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Sächsische Volkszeitung : 09.01.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192901090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19290109
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19290109
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-01
- Tag 1929-01-09
-
Monat
1929-01
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 09.01.1929
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att, ««. zehnlen i, elw« Hel, der ute ein soll de nun !» dann n wer- andere »t> di« 'uch be- sterben. enzel i ein« lndwirt irarlig« n »er- al ous- r. und rwlsser« Mcher rstreckt« ei und nt dar» sie der !rt, dl« frieden m und t Ge er sehr Dr. Mensch ne Be lassen er li«- >S vor- rasbar. anyten :r Ver« -r der. lbstver- mar. statt in s »der« , e r t e. reiche erwehr, er Lei- Mitter- den ist lbstent- en find rte die nabend rochen, >. Di« Polizei wurde onntag Dies- odlerin letzung über« lekam- eckver- l beim setzung -sichert, n, der bow- mäßem Georg in den sichtig« mkbar« lst- . Rip. ge de» großen n Hel- toskau eipzig: achsen. Fron. d 1 Wiener Absattssrattslik Die Wiener ..Reichspost" gibt nachacnkliche Zahlen über dt« Aenderungen des Religionsbekenntnisses ta Wien. Angesichts der Tatsache, daß in Wien in dem Zeit raum ISIS bis 1927, also in den neun Nachkriegsjohren,140 043 Personen aus ihrer Neligionsgrnossenschasl ausgetreten sind, also im Durchschnitt jährlich 15 589 Personen, während der Jahresdurchschnitt der Austritte vor dem Kriege im Zeitraum 19M bis 1919 nur 2264 Personen, in den Kriegsjahren nicht ein mal 2000 Personen betrug, wird festgestellt: „Es ist dies die höchst« Zahl von Kirchenaustritten. di« jemals in Wien ver zeichnst wurde. Seit den Tagen der Reformation und Gegen reformation gab es kein« kirchliche Bewegung in Wien, welche so breit« Schichten der Bevölkerung ersüllte, als die Kirchen- austrittsbewegung des letzten Jahrzehnts". Von den 140 043 Personenn, die in den neun Nach kriegsjahren ihre Religionsgenossenschast verlieben, waren 1 1 9 870 Katholiken (im Jahre 1927 allein 28837: durch schnittlich in den neun Jahren 13 319). 10 566 Protestanten und Altkatholiken. 8994 Mosaisch« und 613 Angehörige anderer Be kenntnisse. Bei Einrechnung der Gewinn« im gleichen Zeit raum beträgt der Verlust der Katholiken noch immer 113 906, der mosaischen Religion 6862 Personen, während für Protestan ten und Altkatholiken sich ein Zuwachs von 80 415 Personen ergibt. Die große Mehrzahl der In den neun Nachkriegsjahren aus ihrer Rcligionsgenossenschast Ausgetretenen wurde Kon. sessionslos. nämlich 89577 Personen, davon im Jahre 1927 allein 28 252 (89.1 Prozent der in diesem Jahre 31789 Ausgetretenen)! Dabei ist allerdings zu beachten, daß die Ucbertritte zu staat- lich nicht anerkannten Religionsgesellschaften (Sekten) von der Statistik nach einer Ministerialverordnung aus dem Jahre 1870 den Konfessionslosen zugebucht werden. Ebenso ist in Rechnung zu ziehen, daß die amtliche Statistik dir Ucbertritte Konfessionsloser zu einer gesetzlich anerkannten Religion?, genossenschast. also auch die Rüchkehr konfessionslos Geworde- ner zu ihrer Kirche, nicht verzeichnet; ein Umstand, der, wie die Erfahrung lehrt, besonders sür dir Feststellung der effek tiven Verlustziffer der katholischen Kirckze sehr stark ins Gewicht fiele da die Anmeldungen reuiger Rückkehr häufig sind. Auch die Kinderzahl der konfessionslos Gewordenen sowie der zu ihrer Kirche heimgekehrten Konfessionslosen wird von der amtlichen Statistik nicht verzeichnet. (Immerhin „dürste die nächste Volks zählung den Höchststand an Konfessionslosen ergeben, der jemals in Wien zu verzeichnen war". Unter den Uebertritten zu einer anderen Religionsgenossenschast ist di« Zahl der Frauen, unter den konfessionslos Gewordenen die Zahl der Männer höher. Mit Recht sagt die Reickspost. die Konfessionslosigkeit sei „aus einem Phänomen der Seltenheit zu einer Massenerschsi» nuna" geworden; allerdings trete diese Erscheinung ..nicht allein in Wien und im übrigen Oesterreich, sondern überall in Europa Nach dem Kriege in bemerkenswerter Weise" hervor. Man kann ruhig hinzusügen. daß dieses Anschwellen der Konsessions- losigkeit mit dem Wachstum der marxistischen Be wegung zusammenfällt, die außer in Rußland, besonders in Oesterreich die religiösen Bekenntnisse, und zwar hier vor allem das katholische, grimmig bekämpft. Die Kirchenauslritte. die aus die sozialdemokratische, mit wirtschaftlichem Terror arbei tende Abfallshetze zurückzuführen sind, werden von der Statistik leider ebenso wenig ersaßt, wie die vielen Widerrufe erpreßter Austrittserk'ärungen. Es ist übrigens gewiß kein bloßer Zufall, daß die näm lichen statistischen Mitteilungen des Wiener Magistrats, die eine DWdenlen un- Schulsrage er- zum mmig« Vokal- Pem« k. Ms kariiollrrksn Vereins dlttsn wie, Ibra Vsrstnscteuvkesvbsn^ kln1etrtskse«sn, Programm» usw., «turvb un»«e« Oeuskse«! b»r»t»IIvn ru I»»»«n. /4uf r«>«pkoniseb»n änrul kvmmi «In Vselevtsr unserse sstem« »ue kntss«r«nn«km» «t«> ^uste«8«« «Oe V«rl»r und Oeu«k«r«I »lllele vr»»«I«n vre»«I«n ». 1, Ko>i»r»ir»»e 1?, »ernru» 21042 verakung sür Rundfunkteilnehmer Die Rundfunktechnik ist auf dem Weg«, dem Teilnehmer das ören so brgurm wie möglich zu machen. Die Industrie baut . ute Empfänger, die, beispielsweise mit Einknopsbedienung versehen vom Besitzer nicht viel Geschicklichkeit verlangen und die deshalb auch eine besonder« Sachkenntnis voraussetzen. Dieser Weg muß weiter brschritten werden, wenn der Rundfunk- empfang Allgemeingut werden soll; denn die Hörer ohne tech nisches Fachwissen werden in der großen Gemeinde der Teil nehmer immer in der Mehrzahl sein. Sie werden ständig einen Apparat begehren, der etwa wir ein Fernsprechapparat mit wenigen Bedienungsgriffen einwandfrei arbeitet. Hat der Teilnehmer ein solches Gerät in Händen, so ist er. infolge der Eigenart und Kompliziertheit eine» Rundfunkempfängers, doch nicht aller Schwierigkeiten überhöht n. Während des Gebrauchs treten Störungen de» Empfanges auf, deren Ur sache sehr verschiedener Art sein kann. Sie liegt entweder im Gerät selber etwa in den Röhren, oder in den Batterien. Hörern, Zuführungen usw Zahlreich sind indessen auch die Uber die Antenne und die Erdleitung in den Empfängern ge langenden Geräusche, hcrrührend von elektrischen Anlagen in der Umgebung oder von atmolpärischer Elektrizität. Der Ungeübte wird die Fehlerquelle meist nicht finden können; es fehlt an Er fahrung und an Meßinstrumenten. Da ein« gewisse Kom pliziertheit beim Rundfunkgerät, so weit es nicht mit Detektor arbeitet, nicht zu vermeiden ist, kann man dem Teilnehmer nur dadurch helfen, daß man 4hm die Möglichkeit gibt, entweder so gleich einen Techniker herbeizurufen, oder doch wenigstens bei einer fachkundigen Stelle Rat zu bolen, was er tun soll, um wieder zu einem brauchbaren Empfang zu kommen. Die Durchführung einer solchen Hilfe für die Teilnehmer begegnet natürlich rrüeulichen Schwierigkeiten, besonders sinen- zi»ller Art. In Berlin hat es eine Privatfirma übernommen, in Störungssällen einen Fachmann gegen eine Gebühr ins Haus zu schicken. Die Beratung durch Fachleute, die auch schon eine bedeutende Hilfe darstellt, ist neuerdings in Karlsruhe ins Leben gerufen worden. Hier Hot die Rodische Gesell schaft für Radiotechnik mit Unterstützung der Reichs- Die „Dresdner Bolkszritung" bringt einen Artikel von Anna Siemson „Konfessionen und Konfession«, losigkeit in Deutschland", der sich von der üblichen Reil, gionsbche der sozialistischen Presse sernhält. Di« Volkszählung«, ergebnisse von 1910 und 1925 wenden miteinander verglichen, und es wird sestgestellt, daß in diesem Zeitraum die Anhänger der evan- gestichen Kirche um -.7 Prozent, die der katholischen Kirche um 0.8 Prozent, und die der israelitischen Kirche um 3,3 Prozent zurück- gegangen seien. Dagegen Höllen die Dissidenten eine Zunahme »m 589 Prozent zu verzeichnen. Die Zahl der Dissidenten steht über dem RcichSdurchschnitt (2.48 v. H.) in Berlin mit 8.77 v H.. Ham- bürg mit 6,81 v- H. und Breme» mit 6.82 », H., ferner in Sachsen mit 5,45 v. H„ Braunschweig mit 4,81 v. H., Thüringen mit 4,37 v. H. »ich Anhalt mit 4,18 v. H. Me anderen Gebiete bleiben unter dem Reichsdurchschnitt: selbst Westfalen <2,33 ». H.) und die Rheinprovinz (2.16 v H.) trotz ihrer gehäuften Industrie. Und dann wird das Fazit gezogen: Diese Zahlen zeigen „erstens die Tatsache, daß der ungeheure politische Einstuß de» Katholizismus sich nicht von seiner zahlenmäßigen Nebcr- heit herrührt (er macht noch nicht einmal ein Drittel der Bewoh ner Deutschlands auS), sondern ausschließlich von seiner festen Orga. nisalion und einheitlichen Leitung, verbunden mit der Tatsache, datz er überwiegend in agrarischen Bezirken wurzelt, deren politische Or ganisation schwierig ist, und traditionell durch kirchlichen Einfluß ersetzt wird. Zweitens zeigt sich einerseits die ungemein« Zähigkeit konfessioneller Bindungen. Die fünfzehn Jahre, die zwischen der ersten und zweiten Zählung liegen, haben eine völlige Umwälzung in Deutschland hrrvorgebracht. Sie haben die Stimmen der sozialistischen Parteien von 4,25 Millionen (1912) auf 10,59 Millionen ansteigen lassen. Aber sie haben den Bestand der großen kirchlichen Bekenntnisse nur ganz leise angegriffen. Daß dabei die katholische Kirche mit einem Verlust von noch nicht einem Prozent am besten abschneidet, hängt wieder mit dem Umstand zu sammen, daß sie in agrarischen Bezirken herrscht, während die Pro testanten stärker und die Juden fast ausschließlich Stadtbewohner sind. Die Städte aber stehen im Mittelpunkt der KirchenauStrittS- bewegung." Diese Ausführungen sind sehr wertvoll. Ersieht man doch aus ihnen, wie sich die Ding« durch dir sozialistische Brille anschen. ES so erschreckende Zunahme der Konfessionslosigkeit verkünden, auch «inen nicht minder erschreckenden Ueberschuß der Sterbe, fälle über die Lebendgeburten (5766 mehr Sterbesälle im Jahre 1927) verzeichnen müssen. Dieselbe Sozialdemokratie, die für den Mfall von der Kirche und für die Konfessionslosigkeit wirbt, wirbt mit dem gleichen Eifer und mit ähnlichem Erfolg für Empfängnisverhütung und Straflosigkeit des Mordes am Un- gcbornen. l.ripriei une> Umgebung 13785 Kraftfahrzeuge Leipzig, 6. Januar. Am 1. Januar 1929 waren im Stadtgebiet Leipzig insgesamt 13 785 Krastsahrzeuge aller Art zum Verkehr ans öffentlichen Wegen zugelassen. Darunter befinden sich: 1459 Kleinkrafträder, 3597 Groß- krastrüdcr. 6205 Personenkraftwagen. 2298 Lastkrastivagcn, 21 Fahr zeuge der Feuerwehr, 37 SlraßciireinigungSmaschinen und 168 Zug maschinen. Augen auf — vor -er Wahl! Die Gemeindeverordiielen von Lützschena bei Leipzig wählten im Dezember 1924 ihren jetzigen Bürgermeister Otto Ntax Bülow zum Ol>«rhaupt der Gemeinde, obwohl er sür dieses Amt weder vorgebildct noch befähigt war. Di« bürgerlichen Gemeinde- vcrordneten hatten geglaubt, Bülow sei bürgerlich, aber nach der Wahl stcllie sich das Gegenteil heraus. Man fühlte sich getäuscht und leitete schließlich das Tiensistrafversahren wegen verschiedener an geblicher Unregelmäßigkeiten gegen ihn ein. Die sächsisch« Diszipli» narkammer verurteilte Bülow aber nicht zur Dienstentlastung, son dern nur zu 300 M. Geldstrafe, weil die 16 unter Anklage gestellten Handlungen nicht als Pslichtwidrigkciten, sondern als Folge der Unfähigkeit und Ungeschicklichkeit Bülow» aufzu- fastcii seien. Die Disziplinarkommer sei. so hob sie in ihrem Urteil hervor, nicht dazu da, Fehler der Gemcindeverordneten bei der Bür. genneisierwahl wieder gutzumachem. Die Gemein deverord. n rte n müßten sich über die Bewerber genau er kundigen. Täten sie einen Fehlgriff, müßten sie die Folgen tra gen. Nur wegen eigenmächtiger Entnahme eines Gehaltsvorschusses, wegen ungehörigen Tons in Eingaben an die Amtshauptmanuschast usw. wurde Bülow zu der erwähnten Strafe verurteilt. post «ine Beratungsstelle geschaffen, die jedermann kostenlos zur Verfügung steht. Auskunft wird in allen Fragen, die mit dem Rundfunk Zusammenhängen, erteilt, also außer in Etörungs- fällen auch über rechtliche Fragen und über zweck mäßige Bauweise rzsw. Die Bedeutung dieser Einrich tung liegt zum nicht geringen Teil in der werbenden Kraft. Der Laie wird um so williger zum Rundfunkempfänger greifen, je weniger er Gefahr laust, daß er zeitraubende und kostspielige Untersuchungen am Gerät wird vornehmen lasten mästen. In diesem Sinne wäre es wünschenswert, daß die Beratung in irgendeiner Form in allen großen Orten eingerichtet würde. Mittelbar mußte sie sich zugunsten der Entwicklung des Rund funks ausmirk-n Ein unerkannt«! Lionardo im Berliner Museum? — Der Altmeister der italienischen Kunstgeschichte. Pros. Adolso Ven- turi, veröffentlicht im neuen Heft« seiner Zeitschrist „L'Arie" einen Lionardo-Fund, der, wenn er sich bestätigt, einiges Auf- sehen machen wird. Venturi hat im Berliner Kaiser-Friedrich. Museum ein» Plastik, die hier als Werk aus der Schule des Andrea Verrocchio bezeichnet wird, als Schöpfung des großen Schülers des Verrocchio erkannt, des Lionardo. Es handelt sich um eine Trrrakottabüste Johannes des Täufers, der seinen aus drucksvollen, höchst leidenschaftlichen Kopf schräg nach hinten wirst und mit erhobenen Augen in Verzückung begriffen zu sein scheint. Die jugendlich« Gestalt trägt das härene Gewand des Wüstenpredigers. Venturi, der die Büste in Aufnahmen von vier Seiten abbildet, weist auf ihr« engen Beziehungen zu sicheren Schöpfungen des Lionardo hin. zu Figuren aus dem Ge mälde der Anbetung der Könige in den Üffizien, zu seinen Studien für die Madonna in der Fels-Grotte und zur Madonna Litta, aber auch zu einigen Köpfen des Abendmahls in Mai land. Man weiß, daß Lionardo mit Verrocchio zusammen» arbeitete und z. B. in dem großen Bilde der Taufe Christi sür seinen Meister die eine Figur des knienden Engels hinrin- gemolt hat. Die Beobachtung Ventnris ist um so amüsanter, als sonst der Meister der italienischen Knnstforschung nicht gerade oafür bekannt ist. den Besitz des Berliner Museums durch Zu- ichreibungen zu bereichern — seine vielbändige „Geschichte der italienischen Kunst" bestreitet vielmehr eine beträchtliche Bn- >ahl der Namen großer Meister, die die italienischen Kunstwerke m Kailer-Kriedrich-Miileiim trauen wäre nur gi». wenn man aus diese» Einjichien, die allerdings noch sehr zu verliefen und in ihren Grünten auszudecke» wären, etwa» sür die Einstellung zu den religiösen und kirchlichen Fragen lernen würde. Aber davon hat man in der sozialistischen Presse Sachsen» noch nicht viel gehört. Anna Siemson zieht aus diesen .Zahlen auch politische Schluff«. Sie sagi: „So sehr wir grundsätzlich konfessionelle Schulen ablehnen, könnten wir zugcben, daß ein Nebel, die Zersplitterung de» S ch u l w e s e n 8 , sich weniger stark gellend machen würde, wenn wir es in Deutschland vorwiegend mit konfessionell geschloffenen Gebieten zu tun hätten Wie wenig das der Fall ist, zeigt di» vorliegende Statistik. Es gibt überhaupt nur zwei deutsche Ge- biele, in denen di« Katholiken mehr als 75 Prozent betragen: Oberschlrsien mit 88.5 Prozent und das kleine Hohen, zollern mit 94,4 Prozent. Nur in drei weiteren Gebieten (Bayern mit 69,9 Prozent, Rheinland mit 66.7 Prozent, Baden mit 58,4 Prozent) sind mehr als die Hälfte. Westfalen, di« Grenzmark, Württemberg, Hessen. Niederschlesten und Hessen- Nassau haben weniger als die Hälfte, aber mehr als ein Viertel Katholiken. Nirgends ober fehlen sie ganz. Selbst die Länder, die wir gewohnt sind, alz rein protestantisch anzusprechen: An halt, Braunschweig, Sachsen und Thüringen haben ihren kleinen Prozentsatz (3 bis 5 Prozent) Katholiken. ES ist wohl klar, daß bei einer solchen Zersplitterung, bei der in den allermeisten Fäl len die Katholiken in der Minderheit sind, die Ansprüche auf Konsessionalisieriing, die sic erheben, ebenso unberechtigt wie ver hängnisvoll sind " Einfacher kann man sich die Lösung der Schulsrage kaum noch machen. Wir möchten diese Ausführungen mit einer einzigen Gegen frage beantworten: Woher nehme» dis Sozialisten den Mut und da» Recht, sür ihre Anhänger die weltliche Sckulc zu verlange», wenn «8 feststcht. daß in keinem Landesteile, nicht einmal in Berlin, die Zahl der D i s s i d e n t e n auch nur 1 0 v H. erreicht, daß viel mehr im ganzen Deutschen Reiche nur 2,4 8 v. H D > s s i d c » l c n leben? Wie schließt doch die „Dresdner Volkszcitung" ihren Artikel: „ES ist gut, wenn wir auch die Statistik bei der Abwehr solch nn- berechligicr Forderungen zu Hilfe rufen " f Ein radfahrender Boxer schlägt zwei Wegelagerer k. a. Am Sonntag befand sich ein Böttcher aus Delitzsch aus der Fahrt von Leipzig nach Delitzsch. Zwischen Wiederritzsch und Schladitz kamen ihm zwei Leute entgegen, die ihn um Feuer baten. De» Böttcher stieg jedoch nicht vom Rade. Als er weitersabren wollte, hieben die Kerle auf ihn ein, so daß er vom Rad« stürzte und sich nicht unerheblich am Knie verletzte. Der weiteren Angriffe wußte sich der Uebersallene, der Trainingspartner de» Leipziger Boxers Max Dörker ist. bald zu erwehren. DiT Strauchdiebe lagen bald k. o. Im Straßengraben. Ter lieber« fallene hat es leider versäumt, dis Kerle fcstnehmsn zu lassen. Sie kannten unerkannt entkommen. ) Der Ardeitskampf im sächsischen Tconsporlgewerb«. De» Leipziger Bezirk des Transpartarbeiter-Vsibandes hat den am 3 Januar in Chemnitz gefällten Schiedswruch am Sonn'ag abgelchnt. Wie der Telumon-Sachsendienst weiter dazu er fährt. läuft di« Erklärungsfrist zu dem Schiedsspruch erst am 10. Januar nachmittags 3 Uhr ab. Sollte der Schiedssvruch auch in Dresden und Chemnitz abgelehnt werden, so würden sich weiters Verhandlungen vor dem Schlichter anschließen. Beihilfe zum Fahren ohne Führerschein Eine bemerkenswerte Reichsgerichtsentscheidung jiir Kraftsahrer, Fahrlehrer und Tankstelleninhaber. Leipzig. 8. Fanuar. Der von der Regierung bestätigte Fahrlehrer und Kraft« ivagenhändlcr L. in Friesack (Mark) hatte an den Tierarzt Dr, Sp. einen Kraftwagen verkauft und mit diesem mehrere Lehrei fahrten unternommen — Ein direkter Vertrag darüber, daß, der Tierarzt bei ihm einen Fahrkursus absolviert Halle, ist aber nicht zustande gekommen. Als Dr. Sp. in der Folge öfters bei ihm tanken kam, mochte ihn L. auf die Gesetzwidrigkeit auf merksam und erstattete schließlich auch Anzeige, daß Dr, Sp. noch Immer ohne Führerschein sei. Trotzdem fuhr Tr. Sn. wieder holt weiter. Am 15. Oktober 1926 lud er nun, obwohl er stark angetrunken war, in einem Lokal eine Frau und zwei Männer zu einer sogenannten „Spritztour" ein. die ein schreckliches Eu.n« nahm Auch diesmal lieferte L. den Betriebsstoff, Fu rasender Fahrt bei absoluter Dunkelheit verlor Dr, Sp, die Hcrrsckast über seinen Wagen und verunglückte. Dabei wurde die Frau getötet und die mitsahrcnden zwei Männer schwer verletzt. Dr. Ep. wurde rechiskrättig verurteilt. Ander Aus dem Bistum Meißen Von der Niederlassung der Elarissen in Klotzsche bei Dres den wird ein« religiöse'M o n a I s s ch r i s t herausgegeben: „Aus St. Claras Blumengarten". Der bekannte Icsuitenpater Przywara schrieb im Münchner Tageblatt über diese Zeitschrift solgendes: „Seit einigen Monaten erschien ans meinem Arbeitstisch eine kleine Zeitschrift, die ich zuerst mit kritischen Augen ansah, weil sie mir die Zahl jener erizauüchen Zeilschristlein unnötig zu vermehren schien, die ohnehin einer wirklichen Höhe religiösen Schrifttums nicht sehr dienen. Aber trotz alledem lenkte sich doch meine Ausmerksamkeii darauf. Einmal, weil aus ihr die zähe, heilige Geduld sprach, mit der — mitten in der weiten Diaspora — und in einer Diasooro. die schon mehr Diaspora unter Heiden ist — (Kraft des lraungen Standes, den die sächsische protestantisch« Landesknche gegen über der cxrrcm sozialistisäfen Masse hat) arme Töchier des hl. Franziskus sich ihr Brot erbetteln müssen. Denn der Vertrieb der Zeitschrift („Aus St. Claras Blumengarten", 12 Hetze 5 M., Elarissen, Klotzsche bei Dresden) ist so gut wie das einzige Einkommen der Ktostertzanen. Tann aber reizten auch immer mehr die Beiträge meine Teilnahme. Es ist sicifer vieles linier ihnen, was man als „fromme Absicht" bezeichnen muß Aber M. Admirabilis hat eine Feder, die Beachtung ver dient. Es gelingen ihr Verse, die hier und da überraschend an Rilke gemahnen können. Es gelingen ihr A ufsä tz e, die ein erstaunlich umfassendes Wissen n n b eine nicht geringe philosophische Kritik und Tiefe ossenbareii. Man möchte schon !m Interesse dieser großen Begabung, der Zcitschrist einen größeren Leserkreis wünschen, damit sic. von den ledigen Gcidsorgrn freier, nichi aus ein mörderisches Bieischrei. den angrwicscn wäre, sondern ihre angeborene Kritik gegen ihre Arbeiten walten lassen könnte. So kann die Dichterin (von ihr erschien in demselben Verlag die erbauliche Dichtung „Nach deni Tode) und Denker!» in ihr durch die erzwungen« fromme Feinllctonislin nur schwer hockkommcn So wäre es ein Apostolat im Sinne oes HI. Franziskus und ein Gcistesapvstolot an M. Admirabilis. ihr und ihren M.t» schwestern durch Unterstützung ihrer Hefte zu helfen "
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