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einzelner eigener Sievern an die im jetzigen Verhältnis zum Reich verbleibenden Länder auf sehr r»i»l klarerer Grundlage möglich. Das Reich wüßte sehr bald auf Grund der Erfahrungen feiner ihre Kenntnis aus der eigenen Ver waltung schöpfenden Ministerien, welche Zuschüsse die einzelne Verwaltung aus Mitteln der Allgemeinheit braucht und könnte kür ihre gerechte Verteilung an das von ihm direkt verwaltete Neichslano und die einzelnen Länder unter Berücksichtigung einerseits des ihm nun besser als aus den Klageliedern der ver einigte» Lünder-Finanzmiuister bekannten wirklichen Bedarfs, andererseits der auch nicht mehr allzu schwierig festzustellenden steuerlichen Leistungsfähigkeit aller seiner Glieder dem Reichs tag und dem Reichsrat sachgemäße Vorschläge machen. Nicht nur aus finanziellen, auch auf allen anderen Ver- waltungsgebieten wäre es ein Fortschritt, wenn die jetzt sachlich unendlich viel weiter als früher ausgedehnte Reichsgesetzgebung näher mit der Exekutive in den eigenen Ministerien ,n Be- rührung käme. Es handelt sich um keine ZerschlagunaPreußens in einzelne Länder, an die von manchen maßgebenden Stellen im Jahre 1919 ernstlich gedacht war. Die Staatskrast Preußens soll ungeteilt erhalten werden und nur auf das Reich, aus einen Machtfaktor, übergehe», der ohne Schaden für das Ganze gar keine andere Willensrichtung verfolgen kann als sein weitaus größtes Land. Deshalb ist sür die Glieder dieses Landes nicht der Aus druck Reichsländer, sondern Provinzen gewählt worden. Deshalb soll das vom Reich unmittelbar verwaltete Gebiet als Ganzes „das Reichsland" heißen. vreselen un<I Umgebung Der Bezirksausschuß Dresden in Klingenberg Dresden, 10. Oktober. Um den Mitgliedern des Bezirksausschusses der Amts- hauptmannschoft Dresden Gelegenheit zur Besichtigung der Talsperrcnanlagen zu geben, wurde die Sitzung des Ausschusses am Dienstag in Klingenberg abgehalten. — Die Bezirksobstbauoereine Dresden und Boxdorf haben um Bewilli gung von Beihilfen aus Bezirksmitteln gebeten: der Ausschuß konnte mit Rücksicht auf die nur wenigen vorhandenen Mittel Boxdorf 100 Mark bewilligen, dabei wurde angeregt, für diese Zwecke im nächsten Haushaltplan eine größere Summe einzu setzen. An staatlichen Wegbaubeihilfen stehen dem Bezirksaus schuß 46 000 Mark zur Verfügung, die bis auf 1800 Mark, deren endgültige Verteilung dem Amtshauptmann überlassen bleibt, vergeben wurden. Aus grundsätzlichen Erwägungen heraus wurde das Gesuch des Allgemeinen Sächsischen Siedlerverbandes um Hinzuziehung bei der Verteilung der sür den Wohnungsbau bestimmten Mittel abgelehnt. Die Aero-Expreß-Lustbetriebs- gesellfchaft Sächsische Fliegerschule erzielte mit ihrem letzten Flugtag auf dem Heller einen Reingewinn von 2892 Mark, nach der Bcrgnügungssteuerordnung war die Gesellschaft zu einer Steuer in Höhe von 4500 Mark herangezogen. Da der Be zirksausschuß die Neformbediirftigkeit dieser Steuer eingesehen hat, wurde die Steuer in dem vorliegenden Falle auf 1500 Mark ermäßigt. Die Gemeinde Wachwitz hat ein Ortsgesetz vorgelegt, das sich gegen die Verunstaltung der Ortschaft durch Wochen endhäuser wendet. Der Ausschuß beschloß den Gesetzentwurf besürwortend an das Ministerium weiterzuleiten. Gegen die Verteuerung der Jugendfahrten Der Landesausschuß Sachsen der Iugend- verbände schreibt uns: Die Umgestaltung des Eisenbahntarifs mit Wirkung vom 7. Oktober zieht automatisch eine Verteuerung der Iugendsahrten um rund 12 v. H. nach sich. Das bedeutet eine Behinderung der von den Iugendverbänden aller Art ge leisteten Arbeit. Bisher hat die Deutsch« Reichsbahngesellschast den Iugendverbänden eine fünfprozentige Ermäßigung der nor- malen Fahrpreise zugestanden. Alle weitergehenden Forderun- gen des Reichsousschusses der deutschen Iugendverbände und der übrigen Spitzenorganisationen sind abgelehnt worden. Es soll nicht verkannt werden, daß auf der Deutschen Reichsbahngesellschaft Verpflichtungen liegen, die sie zu äußerstem Haushalten zwingen; auf der anderen Seite aber muß doch einmal daran erinnert werden, daß das Gesamt- interesse des deutschen Volkes eine Förderung und Ausbreitung des Iugendivanderns dringend erheischt. Die Iugcndsührerschast fordert deshalb immer wieder als Tarif sür Iugendsahrten Einsührung des Einpsennigsatzes sür einen Kilo meter und Herabsetzung der Mindestteilnehmerzahl von zehn aus sechs Perionen einschließlich Führer sür alle Iugendsahrten. Die Iugendsührerschast erwartet, daß olle für die Wohlfahrt des Volkes verantwortlichen Instanzen sie in ihren Forderungen unterstützen. „Mit -er Rekele zu Mond und Planelen" Von dieser Raketenreise zu Mond und Planeten kehrt jeder in seinem Wissen wesentlich bereichert zurück; sie geht ohne Sensationen oder Lebensgefahr vor sich und ist trotzdem überaus interessant und empfehlenswert. Da man die Reise mit dem W u n de r a ppa ra t des Planetariums un ternehmen kann, ist sie zudem noch ungemein billig. — Die technischen Versuche der Gegenwart, einen Raketenwagen zu schaffen, der den Luftraum durchbricht, sind in vollem Gange, eine Lösung des Problems wird von Theoretikern und Tech nikern mit Eifer betrieben. Ob sie je zustandekommt? Aus diesen Erwägungen heraus ist der Vortrag „Mit der Rakete zu Mond und Planeten" mehr denn je aktuell. Direktor Kitz hauer weist in seinen instruktiven Erläuterungen vom Ge sichtspunkt des Themas aus hin auf die Systematik und Schön heit des Sternenhimmels, die besonders der Oktober himmel eindrucksvoll aufweist. An der gerafften Bewegung des Himmels werden in besonderem Matze die kopernikanischeu Erkenntnisse über die Erdenbewegung sichtbar. Die Planeten, zu denen das Raketenschiff gelangen soll, Kreisen in raschem Lauf um die Sonne. Das Raketenschiff bringt den Passagier zunächst zur Venus, die von einer dichten Wolkendecke um geben ist. Weiter geht die Reise zum Saturn; eine Landung ist hier nicht möglich, weil dieser Planet sich noch im ersten Stadium seiner Entwickelung zum festen Weltenkörper befindet. Den schönen Jupiter beobachtet man von einem seiner Monde aus. Das Hauptereignis ist der Besuch aus dem Mars, jenem der Erde am nächsten gelegenen Planeten, der schon oft zu phantastischen Schilderungen Anlaß gegeben hat. Viele ausgezeichnete Lichtbilder unterstützen die Wirkung des künstlerischen Sternenhimmels. Dazu geben noch die Aus führungen Direktor Kitzhauers wertvolle Einblicke in die Struk. tur des Planetensystems, so daß auch dieser Vortrag als Ganzes einen überwältigenden Einbruch hinterläßt. Der Vortrag ver dient bei allen an der Zeitgeschichte Interessierten weiteste Beachtung. Forlbil-ungslrurws für Kranlrenlchweslern Dresden, 10. Oktober. Das Arbeitsamt Dresden, Fachabteilung für Kranken pflege-, Bade- und Massage-Personal, beabsichtigt, wie bereits im Vorjahr, einen Fortbildungskursus für Krankenschwestern im Güntzbaü unter Leitung des städtischen Badearztes, Herrn Dr. Richter, zu veranstalten. Der Kursus beginnt am 15. Oktober 1928 und erstreckt sich auf Hydro-, Wärme und Elektrotheraphie (Anwendung der physikalischen Heilmethoden einschließlich Diathermie). Der theoretissche und praktische Un terricht wird abends in 20 Doppelstunden erteilt. Teilnehmer gebühr 20 NM-, die für stellungslose Schwestern vom Arbeits amt Dresden getragen wird. Anmeldungen werden noch in der Fachabteilung für Krankenpslege. Iohannesstraße 18, Anruf: 24101, in der Zeit von 8—20 Uhr entgegengenommen. Auch weitere Auskünfte werden dort gern erteilt. : Staatliches Kupserstichkabinett. Aus Anlaß des 60. Ge burtstages des Künstlers wird am Sonntag, den 14. Oktober, eine Ausstellung des Graphischen Werkes von Max Slevogt eröffnet. : Das Hauptpostamt Dresden kann am 15. Oktober sein 25jähriges Bestehen feiern. Es ist 1903 dem Verkehr übergeben worden; vorher war dos jetzige Telegraphenamt am Postplatz Sitz der Hauptpost Dresden gewesen. In den solgen- den 3 Jahren ist der Betrieb mehrfach erweitert worden, von dem jetzigen Gebäudekomplex wurde die Paketausgabe zuletzt vollendet. : Pädagogium der Tonkunst In Dresden. Die Opcrn- sängerin Elly Gladitsch wurde als Gesangsmeisterin an das Pädagogium der Tonkunst verpflichtet. : Neue Kartenoerkaufsstelle der Straßenbahn. Herrn Kurt Zwiener, Zigarrenhandlung, Dresden-Löbtau, Tharandter Straße 80, ist der Verkauf von 12er-Straßenbahnfahrkarten für die Linie Habsburgerstraße—Coßmannsüors übertragen worden. : Befreiung d«r Postagenten von der Pflicht zur Arbeits losenversicherung. Der Präsident der Reichsanstalt für A. und AB. hat sestgestellt, daß die Voraussetzungen des A 80 Abs. 1 AVAVG sür die Besreiung der Postagenten von der Pflicht zur Arbeitslosenversicherung gegeben sind, da die Leistungen der Deutschen Reichspost für die Postagenten über die gesetzlichen Leistungen der Arbeitslosenversicherung hinausgehen. Die Be freiung erfolgt mit Wirkung vom 1. Oktober 1928. ; Gesperrt wird auf die Dauer der Straßenbauarbeiten sür den Fahr- und Reitoerkehr: ab 10. Oktober 1928 die Ziegel- straße zwischen Pillnitzer- und Gerichtsstraße. Die Umleitung des Verkehrs ist kenntlich gemacht. : Zu den Paratyphuscrkraiikungrn wird vom Stadtbezirksarzi berichtet: Neue Krankmeldungen sind nicht eingegangen. Ein Teil der Erkrankten ist bereits wieder genesen. Es liegen aber auch noch einige ernstliche Fälle vor. Die bakteriologischen Untersuchungen, die sich sehr schwierig und zeitraubend gestalten, werden fortgesetzt. : Wiener Klassiker-Abend. Der auch in Katholischen Kl»b sen wohlbekannte Orchesterveretn „Tonkunst" veranstaltet am Donnerstag, den 11. Oktober im großen Saale des Gewerbe- Hauses in Verbindung mit dem Musikverein Loschwitz einer „Wiener Klassiker-Abend". Haydn, Mozart, Schubert, Strauß werden mit den schönsten Perlen ihrer Kunst auswarten. Be- sonders dürfte Haydn mit seiner Sinfonie mit dem Pauken- schlag und Mozart mit seinen selten gehörten Deutsche» Tänzen das Interesse der Musikfreunde fesseln. Die 85 Aussührenden werden unter der sicheren und beschwingten Leitung Rudolf Goller den für eine öffentliche Ausführung zu stellenden For derungen sicher entsprechen. Das Konzert beginnt um 20 Uhr, und sind Eintrittskarten auch an der Abendkasse ohne Auf. schlag erhältlich. Dem Konzert folgt Ball. Wer Freund heiterer und doch gehaltvoller Musik ist, möge nicht versäumen an dem Abend teilzunehmen. : Das Belvedere hat in letzter Zeit einige bemerke,is. werte Neuerungen und Verbesserungen erfahren. Im vergan genen Sommer-Halbjahr war die neue Terrasse ein gern besuchter Treffpunkt der Einheimischen und Fremden. Jetzt hat der untere Gartensaal ein neues, überaus freundliches Ge wand erhalten, wodurch der Aufenthalt in diesem Raum viel ansprechender geworden ist. Die eingreifendste Erneuerung dürfte aber in der Vergrößerung des Weihen (oberen) Saales bestehen, der offene Balkon ist durch Umbau dem Saal an gegliedert worden, wodurch derselbe bedeutend vergrößert und der Blick ein viel schönerer und günstigerer geworden ist. Ein groher Schuhrvarendiebslahl aufgedE Täter und Hehler festgenommen. Dresden, 10 Oktober. Die Dresdner Kriminalpolizei ist in der letzten Woche mit -er Aufklärung umfangreicher Diebereien beschäftigt gewesen. Bestohlen wurde eine Schuhwarenfabrik auf der Tittmannstraßc. Der Schade» beläuft sich auf ciiva 25 000 Mark. Die Diebstähle reichen zurück bis Anfang vorigen Jahres. Den Inhabern des belr. Betriebes war es ausgefallen, daß in letzter Zeit der Warenumsatz erheblich nachließ. Trotz Nachforschungen waren die Ursachen zunächst nicht festzustellen. Als man schließlich den Lagerbesiand kontrollierte, wurde «in großer Fehlbetrag an Schuhen entdeckt. Der Verdacht, dir Ware beiseite geschafft zu hoben, lenkte sich auf den Lagerver. Walter und Packer. Beide waren seit jener Zeit ihrer Arbeits stelle serngcblicben. Leider erstattete die Firma erst acht Tage nach Entdeckung dieser Unregelmäßigkeiten bei der Kriminalpolizei An zeige. Dadurch war es den Tätern möglich, den Sachverhalt er heblich zu verdunkeln. Die Verdächtigten wurden festgenoniiiicn. Sie stellten zunächst jede strafbare Handlung in Abrede. Bei der Durchsuchung ihrer Wohnungen wurde nur 1 Paar Schuhe zutage gefördert, die man auf dem Boden hinter Dachsparren versteck! vor fand. Weiter konnte sestgestellt werden, daß mehrere hiesige Kunden der Firma mehr Schuhe am Lager hatten, als tatsächlich gelieseri worden waren. Später legten der Lagerverwalter und Packer ei» umfassendes Geständnis ab. Danach haben beide im Verlaufe eines reichlichen Jahres, soweit feststellbar, 1700 Paar Dame», luxusschuhe gestohlen. Die Ware wurde im Stadtgebiet und auch auswärts verkauft und wurde in den meisten Fällen nicht mit dem regulären Preis bezahlt, sondern zu Preisen, die ohne weiteres auf den unehrlichen Erwerb hinwiesen. Mehrere Hehler wurden sestgcnommen, zwei von ihnen der Staatsanwaltschaft zu- geführt. Mit ihnen auch der unehrliche Lagerverwalter. Er war seit 33 Jahren bei der bestohlenen Firma in Ar beit und genoß großes Vertrauen.; Der Packer mußt« wegen Krankheit wieder entlassen werden. 150 Paar Schuhe wur den wieder hcrbeigeschafft. : Grober Vertrauensbruch eines Buchhalters. Der 1887 Zeitz geborene Buchhalter Johannes Paul Georg BartmuS ver untreute während seiner Stellung Lei der Firma Schladitz-Werke, Aktiengesellschaft, In etwa 250 Einzelsällen vereinnahmte Gelder im Gesamtbeträge von rund 39000 Mark. Er hatte das Mohn, wesen dieser Firma zu bearbeiten und ließ seit dem Jahre 1924 vielfach die aus seine Erinnerung hin eingelaufenen rückständigen Beträge Len eigenen Taschen zufließen, und verausgabte sie dann in leichtsinniger Weise. Durch falsche Buchungen verdeckte er die jahrelang begangenen Unterschlagungen. BartmuS wurde zu drei Jahren Gefängnis und Ehrcnrechtsverlust auf gleiche Zeitdauer ver urteilt. : Eine unbannherzige Mutter vor Gericht- Daö Schöffengericht Dresden verurteilte die 1896 geborene, wiederholt vorbestrafte Arbei terin Anna Frieda ledige Bley wegen gefährlicher Körperver letzung zu zwei Monaten Gefängnis. Die Angeklagte ist Mutter eines Knaben, der jetzt das erste Jahr die Schule besucht. Ende April hatte sie den Jungen, der die Rechenaufgaben nicht zu lösen und begreifen vermochte, in einer ganz unmenschlichen Weise ge- züchtigt. Der ganze Körper des Jungen war von Schwielen bedeckt. Nach ärztlichem Ausspruch waren die von ihr vorgenommenen Züch tigungen weit über das erlaubte Maß hinausgegangen. heulenden Iazzfolterwerke, der gedämpften Instrumentenseuszer, der stupid hämmernden Iazzschlagwerkzeug«. Und als Knall bonbon ein blechgepanzerter Parademarsch. Das Milieu der Musik mit billigen Mitteln erreicht, weit ab vom Geschmack der guten Instrumentation. Aber zeitgemäß. Und das ist wieder die Hauptsache für einen durchschlagenden Erfolg. Für Stolz aber sehr schade; denn er hat früher eine wirklich gute Operet- tenmusik geschrieben. Mer damals hatte auch noch kein „Ionny" ausgespielt! (Ich meine diesen Namen als Kausal nexus.) Ader auch hieran wird sich zur Zeit nichts ändern!« Darum: Epielmann, spiel aus! Bist nur Bajazzo! . . . Sehenswert die Aufführung und Ausstattung! Wenn auch die letztere dem Nus: „Panem et circenses!" nicht Obstruktion entgegenstellt. Die dekorative Gestaltung im ersten Akte wirk lich luxuriös. Im zweiten dagegen wird die Vermengung von Posse, Revue, Maskentrubel und dergl. mehr auch sür di« technische Leitung gesohrbringend, so daß hier die Geschlossen heit ouseinandersiel. Unter SuksU11s Spielleitung viel Leben und buntes Treiben. Magdalena Witt eine mondäne, von trefflicher Stimmkuiiur beseelte Kolorewna. Rudolf Ieß ein eleganter Grflander, Uschi Elleot und Fritz Schulz die unverwüstlichen Situationszeichncr. die beinahe säst die ganze Handlung tragen müssen. Kettner, der dauernd „lackierte" Trottel, dazu Witt. Fleck, Langer. Grete Schulz, die sich mit dem ausgezeichnet gesungenen „Grinzing-Walzer" (der allerdings von Benatzky ist) einen lauten Conderersolg holte und die übrigen Darsteller einschließlich des Chores. ließen es unter H. K :: n z- K ra u se s temperamentvoll geschwungenem Taktstock an Sing- und Spielfreude nicht sehlen. So ivar wenigstens nach dieser Seite eine Annehmlichkeit zu buchen. Für die Verfasser und Komponisten werden aber die Pyrrhus siege immer gefährlicher. Sollte die große Niederlage nicht schon hcraufdämmern, wenn auch nur In nebelhafter Ferne? Otto Hollstein. TaS Neue Dresdner Trio (die Herren Aron, Koene und Hesse) bcrcilele !»> gut besuchte» Palmengartensaal seinen Zu hörern einen Genuß allererste» Ranges. Zunächst viel das Inter esse auf ei» A - D » r - Trio von Jldebrando Rizzetii. das in Dresden seine Erstaufführung erlebt«. Cs ist die Arbeit eines star ken Talentes Temperament und melodische Wärme durchfluten die drei Sähe. Explosiven Steigerungen, die bis an die Grenze der Krostausbrüche reichen, stehen farbenreiche Stimmungen vermittelnd gegenüber. Besondere Seelentiese atmet dos Trio nicht aus, aber der schillernde Glanz besticht. Die mitunter haarsträubenden tech nischen Schwierigkeiten fanden in den Aussührenden meisterhafte Beherrschung, so daß spontaner Beifall ihnen gespendet wurde. Beethovens G-Dur-Trio (Werk 1, 2) und Max Negers Trio in E-Moll (Werk 102), zwei Inspirationen, die für die machtvoll« Größe deutscher Meister mit ehernen Tönen sprachen, zeigten ober doch — im Vergleiche zu dem Trio des Italieners —, daß Musik aus Seelentiese geboren und 'mit Herzenswärme um flutet allein imstande ist, nachhaltige Eindrücke hervorzurufen und ein psychisches Millingen auszulösen. Dazu trugen die Herren in den beiden deutschen Werken mit reifster Künstlerschaft bei. —-ei—- 40. Gründungsfeier des Gesangvereins der Staatseisenbahn- beamtcn. Feste soll und muß man feiern! So prangte am Freitag abend das Podium des Gewerbehaussoales im Pftanzcnschmuck, und die Bilder von Max Fungcr und Hugo Jüngst vervollständigten den sinnigen Schmuck. Beide waren in früheren Zeiten mit dem Verein auss engste verbunden. Nach ihnen fühlten Rudolf Feigerl, Alfred Eismann und Richard Fuchs-Jerin die Sänger als Chormeister. Unter ihrem jetzigen Dirigenten, Musikdirektor Richard Fricke, haben sie sich ihre Stellung in den ersten Reihen der Dresdner Männer gesangvereine durch ihre künstlerische Disziplin, ihre treffliche Schu lung, ihre ziclbewußte Vortragsweise und ihre klare TextauSsprachc bewahrt. Unter diesem Zeichen stand da» Festkonzert. In den dar- geboienen Werken zeigte sich engste Fühlungnahme mit dem Verein. An der Spitze standen drei dem Vereine gewidmete Gesänge: „Der Tod des Columbus" von Reinhold Becker (Bariionsolo Heinz Povlista, Mitglied d. V.), „Hoch empor" von Curti und „^hloß Geroldscck" von C. H. Döring, Chöre, die ihre glanzvolle Feuer taufe längst bestanden haben. Ein kleiner Sängerchor setzte sich für Max Fingers „Ich stand auf Bergeshalde". Rich. Fuchs-Jerins „Wenn eine Blume still verblicht" und Rich. Fricke» „Ruf in der Nacht" mit besten. Gelingen ein. Die letzt« Vertonung kam In der Uraufführung zu Gehör und zeigt Fricke erneut als geschmackvollen, der landläufigen Bearbeitung von Sängerchören aus dem Weg gehenden, eine aparte Harmonik wählenden und die melodische Linie schätzenden Tonsetz«r. Die Ausnahme war von starkem Beifall getragen, so daß ein Teil wiederholt werden mußte. Mit Chören eines VcrcinsmiigliedcS »nd von Ehrenmitgliedern klang da» Pro- gramm auS: Schlichtheit prägt Kurt Pctasch seinem „Turmwächter- lied" (auch eine Uraufführung) auf und erntete damit anerkennen den Beifall; „Maiennacht" von Kretschmar und „An die Heimat", eine sich in früherem Liederiäfeleigeschmack gefällige Bearbeitung von Jüngst bildeten die Brücke zu Heinr. PlatzbeckerS „Spatz und Spätzin", dos eine so beifallsfreudige Aufnahme fand, daß sich der Komponist zeigen mußte, und Gust. Wohlgemuths „Der Edelmann im Häbersack". Als Solisten hatte man Licsel von Schuch (Ehrenmitglied) und Rudolf Feiger! gewonnen. Von der Künst lerin hörte man di« „Zigeuncrmelodien" von Dvorak und „Drei Lieder aus dem ttälicnischen Liederbuch" von Paul Heyse, die von der ausgezeichneten Sangeskunst und der zielbewutzten Musikalität der Sängerin getragen, begeisterten Beifall auslösten, so daß sic da- stimmungsvoll« „Singe, Vögl«in" von Fricke zugeben mußte. Feigerl zeigte sich mit der .Wanderer-Aantasie" von Schubert als technisch wohlbeschlagener und ausdruckssicherer Pianist. Die Liedbegleiiuu- gen lagen in den Händen unseres seinmustkolischen Karl Prchsch An das Konzert schloffen sich Ehrungen und ein Kommers an. Der Verein kann mit dem Verlause des Abends voll befriedigt sein und ihn in sein Tagebuch als wohlgelungene Veranstaltung eintragen. Mitteilungen der Städtischen Theatermtendanz Leipzig. Neues Theater: Als erste Uraufführung in dieser Spiel zeit geht anfangs November „Die baskische Venus", Oper in süns Bildern, frei nach Prosper Merimee, Musik von Hermann Hans Metzler, unter der Leitung von Gustav Brecher und Walther Brügmann in Szene. —»Altes Theater: Es wird darauf hingewiesen, daß der Vorverkauf für die am 16. Okto ber beginnenden Gastspiele von Max Pallenberg als Soldat Schwejk. so stark eingesetzt hat. daß dringend empfohlen wird, von weiteren schristlickzen Bestellungen abzusehen, sondern die Karten in den bekannten Borverkaufsstellen zu entnehmen. Anrechtsvorstellungen in dieser Woche: Mittwoch, 10. Oktober <3a) „Der Held des Westerlands", Freitag, 12. Okto ber: Der Held des Westerlands l3b). Die Anrechtsvorstellmigeo von Georg Kaisers „Oktobertag^ folgen unmittelbar nach dem Mox-Pallenberg-Gastsptel. Kaust bei unseren Inserenten!