deutsch- nationale bereit. Sie würden eine solche Ausgabe aber auch garnicht erfüllen können. Eine Negierung der Linken zn bilden/ ist den Sozialdemokraten ebenso unmöglich, wie «» den Drutsch- nattonalen unmöglich wäre unter ihrer Führung «ine Negie rung der Rechten zustande z» bringe». Und so kommen wir auf eine dem parlamentarischen System geradezu widersprechende- Lö sung hinaus, daß diejenigen Parteien, di: dem Kabinett Strese- mann ein ausdrückliches Vertrauensvotum ausgesprochen habe»/ nunmehr für die Nachfolgeschaft dieser, von ihnen garnicht ge stürzten Negierung sorgen müsse». Das ist ein eklatantes Beispiel des mißverstandenen Parlamentaris mus. Diejenigen Parteien als, die gar keine Verantwortung für den Sturz der Regierung haben, sollen die Verantwortung für die Neuregelung der Dinge tragen, während die übrige,, Parteien sich ungehindert der Verantwortung für die vo» ihnen geschaffene Lage entziehen können. Das Wort des Reichskanzlers ist richtig: e« handelt sich garnicht um eine Kabinetts-, sondern um eine Parlaments» krls«, und es ist jetzt vielleicht die allerletzte Möglichkeit, um daS bis auf einen winzigen Rest verwirtschaftete Ansehen des Parlaments noch zu retten. Und bas ist nur dadurch möglich, baß dir bürgerlichen Parteien sich zusammenfinden and den Versuch machen, alle positiven Kräfte, wo immer sie sich sinden mögen, für die neue Regierung nutzbar zu mache». Es wird sich dabei nicht umgehen lassen, ja sogar, und gerade vom Standpunkte der Verantwortlichkeit aus, wird eS notwendig sein, Persönlich keiten in diese» Kabinett zu übernehmen, die der äußeren Rechten nahestehen, zum mindesten von ihr gebilligt würden. Nur dann wird man Luch einer gewissen Suggestion in manchen Kreisen des Volke« begegnen, die, nachdem es mit allen Möglichkeiten nnn durchprobiert ist, von einer rein bürgerlichen Regierung sich bie letzte Rettung versprechen. Man wird dann recht bald erfahren, daß die Grundlinie der gegenwärtigen Politik, unbe schadet aller programmatischen und persönliche» Einstellung brj- behalten werden must, m,d das; kein einzelner und keine einzelne Partei imstande ist, die ungeheuerlichen Schwierigkeiten zu beheben, sondern dast wirklich nur das einheitliche Wirken aller wirklich positiven Kräfte unseres Volkes »ns fähig macht, dies: schwere Echicksalsprüsuiig, di« unserem Bolle beschieden ist, z» bchehc». An» dem Thür?«»er Landtage Weimar, 26. November. In der letzten Sitzung de« Land tages hielt der deutschnationak« Abgeordnete von Eich:l- Streiber in einer Rede Abrechnung mit der Politik d:r Ver treter der VSPD. und der SPD., welche durch ihre Koalition die Regierungskrise in Thüringen verschuldet hätten. Unter groß-r Aufmerksamkeit des Hauses warf er der BSPD. und der KPD. schwere Berfehlmlgen aus ihrer Negirrnngstätizkctt vor. Sir feie« durch ihr« vrrbrrchrrisch« Tätigkeit an de« jetzige« Ersähe rmr'gsschwirrirkeite» der Bevölkerung schult». Die Thüringer Sozialdemokratie über die Reichswehr Weimar, 26. November. Die sozialdemokratische Landtag», fraktion lat im Landtage eine Entschließung eingevracht, in wel cher «ine vollständige Umbildung und Neuorganisation der Reichs wehr gefordert wird. Bayern und der Staatsirrichlshof München, 2«. November. Da« GeneralstaatSkvmmissariat teilt mit, daß da« Verfahren wegen der Vorgänge «« 8. und S. November bereit« bei de« bayrischen Inüizbehöeden anhängig sei, nnd baß eine AnSlirfrrnng an den StaalSgerichtshef brr Republik daher nicht in Frage komme. Eröffnunq der Münchener Buchwoche München, 26. November. (Trahtbericht.) In Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste, darnnter auch Minister/räsident Dr. von Knikling und Landeskommcmdont v. Lossow, wurde gestern in München die Eröffnung der „Münchener Buchwoche" vorgcnom- men, die unter Beteiligung von zirka 5V Verlegern einen auSgo- zeichneten llcberblick über den auch heut« noch außerordentlich hochstehenden deutschen Buchhandel gewährt. Vermischtes -s Dampferzusommenstotz bei Bronsbsittek. D r Dampfer „Nci'n ii'i ld. »er Deutsch"» Damp schiffahitS eielisü vft „Hansa- und der russische D mpfer „Apis" sind, wir au« Hambing gemeldet wird, bei Brun-büttcl (im Krci c Schd Sw g, nahe an der Einmündung de» .Kai er-Wilhelm-KaimI«" in Ne Elte) zusammrngrstvßen. Da« dent che Scl.iff, das mit Ladung noch Erg and unterwegs war, mutzte in NeparMur genommen werden; da« russische tonnte, nachdem eS vorläufig gedichtet worden wor, den Ham urger Hasen crr ichen. tz l>!r»f,je«er ans einem Gute. Wie o»S Hamknirg ge meldet wird, brach aus den« zum Gute Bothlamp gehörigen Hwe des Pächters Biuhn in Neuenrase bei Neumnnster (im Kieler Kreise) ein Giost euer a»S, bei dem 137 Rinder und -ahlrriche Manlrel nm.amen. Man vermutet B andstistung. Rcichstagsparle'eik und Frauen.. Tie Frage der Frauenwelt nach dem prozentualen Anteil der Frauen in oen einzelnen Par» .eien des Reichstages beantwortet Martha Schwarz im „Frauen- Werkrnf", de«« Organ des Deutschen Franenounoek, wie folgt: VSP. 12,14 Prozent, KP. 6.6 Prozent. DVP. 6.65 Prozent, DDP. 6,18 Prozent, LVP. 5 Prozent, DNP. 4,5 Prozent, Ztr. P. 4,4 Prozent. Urderhaudnahme der Mordtat«« a«f de« Lande J>I der Nacht zun, Butztag wurde der 22jährige Guts- inspektvr Pa sch Ir vom Gute Lvbme bei Bernau von drei Feld- dirben, die er gestellt hatte, ermordet. Die GntSherrschast hat auf die Ermittlung der unbekannten Mörder eine wertbe- ständig« Belohnung von 506 Goldmark anSgrsetzt. Da« Gut Lohme ist in den letzten Wochen alltäglich und noch mehr, all nächtlich daS Ziel zahlloser Diebe gewesen, die die Ställe er brachen, die Mieten ansrissen nnd sie onSrnnbtcn nnd, wo sie umr konnten, plünderten. Nm diesen Räubereien «in Zicst Sn setzen, hatte der S2jahrige Inspektor Paschke sich erboten, zu. sammcn mit einem Wächter in der Nacht zu wachen. Sie be merkten drei Männer, die gerade versuchten, in einen dicht an der Miete gelegenen Stall emzubrrchen. Die Männer wurden gestellt und aufgefordert, in« Dorf zu folgen zwecks Feststellung 'S^ 232/Seite'S' ihrer Personalien. Paschle ordnete an, datz der Wächter bei ders Miete bleiben und auf ihn warten solle, da er nach Ablieferung! der Plünderer zurückkehren wollte. Nunmehr ließ Paschke die Leute etwa zwei Schritte vor sich hergehen. Ec selbst folgte mit gezogener Pistole. Die vier Leute hatten den Wächter etwa zehn Minuten verlassen, als dieser plötzlich ans der Dorfrich. tuna Schüsse hörte. Nichts Gutes ahnend, eilte er der Schuß richtung nach und fand Paschle leblo« auf der Chaussee in seinem Blute liegen. Man stellt fest, datz eS am Fundort der Leiche zu einem Kampf zwischen Paschke und den drei Die. ben gekommen war. Sie haben ihm mit Knüppeln und einem etwa 25 Pfund schweren Stein den Schädel eingeschla gen. Im Verlauf des Kampfe« muh Paschke noch die Kraft gehabt haben, sechs Schüsse auf seine Widersacher abzngelie». Einer der Täter muh dabei verwundet worden sein. Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich um Berliner Diebe. Eine weitere Untat wird aus Stettin gemeldet: In der Nähe seines Forsthausee wnrde der 53 Jahre alte Förster Hermann Schulz in Schweinebrück bei Cladow von seiner Frau und dem Dienstmädchen schwer verletzt ausgesunden. Er konnte nur noch die Worte „Drei Wilddiebe" stammeln, dann verschied er. Der Förster wies drei Stichwunden und eine Schutzverlehung auf. Die Ermittlungen ergaben, datz drei Per sonen ans Lotzen als Täter in Frage kommen. Zwei sind ver haftet und i"S Gefängnis eingcliescrt. Die KüliMtiMwl! Mit der Heraufsetzimg des DollarkurseS ans 4,2 Billionen Pcipicrmark wnrde die Billtonenmark zur Tatsache. Eine Relation von einer Billion gleich einer FricdeiiSmark gibt ein getrcneis Spiegelbild unserer fürchterlichen finaiizvoltt'schen Zerrüttung. Da bei muß man beachten, daß dies«? Verhältnis noch nicht einmal die wirkliche Entwertung der Mark, die im Auslände schon den doppelten Umfang erlangt hat, erreicht. Dort sind schon zwtt Billionen Papiermark notwendig als Gegenwert einer FrwdenS- mark. Die Billioncnmark hat sich bei uns schon tm tägliche» Leben fast überall durchgeseht. Die wichtigsten LebeiiSiniilel errechnen sich in Billionen, selbst rin Laib Brot steht schon anf dieser Basis. 10 Milliarden gilt e'n einziger Friedeiispseiinigi 100 Milliarden 1 Groschen. Wir müssen uns wieder in neue Finanzregionen hineindenken und die ganzen Umrechnungen wer-! ben auf eine veränderte Basis gestellt. Im Grunde ist daKs alle« aber nur Schein und Trug, denn ob wir eine Billionn oder eine Mark sagen, ist im Effekt, soweit die Beschaffung! der notwendigsten Gegenstände in Frage kommt, vollständig gleicht! Rur daran hapert es, daß die Papiergeldcmpfänger mit dieser stürmischen Entwickelung nicht mitkomnicn, und dqß, was noch! schwerer wiegt, die Preise für die wichtigsten LrbenSmittel dank übrigens der zaudernden Taktik der Reichsbank um ein vielfaches über Fricbensniveau stehen. Bei besttminlen täglichen Bedarfsgegenständen kann mau das Sechs- nnd Achtfache der Friedenspreise feststellen. Eine allgemeine Welt- tenrrrlug ist gewiß nicht zu leugnen, und man wird freilich' nicht schlechthin von Friedensgrundpreisen ausgehen können. Aber^ diese Erhöhung gegenüber dem FriedenSniveau brwegt sich in-' ter national zwischen 75 und 100 Prozent, während wir im Innern schon 500 bis 800 Prozent feststellen müssen. ES wird eine dringende Aufgabe des Parlaments nnd der Regie rung sein, Abbau ber unter dem System der: .Zwaugörrgulierung der Devisenkurs: erhöhten, Goldgrundpreise zu erzwingen. TaS wird allerdings :rst, dann mit Aussicht auf Erfolg durchgeführt werden können, >venn man sich über die Bewertung unserer Mark im Auslande keiner, Täuschung hingibt, und daraus auch die nötigen Folgeru»§enü durch eine Angleichung der Bewertung der Mark im Jnkande,'' also in Gestalt der Devisenkurse herbcisührt. Das darf natür-,> lich andererseits nicht geschehe», tvenn nicht Vorsorge dagegen ge-^ troffen ist, daß die auf Paptermarkeinkünste angewielenen Schich-' ten der Bevölkerung mit dieser Entwickelung Schritt halten, können. Eine KurStaktik, bie durch Festhalten des Dollars dies Preise zügeln wollte, um die breiten Massen vor dem Hunger zn schützen, war gewiß zu billigen, aber sie hatte in demselben Augen-j blick ihren Sinn verloren, als dieses Ziel n'cht erreicht werde,, konnte, und als durch die Erhöhung der Grn»dpreise die Lebens haltung der Bevölkerung erst recht erschioert wnr^e. Wenn wir unS jetzt in der Billionenzonr lür die Preise der einfachsten Lebensmittel bewegen, so ist das ein entsetzliches Alarmsignal für diejenigen, die der Gesamtheit des Volkes gegenüber die Verantwortung und die Pflicht hal>en mit Einsetzung aller ihrer Kräfte für bie Wiedrriiigang'etznng der Wirtschaft und für die Sicherung der in den ersten Etappen sich belausrnoen Währungs reform zu sorgen. Sie Berli«er BorbSrse Berlin, 26. November. Am Sonnabend waren keine No tierungen über die Mark gemeldet. Tie Notizen wiesen ein: kleine Markbessernng auf. die sich aber in engen Grenzen hielt. Die politische Unklarheit dauert noch weiter an. Die Nachricht vom französischen Misstrauen gegen die in Anssicht stehende neue Negierung Albert gibt zu Pessimismus Anlass. Im allgemeinen ist man in Dörsenkreisen der Ansicht, dass eine Hcranfsetznng der amtlichen Devisenkurse, vielleicht schon für heute, höchstwahrschein lich aber für Dienstag zw erwarten ist. Ter Esfckt-mmnrkt wie« bereits am Sonnabend eine kleine Belebung aus. Der Sah für tägliches Geld ging von ca. 20 Prozent auf bis zu 6 Prozent herab. B'rl?nerDevise«ki»rs« vom 2«. November (Amtlich) »sizetellt vm» der und Prwatbank. N.-H.. Dresden «»Nenmaen tn Million«, »er «kinüelt »er Wiwnlna. r« «,n> il. »r'e' 24. Geld 1 il. >"ri,' timiin-dam » » » i >»,«00 Itiuono i rs ow iknicoa Srlistel .... i I,"IN 194190 AvrNN'min . . , r «,95tz. t.isrr, Lr,'50 8 7»«iru 7«1«50 7SS< 75 7S1l>25 r iiosr o in«7 a 1 0d? 1lN270 r 7», re» ,«re,r I«^»n I«4<b0 I Ittreo«, IS444M0 ,«««« oa i «issroo 4»1s5"0 Pari* «... > s„«ro u- m ?r7<80 ? S'50 r 7, I7i 7L»6 7.WI7I, ö>«drü» . I . . »«br'o »«SZ7N 5-SL70 i s ,«72 rs.r« 58 »7 ' 59 L «» Pro« » irier; in,»; in«») o» varcha» . . . Vodaveü. ... » »r.«o »9.'50 ri»,«ro «n.rro 1 Goltzmark — 1 Billion Berliner BSrsr «MeMurse in »Illioncn V«rli«er vnka«yckkurs* »vroj> Aeichsaii'eiyr rr.il. rr. il. An D»mN»"a-vokni . . r ei <a»nda-Pacific. . . is l« tzomdura. PnirNoyr, :v «9 Nordd. v'ovd .... ir 17.» »ercni.PibelAIUadr' IR IO* Ton,.- ». Prwaibmi « 7, tk- ^Nädier D«>I - 9 10 »ennche Bon,.... » tbiMonio Kmnmandtl »19 tbresdinr Sank . . . «echziger KresUa»!». 9 7» 2.9 9.1 vetliur. ItredN . . . nr 0.99 »oNnriner MuftsiokI. s» De>„ch-iN irrnNn,r»er I«o »« GeNr,U>rche» 110 7» Harvenrr DerMerl. l v I 5 «ei^n'oiie...... «' Kmn^Sn»...... .'0 Vtom»' manu->i »dr. r» »2 Lbichi. Siieub»l>nbi>>. »r , Piienmdii'irir »4 « Vlwnir ....... «rdem 'ckw . DVnomU Nobel . . . ra. Mo'd'chmN». . . .«Wchsi-r s»ari>w?nc. VberM,,<sr>i«werie «iw.»"s'r,.«e'»Nich. Verzoll,, Tleilr.. . 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