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die Einnahmen ans den Eisenbahnen entscheiden über den günstigen aber ungünstigen Hanshalt; da aber die Erzeng nisse der Eisenbahnen ans das allerengste mit dem gesamten Wirtschaftsleben znfammenhängen nnd stets mit diesem steigen oder fallen, so bietet der Etat das Spiegelbild des momentanen Standes der Volkswirtschaft, Ueberbtickl man unter diesen Gesichtspunkten den preußischen Etat, so darf man mit Freude entnehmen, das; die wirtschaftliche Depression in der Abnahme begriffen ist nnd ein langsames Anwachsen sich anmeldel. Diese Steigung der Einnahmen gestattet dem preußischen Staate auch, jetzt manches nachznholen, was in den letzten zwei und drei fahren mir knapp ans geführt worden in. Wir rechnen zwar hierzu nicht die Million Mark, die als erste Rate für ein Residenzschloß in Posen vorgesehen in, sondern eher die Maßnahmen, um der Kalamität im Instizministerinm abznhelfen, die durch Ileberlasinng der Richter eingetrelen ist. I'-O neue Richter- iind SlaalsanwaltschastSslellen sind vorgesehen, Für Durch führung des Fürsorgegesetzes sind I Mk. eingestellt. Das Kiilinsministerinm erforderte einen dauernden Mehr bedarf von Millionen, wovon säst die Hälfte ans das Elemantarschnlwesen abfällt; l neue Seminare und 5 Prü- parandenanstalten sind eingestellt. Bei den Einnahmen rücken sofort gewaltige Summen ans. Die Forsten bringen fast N") Millionen, die direkten Stenern 22<> Millionen, die indirekten E< die Lotterie E2, die Bergwerke nnd Salinen 2<»ck nnd die Eiienbahnen l öS', Millionen, also über '»<> Prozent des gesamten StaatSbedarfes. Aus den Detailfordenngen ist noch zu entnehmen, daß Mk. für Bo>bereitnngskoslen zur Herstellung eines zff'enbanes des König!. Opernhauses in ^(erli»i eingestellt sind; ans der beigegebenen Begründung ist zu entnehmen, daß der Neubau garnicht allzulange ans sich wird warten lassen. Nun hat das Abgeordnetenhaus ans sehr lange Zeit mehr als genügend Stoff zur Beratung; es in lveit besser daran, als der Reichstag, der das Defizit im Et.N Natt des Ueber- schnsseS sitzen hat. Offiziere als Schriftsteller. Es soll eine Kaiser!. Kabinettsordre über die schriftstellerische Beschäftigung der Offiziere nnd zwar auch der verabschiedeten Offiziere er gangen sein, die in sehr scharfen Ausdrücken die Mißbilligung des Kaisers über manche Angriffe und Veröffentlichungen der letzten Monate ansspreche nnd jedenfalls für die An kunft eine wesentliche Einschränkung in der öffentlichen Be sprechung von Armee-Angelegenheiten durch aktive nnd nichtaklive Offiziere zur Folge haben werde. Das Schcrlsche Sparshstcm wirbelt viel Staub ans. Es handelt sich bei diesem sogenannten Sparsystem um nichts weiter als eine Abart des Lotteriespiels. Rach dem Platte sollen von den Sparern regelmäßig Spareinlagen abgeholt, ihnen jedoch statt der Zinsen ein Eos zngestellt werden, das ihnen die Möglichkeit eines (Gewinnes ans anfgesammelten Zinsbeträgen verspricht. ((''leichzeitig mit dem Sparfifftem soll eine Wochenschrift gegründet werden, die jeder Sparer erhält nnd die nach dem Entwurf „zur Förderung des Verfländnisses für die weittragende sittliche und wirtschaftliche Bedeutung beharrlicher Spararbeit dienen und auch ans änderet! (Gebieten Wohlfahrt, Bildung nnd Gesittung fördern soll." Der Hauptpunkt für den Erfinder ist keineswegs die Förderung des Sparwesens, sondern die Verbreitung seiner Wochenschrift, die recht viel Inserate enthalten wird. Das Mäntelchen, welches der Sache um gehängt wird, besteht darin, daß ein neues Mittel zur friedlichen Bekämpfung der Sozialdemokratie gefunden werden soll, jedenfalls besteht das Hanptbedenken des Plattes in sozialer Beziehung darin, daß kleine Leute ver anlaßt werden sollen, nm einer unsicheren Geiviniichanre willen den Zinsbezng ihrer Ersparnisse zu opfern. Ein derartiges Spsteni bleibt hinter der Schädlichkeit des Lotto spiels keineswegs zurück. Zur Einigung des Elbcralisiuus. Sechs freisinnige Berliner Stadtverordnete sind ans der Fraktion der „neuen Einten" ansgetreten, da bei der Konstitniernng der neuen Fraktion der Einten in der Berliner Stadtverordneten versammlung es sich als Ansicht der Mehrheit der Fraktion hetansslellle, „daß nur unbedingte Anhänger der freisinnigen Voltspartei dem Vorstand angehören könnten. Gegenüber dieser Vermischung kommunaler mit engster Politischer Fraklionspolilik sahen sich die Unterzeichnete» znm Austritt ans der „neuen Einten" veranlaßt. Das Eied von der Einigung des Eiberalismns wird immer mannigfaltiger nnd reicher an Differenzen. Die sozialpvlikischcu Debatten beim Reichsamt des Innern dürsten in diesem Jahre besonders umfangreich sich gestalten. Dazu trägt einmal der Umstand wesentlich mit bei. daß eine sehr große Anzahl neuer Abgeordneter in das Hans eingetreten ist. Die Verstärkung der sozial demokratischen Iraklion nm 2.'» Mann trägt auch nicht da zu bei. die Debatten abznkürzen, zumal in ihr eine Reihe von Abgeordneten sitzen, die schon seit Jahren in der sozial demokratischen Arbeiterbewegung tätig sind nnd nun vor ihren organisierten (Genossen brillieren wollen. Um die Initiativanträge ans sozialpolitischem Gebiete rascher zur Entscheidung nnd Behandlung zu bringen, ist das Zentrum als erste aller Fraktionen mit den EtatSresolntionen ge kommen. Dadurch kommt auch in die Erörterungen viel mehr Ordnung, als wenn die Debatten kunterbunt durch- eiuanderlansen. Insgesamt dürsten die Verhandlungen über das Reichsamt des Innern bis gegen Ende Februar dauern nnd sehr lebhaft sich gestalten. Der für die Arbeiter recht unglückliche Ansgang des Erimnntschaner Streiks wird von den verschiedenen Parteien behandelt werden; er be weist nur, wie gut begründet der Antrag des Zentrums ans die Einführung des Zehnstnndentages in den Fabriken ist, damit solch bedauerliche Vorkommnisse sich nicht wieder holen können. Im Interesse der Religion will Ewas Mop im bahrischen Reichsrate seinen Antrag ans Entziehung des Wahlrechts der (Geistlichen gestellt haben, nm die „Ver- gnicknng von Religion nnd Politik" zu beseitigen. Das letztere ist ein spezifischer Ausdruck des (((rasen Hoensbroech. Wenn man den (Geistlichen das Wahlrecht nimmt, sehen »vir nicht ein. weshalb z. B. noch eine bayrische Reichs ratskammer bestehen soll, doch nicht, nm durch Stellung solcher Anträge zu bekunden, das; eü recht rückständige Leute gibt? Rnc unter einer Bedingung könnten »vir den ganzen Antrag überhaupt für diskutabel finden, wenn gleichzeiti- Fürsorge dafür getroffen wird, daß niemals religiöse Fragen in» Parlament zur Sprache koininen. Will übrigens Ewas Mo»; ans der Reichsratskammer auch die Erzbischöfe von München nnd Würzbnrg und den Bischof von Passan entfernt wissen'«' Die Konseguenz seine« Antrages führt hierzu. Einstweilen aber halten »vir es mit dem gesunden Menschenverstand nnd der Gerechtigkeit, die solche Seiten sprünge nicht znlassen. Zum Hereroausftaud läßt sich die „Köln. Zeitung" in einem vorn IE. d. M. datierten Berliner Telegramm offiziös wie folgt vernehmen: Bi« heute morgen liegen aus Südwestafrika keine Nachrichten von allgemeiner Bedeutung vor. Mehrfach ivird der Tadel laut, daß man über die Veranlassung deS Aufstandes leine Nachrichten erhalten habe, nnd daß die örtlichen Behörden sich von ihm überraschen ließen. Doch wird man abznwacten haben, bis tiher den Punkt volle Klarheit gebracht ist. An verschiedene Blätter richten Kenner deS Landes Zuschriften, in denen sie ihre Anschauungen über die jüngsten Ereignisse niedcrlegen. Da auch sie ans Vermntnngen angewiesen sind, so verlieren die Mitteilungen teilweise an Wert. Immerhin ist eS bedenklich, »venu alte Afrikaner die Ueberzengung anssprechen, daß nicht alle Stationen imstande gewesen sein werden, sich vor den» Ansturm der Hereros zu halten, nnd daß mehrere bereits gefallen sein dürsten. In amtlichen Kreisen herrscht die Ansicht vor, daß die Hereros sich ans Grund falscher Nach richten von dein Ausstande der Bondelzwarts empört haben. Was die Ausrüstung der neu hinanSgesandten Truppen an- belangt, so ivird daraus aufmerksam gemacht, daß der Krieg in Südwestasrika in ganz hervorragendem Maße die Ver wendung berittener Truppen erfordert, nnd daß inan den HereroS nur durch ausgiebige Verwendung von Reitern werde beikoinmen können. Tatsächlich ist in Südwestasrika unsere Schntztrnppe znm großen Teil unter dem Zwange der Verhältnisse als berittene Infanterie anögebildet morden. Tie hinanSjnsendenden Truppen das Seebataillon kamt hierbei nicht in Frage kommen werden daher um so wirksamer anftreten können, wenn sie befähigt sind, ihren Dienst auch z» Pferde zu versehen. Zn einer Ausbildung in diesem Sinne ist natürlich keine Zeit vorhanden, man betont daher, daß mindestens ein erheblicher Teil der Truppen uuswen Kavallerie Regimentern entnommen werden müsse. — Zur Gefctiickcke des Aufstandes der Hereros ivird der „Franks. Zlg." geschrieben: AIS ich vor einigen Monaten zu Stndienzwecke» das nordöstliche Hereroland bereiste, konnte ich außer einer Erbitterung der Hereros gegen die deutschen Händler nicht das mindeste Anzeichen einer deutsch feindlichen Stimmung warnehmen. Nur der Ninstand fiel mir ans, daß sämtliche Häuptlinge der von mir berührten Dörfer nach Okahandja, dem Wohnsitz des Oberkapitänü Maharero, gezogen waren, nm einer großen Ratsversamin- lnng beiznwohnen. Den Anlaß zu der großen Häuptlings- persan'inlimg hatte ein ernster Streit zwischen Kanwasembi. dem reichen .Kapitän von Otjosondjnpa am Walerberg, und Diensllenten des Oberkapitäns Maharero gegeben. Im Januar porigen Jahres trieben nämlich Angestellte der Filiale der Handelsfirma Weke L Voigts am Waterberg und die dortigen Händler Michaelis nnd Hellbrauner vom Kmnbasembi jahrelang schon ansstehende Schulden im Be trage von 2« >>)'><> Mk. mit rücksichtsloser Energie ein, sodaß der Kapitän sich genötigt sah. anstatt des Bargeldes den Händlern große Rinderherden ansznliefern. Als er hierbei dem Häuptlinge eines benachbarten Dorfes befahl, die von letzterem behüteten Rinder, welche sein (Kainbaseinbis» Eigentum seien, nach Otjosondjnpa zu bringen, weigerte sich der Häuptling dessen mit der Begründung, die Rinder seien im Besitze des Oberkapitänü Maherero, und ließ sich selbst durch Drohungen nicht einschüchlern. Nun sandte Kambasembi seinen Kriegskapitän mit I.üOMann nachdem Dorse, ließ den Häuptling nnd dessen Grootlente durch Peitschenhiebe züchtigen, die Rinderherde wegtreiben nnd übergab sie dann den genannten Händlern. Ans die Klage des gemaßregelten Häuptlings berief nun der Oberkapitän Maharero jene Hänpttingsversammlnng ein, in welcher nach Beilegung der inneren Streitigkeiten zweifellos der Aufstand wider die deutsche Herrschaft beschlossen wurde. In erster Linie richtet sich die Bewegung gegen die im Hererolande ansässigen Händler, bei welchen die Hereros bedeutende Schulden stehen haben, und bei dem Hasse der Kasfern wider die Händler ist für diese und ihre Familien das Schlimmste zu befürchten, zumal sich den Hereros gegen wärtig die günstige Gelegenheit bietet, sich mit einem Schlage ihrer lästigen Gläubiger zu entledigen. Als der Hanplnrheber des Aufstandes ist unbedingt der alte Kambasembi zu betrachten, der über die rücksichtslose Schuldeintreibnng der Handelsfirmen von Waterberg maß los erbittert war. Diese Zuschrift hat bekanntlich der Alig. Iw. Spahn seinen Ausführungen im Reichstag zu Grunde gelegt. Der längere Passus, den »vir oben wieder geben, dürste daher um so willkommener sein. Qefterreich-U»g«r«. Geiikralinajor Glmaher, der gegenwärtig als Gast des Grafen Tisza in der ungarischen Hauptstadt wellt, soll angeblich vonseite des .Kriegsministers die Erklärung überbracht haben, daß die vereinbarten militärischen Zu geständnisse binnen Kurzem zur Verwirklichnng gelangen würden. Kriegsminister v. Pitreich würde hierüber schon in der nächsten Sitzung der ungarischen Delegation ent sprechende Ansklärnngen erteilen. — Unter Borsitz des Alt grafen Erich von Salm bildete sich eine Vereinigung von Abgeordneten sonne Persönlichkeiten ans der gesellschaftlichen nnd industriellen Welt unter dem Titel „Oesterreichischer Orientverein" mit dem Zweck, die Handelsinteressen Oester reichs am Balkan wirksam zu fördern. Nußl«»v. Rußland und die Mischehen. Ans eine Anfrage der Reichsregiernng in Rußland, ob es die Eheschließungen russischer Untertanen in Deutschland anerkenne, kam die Antwort zurück, daß die pure Zivilehe in Rußland als ungültig betrachtet werde, daß Mischehen nur unter besonderen Voranssetznngen anerkannt werden, jeder russische Untertan sei verpflichtet, von dem Religionsbekenntnisse seiner Frau der Heimatsbehörde Mitteilung zu machen. Die Kreuzzeitung ist darüber nicht erfreut und nimmt sich warm der estischen nnd lettischen Bauern, die natürlich protestantisch sind. an. Warum aber ist sie dann gegen die polnischen so abgeneigt? Sächsischer Landtag. Dresden, den 2t. Januar 1904 Aus der gestrigen Sitzung sei »»och nachgetragen: Beiin letzten Punkte, Bewilligung der dritten und letzten Rate von 2 Millionen Mark znm Bane der Seknndärbahn von Weißenbnrg nach Nadibor, entwickelte sich eine Debatte, welche durch Finanzminister Or. Rüger eingeleitet wurde. Derselbe bemerkt, er »volle ein wenig Wasser in den Wein für jene gießen, welche die genannte Bahn mit einer Gold grube für die sächsische,» Finanzei» verglichen haben. Von seiten der Adolss-Hütte, welche sich in dem Bereiche be findet, welchen die Bahn durchzieht, sei Widerspruch gegen die Anlage derselben erhoben worden mit der Behauptung, daß die crstere berechtigt sei. eine Entschädigung zu fordern, ans welche Forderung jedoch »licht eingegangen werden könne, »veil in der Regel die Bahnen nur dazu bestimmt seien, die betreffende ((fegend erst recht nutzbar zu machen. Auch würde die Entschädigung in svlcher Höhe gefordert, daß eS unmöglich sei. sic zu leisten. Die AdolfS-Hütte schlage vor, die Linie nördlich anznlegen. Die Margareten-Hütte, welche südlich liegt, würde aber zu »veit von der Bahn zu liegen kommen, nnd es bestehen auch große Schwierigkeiten in nördlicher Richtung, einen entsprechenden Anschluß zu finden. Das äußerste Maß von Unbilligkeit wäre es, wenn man wegen der Interessen der einen Hütte jene der anderen vernachlässigen würde. Wenn die Adolf-Hütte anf ihrer Forderung bestehen bleibt, bliebe nichts anderes übrig, als die Linie südlich zu verrücken. Abg. Steiger drückt der Regierung seitens der Bewohner der Oberlansitz den Dank ans, daß die Vorlage so zeitig dem Hanse vorgelegt wurde; ebenso dankt er auch der zweiten Deputation, daß sie ein so günstiges Votum abge geben. Auch er ist der Ansicht, daß die Bahn nicht außer ordentlich dazu beitragen werde, die Finanzen des Lundes dauernd zu erhöhen. Etwas anderes wäre es dann, wenn sie über Kamenz-Königsbrück nach Riesa weitergeführt würde. Dann könne man überzeugt sein, daß die Bahn eine recht gute Einnahme bringen würde. Als Bewohner der Ober lansitz habe er sich seit Jahren immer Mühe gegeben, diese Bahn zu fördern und bei der Negierung nnznbahnen, daß sie genehmigt werde. Er wisse aber, daß für die Ober lansitz nach anderer Richtung schon viel getan worden sei. nnd die begehrlichen Agrarier würden immer begehrlicher und anspruchsvoller, von der Oberlausitz aber könne man dies nicht sagen. Wir Oberlansitzer, sagt Redner, haben in unserer Bescheidenheit abgewartet, bis die hohe Regie rung dazu gekommen, die Bahn zu genehmigen. Ich hoffe, daß unsere Bescheidenheit dazu führen wird, daß die Kammer die Vorlage genehmigen nnd der Ban so bald wie möglich eingeleitet werde. — Graf v. Rex-Zedlitz wünscht, daß bei zukünftigen Bahnbanten mehr die Normalspnr berücksichtigt werden möge. Die Interesseilten sollen zu entsprechender Beitragsleistnng herangezogen werden. Domherr Trützschler znm Falkenstein-Dorfstadt ineint, daß ein großer Teil des Landes, besonders die gebirgige!» Gegenden, von dem Segen neuer Bahnbanten ganz ausgeschlossen sein würde, »venu man von dem Bane schmnlspnriger Eisenbahnen ganz abkommen wollte. Auch in Bezug anf die Beitragspflicht der Adjazenten kann sich Redner mit den Ansichten seiner Vorredner nicht einbcrstanden erklären. Fast das ganze Land sei mit Eisenbahnen überzogen, ohne daß die Inter essenten zu den Bahnbankoslen hcrangezogen worden seien. Es wäre eine große Ungerechtigkeit für einen großen Teil der Bevölkerung, wenn man von denen, die am längste»» anf eine Bahn haben warten müssen, nun ans einmal Kostcnbeiträge verlangen wollte. Wo es sich nm Bahn- hofserweitornngen oder begnemere Einrichtnngen schon be stehender Bahnlinien bandle, da könne man recht gut die .Kommunen zu den Lasten heranziehei», die sie gewiß auch gen» tragen würden, nm ihre Wünsche erfüllt zu sehen. Es beteiligen sich noch an der Debatte Kammerherr von Schönberg, Graf Könneritz nnd der Finanzministec l)>. Rüger, welcher bemerk!, daß auch die Schmalspnrbnhnen ihre guten Seiten haben, vor allem sehr viel billiger seien. Normall'pmbahnen baue die Regierung, wo es angeht, doch sei dies nicht überall durchführbar. Stets erhalle dasjenige von zwei Bahnprojekten den Vorzug, wobei die Interessenten zur Bcitragülcistnng sich verpflichten. Auch er sei der An sicht, daß die Interessenten in noch Höherem Maße hierzu herangezogen werden sollten. Indem sie die Bahn benützen, bereichern sie sich anf Kosten des FisknS, da sie das Terrain so hoch wie möglich entschädigt erhalten haben. Keines wegs aber sei die Regierung von dem Prinzip geleitet, nur dann eine Bahn zu bauen, wenn namhafte Beiträge durch die Interessenten hierzu geleistet werden. — Hierauf findet der Depntationsantrag einstimmige Annahme. Nächste Sitznng Montag, den 2.',. Januar, 12 Uhr mittags. In der he»itigen Sitznng der Zweiten Kammer gelangte als erster Punkt der Tagesordmmg zur Beratung der Antrag l)r. Schill, die Kammer »volle beschließen: l. die .König!. Staatsregiernng nm Vorlegung des Ent- wnrfes zu einem Gesetze zu ersnchen, welches die Bestim mungen des ^-Gesetzes vom 28. Januar tGG, die Kom petenzverhältnisse zwischen Justiz und Verwaltungsbehörden befreffend, einer Revision »mterzieht, insbesondere zugleich Vorschriften über das Verfahren in den Fällen der Kollision bon öffentlichen Interessen mit privatrechtlichen Ansprüchen anfstellt, wobei namentlich auch Rücksicht anf die Schaffung einer Rechtskontrolle imd anf die Entschädiglmg wegen etwaiger Eingriffe in privatrechtlichc Ansprüche zu nehmen ist; 2. die Erste Kammer um Beitritt zu diesem Beschlüsse zu ersuchen. — Der Antragsteller I)r. Schill begründet seinen Antrag in längerer Rede, indem er einen speziellen Fall zitiert, wo Vonseiten der VerwaltnngSbehörde die Vollstreckung eines durch das Gericht gefällten Urteiles ver boten worden ist, und klarlegt, in welcher Weise die Be stimmungen des erwähnten Gesetzes abzuändern wären. Er hebt hervor, daß man in Sachsen kein Polizeigesetz besitze stünde »nung v. M die ? ^-Ge — A gebur den» Dr. ( Punl Antrc beschl noch eines Land erlass als oder drück! tung und die r straff abwe klang Beit» trags licher bindi auch eine» zur depn Sitz» Köm Köm Priv »veil mit grvs Jug NNd Kön Leo» imd Kün Geh zeich Jan des Best seit» noä AuZ So» Int »i» Kai scha Ma Kre »md von Sri Pri Uw saa zur Bes Ho Res schc Pa Ei» Dr der in». »m sch ers siä ein de» S.