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KemMratzenbauken in Sachsen «er Vaicrsladt und bezog 1882 die Bergakademie Freiberg, an der «r 1836 die HüIIeningcnieurprüfung bestand. Von 1887—1894 war er in rheinijehen Hüttenwerken tätig unö wurde alsdann Gcwerlc- inspektor in Hagen i. W. 1899 wurde er als solcher nach Katlowih in Oderschlcsicn versetzt und blieb in dieser Stellung bis 1996. Dann wurde Krantz als Hilfsarbeiter in die Regierung nach Oppeln versetzt, wo er bis 1911 tätig war. Im Jahre 1912 wurde er Re gierungs- und Gewerberat in Frankfurt a. O Als dann im säch sischen Etat die Stelle eines Landcsgewerbeinspcktors geschaffen worden war, wurde Krantz als solcher nach Dresden berufen und trat am 1. Juli 1912 diesen Posten an. Dabei erhielt er den Titel Obcrrcgicrungsrat. Vom 1 Oktober desselben Jahres ab wurde ihm ein Lehrauftrag für Unfallverhütung von der Technischen Hoch schule Dresden erteilt. Aus Gesundhcilsrüclstchlcn ließ sich Krantz, der am 1. Januar 1916 zum Geheimen Negierungsrat ernannt wor den ivar, mit Ablauf des Sommersemesters 1926 von diesem Lehr auftrag entbinden. Gehet,»rat Krantz zählt zu den hervorragendsten deutschen Gewcrbeaussichtsbeamlen und li«t sich um den Ausbau seines Faches außerordentlich verdient gemacht. Justiz - Derwatturrgsresorm Dresden, 81. August. Um den Geschäftsbetrieb in der Justizverwaltung zu ver einfachen und zu beschleunigen, ist vor mehreren Monaten unter Vorsitz des Iustizministers eine aus juristischen und Bürobeam ten bestehende Kommission gebildet worden, die Reformvor schläge zu machen hat. Die Vorarbeiten dieser Kommission sind letzt so weit gediehen, dah mit der praktischen Ausgrabung der Resormvorschläge begonnen werden kann. Daher werden bei den Justizbehörden in Dresden sfür die Bezirke der Land gerichte Dresden, Bautzen, Freiberg) und Leipzig sfür die Bezirke der Landgerichte Leipzig, Chemnitz, Plauen und Zwickau) mit dem 1. September 1928 nach näherer Anweisung des Justiz ministeriums Versuchsobteilungen errichtet, deren Vorstand je ein Kommissionsmitglied ist. Die näheren Befugnisse der Kom mission sind durch eine Verordnung des Iustistizministeriums vom 22. August festgelegt. SlrasvoMreckungshllfe -er Länder Dresden, 31. August. Rach einer Bekanntmachung des Reichsministers der Justiz vom 7. Juli 1928 haben die Landesregierungen ihre unter dem 7. Januar 1925 bekanntgemachte Vereinbarung über die Voll streckung von Freiheitsstrafen über die dort gezogene Grenze von drei Monaten hinaus auf die Vollstreckung von Freiheitsstrafen und Rcstfrciheitsstrasen erweitert, welche die Dauer von sechs Mo naten nicht übersteigen. Die Strafvollstreckungsbehörden haben sich »ach dieser neuen Vereinbarung zu richten. : Ter N.eichsverbaiid Deutscher Tonkünstler und Musik lehrer. Landesverband Sachsen, Ortsgruppe Dresden, hält seine nächste Monatsversammlung am Sonnabend, den 1. September 1928 abends 8 Uhr im Hauptbohnhof, großes Versammlungs zimmer, Eingang durch Restaurant 3. Klasse, ab. : Aufklärung eines große» Gelddicbstahls. Nach einer Presse meldung des Dresdner Kriminalamles waren einem Geschästs- manne aus seiner Privatwohnung in der Freiberger Strohe gegen Mitte August rund 25 000 Mark Bargeld gestohlen worden. Dieser Diebstahl konnte inzwischen seine Aufklärung finden. Der betreffende Geschäftsmann — ein Fahrradgeschäftsinhaber Krause — war vorher innerhalb Jahresfrist nach und nach schon um insge samt mindestens 30 000 Mark bestohlen worden. Als Spitzbuben konnte» inzwischen eine Schwester seiner Hausangestellten und deren Liebhaber, ein bereits erheblich auch mit Zuchthaus vorbe strafter Man» ermittelt und fcstgenoinme» werden. Es gelang auch, einen großen Teil des Geldes wieder hcrbcizuschasfcn. Das Mäd chen hatte sich ein Bank-Sparkonto angelegt, das ein Guthaben von über 30000 Mark verzeichnte. Darunter befand sich ein Einlage- Posten in Höhe von 22 000 Mark, letzterer offenbar von dem letzten großen Griff stammend. Wie verlautet, will das Mädchen die Ein zahlungen aus dein Erbe eines angeblichen reichen Onkels bewirkt haben, der aber in Wirklichkeit in den ärmlichsten Verhältnissen verstorben ist < : Das Skelett Im Gymnasium. Beim Ausstichen einer Schleuse im Kellergang des Wettiner-Gymnasiums fand, den Dr. N. N. zufolge, ein Maurer ein menschliches Skelett. Es lag in einer Tiefe von etwa einem halben Meter, von Stein platte» verdeckt. : Schnelle Aufklärung eines Kofferdiebftahlö. Am 28. August in de» Abendstunden wurde in der Hauptwach« angezeigt, daß auf dem Parkplatz des Neumarktes aus einem Auto ein Handkoffer ge- Leipzig. 30. August. Ministerialrat Dr.-Ing. A. Speck, Dresden, hat, wie schon kurz gemeldet, im Nahmen der Straßenbautagung am 29. Au gust 1928 im Festfaal des neuen Rathauses zu Leipzig einen Vortrag über die Kunstbauten im sächsischen Siraßenbaupro- gramm gehalten, dem wir u. a. entnehmen: „Beim Ausbau der sächsischen Staatsstraßen nach dem auf 6 Jahre berechneten In standsetzungsplan machen sich auch nicht unbeträchtliche Stra tze »Verlegungen mit einigen bemerkenswerten Kunst bauten notwendig. Einige der wichtigeren Kunstbauten in Wort und Bild vorgesührt." Schon vor 25 Jahren gewann der Plan Gestalt, den kur venreichen, schmalen südlichen Ausgang der Stadt Löbau zu beseitigen, von dem zwei Staatsstraßen nach Zittau und nach Rumburg i. B. ausgehen. Der Plan kam im Herbst 1926 endlich zur Verwirklichung. Das Hauptbauweok der nur 500 Meter langen Neubaustrecke ist die zirka 18 Meter über der Bachsohle liegende Seltenrein-Talbrücke, Uber die der Redner nähere Daten brachte. Die Herstellungskosten des ge samten Baues beliefen sich auf 162 000 RM., wozu noch die Kosten des Landerwerbs und sonstiger Nebenkosten in Höhe von 85 000 RM. kommen, die von der Stadt Löbau getragen wurden. Dr. Speck ging dann auf technische Einzelheiten der Brücke über das tief eingeschnittene Tal der Freiberger Mulde bis Halsbach und Hilberdorf ein, durch die ein uraltes Bauwerk, eine schmale gotische Spitzbogenbrücke, die einzige ihrer Art in Deutschland, außer Verkehr gesetzt wird. Sehr zu begrüßen ist. daß dieses alte Bauwerk als Kulturdenkmal er halten bleibt. Ansclzauliche Lichtbilder ergänzten diesen Teil des Bortrages. » Die weiteren Ausführungen bildeten eine Vorbereitung auf die Besichtigungsfahrt der Straßenbautagung am 30. August nach Pcnig. Diese Staatsstraße ist ein Hauptverkehrsweg der Linie L e i p z i g — P ra g. Sie enthält zirka 11 Ver legungen, hauptsächlich Umgehungen von Ortschaften, die Durch gangsstraßen sür den Kraftmagenverkehr bilden sollen. In diesem Straßenzug ist die Umsührung der Stadt Penig mit ihren winkeligen Straßen mit scharfer Steigung ein treffen des Beispiel einmal für die Erleichterung im Verkehr, dann stöhlen worden sei. Ein Beamter der genannten Wache entsann sich, daß er eine Stunde vorher einen Mann in der Nähe des Platzes hatte stehen sehen. Da ihm die Person von früheren Erörterungen her dem Namen nach bekannt war, durchsuchte, er am folgenden Morgen die Wohnung des Verdächtigten und entdeckte dabei den gestohlenen Koffer. Der Dieb wurde festgenommen. : Seidenraupenzucht in Deutschland nicht lohnend- In einem Ministcrialerlaß werden die Kommunalbehörden darauf aufmerk sam gemacht, daß Bedenken bestehen, für die Seidenraupenzucht Mittel zur Unterstützung bereitzustellen. Nach den bisherigen Er fahrungen lohne sich die kaufmännische Erwerbstätigkeit mit dieser Zucht nicht. Der Ncichswirtschaftsminister habe schon im Februar dieses Jahres dieses Ergebnis auf Grund einer Rcntabilitätsprü- fung mitgctcilt, nachdem Besprechungen unter Hinzuziehung der be teiligten Kreise stattgcfunden hatten. Bei Verwendung kommunaler Mittel für die Förderung der Seidenraupenzucht sei auch auf die Stellungnahme der zuständigen Ressorts Rücksicht zu nehmen. : Straßenbahnnachrichtc». Am Sonntag, den 2. September, wird während der An- und Abfahrt zu der Flugv eranstal- tung aus dem Heller der Betrieb der Linie 7 verstärkt. Außer dem vcrkcbren von 14 Uhr ab Sondcrwagen der Straßenbahn vom Postplatz. Altmarki und vom Pirnaische» Platz bis zum Jndnstric- gclände und von 14.30 Uhr an auch Kraftomnibusse zwischen Post- Platz und Provianihofstraße. Der erste Tag -er Jahresschau-Festwoche Dresden, 31. August. Die diesjährige Iahresschaufestwoche beginnt Sonnabend nachmittag um 15 Uhr mit dem zweiten Dresdner Automobil turnier des Allgemeinen Deutschen Automobilklubs. Wie groß das Interesse der beteiligten Kreise ist, mag daraus hervor gehen, daß sich zum Geschicklichkeitswettbewerb sür Auto mobile und Motorräder und zur Autoschönheitskonkurrenz in der Herkules-Allee und auf dem Festplatz insgesamt 121 Fahr zeuge gemeldet haben. Es wird besonders noch daraus auf merksam gemacht, daß für die Geschwindigkeitsschätzungen durch die Ausstellungsbesucher drei Geldpreise zu 150 Mark, 100 Mark und 50 Mark für die besten Schätzungen ausgesetzt sind. aber auch für die Befreiung der Ortsstraßen von Vcrkehrs- ge fahren. Nach einigen technischen Einzelheiten über die Umsührung bei Langenleuba—Oberhain ging der Redner ans die Verlegung einer Gebirgsstraße mit Steilstrecken und Haarnadelkurven bei Wolken stein i. E. ein. Diese Strecke bietet wegen einer rechtwinkelig abziveigenden Flußkreuzung und durch die Sieil- hänge der Wolkenstciner Schweiz ganz erhebliche konstruktive Schwierigkeiten, nach deren Ueberwindung das schöne Zscho- pautal in neuzeitlichster Weise dem Verkehr erschlossen ist. Bedeutsam ist auch der Plan der Errichtung einer Elbbrücke in Meißen im Zuge der Haupldurchgangsstraße Dresden- Leipzig. Bei dieser Brücke mutzte einmal auf den Straßen verkehr, dann auf die Elbschiffahrt und außerdem aus die Erhal tung des Stadtbildes Rücksicht genommen werden. Bei all diesen Rücksichtnahmen soll sie außerdem noch billig sein; eine lohnende Aufgabe sowohl für den Architekten als auch sür den Ingenieur. Beachtung des Strahenbouingenieurs verdient auch die Verbreiterung der Elbbrücke in Pirna, weil sie sowohl Straßen- wie auch Eisenbahnbrücke ist. Der Plan zur Verbreiterung dieser Brücke besteht schon seit langer Zeit, seine Ausführung wurde aber durch den Krieg gehemmt. Nie Anlage befindet sich im Bau. Eine ähnlich)« niveaufreie Kreuzung zweier Hauptstraßen, wie sie am Donnerstag in Penig besichtigt wird, wird auch am Westausgong von Chemnitz auf der verlnchrs- reichsten Straße Sachsens Dresden—Hof ausgesührt. Einige Bilder erläuterten auch hier wie bei den übrigen Bauten die Ausgestaltung der Kreuzungen, die die Durchführung des Nich- tungsbetriebes für Kraftfahrzeuge zulassen, Großbauten dieser Art stehen natürlich im Mittelpunkt des Ingenieur-Interesses, daneben lenkte aber der Redner die Auf merksamkeit auch auf die kleineren Verbesserungs bauten, die vielfach Gesahrstcllen für den Schnellverkehr be seitigen, deren Einzelkosten zwar gering, deren Bedeutung aber, weil sie häufig austreten, doch für den Verkehrsingenieur nicht zu unterschätzen sind. Auch über diese Bauwerke wurden an einer Reihe fesselnder Lichtbilder Erläuterungen gegeben. d. 16. Sächsisch« Landes-Samariter-Versammlung. Am 1. und 2. September findet in Bad Schandau der Sächsische Landes-Samaritertag statt, zu dem aus allen Teilen Sachsens Samariter vertreten sein werden. Am Sonntag soll eine inter essante Uebung im Gebirge stattfinden. Dresdner Lichtspiele Prinzeß-Theater: „König der Könige", der geniale Christus film. — Ufa-Palast: „Anna Karcnina" mit Greta Garbo in der Titelrolle. — Capitol: „Gin besserer Herr" mit Fritz KomperS in der Hauptrolle. — N.-T.-Lichtspielc: „Die Dame und ihr Chauf feur." — Zentrum: Zweite Woche verlängert: „Robert und Bertram." — Kammer-Lichtspiele: „Moskau wie es weint und lacht", das erste russische Großlustspicl. — M.-S.-Lichtspiele: „Ari zona-Tiger" mit Tom Mix in der Hauptrolle. — Fü-Li: Vom 31. August bis 6. September „Der Himmel auf Erden", ein drasti scher Film mit Reinhold Schünzel. Albert-Theater. Sonnabend, 1. September, Eröffnungs-Vor stellung mit Goethe- Iphigenie auf Tauris". Titelrolle Hermine Körner. Regie Hugo Wolfgang Philipp. Es wird besonders dar auf hingcwioscn, daß die Schauspielvorstellungcn wieder täglich 7.30 Uhr beginnen. Sonntag, 2. September, „Der dunkle Punkt", Lust spiel in 3 Akten von Gustav Kadclburg und Rudolf Presbcr. Christuskirche Dresden. Dienstag, 4. September, abends 8 Uhr Orgelkonzert Hanns Kötzschke. Mitwirkende: Konzert sängerin Lisa Wechsler. Choralkompositionen und Lieder neuerer Tonsetzer: Schmidt, G. Ramin, Fährmann, S. W. Müller. Kötzschke. Eintritt frei, Programm 30 Pf. unr! Umgebung Generalversammlung -es Albertus-Magnus-Vereins Leipzlg. 31. August. Bestes. Hervoragende Leistungen sind ferner der Alberich von Eduard Habich, der Loge von Fritz Wolfs, der Mime von Walter Elschner, der Hunding und Hagen von Earl Braun. Kostbare Ensemblekunst offenbarte sich im Terzett der Nheintöchter und im Walküren-Ensemble, prachtvoll sangen die Mannen in der „Götterdämmerung". Dies ist ein Ver dienst Hugo Rudels, dessen nun schon jahrzehntelange Mit arbeit am Werk Bayreuths nicht hoch genug veranschlagt wer den kann. „Tristan und Isolde" kann heute schon an jeder guten Opernbühne zum Erlebnis werden. In der Atmosphäre Bayreuths, die alle Sinne noch empfänglicher macht, erliegt man der Gewalt dieses Werkes wie einer übermenschlichen Macht. Den Eindruck einer Aufführung in der Gunnar Eraarud den Tristan, Hanny Larsön-Todsen die Isolde, Ludwig Hof mann den König Marke und Anny Helm die Braugüne sang, können Worle nicht schildern. Wir werden dergleichen nicht wieder erleben, denn cs dürften wohl zwanzig Jahre vergehen, ehe „Tristan und Isolde" in Bay reuth wieder gegeben wird — und dann wird diese Besetzung nicht mehr zu haben sein. So sehr Wagners hinreißendes Liebcsdrama unser Gefühl angreift — es läßt sich darüber streiten, ob der „Parsifal" nicht noch stärker wirkt. Durch die unerhörte Geschlossenheit des Neben- und Miteinanders von Musik und Szenerie; das musterhafte Jneinandergrcifen der vielfach geteilten Chöre, des Orchesters und »er komplizierten Blumenmädchen-Ensembles: die seltsame Veryuickung von Mystik, Symbolismus und reli giöser Weihe, die diese ganz abseitige Schöpfung auch bei der Biihnengestaltung ins Unwirkliche und Uebcrsinnlich« rückt. Man befindet sich in einem Zustand der Verzauberung, wenn man „Parsifal" in Bayreuth kört — wo sich die ganze Eigen art des „Dllhoenweihfestspiels" erst voll erschließt, und wo es tatsächlich allein ausgesührt werden sollte. Wie im Vorjahre waren auch dieses Mal die Hauptrollen mit Künstlern besetzt, die, jeder an seinem Platz, Außerordentliches leisteten: den E-urnemanz sang der unvergleichliche Ivar Andre sen, de« Amfortas Theodor Scheid!, Parsifal Eotthelf P i stör, die Kundry Frida Leider. Unter den Dirigenten der Festspiele begrüßte man mit Ehrerbietung Dr. Karl Muck, den zur Zeit unzweifelhaft be deutendsten Kenner des Wagncrschen Stiles und unerreichten Deuter des „Parsifal". Er ist einer der ältesten Kämpen Bay reuths. Für den „Tristan" war wiederum Karl Elmen dorfs (München) verpflichtet. Er ist ein feinfühliger Kapell meister mit Sinn für gesanglichen Ausdruck. Di« Wunder der Nibelunacn-Trilogie enthüllt« Franz von Hocßlin mit der Ueberlegcnhcit des in die Größe des Werkes längst hineinge wachsenen Musikers. Mit dem (120 Mann starken) Fcstspiel- orchester zu musizieren, muß eine wahre Wonne sein: wie klingt das in dem akustisch idealen Hause — symphonisch, kammer musikalisch, blühend und farbenprächtig! Und niemals zu laut, immer wundervoll abgetönt, daß der Gesang darüber schweben kann. Siegfried Wagner, nicht nur der crbsingesessene' Spiritus reetor der Festspiele, sondern ein kluger, selbständig arbeitender Regisseur von höchsten Graden, ist keineswegs so traditionsgebunden, wie man draußen im Reich glaubt. Ge wiß: das Wort des Meisters ist ihm, wie allen „Bayrcuthcrn", heilig — aber er übernimmt auch das gute Neue, wo er es finden kann. So sind diese Aufführungen stets auf der Höhe der Zeit und helfen dazu, daß der Dayreuther Gedanke lebendig bleibt, und di« Festspiele nicht nur Feiertage für ihre Be sucher, sondern zugleich ernste Schultage für ihre Künstler sind. Der mondän« Glanz, mit dem sich Bayreuth während der , Festtage umgibt, verblaßt mit der letzten Vorstellung. Rück fahrt vom Festspielhaus durch das Spalier der noch in der Nacht wartenden und schauenden Einwohner — Heimfahrt mit dem Festspielzug, den die Bahnverwaltung bereitwillig, nur nicht ganz ausreichend, zur Verfügung gestellt hat. Zwei Jahre ist nun Ruhe. Inzwischen aber arbeitet man in Bayreuth am „Tannhäuser", der den „Tristan" 1930 ablöscn soll. Eine Spanne der Ruhe und Sammlung zu neuen Taten, denen man schon jetzt in gespannter Erwartung und freudiger Hoffnung cntgcgensieht. Der Konaees, des Allgemeine» Cäcilienvereins sllk Deutschland, Oesterreich nnd di« Schwei, findet vom 1. bis 4. Oktober IW8 In Köln statt. Bon musika lischen Boranstaitungen ist besonders die Mitwirkung der „Schola Lantorum" aus Amsterdam bemerkenswert. Ls ist Hollands berühmtester Thor zur Pflege geist licher Musik. Daneben aber werben der Aachener Domchor, »er Kölner Domchor, sowie' weiter« einheimisch« und auswärtige Bereinigungen an dem Programm beteiligt sein. Es wird dazu einige llraussiihrungen bringen. 80 die des Requiems von Heinrich Lemacher und eines „L c c e - » - - r ll o «" von ?. Griesbach« r. Dazu «in Orgeloorspiel von Walter Braun- fe l s. Neben den üblichen Festreden werden «ine Anzahl von bestbekannten Fachleuten wichtig« Themen behandeln. Lo neue Forschungen aus dem Gebiete de, Kirchenliedes, die Dr. I. Götzen * -- - - - H. Müller sPaberborn) praktisch bespr spricht I. Hatzselb lParerborn). lieber müsst Dr. WIlh, Kurthen (Weibesheim), ... . , .... Referat über Pfitzner. „Palestrina" übernommen. Und das Werk selbst wird im Anschluss daran in der Oper zur Auiführung kommen. Dazu gibt di« „Presfa" den Rahmen, so bah die Tagung >n grotzen Auomatzen von besonderer Be deutung für bl- Kirchenmusik sein wird. Reue katholisch, Ehrenmitglieder der Selellschalt für denilche» Schrifttum !. «. I» Berlin. — Der Geseuschast haben sich kürzlich Reichskanzler a. D. itr, Josef Wirih Domkapitular Johann Leicht, M. d. R. Führer der Banert- Dr. Josef Wirth, Domkapitular Fohan» Leicht, M. d. R. Führer der Ba«r>- schen Bolkspartrt, Professor Dr. Hermann Muikcrmann, der bekannte Biologe, Prosessor Tarl Muttz (Herausgeber de, „Hochland"), Dr. Heinrich Scharp, Lbes- rebakteur der Rhetn-Maintschen Volks»-»«»«, und Dr. h. c. L. L-nstng, der Bor- sitzend« de» Augustinus-Berel«, d« katholische» Zeiiungsoerleger, aiigeschloss«». Wegen der noch nicht vollendeten Umbauten an de» Propsteikirche St. Trinitatis in Leipzig muß die sür Dienstag, den 4. September, 8 Uhr, angesetzte Pontifikalmesse des Hoch- würdigsten Herrn Bischofs in der Kapelle des St. Iosephshauses, Rudolphstraße 7, gefeiert werden. Die Teilnahme kann wegen Raummangels nur den Mitgliedern der Generalversammlung ermöglicht iverden. ) Kartell Leipzig der Christlichen Gewerkschaslen Deutsch lands. Leipzig, DIttrichring 8e, Fernruf 22364. Die Christlichen Gewerkschaften veranstalten am Sonntag, den 2. September, nachmittags )43 Uhr im „Bundeshaus", Iohannisgasse 4. eine Bertrauensmännerversammlung für den Bezirk Leipzig. Tagesordnung: Referat des Kollegen Heinrich Picker, Dresden, über „Vergangenheit, Gegenwart und Zukunst der Deutschen Arbeiterschaft." In dieser Versammlung sind vor allen Dingen auch die aus unserer Bewegung hervorgegongenen Be. triebsräte, Arbeitsrichter und Sozialoersicherungsbeisitzer ein geladen. ) Todessturz in einen Fahrstuhlschacht. In der Maschinen fabrik von Karl Krause ereignete sich in der Mittagszeit ein schweres Unglück. Der 69jährige Fahrstuhlführer Paul Linde mann stürzte aus dem 1. Stocki-erk aus ungefähr 6 Meter Höhe i» den Fahrstuhlschacht und blieb mit zerschmettertem Hinter- Kopf auf der Sohle des Schachtes liegen. Der Tod trat sofort ein. Der Vorsall wurde von niemanden bemerkt, da wegen der Mittagspause die Belegschaft zum größten Teil außerhalb der Werkräume war. Ob der Unfall aus eigenes Verschulden oder Verschulden dritter Personen zurückzuführen ist, wird von der kriminalpolizeilichen Untersuchung festgesetzt werden. Leipziger Sen-er Sonnabend, 1. September: 15 00 Uhr: Konzert aus der Iahresschau, Dresden. 16.30—18.00 Uhr: Konzert. 18.00 Uhr: Funkbastelstunde. 18.15 Uhr: Steuerrundsunk. 18.30 Uhr: Gertrud van Eyseren, Ccsar Mario Alfieri: Spanisch für Anfänger. (Deutsche Welle, Berlin.) 18.55 Uhr: Dr. Hermann Boeßneck: „Wesen und Wert der Selbst erkenntnis". 19.25 Uhr: Wettervoraussage und Zeitangabe. 19.30 Uhr: Aus dem Chemnitzer Opernhaus: „Figaros Hochzeit." 22.30 Uhr: Pressebericht und <^x>rtsunk. 22.45 Uhr: Tanzmusik.