Sächsische Volkszeitung : 15.06.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192806157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280615
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280615
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-06
- Tag 1928-06-15
-
Monat
1928-06
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 15.06.1928
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vrerrirn unck Umgebung Grohe slü-lische Ausgabe« Dresden, 14. Juni. Der Rot -er Stadt Dresden bewilligte in seiner Gesamt- fitzung am Dienstag einen Bauswand von 1 700 000 RM zur Versorgung der Krankenhäuser und übrigen Anstalten in der Iohannstadt mit Heizung durch Errich. lung eines gemeinsamen Heizwerkes. Die vollständige Ausschließung des ehemaligen Leutewitzer Volksparkes zur Er weiterung des Urnenhaines erfordert einen letzten Bedarf von 72 26V RM., der ebenfalls zu Lasten der Anleihe bewilligt wurde. Um die >m Bau befindliche Grundwasser-Anreicherungsanlage im Wasserwerk Hosterwitz von vornherein in ihrer Leistungsfähig, kclt zu erhöhen, wurde ihre Erweiterung durch Anlegung einer dritten Wasserbeckenreihe genehmigt. Der Mehraufwand kann durch Zuschuß und Darlehen aus Mitteln der produktiven Er- werdslosenfürsorge gedeckt werden. — Für die Erweiterung der Hochbehälter- und Ueberpumpanlage am Weißen Adler wurden 173 VVO RM. Mehrkosten aus der Anleihe bewilligt. Aus stadteigenem Gelände an der Wormser Straße soll eine Wohnhausgruppe mit einem Bauaufwand von 1049100 RM. errichtet werden, ebenso im Anschluß an das neue Volks bad Pieschen ein Doppelwohnhaus, in dem zugleich die Pie- schencr Zweigstelle der Städtischen Bücherei untergebracht w> iden soll Der Kaukaufwand beträgt 356 410 RM. — Endlich wurden 187 200 RM. für einen Um- und Erweiterungsbau der 74 Volksschule im Stadtteil Obergorbitz bewilligt. Schulwanderungen in den Volksschulen Dresden, den 14. Juni. Die Zeit der Schulwanderungen hat wieder begonnen. Leider lehnen manche Eltern dies« neuzeitlich« Schuleinrichtung ad. Sie denken nur an versäumte Schultage und glauben, Schulwanderungen seien Vergnügungsvcranstaltungen. Dies ist nicht recht Die Wanderungen bilden heute einen festen Be standteil der schulischen und körperlichen Erziehung unserer Zugend. Wie jede andere Bildungsvcranstaltung sind sie in die Schularbeit eingebaut Es ist dem Lehrer nicht mehr in das frei« Ermessen gestellt, ob er Wanderungen unternehmen will oder nicht. Zeder Lehrer in Dresden ist verpflichtet, jährlich mit seiner Klasse eine bestimmte Zahl von Wanderungen zu unternehmen, die nach einem von jeder Schule aufgestellten Plan anszuführen sind. Diese Verpflichtung wurde gleichzeitig mit der Einführung des pslichtmäßigen Schwimmunterrichts im 7. Schuljahre und de» Iugendspielen im Fahre 1922 beschlossen. Im Jahre 1926 fanden durch eine Verordnung des Volksbil dungsministeriums die Dresdner Bestimmungen aus das ganze Land Anwendung. Eintägige Wanderungen sind sür alle Kinder verbindlich. Die mit einer Wanderung verbundenen Geldkosten sind gering. Kein Kind braucht der Kosten wegen zurückzustehen. Die Stadt Dresden stellt alljährlich jeder Schule ausreichende Atanderbeihilfen für bedürstiac Kinder zur Verfügung. Es wird deshalb an alle Kreise der Bevölkerung die Bitte gerichtet, die segensreiche Einrichtung der Schulwanderungen sür die Heran wachsende Jugend zu unterstützen und zu fördern. « Unter dem Verdachte dcö vbittenmordcs. Am 14. September l926 war eine Touristin Ilse Treiber aus Dresden am Goldzech- horn aus dem Wege zum Secbichl-Haus bei Heiligenblut tödlich ab- gestiirzt. Die Leiche der Verunglückten war am anderen Tage ge borgen und dann auf dem Friedhof daselbst beerdigt worden. Am 19 September 1926 erschien in einer Dresdner Zeitung eine Todes anzeige, worin der Kaufmann Friedrich Louis Treiber den. plötz lichen, völlig unerwarteten Tod seiner lieben Frau und besten Ka meradin Ilse Treiber geb. Fritlcher kund gab. In den letzten Tagen ist nun der betreffende Kaufmann Treiber, der jetzt im Anfänge der dreißiger Jahre steht, unter dem schweren Verdacht des Mordes in Untersuchungshaft genommen worden, nachdem schon ein mal ein Verfahren in dieser Richtung gegen ihn schweb'e, aber wie der eingestellt worden war. Man glaubt, in Treibers Verhallen nach dem Tode seiner Frau und in sonstigen Wahrnehmungen Beweise gesunden zu haben, daß er seine Fra» selbst in die Tiefe gestoßen hat. Frau Treiber war bei einer Stettiner Lebensversicherung hoch versichert. Nach deren Tode mußte die betreffende Gesellschaft 109 000 Reichsmark auszahlcn. In nächster Zeit findet in Len Kärntner Alpen eine Orisbesicbiigung statt. Seitens der Rechtsanwälte Trei bers wird Haftbeschwerde eingelegt werden. Ortsausschuß der deutschen Iugendverbände. Die Iahresschau veulscher Arbeit „Die technische Stadt" gibt jetzt an ihren Kassen den Jugendlichen, die im Besitze eines Lichibildauswcises sind, Ein- Iritiskaricn zum Preise von 1 Mark stolt 1.50 Mark ob. Von dieser Vergünstigung bitten wir regen Gebrauch zu machen. die Verwendbarkeit im kirchlichen Gebrauch bei den z. T. sehr geschmackvollen Wandbchängen größer sein als bei den eigen«, liehen Kasein von denen jedoch eine smit den Köpfen von Hei ligen im Zierstreifen) von kräftiger Wirkung ist. Zu diesen drei großen Gruppen treten nun noch die Para mente, die in Dresden selbst in engerem oder loserem Zusam menhang mit der Staatlichen Akademie für Kunstgewerbe ent standen sind. Das prächtigste Stück unter ihnen ist eine Plu- oiole mit Bischofsmilra von Frau Elis Griebel mit bewunderns wert zartem Goldgeweb« auf weißer, rot gefütterter Seide, im wahrsten Sinne ein fürstliches Gewand. Im Gegensatz zu solcher den hohen Festen vorbehallencr Pracht suchen die Arbeiten yon Frau Professor Zoh. Junge und ihren Schülerinnen durch mög lichste Einfachheit zu wirken. Diese Absicht äußert sich im Kleinen schon deutlich in einer rohseidenen Stola für Verseh gänge sEntwurs Hanna Göhring in Kl.-Iung«), und eine glatte violette Kasel mit schmalem dunkelroten Kreuz beweist dann eindringlich, wieviel Ernst und Würde gerade in der einfachsten, schmucklosesten Form enthalten sein kann, sofern man nur ein reines, edles Material zu seiner Wirkung kommen läßt. Die Kasel ist eine der eindrucksvollsten Leistungen der ganzen Nus- stellnna. — Aehnliche Ziele verfolgen die Werkstätten von Zoh. Dohre Hellern» bei Dresden — ebenfalls mit schönem Erfolg. Drei von den ausgestellten Meßgewändern dürfen als gelungen gelten, nur ein viertes lSilber und Rosas erscheint in seiner etwas süßen Farbe, eher dem 18. als dem 20. Jahrhundert an- gewfflen Ebenso wird man eine grün-weiße Kasel nach Ent wurf non Prof. Rade Dresden (Besitzer: Garnisonskirche-Dres dens als einen ersten Versink betrachten. Der Eindruck, daß in Dresden — mitten in der Diasporal ein neues höchst beachtenswertes Zentrum kirchlicher Kunst im Entstehen bi-gnUen ist. vertieft sich noch, sobald man den Blick von den Textilien a»k das liturgische Gerät lenkt. (Schluß folgt.) : Die P a r a m c n t c n - A u s st e l l u n g, die in der Kunst- gewerbeatiidemie, Eliasstraße 34, untcrgebracht ist, bleibt noch bis zu», 17. Juni geöffnet. Besichtigung, die Pflicht eines jeden Katholiken ist, kann Sonntags von 10 bis 1 Uhr, wochentags von 9 bis 2 Uhr, Dienstags und Donnerstag» von 12 bis 7 Uhr er- lolgcn. Der Völkerbund auf -er Iahresschau Unter scu zahlreichen Besuchen, die die diesjährige Jahres- ichau „Die Technische Stadt" in dieser Woche zu erwarten hat, ist der bedeutendste der der ärztlichen Studienkommission der Hygiene-Sektion des Völkerbundes, die für den kommenden Sonntag erwartet wird. An diesem Besuch werden als Mitglieder der genannten Kommission Vertreter von 19 verschiedenen Staaten teilnrhme». Der Besuch der Hygiene-Sektion des Völker bundes ist ein neuer Beweis dafür, welches große Interesse der dies jährigen Iahresschau aus alle» Teilen des öffentlichen Lebens ent- gegengcbracht wird. Aus der Zahl der weiteren Besuche dieser Woche ist noch der des Wasserwirlschafts- und Wasserkraft verba »des zu nennen, der am heutigen Donnerstag die Aus stellung besichtigen wird, und die Deutsche kriminalpoli zeiliche Kommission. Diese Kommission, die unter Leitung des Präsidenten des Sächsischen Landeskriminalomtes Dr. Pa« litzsch steht, wird von den durch die Regierungen der einzelnen deutschen Länder ernannten bedeutendsten Fochvertretern der Kri mistalpolizei gebildet. : In der Iahresschau findet heute abend eine Gesamtillumina- tion des JabreSschaugeländcs statt. : Eine kritische Straßenkreuzung. Früher war die Straßen kreuzung der Pillniher und Eliasstraße ein schwarzer Punkt. Nach, dem dort genügend Unheil passiert ist, steht heute dort ein VcrkehrS- posten. Dafür passieren die Unfälle jetzt an der nächsten Straßen kreuzung, der Elias- und Dürerstrabe. Gestern mittag geriet dort ein Bautzner Kraftwagen, der einem Radfahrer ausweichen wollte, ins Schleudern, fuhr auf den Bürgersteig und überschlug sich. Der Führer des Kraftwagens kam mitUchten Verletzungen davon. Der Radfahrer mußte im Krankenauto weggebracht werden, konnte aber nach Anlegung eines Verbandes wieder entlassen werden. Das Vorderteil des Autos war stark besckMigt. Der Wagen mußte al>- geschleppt werden. Binnen kurzer Zeit ist das au dieser Stelle der dritte schwere Unfall. Es dürste sich eine Sicherung auch dieser Stelle durch einen Verkehrspostcn notwendig machen. l.eiprig unrl Umgebung Zur Insolvenz -es Leipziger Bankvereins Leipzig. 14. Juni. Die Zahlungsschwierigkeiten des Leipziger Bankvereins A.-G., sind mit durch verfehlte Spekulationen des Direktors Anders entstanden. Direktor Anders, der inzwischen fristlos entlassen worden ist, hatte sich seit längerer Zeit ohne Wissen des Vorstands und Aussichtsrats mit Bareinlagen in größerem Umfang am Berliner Effektentermingeschäft engagiert. Am Schwarzen Freitag soll er größere Verluste erlitten haben, die er durch weitere .größere, aber mißglückte Engagements mettzumachen suchte. Die in der Ocssentlichkeit verbreiteten Zahlen über die Höhe der Verluste beruhen auf Mutmaßungen und Gerüchten. Die Regelung der Verhältnisse liegt zur Zeit beim Gläubiger-Schutzverband für Handel, Industrie und Ge werbe Die Forderungen der Gläubiger schätzt man aus etwa 1^6 Millionen Mark. Man hofft, ihnen noch eine günstige Quote bieten zu können, zumal da aus den Effektengeschäften des Direktors Anders Exekutionen kaum zu erwarten sein dürften. Ob sich die Staatsanivaltschaft mit dem Fall beschäf tigen wird, wird von der im Gonge befindlichen Untersuchung durch den Gläubigerschuhverband abhängen. Im Freiverkehr wurden die Aktien des Leipziger Bankvereins heute wieder gestrichen nachdem 6 Prozent Geld geboten worden waren. Wie-eraufnahme im Falle Kölz Leipzig, 14. Juni. Oberreichsanwalt Werner hat vorgestern dem Antrag des Max Holz sta t t g e g e b e n, der eine Wiederaufnahme des Ver fahrens im Hochverratsprozeß Hälz bezweckte. Ueber die weitere Be handlung des Antrages hat der vierte Strafsenat beim Reichsgericht zu befinden. Holz hat vor kurzer Zeit seine beiden Verteidiger, den Rechtsanwalt Dr. Apfel und den Rechtsanwalt Dr. Rosenfcld in Berlin ibrer Mandate entsetzt und Hot zur Zeit überhaupt keinen Verteidiger. ) Schiedsspruch sür die mitteldeutsch« Metallindustrie. Die Leipziger Abendpost meldet aus Halle: Der Schlichter hat im Streit in der mitteldeutschen Metallindustrie den Schiedsspruch des Schlichtungsausschusses für die Tarifgebiete Magdeburg. Anhait-Hdlle für verbindlich erklärt. Das Atbeitszeitabkommen für die mitteldeutsck)e Metallindustrie ist damit bis zum 31. Ja nuar 1929 verlängert worden mit der Maßgabe, daß statt des bisher 15 prozentigen Zuschlages ein solcher von 20 Prozent für die 49 bis 52. Wachen stunde zu zahlen ist. Religiöse Volksltteralur Nicht nur einen Tag körperlicher Ausspannung in Wald und auf Bergeshöhe, sondern zugleich auch geistige Erhebung in einem himmlischen Aufblick soll das vielgenannte, vielbegehrte „Wochenend" »ns geben. Damit bei der zumeist überbetonten körperlichen Sonntagspsleg« uns doch die Möglichkeit zu einem innerlichen Sursum corda nicht fehle, dazu vermögen »ns religiöse Neuerscheinungen verhelfen, welche uns volkstümliche Sonntags- lesungcn bieten. Mit ihrer Hilfe läßt sich in Wahrheit der Sonntag zu einem erhebenden, beglückenden Sonnentag gestalten. — Die Sonntagslesungen von Leo Wolpert, Unterwegs zur Heimat (2. und 3. Auflage, Freiburg, Herder, 1928, geb. 4,40 RM ) be stätigen »ns dieses Bedürfnis, da sich binnen Jahresfrist bereits dle 2. und 3. Auslage notwendig machte. Es sind alles schlichte, gehalt reiche Erzählungen für alle Sonntage des IahrcS, geschrieben im Tone warmer Herzlichkeit und GlaubenSsrcude, wohltuend fern abgelegen jeder religiösen Erlcbnisschwärmercl. — Zwanglose Sonn tagslesungen bietet uns ferner Josef Lehmann, Die heiligen Drei (Verlag des katholischen Sonntagsblattes in Breslau, 1923) im 10. Heft der von Donwikar Karl Iakubczyk-Vrcslau heraus- gegebenen Sammlung „Sonntag — Sonnenlog". Darin widmet der Verfasser den Personen der heiligen Familie von Nazareth 14 ge mütvolle Betrachtungen, welche das Volk durch das geistliche Jahr begleiten sollen. — Als Begleiter durch den Maicnmonat schrieb Plärrer Ed. Sev. Kranz ein neues Büchlein „Maria Maien- königin" (2. Auflage. Hermann Rauch, Wiesbaden, drosch. 0,75 Mark) in kurzen, gehaltreichen Tageslesungcn. die noch Inhalt und Form sich den guten Betrachtungen Augustin Wibbells ebenbürtig an die Seite stellen lassen. Solch« treffliche VolkZbüchlcin machen doch wahrlich die trockene Lesung aus alte» verstaubten Laden hütern der Pfarrorchive im sonnigen Mai der marianischen Freude leicht entbehrlich. Denn die wahre geistliche Freude ist kurz, nicht langweilig in ermüdender Lesung! — Um besonders den Kindrrherzcn sonnige Augenblicke zu be. reiten, gab RcgcnsburgS bebrütender Prediger Andreas Oben, dorfer vier Firmungsprcdigicu und acht Erstkommumonanspra- chen heraus: „Brot und Feuer vom Himmel" (Pustet, Regensburg 1928, 1,80 M.). Es sind inhaltreiche Skizzen, die jedem Prediger noch genug Spielraum sür seine eigene Persönlichkeit offen lassen. — Religiösen Fragen apologetischer Belehrung will sür weiteste Volks- Der Caritasverband im Bistum Meißen bittet die Laritasausschiisse, alle nicht verkauften Fest, schrlften bis zum Sk. Juni an die Germania-Druckerei zu. rückzugeben, da wir dann noch Gelegenheit haben, dlesel- ben anderweitig abzusetzen. Exemplare, die bis zum ge. nannten Termin nicht in unseren Händen sind, haben kei nen Wert mehr für uns und müssen deshalb von ben Carltasausschüssen behalten und bezahlt werden. Werner, Carltasdirektor. ) 56000 Reichsmark erschwindelt. Die Peustousinhabcri» Marie Margarete von Heyder in Leipzig hatte es verstanden, sich lange Zeit Darlehen dadurch zu verschaffen, daß sie durch Zeitungs- inserate sich mit Geldgebern in Verbindung setzte, denen sie gute Sicherheiten und hohe Zinsen versprach. Sie hat in der Zeit von zwei Jahren schließlich einen Saldo von 56 000 Mark austaufen lasten, die sie nicht mehr zurückerstatten konnte. Nre Möbel und andere ihr gehörigen Wertgegenstände hat Frau Heyder je mehrmals verpfändet. Das Schöffengericht in Leipzig verurteilte sie wegen Be trugs zu einem Jahr zwei Monaten Gefängnis. ) Eröffnung der neuen Unioersttüts-Frauenklinik. Am 30 Juni wird die neue Universitäts-Frauenklinik (Triersclies Institut) in der Philipp-Rosental-Straße dem Gebrauch über- geben werden. Die Festrede wird bei diesem Anlaß Geheimrat Dr. SeiIheim, der Direktor des Instituts selbst halten Ferner wird u. o. auch der sächsisch« Minister für Kunst und Wissenscl)oft Dr. Kaiser eine Ansprache halten. Kur üer I.suri1r Süchsische Lan-eswvhlfahrts-Taguung Zittau. 14. Juni. In Fortsetzung ihrer Tagesordnung ging die sächsische Lan- dcswohifahrtsiagung nach den mehr akademischen Erörterungen des ersten Verhandlungstages zum Schluß zu den Fragen der praktischen Wohlsahrtsarbeit über. Nachdem Frau Dr. Antonie Morgenstern aus Dresden die Grundlagen der Zusammenarbeit der öffentlichen und freien Wohlfahrts pflege eingehend behandelt hatte, folgten kurze Referate zu eini- gen Zeit- und Streitfragen in einzelne» Gebieten der Wohl fahrtspflege. wie Erholungsfürsorge sür Jugendliche, soziale Ge- richishiise, Behandlung durchreisender Wanderer usw. Ministe- rialrat Dr. Maier, Dresden, leitete die gestrige Tagung, Be sonders lebhaft gestaltete sich die Aussprache zu dem Vorträge von Frau Dr. Morgenstern. Dieser Vortrag hatte das Elbas als lebendige Kraft in der Wohlsahrtsarbeit, hatte Re ligion und Weltanschauungals tiefste und wert, vollste Erziehungsfaktoren bezeichnet. In der Aus sprache zeigte sich, wie allenthalben in Säckchen mit seiner fori- geschrittenen Wohlfahrtspflege nach diesem sozialen Geist ge- strebt wird und wieder als unbeirrbarer Optimismus sich betätig! Nach Beantwortung zahlreicher Zweifelsfragen aus der Durchführung der Wohlfahrtspflege konnte am Schluß der Sitzung Ministerialrat Dr. Maier diesen Optimismus als das beste Ergebnis der diesjährigen Landeswohlfohrtstogung fest- stellen. Die Stadt Zittau bot den Tagungsteilnehmern gestern abend in liebenswürdiger Weise Gastfreundschaft auf dem Oybl» wo die Ruinen besichtigt wurden. Feuer in einer Baumwollspinnerei Kirschau (Lausitz), 14. Juni. Mittwoch mittag entstand in dem etwa 30 Meter langen und 15 bis 20 Meter hohen Lagerhause der Baumwollabfall-Spinnerei und -Weberei von Gebrüder Friese in Kirschau, das mit Rohstoffen angesüllt war, aus bisher noch ungeklärter Ursache Feuer, das mit rasender Schnelligkeit um sich griff und das Gebäude bis auf dle Umfassungsmauern einaschertc. Den Flammen fielen außer dem für mehrere hunderttausend Mark Rohstoffe zum Opfer. De» vereinten Bemühungen der am Brandplahe erschienenen 15 bis 20 Feuerwehren aus Kirschau und den Nachbarorten gelang es in wenigen Stunden, das Feuer aus seinen Herd zu beschränken und ein Ucbcrgrcifcn auf die Fabrikgebäude z» verhindern. Ob der Be trieb durch den Brand Störungen erleiden muß, läßt sich zur Zeit noch nicht sagen. Der Schaden dürfte zum größten Teil durch Vcr. sicherung gedeckt sein. l. Das Urteil gegen Reusmann und Genossen- Das Gemein same Schöffengericht Bautzen verurteilt« den früheren Inspektor des städtischen Wirtschastshofes Reusmann wegen Amtsunterschlagung zu einem Jahre Gefängnis und zwei Jahren Ehrenrechtsverlust. Die miiaugeklagten Angestellten Richter und Sauer wurden freige- sprochen. kreise dienen: Ansgar Gmür. Katholisch?! (Benziger, Ein- siedeln 1928, 0,60 M). Klare Begriffe über da» innerchristliche katholische Lebe» sucht der Verfasser in sachlich genauer Darlegung zu vermitteln und somit alle religiöse Verschwommenheit und Un klarheit über Christus und Kirche zu bannen. Für Bücherkästen am Kirchcneingang, als katcchetische Belohnung im Rcligionsunterrichi größerer Kinder, als Brautgabe für Heiratende in Diasporagemci». den ein recht brauchbares Büchlein! — Gleiche Ziele sucht zu ver- folgen Georg Schubert, Gewinn oder Verlust. Besinnliches zur Frage des Kirchenaustrittes (ebenda 1928, 0,40 M.). Auch dieses Schriftchen wird Laienheiscrn in der Seelsorge wie auch den Ver trauensmännern des Volksvereins ein wertvoller Begleiter auf ihren dornenvollen Wegen sein, um ihnen manchen Gedanken zu der von ihnen erforderlichen Schlagsertigkeit zu bieten. — Eine Ergänzung dazu dürste auch der bekannte Franziskanermisstonar Pater Elpidius geben: Schlagworte des modernen Unglaubens, be sonders des Sozialismus u»d Kommunismus (15. Auflage, 141. bis 150. Tausend. Butzon u. Bcrcker, Kevelaer 1928, 0,40 M ). Dr. Nbnr. P. Daniel Considine S. I., Frohes Gehen zu Gott. Autorisierte Übertragung aus dem Englischen, Preis gebunden 2,40 Mark. Verlag „Ars sacra", Josef Müller, München 23. — Einen Führer, -er uns fest packt, liebenswürdig zuredet, uns sich« geleitet, kann man das Büchlein nennen, das uns Pater Daniel Considine S. I. versaht und der Verlag „Ars sacra" in deutscher Ueberschung uns geschenkt: Frohes Gehen zu Gott. Erst macht der Führer den Menschen auf seinem täglichen Weg zu Gott frei von der Enge der Furcht von der Kleinlichkeit des Mißtrauens und von der Förmlichkeit aufgezwungener oder obgenötigter äußerlicher Hebun gen: In Gott ist keine Enge. Kleinlichkeit, Strenge, Härte oder Förmlichkeit. Dann weist der liebenswürdige Führer den Wanderer auf dem Weg zu Gott hin auf die hauptsächlichsten Schwierigkeiten, die ihm begegnen werden: „Was die Seele klar unterscheiden muß Und schließlich zeigt er die Wahrheit aller seiner LebenSweiShestcn an Beispielen aus dem Buch der Bücher, an den kindlichen Seelen und Goitesfreunden: vor ollem am Meister selbst, dann an Petrus und Magdalena und der kranken Frau aus Kana. Es ist nicht nur eine Erquickung, da« Büchlein zu lesen in seiner gefälligen und packenden Form, sondern es ist auch ein Ergrifsenwerdcn durch all die Schönheit und Herzlichkeit der gebotenen Gedanken für jede», der Gott liebt und ihn sucht.
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