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o-'l I Nr. 201, Seite 2 k s»llen vom g«n»»n deutsch«« Volk g, tragen werdrn im «Seist der Gerechtigkeit und wahren Volksgemeinschaft. Die Bevölkerung de» besetzten Gebietes hat in einem Mas. sensturm von Entschiietzungen ihren Willen unzweifelhast kundgetan. Sie erwartet von der Annahme der Londoner Abmachungen eine Erleichterung de» heutigen unertrSglichen Zustandes in Industrie, Landwirtschalt und Handel. Arbeiter und Beamte hassen die Wiedererweckung des wirtschastlichen Lebens, das Heer der Arbeitslosen erwartet die Wieder aufnahme der Arbeit. Durch Ablehnung des Londoner Pak tes wird Not und Elend vermehrt. Die Verantwortung da für tragen diejenigen, die in politischer Verblendung das Ab kommen ablehnen. Gerade von der rechten Seite, wo man das Wort „national" immer im Mund« führt, wird die nationale Verantwortlichkeit verkannt, und wir weisen das auss schärfste zurück. Das deutsch« Volk wird von Ihnen (nach rechts) Rechenschaft fordern, und es wird ein Urteil sällen." Aus dieser Erklärung des Vorsitzenden der Zentrumssraktion ileS Reichstages spricht die unbeirrbare Zentrumspoütik, die in !den langen schweren Jahren nach dem Friedensvertrage von Ver sailles stets dieselbe geblieben iist. Das Zentrum sieht in den -Londoner Beschlüssen und vor allen in der Art, wie man die knitschen Delegierten in London behandelt hat, den ersten Schritt zur endlichen Versöhnung der Völker und zur Verwirklichung deS Friedens. Der Verlauf der Ereignisse hat bewiesen, daß allein cine solche friedliche Politik im Auslairde Verständnis für die deutsche Nöte und Wünsche erwecken kann. Für die Haltung des Zentrums bleibt es also gleichgültig, auf welchem Wege heute die Entscheidung über die Londoner Beschlüsse zustairde kommt. Selbst wenn neue Kombinationen in engerer oder loserer Form die Grundlage für die Zustimmung bilden sollten, können die An hänger der Zentrumspartei doch gewiß sein, daß die Politik der Zentrumsfra'tion dieselbe bleiben wird, wie vorher. Dies« Politik hat sich als stärker erwiesen, als alle Regierungskoalitionen und Partcikoinbinationen bisher. Sie ist die einzige Politik, die auf einer bewussten staat-politischen Einstellung beruht. Und diese Einstellung ist die einzige mit der künftig in Deutschland wird regiert werden können, gleichgültig, ob eine Neuwahl deS Reichstages jetzt schon erfolgt oder später. Diese Einstellung bedeutet letzten Ende- weiter nichts, als die einfache Erkenntnis, das; die Erhaltung deS Reiches wichtiger ist, als die Belange irgend einer noch so großen Partei, daß über die Inter essen einzelner Personen und Stände zu jeder Zeit da? Ge. sam tinteresse deS Volkes gestellt werden muß. NelllM» Ullis iMS« Stockholm. 29. August. Professor Cassel stellte in einem Artikel im „Sveuska Tagblao" fest, das; er mit seiner Kritik des Dawosplanes nicht dessen Annahme verhindern wollte. Er betonte mit größter Schärfe, das, Deutschland sich in einer Zwangslage befinde nnd kaum etwas anderes tu» könne, als annehme». Er wollte damit von Anfang an einen neuen gefährlichen Mythus zer- reißen, an dessen Ausbildung zum unantastbaren Dogma man auf der Ententeseite arbeite, nämlich, daß Deutschland aus eigenem Willen unter voller Handlungsfreiheit den Tawes- plan angenommen habe. Berlin, 29. August. Bei der Neichsregierung gehen noch iininer zahlreiche Kundgebungen aus dem Lande, ins besondere aus dem besetzten Gebiete, für die Annahme der Lon doner Abmachungen ein. So z. B, telegraphiert die Handels kammer Bingen: „Wir ersuchen dringend um die Annahme des Londoner Abkommens. Tie Wirtschaft unseres Bezirks ver langt sie einmütig." Ferner die Bäckerzentrale Rheinland: „Tic in den rheinischen Bäekergenossenschaften organisierten Bäcker meister erwarten vom Reichstag die Annahme der Londoner Be schlüsse, oa sonst eine ordnungsmäßige und gesicherte Versorgung dec Bevölkerung mit Brot in der Zukunft eventuell in Frage gestellt ist." Die Handelskammer Mainz, der Wirtschaftsaus schuß für das besetzte Hessen und der Verein Mainzer Kaufleute: „Unter Bezugnahme aus die Erklärung des Deutschen Jndnstrie- nno Handelstages, des Wirtschaftsausschusses für die besetzten Gebiete und des Reichsverbandcs der deutschen Industrie ersuche» wir dringend, die Londoner Abmachungen zu genehmigen und oie erforderlichen Gesetze anzunehmen. Tie Wirtschaft oes fran zösisch besetzten Hessens leidet besonders hart unter den Be- satziingskosten, oie nur durch Annahme und Durchführung des Gutachtens gemildert werden können." Ter Reichsverbano für Herren« und Knaben- bekleid» »g: „Ter Ausschuß für das besetzte Gebiet oes im Neichsverband für Herren- und Knabcnbekleiduug Düsseldorf organisierten Herrenbekleioungseinzelhaudels bittet die Reichs- regierung oriugeuo, mit allen Kräften für die Annahme der Londoner Abmachungen einzutreten, da sonst der Zusammenbruch des Einzelhandels im besetzten Gebiet unoernieidlich ist." Tie Demokratische Partei deS Landkreises Birken- feld fordert im Interesse der Bevölkerung des Landesteils Birkcnfeld die Annahme der Londoner Abmachungen. Ter geschäftsführciide Vorstand des Afabundes faßte einstimmig die Entschließung, daß der Vorstand trotz schwere? wirtschaftlicher Bedenken die Annahme des Londoner Abkommens kür notwenoig halte und schärfste Heranziehung des Besitzes, der Kriegs- und Jnflationsgewinne bei Verteilung der Steuer lasten erwartet. Unterzeichnung -es Londoner Abkommens am Sonnaben- London, 29. August. Am kommende,, Sonnabend soll km englischen Außenamt das Protokoll zum Londoner Abkomme» von den diplomatischen Vertretern Deutschlands und der Alliierten Negierung unterzeichnet werden. Für die englische Regierung wird der ständige NnterstaatSsekretär im Außenamt Eyre Erewe das Abkommen unterzeichnen. Auflösung auch -es preußischen Landtages? Berlin, 28. August. Wenu der Reichstag infolge der Ab lehnung der Gutachteusgesetze der Auflösung verfällt, daun wird, wie wir aus parlamentarischen Kreisen hören, der preußische Landtag im Laufe der nächsten Woche zusammentreten und sein« eigene Auflösung beschließen. Ws Merl lilh über Berlin Die reaktionären „Pantoffelhelden". — Was Wirth und Schelde mann meinen. — Der Friedenswille der deutschen Regierung. (Drahtbericht unserer Berliner Vertretung.) Paris, 29. August. Das „Echo de Paris" schreibt zu der gestrigen NeichötagS- sihimg: Ter große Tag des deutschen Reichstages ist ohne Ergeb- nis geblieben. Am Mittwochabend erschien die Auflösung unver meidlich. Die Abgeordneten als praktische Leut« hatten beschlossen, daß sie ihre Freifahrscheine bi» zur Wahl deS neuen Reichstages benutzen dürsten. Nachdem sie so ihr Testament gemacht litten, blieb ihnen nichts übrig, als in Ergebenheit den Gnadenstoß abzuwarten. Doch endlich begann den reaktionären Abgeordneten vor dem nahen Ende zu grauen. Der bi- zuletzt aufrecht erhaltene Bluff machte der platten Furcht Platz. Alle diese Pantoffelhelden klammerten sich an ihr« Abgeordnetensitze Die entscheidende Sitzung W lem Mil -es Kanzlers (Drahtbericht unserer Berliner Vertretung.) Berlin, 29. August. Die heutige Sitzung, in der die endgültige Abstimmung über di« Londoner Gesetze stattfinden wird, wurde um tO Uhr 40 Min. vom Präsidenten Wallraf eröffnet. Nach einigen geschäftlichen Bemerkungen ergriff sofort Reichskanzler Marx das Wort: Um die Debatte abzukürzen, will ich im Namen der Regierung sofort zu den von den verschiedenen Parteien ein gereichten Anträgen Stellung nehmen. Die Mehrzahl der An träge bezieht sich auf das besetzte Gebiet. Die Neichsregierung kann die Grundgedanken aller dieser Anträge sich durchaus zu eigen machen. Das Ziel der Neichsregierung ist, bei den inter nationalen Verhandlungen das zu verwirklichen, was die Anträge verlangen. Würde dieses Ziel nicht erreicht, dann würde die Neichsregierung die schweren Opfer, die dem deutschen Volke in dem Sachverständigengutachten zngemutet werden, als vergeblich ansehen. Doch die Londoner Verhandlungen lassen unS mit Recht erwarten, daß wir schon vor Anlauf der Marimalfrist daS Ziel verwirklicht sehen werden. Die Neichsregierung wird sich mit aller Kraft dafür einsrhen, das) die« tatsächlich geschieht. Wir werden zu erreichen suchen, daß alle über den Versailler Vertrag hinaus besetzten Gebiet«' vor dem Ablauf des 1. JahrcS geräumt werden, und daß das Rhcinlaiidabkommcn in loyaler Weise an gewandt wird. Solange daS nicht geschehen ist, sind die Befürch tungen begründet, daß die Durchführung deS Gutachtens beeinträchtigt werden könnte. Die Reichsregierung wird bei dem bevorsteheirden Verhand lungen mit Frankreich und Belgien über Handelspolitische Fragen die Befreiung von Rhein und Ruhr in den Vordergrund stellen. Sie wird betonen, daß eine Zusammenarbeit mit beiden Ländern undurchführbar ist, solange das Sanktionsgebiet besetzt ist. Die Reichsregierung kann sich auch den in dieser Frage von der deutschnationalen Volkspartei gestellten Anträgen in den Grundgedanken durchaus anschließen; doch ist sie außerstande, der vorgeschlagenen Form zuzustimmen. Diese Form würde das Londoner Abkommen von bestimmten Bedingungen abhängig machen, und auf diese Weise vielleicht das Gesamtergebnis der Londoner Konferenz in Frag« stellen. Doch ist die Relchsrr- gierung überzeugt, daß die Grundgedanken auch dieser Anträge In anderer Form verwirklicht werden können. Weitere Anträge beziehen sich auf die Möglichkeit, daß die im Tawes-Gutachten vorgesehenen Leistungen oie deutsche Zah lungsfähigkeit übersteigen. Ich kann mich oer Feststellung des Antrages der Deutschen Volkspartei nur anschließen, daß der Versailler Vertrag, das Sachverstänoigengutachten und die Lon doner Beschlüsse der Neichsregierung genügend Mittel an die Hand gebe», um der Ueüerschceftung der deutschen Leistungs fähigkeit cntgegenzutreten. Doch glaubt die Neichsregierung nicht, daß es zweckmäßig wäre, sich von vornherein aus eine bestimmte Frist fcstzulcgen. Ein anderer Antrag verlangt di« Festsetzung einer End- summe für die Gesamtverpslichtung Deutschlands. Das Sach verständigengutachten betont in seinem Schlußsatz, daß es die Grundlage für ein umfassendes Abkommen über alle Rcpara- tionsfragen bilden will. Die Reichsregierung würde mit den alliierten Regierungen zur gegebenen Zeit in Verhandlung Uber diese Frage treten. Um 1,45 Uhr vertagte sich der Reichstag auf eineinhalb Stunde. Die Wiedereröffnung der Sitzung ist gegen 3,30 Uhr zu erwarten. Nach Eröffnung der Sitzung wird die entscheiden de Abstimmung erfolgen. und suchten nichts als einen Weg zur Umkehr; und zwar sollte es eine ehrenvolle Umkehr sein. Allerdings ist der Reichs tag in der gegenwärtigen Form unmöglich. Wenn cr jetzt nicht aufgelöst wird, dann ist die Auflösung nur aufgeschobe». Ich habe, so schreibt der Korrespondent des „Echo", zwei ehemalige Reichskanzler um ihre Ansicht gefragt. Wirth meinte, die Entscheidung würde von den nächsten zwei Stunden abhängen, er glaube nach wie vor an die Annahme. Scheide mann ver mutete, die Nationalisten würden nach alter guter Gewohnheit klein beigeben. Die „Ere Nonvelle" stellt fest: der Reichstag hat die Ent scheidung noch nicht getroffen. Wir sehen in den Zügen der Nationalisten die Zeichen einer Verbitterung. Marx bewahrt im Gegensatz zu früheren Kanzlern eine energische Haltung gegenüber der Rechten. Das ist ein Beweis dafür, daß der Friedend, Wille der deutschen Regierung kein leercS Wort mehr ist. Die französisch-englische Freun-schafl Paris, 29. August. Tie fortgesetzte Stimmungsmache der englischen Jnonstriekreise gegen den Sachverjtändigenbericht wird hier mit steigenoer Besorgnis verfolgt. Ter „TempS" schreibt in seinem heutigen Leitartikel ». a.: Die Ausführung des Sach- verständigeiiberichts hängt nicht nur von Deutschland ab, das die Gesetzentwürfe annehmen muß, auch nicht von Frank reich, das ans der Stelle oie Londoner Abmachungen rati fiziert hat, auch nicht von den Vereinigten Staaten, die einen Teil ver Anleihe ausbringen werden. Eine andere Nation vermag viel, entweoer für den Bericht und dauernde Befriedung Europas, ooer gegen den Sachverständigenbericht und die deutschen Republikaner, die ihre Politik ans das Spiel gesetzt haben. Diese Nation ist Großbritannien. Wenn man Deutschland fü rimmer oaran bindern will, nach Maßgabe seiner Leistungs fähigkeit zn produzieren und zu verkaufen, selbst! wenn es oen Sachverständigenbericht zur Ausführung bringen will, so tun die Teutschnationalen recht gut daran, sich um Tirpitz zu scharen, der eine Politik versinnbildlicht, wonach die Wieiderbelebung Deutschlands unmöglich ist, solange Großbritannien nicht besiegt ain Boden liegt. (In London wird man diese Ausführungen, in den förmlich um Deutschland als Bundesgenossen in einem künftigen Krieg Frankreichs gegen England geworben wird, niit geringer Erbauung lesen. Die Red.) MW MMM (Drahtbericht unserer Berliner Vertretung.) Brüssel, 29. August. Die belgischen Delegierten, die in Berlin die Grundlagen für einen Modus Vivendi zwischen Belgien und Deutschland auf dem Gebiete der Handelsbeziehungen Herstellen sollen, werden am 43. September nach Berlin reisen. Die französisch- belgischen Verhandlungen über einen Handelsvertrag, sind auf brieflichem Wege ausgenommen worden. Doch sind die Ver handlungen noch nicht so weit gediehen, daß an eine direkte Aus sprache gedacht werden kan». Der belgische Hnndelsmiinster De Uv ere wird, wie ver lautet in Bälde zurücktreten. Es heißt, daß er durch den katho lischen Senator Moyerson ersetzt werden soll, der schon früher Minister gewesen ist. DaS Wirtschaftsministerium soll zu gleick)«r Zeit eingezogen werden und mit dem Handelsministerium ver eint werden. In Brüssel sind Beschwerden darüber laut geworden, daß die Minister der Kammer vor ihrer Vertagung keinen Bericht über die Londoner Verhand ungen erstattet haben. Die Ne gierung veröffentlicht daher eine Erklärung über die Londoner Verhandlungen, in der es heißt: Das Parlament hat vor seiner Vertagung der Meinung Ausdruck gegeben, daß eine Bericht erstattung für di« Konferenz nur dann notwendig sein würde, N>enn die Konferenz scheiterte. Wenn das französische Parlament zusammeiigetreten ist, dann nur weil Hcrriot sich vor der Kon ferenz ausdrücklich zu einer Berichterstattung verpflichtet hatte. Auch hatte die französische Kammer noch verschiedene Vorlagen zu erledigen, blanz anders ist die Lage In Belgien. Das Ver trauensvotum, das die Kammer der belgischen Negierung vor der Konferenz gegeben hat, läßt den sicheren Schluß zu, daß die Hal. tung der Negierung auf der Londoner Konferenz die Zustimmung der Kammer finden wird. Alles W M keil Genf, 29. August. Tie türkische Regierung erhebt beim Bölkerbund- bunosekretariat dagegen Einspruch, daß die Mossulfrage auf oie Tagesordnung der nächsten Sitzung des Völkerhnndrates, ge setzt weroe. Sic macht geltend, daß sie noch nicht offiziell von dem Inkrafttreten oes Londoner Vertrages unterrichtet wor den sei, welches die wichtigste Voraussetzung für die Behandlung der Meinungsverschiedenheiten zwischen der Türkei und Eng land durch den Völkerbund bildet. Tie im Vertrage vorgesehene Frist für eine direkte Regelung der Angelegenheit zwischen Eng- lano und der Türkei sei nicht ausgenuht worden. Tie Türkei ist jeooch im Prinzip damit einverstanden, daß die Frage der Grenz- festsetzung zwischen oer Türkei uno dem Irak auf die Tages ordnung einer späteren Sitzung des BölkerbundratS gesetzt weroe. Der rumänische Minister oes Auswärtigen, Duea, ist nach Genf abgereist, um oer Tagung deS Völkerbundes bei zuwohnen. Er trifft in Laibach mit dem! südslawischen Minister oes Auswärtigen, Marinkowitsch, zusammen, um mit ihm in persönliche Beziehungen zu treten uno die schivebenoen Fragen zu prüfen. Der Bankier Lamont, Teilhaber am Bankhause Pier- Pont Morgan n. Co., oer während der Londoner Konferenz in London war, ist in Genf eingetroffen. London. 29. August. Der Pariser Korrespondent der „Mor- ningpo st" hatte eine Unterredung mit dem vormaligen Minister Loncheur vor seiner Abreise als französischer Delegierter nach Genf. Loncheur sagte: Zwischen den Alliierten müßten die Verhandlungen über die Frage der interalliierten Schulden so bald wie möglich wieder ausgenommen werocu. Amerika müsse das verstehen und selbst die Initiative dazu ergreifen, lieber seine in London gewonnenen Eindrücke bemerkte Loncheur: Di« Ueberzengung von der Notwendigkeit einer „Entente cor- diale" sei im englischen uno im französischem Volke fest ver ankert. Tas Abkommen liege im Interesse beider Länder, weil sie aufrichtige Alliierte seien und zu bleiben: wünschen. Wie es bei Sen nächsten Wahlen zugehen wird Benthen, 29. August. In Oberschlesien sollen bekanntlich am 20. September die Nachwahlen für den Reichstag stattfM'dei«. Geistern abend wurde c im großen Schütze». Haussaal eine von der deutschvölkischen Frei heitspartei einbernfene Wahlversammlung abgehalten, die von linksradikaler Seite gestört wurde. Die Auseinandersetzung artete schließlich in eine regelrechte Prügelei aus. Stöcke, Tischbeine nnd Stühle sausten auf die Köpfe der Gegner nieder. Auch Revolverschüsse fielen. Alles stürzte über Tische und Stühle dem Ausgang zu. Alle Versuche, die Versammlung weiter tagen zu lassen, scheiterten am Widerstande des Saal- pächters, der das Licht erlöschen ließ. Schutzpolizei räumte den Saal und zerstreute die auf der Straße augesammelte Men schenmenge. Schacht bei Mussolini Paris, 28. August. Radio meldet aus Nom, daß NeichS- bankprästdent Dr. Schacht gestern nachmittag von Musso lini empfangen worden ist. Der Unterredung wohnte der deutsche Geschäftsträger bei. Berliner Börse Mitgiteilt von unserem Berliner Börsenvertreter (Drahthcricht) ilMentiirl« in Billionen Berlin«» Anfangskurse Dt. Staatsanleihe KVro,.Rei»sai,leihe «Proz.RcIchSanIeihe -ly. Pro,. RelchSanl. SProz.RetchranIethc VerlehrSwert« Elektr. Hochbahn. - Schantimg . . . - Dt. AiiSstrallen . . Raketsahrt .... Hamburg-Süd . - Hanla ..... Norddeutscher Lloyd Rohland-Linie . . Bankaktien Berl.HandelSgelcll. Kommerz.u.Privatb. Darmst.u.NationaIb. Deutsche Bant . . Diskonto . . . . Dresdner Bank . . Mitleid. Kredit . . BergwerkSaltten Bochumer . . . > BudernS Et. Lux Essener Steinkohlen . Gclseukirchen . . . Hagener Hoesch Hohenlohe . . . . Ilse Laura Mannesmann. . . Mansselder. . . . Oberschl. Eisenbed. Oberschl. Etsenind. Phönix Rhein. Brannk. . . Rhclnslahl . . . . Rombacher. . . . rs.s. rs.s. «o iroo ,«» isso 789 >180 UV» 1880 «8 1.128 -88 7^ 4» IZ-8 -6 -7 38,-8 11.8 8.8 II rs.78 62S 9.378 1,.8-b ir.9 7.8 r 27 828 8 928 >087» 1-9 7 I.» co.37» 17.78 «9.8 87.8 t3,-S kL,8 3« -7 >8,878 78 36 ,227b >3,1 372,8 30 31,78 >8878 48.78 >>.8-8 «7,-8 87 8 82 81 -0 I8.rs; 8.9 362 4.9 1-.I-S ir.8 38,1 -9.2 -92 18,-8 Kallattle» Deutscher Kali . - Kaki Aschersleben . «hem. Aktie« A.M.kürAiiiNn fabrik. Analo Guano . . » Bad. Anilin . . - Dtinamlt . . > . Elberielder Farbw. . «oidichmidt Th.. - Höchster Narben . . .Nöln-RoNweik. . . Oberschl. Kokswerke. 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I8.-S 1-2 >9.3 3.-8 188 >12 >!>r; 8.8 «ü.8 8.28 >7.-9 -82-5 9 378 >4.9 8 -Z.1-« 18,878 36 44,-8 88.7» -8 83 3.78 1.1-S 4,9 17 9,3 i.ird -2 1.8 -4,78 8.78 >8 >-.78 -7,2« >9 28 r«9 >71» Tveneroerieyi oer Dresdner Wetterwarte Wetterlage: Die zugeströmte Kaltluft hat die gestern Wer Mitteleuropa südwärts reichende Tiefdruckrinne ausge füllt. Im Bereiche der nunmehr über Mitteleuropa absinkenden Kalttust ist seit gestern Abend Aufheiterung eingetreten. Der durch die unbehinderte Ausstrahlung geförderte mächtige Tem peraturfall führte heute morgen infolge der Luftfeuchtigkeit weitverbreitet zu Nebelbildungen. Das vom atlantischen Ozean eindrigende Tiefdruckgebiet wird seinen Einfluß morgen durch Bewölkungszunahme geltend machen. — Witterungsaus, s ich ten für den 29. August abends bis 30. August abends: Be- wolkungszunahme. gemäßigt» Temveratur. schwache bi» mäßig« Winde au» südlichen Richtungen-