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Obwohl die Geschichte der Zittauer Stadtschule, ins besondere des Gymnasiums, mehrfacher Untersuchung unter zogen worden ist,Q so hat doch das Landschulwesen der Zittauer Dörfer, wie der gesamten Oberlausitz überhaupt, noch keinen Bearbeiter gefunden. Der Grund mag in den spärlichen Quellen und Nachrichten aus früheren Jahr hunderten zu finden sein. Zwar ist es ein besonderer Vorzug der Dörfer des Zittauer Kreises, dass die meisten von ihnen teilweise treffliche Ortschroniken aufzuweisen haben, die uns einen Einblick gewähren in die Zustände und Verhältnisse dieser Dörfer in vergangenen Tagen. Um so auffälliger er scheint es, dass gerade das Gebiet der Schule überaus kurz berührt ist, ja dass wir vielfach nur die Namen der Schul lehrer und ihre familiären Verhältnisse, nichts aber von der inneren Einrichtung und Beschaffenheit des früheren Schul wesens erfahren. Die Liebe zu seiner Lausitzer Heimat und das Interesse an ihrer Geschichte hat den Verfasser zu dem Versuch bewogen, einige Aufklärung in dieses bisher noch dunkle Gebiet zu bringen und ein möglichst anschauliches Bild von dem Zustande des Landschulwesens auf den Zittauer Dörfern bis in unser Jahrhundert zu entwerfen, um dadurch zugleich einen Beitrag für eine Schulgeschichte Sachsens zu liefern, deren wir noch entbehren. Ausser den obengenannten Ortschroniken sind die ein schlägigen Schriften der Königlichen Bibliothek in Dresden und der Stadtbibliothek in Zittau einer eingehenden Durch sicht unterzogen worden, ohne dass dieselben bei den dürf tigen Nachrichten über das Landschulwesen reichen Stoff geboten hätten. Wichtigeres Quellenmaterial gewährten die J ) Litteratur bei Pescheck, Handbuch der Geschichte von Zittau. Zittau 1834. I, 540. Aus neuerer Zeit Bearbeitungen von H. J. Kämmel, Rektor des Zittauer Gymnasiums, im Neuen Lausitzer Magazin IL, 258—299' und Th. Gärtner, Die Zittauer Schule bis zur Gründung des Gymnasiums (Fest schrift zur dreihundertjährigen Jubelfeier des Gymnas. zu Zittau 1886).