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»iesem hall« sich aber auch L. ivegen fahrlässiger Tötung uns iahr'.ässiger Körperverletzung zu veranlivorlen. Das Landgericht Potsdam erkannte aus Freisprechung und ging dabei van der Erwägung aus, daß L zivar durch die Besckxttfnng des Betriebs- stoises sich einer pslichtwidrigen Unterlassung seiner besonderen chm als Fahrlehrer obliegende» Sorgsaltspslicht schuldig gemacht habe, doch sei die Voraussehbarkeit sür den tödlichen Ersoig des Unfalls nicht gegeben. Dagegen richtete sich die Revision der örtlichen Ctaatsanivaltschast. Das Reichsgericht nahm ebenfalls an. daß die Voraussehbarkeit nicht gegeben sei. da gegen müsse Beihilfe nach K 24 Abs. 1 Nr. 1 des Gesetzes über dev Verkehr sür K ra st sah r zeuge zur Aushebung des ergangenen rcispruchs führen, denn nicht nur derjenige, der ohne die nötige rlaubnis zu besitzen ein Kraftfahrzeug führt, wird bestraft, sonder» auch derjenige, der dem ohne Führerschein sahrenden Kraftfahrer Beihilfe leistete. Dies habe der Angeklagte aber durch die Beschaffung des Brennstosses getan, und dieser Ta>> besta»d bedürfe noch der Erörterung. 50« Jahre Leipziger Kulmacherinnung Leipzig, 8 Januar. Die Leipziger Hutmacherin»,,ng veranstaltete am Sonntag an läßlich ihres 500jährigen Bestehens im Hotel Fröhlich einen Fest abend. Die Feier wurde eingeleitet durch musikalische Darbietungen. Obermeister C. tz. Wolf hielt die Festrede. In beifällig aufge- nommenen interessante» Ausführungen gab er eine» Rückblick über di« Entwicklung des Hutmachcrhandwerks und über die Entstehung der Leipziger Innung. Stadtrat Dr. Nitzsche übcrbrachtc die Glückwünsche der Stadl Leipzig. Alls Vertreter des Sächsischen Land tags sprach Tel,ulrat Rollig. Obermeister Büttner von der Dresd ner Hutmachcrinnung überreichte der Iubelinnung eine Tischbanner- schlcise. Für die Hulmacherinnung Chemnitz sprach Hutmachcrincist.-r Teich. Die Feier fand ihren Höhepunkt in oer lleberreichnng zahl reicher Ebrendiplome an langjährige Mitglieder. Mit eine,» Fcü- kommcrtz sand die Feier ihren Abschluß. ckemnilr, rv/icksu. krauen Im allen Annaberger Silbermühlen-Slollen Annaberg, 8. Januar. Das Tageblatt „Annaberger Wochenblatt" berichtet über einen fachmännischen Besuch des sich unter der Stadt hinziehen den verlassenen S i l b e r in ü h l e n - S t o ! I e n s u. a.: „Der SiDerniühlensiollen, der bereits lange vor dem Jahre 1000 be standen haben mag und dessen Cntstehungsgeschichte unbekannt ist, stellt seinem Vau,nach zu urteilen, ein regelrechtes Ausbente- werk dar. das der Förderung von Silber und Kcchait diente. Drei bergkundige Leute halten einen Erkundnngsgang seit langem planmäßig vorbereitet und die nötigen Vorsichtsmaß regeln getroffen. Sie berichten u. a.: Ter Stollen verengte sich mehr und mehr »nd bildete zuletzt ein« schmale, stellenweise 8—lO Nieter hohe Schlucht. Unwillkürlich blieben wir stehen beim Anblick dieser gewaltigen von Menschenhand geschasienen Felsbildungen. Was für maßlose Arbeit war hier ohne Bohr maschine in Handarbeit mit Schlägel und Eisen geleistet worden! Ueberall lagen die hcransgearbeiteten Felsstücke. das „Gezähe", am Boden, vermischt mit erzhaltigem Gestein, das man bei der Schnelligkeit des damals ausgeiibtcn Raubbaues nicht mit herauÄresördert halte. Was aber unser Hanpta>,genmerk er regte, ivor die überraschende Tatsache, daß noch viele unab- ge baute Silbermassen an den Wanden in Gestalt vieler verästelter Adern sestgestellt werden konnten Wie gebannt waren wir. Was uns alles hier unten im Schein unseres „Geleuchts" entgegenschimmerte und funkelte, war nicht nur Quarz und Pechblende, sondern wirkliches Silber, dessen »och vorhandene Menge wir nicht zu ermessen in der Lage waren. Jeder von uns sah im Geiste hier unsere Altvordern bei der Arbeit als mackere Bergmünner. Wir konnten hier in der Tiefe, abgeschlossen von der Aukenwelt. Ruse der Be wunderung iür die achtunggebietenden Werke der Steiger und Häuer nicht unterdrücke»". Manoel an Kleinqekd Chemnitz, 8. Januar. Immer wiederkehrendc Beschwerden Chemnitzer Firmen über unzureichende Zuteilung von Kleingeld seitens der Banken, haben die .Handelskammer in Chemnitz ver. anlaßt, die dortige Ncichsbankstelle uni bessere Versorgung des Chemnitzer Bezirks mit Kleingeld zu bitten. Die Reichsbank- stclle hat daraus erwidert, daß sie sich wohl dauernd bemühe den Bedarf zu befriedigen und auch vorzugsweise Zuteilung von der Neichshauptbank erreicht habe, wenn trotzdem die Wünsche der Wirtschaft auf Zuteilung bestimmter Stuckelungen nicht immer Hallen erfüllt werden können, liege das daran, daß die Münzstätten bis zur Grenze der Leistungssähigkeit mit der Ausprägung von 5 RM- und 1 Rpf-Stüchen beschäftigt seien und daß andererseits das Arägosoll in 10 Rps.-Stücken erschöpft gewesen sei. Echo» in nächster Zeit dürse eine Besserunng dieser Zustände erivartet iverden. tz. Zwei Opser einer Kohlengasvergiftung. Am Montag wurde in Freiberg in einer verschlossenen Wohnung der Olbernhauer Straße ein dori zur Untermiete wohnendes Hüt- tenarbeilcrsehepaar tot ausgesunden. Es dürste Unglückssail durch Kohlenoxpügas vorliegen, das einem zu früh geschlossenen Oien entström! war. Spuren eines gewaltsamen Todes waren nicht vorhanden. Ehczwar nun erst seit einem Jahr verheiratet. tz. Saison- und Inventurausverkäufe. Die Handelskammer zu Chemnitz ist »i letzter Zeit vielfach auf die irrige Meinung gestoßen, daß die Wintersaison- und Inventurausverkäufe bereits am 10. Januar beginnen dürften. Sie macht deshalb ausmerksam. daß sowohl im Bezirke der Kreishauptmannschaft Chemnitz als auch in, Bezirke der Kreishauptmannschast Leipzig die Wintersaison- und Inventurausverkäufe nur in der Zeit zwischen dem 15. Januar und 15. Februar, während einer Dauer von 14 Kalendertagen stattfinden dürfen. 5>U5 cker j-surilr l. Durch Husschlag schwer verletzt. Bei dem Gutsbesitzer Popig iu Hennersdorf wurde Montag mittag der Kutscher Alfred Seidel durch ein Pferd derart geschlagen, daß er einen schweren Schädelbruch, eine Gehirnerschütterung sowie innere Verletzungen davontrug. Seidel wurde mittels Krankenautos der Freiwilligen Sanitütskolonne vom Roten Kreuz in be wußtlosen! Zustande nach dem Städtischen Krankenhaus in Görlitz übergeführt; sein Zustand ist besorgniserregend. l. Störungen durch Rauhreis. Am Sonnabend kam es in verschiedenen Orten des Löbauer Bezirks zu anhaltenden Störungen in der Stromzusuhr, da infolge des starken Rauh reifbehanges mehrere Ueberlandleitungen des Hirschfelder Groß kraftwerkes gerissen waren In Lübau und in Neugersdorf war die Stromversorgung am Sonnabend fast den ganzen Tag 'ahmgelegl. Die Umstellung der wichtigeren Ueberlandleitungen auf unterirdische Kabelverbinönngen wird in Erwägung gezogen werden müssen. l. Todesfall. Am Montag starb in Bautzen nach längerer Krankheit, Strumpswarenfabrikant Oskar Krumbholz. Der Verstorbene war seit vielen Jahren Branddirektor und Kom mandant der Freiwilligen Feuerwehr Bautzen. l. Die katholischen Standesvereine der Pfarrgemeinde Schirgiswalde ivaren übereingekommen, dieses Jahr von den sonst üblichen Einzelveranstaltungen abzusehen und dafür eine gemeinsame Weihnachtsfeier zu veranstalten. Die selbe fand am Dreikönigssonnlag im Erckgericht statt, der große Saal war bis auf deu letzten Platz besetzt. Zunächst schuf der stets dienstbereite Cäcilienchor mit einigen ganz vorzüglich ge sungenen Chören die recht« iveihnachtliäie Einstimmung der Festversammlung. Besonders gefallen konnten der vierstimmig gemischte Chor „Singt unsrer Frau das hohe Lied" von Philipp und Joses Meßners vierstimmiger Mannerchor „In dulci jubilo". An diese Wcihuachtsgesänge reihte Pfarrer Mott seine Wcihnachtsbotschaft an seine Pfarrgemeinde. Ausgehend von der Wcihnachtsbotschaft auf Bethlehems Fluren erörterte er in von tiefem Ernst getragenen Worten die brennenden Gegen wartsprobleme in der katholischen Familie, der katholischen Pfargemeinüe und der gesamten Diözese. Möge Gott im'kom mende» Jahre mehr Leben, mehr Liebe und mehr Licht schenken. Ein Krippenspiel, zusammcngcstellt nach alten Spielen und Weisen von Clemens Nenmannn, bildete den Mischluß der wohl- gelungenen Veranstaltung. I» tiefer Ergriffenheit folgte die Versammlung der Darstellung. Nenerfüllt von stiller Weih- nochtssrcnde kehrte jeder nach seinem Heim zurück. Das 1. Dresdner Knallen- und Jugendorchcster vcranstollete im Gewcrbehause ein W e i h na ch t s k o n z e r t. Beim Glanze der Wcihnacbtskerzen erfolgte ans dem Podium der schneidige Aufmarsch des „Tambourzuges", der von M. Zangenberg ge leitet wird. Die jugendlichen Musiker zeigten in mehreren Musik- nmmnern illre Gewandtheit und Eraktheit im Trommeln und Ge brauch der Onerpseise. Eine Abdämpfung der Trommlcrabteilung wäre erwünscht gewesen, da bisweilen die Qncrpfeiser kaum durch dringen konnten. Ernst Ha Heck führte dann die ,,Streicher-Ab teil,,ng" ins Tressen. Ein stattliches Orchester bekundete, daß viel Fleiß und Rüche ans das Einslndicrcn der Werke gelegt worden und das; die smige Schar mit Lust und Eifer bei der Sache war. Die „Ehre Gottes in der Raiur" (Beethoven) und die Ouvertüre zu „II Re Pastore" (Mozart) hinterließcn recht gut« Eindrücke. Aber auch hier müßte dem Schlagzeug ein Dämpfer aufgesetzt werden. Der Saal war dicht gefüllt und die musikalische Jugend fand viel Beifall. An derer Verpslichtnugen halber konnte ich das weitere Programm nicht verfolgen. —Ist— Bergkristall Eine Erzählung von Adalbert Stifter- 6. chortieyung.I Abermals nach einer Stunde wichen die dunkeln Wälder zu beigen Seite» zurück, dünustehende Bäume, teils einzeln: Eichen, teils Birke» und Gebüschgruppen cmpsingen sic, geleiteten sie wei ter, und nach kurzem liefen sie aus den Wiesen in das Millsdorfcr Tal hinab. Obwobl dieses Tal bedeutend tiefer liegt als das von Gschaid uns auch m» so viel wärmer war, daß man die Ernte immer um vierzehn Tag« früher beginnen konnte, als in Gschaid, so war doch auch liier der Boden gefroren, und als die Kinder bis zu den Loh- uno Walkwerken des Großvaters gekommen waren, lagen auf dem Wege, aus den die Räder oft Tropfen hcrausspritztcn, schöne Eis- täseichcu. Ten Kindern ist das gewöhnlich ei» sehr großes Ver gnügen. Die Großmutter hatte sie kommen sehen, >var ihnen enkgcgen- gcgangen, nahm Samia bei den erfrorenen Händchen und führte sie in di« Stube. Sie nahm ihnen die wärmeren Kleider ab, sie ließ in dem Ösen »acblcgcn uns fragte sic, wie es ihnen im Hcrübcrgchcn ge gangen sei. Als sie hieraus die Antwort crbalten hatte, sagt« sie „Das ist schon recht, das ist gut, es freut mich gar sehr, daß ihr wieder ge kommen seid: aber heute müßt ihr bald fort, der Tag ist kurz, »ud es wird auch kälter, am Morgen war es in Millsdors nicht ge froren." / „In Gschaio auch nicht", sagte der Knabe. „Siebst du, darum müstt ihr euch sputen, daß euch gegen Abend nicht zu kalt wird", antwortete die Großmutter. Hierauf fragte sic, was die Mutter mache, was der Vater «achc, und ob nichts Besonderes in Gschaid geschehen sei. Nach diesen Fragen bekümmert« sie sich um das Essen, sorgte, das; cs früber bereitet wurde als gewöhnlich, und richtete selber den Kindern kleine Leckerbissen zusammen, von denen sie wusste, daß sie «ine Freude damit erregen würde. Dan» wurde der Färber ge rufen, die Kinder besamen an dein Tisch ausgedcckt wie große Per sonen und aßen nun mit Großvater und Großmutter, und die letztere legte ihnen hierbei besonders Gutes vor. Nach dem Essen streichelte sie Saunas unterdessen sehr rot gewordene Wangen. Hierauf ging sie geschäftig hin und her und steckte das Kalbfell räuzchcii des Knaben voll, und steckte ihm noch allerlei in die Taschen. Auch in die Täschchen von Sauna tat sie allerlei Dinge. Sie gab sedem ein Stück Brot, cs auf dem Wege zu verzehren, und in dem Nünzchcn, sagte sic, seien noch zwei Weißbrote, wenn etwa der Hunger zu groß würde. ' „Für die Mutter habe ich einen gut gebrannten Kaffee mit gegeben", sagte sie, „und in dem Fläschchen, das zngcstopst und gut verbunden ist, befindet sich auch ein schwarzer Kafsccausgnst, ein besserer, als die Mutter bei euch gewöhnlich macht, sie soll ihn nur kosten, wie er ist, er ist eine nwhrc Arznei, so kräftig, daß nur ein Schlückchen de» Magen so wärmt, daß cs den Körper in den kälte sten Wintertagen nicht frieren kann. Die anderen Sacken, die in der Schachtel „nd in den Papiere» im Ränzchen sind, bringt unversehrt nach Hause." Da sic noch ein Weilchen mit de» Kindern geredet hatte, sagte sie, daß sie gehen sollte». „Habe acht. Sanna", sagte sie, „daß du nicht frierst, erhitze dich nicht: und daß Ihr nicht über die Wiesen hinauf und unter den Bäumen kauft. Kommt etwa gegen Abend ein Wind, da müsst ihr laugsamcr gehen. Grüßet Vater und Mutter und sagt, sie sollen recht glückttck« Feiertage haben." Die Großmutter küßte beide Kinder auf die Wangen und schob sie durch die Tür hinaus. Nichtsdestoweniger ging sie aber auch selber mit, geleitete sie durch den Garten, ließ sie durch das Hnitcrpsörlckcu hinaus, schloß wieder und ging in das Haus zurück. Die Kinder gingen an den Eistäfclchen neben den Werken des Großvaters vorbei, sie gingen durch die Millsdorfer Felder und wen deten sich gegen die Wiesen hinan Als sie aus den Anhöhen gingen, wo, wie gesagt wurde, zer streute Bäume und Gebüschgruppen standen, fielen äußerst langsam einzelne Schneeflocken. „Sichst du. Tanna", sagte der Knabe, „habe ich cs gleich ge dacht, daß mir Schnce bekommen; weißt du, da wir von Hause weg- gingcn, sahen wir noch die Sonne, die so blutrot war wie eine Lampe bei de»; heiligen Grabe, und jetzt ist nichts mehr von ihr zu Rundsunkatlenläler Scherllusky sreigelasseu Er bestreitet jede Schuld, ist aber wieder erkannt warden. Der am Sonnabend von der Berliner Kriminalpolizei verhajtete Mitbeteiligte an dem Rundsunkattentat, bei dem bekanntlich der „Vorwärts"-Redakteur Schwarz entführt wurde, während ein Kommunist eine Propagandarede für das Panzerkieuzervolksbegehren hielt, ist bereits miede? auf freiem Fuß gesetzt worden. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft be steht bei Scherlinsky, einem Abteilungssührer des Roten Front- kämpserbundes. keine Verdunkelungsgesahr und kein Flucht verdacht, weil er in der Dresdener Straße eine feste Wohnung hat. Scherlinsky selbst, der am Sonnabend eingehend verhört wurde, bestreitet jede Beteiligung an der Angelegenheit. Bet einer Haussuchung in seiner Wohnung sind jedoch diejenigen Kleidungsstücke gesunden worden, die der Täter nach der Be schreibung des Redakteur» Schwarz seinerzeit getragen hat. Als Scherlinsky dem Redakteur Schwarz in diesen Kleidungsstücken vorgeführt wurde, hat er ihn auch aus das bestimmteste wteder- erkannt und als denjenigen der Kommunisten bezeichnet, der ihn während der ganzen Entsührungssahrt mit einem Revolver bedroht hatte. Die Akten werden nunmehr der Staatsanwalt, schaft übermittelt werden, die sicherlich Anklage wegen Be drohung stellen wird. Allerdings muß dabet die rechtliche Frage geprüft werden, ob dieses Delikt auch tatsächlich in Frage kommt, da die Masse bekanntlich nach den Aussagen der Kom munisten überhaupt nicht geladen war. Dresdner Lichtspiele Prinzeß-Theater. Bereils eine dritte Woche feiert Hcnny Porlenin der gelungene» Posse „ L i e b e i m K u h sta ll" große Triumphe Schon der Titel verrät, daß mit drastischen Mitteln ge arbeitet wird. Hennh Porten in der Doppelrolle einer Kuhmagd und Gräfin ist unübertrefflich und das Milieu, in dem sich alles abspielt, mit viel Humor gezeichnet. Ein verschuldetes Gut, ehemalig« Kriegskameraden des Besitzers als Knechte, die Gräfin selbst alz Magd, in die sich der Herr verliebt, sind die Quellen komischster Situationen, so daß niemand ernst bleiben kann. Zentrum-Lichtspiele. „G'schichten aus dem Wiener Wald" In der umsangreichen Serie der typischen Wiener Filme einer, der in aller Anspruchslosigkeit nett, sympathisch, lustig uns auch sentimental ist, also die richtige Mischung hat. Jeap Speyer führt mit Geschmack, Laune und Gefühl Regie in dieser Liebes, gcschichte zwischen dem seiche» Leutnant und der Kantinen,virts- wchter. Natürlich „kriegen" sich die beiden Liebenden aller Schicksals- tttckcn zum Trotz am Ende dock, noch. Kammer-Lichtspiele. Von den inneren seelischen Kämpfen einer Frau, die aus einem Fehltritt erwachsen, erzählt der Russensilm „Das Kind desonderen". Mit der bekannten Eindringlich, keit und Ernsthaftigkeit ist die Tragödie eines Ehepaares geschildert. Die Frau hat sich des Ehebruchs schuldig gemacht und wird nun die Zielscheibe geißelnder Klatschzungen. Der Mann erträgt die Schmach mit dumpfer Schwere und Melancholie, liebt die Frau aber immer noch, die ihre Irrung schon längst bitter bereut. Di« Lösung der Konflikte bringt ein Brand — das Ganze spielt sich innerhalb der Mauern einer Feuerwchrkaserne ab — im Hause der Frau. Ihr Mann rettet das Kind des anderen vor dem Flammentod und findet durch diese Tat den Weg zu seiner Frau zurück. Anna Sten offenbart sich in der Nolle der Frau von neuem als ganz große Men- schcndarstcllerin. Dresdner Schlachlviehmarkk vom 7. Jan. Auftrieb: 85 Ochsen, 231 Bullen. 224 Kühe, 32 Färsen, 9 Fresser. 611 Kälber, 543 Sckiafe, 2434 Schweine, zusammen 4109 Stückr. Die Preise betrugen nach amtlicher Feststellung sür 50 Kg. Lebendgewicht in RM.: 1. Rinder: A. Ochsen: 1 a> 56-61. k>) 45-52, 2. a) 35—42. b) —; B. Bullen: 1. 55 bis 59. 2. 48—52, 3. 40-45; C. Kühe: 1. 50—54. 2. 40—47. 3. 30-36, 4. 25—28: D, Färsen (Kalbinnen): 1. 54-58, 2. 42 bis 50: E. Fresser 35-^2. 2. Kälber: 1. —. 2. 78—83. 3. 70 bis 76. 4. 58—68. 3. Schaic: 1. a> — b) 60—66. 2. 50-58, 3. 42 bis 48. 4. Schweine: 1. 81—83. 2 79-80, 3. 76-78, 4 —. 5. 6. —, 7. 70—73. Geschäftsgang: Rinder, Kälber, Schafe mittel. Schweine gut. Uebcrstand: 13 Schaie. erblicken, und nur der graue Nebel ist über den Baumwipseln oben Das bedeutet allemal Schnee." Die Kinder gingen freudiger fort, und Sanna war recht froh, wenn sie mit dem dunkeln Acrmel ibrcs Näckchcns eine der fallenden Flocken ausfangen konnte, und wenn dieselbe recht lange nicht auf dem Acrmel zerfloß. Ais sie endlich an dem äußersten Rand der Millsdorser Höhen angckommen waren, wo cs gegen die dunkeln Tannen des Halses lnneingeht. war die dichte Waldwand schon recht lieblich gesprenkelt von den immer reichlicher herabfallenden Flocken Sie gingen nunmehr in den dicken Wald hinein, der den größten Teil ihrer noch bevorstehenden Wanderung einnahm. Es geht von dem Waldrand noch immer auswärts, und zwar bis man zur roten Unglttckssäule kommt, von wo sich, wie schon oben angedentct wurde, der Weg gegen das Tal von Gschaid hinab wen det. Die Erhebung des Waldes von der Millsdorfcr Seite aus ist sogar so steil, daß der Weg nicht gerade hinan geht, sondern daß er in sehr langen Abweichungen von Abend nach Morgen und von Morgen nach Abend hinan klimmt. An der ganzen Länge des Weges binauf zur Säule und hinab bis zu den Wiesen von Gschaid sind hohe, dichte, ungclichtete Waldbeständ«, und sie werden erst ein wenig dünner, wenn man in die Ebene gelangt ist und gegen die Wiesen des Tales von Gcschaid binaus kommt. Der Hals ist auch, wenn er gleich mir eine kleine Verbindung zwischen zwei großen Gebirgsbäuptern abgibt, doch selbst so groß, daß er, in die Ebene gelegt, einen bedeutenden Gebirgsrücken ahgeben würde. Das erste, was die Kinder sahen, als sie die Waldung betraten, war, daß der gefrorene Boden sich grau zeigte, als ob er mit Mehl besät wäre, daß die Fahne manches dünnen Halmes des am Wege hin und zwischen den Bäumen stehenden dürren Grases mit Flocken beschwert war, und daß aus den verschiedenen grünen Zweigen der Tannen und Fichten, die sich wie Hände öffneten, schon weiße Flämmchen saßen. „Schnett es denn jetzt bei dem Vater zu Hause auch?" fragte Sauna. „Freilich," antwortete der Knabe, „es wird auch kälter, und du wirst sehen, daß morgen der ganze Teich gefroren ist." „Ja. Konrad," sagte das Mädchen. Es verdoppelte beinahe seine kleinen Schritte, um mit denen des dahtnschreitenden Knaben gleich bleiben zu können. (Fortsetzung soigt' ^