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Der Caritasverband im Bistum Weihen »Ittel die Laritasausschüsse, alle nicht verkausten Festschriften »Is zum SV. Juni an die Germania-Druckerei zurückzugeben, da wir dann noch Gelegenheit haben, dieselben anderweitig abzu setzen. Exemplare, die bis zum genannten Termin nicht in unseren Hängen sind, haben keinen Wert mehr für uns und müssen deshalb von den Laritasausschüsse« behalten und bezahlt werden. Wir bitten bei Rücksendungen dringend darum, die Festschriften sachgemäß zu verpacken, damit sie nicht beschädigt und unbrauchbar zurückgelangen. Werner. Caritasdirrktor. Verlagerung der Paramenken-Ausslellung Dresden, de» 16- Juni. Wie wir erfahre», ist die im Staatlichen Kunstgewerbe-Museum, Eliasstratze 34, unter,)elnachte Paramcuten-Ausstcllung bis ein schließlich Mittwoch, 20. Juni, verlängert war- den- Die Ausstellung ist Sonntags von 10 bis 1 Uhr, wochentags von 9 bis 2 Nbr und Dienstags und Donnerstags von 12 bis 7 Uhr geöffnet- Es sollte lei» Katholik, der den Bestrebungen der christ lichen Kunst Verständnis eulgegcnbringt, den Besuch dieser Aus stellung versäume». - Abschaltung von Kabeln. Dringende Arbeiten erfordern sol. gcude Kabclabichaltungen: Sonnlag, den 17. Juni 1928, und zwar «) Altstadt: von etwa 1 bis 5 Uhr srüh Teile von Reick und Nieder sedlitz von etwa 3 bis 7.30 Uhr früh Dippoldiswaldaer Platz, Trom peter-, Reitbahn-, Carolastraße, Feldgasse, Große Plauensche Str., Kleine Plauensche Gasse, Marienstraße, Röhrhofsgasse und einige Nebenstraßen, Freiberger Platz und Stiftsstraße, sowie Könneritz straße ab Wcttinerplatz nach Marienbrücke und einige Nebenstraßen; b) Neustadt: Anton-, Königsbrückcr Straße und einige Nebenstra ßen, Leipziger Straße nördlich bis Jndustricbof, Eisenbahn-, Hansa-, Großcnhainer, Frih-Reutcr-Slraßc, Oppell-, Hecht-, Johann- Mcycr-Straßc und Nebenstraßen, Teile von Pieschen, Trachenberge und Trachau. Anskunst durch Fernsprecher 25071 und 25661, Zim mer 101. : Ei»fiihrungslchrga»g in das uiotorlosc Fliegen. Das Mini sterium veeanslattci in der Zeit vom 4. bis 11 Juli dieses Jahres in Dresden einen Eiusührungslehrgang i» das motorlose Fliegen, in dem neben Vorträgen über Gebiete, die für Vas Flugwesen von Wichtigkeit sind, auch praktische Unterweisungen im Segelslug vor gesehen sind. Gesuche um Zulassung zur Teilnahme sind aus dem vorgcschriebenen Dienstwege mit einem Berichte darüber einznreichcn, ob der Gesuchstellcr während der Tauer des Lehrganges bei seiner Schule abkömmlich ist. Tic auswärtigen Teilnehmer der staatlichen »no unter staatlicher Verwaltung stehenden höheren Lehranstalten, sowie der Volks- und Berufsschulen erhalten Beihilfen nach den üblichen Grundsätzen; den Städten wird empfohlen, für die Teil nehmer von städtischen höheren Lehranstalten ebenfalls Beihilfen zu gewähren Etwaige Auskünfte erteilt Oberlehrer Grnschwitz, Han delsschule Dresden in Klotzsche. Verband der sächsischen Elekkrzttäiswerke Dresden. 16. Juni. Der Verband sächsischer Elektrizitäts werke hielt kürzlich seine Hauptversammlung in Bad Schandau ab. Direktor Camozzi begrüßte die zahlreich ver sammelten Teilnehmer, insbesondere die Vertreter der Tagungs stadl und der Dresdner Technischen Hochschule. Bürgermeister Ritter entbot im Namen der Stadt Bad Schandau den Will- kommensgrnß und wünschte der Tagung einen guten Verlauf. Geh. Rat Prof. Dr. Görges zollte dem Verband seine An- ertennung dafür, daß er auch die elektrotechnische Wissenschast zu seinen Beratungen hinzuziehe und sprach den Dank der Tech nischen Hochschule Dresden für die von Mitgliedern des Ver bandes gestiftete Jubllüumsgabe. bestehend aus einem 1-Mil- lion-Volt-Transsormator, aus. Tann berichtete Direktor Ca mozzi über die unter fachlicher und finanzieller Beteiligung des Verbandes zustande gekommenen elektrotechnischen Abteilungen auf der Ausstellung „Die Technische Stadt" in Dresden und der Dcuischen Landwirtschafts-Nusstellung in Leipzig und Direktor Meyer über interne fachliche Angelegenheiten der Elektrizi- tätswirtschast. Dr. N n m p s von der Vereinigung der Elektri zitätswerke in Berlin sprach über wichtige Verhandlungen mit Installateuren und dem Elcktrogroßhandel sowie über Belange der Vereinigung. Danach hielt Dipl.-Ing. Buchholz einen sehr instruktiven Vortrag über Schaltvorgänge unter Oel mit Lichtbildern und Filmvorführung, während Dr. Fuchs einen Vortrag mit Filmvorsührung. über den Bau moderner Höchst- snaiinuvgsleitungeii unter besonderer Berücksichtigung der 220/ Hundeschlitten bei derMaimgreen-Sruppe Kopenhagen, 15. Juni. Nach einer bisher noch unbestätigte« Meldung des Berichterstatters der Zeitung „Politiken" soll die von der „Hobby" ausgesetzte Hundeschltten-Hilssexpedition die aus drei Mann bestehende Malmgreen-Gruppe, die sich nach dem Schissbruch der „Jtalia" in südlicher Richtung in Marsch gesetzt hatte, gesunden haben. Die Gruppe Nobile, die augenblicklich nach Nord- wechen getrieben wird, hat die Insel Fovn überholt und befindet sich nach den letzten Meldungen 15 Kilometer öst lich der Karl 12.-Jnsel. Sie hat Flinten verlangt, da Eis bären in ihre Nähe gekommen sind. Wie aus Kingsbay gemeldet wird, hat die „Litta di Milano" erneut Verbindung mit der „Jtal!a"-Mannschast ge habt. In seinem Funkspruch erklärte Nobile, daß er und die Ceinigen sich sicher fühlten. Man weiß nicht, ob man daraus folgern kann, daß es ihm gelungen ist, so weit in die Nähe der Küste vorzudringen, daß er Hosnsung hat, das Land zu erreichen, oder ob Nobile nur damit andeuten will, daß er mit baldiger Hilfe rechne. Seit der Strandung der „Jtalia" hat Nobile die beiden anderen Gruppen nicht mehr gesehen. Die Sachverständigen sprechen sich dahin aus, daß der Teil der Besatzung des Luftschiffes, der mit der „Jtalia" abgetrieben wurde, möglicherweise sehr weit n ch Osten ver sch lagen worden ist und sich in der Gegend des König Karl XII.-Landes befindet. Die „Braganza" hat am Donnerstagmorgen auf der Fahrt nach Nordosten die Norweger-Insel passiert. Nördlich der Mosfen-Gruppe hat das Schiff starkes Eis gesunden und macht jetzt den Versuch, die Eismassen zu durchbrechen. Der russische Eisbrecher steuert direkt auf Kap Smyth zu. RiiserLarsen hat gemeldet, daß er ein Hundegespann mit zwei Begleitern an 880 KV-Rheinlandleitung hielt. Der Abend vereinigte die Teil nehmer mit Damen nochmals zu einem geselligen Beisammen, fein im Festsaale des Kurhauses an einer gemeinsamen Tafel. Von -er Elbefchiffahrt Dresden, 16. Juni. Noch einer Meldung aus Herrnskretschen hat die Prager Dampsschissahrts-Gcsellschaft, die bisher ihre Dampfer zwischen Prag und Leiimeritz verkehren ließ, vom tschechischen Staate eine Sub- ven^on zur Erweiterung ihres Betriebes erhalten. Sie wird von Mitte Juli ab zweimal wöchentlich von Prag aus Damp fer b i s z n r s ä ch s i s ch c n G r e n z e verkehren lassen, die in zwölf Stunden bis Herrnskretschen fahren sollen. : Die Arbeitsmarktlage. Auf dem Dresdner Arbeitsmarkt habe» sich gegenüber üer Vorwoche nach einem Bericht des Arbeitsamtes Dresden keine wesentlichen Veränderungen be merkbar gemacht. Die Zahl der Neuanmelöungen war etwas höher als die der Abgänge. Die Arbeitsmarktlage ist jedoch im großen und ganzen stabil geblieben. Die Vermittlungstätigkeit war wieder recht lebhaft und erstreckte sich diesmal in ver stärktem Maße auf Festeinstellungen. Die Anzahl der Vermut- jungen betrug wie in der Vorwoche 3500. Zahl der Arbeit suchenden am Wochenende: 22 942 sbisher 22 799s; Unterstützte: Arbeitslosenversicherung 11040 (bisher 10 991); Krisenunter- stützung 2602 (2602): Kurzarbeiterunterstützung 156 (bisher 214). Bei Notstandsarbeiten wurden 1656 (bisher 1685) Personen beschäftigt. Photo-Pretsausschrelben. Das Reisebüro „Jls", Dresden- A. 1, Amalienstraße 18, veranstaltet ein Preisausschreiben sür Pholoamateure, die die südslawische Riviera besuchen. Das Preisausschreiben ist in einem Sonderprospekte enthalten, der bei genanntem Büro angesordert werden kann. Land gesetzt habe. Ele soll« durch das Nordostland vordring«« und dort Depots auslegen. Sturmschäden im Hamburger Hasen Hamburg, 15. Juni. Im Hamburger Hafen richtete der schwere Südwest- sturm, der gestern nachmittag über die Elbe und die Stadt raste und teilweise eine Stundengeschwindigkeit in Böen bis zu 104 Kilometern erreichte, an verschiedenen Stellen größere« Schaden an. Der englische Dampfer „Talmore", der Getreide löschte, wurde von seiner Vertäuung losgerissen. Man ließ beide Anker fallen, die aber nicht hielten. Infolgedessen ist der Damp fer mit den längsseits liegenden Getreidehebern, Kähnen und Schuten zusammengestoßen. Dabei kam eine mit Ge treide beladene Schute zum Sinken, eine andere Schute wurde leck. Zwei Vootsbauerlehilinge, die eine Segelpartie auf der Elbe unternommen hatten, schlugen mit ihrem Boot um, wobei der eine der Lehrlinge ertrank. vaoditeMersall ms eine Lank » London, 15. Juni. In Kansas City spielten sich am Donnerstag in «ninlttel- barer Nähe des Hauptquartiers der Republikaner ein auf regender Vorfall ab. Sechs Banditen Übersielen den Kassen raum einer großen Bank und flüchteten mit etwa 240 000 Mart. In der Straße, in der die Bank liegt, herrschte zur Zeit des Ueberfallca starker Verkehr. Ihren Rückzug deckten die Ban diten mit einer heftigen Schießerei; zwei Polizisten und ei» Fußgänger wurden schwer verletzt. : Drei Jahre Zuchthaus wegen Totschlagvcrsuchs. Das Schwurgericht verurteilte am Freitag den 44 Jahre alten Glas, macher Braun wegen versuchten Totschlags zu drei Jahren Zucht haus und fünf Jahren Ehrcnrechtsverlnst. Der Angeklagte hatte am 28. März d. I. seiner Gelieblcn. der 31 Jahre alle» Arbeiterin Gläser, mit der er in einem Hause an der Frauenkirche in wilder Ehe lebte, nach voraufgegangenem Streit in rasender Eifersucht 14 erhebliche Wunden durch Hammcrschläge auf den Kopf beigcbracbt, die unter Umständen zum Tode der Verletzten hätten führen können. Beschlüsse dcS Rates der Stadt Leipzig. G . ch : Zur Niederlegung der Wildgatter des Tharandter Staats- sorstes. Die Fraktion der Mittelstands- (Wirtschafts-) Partei har im Landtag folgende kurze Ansrage an die Regierung ein gebracht: „Die Wildgotter des Tharandter Staatsforstes sind in letzter Zeit zu einem großen Teile niedergelegt worden. In. solgedessen sind die Fluren der an den Staatsforst angrenzen den Landwirte vor dem Ucbertritt des Wildes nicht mehr ge schützt. Tas Wild äst ost stundenlang aus bestellten Feldern. Beschwerden der betroffenen Landwirte, insbesondere solcher aus Herzogswalde, an die zuständige Amtshauptniannschaft sind bis her ohne Erfolg geblieben. Was gedenkt die Regierung zu tun, um weiteren Schäden vorzubeugen?". d. Ein jugendlicher Messerstecher. Donnerstag abend war in Heidenau ein 19 Jahre alter Bursche wegen eines Fahr rades mit seinem Vater in Streit geraten. Nach kurzem Wort- ivechsel zog er ein Messer und stach blindlings auf den Bater ein. der schwere Verletzungen an Gesicht und Händen davon trug, so daß er ins Johanniter-Krankenhaus geschasst werden mußre. Der jugendliche Messerstecher wurde festgenommen. Kirchenmusik : Katholische Hof- und Propsteikirche Dresden. Sonntag. 17. Juni, 11 Uhr, Messe E-Mott von Bruckner; Graduale: O sacrum convivium; Offertorium: Ave Maria von Bruckner. Ludwig Flehner, der rühmlickst bekannte Dresdner Vortrags- meister, hat in letzter Zeit verschiedentlich vor der Lehrer- und Schülerschaft höherer Schulen gesprochen, lieber einen Flehner- Vortrag im Realgymnasium D r e s d e »- B la s e w i h jiegt uns folgender anerkennende Bericht vor: Gute Rezitationen besten deutschen Dichtcrguts sind Feierstunden für die Jugend. Der be kannte Vortragskünstler Flehner unterzog sich der ihm von der Schulleitung gestellten Ausgabe mit meisterhaftem Geschick und ließ ernste und heitere Gedichte in formvollendeter, ausdrnckskräftiger Weise vor der jungen Hörerschar lebendig werden. Schillers „Lied von der Glocke", Goethes „Zauberlehrling", Heines „Belsazar" hin tersteste» einen tiefen Eindruck, während die humoristischen Dar. bielungen, u. a. Münchhausens „Lederhosensagc", Llliencrons „Die Musik kommt" jubelnden Beifall entfesselten und das Recht bewiesen, in der Schule edle, vornehme Voriragskunst vorbildlich darbieten zu lasten. — lieber Flehner? Auftreten im Realgymnasium mit Oberrealschnle (Franciscaneum) in Meißen schreibt Rektor Wittich in gleich anerkennender Weise: Am 12. Juni trug im hiesiaen Realgvmnasinm Herr Ludwig Flehner aus Dresden die Melodramen „Hektars Bestattung" aus Homers Ilias und das naturwissenschastliche Märchen von Hermann Löns „Lüttiemann und Püttjerinchen" frei aus dem Gedächtnis vor. Wiederholt haben wir diesen Meister des Ausdrucks mit seiner sympathischen, würdigen Erscheinung und seiner erstaunlichen Gedächtniskraft bewundern können. Er kielt auch diesmal wieder Lehrer wie Schüler vom An sang bis Ende völlig im Bann, so daß am Schluß reichster Beifall den Künstler lohnte. Ihm und seinem fciiifüblenden Begleiter. Herrn Auilsgenossen Stud.-Res. Be igelt, verdankt die Schule eine seltene Feier- und Weihcstnnde. Natnrthcatcr Heidepark (Haltestelle Saloppe). Infolge der guten Ausnahme, die die Operette „Die schöne Galathee" von Fr. v. Suppö am letzten Sonntag fand, wird am kommenden Sonn tag, den 17. d. M.. nachmittags 3.30 Ilstr die Aufführung wieder- host. Aenne Schönstedt hat wieder die Spielleitung inne, während die Leitung des musikalischen Teils Rolf Schröder besorgt. Die niedrigen Eintrittspreise (Mitglieder 50, Nlchtnntglieder 75, Kinder 30 Pfennig) ermöglichen den weitesten Kreisen den Besuch des Naturtheaters. Der Bahndamm Von Dr. Rudolf Grillitsch. Bor einigen Jahren verlegte man einen Dahnstrang. Mitten durch «ine schöne, weite Wiese schüttete man einen mächtige» Damm ans. Monatelang fuhren Karren Schottersteine heran und noch am alten Geleise brachten Züge Berge von toter Lösche und Schlacke, die man dann zum neuen Damm herüberbrachte und ansschüttete. Bald war der neue Vahnstrang fertig, und die Züge fuhren nun die abgelürztc Strecke, anfangs etwas vorsichtig, bald aber mkl voller Geschwindigkeit. Der neue Bahndamm sah abscheulich aus, kahl und nüchtern ging der schmutzige Streifen durch die grünen, sonncnsrohcn Felder und Wiesen, ein »ngebeurer Haufen groben, harten Schotters und schwarzer, totgebranntcr und verbrauchter Lösche. Die Bauern jammerten um ihre zerschnittenen Grundstücke, sie mußten eine Durchfahrt benützen, um zu den jenseitigen Feldern zu kommen und die ScliönheitSfrennde fanden den Damm abscheulich und als Schandsteck für die sonst so schöne Gegend. Dann lam ein strenger Winter, und eine dicke, weiße Hülle bedeckte die hcrbstmüden Felder und den häßlichen Damm. Die Raben saßen auf den Tesegraphenstangen und scherten stcb nicht um den qualmenden Ranch »nd den Lärm der Näder. War der Zug vorüber, stürzten sie sich aufs Geleise herab, wo sie oft etwas fan den, denn der Hunger tut weh. Kaum war der ärgste Winter vorbei, schmolz an der sonnigen Seite des Bahndammes schon der Schnee, während er auf den Fel dern noch fußtief lag. Die Kinder des Bahnwärters suchten und fanden da balo ein sonniges Spielplätzchen. Als der Frühling wirklich kam und alles grünte, stach der Bahndamm wieder in seiner toten Häßlichkeit unschön ab. Doch es dauerte nicht lang«, da sproß da und dort zwischen Schottersteincn und Löschctrümmer» ein Grashalm bervor, und als der Herbst kam, überzogen schon ansehn liche Rasenslecke die Hänge. Wieder kam der Winter, »nd wieder schmolz der Schnee, und siche da, aus der schwarzen Lösche leuchteten eines Tages ganz ver einzelt dir- gelben Sternchen des Huflattichs. Etwas später tauchte auch da und dort ein Löwenzahn aus, und als das Jahr verging und der Frühling kam. war der Bahndamm schon mehr grün als schwarz geworden. Im nächsten Lenz konnte ma» die gelben Sterne des Huf lattichs nicht mebr zählen, in ganzen Aniiedlungen stände» sie beiein ander. Im übernächsten Früsabr und Sommer fanden sich noch viele andere Blumen ein, üvvige Stauden von Kamillen »nd Schaf garben. und auch Maßliebchen waren da. Am üvpigstcn wucherten die Disteln; sie bildeten förmlich kleine Wäldchen, und zahllose Bienen »nd Falter nmschwärmtcn die roiblauen Blütenkövseben. Im nächsten Jahre waren die Härme de? Bahndammes voll kommen mit Grün bewachsen, und viele, viele Arte» von Blumen batten dort ein Heim gesunden. Selbst eine Holunderstaude batte sich stattlich ausgewachsen, und unter ibrem Arduke wuchsen nun Lerchensporn und Buschwindröschen Der bnßiicbe Baiin'mrnm war auf einmal eine bnnie Wiese. Der Bahnwärter ließ seine Ziege darauf weiden und erntete sogar Heu im Sommer. So verglnacn noch einige Jabre. »nd da? Leben breitete sich am Balmdamm immer weiter an?, und der Plak w ird ihm zu klein. Da griff cs auf den Bahnkörper selber über Dicke Gra-Knilchel wucherten neben den braunen Schwellen, selbst zahlreiche Bstuuc» siedelten sich an. Die kleinen konnten das ungefährdet tu», als sich aber ein Kamillcnstranch unterstand, zwilchen de» Schienen zu nmchscn, ging cs ihm schlecht. AIS er groß genug war und eben Blüten trieb, streifte ihn der schmutzige Aschenkasten, und die sau beren weißen Blüten wurden schwarz von Schmutz und Schmiere. Er grämte steh und starh ab. DaS Gras aber wuchs unbekümmert weiter. Da kam eines Tages eine Schar von Arbeitern mit Schauieln und Hauen und rottete am Bahnkörper oben alle? ans, was grünte und blühte. Denn überall kann man das Leben nicht brauchen, zu viel ist ungesund, und man ruft den Tod zu Hilfe. Kerrenstosse Lut SporWsfe, Kord- und LotiensWe Marti-, Wl- unt> AnlsornMe 8egr. 1888 hhai Dresden"? is Pörschel 1. Scheffelskr. 21 Fernsprecher 1372 l Dl WM 5 e amentuche l-, Manlel-, Kleitier- u.Futierstosse -am!-, Plüsch- unti Felislofse