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starkem Schneefall entstehen der Stakt ganz beträchtliche Ausgaben, die den Rat der Stadt mit Rucksicht^iuf die ungünstige .Wirtschaftslage veranlaßt haben, die restlose Schnceabfuhr nur in den verkehrswichtigcn Straßen vorzunehmcn. Um die Kosten für die Straßenreinigung weiter zu vermindern, wurden bereits ca. 1500 Sammelkörbe für Papierabfälle, Obstreste und dcrgl, an den Kandelabern angebracht. Sofern das Publikum von dieser Einrichtung in vollem Maße Gebrauch machen würde, könnte die Stadt jährlich ca. 40 0 0 0 0 Mark sparen. Eine Sliskergalerle im Neuen Aalhaus Leipzig, 13. Dezember. Zahlreiche Bildnisse und Büsten von Leipziger Stif tern, die bisher in verschiedenen Sanimlungen und Instituten vcrtciit waren, darunter die Wohltätigkeitsgalcrie des Stadtgeschicht lichen Museums, sind zu einer besonderen Gruppe im Neuen Rathaus in Leipzig vereinigt worden. Ter Sinn dieser Bü'dnisgaleric ist. nachdrücklicher als bisher zu zeigen, wie bedeu tende Wohltäter in Leipzig gelebt haben und wieviel ihnen die Stadt verdankt und zugleich daran erinnern, daß dieser Wille auch in der Zutuns! nicht erlahmt. Wie das 1805 von der Stadt hcrausgegebcne Stistnngsbuch erweist, sind damals über 1060 Stiftungen vorhanden gewesen. Man braucht sich ja nur zu vergegenwärtigen, daß die Mittel zu den beiven älteren Museumsgebäudcn durch Schletter und ourch Grassi, zum Bau des Neuen Theaters durch Fried rich August Schumann gestiftet wurden, um den Umfang der kulturpolitischen Anregung durch Leipziger Wohltäter zu ermessen. Auf dem Gebiete der Wohlfahrtspflege haben jahrzehntelang Ver mächtnisse wie die Millionenstistung von Karl Christian Philipp Tanchiiitz ihre große Bedeutung gehabt. Sie haben ermöglicht, daß in Leipzig manche soziale Pflicht früher als anderweitig erfüllt werden kouuule. Es war eine Pflicht der Pietät, den Bildern dieser Wohltäter einen Ehrenplatz anzuwcisc». Offener Brief eines Lanvwrrls Leipzig, 13. Dezember. Ein Landwirt in der Provinz Sachsen veröffentlicht folgende» offenen Brief: Auf der letzten Vertreterversammlung des Laudbundes Provinz Sachsen führte der Vorsitzende, Frhr. von Wilmowskp ein Beispiel an, daß die Landwirtschaft bedeutend schwerer belastet sei als die Industrie. Dieses Beispiel enthält noch nicht alle Lasten des Landwirts und ich möchte die Führer des Lauaöundes bitten, den Behörden, Finanzbeamten und Städten die Lasten eines Bauern recht "inöringlich klar vor Augen zu führen, um Gleichberechtigung zu erlangen. Als Beispiel will ich die Steuern und Laste n meiner Wirtschaft, Größe 125 Morgen Acker und Wiese, 2 Morgen Buschholz ansühren. Grundwert 110 000 Mark. Ich habe im Wirtschaftsjahre 1927—28 zahlet, müssen: 312— Nt. Krundvermögenssteuer. 408.— „ Zuschlag für die Gemeinde, 318.80 „ Rentenhankizinsen. 550,— „ Reichsvermönenssteuer, 000.— „ Einkommensteuer, . 120,— „ Umsatzsteuer 624.— „ Kranken- und Fnvalidenkasse, 144.40 „ Berufsgenossenschaft, 71.70 „ Landwirtschaftskammerbeiträge, 1P>.— „ Feuerversicherung, 400.— ,. Hagelversicherung. Summa: 3814,60 M. 3814 00 Mark Steuern und Lasten ist eine Belastung pro Morgen non 30.50 Mark. Um die Wirtschaft weiterzuführen, kommen hinzu die Ausgaben für Dünger, Futtermittel, S'i'M'reicn. Löhne, Reparaturen, und .Handwerkerrechnungen. Bei dieser Belastung ist es unmöglich, eine Rente aus der Wirt schaft zu erzielen und den Mut zu behalten, weiter zu wirt schaften. — Sl. ) Leipziao» Cf„<,en,o-'ndunqen. Wie die Blätter melden, pcrhant'elt die St^dt Leiv-ig gegenwärtig mit mehreren Vor orten Ober neue Eingemeindungen. Sie sollen in der Hauptsache darauf abziclen. die Fläcke für Siedlungsgelegcnheiten zu er weitern ) Ter Borstank des Leipziger Mestamtes KO Fahre alt. Dr Raimund Köhler, der Vorstand des Leipziger Meßamtes, begeht am 13. d. M. seinen fünfzigsten Geburtstag. Seitdem Dr. Köhler an der Spitze des Leipziger Meßamtes steht, hat die Leipziger Messe di« Entwicklung genommen, die sie zu einem Hauptförderer der deutschen Ausfuhr gemacht hat. > Die Straßenbahnlinie Probstheida—Liebertwolkwitz ist jetzt fertiggestellt und die Direktion der Großen Leip ziger Straßenbahn hat bereits Probefahrten auf der Strecke abgehalten. In diesen Tagen erfolgt die landespolizeiliche Ab nahme und alsdann dürfte auch bald mit der Inbetriebnahme der neuen Linie zu rechnen sein. ^kemnitr. rvicksu, ?Isurn Neuordnung -erChemnitzer Krankenhäuser Chemnitz, 13. Dezember. Der Rat stimmte in seiner letzten Sitzung der vom Kranken- pslegeamt vorgcschlagenen Neuordnung der Stadtkrankeichäuser und der notwendigen Pcrsonalvermehrnng zu »nd bewilligte die erfor derlichen Mittel im Betrage von 226 700 Mark. tz. Schadenfeuer durch Fahrlässigkeit. Fm Lagcrbansc eines hiesigen Speditionsgeschäfts brach am Montagabend ein Brand aus, der in wenigen Minuten das Kontor in Helle Flammen setzte, schnell ans die oberen Stockwerke Übergriff und einen gefährlichen ilmfang hätte annehmen können, wenn er nicht sofort bemerkt und unterdrückt worden wäre. Ein 15 Jahre alter Lehrling hatte im Kontor seine Fahrradlaterne angcbrannt, wobei infolge einer Karbidepplosion das . Feuer entstanden sein soll. Die Untersuchung hierüber schwebt »och. tz. Verstärkte Grenzauisicht im Erzgebirge. Einem Tep- l'tzer Bericht« zufolge, wurden im dortige» Grcnzbezirke die Fiiiaii'machtt'vsie» ivesentlich verstärkt. Verursacht wurde diese Maßnahme jedenfalls durch den Fall Göpfert, der bekanntlich Unmengen von Zigaretten Dresdner Herkunft über die Grenze aepafcht hat. Seit voriger Wocke ist die Untersuchung beim Grenzübertritt erheblich verschärft und es wurden bereits empfindliche Zollstrafen verhängt. tz Nertreterwabl "«in Londesaes'indheltsamt. Bei der für oen Reverunasbezirk Chemnitz vorgenowmene» Nenivahl eines ouße'o'densl'chrn Mitgliedes und des Stellvertreters zur zweiten Abteilin'n des Oondesgenmdheitsamtes wurden der Stadt- vcter'närarzt Wilz in Meerane als außerordentliches Mitolied und Stadwet-vg-ärrat Dr. Letz in Glauchau als dessen Stell vertreter gewühlt. Kur Zer I.su5i't2 Zu dem Mord in Polenz Neustadt 12a.), 13. Dezember. Zu dem Mord in Potenz wird, nachdem nunmehr die von der Gendarmerie und der Kriminolabteilung in Bautzen geführ ten Erörterunaen alweschlossen sind, von zuständiger Stelle felgendes mstgetcilt: Der Ermordete ist der landwirtschaftliche Arbeiter Robert H c n t s ch c i aus Lobendem <C. S. N.) und der Täter der aus O.uersa bei Großenhain stammende und seit Juli im Rittergut Potenz tätige 23jährige Dienstknecht Otto Techert. Der durch eine Kriegsverletzung geistig minderwertig ge wordene Hentsckel war während des Krieges Oberleutnant in der österreichischen Armee und besaß ein Vermögen von 48 000 Kronen, das er aber infolge seines geistigen Defekts in kurzer Zeit bis aus 18 000 Kronen verbraucht hatte. Deshalb wurde er unter Kuratell gestellt, erhielt aber die jeweiligen Zinsen. Die Folge war. daß Hentschel immer über verhältnis mäßig hohe Geldbeträge verfügte. Das wußte der Mörder; denn er bewohnte mit dein Ermordeten eine Kammer. Nach langem hartnäckigem Leugnen hat Techert, durch die erdrückenden Beweise gezwungen, ein Geständnis dahin gehend abgelegt, daß er Hentschel ermordet und beraubt hat, um mit dem Geld« „Kirmes" feiern zu können. Erbeo'et hat er 20 NM. und eine Uhr. Die Tat ist am Sonntag, dem 7. Oktober 1928 l.Kirmesscmntcig . in Polenz) kurz vor Mittag auf dem Spreubuden besänge» worden. Beide haben Spreu zum Füt tern aehalt und in Säcken untergebracht. In dem Augenblick, wo H-iitfchel in gebückter Stellung dos Einschaufelu der Soren voniahm. hat Techert ihn mit einer Wagenrunge van hinten niederaeschlaaen und ihm den Schädel zertrümmert. Dann hat der Mörder die Leiche beraubt und sie unter Spreu versteckt, anderntages jedoch nochmals Hervorgehalt, in einen Sack gesteckt und nunmehr einen hoben Berg Svreu auf die Leiche geschaufelt. Es liegt demnach ganz gemeiner von Meuchel- hand verübter Raubmord vor. Von der rohen Ge- Zm langen Bruch. Ein jagdlicher Kriminalrvman vvn Hat n z Alfred von Byern. (-!oo>f>ek,t bv Verlse Liberi kleine. Oottbu». 10. Forsten»»«. „Ausgezeichnet, doch ich glaube, wenn Väterchen nicht selbst z» Jbnen gefahren wüie. wurden wir Sie nicht so bald zu sehen bekommen haben." - Er wurde vlünlich ernst. „Legen Sie denn solchen Wert aus meine Gegenwart?" Sic sab an ibm vorbei. „Wissen Sie das nicht?!" Da beugte er sich vor. „Heuba. es sind nur wenige Stunden vergangen, da stand ich draußen im Wald und Kart an meinem Koos vsiss die Kugel eines Wilderers vorbei, zwei Zoll weiter nach rechts und " „lim Gottes willen!" Er griff nach ibrer Hand. „Ich veranschlage den Wert meines Lebens nicht allznboch. aber eines mochte ich gerne wissen, würde es Ihnen ein klein wenig leid getan haben, wenn " „Jochen!! — Ach, Jochen ich, — ich wäre ja nie im Leben wieder irob geworden!" Und nun weinte sie, so haltlos, so bitterlich wie e.n Kind Leise legte Lühe seinen Arm um ihre Schultern. „Hertha! Liebe liebe, süße, kleine Hertha, ist es denn wahr, hast du mich ein klein wenig lieb!" „Jochen!" >gte sie noch einmal unter Tränen lächelnd und zu ibm ausblickend. „O. du lieber, dummer Jochen, weißt du das noch immer nicht?" Es mochte wob! an den engen räumlichen Verhältnissen liegen, daß sich ihr-- Liooen berührten, wieder und immer wie der, bis plötzlich etwas an Herthas Kleid zog und zerrte: „Rrrrrr. — wafff!" „„Knieoer"? o. „Kniever". — willst du wohl!" Aber der Dackel bekam einen Raser und tollte herum, daß der Kies spritzte „Ja. nun müssen w>r wohl deinen Vater anfsuchen!" meinte Lübe, den Hui anstehend, „er wird ja vermutlich aus ein Braut paar gefaßt sein, wenn auch in der Nolle des Bräutigams eine kleine, nicht ganz vrogrammäßigc Acnderung eingetreten ist!" Hertha bekam einen ordentlichen Schreck. „Herrgott. Kurt, den batte ich ganz vergessen! Was machen «tr nur?" „Erfahren mun er es do-y einmal, aber vis er kommt, ichlage ich vor. daß mir erst mal unsere kleinen, braunen Freunde besuchen " „Natürlich „Hu'chel" und „Pussel"!" Das junge Mädchen batte sich bei Jochen ein. „Komm, die beiten Racker buben gleich liier drüben ihre Behausung." und sic zog ihn quer über den Rasen zu einem geräumigen Zwinger aus engmaschigem Draht, in den ein paar Bäume eingepslanz: waren Die beiden Edelmarder turnlen. sich jagend, in ihrem Käfig herum. Hertha pfiff leise und im Nu kamen die Tiere, sich aus den Hinterpranken ausrichtend, an das Gitter. Lübe zog ein Schächlelchen aus der Tasche und wickelte zwei sorgfältig verpackte Hühnereier aus. „Hier, ihr Racker, aber wie soll ich euch nun die Dinger geben?" „Wart' mal." das junge Mädchen öffnete eine kleine Klaove: „Husch - Husch!" Mit unglaublicher Gewandtheit kletterte die Fähe an den Maschen emvor, und nahm mit dem Fang das Ei. mährend der Rüde, leise keckernd. sehnsüchtig zuiah. „So Puß'!" und au: demselben Wege holte sich der andere Marder die ihm zugedachte Svende. „Sie sind ganz zabm, ich kann sie rukig hcranslassen. nur wenn „Kniever" dabei ist. gibts sofort Beißerei." „Gnädigste Kusine, lege mich zu Füßen! 'n Tag, Herr von der Lübe. wo kommen Sie denn her?" Das Brautpaar fuhr herum, als hätte ein Blitz neben ihm eingcschlagen. zwei Schritte hinter ihnen stand Kurt Steinriick, tadellos chik von dem pomadisierten Scheitel bis z» den Spitzen der Lackstiesel und umweht von dem aufdringlichen Duft des Eau de inille sleurs. Sertba warf ihrem Verlobten einen Blick zu, der Bände sprach, aus ihren Annen blitzte der Schalk. „Nein, lieber Kurt, daß Sie auch gerade jetzt kommen müssen, da können S'e uns gleich als Erster Glück wünschen!" „Glück wünschen?" Der Demminer machte ein so unglaublich einfältiges Gesicht, daß Jochen Mühe batte, sich das Lachen zu verbeißen. „Ja, denken Sie nur. soeben vor kaum einer Viertelstunde habe ich mich mit Herrn« von der Lübe verlobt!" „Ver . wa—as?! Verlobt?!" Der zukttnstige Maioratsberr ließ sein Monokel fallen. „Gnädigste Kusine, wenn das keiner Ihrer beliebten Scherze ist " Statt aller Antwort schmiegte sich Hertha dicht an ihren Verlobten „Wir wollen eben den Vater meiner Braut aussuchen", sagte Jochen. l sinnunß des Mörders zeugt weiter, daß er nach der Tat zul öffentlichen Tanzmusik gegangen ist und dort das geraubte Geld in Alkohol umgesetzt lzot. Techert Ist trotz seines jugendlichen Alters ein schwer, darunter mit Zuchthaus vorbestrafter Mensch, von dessen Vorstrafen aber hier niemand wußte. Erst durch einen von der hiesigen Gendarmerie aufzuklärenden in Torgau ver. übten Betrugssall wurde Licht in Techerts Vergangenheit gebracht. Bautzen. Die V i n z e n z a r b e i t des vergangene,, 23. Ge schäftsjahres wurde durch eine Hauptversammlung am 11. Dezember abgeschlossen. In ihr hielt Hochwürdcn Herr Kaplan Noak einen tiefschürfenden Vortrag über Wesen und Lcbcnsrccht der Caritas. Das Wesen der christlichen Caritas ist Barniherzigkeitshilfe, getragen von göttlicher Kraft. Caritas ist nicht allein wohltätige Hilfe, son dern auch hegende Mitsorgc mit dem Leide des Mitmenschen. Die freie Liebcstätigkcit ist ursprüngliches Recht. Caritas ist zuticsst Nachfolge des Heilandes, darum hat der Staat auch kein Belnnde- rnngs- und Kontrollrecht. Sachliche Gegensätze zwischen staatlicher und freier Wohlfahrtspflege sind nicht vorhanden, nur Unterschiede, die auf Ergänzung und Unterstützung Hinweisen. Die Bcbördcn haben die Unentbehrlichkeit der Caritasarbeit erfreulicherweise aner kannt. Die freie Liebcstätigkeit der andere» Religionsgescll'ch.iüen schätzt der Katholik, sic sind oft die Brücke z» verstehender Annähe rung. Aus dem Jahresbericht des Herrn Professor Hc > dri cb ist erwähnenswert, daß sich der Mitgliederbestand von 57 durch den Tod der treuen Mitglieder Domschke und Dittrich vermindert hat; drei neue Herren traten bei. Durch Listenspende, Büchscnsamnilniig. Pri- vatspcnde »sw. kamen gegen 1000 Mark ein. Der Kassciibestand des Herrn Kantor Scholze gab Einblick in die vielseitige Hilssläsigkcii, die sich in Unterstützungen durch Brot, Kohle, Mictbeihilseu und Wciliilochtsgabc» äußerte. Beträchtliche Aufwendungen macht auch der Kinderhort, dessen Pflcgeschwcfter vom Verein mttcrlialien wird. Vielfache Anregungen, die eine gedeihliche ZnkunstSarbeit beiresse», beschließen de» Abend. l. Der Fluch des Alkohols. F» der Nacht z»n> Montag wurde in einen, HauS im Buschmühl-Gclände in R u in b'i, r g ein Tot schlag a » s Notwehr verübt. Der 19 Fahre alte Franz Graf, der mehrere Fahre in Deutschland in Stellung war, fand bei feiner Heimkehr zerrüttete Faiiiilicnvcrhältniffe vor. Als er seine Mutier vor dem schwer betrunkenen Vater schütze» wollte, wurde er von die sem angegriffen. Darauf setzte er sich zur Wckr und schlug feinen Vater zweimal mit einer Hacke übci w» Kops Der Vater brach bewußtlos zusammen und starb im Spital. Der Täter stellte sich selbst der Polizei und gab an, in Notwehr gehandelt zu haben. Er wurde auf freiem Fuß belassen. Der neue Meißner Kariylbahnhvf vor ver Uebergabe Meißen, 13. Dezember. Die Arbeiten an dem neuen Meißner Hcniptbahnhas sind nunmehr soweit fortgeschritten, daß das große Emvsangegcb „de am 15. Dezember dem Verkehr »berge bei, werden kann. Die Durchführung des gesamten Rahnhos-Umbacies, dosten Kosten aus 8 Millionen Mark veranschlagt worden sind, wurde mit Rücksicht aus die bevorstehende Jahrtausend-Feier hesasteu- ntgt. Der neue Bahnhof darf als eine vorbildliche Anlage c»>- gesprachen werden. Eine neue JscrgebirgSliandc. Auf dem 822 Meter hoben Dr- der- »der Himbcerbcrge im Fsergcbirge nächst Friedrichswal) ist eine elegante Bande errichtet worden.'die noch dicken Wsitter )''nh den Erbauer Karl Zenker aus Fobamiesbnra eine Notbcwii'ttcbafOuig erhält Tie Baude, von der man einen schönen Ausblick ocwcsit, wird modern eingerichtet. Sic ist ei» wichtiger Winterwortutai!. Kommerzienrat G. F- Schmidt siOjälirig. Alle die Mensche», die durch das überall bekannte Mittel Togal Beseitigung ibrer Schmerze», insbesondere bei Rheuma. Gicht usw. gesunden baden, dürste es gewiß interessieren, daß der Gründer und Leiter der Togal- wcrke, Komnicrzienrat Gerhard F Schmidt, akn 11. Dezember seine» 50. Geburtstag gefeiert hat. Durch hervorragenden kansmännistlM Weitblick, außergewöhnliches OrgaiiisationSialent und rastlose Tm- krast, verbunden mit feinem sozialen Empfinden, vermochte er da» Togalwerk zu dem heute in der pharmazeutischen Branche so an gesehenen Unternehmen zu machen »nd demselben Weltruf zu ver schaffen- „OK — ob da will ich nicht stören." Gras Kurt lächelte süßsauer, sichtlich daraus bedacht, sich einen leidlichen Abgang zu verschütten, „meine herzlichsten Glückwünsche Sir gestatten wobt, gnädigste Kusine, daß ich gleich durch den Purk gehe, um meinem Kutscher Bescheid zu sagen, gehorsamste Enipfeblung an den Onkel!" „Wer's ausrichten, schade, lieber Kurt, daß Sie nicht länger bleiben wollen, aber ein Brautpaar nn Hause ist für Dritte kein Vergnügen, lassen Sie sich nur bald wieder mal sehen!" „Sehr gütig, werde nicht verfehlen, habe die Ehre, Herr von der Lübe!" Um Jochens Mund zuckte es. „Sertba. das mar grausam, den Acrmsten so zu verspotten!" „Ach was. der Kerl hat mich oft genug geärgert, außerdem glaube ich. er hat's gar nicht gemerkt, dazu ist er viel zu dumm! Aber nun komm, na, aus Väterchens Gesicht bin ich gespannt!" „Siebenschuh, geb Er mir meine Tropfen und mach' Er mal das Fenster aus, das stinkt ja hier wie in 'nein Friseurgeschäsl." Gras Albert schluckte den Lössel mit Salizylsäure. „Brr, vui Deuwel. schmeckt das Zeug schlecht, das reine Rattengift! — Hör' Er mal. Siebenschuh, 's ist möglich, vaß wir heute noch 'n kleines Fest feiern. — na. ja, was glupscht er mich denn so an, 'ne Verlobung!" Der Alte mnchie die reine Leichenbittermiene, „Herr Gras halten zu Gnaden, aber das wolle Gott ver hüten!" „Oller Esel! Snackt wie unser Herr Pastor und sieht aus wie neun Tage Rcgcnwetter in Essig, was weiß Er denn, gar nichts weiß Er und nun geb' er mir mal den Schlüssel zum Weinkeller, ja, den kennt der Kerl natürlich, so, die Mamsell soll zwei Pullen Sekt kalt stellen, Orly Rüderer, verstandemnh? Und dann zum Abendessen noch 'n bißchen was zu vrävelii. 'ne Ome lette. gebackenen Schinken, junge Tauben und hinterher Eis, daß Er aber nichts vergißt!" „Jawohl, Herr Graf!" „Na, dann linksum kehrt!" Der alte Herr zerrte an dem Verband herum und brum- melte halblaut vor sich bin: „Wenn das Mädel nur gescheit ist und nee sagt, aber, aber die Frauenzimmer, die Frauenzimmer, erst tuen sie. als war' er 'n-Ekel mit Eichenlaub und Schwertern, und wenns zum Klavven kommt, dann nehmen sie ihn »nt 'ner Kußhand, auch wenn er 'nen Schmochtscherbon hat und wie 'ne wandelnde Drogenhandlung riecht!" (Fortsetzung folgt,)