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Nach den neuen Regeln dagegen wird nach Möglichkeit de, Lite! und der Verfasser ausgesucht und festgestellt. wo jeder Stück oder Bruchstück gedruckt ist. Besondere Verdienste erwarb sich Ehrle auch um di, Erhaltung und Wiederherstellung ver. dorbener und gefährdeter Kodices. Er richtete in Verbindung mit der Bibliothek ein ständiges Laboratorium für Restaurierung ein. das er dem bekannten Restaurator Mar» anoertraute. 1898 berief er eine inter nationale Konferenz nach St. Gallen, um die Leiter der Handschristensammlungen auf die Gefahren aufmerksam zu machen, die den ältesten und kostbarsten Beständen dieser Sammlung drohen, vor übereilter Anwendung vermeint licher Heilmittel zu warnen und die Aufspürung wirksamer und unschädlicher Ausbesserungsverfahren anzubahnen. Die Konferenz wurde von fünfzehn Regierungen und Dele gierten beschickt. Die Fragen wurden eingehend besprochen und für den schwierigsten dritten Teil des Programms, die Auffindung einer geeigneten Ausbesserungsmethode, ein ständiges Komitee eingesetzt. Ileber die Ergebnisse bis 1909 hat Ehrle im „Zentralblatt für Bibliothekswesen" be richtet. Unter Pius X. sind Magazinräume für 50 VON Hand schriften geschaffen worden. Die seitdem eingetretenen Raumschwierigkeiten sind durch kunstgerechten Umbau der ehemaligen Pferdeställe des Vatikans beseitigt worden. Diese haben nach Verstärkung des Dachgeschosses einen sehr geräumigen Saal für 250 000 Bände ergeben, der 1928 von Papst Pius XI. feierlich eröffnet worden ist. Vorsteher der Bibliothek ist nominell ein Kardi nal als ..Protektor" fauch Kardinalpräfekt oder Kardi- nalbibliothekar genannt). Er bildet die Zwischeninstanz zwischen dem Papst und der Bibliothek. Ans der Reihe dieser Kardinalpräsekten sind der Kirchengeschichisschreiber EäsarBaronius fim 16. Jahrhundert), der durch seine Palimpsestentzifferungen, Textverbesserungen und Ausgaben berühmt gewordene Angelo Mai, ans neuerer Zeit Pitra, Capecelatro und Nampolln bekannt. Gegenwärtig hat der englische Kurienkardinal Aidan Easquet aus dem Benediktinerorden, der Ver fasser der auch buch- und bibliotheksgeschichtlich bedeutsamen Werke „Old English Bible" (1897) und „English Monastic Life" (1904) und zahlreicher anderer wertvoller Unter suchungen, die Stellung inne. Die faktische Leitung aber hat ein Gelehrter als Präfekt. Der eben genannte Angelo Mai war vor seiner Erhebung zum Kardinal Präfekt. Der hochverdiente Jesuit Franz Ehrle, jetzt Kardinal, ist schon gewürdigt. Sein Nachfolger war von 1914 bis 1918 Achille Natti, der jetzige Papst Pins Xl., vorher Prä fekt der Ambrosiana in Mailand und seit 1910 zugleich Chiles Stellvertreter. Gegenwärtig ist Msgr. Giovanni Mercati, ein unermüdlich tätiger Gelehrter, der be deutendste Patristiker Italiens, Präfekt. Als Beamte für die Handschriften sind Skriplorcn, unter denen Franchi de'Cavalieri einen Namen als Gelehrter hat, als solche für die Drucke Assistenten beschäftigt. Die Benutzung ist seit Leo Xlll. sehr erleich tert. Jeder Eejehrter kann im Lesesaal ohne Rücksicht auf seine Konfession die Handschriften und Bücher benutzen. Zur Zulassung genügt ein an Seine Heiligkeit gerichtetes G-luch. das durch jemand zu empfehlen ist. der dem Prä fekten für den Kesuchstcller die nötige moralische Bürgschaft leistet. Wer Photographien der Handschriften wünscht, hat sich für die erforderliche Erlaubnis unmittelbar an den Präsekten zu wenden. Man ist gewohnt, die vatikanische Bibliothek als die bedeutendste Noms und Italiens zu be zeichnen. Aber sie ist mit anderen Bibliotheken überhaupt schwer vergleichbar, weil sie in ihrer Art etwas ganz Eigenartiges ist. An Zahl der ge druckten Bände (rund 350 000) steht sie unter den italieni schen Bibliotheken an sechster Stelle (hinter den National- bibliothcken in Florenz, Nom und Neapel, der Ambro siana in Mailand, der Universitätsbibliothek in Turin). Aber nur ganz selten wird jemand die Vaticana aufsncben, um in gedruckten Büchern Studien zu machen. An erster Stelle ist sie vielmehr eine H a n d s ch r i f t e n s a m m- lung, also eine in gewisser Weise auf dem Standpunkt des Mittela'ters stehengcbliebene Bibliothek. Die ge druckten Bücher sind nicht so sehr als selbständige Ein richtung gedacht, sondern dazu bestimmt, als Hilfsmittel für die Erforschung und Erläuterung der Handschriften zu dienen. Sie ist deshalb eine Präsenzbibliothek (nur an Ort und Stelle benutzbar) wie eine Ceminar- bibliothek und enthält alle Ouellenpublikationen, alle Zeitschriften mit Ausgaben und kritischen Beiträgen zu älteren Texlen, die Schriften der Akademien, endlich die wichtigsten Monographien aller Wissenschaften. Der H a n d s ch r i f t e n b e st a n d ist auf 53 182 an- gewachicn. Die Sammlung steht also zahlenmäßig an vierter Stelle unter den großen Handschriften- sammlnngen der Welt: hinter Leningrad (231 746), Paris (125 000) und London (68 400). Lateinische Hand schriften sind 43 760 vorhanden. In dieser Beziehung steht die Vaticana wohl an erster Stelle; München hat 28 118. Paris 23 000. Die Zahl der g r i e ch i s ch e n Hand schriften beträgt 4643, die der orientalischen 4788. An Inkunabeln sind etwa 6"»o Mo» den weltberühmten Kostbarkeiten seien wenigstens einige genannt: an erster Stelle die griechische Bibel (Altes und Neues TeTrumeut) aus dem 4. Jahrhundert (Vaticanus 6). schon in dem Katalog von 1475 aufgesührt und schon früh Gegenstand gelehrter Forschungen, der Terenz aus dem 4. Jahrhundert, der Nergil aus dem 5. Jahrhundert, das Palimpsest der Ncpublikdes Cicero (geschrieben im 4. Jahrhundert, abgeschabt im 8., um Augustins Psalmenkommentar Platz zu machen; durch diese Entdeckung, die ungeheures Aufsehen machte, begründete Angelo Mai 1822 seinen Ruhm als Palimpsest- foricher). das Rituale des Kardinals Ottoboni, das Brevier des Königs Matthias Corvinns von Un gar» mit den Miniaturen von Attavante. der D a n 1 e mit den Miniaturen des Giulio Elovio, Autographen von Petrarca und Tasso. Im Jahre 1925/26 (1. Oktober bis 30. September) wurden 8862 Besucher gezählt. Benutzt wurden 5428 Handschriften, photographiert 30 774 Seilen. Im Zeichen -es Exporis Degln» -er Leipziger Frühjahrsmesse Empfang beim Messe-Amt pzo,1 s l-tsnets oder brennend rotes Gesicht willen unfein. Ein wirlsame» Mittel dagegen ist die küh lende. reizmildernde und schnceig-wcisze «rai»v auch als herrlich dnstend» Pudernnlerlagc oorzilglich geeignet, lieber- r: «aschenbcr Erfolg, Tube 1 Ml., wirksam unterstützt durch Leodor- ^ Ldeljeise. Stüil ött Psq. In allen LHIorodont-Verlaiisrslellen m haben. - Leipzig, 4. März. Mit dem üblichen Empfang der Ehrengäste wurde am gestrigen Sonntag dir Leipziger Frühjahrsmesse begonnen. Es ivaren erschienen RerchSarbeitSminister Wiss eil als Repräsentant der Rr'chSregierung, die sächsischen Minister Tr. Krug v. Nidda, Dr. Apelt, ElSnrr, v Fumetti und Weber, sowie mehrere Minister anderer Landesregierungen, ferner Staatssekretäre der Reichsminlsterien. sowie zahlreich« Vertreter des Diplomatischn Korps, unter ihnen der spanisch« und der japanische Botschafter, der österreichische, litauische und rumänische Gesandte und die Geschäftsträger von Persien und Venezuela. Von Reichs. Präsident v Hindcnburg war ein Vegrüfmngstelegramm eingegon- gen, in dem „der gros.cn Musterschau deutscher Arbeit, d e in diesem Jahre räumlich und inhaltlich durch Beteiligung neuer Jndustrie- oruppen erweitert sich dem grossen Kresse der Interessenten aus aller Welt zeigt", wiederum «in voller Erfolg gewünscht wird. Bei dem Empfang d«r Ehrengäste kennzeichncte d«r Vorstand -es Leipziger Messeamtes. Dr. Ratmund Köhler, die Leipziger Messe als eine Verkaufsausstellung von geioastigem Ilmsange, die eine Vereinigung von Fachmessen verschiedenster Art darstclle. Sie sei als Manifestation deutschen und ausländischen Ge werbefleißes im kommerziellen Verkehr fest verankert Deutschlands Handel und Industrie, die sich für diese Fragen im Deutschen Aus- stellunoS- und Messeamt in Berlin organisiert habe», standen ans dem Standpunkt, a's einzige allgemeine, einzige internationale und einzige technische Messe die Leipziger Messe anzuerkennen. So lange dies der Fall sei, werde sie auch weiter die deutsche Haupt- und Weltmesse bleiben. Messe und Exporthandel hätten die ocmeinsame Aufgabe, die deutsche Ausfuhr zu fördern und ihr neue Wege zu erschlichen. Die Organisation des Leipziger Meß- amts, die die ganze kultivierte Welt mit einem Netz von eigenen Geschäftsstelle,, und ehrenamtlichen Vertretern überzogen habe, stehe zur Verfügung wenn das Reich in die Erportbcsörderung aktiv ein- greifcn wolle. Im Aicklrage der jächsiichei, Scaaisrcglcrung und insbesondere namens des Wirtschaflsministcriums hieh Wirtfchnstßmintftcr Dr. Krug v. Nidda di« Ehrengäste willkommen. Er wies auf die Ncuschöpfnngen zur diesjährigen-Frühährsmesse hin und betonte, cs wäre verfehlt, ans dieser Tatsache c>wa schließe» zu wolle», daß die Neubauten den Ausdruck einer sinaiiziell gniist'geii Entwicklung dorstcllien. Sie seien unter den schwerste» Opfern aller Beteiligten entstanden und brächten den zähen Willen der Beteiligte» zum Ausdruck, das große Werk der Messe trotz unendlicher Schwierigkeiten, wie sie die trost lose sinaiiz.rlle Lage Deutschlands bedinge, weiter zu entwickln in der Ileberzciignng, daß die hier gebrachten Opfer sich doch zum Nut zen und Wollte der Wirtschaft auSwirken. Der Minister bezeichnet« den Plan einer deutschen Stadt, zur Hebung des Fccmdenverkchrs eine internationale Organisation für die Ausfuhr »och einmal aufzuziehe», als Widerspruch gegen den ofl gepriesenen Gedanken -er Einigkeit und als Vergeudung der Mittel und Kräslc. Von der R«ichSregieru»g, die eine Verzettelung der ge währten Reichsbeihilfen keinessalls wünsche, dürft ernancl werlen, daß sie solche Bestrebungen von vornhcicin obwcist und nach wie vor die Mittel für diejenige Mess« zusamnienhält, die sich dank illrrr Tra dition seit Jahrzehnten als die einzige und ersolgrciche Messe oar- stelle. Die Grüße und Wünsche der Reichkrcgierung übcrbrachte Reichsarbeitsminister Wisse». Ein Erfolg d«r Messe lieg« gerade im gcgemvärligcu Augenblick der Neichsregierung bcsoichers am Herzen, stehe doch die deutsche Wirt schaft zur Zeit nicht nur lm Zeichen einer abnehmende» Konjunktur, sondern außerdem noch unter den Einfluss»»,, einer winterlichen Erstarrung, wie sie in diesem Ausmaße kaum je- mals dogcwesen sei. Fast ein Achtel t«r deutschen Arbeiterschaft » werde unmittelbar von vieler Arbeitslosigkeit betroffen. Drhcr nehme er stärksten Anteil au allen Veranstaltungen, die der deutschest ^ Wirtschaft und damit der deutschen Arbeiterschaft neue Beschäftigung i> vermitteln könnten. Eine derartige Vermittlerrolle habe die Le!p-» zig«r Messe von altcrsher inncgehaltcn. Es liege in der Natur der <, Sache, daß an dieser Stelle vorwiegend die Erzeugnisse de» F ert i g i nd u stri c zur Darstellung gelangten, desjenigen Teile» der deutschen Wirtschaft also, der einen besonders Hollen Prozentsatz an Arbeit enllialle. ES sei die Leipziger Messe mehr und inehr zu einer umfassenden und grandiosen Schau der deutschen Arbeit geworden, der deutschen Handarbeit und der deutschen Kopfarbeit, die es verstanden hätten, durch immer höhere Leistlinge», durch immer wechselnde Formen die Kauflust -es Inlandes »nd vor allem auch des Auslandes anzuregen. Möge es der Messe wiederum gelingen, ein mellcrcs Stück der Wellnachsrage für die deutsche Wirk, schass zu gewinnen, um durch die Macht der deutschen Arbeit die gro ßen Verluste der Vergangenheit wicderaufzuholcn. Der Minister gab sodann seiner Freude darüber Ausdruck, daß ein Teil der Messe, der seinem Arbeitsgebiet besonders nahe steht, heute in neuer Gestalt erscheine: di« Baum esse Sein innigster Wunsch sei, daß diese neue Einrichtung zur Lösung der brennendsten Probleme unserer gegenwärtigen Wirlschasls- und Sozialpolitik bes- irage, nämlich des Wohnungsproblems. Angcsichis fast einer Million wohnungSloser Haushaltung«» brauchten wii vor allem billige Wohngclegcnhcilen. Der Minister schloß m» der Hoff nung, daß die bevorstehende Messe auch die viele» großen Sorgen de» Relchsarbcitsministcrs ein wenig vermindern möge. Nach erläuternden Ausführungen des Direktors der Baumeffe, Stege», ann, folgte» Führungen durch die Technische M«sse und am Nachinllttag durch die innere Stadl Bei einem Frühstück wurden die Ehrengäste im Namen der Stadt Leipzig durch den Oberbürger meister Dr. Rothe begrüßt. Ter japanische Bolscbaste, Nagaoka Harukazu führte aus, was er und sein« Kollegen beute gesehen hüllen, Hab« ihn mit Staune» und Bcwiindcinng er füllt. Ter hohe Nus der Leipziger Messe in der ganzen Welt sei voll kommen gcrcchlscrtigt. Von Jahr zu Jahr erweitere sich daher ihr Wirkungskreis. Seit dem Vorjahre weide sic auch von Japan be schickt. In kultureller Beziehung leiste sie wichtige Hilfsarbeit an dem Ziele, die Völker einander näher zu bringen, ja man könne sagen, daß die Institution der Messe eine» nicht unwesentlichen Va» stein sür die Herstellung des Weltfriedens darstelle. DtzS Presse VSN 43 Nationen Der Reirftsarbei»sn»inisler zur Exporisrage Leipzig, 4. März. Am Sonnlaoabcnd vereinte die zur Messe nach Leipzig gekom menen Pressevertreter der traditionelle Presscabend tii der Harmonie. Anwesend waren die Vertreter von annähernd 300 führenden Zeitungen des In- und Auslandes, die insgesamt 4 6 Nationen repräsentierten. Direktor Voß sprach in seinen Be- grnßiingSworten den Wunsch ans, daß das Beisammensein der '/ccsse dazu beitragen möge, die Herzen der Völker einander innerlich weiterhin näherzubringen, das Vertrauen von Volk zu Volk zu beben und die Achtung vor den Leistungen der andern zu stärke» zum Nutzen des internationale» Gütcraiislauschcs, d. h. zur Hebung des Wohlstandes der Men'chhcit. Hieraus gab Gcheimrat Dr. Rosen- thal eine» kurzen Ueberblick über die wirtschaftspolitische Lage. Aus der Messe werde, wie er aussührte. das Auslandsgeschäft wahr scheinlich besser sein als das JnIandSgcschöst, das „nier der hohen Arbeitslosigkeit und der Ncparationslast zu leiden balle. Die Arbeits losigkeit könne nachllaliig nur durch Exportaufträge der Industrie gemildert werden. Infolgedessen sei die Bereitstellung von Mitteln sür die Erportpropaganda unbedingt notwendig. Die Leipziger Messe sei gerade ein Beweis dafür, daß mit geringen Mitteln Käufer ans allen Teste» der Welt heranznzicben sind. Seit Grün dung des Meßants habe die Zahl der ausländischen Einkäufer vo„ 4WV aus -"0 0(0 gesteigert werden können. Ter Gedanke der Exportförderung müsse Gemeingut des deutschen Volkes werden. Reichsarbeits minist er Wissel! betonte ebenfalls die Nolwcndigkcil, Arbeit durch Erport zu schasse». Wir seien arm an Rvhstossc», hätte» aller die Fähigkeit, gualisizierte Arbeit zu leisten Dieses Können des deutschen Volkes sei es, das der deut schen,Ware de» Absatz auf dem Weltmarkt sichere. Weil deutsche Arbeit in den Exportwaren ihren Niederschlag gefunden habe, wür de» dies« vom Ausland gekauft. Diese Gabe des deutschen Volkes müsse als sein kostbarster Besitz Pfleglich behandelt werden. Gewiß hätten wir soziale Lasten in enormem Ilmsonge, aber ohne diese soziale Fürsorge hätten tue deutschen Waren nicht so ihren Weg ins Ausland gesunde». Auch das soziale Gebäude sei nach dem Kriege leer geworden und habe mit neuem Inhalt angesüllt werden müssen. Wiederhochzukommcn sei nur möglich, wenn wir deutsches Hirn und deutsche Handarbeit, den Rohstoffen zugesetzt, exponieren können. Wenn die Messe in diesem Sinne sür Absatz sorge, und die Propa ganda dementsprechend gestalte, so tue sie das. was im Interesse iinscrcs Landes getan werden müsse. (Lebhafter Beisatz.) Die Grüße des Ncichtzpressechefs übcrbrachte Dr. Schulze von der Prcsscadlcllling des Auswärtigen Amts, der die Bedeutung der Messe sür die geistige Annäherung der Völker hervorhob. Für die Vertreter der deutschen Presse sprach u. a. Chefredakteur C.egsried Hartman» (DAZ.), der besonders die Fortschritte der Branchen- loiizenlratjon betont«. Für die Vertreter der ausländischen Presse sprach von KUg eigen. Er betonte, die Ausgabe der ausländischen Pressevertreter sei cs, die strenge Wahrheit zu ermitteln und in ihren Ländern zu verbreiten. Uiuer der zum Teil glänzenden Oberfläche im Deutschen Reich berge sich häufig die bitterste Not. Das Ausland, habe Interesse daran, daß das Reich wieder hoch- ' komme, damit es leisten könne, ivas ihm auferlegt werde. Aus den weiteren Reden seien noch die Ausführungen des Hollän- : ders van der Borg erwähm, der sich- gegen die Selbstzerflei. « schling in Deutschland und gegen di« Messezersplitterung wandte. Don Höhepunkt des Abends bildete eine snnkontcle- phonischs Unterhaltung des Reichsarbeitsminisllers Wisscil mit dem a»i«r!kanischcn Handelsminister. Zwei neue Metzhäuser Zwei neue Meßhäuser, beide monumentale Neubau- len und Schöpjiiiigen zu dem Zwecke, die in der Stadt überall zcv- strcut gewesenen Ausstellungen der verschiedene» Branchen zu sam meln, konnte» am Meßsonntag trotz Kälte uns vielfacher anderer Hindernisse programmgemäß dem Messevcrkchr übergeben werde». Vormittags wurde in der Grimmaischen Straße das nenerbaule geräumige S ü ß war e n m e ß h a u s erössnet, das der gesamten Süßwarenbranche Raum bietet, dessen Messestände fast lückenlos besetzt sind und das der Grundstück-Akliengcscllschlist Grimmaische Straße 26 gehört. Der Vorsitzende des Aussichtsrates dieser Gesellschaft, Dr. Ptetrowsky, hielt die Begrüßungs ansprache an die Gäste, in der «r die Notwendigkeit der Errichtung dieses Baues besonders hervorhob. Es ist beabsichtigt, in dieses Meß- Haus nach uns nach auch die gesamte Nahnmgsmittelbranche heran- zuzichcn. Spät am Nachmittag wu,de dann das Groß incßhau» Peters Hof erössuct. Direktor Hoffman» begrüßte die erschiene nen Ehrengäste namens der Messe- und Ansnellnngs Aktieiigescll- scl>ast und gab eine» Bericht über das Werden und den Zweck der monumentalen Neubaues. Dabei erklärte er auch, daß der Messe- ' und Ansstellungs-A.-G. 120 000 Quadratmeter AuSstcllungSsläche, das sind 50 Prozent der gesamte» Fläche überbau»» zur Verfügung steht. Der Petcrsllof ist in der Rekordzeit von 12 Monate» errichtet worden. Namens der Aussteller »ahm zunächst Koiiimerzienrat K i th c l-Nürnberg das Wort, der für den Reichsvcrband der Spielwarcnindustrie den Dank ausdrückte sür die Zurvcrsügiiiigsteh lung eines so wundervollen Ausstellungsraumes. Für das Kunst, gewerbe, das «bcuälls im Pctcrsbos unlergcbracht ist, sprach Herr Hnbcr-Münchcn und für die Musikinstrumente, die ganz oben im 6. Stock domizilieren, Herr Simon-Leipzig. » In der Propste lkirche. St. Triultatiskirche, wurde anläßlich der Messe-Crössnung am gestrigen vormittag durch Bischof Dr. Schreiber ein feierliches Pontifikalamt' gehalten. Um 11 Uhr fand in der Prinz-Eugen-Straste di« Grundsteinlegung der K KV.-Gedächtniskirche statt. Ueber dies« Feie», sowie über den Festakt lm KausmLn»! l Nischen Berelnshaus. werden wir noch ausführlich berichten. lieber die GeschästSentwicklung läßt sich am ersten Tage noch ! nichts sage». Es dürste wohl nicht leicht eine frühere Messe nach weisbar sein, die unter den gleichen sibirischen Auspizien vorbereitet und begonnen werden muh e. Die Soiidcrzüg«, die gut besetzt sind, lausen vielfach mit Verspätungen ein. Heute steht das Thermo- mcler schon morgens am Nullpunkt. Vielleicht daß die begonnen« Woche den langersehnten Witterungsumichlag und damit auch eine wesentliche Erleichlcrung dcS MasscnverkchrL mit sich bringt. V Der Lan-esparleikag -es Zentrums findet am Sonntag, den 17. Mürz, vorn,. 11 Uhr in Dres den statt. Da» Referat über Rrichspolitit wird voraussichtlich der neue Borfitzend« der ZentrumSpartri, Prof. Tr. KaaS, vi. d. R-, übernehmen. Ei» zweite» Rckerat wird die Bedeutung der dir»- jührigen Kommunalwahlen würdigen. — Tie Parteifreunde werde« ä schon heute gebeten, sich de» PasfiouSsonntag für den Parteitag frei-' ^" zuhalten.