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ier die Frage auch nur den keit Nachweisen l Evangelischen ie Verbannung len Unfriedens ist, so müßte Bund Geltung weiter ertönen, >as frei, Jesus intlichen Kirche» üßlich der Frci- warz an. lim > das Gesetz zu kratie. In der immer Artikel, -ß Ixfassen, I» ! Memnng zum errntteten ivirl- n Gesellschnsts- klären ist. In- nde Wirlschofis- anch schon den It so in hohem keiner weiteren eit einer solchen kratischen Agito- angewiesen. die dem Lübecker Volk zu ergeben, > die Wnbrheil ichsgesundheil-mmk auch von unserem inkzlvang. der in ganz genau 'o in ereinzettcn Parlei- Äewoynbcil iäw» abschasfe» lrnucn. erursacht durch die . Nmgckctirl ober ge der Arbeiier >'o n gibt es Mnnrcr. uSgeben ... Ist der ArdAst: br- ihig mit mischen',' en Mann da bön. r Säufern!" / der „Genaue" kratischen Ponei- doch bört jeder, f, „Genosie" zu n vernclstlich als mittag bat, nue okratiiNieKon- Frage der Be- lefaßl bat. Wir weisinnige Volts- r Linie iubetracht „Freis. Z.lg," chreiben, sie bade ryandlnngen der diese Konserenz ingelegte Eier urteilt manchmal iS Schicksal des Flügel verl-MlUe. irch O bür nimm neueren Elemnue äsident v. Kock-cr i <durch den Aoi- md das', also die eder das absolute eit zn seben. Am ichischen Parrenag rnktion zwar als der Fraktion üeie ache ihre Enistbei ürnktion ivird 'ich rend in einzelnen ten und anderer tretnngen V'.oteüe ;en und sogar die ivird, in welker m soll, schweigen m, und lassen io , die sich an'angS r und sozialste»»» selbst ansgebemei menen Artikel be- nngen des Triste»- gt ivar, strasiveiie die schiildtragenden Kohn verbänglrui lässig, und zwar ', Ehebruch, Voll- ignts. Im Ab ge- katholischen.ÜlernS , in der Debatte nsky betreisend die igen Angrissen aus ngehen. In der se vorerst, mn ein tsachenmaterial 'ich landant des viene» - worden ivar. zwei euse ,zn entsenden, >hisch die Vilte um irfall erregt großes ist nach der Grande iacht wurden starke Truppenkontingente in der Nähe des Klosters zusammen gezogen, das von bewaffneten Bauern umlagert ist. Man befürchtet, dah es im Laufe des Tages zu ernsten Zusammen stößen kommen wird. Italien. — Für Italien ist jetzt eine scheinbar rosige Zeit voller internationaler Liebenswürdigkeiten angebrochen. König Eduard von England, die ältesten Söhne des Deutschen Kaisers, binnen kurzem auch dieser selbst, die Königin von Portugal mit ihren Söhnen, ein französisches Geschwader — sie alle machen in Rom bezm. in italienischen Häfen offizielle Visiten, die dem Hofe sehr erwünscht sind, damit er gegen den Glanz, mit dem die fortwährenden Empfänge fürstlicher Gratulanten sowohl wie imponierender Pilgerzüge den päpstlichen Stuhl umgebe», nicht gar zu sehr in den Schatten tritt. Bei dem Festmahl zu Ehren des Königs Eduard sprach Viktor Emaimel von ewiger Freundschaft zwischen beiden Thronen und Völkern, und Englands König betonte, das; beide Monarchen die Freiheit und freiheitlichen Einrichtungen lieben und das; sie bestrebt sind, den Frieden zu erhalten. Der Wille mag bei beiden gut sein, allein ihre Macht reicht nicht so weit, um die entgegengesetzten Strömungen der Regierungen zu über winden. — Am Mittwoch vormittag war große militärische Truppenparade. Nachmittags 4^ Uhr begab sich der König von der englischen Botschaft aus mit englischen Vagen und mit englischer Dienerschaft in Livree nach dein Vatikan. Im Damasushof begrüßte den König die Ehren- kompagnie der Palastgarde. Am Portal wurde der König vom Majordomus und dem gesamten Hofstaat des Papstes empfangen. — Dem König attachiert wurde Geheim- kämincrer Walker Bernnrd, ein ehemaliger englischer Oberst, der in päpstlichen Diensten befindliche Kämmerer Christmas of Whitfield, der Marguis Mac Swiney und andere Eng länder. sowie der deutsche Kämmerer, Baron Schönberg. Dem König ging der Papst entgegen und geleitete ihn in sein Privatkabinett. Der Papst und der König nahmen aui zwei gleichen Thrvnsesseln Platz und blieben eine Viertelstunde allein. Dann erfolgte die Vorstellung des GckolgeS. Der Papst und der König waren freudig bewegt. Dum machte der König eine Visite beim Kardinal Nam- polla. Vom Vatikan fuhr der König zurück nach der Bot schaft, wo abends ein großer englischer Empfang stattfand. Spanien. — Die Politische Lage wird als sehr ernst bezeichnet und vielfach mit jener in den Jahren 1854 und 1868 verglichen. Der „Jmparcial" beschuldigt die Regierung, durch Unfähigkeit den Republikanern zum Siege ver- hvlsen zu haben. Der König hat die Demission Dilvelas nicht angenommen. Das Kabinett ivird sich iu unveränderter Gestalt den neuen Cortes vorstellen. Rußland. — Uober die Ursachen der antisemitischen Ans- schreiliuigen in Kischinew wird dem Wiener „Deutsch. Volksbl." ans Odessa telegraphiert, daß die Veranlassung, hierzu durch die aufregenden Gerüchte über die in Dnbos sur» bei Kischinew erfolgte Ermordung eines Vanernknaben Namens Rhbalenko war, indem sich allgemein die Version ver breitete, daß ein sogenannter Ritnalmord vorliege. Ins besondere das Kischinewer Journal „Bcssarabetz" vertrat energisch diese Ansicht. Die Erbitterung der Bevölkerung äußerte sich in Gewalttaten gegen die Inden, es kam zu einem blutigen Handgemenge, indem die von Bauern und Arbeitern in ihren Häusern überfallenen Inden sich zur Lüde setzten. Ans beiden Seiten wurden 2.1 Personen gelötet und über 300 Personen mehr oder minder schwer verwundet. Der Korrespondent des „Ilji" meldet ans Peking, der russische Gesandte habe gelegentlich einer Unterredung erklärt, die Wirkung der Vorstellungen Japans und der übrigen Mächte würde sein, daß die leitenden Staats männer iu St. Petersburg sich dahin vereinigen würden, die drei mandschurischen Provinzen Rußland einznverleiben. Tie „Russische Telegraphen Agentur" dagegen meldet: Die telegraphischen Nachrichten über neue Bedingungen, die Rußland für die Räumung der Mandschurei gestellt Habels soll, sind nichts als Erfindung. In den Absichten Rußlands bezüglich der Räumung der Mandschurei sind keine Aender- uugoii eingetreten. Aus Stadt und Land. Dresden, 60. April 1903. ' Se. Mas. der König ist Mittwoch abend in München kiugetroüen und ans dem festlich geschmückten Bahnhöfe von dom Prinzregenten, der die Uniform seines sächsischen Negi meuts trug, und allen bäuerischen Prinzen, sowie vom Miuislerpräses, vom Kriegsminister und den anderen Ver tretern der Staats- und Stadtbehörden empfangen worden. Ter König und der Prinzregcnt begrüßten sich aufs Herz- lichste, schritten die Ehrenkompagnie ab und fuhren, von der dichtgedrängten Volksmenge mit begeisterten Hochrufen begrüßt, unter Eskorte von schweren Reitern durch die fest lich geschmückten Straßen nach der Residenz, wo sämtliche Prinzessinnen der König!. Häuser den König begrüßten. Abends fand ein Familiensonper des bayerischen Königs- hmises statt. * Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, Allerhöchst ihren Gesandten an den süddeutschen Höfen, Kmiimerherrn Frhrn. v. Friesen in München, znm Wirk lichen Geheimen Rate zu ernennen. * Der König von Sachsen hat verliehen dem kaiserl. deutschen Generalkonsul in Wien, Freiherrn von Liebig, das Dsfizierskreuz des Albrechtsordens, dein deutschen Konsul 1>r. Edlen von Nivenot die Krone znm Albrechtsorden, dein Präsidenten des Niederwald Brause, dem preußischen Hanpt- iiiaim a. D. Brandt und dein Bezirksvorsteher des 7. Bezirks, kaiserl. Rat Weidinger, das Ritterkreuz erster Klasse des AlbrechtSordens. * Ihre König!. Hoheit die Prinzessin Mathilde ist heute früh 6 Uhr 53 Minuten von Wien in Pirna ein- getroffen und hat sich nach der Billa in Hosterwitz begeben, wohin das Königl. Hoflager nach Rückkehr Se. Majestät des Königs verlegt werden wird. * Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Johann Georg wohnte gestern abend dem znm Besten des Ver eins zur Speisung bedürftiger Schulkinder veranstalteten Wohltätigkeitskonzert von Friedrich Brandes im Vereins hause bei. * Der Prinzregent von Bahern ernannte den König von Sachsen zum Inhaber des 15. Bayerischen Infanterie-Regiments, dessen früherer Inhaber König Albert von Sachsen war. Der König verlieh dem Staats- minister v. Podevils das Großkrenz des Albrechtsordens mit dem goldenen Stern. Der Prinzregent von Bahern verlieh dein Minister Freiherr« v. Friesen den Michaels- orden 1. Klasse und dem Legationssekretär der sächsischen Gesandtschaft in München, v. Watzdorf, den Michaelsorden 3. Klasse. * Anläßlich der Anwesenheit Sr. Majestät des Königs Georg in Wien sagt die „Nene Freie Presse" folgendes: „Jetzt erst darf man wohl sagen, beginnt die Ncgicrungözeit des Königs Georg. Ihrem Anbruch ist wie oem Tagesanbruch eine kühle, fröstelnde Dämmerung vorangcgangcn, in der seltsame, bizarre Gesichte ihr unheimliches Wesen trieben. In dieser Früh lingszeit ist ein geräuschvolles Wandern von Kaisern und Königen, das für die internationale Politik die weitesten Perspektiven er öffnet. Der Wiener Besuch des Königs Georg aber hat seine eigene, ganz individuelle Physiognomie. Eine erhebliche politische Bedeutung ist ihm nicht beiznmessen, und doch hinwiederum ist es kein ganz unpolitischer Besuch. Auf eine alte, nach Jahrhunderten rechnende Tradition ist die unzerreißbare Freundschaft zwischen Oesterreich und dem sächsischen Nachbarlande gegründet, und öster reichischer Hilfe in einem schweren Momente, da unser Reich selbst durch eine harte Katastrophe hindurchschritt, hatte eS Sachsen zu danken, das; sein Königtum nicht aus der Geschichte verschwand. Das war die ritterliche Frenndschaftstat unseres Kaisers für den tapferen Waffen- und BnndeSgenop'cn. Die Gipfel des Erzgebirges sind nicht so hoch, daß die Dankbarkeit von jenseits nicht unver mindert zu uns herübcrreichte und bei uns nicht des freundlichsten Echos sicher wäre. Aber mit der Errichtung des Deutschen Reiches ist den Sachsenkvnigcn eine neue Aufgabe erwachsen, die von dem König Albert musterhaft erfüll! wurde: die Aufgabe, der Freund schaft und BuudcSgenossenschaft zwischen unserer Monarchie und dem Deutschen Reiche treue und beflissene Förderer zu sein. König Georg ist auch hierin der Erbe seines unvergeßlichen Bruders, zu dessen Bestattung die beiden Kaiser sich einfanden, um über der Bahre des toten Freundes ein pietätvolles Zeugnis ihrer Bnnstcs- genvssenschaft abzulegcn." * Se. Königl. Hoheit der Kronprinz Hot Herrn Koufinonn Wilhelm Heinrich Maximilian Hast, Mit inhober der Firma Hast L Uhthoff Hierselbst, zu Seinem Ho fliese rollten ernannt. * Tie Empfangsfeierlichkeiten bei der Rückkehr Sr. Majestät nach Dresden dürften sich sehr imposant gestatten. Gegen 200 Vereine mit zirka lOOOO Mann haben ihre Beteiligung zugesagt. Die Studierenden der Hochschulen werden am Empfänge selbst nicht teilnchmen, weil sie am 7. Mai Sr. Majestät einen Fackelzng dar bringen. Die Kinder der Volksschulen werden Spalier bilden und auf dem Altmarkt wird von den vereinigten Sängerbünden Dres dens unter der Leitung von Friedrich Brandes der Ehor von Richard Wagner „Im' treuen Sachscnland" mit Orchester vor- gctragen werden. Außerdem wird das BundG.tted von Abt „Brüder weihet Herz und Hand" gesungen. '.'ttn dem 'Altmarkt kommt außer der Sängcrtribünc noch das 24 r..uadratmeter um- fassende Königtzzelt zur Errichtung. Der Aufbau der Tribüne und Ehrenpforten ist bereits in Angriff genommen. " Das „Dresdner Journal" schreibt: „In Nr. 9 des „Säcsti, Evang. Arbeiterblattes" vom 24. April d. I. ist iu dem Eeitmißatze nochmals von der angeblichen Geldspende die Rede, die Sc. Ma jestät der König dem Papste gemacht haben soll. Die in Frage kommende Wendung läßt die Deutung zu, daß zwar eine Millionen- schenkung nicht, wohl aber eine reiche Spende erfolgt sei. Wir werden demgegenüber zu der Erklärung ermächtigt, daß, wie dies schon aus der Notiz in Nr. 83 des „Dresdner Journals" hervor gehen dürste, Se. Majestät der König weder eine namhafte, noch auch überhaupt irgend eine Summe an den Papst gesendet hat." Dcr „DrcSdncr Anzeiger" fügt mit Recht hinzu, daß jetzt honenllich stieß Hetzmeldnng endgiltig aus der Welt geschasst sei. Man sieh! deutlich aus der Art und Weise, wie dieses sonderbare Gerücht von einzelnen Blättern breit getreten wurde, mit welchen Mitteln man die Gemüter des Bolkes in Erregung zu bringen versuch!. Da es ja doch jedem Menschen überlassen bleiben muß, ans seinen Privalmilleln Ge schenke zu machen, soviel und wem er will, wäre es selbst dann, wenn dieses Gerücht ans Wahrheit beruhen sollte, zum mindesten eine Taktlosigkeit gewesen, dem König daraus einen Vorwurf machen zu wollen, daß er, wie unzählige andere .Nalholilen, dem Oberhanpte seiner Kirche ein Geschenk machte. * Wir erhalte» zu dem 'Artikel: „Wie Unterschriften gesammelt werden" folgende Zuschrift: 'Als vor ungefähr 8 Tagen eine Pentions- liste gegen Aiifhtbiing des xi 2 des Icsuilengeseßes in einer Blume» fabrik ans der Pilinigerstraße kreiste, zeichnete eine Lagerist»! samt liehe Namen ihrer weiblichen Verwandten in dieselbe ein, wodurch diese natürlich hedeinend gefüllt wurde. — Sonntag den >7. Mai, vormittags >/^8 Uhr, findet in dec großen Halle d.-" Allgemeinen Turnvereins ein Volkswetturuen statt, vestehend ans Kürübungen am Hangreck, Barren und Pferd nnd volkstümlichen Uebnngcn. Am 'Nachmittage desselben Tage-, hält der ANg'meine Turnverein ein Schauturnen sämtlicher Ableitungen eb'noaselbst ab. 'Bei günstigem Wetter findet beides aus dem geräumigen Turnplätze statt. — An dein 10. deutschen Turnfeste werden sich >50 Turner des Allgemeinen Turnvereins beteiligen. Dieselbe» werden mit den übrigen Dresdner Turnern mittels zweier Scwdcrzüge nach Nur» bcrg fahren. Diese verlassen Dresden Freitag, den 17. Juli, abends gegen >1 Uhr und langen Sonnabend mittag 12 Uhr in'Nürnberg an. Der Fahrpreis beträgt 15 Mi. mit Relourfahrt. -v. * Straßenbahn Loschwil; Pillnitz. Tie Bauarbeilen an der Straßenbahn Loschwig-Pillnig sind jetzt so weit vorgeschritten, daß inan mit Sicherheit die Fertigstellung bis Pfingsten erwarten kann. Tie Fahrpreise sind für die einzelnen Orte wie folgt fest gelegt worden: Nach Wachwitz ab Schloßplatz Dresden 22, nach Niederpoyritz 27, nach Hosterwitz und Pillnitz 32 Pfennige. In diesen Beträgen ist das Brückengeld (2 Pfennige) inbegriffen. Zeil- fahrkarten (Monats-, Jahres-), sowie Schüler- und 'Arbcitcrkarten werden in gleicher Weise, wie in Dresden, Angeführt. Bormitiags soll vorläufig bis auf weiteres 20 Minuten Verkehr, nachmittags jedoch 10 Minuten-Verkehr und Sonntags sogar d Minuten Verkehr Angeführt werden. 'Nach Bedarf ivird natürlich noch öfter gefahren werden. Der letzte Wage» wird von Dresden ans in der I. Morgen stunde in die Elborlschäften gelangen. Die Fahrten werde» früh so zeitig beginne», daß das Arbeiterversonal die Straßenbahn benützen kann. Loschwitz wird 4, Wachwitz -< and 'Niederpoyritz ebenfalls 4 Haltestelle» bekommen. * Die seinerzeit gemeldete Anklage des Herrn Geh. Kominerzienrats Menz gegen den Redakteur der „Dresdner Rniidschan" Adolf Götz nnd die Trucker nnd Herausgeber des Blattes Herzog und Schwinge wegen Verleumdung wurde zurückgezogen. Die Beschuldigten haben eine dch- und wehmütige Abbitte geleistet. nnd.Hex' Götz hat sich zur sofortigen Zahlung einer Geldbuße von 2000 Mk. an den Kläger ver pflichtet, welche dieser nach seinem Belieben zu wohltätigen Zwecken verwenden wird. Außerdem hat Herr Götz die Kasten für das Strafverfahren nnd die Veröffentlichung zu tragen. * In der gestrigen Nummer soll die ttebcrschrist des Leitartikels, wie ans dem Inhalt ersichtlich ist, lauten: „Das güldene Jubiläum nnd die Einweihung des kath. Lehrerseminars in Bautzen." Polizeibericht. Vor einigen Tagen ist der Inhaber eines hiesigen Hotels von einem Fremden empfindlich geschädigt worden, indem letzterer dein Wirte unter dem Vorgeben, ihm seine in einigen Tagen von Berlin eintreffende Familie längere Zeit in Pension zu geben, ein größeres Darlehen abschwindelte. Der Unbekannte, welcher sich Richard Watson, Privatns ans Edinburgh, nannte und ca. 35—40 Jahre alt war, spricht perfekt englisch, gut französisch nnd auch Deulsch; er hat angegeben, er wolle in den englischen Klub gehen, führe aber nicht genügend Bargeld bei sich und könne seinen Check (es ivar Sonntag) nicht einlösen. Nach Empfang des Geldes hat er sich, ohne seine Zechschuld zu begleichen, entfernt und ist nicht wieder zurückgekehrt. Vor dem Betrüger wird hiermit gewarnt und gebeten, bei Wiesteranftreten seine Festnahme zu ver« aiilassen oder Mitteilung an die Krim.-Abt. Hanptpolizei, Zimmer 29 zu 0 Unbekannt /V 1496 gelangen zu lassen. Leipzig-Lindenan-Plagwitz. Am ersten Osterseicrtag fand abends 8 Uhr die erste Gemeindeversammlung für die Katholiken der Westvorstädte Leipzigs im Schlosse Linden- fels (Theatersaal) statt, einbernfen durch den daselbst an- gestellten Seelsorger. Der an 400 Personen fassende Saal ivar vollständig besetzt, nnd viele mußten wegen Platz mangel w,r der Türe wieder ninkehren. Den Mittelpunkt des Abends bildete ein längerer Vortrag des hochiv. Herrn Superiors nnd Pfarrers H. Schniitterinann, der über das rege gewordene Bedürfnis nach einem eigenen Gotteshanse sprach. Zur allgemeinen Freude der Anwesenden ivar auch der hochw. Herr Superior und Inbelpriester I. Inhr er- schienen, der trotz seines hohen Alters den weiten Weg nach Lindenan nicht gescheut hatte, nnd so abermals seine alte Liebe zu den Katholiken der Westvorstädte bewies. Unter einem Hinweis ans den edlen Zweck der Geineindeabende lud der Einbcrnfer die Anwesenden zur nächsten Versamm lung, am 11. Juni, in demselben Lokale. — Sonntag, den 26. April, fand im Turnsaale der katholischen Schule zu Lindenan Plagwitz die hl. Erstkommunion von 51 Kindern statt. Leider erwiesen sich die Räume als viel zu klein für die Menge der Gläubigen. Es wäre wohl an der Zeit, daß die traurigen kirchlichen Verhältnisse in den Weslvor- städten sich bessern würden. Es ergeht bei dieser Gelegen heit die Bitte an alle Glaubensgenossen, eine kleine Gabe zu opfern für den Ban einer Kirche. Auch der kleinste Betrag ivird dankbarst angenommen vom Seelsorger Herrn I. St ranz, Leipzig Lindenan, Aiireliemtraße 56 j). (shcmiiitz. Eine wirkliche Hyänenjagd spielte sich kürzlich auf dem Güterboden des Baynhofs in Ehenmitz ab. Der Besitzer des Tiergartens Scheibe hatte eine Hyäne an Hagenbeck in Hamburg verkauft, die ihrem Be stimmungsort zugesührt werden sollte. Im Güterboden gelang es aber dein Tiere, ans seinem Käfig ansznbrechen, nnd es spazierte mm znm größten Entsetzen der Güter- bodenarbeiter frei umher. Die Bestie wurde glücklich gefangen und sollte darauf am nächsten Tage znm zweiten Male per Bahn versandt werden. Doch nahm die Bahn- Verwaltung diesmal den Transport nicht an, nnd so muß die Hyäne in Eheii'.- 'tz verbleiben, bis Hagenbeck einen sicheren eisernen Käfig schickt. Meerane. Ans den Prozeß wider das Gegenstück der Anna Rothe, 'das Spiritisteii-Medimn Louise Frenzel, dürfen wir mit Recht gespannt sein. Die Vormitersnchnngen haben Details zu Tage gefördert, die man allenfalls vor 2<"> Iabren für möglich gehalten hätte und die, sollte man meinen, im anfgeklärten zwanzigsten Iabrhmiderl aus geschlossen sein sollten. Der Fall des Blniiiemiledimils Rothe steht eben leider nicht vereinzell da. und die Grund idee ist ja immer dieselbe — ein geriebenes Medium, welches den verdmikelten Intellekt einiger Mitmenschen ansnützt, um gut zu leben. Es ist nur gut, das; solche Sachen vor die Oestenttichkeit kommen, denn mir so ist es möglich, daß die Betrogenen zur Entdeckung öl,Micher Be trüger Anlaß geben. Der hiesige Schwindel dürste nicht der letzte sein, dessen Einhüllung als eine Folge des Rothe- Prozeßes anzmebeii sein ivird. Bk an vergegenwärtige sich mir einige Einzelheiten ans dem „spirilistiscben" Treiben dieses neuen Mediums. Ihr Mittel znm Zweck ivar znnäckist der bekannte „Trance Zustand", in welchem sie bei den Sitzungen verfiel. In diesem Zustande düpierte sie ihre Gläubigen in der unverschämtesten Weise. Für die Er lösung der Seelen Verstorbener mußten sie größere Reisen »nteriiehmen oder Tanzinle der Umgebung besuchen, mn dort eine bestimmte Znhl von Tomen zu tanzen — und die Hinterbliebenen mußten im 'Amtrage der Seelen, welche durch den Mmid der Frenzel ans dem Jenseits zu ihnen sprachen, das Geld dazu hergeben — und F-ran Frenzel reiste und tanzte mit und prellte die Gläubigen noch außer dem. wo sie konnte, sodaß manche von iynen ihr Eigentum verkansen mnßlen, mn ihren Forderungen Nachkomme» zu können. D'es ist indes nur ein Trick ans dem Repertoire der Betrügerin — Sie ließ kein Mittel unversucht, mn aus dem Aberglauben und der Beschränktheit der Mitglieder dieser Sitzungen Kapital zu schlagen, und eryob noch dazu ein Eintrittsgeld von lo Pf. pro Person zu diesen Sk-aiice». Ter Prozeß vor dem Zwickauer Landgencht dürste sich noch illtereßaMer gestalten, als der Seiisalionsprozeß 'Rothe. Werdau. Am Montag weigerten sich 22 Arbeiter bei der Firma Gebr. Paul, Eisengießerei, Pier, Arbeit für die Firma Paul Söhne, wo bekanntlich gestreikt ivird, fertlgznstetten nnd traten in den Ansstand. Daraiifbin sind die betr. Arbeiter von der Firma entlassen worden. Ellersbach. Am Sonntag fand stier eliieWablversaimnlniig der Kartellparteien statt, welche sich mit der Kandidatur des bisherigen Reichstagsastgeordueten Förster-Spremsterg einverstanden erklärte. Die Versammlung leitete der Vor sitzende des konservativen Vereins im 2. Wahlkreis. Herr Oekonomierat Zschncke Wnrschen. Herr 'Bürgerschnllehrer Kretschmar Löstan empfahl die Wahl Försters wärmstens; Vertreter der Konservativen, 'Natioiiattisteraleil, des Bimdeö der Landwirte und Antisemiten stätten sich teils nach ver geblichem Suchen nach andere» Kandidaten siir die Kandi datur des Herrn Förster erklärt. Das Einverständnis der Antisemiten sei dadurch erzielt, das; die .Konservativen des Bantzener Wahlkreises von der Aufstellung eines eigenen Kandidaten absastcn nnd ihre Stimmen ans Herrn Gräse- Bischofswerda vereinigen »vollen. Herr Menrer Nengers- dorf und Schönfelder Ebersbach bedauern die schwache Be teiligung ans den genannten Orten bei der Versammlung. Herr Förster erklärte sich ans erfolgte Anfrage für eine Reichseinkomnienstener mit starker Progression für die großen Einkommen, ferner für kaufmännische Gerichte nnd deren