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Der vergrabene Kriegsschatz Der Kelljeher von Kötzschenbroda — Wegen Betrugs verurlettk Kötzschenbroda, 8. Januar. Mit einer »ich! alliäglichen Strassache gegen einen Hell, scher lmttc sich das Amtsgericht Kötzschen broda zwü Tage laug zu befassen. Die Anklage richtete sich gegen den 1890 zu Radcbenl-Serkowih geborenen, Saselbst auch wohnhaften früheren Glasschleiser, jetzigen Nalurheilkundigen, Masseur. Magnetiseur »ich Hellseher Arno Fickler. der sich wegen versuchten und voll endete» Betrugs zu verantwone» hatte, ffickler kam in der Schult schlecht vorwärts Er vermochte das übliche Schulziel nicht zu er reichen. Lesen und Rechnen hat er überhaupt erst während der Mili- tiirdienstzeit richtig gelernt. Den Benif eine- Glasschleifers mußt« I der Angeklagte aus Gesundheitsrücksichten ausgeben, da er beut« noch unter den Nachwirkungen mehrfacher und auch ernster Kriegsver letzungen zu leiden haben »rill Seit dem 8 Lebensjahr« — so er klärte ffickler — sei er bell sehend und auch hellhärcnü veranlagt. Zu bestimmten Zeiten erscheinen ihm Gestalten usw. im Traume. Sr könne mit zahlreichen Beispielen aufwartcn, wo seine hellseherischen Angaben gestimmt haben. Mit gewisser Berech. tigunq bezeichne er sich demnach auch als Hellseher. Auf Vorhalle deS Gerichtsvorsihenden gab der Angeklagte zu, daß sich schon 1922 die Behörden mit seiner Wahrsager«! usw. befaßt und ihm auch damals bereits die Ausübung dieser Art Betätigung verboten haben. Am 20. Oktober 1925 hatte ffickler als Gewerbe „Hellseherisch« Heil, künde und Massage' angem«ldct. Der Gewerbeschein war ihm dann wieder entzogen und ohne den Vermerk „hellseherisch' wieder auS- gedändigt worden. Seit ffrübsahr 1926 befindet sich an der Ein gangstür seines Grundstückes ein Schild, worauf er als „Praktischer Hellseher und Heilmagnetiscur* verzeichnet steht. 11. a- kam folgender Fall zur Sprach«: Im Sommer 1927 war der landwirtschaftliche AvbeilSbursche Otto Rößler seinen in Reinersdorf L«i Großenhain wohnhaften Eltern weggelausen. Die Mutter des Jungen, die von ffickler Gün stiges gehört, suchte ihn am 21. August gleichen Jahres in Radcbeul auf und erhielt die Auskiuist. der Vermißte sei wegen begangener Dummbeiten in sittlicher Richtung ouSgerissen. er wäre 1120 Kilo meter weit mit der Bahn gefahren und befinde sich an der polnischen Grenze, komme aber am 20- September wieder zurück. Sichtlich be ruhigt uud getröstet bezahlte ffrau Rößler 2 Mark Honorar und trat wieder den Heimweg an. Was ihr der Hellseher über den Grund de? Weglousens de? JungenS gesagt, war richtig, dagegen stimmte aber die nach allerlei Berechnungen gestellte Diagnose in keiner Weise. Eine besoickerc Rolle spielten die Geister- und Spukgeschichten der rein bäuerlichen und zur «mtShouptmannschaft Großenhain G» hörigen Gemeind« Lenz. Dort soll e« schon seit einig«, J-chrzehnIen spuke». Im Mittelpunkte all dieser Geschichten steht dort seit etwa 20 Jahren der jetzt 66 Jahre alte Lanbwirt Eduard Dörschel, der seinerzeit vom Großvater gehört haben will, daß auf dem Gute ein russischer Zahlmeister umgebracht worden sei. Am Toreingang soll der a»g«b!iche Kriegs schätz vergraben liegen. Ihm wurde nun gesagt, der Schatz könne nur bei gewisser Mondstellung und dann auch nur in einer Freitagnacht zwischen 11 bis 1 Uhr gehoben wer den. Dabei müßt« ein Spruch hergesagt und auch verschiedene andere Punkte beobachtet werden, wolle man den Schah heben und bi« GutSwirtschaft von de» Geistern und dem auf ihr lastenden Fluch be freien. Wer den vergrabenen Schatz hebe, der solle aber auch sterben. Im September vergangenen Jahres fand sich ein gewisser Menzel aus DreSden-Kaditz, der am GutScingange bei Dörschel in einer Frcitagnacht vergeblich« Nachgrabungen vornabm, um den Landwirt von der Unfinnigkeit solcher Gerüchte zu überzeugen. Derartig« KriegSschätze sollen bekanntlich in allen möglichen Gegenden ver graben liegen. Der Angeklagte war von Dörschel zweimal aus gesucht worden, hatte sich all diese verschiedenartigen Geister, und Hexengeschichten erzählen lassen, und den: Landwirt dann gewisser, maßen in dem Glauben bestärkt, als sei tatsächlich dort ein russische« KricgSschoh vergrabe». Die zweitägige Beweiserhebung erstreckt« sich begreiflicherweise nicht nur auf das Gebiet der Hellseherei und des Wahrsagens ganz allgemein, sondern vornehmlich auch mit dar auf. ob eS Menschen gebe, die solche Fädigkeiten besitze», wie sie der Angeklagte in sich hoben will. ES wurden auch Zeugen gehört, di« mit ffickler, der einem Inneren Drang zu folgen behauptet, zufrieden gewesen sind. Der Angeklagte wurde wegen Betrugsversuchs in einem und vollendeten Betrugs in zwei Fällen zu einem Monat Ge sa n g n i S uick 120 Mark Geldstrafe verurteilt. In der sehr ausführlichen Urteilsbegründung betonte AmlSgcrichtZrat Dr. Jungbans u- a., daß ffickler ein vollkommen gesunder Mensch sei. der sich aber in der unter Anklage stellenden Richtung eine Be tätigung suche und anscheinend mich davon nicht abbringen lasten will. Es sei in dem Verfahren nicht bewiesen worden, daß er be sondere Fähigkeiten besitz«, in die Zukunst zu sehen und etwas vor herzusagen. Indem er dies vortäusche, mache er sich auch strafbar. Mildernd kam bei der Strafzumessung ln Betracht, daß die erlangten Gelder nur ganz gering gewesen find uud ei» besonders großer Ver- möaenkschaden nicht «ingetreten ist. Andererseits müsse aber der» ortigen Personen energisch entgegengetreten iverden. Vr«s6«n unek Umgebung Kei«e Vrlppe - Epidemie Dresden, 8. Januar. Zu den Gerüchten über eine bedrohliche Zunahme der Grippcerkrankungen in Lachsen wird von zuständiger Stelle mitgeteilt. daß kein Anlaß zu irgend welcher Besorgnis vor liegt. Die Zahl der Erkrankungen hält sich durckums im Rah men des der jetzigen Jahreszeit entsprechenden Standes. Auch speziell in Dresden ist ein vermehrter Zugang in den Kran kenhäusern nicht sestzustellen, wenngleich viele Kranke sich in Privatbrhandlung befinden, sofern sie in leichteren Fällen über haupt einen Arzt zu Rate ziehen. Es ist anzunehmen, daß das klare, trockene Wetter der letzten Tage weiter dazu beitragen wird, dem Auftreten von Erkältungskrankheiten vorzubeugen. Ein Mitzveritöndnis? Dresden. 8. Januar. Wie die kommunistische Presse meldet, ist aus Anordnung des Landesarbeitsamles Sachsen den Arbeitsnachweisen unter- sagt morden, über die Gesamtzahl der Erwerbs, losen zu berichten. Es sei lediglich gestattet, die Zahl der unterstützten Erwerbslosen zu veröfsentlichen. — Wie wir hierzu von zuständiger Stell« erfahren, handelt es sich um ein Mißverständnis, wobei allerdings unklar bleibt, auf wen es zvrückzuführen ist. Eine solche Anordnung ist nicht erlassen worden und wird auch nicht ergehen. Schon aus reparations- politisckwn Gründen wäre ein derartiges Verbot auch außer ordentlich unklug, denn von einer Verschleierung des ivahren Umfangs unserer Arbeitslosigkeit würden nur die Reparations- gläubiger de» Vorteil haben. Die Grüne Woche in Dresden Dresden, 7. Januar. Ter Termin der 9- Sächsischen Laudwirlschastlicheu Woche, die vom 21. bis 25- Januar jür Dresden angesetzt ist, rückt immer näher. Wem cs ernst ist mit seinem Beruf als Landwirt, wer selbst Mit arbeiten null a» der so bitter notwendige» Gesundung, der darf bet dieser Grünen Woche nicht fehlen: die Not in der Landwirtschaft ist bis aufs höchste gestiegen. Alle staatliche» Notmaßnahmen. so da», kenswert sie sind, können allein nicht Helsen, wenn die Landwirtschaft nicht selbst nritlut. Dos haben ibre Führer längst erkannt, uud der- wegen geht ihr ganzes Streben dahin, den Weg zu finden, der a»S dieser Not wieder auswärts sührt. Die diesjährige 9- Sächsische Landwirtschastliche Woche strebt in- allen ihre» ffachvorträgen und Versammlungen dahin, mit SlaatSregierung, Berussvertretung, Wis- senselmst »ich Praxis diesen einzig möglichen Wert aus der Not zu finden. Im eilizelnen werden namhafte Vertreter der Volkswirt schaft, führende Landwirte, Forscher ans dem Gebiete der Tierzucht und des Pflanzenbaues in ffachreserate» die brennenden Tagessra. gen behandeln. Um jedem sächsische» Landwirt die Möglichkeit zu bieten, an dieser hochpichtigcn Tagung teilzunehmen, ist der Ein trittspreis so niedrig wie möglich gehalten; er beträgt für eine Dauerkarte für die ganze Woche nur 12 Mark, der Preis sür die Tageskarte ist auf -l M. festgesetzt worden. Bei der Lporkaffc der Stadt Dresden wurden Im Kalenderjahr 1928 rd. 34 651 700 RM. in 308 820 Posten eingezahlt und rd. 20 472 200 RM in 103 905 Posten zurückgczahlt. Di« Mehrcinzah. lungen betrugen demnach rd. 14 182 500 RM. Di« Zahl der Sparer hat sich im Jahre 1928 um 36 797 von 112 591 auf 151 388 Sparer erhöht. 'Ms : Tie Ausschmückung der Säle d«S Städtischen Ausftcllungs- patafteü zim, Dresdner Presteball 1929 am kommenden Sonnabend geschieht nach den Entwürfen des Kunstmalers Mahnke vom Staatlichen Schauspielhouse. Bereits bei früheren Pressebällen Halle der geschätzt« Künstler den beiden veranstaltenden Vereinen wertvolle Unterstützung geleistet und dem großen Gesellschastsfcst «inen pracht vollen äußeren Rabmen verliehen. Das wird auch diesmal geschehen, und zwar ist der Houptwerl aus eine ebenso eigenartige wie sarben- schönc Beleuchtung der beiden großen Säle gelegt worden. Eigens gescimssene Kronleuchter und Täulenlampcn werden die ffesträmne in strahlendes Licht tanche» und ein Gesamtbild von bestrickendem Reiz schasse». — Der Kartenverkauf bei der Konzertdircktioii Ries <E. Plötncr) ist in regem Gange und es empfiehlt sich, von ihm nun mehr baldigst Gebrauch zu machen. : AuS de» Sammlungen sie Kunst mid Wissenschaft. 2 öffent licher Museumkvorlrag Sonntag, den 13- Januar 1920, 11 Uhr vor mittags im Hörsal des Albertinum?, Drühlche Terrasse. Eingang Westseite, Gcorg-Treu-Plah. Dr. Fichtner von der Staatlichen Por- zellausammlung: „Die Blütezeit der Meißner Porzellan-Manufaktur unter Hörold uud Kandier (1720—1760)." Eintritt frei. für u » s" ebenso wie Lu mpels, Revolte im Erzie hungshau»": sie üben (wenn auch einseitig) Kritik, dir aus erlittenem Leben roächst, nnd deshalb müssen wir sie anhören. Aber diese Stücke dürfen sich nicht vor das ewig Gültige in die Kunst schieben. An dem Verhältnis eines Volkes zu Shakespeare läßt sich seine Kultur ermessen. Und hier zeigt der Rückblick große Lücken. Sie resultieren aus der Tatsache, daß uns das Zeittheater heut« näher liegt als alle Klassik, Aber sie gibt Zeugnis davon, daß uns letzte Maßstäbe des Künstlerischen verloren gegangen sind. Schon gibt es Regisseure, die das fertig bringen, was Jrßner einmal in den „Webern" gelungen ist: Früheres gegenwärtig zu machen! Doch auch das ist nicht höchstes Ziel des Theater». Es ist: das Immergültlge immergültig gestalten. Noch liegen dl« Ansätze zu weit auseinander. Sie zeigen sich vorläufig noch in Gebieten, die heute nur Gastrecht auf dem Theater haben: Der Tanz, die Sprechkunst, auch die Musik. Sie alle müssen einmal dem einen, allein Wichtigen dienstbar gemacht werden: dem dichterischen Wort, dem auch heute noch vollendet sten Ausdruck menschlichen Geistes. Das aber setzt den großen Dichter voraus; er muß es wieder inthronisieren, muß ihm den Primat verleihen, den es heute noch abgetreten hat an so vieles andere: an den Star, den Spielleiter, an die Partei, meist aber an das Publikum! 5. Kanzert d«S Dresdner Kammrrorchesterö. Von Haichn aus. ging es über Mozart und Neger zu dem Russen Tscherepnin. Die B-Tur-Sinsonie HavdnS — übrigens «in seltener gespieltes Werk — eignet sich für Kammrrorchcstcr ganz ausgezeichnet. Für das sonnige A-Dnr-Violinkonzerl von Mozart und die beschwingte Diolinsonate in D-Dur von Reger setzte Henri Mar trau sein bestechendes Virtuosentum ein. Da erst kürzlich an dieser Stelle Marteaus Künst- lerschast eingehend beleuchtet wurde, so mag für diesmal di« Fest stellung genügen, daß die Interpretation der beiden Werke zu einem restlosen Genießen wurde I» die Regionen der jüngsten Richtung trugen eine Ouvertüre und ei» Präludium Tscherepuins. Was doch : 8. Verteilung des Bezirksanteils au der Krastsahrzeug- steuer fär das Rechnungsjahr 1928. Bei der 8. Verteilung des Bezlrkstcils an der Kraftsahrzeugsteuer für das Rechnungsjahr 1928 haben die Bezirksverbände und die bezirksfreien Gemein, den als Anteil einen Betrag erhalte», der sich berechnet nach 13.9 Nps. ans 1 RM. ihres Zugtiersteuersolls 1925. Die Anteile sind auf volle Reichsmark nach unten abgerundet worden. r Gehaktsabkommen kür die Angestellten der sächsischen Elektrizitäts-, Gas, und Wasser-Werke. Zwischen dem Arbeit geberverband sächsischer Elektrizitäts-, Gas- und Wasserwerke, e. V.. und den Organisationen der Angestellten, ist folgendes vereinbart morden: Tie Torisgebölter der Angestellten werden mit Wirkung vom 1. Januar 1929 ab erhöht um 10 Prozent bei den Lehrlingen, jugendlichen Angestellten, und in den Grup pen K und T I, 6 Prownt in den Gruvpen K und T 11. 5 Pro- zent in den Gruppen K und T 111, 4 Prozent bei den Grupnen K und T IV und der Gruppe T V. Die sich ergebenden Be träge werden aus volle Reichsmark abgerundet. Das vorstehende Abkommen ist mit monatlicher Frist erstmalig zum 31. März 1930 kündbar. : Die Jahreshauptversammlung des Reichsverbandes Deut scher Tonkünstler und «uslklehrer, E. B„ Landesverband Sach, sen, Ortsaruvp« Dresden, fand am 5. Januar statt mit anschlie ßender Wabl des Vorstandes der Ortsgrupve Dresden. Cs wurde gewählt: Prof. Wolter Petzet als 1. Vorsitzender, Hans Erben als gelchäftssührender Vorsitzender. Käthe Poepel als Leiterin der ffraiiengruppe. Melanie Dietel als 2. Vorsitzende, Direktor Paul Walde als 1. Schatzmeister. Margarethe MUgen. bürg als 2. Schatzmeisterin. Kammermusiker Hans Key! als 1. Schriftsührer. Hertl-a Leonhordt als 2. Schriftführerin. Dem Vorstande geboren ferner als Beisitzer und Beirat an: Paula Buschmann. Olga Gasteyer. Lydia Oesterreich. Elisabeth Hecht- Reichel. Carola Hobrath. Kammersängerin Julia Nahm-Renne- baum. Hildeaard Epler, Nrof. Gustav Schumann. Prof. Eduard E. Mann. Studienrat Wolter Bnchheim, Londesbibliothekar Arno Reicher!, Hermann Nüßl«. Prof. Josef Gustav Mraczek, heute di« Tonsetzer alles musikalisch auszudeuten suchen? So muß das Präludium einen Boxkamps musikalisch verherrlichen. Mer unsere heutige Zeit Hot Geschmack an derartiger Kost. Jedem das Seine! Es wird wohl immer so sein und bleiben. Josef Mraczek und sein« musikalischen Helfershelfer, sowie Henri Martcau wurden von dem gutbcsuchtc» Haus« mit lebhaftem Beifall geehrt. —n. Dresdner Philharmonie. Wenn das Dresdner Philharmonische Orchester den Entschluß fassen würde, die Sonntogskonzertc einzu- stellen, so brauchte man sich wirklich nicht zu wundern. Der Besuch am vergangenen Sonntage war in böchstem Grade entmutigend. Dresden — die.Kunst stabt! Wäre das der Fall, dann müßte bei einem Programm mit Gluck, Grieg, Liszt usw. der Saal bis zum letzte» Platze gefüllt sei». Dazu noch d!« Tatsache, daß die Sonntags- konzcrte wirklich den Ran« von Künstlerkonzerten besitze». Man kann es dem Idealismus der Philharmoniker nicht hoch genug aiirechnen, daß sie trotz des beschämend schlecht besetzte» Saales mit edler Mu- sizicrsreudigkeit unter der beschwingicn und sei »fühl igen Leitung von Florenz Werner sämtlich« Orchesterwerke klangschön und sarbcn- prächtig Wiedergaben Außerdem verniittelte der Abend die wertvolle Bekanntschaft mit einer vorzüglichen Sopranistin. Man nahm den Wunsch mit, Else Agathe Holzer einmal in einem umfangreicheren Programm bei uns hören zu können. DieSnurl bot sie zwei oll- italienische Arien von Gluck und Tenaglia, sowie vier Lieder von Franz Schubert, die Rolf Schröder feinsinnig begleitete. Der Timbre ihrer Sopranstimm« ist von einem bestrickenden Wohllaut, eingehüllt in schmeichelnde Wärin«. samtene Weichheit uud liebliche Anmut. Dank einer bestrebenden Stiminkultur sind Brust, und Kopf- löue von gleicher Schönheit. DeS weiteren fesseln an dieser Künst lerin noch helleuchtende Klangfarbe, Leichtigkeit der Tongebung. Musikalität, tiefe Dortragskunst und absolut« Reinheit. Sie erntete lauten Beifall, so daß sie mit entzückendem Vortrage Mozarts »Wie genlied" zugcben mußte. Hoffentlich begegnen wir dieser Sängerin Wiederl —Ist— Ter kriegsblinde KonzertsSngcr Eerl Otto veranstaltet« Im großen Saale der Kaufmannschaft einen Volksliederabend und vermittelte dabei eine größere Anzahl von Volksliedern. Schlicht im Ausdruck, ganz der Volksweise entsprechend, und herzgewinnend in der frischen Tongebung ließ er die Lieder cinwirkcn. Dir Not wendigkeiten, die sür den regelrechten Kunstgesang gefordert werden müssen, erledigen sich in diesem Falle von selbst. Tie ungezwungene An dieses VolkSjängers gab Anlaß zu herzlichem Beifall. In Rolf und Rudolf Feiger!. Von der Wahl unberührt blieb selbstver. stündlich der Ehrenvorsitzende Prof. Bertrand Roth. Schadenfeuer in -er Sedükerslrahe Dresden, 8. Januar. Gestern abend entstand in einer Brttfederreinigungsanftalt i» der Schöferstraß« ein Brand, der von der 2. Etage aus in das oder« Stockwerk Übergriff und den Dachstuhl »um Teil rinäscherte. Tie Flamme» fanden an dem leicht brennbaren Material reich« Nahrung und griffen rasch um sich. Doch gelang eS der Feuerwehr, die mit vie. Lösch zügen und dem Pionierzug unter Lei- tung deS Branddireltorö Ortloph ausgcrückt war, bis gegrn Mitter nacht d«8 Feuers Herr zu werden. Ter entstandene Schaden ist nicht unbeträchtlich. Die Entstehung deS Feuers ist auf Selbstent zündung don Leinöl und Sägespänrn zurückzuführrn. Menschen sind nicht verunglückt. Das alannirrendr Ilebrrsallkommando sperrte die Brandstelle ab. r Ermittelte Einbrecher. In der Nacht zum Sonnabend wurde in einen Torbogen an -er Könneritzstrahe eingebrochen, wobei mehrere Fässer mit Weintrauben gestohlen wurden. Die Täter, 2 jüngere Arbeiter, konnten von -er Kriminalpolizei ermittelt und festgcnommen iverden. Das Diebesgut wurde wieder herbeigeschosft. : Unfall beim Rodeln. In den Abendstunden des Sonntag stürzte auf der Rodelbahn an der Schleiermacherstratze in Dres den-Plauen eine aus Löbtau stammend« 17 Jahre alte Rodlerin vom Schlitten und trug dabei eine erhebliche Rückenverletzung davon. Eie wurde ins Friedrichstädter Krankenhaus über- gesührt. Von der »Sächsischen Landesbühne". Die Gemeindekam mer genehmigte den 4. Nachtrag zur Satzung des Zweckver. bandes „Sächsische Landesbühne". Dieser Nachtrag soll beim Ausscheiden von Bcrbandsmitgliedern die Auseinandersetzung zwischen diesen und dem Verband« erleichtern. Schröder hatte er sich einen sein empfindenden Begleiter gesichert. Einen Teil des Programms bestritt der M. G. V. Strehlen, der unlex der sicheren und gewissenhaften Leitung von O- Jacubow» sky mit ernstem Streben, guter Textaussproche und sachgemäßem Ausdrucke gleichfalls Volkslieder interpretierte, von denen die Georg Strieglersche .Mundermüble" sehr onsprach. Auffrischung in den Tenören und fleißige Stimmbttdungsunlerweisung sind wichtig« Punkt« sür das Weiterstudium. Auch die Sängerschaft hatte dankbar« Zuhörer. —Ist— Das Dresdner Streichquartett (Frihsche, Schneider, Slip- Hahn. Kropholler) ist sür den Monat Januar auf dem Wege de» Austausches deutscher und russischer Künstler zu einer großen Tournee durch Rußland verpslichtet worden, di« es von Hel« singlors über Finnland. Lettland nach Leningrad und Moskau führt. Leipziger Sender Mittwoch, S. Januar: 10 50—11.00 Uhr: Dienst der Hausfrau. 12.00—13.00 Uhr: Schallplattenkonzert. 14.15- 14.45 Uhr: Ernst Smigelski, Romola Erilla, Leipzig: Italienischer Unterricht. 15.00 Uhr: Frostmrldungen. Anschließend: Für Lie Jugend: „Der gestiefelte Kater." 16 30 Uhr: Konzert. 17.45 Uhr: Funkwerbcnachrichten. 18 05 Uhr: Arbeit-marktbericht des LandesarLeitsamts Sachsen. 18.20 Uhr: Wettervoraussage und Zeitangabe. 18 30 Uhr: Lektor Claude Grander, Gertrud van Eyseren: Fran zösisch für Fortgeschritten«. (Deutsche Welle, Berlin.) 18.55—19.20 Uhr: Ing. Herrn. Guttwein: Derkmeistrrlehrgang für Facharbeiter": „Arbeitslehrr" VI. (Deutsche Welle, Ber lin.) 19 30 Uhr: Dr. Ioh. Schnoor, Dresden: »Weg« zum Musikerleben" II. 20.00 Uhr: Orchesterkonzcrt. 2100 Uhr: Kalhollsck,« Kirchenmusik. 11. Di« vielstimmig« .Kunst der venezianischen und römischen Schule. Die vokal« Kapelle, Dresden. Leitung und Bortrag: Karl Maria Pem- ba»r 22.00 Uhr: Arbeitsnachweis. Pressebericht und Sportsunk. 22.15— 24.00 Uhr: Schallplattenkonzert.