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lismus". Unter Wiederholung der starken Worte Leos Xlll. macht «in Hirtenbrief des belgischen Episkopats vom August 1927 den Liberalismus verantwortlich für ,Hie klägliche Loge der Arbeiterklasse im Laufe des letzten Jahrhunderts; durch seine Schuld seien die Belange des Arbeiters in so ungerechter Weise verkannt, so unzulänglich geschätzt und in den Parlamenten so ungenügend verteidigt worden . . . Mit Recht habe sich der Sozialismus gegen die soziale Desorganisation gewandt, die der Liberalismus hervorgerufen habe, aber er dürfte nicht üarauf pochen, daß er ein Monopol in diesem Kampf« habe." Die Bischöfe erklären, daß sie nichts einzuwenden haben gegen ein „Kompromiß", gegen ein zeitweises Zusammengehen mil dem Sozialismus, innerhalb bestimmter Grenzen unter der Voraussetzung, daß die Reinheit der Glaubenslehren und der Programme, um die es sich handle, gewährleistet sei. Im gleichen Jahre hat die W e i h n a ch t s b o t s cha f t der sieben österreichischen Bischöfe die Verwerfung jenes wirtschaftlichen Liberalismus zum Ausdrucke gebracht, der „zum mammonistischen Kapitalismus im schlimmsten Sinne des Wortes zur Gewaltherrschaft des Besitzes geworden ist und zu allererst Unordnung und Zerriutung in Sen Gesellschaftsbau gebrach! hat". Ohne die Großindustrie als solch«, das gegen wärtige Kreditsystem, das Lohnwesen an sich zu verwerfen, brandmarkt das gemeinsame Hirtenschreiben die „Pluto- kratie, die durch Monopole, Trusts und Konzerne sich der Vreisbildung aller Lebensmittel bemächtigt und sich so die Mög lichkeit gesä^rssen Hot, ohne alle Rücksicht auf die Forderungen der Gerechtigkeit die Preise zu steigern und sich jeder Kontrolle darüber zu entziehen". Sie verdammt die „Geldmächte", die die bitterste Not des Volkes dazu mißbrauchen, ihre Herrschaft zu festigen Die Bankwelt ist die herrschende Macht in den Staaten geworden. So lange sie ihre Herrschaft ausübt, ist alle Arbeiterschutzgesetzgebung ohne sicheren und dauernden Erfolg." Krasooll uno unter Erläuterungen aus der Geschichte weisen die österreichischen Bischöfe die „univahre und boshafte Beschuldigung zurück, daß die katholische Kirche sich damit be gnüge, nur den Arbeitern Gehorsam und Duldung gegenüber dem kapitalistischen Uebermutc zu predigen, daß sie dagegen das Unternehmertum und die Plutokratie der Gegenwart begünstige und beschütze". Aber „nicht nur den Beelzebub des Kapitalismus austreiben". „Aus der Grundlage der christ! ichen Anschauungen müsse man die Gemeinschaft wieder ausüauen. Leo Xlll. gäbe diese Lehren aufgestellt, aus dieser sicheren Grundlage müsse man sortfahren und daraus das Haus gründen." Ebenfalls im Bereiche der sozialen Pflichten, mag es sich nun um die Sicherung der Arbeitsgelegenheit sür die Arbeiter oder um die Gewährung eines gerechten Lohnes handeln, werden die Lehren der Enzyklika in den gemeinsamen Hirtenbriefe» der Bischöfe in den Vereinigten Staaten, in Bel gien. m Nordsrankrcich usw. genannt und entwickelt. . Tie österreichischen Bischöfe erklären, indem sie den Besitz als eine soziale Aufgabe und seine Pflicht zu wirken in Erin nerung bringen, daß ..die besitzenden Klassen gehalten sind, ihren Reichtum zum Wähle der Gesellschaft zu verwenden, durch ihn immer neue Arbeilsmöglichkeiten zu schaffen, weil alle Men schen. die arbeite» können, eine Arbeitspflicht und das Recht zur Albeit haben" Die Lage des arbeitenden Volkes muß gr s chert werden. Daher die Notwendigkeit eines Lohnes, der ..cmorseits dem Erfolg und der Bedeutung der Arbeit entspricht, andererseits eine standesgemäße Lebensführung wie auch die Gründung und Erhaltung einer Familie ermöglicht. Ebenso muß sür die Tage der Krankheit und des Alters gesorgt werden." Die Bischöse der Lombardei haben im Jahre 1920 betont, es sei in Krisenzeiten ein Akt der Gerechtigkeit, daß der Kanitalist. der Besitzende, eine Verminderung seines Einkom mens aus sich nehme, vor dem Arbeiter, der seinerseits sein nur d:e notwendigen Ausgaben deckendes Einkommen nicht noch weiter schmälern könne. Die Bischöfe der Vereinigten Staaten ver langen in ihrem „Programm zum sozialen Wiederaufbau" eine Gesetzgebung dahin, daß „die Löhne männliä)er Arbeitnehmer ivcnigslens den angemessenen Unterhalt einer Familie ermög- ftcken. diejenigen weiblicher Arbeitnehmer ein würdiges Einzel- lebcn" Beim Fehlen eines derartigen gesetzlichen Mindest- iohnes müsse der Staat auf Versicherung sür den Fall von Krank heit. Arbeitslosigkeit und des Alters bedacht sein. Das Pro- giamm erklärt weiter, daß der Lebcnslohn nur das Mindestmaß sozialer Gerechtigkeit darstelle. Er fügt hinzu, „das Recht der Aibeitnehmer sich zu vereinigen und mit den Arbeitgebern durch erwählte Vertreter zu verhandeln, wird hoffentlich niemals wieder in Frage gestellt werden". Im September 1925, gelegentlich des Bankstrerks, haben französische Bischöfe eine Erklärung dahin erlassen, daß der angemessene Lohn genügen müsse, um die Bedürfnisse des täglichen Lebens zu befriedigen. Katholische Kaussrauenlagung in München Anläßlich der Ausstellung „Heim und Technik" fand in München vom 11. bis 13. Juni die erste Reichshausfrauen- Tagung des Katholischen deutschen Frauenbundes statt. Der bayerische Landesverband des katholischen Frauenbundes hatte zur Generalversammlung eingeladen, um in gemeinsamer Be ratung Mittel und Wege zu besprechen, wie durch Vereinfachung der Hauswirtschaft die Hausfrau zu entlasten sei. Ekne Dele giertenoersammlung eröffnet« die Tagung. Anschließend eine Ausschuhsitzung des bayerischen Landesverbandes des Katholischen Frauenbundes mit Neuwahl des Landesvorstandes. Als Vorsitzende des Eesamtbundes wurde Dr. Eerta Krabbel- Aachen gewählt. Den ersten Willkommengruß der Tagung überbrachte in Vertretung des erzbischöflichen Ordinariates Hoch». Herr Domkapitular Fischer. Am Montag Nachmittag wurde d«e Eesamttagung durch Frau Hofrat Ammann in Ge genwart der bayerischen Prinzessinnen Helmtrud und Klara eröffnet. Eine große Schar Hausfrauen aus allen Volksschich ten, aus Stadt uno Land, hatte fick eingefunden, aus der Rheinvfalz, aus dem Rheinland, aus dem Saargebiet, Schlesien und Württemberg. Die katholischen Frauenorganisationen Oesterreichs hatten Vertreterinnen aus Tirol, Vorarlberg, Steiermark und Salzburg entsandt. Auch Ungarn schickte eine Vertreterin des katholischen Hausfrauenbunoes, ferner eine Anzahl befreundeter Organisationen (katholischer Lehrerinnen- Verein, Nationalverband katholischer Mädchenschutz-Nerbände. katholische Arbeiterinnen-Vereine, Dienstboten-Vereine, christ licher Bauern-Verein, Earitas-Verlag); als behördliche Ver treter: Stadtrat Gerstel (Stadtverwaltung München), Frau Oberregierungsrat Delius (Preuß. Landwirtschaftsministe- rium), Baronin v. Eebsattel (Kultusministerium). Ober- rcgierungsrat Baumann (Ministerium des Innern), Ober- regierungsrat Stünger (Eozial-Mtnisterium). Ministerial rat Gräf (Landwirtschaftsministerium), Frl. Birnbach (Landesamt für Arbeitsvermittlung), Dr. Hundhammer (Bayer.-christlicher Bauern-Verein), Gewerbeschulrat Dozier, die der Tagung ihre Glückwünsche überbrachten, nachdem der Leiter der Ausstellung, Direktor Jurinek, mit herzlichen Worten dt, Versammlung bearükt batte. einerseits ist im Verlaufe treite des Saargebiets im Der Bischof von Trier seiner Vermittlung in dem Arbeitsst Jahre 1928 bei den leitenden Persönl chkeiten der Metallindustrie im Sinne einer friedlichen Beilegung des drohenden Konfliktes vorstellig geworden und hat an die Arbeitgeber-Vereinigung von Saarbrücken die Bitte gerichtet, sich versöhnlich zu zeigen und die bescheidenen Gehallserhöyungen zu gewähren, die kurz vor her ein Schlichtungsausschuß für angemessen befunden hatte. (Schluß folgt) vrrselrn unci Umgebung Dr. Damaschke vor den Sludenlen Dresden, den 21- Juni. Der bekannte Bodenreformer Dr- h. c. Ad olf Damaschke sprach am Dienstag im Studentenhaus. Der Ausschuß sür geistige Interessen der Studentenschaft an der Technischen Hochschule hatte zu diesem Dortrag geladen. Der Redner bezeichnte es als die Auf. gäbe unserer Zeit, den Frieden zu finden zwischen dem Jndivi. dual Ismus und dem Sozialismus. Dies sei nur möglich durch die Schaffung direkter Grenzlinien zwischen beiden, wie sie die Bodenreform anstrebe. Bodenarbeit und Kapital seien die Grundlage der sozialen Gemeinschaft, worunter man unter Boden alle Naturschätze und -kräfte zu verstehen habe, die nicht vom Men- scheu produziert werden. Sowohl der Individualismus wie der Kom munismus behandeln die drei Grundfaktoren der sozialen Gemein schaft gleichmäßig, und darin liege der große Fehler. Di« Boden reform stelle sich auf den Standpunkt, daß der Boden soziali. sierl werden müsse, während Arbeit und Kapital individual bleiben sollen. Darin suche die Bodenreform den Frieden zwischen Individualismus und Sozialismus, den gesunden Ausgleich zwi schen Persönlichkeit und Allgemeinheit. Sehr ausgiebig ging Dr. Damaschke auf den Begriff Grund rente und dessen schwerwiegende Auswirkungen ein und betonte die Schäden einer ungesunden Bodenspekulation, die deshalb so groß seien, weil niemand den Boden neu schaffen könne. Dadurch unter, scheide sich diese Bodenspekulation von der Spekulation mit produ zierten Bedarfsgütern. Die Frage, ob der geschichtliche Augenblick sür die Bodenreform da sei, bejahte der Redner mit allem Nachdruck. Die preußisch-deutsche Entwickelung habe entgegen den Reformen des Freiherrn v- Siein die völlige Freiheit des Bodenhandels gebracht, damit aber auch die Aufhebung der Allmende, des Gemeindebesitzes der Bauern. Die Folge davon sei das groß« Bauernlegen und das Anwachsen der Auswanderung, bzw. die Abwanderung der Bauern in die Städte. Tr. Damaschke betonte u. a., daß -ie Boden politik unserer slawischen Nachbarstaaten zielbcwutzt in boden- resormerischcm Sinne arbeite und daß schon bisher an den slawischen deutschen Grenzen über 200 000 bäuerliche Siedclungen neu erstanden seien. Der Vortrag, der auch die Fragen der Woh- nungswirtschast und Wohnungsnot grundsätzlich streifte und nach drücklich auf die sozialen Schäden gerade dieser Seite des wirtschaft lichen Lebens hinwies, hintcrlicß bei der Versammlung, die den Saal des Siudentenhauses bis aus den letzten Platz füllte, tiefen Ein druck. Die Grundsätze einer zweckmäßigen Ernährung Dresden, 21. Juni. Im Dresdner Lchrervercin sprach am 15. Juni in der Vereins- Versammlung Dr. Vogel vom Deutschen Hygiencmuseum über die Grundlagen einer zweckmäßigen Ernährung. Der Red ner führte etwa folgendes aus: Unter allen Fragen der Gesundheitspflege steht die Ernäh rungsfrage mit an erster Stelle. Die wissenschaftliche Orientierung ist durchaus nicht leicht, da sich verschiedene Meinungen gegenüber stehen. Man muß dabei bedenken, daß das Menschengeschlecht wäh rend seiner langen Entwicklung seine Körpereinrichtungen in immer feinerem Maße den Lebensnotwendigkeiten und Lebensbedürfnissen angepaßt hat und daß diese so erworbenen Anlagen von größter Be ständigkeit sind. Es muß als ein vermessener Gedanke bezeichnet werden, daß diese Anlagen in küzester Zeit willentlich geändert wer den könnten. — Die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Gesund, heit und Lebensdauer hat man zuerst beim Kleinkind erkannt und hat auch hieraus die Konsequenzen gezogen- Die Folge hat sich in einem bedeutenden Sinken der Säuglingsterblichkeit gezeigt. Der dänische Arzt Dr. Hindhede hat unwiderleglich fest- gestellt, daß während der Jahre 1917 bis 1919 die Sterblichkeit der Männer zwischen 25 und 60 Jahren außerordentlich stark zuriick- gcgangen ist. Diese Erscheinung kann nur mit der erzwungenen verminderten Ernährung in Parallele gesetzt werden. Mit der verminderten Sterblichkeit im Zusammcnliang stand auch ein Rückgang der Stoffwechselerkraiikungen während dieser Jahre. Umgekehrt muß festgestcllt werden, daß diese Erkrankungen in der Nachkriegszeit mit ihrer „besseren Ernährung" wieder bedeutend zu genommen haben. Bei der Frage nach einer zweckmäßigen Ernährung, die den natürlichen Bedürfnissen entspricht, kommt es nicht allein auf die einzelnen Bestandteile der Nahrung an. sondern vor allem a»s das richtige Mischungsverhältnis Alle Einseitigkeit in der Ernährung bedeutet immer eine Gefahr. Notwendig sür die mensch liche Ernährung sind außer den bekannten Grundstoffen Eiweiß, Kohlehydrate. Fett, die basen- und vitaminhaltigen Nährstoffe, die sich besonders i» pflanzlichen Nahrungsmitteln finden. Biel Flcisch- genuß beeinflußt die Entwicklung ungünstig. (Fleischcrsöhne waren in größerer Zahl militäruntauglich als die Söhne anderer Berufs kreise.) Als ideales Nährmittel muß die Kartoffel bezeichnet werden, die fast alle notwendigen Stoffe enthält. Der Züchtung I von Obst muß noch größere Aufmerksamkeit geschenkt werden als bisher- Die herkömmliche Wertung der Nässhrstoffe nach Kalorien ist irreführend. Fehlernährung beeinträchtigt sehr stark das Wachstum der Jugend, wie durch umfangreiche Untersuchung nachgewiesen ist. Die kindliche Entwicklung fördert am besten eine rein vegetarische Kost, die natürlich mit der nötigen Sorgfalt zusammengestellt sein muß. Für den Erwachsenen ist eine rein vegetarische Ernährung nicht notwendig. Abzulehnen ist eine völlige Roh ko st, da sie dem Darm eine große Menge unverdaulicher Stoffe zuführt, die er nicht bewältigen kann. In der Aussprache wurde hcrvorgehoben, daß es notwendig sei, bei den Kinderspeisungen in der Schule die Erkenntnisse und Er fahrungen der modernen Ernährungswissenschaft mehr als bisher zu berücksichtigen. SkudiengeseNschaskfürAukomobttstratzenbau Dresden, 21. Juni. Die Dresdner Iahrestagung der „Stuf a" (Studiengesell schaft sür Automöbilstraßenbau) nahm am Mittwoch ihren An- sang mit einer Reihe von Arlbeitsausschußsitzungen, in denen u. a. der Vorschlag zum Netz der Hauptverkehrsstraßen sowie Fragen der Kraflfahrzeugsteuer, des Teer- und Asphaltstraßen- baues beraten wurden. Am Abend versammelten sich die zahl- reichen Teilnehmer im Belvedere auf der Brühlschen Terrasse zu einem geselligen Beisammensein. Die Hauptveranstaltung findet am Donnerstag in Form einer öffentlichen Tagung im KonGcrtsaal des Aus stellungspalastes statt (Beginn 10.30 Uhr vorm.). Es sprechen Staatssekretär z. D. Prof. Dr. Hirsch-Berlin über „Finanzierungsprobleme von Deutschlands Verkehr" und Pros. Dr Obst-Hannover über „Geopolitische Faktoren beim Ausbau des deutschen Houptstraßennetzes". Des weiteren werden Fach vorträge von den Herren Dr. Heymann, Dr. Rappaport, Prof. Langer und Ministerialrat Dr. Speck gehalten. : Beiimtentagnng. Der dem politisch neutralen Deutschen Be- amtcnbund angeschlossene Zentral-Gewerkschaflsbund Deutscher Reichsbahnbeamten und Anwärter hält am 22. und 23. d. M. im Belvedere seine zweite Hauptversammlung ab. : Billiger Ausflug an die Ostsee. Der Vcrkchrsvercin Fisch land, Geschäftsstelle Dresd«n-A., Ammonstraße 16, ist jedes Jahr be müht, auch den schwierigen Geldverhältnissen entsprechend billige Ostseereisen zu ermöglichen, um dem Publikum günstige Gelegenheit zu geben, das in Sachsen in den letzten Jahren so beliebt gewordene Ostseebad Wustrow aufzusuchen. Am 30. Juni d. I. ab Dresden- Hai,ptbohnhof beginnt die erste Sonderfahrt und endet am 6. Juli mit der Rückkehr in Dresden. Verbunden mit der Ostseefahrt ist zu gleicher Zeit eine Hochseefahrt nach Dänemark. Im festgesetzten Preise ist alles (Uebernachtung. volle Verpflegung, Veranstaltungen, Dampferfahrten und Eisenbahnfahrt) enthalten, so daß keinerlei Nachzahlungen in Frage kommen. Ostseebod Wustrow auf dem Fisch lande ist ein von Natur besonders schSn und herrlich gelegenes Fleckchen, welches seiner vorzüglichen Lage wegen (an der einen Seite von der Ostsee umspült, an der anderen Seite von dem Saaler Bodden begrenzt) gern von dem sächsischen Badepublikum ausgesucht wird. Anmeldefrist zur Sonderfahrt sür den 30- Juni bis 6. Juli läuft am 29. Juni abends 8 Ilhr ab.s Alles Näher« siehe heutige Ausgabe (Anzeigenteil). Auch gibt die Geschäftsstelle Dresden, Ammonstratzc 16, Nähe Hauplbahnhof, Prospekte aus und erteilt bereitwilligst Auskunft. - ^ * vumrvri« gr,,oroen. ivkiinvocy früh starb auf dem Weihen Hirsch, wo er sich zur Kur auchielt, plötzlich der Bürgermeister von Bad Gottleuba. Hackebeil im Alter von 58 Jahren. Er stand seit mehr als 27 Jahren an der Spitze der Stadtverwaltung von Bad Gottleuba. Teneralsekretckrin Marie Aeitler erstattete den Rechen schaftsbericht der letzten drei Jahre über die Tätigkeit des Bayer. Landesverbandes des Katholischen Frauenbundes. Der Verband umfaßt heute 71925 Mitglieder in 408 Zweigvereinen. Zn dem Verband sind Land- und Hausfrauenvcreinigung zu sammengefaßt. Kurse und Vorträge über wichtige Gegenwarts probleme wurden abgehalten. In dem Ausschüsse der Filmprü fungsstellen sowie in der Prüfungsstelle zur Bekämpfung von Schmutz und Schund ist die Organisation vertreten. Die Nach mittagssitzung beschloß die Rede der Direktorin des Präsidiat- büros der Reichsanstalt für Arbeitsvermittelung, Margarethe Ehlert, über „der Ernst unserer wirtschaftlichen Lage". Der Ernst der deutschen Wirtschaftslage ist europäisches Problem. Ursache der Strukturwandel der Wirtschaft in Europa, beson ders aber in Deutschland, sowie die politischen und wirtschaft lichen Wandlungen außerhalb Europas. Europa war die in dustrielle Zentralstelle der Welt. Nach dem Kriege ist der Welt handel um 5 Proz. gesunken, der Handel Amerikas im Gegen satz dazu aber um 30 Proz. gestiegen. Hauptursache unserer schwierigen Lage ist die verminderte Absatzfähigkeit unserer Produktion. Hinzu kommen die schweren Verluste an Land lPosen, Westpreußen, der Korn- und Kartoffelkammer Deutsch lands), Hauptsorge des deutschen Politikers, den Rückgang der Landwirtschaft aüfzuhalten. Als zweite Aufgabe Förderung der Industrie und Schaffung größtmöglichster Ausfuhr. Neben der Absatzverschiebung ist es besonders der Kapitalmangel und Last der Reparationen, welche die deutsche Wirtschaft erschwe ren. Sparen und Maßhalten aller muß die Grundlage für unsere wirtschaftliche Lebensfähigkeit fein. Als Thema der Abendversammlung „Die Technik im ländlichen Haushalt und ihre Grenzen" (Gräfin Spreti). Die Technik, aus Land wirtschaft und Haushalt hervorgegangcn, hat sich dem Hand werk und der Industrie dienstbar gemacht. Die Landwirtschaft verdankt größtenteils ihre Fortschritte der deutschen Technik, deren Erfindungen dem ländlichen Haushalt zugute kommen, die ländliche Haushaltführung rationalisieren. Die Maschine hat viel zur Linderung der Leutenot auf dem Lande beigetragen. Die Ausstellung „Heim und Technik" bietet guten Ueberblick über Wohnungswesen, Wärmegewinnung. Heiz- und Beleuch tungsanlagen, Nahrungsbereitung und Milchwirtschaft. Die Rationalisierung des ländlichen Haushaltes findet ihre Gren zen in der konservativen Einstellung der ländlichen Bevölke rung; daneben im Geldmangel, die große Spanne zwischen VroduEttvnsvrei» nnd Einkauksoreis im Druck der Loben üeuern. Nicht zuletzt lind es die hohen Strompreise «er ekek- 'ischen Ueberlandwerke. warum die Errungenschaften der Tech- ik ans dem Lande nicht ihre gebührende Ausnützung finden ""Die Dienstag-Tagung begann mit einem Gottesdienst ln -r Herzog-Spital-Kirche. Den im großen Saal des Haupt- -staurante im Ausstellungspark versammelten 1200 Haus auen entbot Frau Staatssekretärin B rugger-Berlin Vor- ßende der Hausfrauenvereinigung des K. F. B . die herzlichsten Rllkommenqrüße. Präsident der Ausstellung „Heim und Tech- ik". Geh. Hofrat Prinz, sprach über „Der umstürzende Ein- uß der Technik auf den Haushalt". Ziel der Ausstellung sek, ne neue Zeit in der Haushaltung heraufführen zu hetten. Es -darf der stärksten Mithilfe der Frau, damit d,e Grundge- anken rationeller Wirtschaftsführung verwirklicht werden Kn. en. Wir sollen unser Heim so menschlich und wohnlich wie ur irgend möglich gestalten, damit es zu einer wirklich tränten Sohnstätte werde. Mitte des vorigen Jahrhunderts war di« iawvfmaschtne „kulturelle Großtat" in Verkehr und Industrie, ü dieser Zeit wurde auch di- Erfindung der Ausnützung des euchtgases von England eingefiihrt. Anfang der 80iger Jahre hen wir die Einführung des elektrischen Lichtes. Diele Mo nte bedarf der Mensch der äußeren Wärme, um seine Wohn- iume behaglich zu gestalten. Die Ausstellung zeigt wie man orößter Bedeutung ist das Küchenproblem. Die Kuchen der Ausstellung zeigen, wie man bestrebt ist der Hausfra« mit Hilfe der Technik die ermüdende Kleinarbeit abzunehmen. Zeit, Kraft und Rohstoff wird gespart, wo es nur irgend mög- lich ist. Es muß eine neue Zeit im Haushalt herbeigefuhrt werden, in der die Kräfte der Frau freigemacht werde«, fil, ibre Loben Erttebunasaulaabe« (Schluß folgt.) KsirarKsrls Sari .... i.unsa in Sscß