Volltext Seite (XML)
Imrvehr »um ikinzelwahlkrels einsetzen. Eie werden, wenn »er bevorstehenden Reform die Wirkung versagt bleibt, licht mehr »um Schweigen zu bringen e i n. „Panzerkröuzer-Derbol" Das kommunistische Volksbegehren. Der Retchsminister des Innern hat durch Verordnung vom 17. September auf dem von mehr als 6000 Stimmberech- tigten gestellten Antrag «in Volksbegehren mit dem Kennwort: «Panzerkreuzerverbot" folgenden Gesetzentwurf zugelassen: »Entwurf eines Gesetzes über das Verbot des Baues von Panzerschisfen und Kreuzern. Der Reichstag hat auf Volks begehren das folgende Gesetz beschlossen, dos mit Zustimmung des Reichsrates hiermit verkündet wird: Einziger Artikel: Der Bau von Panzerschiffen und Kreuzern jeder Art ist verboten." » Noch der Verordnung beginnt die Eintragungsfrist am ki. Oktober und endigt am 16. Oktober 192«. Das Volks« begehren wird bekanntlich nur von den Kommunisten unter« stützt. Auch die Soziawemokroti« Hai es abgelehnt, sich an diesem Volksbegehren, dos nur der kommunistischen Agitation dienen soll, zu beteiligen. Vie schwedische« Lelchskagswahlen i Einbuße der Sozialdemokraten. Malmö, 17. September. Bon den Wahlen zur 2. Kammer liegt bisher ein vor« läufige» Endergebnis aus 27 von 28 Wahlkreisen vor. In dem letzten noch ausstehenden Wahlkreis Stockholm wird am Freitag gewählt werden. Nach diesem vorläufigen Endergebnis haben die Konservativen »72 SS8 (gegen 88« 2S3 im Jahre 1S24), der Bauernbund 2S7 085 (185 286), die Liberalen 49 474 (52177). di« Radikalen 288 428 (218 862), die Sozialdemcckraten 761846 (651 543) und die Kommunisten 117 S92 (54 529) Stimmen er« halten. Es sind bisher gewählt: Konservative 67 (Ge winn«), Bauernbund 2« (Gewinn 8), Liberale 8, Radikale 27 (Verlust 2). Sozialdemokraten 83 (Verlust 13), Kommu nisten 6 (Gewinn 2). Die Wahlen zu der 2. Kammer des Reichstages fanden in k5 von den 28 Wahlkreisen des Landes statt. Die Wahlbetei ligung scheint überall sehr reg« gewesen zu sein und Lbertrifft bei weitem die Beteiligung an den letzten Wahlen, die 1924 stattfanden. Bei den Wahlen in den zwei Etadtwahl- kreisen, die Sonnabend stattfanden, blieb die Parteienstärke un verändert, obwohl sich die Stimmenzahl der bürgerlichen Par teien in höherem Matze als die der Sozialdemokraten vermehrt hat. Die Wahlen verliefen in vollkommener Ruhe. vie Empörung der spanischen Soustilnilonellen Mailand, 15. September. In Genua sind nun auf dem Schissahrtswege verlässige Nachrichten über den Revolutionsversuch der spanischen Kon stitutionellen eingetroffen, die diesmal alle der Diktatur feindlichen Elemente zu sammeln vermochten. In Barcelona beteiligte sich der bekannte Autonomistenführer Cambo an der Erhebung und hatte auch drei baskische Provinzen für den Schlag gegen Primo de Rivera gewonnen. Die stark zentra listische Tendenz der Diktatur, die gewisse auionomistische Pri vilegien beschnitt und auch den Provinzverwaltungen Selbst- verwaltungsrechte kürzte, entfremdet« ihr Elemente, die sonst einer „starken Hand" gar nicht feindselig gegen über st ehe». Die Erhebung war so gedacht, daß gleichzeitig an mehreren Punkten lokale Regierungen eingesetzt worden wären und daß, um das Militär der betreffenden Provinz zu gewinnen, an die Spitze der lokalen Negierung ein höherer Mili tär gestellt worden wäre. Strengkonservative Elemente waren für die Beteiligung an der Revolution gewonnen, die sich keineswegs auf die notorischen Liberalen beschränkte. Vier Bischöfe (zuerst war nur vom Erzbischof von Sevilla die Rede gewesen) hatten ihre Unterschrift dafür gegeben, daß sie eine konstitutionell« Regierung sofort anerkennen würden, ferner «In Abt und ein Ordensgeneral. Die Zahl der Geistlichen, die sich als „konstitutionel l" kezeichneten und die Bewegung gegen die Diktatur unterstütz ten, ist groß. Eine Rolle mag dabei auch der Umstand gespielt haben, daß der Diktator Primo de Riverä Protestkundgebungen gegen die mexikanische Regierung nicht zugelassen hatte, gegen di« Regierungen anderer Länder nichts einzuwenden hatten. Aus Barcelona wird berichtet, daß in Sabadell allein 809 Personen wegen Beteiligung an dem revolutionären Ver such verhaftet wurden. Ein Teil der Revolutionäre konnte an Bord eines italienischen Schiffes flüchten. Einigung im Alianlllflugverkehr? Travemünde, 15. September. Anläßlich der Uebergabe des hanseatischen Eeeslug- Hafen Lübeck« Travemünde an den Auftraggeber, die Hanseatische FluAafengesellschaft m. b. H., in der das Reich und die Hansestädte Lübeck und Hamburg vertreten sind, fand heute abend ein Festessen statt, bei dem Ministerialdirigent Brandenburg zu den Fragen des Transozean. Luft« Verkehrs das Wort ergriff. Er erklärte u. a.: Die Stunde ist gekommen, in der cs gilt, die Aufgaben des künftigen Trans- ozean-Lustvcrkehrs in Angriff zu nehmen. Ungewißheit und Unsicherheit kennzeichne» heute noch diese Aufgaben, deren Form und Technik noch nicht geklärt sind. Es ist notwendig, daß wir «ns in dieser Frage untereinander verständigen. Viele Nationen stehen hier im Wettbewerb. Das macht uns zur Pflicht, allen Streit ruhen zu lassen. Das Reichsverkehrs ministerium hat in den Fragen des Luftverkehrs die Zusam menarbeit mit der Großschiffahrt stets begrüßt und ich darf heute an dieser Stelle sagen: Die Dinge sind jetzt so «eit gediehen, daß für die nächst« Zeit ein ent scheidender Schritt zur Vereinigung aller am Kundgebung in Oppeln Oppeln, 17. September. ' Reichspräsident von Hindenburg ist mit dem fahrplanmäßigen Zuge, von Berlin kommend, um 7 Uhr 20 hier «ingetroffen. Der Salonwagen wurde um 7 Uhr 40 auf das erst« Gleis geschoben. Inzwischen hatten sich die Spitzen der Behörden sowie Kommandeur des Wehrkreises, General Hasse, eingefunden. Unter dem Jubel der Bevölkerung erschien der Reichspräsident bald auf dem Bahnhofsvorplatz, wo ihm das Töchterchen des Oberpräfidenten Dr. Prosk« «inen Blumen strauß überreichte. Alsdann schritt der Reichspräsident die Ebrenkompaanie ab. Oberpräsident Dr. Proske begrüßte hierauf in einer kurzen Ansprache den Reichspräsidenten, der in der Erwiderungsansprach, betonte, es sei schon lang« sein Wunsch gewesen. Oberschlesten zu besuchen. Er freue sich, nunmehr das Versäumte nachholen zu können. Die Herren bestiegen hierauf die bereitgestellten Automobile, um unter den begeisterten Hochrufen der dichtgedrängten Menschen menge die Fahrt ins Industriegebiet anzutreten. Bis zur Stadtgrenze bildeten di« Oppelner Vereine, Innungen, Feuerwehr, Eisenbahner und Schüler Spalier. Auf seiner Fahrt durch den Jndustriebezirk traf der Reichs präsident, überall von einer unübersehbaren Menschenmenge mit stürmischen Hochrufen begrüßt, gegen 11 Uhr auf dem Festplatz in Hindenburg ein, wo die Grundsteinlegung zum neuen Kinderheim vorgenommen wurde. Ein Thor leitete die Feier mit der Uraufführung eines dem Reichspräsidenten ge widmeten Werkes eines Hindenburger Komponisten ein. Ober bürgermeister Lukaschek begrüßte darauf den Reichspräsidenten in seiner Patenstadt Der s'etchsv'^^oent erwiderte mit Dankesworten und führte dann die ersten drei Hammer schläge zur Grundsteinlegung des Kinderheims. Weitere Hammerschläge führten Oberpräsident Dr. Proske und Ober bürgermeister Dr. Lukaschek. Darauf trat der Reichspräsident die Weiterfahrt nach Beuthen an. Oppeln, 18. September. Auf seiner Fahrt hat der Reichspräsident die Städte Hindenburg, Beuthen, Gleiwitz und Oppeln besucht. Ueberall wurden ihm seitens der Bevölke rung große Kundgebungen bereitet. Besonders eindrucksvoll war die Feier In Oppeln, wo ein Fackelzug von 1A Stun den Dauer an dem Präsidenten vorüberzog. Lar Weller verschlechtert ' Friedrtchshafen, 17. September. (W T.B.) Auch am heutigen Montagmorgen gab es in Friedrichshofen eine Enttäuschung. Da» Luftschifs wird auch heut« noch nicht fliegen. Die erste Probefahrt ist wieder ver schoben worden, da sich das Wetter erneut ver schlechtert hat. Es regnet in Friedrichshafen, und wenn auch der Regen keine Bedeutung hat, um so mehr der Ost wind, von dem der Regen begleitet ist. vom Reichsverkehrs« Ministerium ist inzwischen die generelle Genehmigung für die Fahrten mit Benzin als Betriebsstoff «ingelausen. Dr. Eckener erklärte dem Berichterstatter des WTB., daß er den heutigen Tag dazu benutzen wolle, gewisse technische Fragen dem Reichsverkehrsministerium und der Deutschen Versuchs anstalt für Luftfahrt gegenüber zu klären. Er ist überzeugt, daß dann auch die Genehmigung für Fahrten mit dem neuen Triebgas erteilt werden wird, zumal die Zeppelingesellschaft bereits vorher soviel Versuche mit dem neuen Betriebsstoff ge macht hat, daß der Antrieb des Luftschiffes mit ihm nach Auf fassung der Fachleute der Zeppelingesellschaft sogar sehr viel sicherer ist als mit Benzin. Für die ersten Fahrten war aller dings Benzin auch ursprünglich vorgesehen, da bekanntlich das Triebgas noch nicht in ausreichendem Maße vorhanden ist und deshalb für die großen Fahrten aufgespart werden soll. Dr. Eckener hofft jedenfalls im Laufe des heutigen Tages alle Schwierigkeiten zu klären, die mit den amtlichen Zu lassungsstellen noch bestehen. Er gab seiner Eengutuung darüber Ausdruck, daß die Haltung der Berliner Stellen selbst das Be streben nach einer baldigen Klärung zum Ausdruck bringt. So wie die Dinge im Augenblick liegen, kann man wohl an nehmen, daß di« erst« Fahrt des „Grasen Zeppelin" nun morgen, spätesten» übermorgen ftattsinden wird. Inzwischen wird nach Anficht der Wettersachverständigen auch da» -och, da» über den nördlichen Teilen Deutschland» liegt, sich bi» zum vodensee ««»gewirkt haben. » * Entgegen den in einigen Zeitungen verbreiteten Darstel lungen, als seien zwischen dem Reichsverkehrsministerium und Transozeanflugverkehr interessierten Kreise erwartet werdendarf. Der FlughafeninTrave- mlinde wird bei der Durchführung des Ueberseeluftverkehrs, zumindest aber für die Vorbereitungen, eine gewichtige Roll« zu spielen haben. Taifun in Schanghai Schhanghai, 16. September. Ei« Taif« n, der zwei Tag« anhirlt, hat im ganzen Küstengebiet in der Nachbarschaft von Schanghai schwerste Schäden ungerichtet. Unter det chinesischen Bevölkerung find »nzählig, rodeafSll« durch Ertrinken zu »er- Im Hause des Oberpräsidenten fand anschließend ein Empfang statt, bei dem Oberprästdent Prosbr den Reichspräsidenten in der Hauptstadt Oberschlesiens herzlich will, kommen hieß. Oberschlesien habe gegenüber dem übrigen Deutschland einen um vier Jahre verlängerten Kriegszustand getragen. 1509 Brüder hätten in jenen Zeiten ihr Leben geopscrt und über 199 690 Flüchtlinge hätten ihre Heimat, ihr Hob und Gut verloren. Infolge der Verstümmelung seines Gebiets und der veränderten internationalen Verhältnisse bedürfe das Land besonderer Aufmerksamkeit und Fürsorge. Der Reichspräsident v. Hindenburg dankte für die Begrüßung und die Kundgebungen der Bevölkerung. Er fasse diese Kundgebungen als ein kraftvolles Bekenntnis zum Deutschtum auf. Trotz aller Bedrängnis und trotz aller lru^ gerischen Verlockungen habe in dieser schwersten Notzeit di« oberschlefische Bevölkerung dem angestammten Vaterlande die Treue gehalten. Mehr als 69 v. H. hätten sich bei der Abstinn' mung für das Verbleiben Lei Deutschland ausgesprochen. Dich/ Treubekenntnis sei ein Lichtblick in der schweren Zeit d«§' Jahres 1921 gewesen. »Es wird uns Deutschen immer unbegreiflich bleiben." ss fuhr der Reichspräsident fort, „daß dem klbstimmungsergebni, zum Trotz durch die Entscheidung vom 29. Oktober 1921 Ober» fchlesten zu einem großen Teil Polen zugesprochen und jeder wirtschaftlichen Vernunft entgegen ein einheitliches, in sein« Bevölkerung wie in seinen Anlagen fest zusammengewachsene« Industriegebiet in zwei ungleiche Teile zerrissen werden konnte." Er habe mit Befriedigung seststellen können, daß trotz der ungeheuren wirtschaftlichen Schwächen in wenigen Jahren eine gewaltige Neuausbauarbeit geleistet worden sei. Alle Kreise der Bevölkerung hätten Erstaunliches geleistet und der Welt einen neuen Beweis deutscher Leistungsfähigkeit erbracht. Mit besonderer Befriedigung erfülle ihn der nationale Wieder» aufbou in Oberschlesien. Der polnischfprechende Teil der Bevölkerung kann ver- sichert sein, daß die deutsche Regierung es als ihre Pflicht betrachtet, nicht nur die gesetzlich garantierten M i n de heitsrechte anzu erkennen und zu achten. De» Reichspräsident sprach darauf dem Oberpräfidenten und allen^ die an dem Wiederaufbau in Oberschlesien mitgewirkt habech im eigenen Namen sowie im Namen des Reiches seinen TanL aus. dem Luftschiffbau Zeppelin weitgehende MeinungsverfchrLüe«. heilen entstanden, teilt das Reichsverkehrsministerium unter anderem mtt: Die Reichsluftbehörde konnte nicht an der Tat. fache vorübergehen, daß das Luftschiff ein Treibmittel benutzen wird, dessen BetriÄsmöglichkeiten noch nicht erprobt sind. Daher wurde zur Bedingung gemacht, daß die ersten Fahrten mit flüssigem Kraftstoff stattsinden, wobei zu berück sichtigen ist, daß das neue Schiss für beide Treibmittel Einrich tungen besitzt. Für die Zulassung des Luftschiffes war ferner auf Grund des Luftvevkehrsgefetzes der Nachweis der Haft- pflichtdeckung erforderlich. Dieser Nachweis ist dem Reichsvevkehrsmtnifterium erst in allerletzter Stunde durch die Borlage eines Haftpslichtversichernngsvertrages erbrach! worden. Die Vorwürfe, die wegen einer angeblich bürokra tisch schleppenden Behandlung der Zulassungsfrage gegen das Reichsverkehrsminisierium in der Oefsentlichkeit erhoben worden sind, müssen deshalb als ungerechtfertigt bezeichnet werden. Das Reichsverkehrsminisierium ist stets bestrebt ge« wesen, dem großen Friedrichshafener Unternehmen möglichst Förderung angedeihen zu lassen und wird das auch fernerhin tun. MtzgMler AM des grötzleu deutschen Vallong Darmstadt, 16. September. Heute vormittag sollt« in Anwesenheit von 15 699 Zu schauern der größte deutsche Freiballon „Bartsch von Slgsfeld" vom Darmstädter Flugplatz aus seinen ersten Start vornehmen. Nachdem die Füllung des Ballon» um zehn Uhr vormittags beendet war und man mit den Start- Vorbereitungen begonnen hatte, setzten starke Vodenboeir «in, die di« Arbeiten sehr erschwerten. Gegen zwei Uhr nach mittags wuck« der Ballon von einer starken Bö erfaßt und fest ,u Boden gedrückt. Hierbei muß die Reibleine durch irgend einen Zufall in Tätigkeit gesetzt worden sein; es zeigte sich ein großer Riß tm Ballon, und nach wenigen Augenblicken siel die Hülle in sich zusammen. Zwei Polizeibeamte erlitten Gas vergiftungen, zwei andere Quetschungen. Die Gasver giftungen sind glücklicherweise nicht lebensgefährlich. Wann der Start des Ballons stattfinden soll, ist noch nicht bestimmt. zeichnen. Di« Berkehrsoervindungen sind vollständig unter brochen. Infolge wolkenbruchartigen Regens leidet Schanghai unter einer der schlimm st en Ueberschwemmunge». di« seit L9Ü5 vorgekommen find. Die sranzöfische Konzessionszone und das Lager der amerikanischen Marinetruppen stehen unter Wasser. Der Straßenverkehr ist eingestellt. Während der letzten 24 Stunden betrug di« Niederschlagsmenge 18 Zentimeter. " Eine Zahlung Frankreichs an das englische Schatzamt. Da, Schatzamt gibt bekannt, daß die französische Negierung gestern eine Zahlung von 4 Millionen Pfund Sterling als fünfte Rate für die Regelung der Kriegoschäden geleistet hat. Um -en Zeppelin-Skarl