Volltext Seite (XML)
Das Gesundheitsamt für Dresden Die Sta-lveror-nelen nehmen die Vorlage -es Raks in stark geänderter Fassung av Dresden, 23. März. Im Mittelpunkt der Beratungen der Stadtverord. neten stand in der »estrigen Sitzung das Ortsgesetz über ein städtisches Gesundheitsamt. Dieses Ortsgesetz, das bereits in den Ausschüssen eingehend erörtert worden ist, sieht bekanntlich vor, dah zur Leitung des Gesundheitswesens ein besonderes Amt mit sofortiger Wirkung errichtet wird. Zum Geschäftskreis des Gesundheitsamtes sollen gehören die all gemeine Gesundheitspflege, zumal die hl-gienische Beratung der Gemeindeverwaltung, seiner die Krankensursorge. insbesondere die Verwaltung der Krankenanstalten und schließlich die Ge sundheitsfürsorge. zu der auch der Gesundlieitsdienst im Schul wesen, die Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten und des Alkoholismus, die Ehe- und Sexualberatung, sowie die Woh nungspflege zu rechnen ist. Die im städtischen Dienst stehen den Aerzte sollen der Dienstaufsicht des neuen Amtes unter stellt werden. Alle Rats-Geschäftsstellen sind nach dem Gesetz verpflichtet, das Gutachten des Gesundheitsamtes einzuholen, ehe sie in gesundheitlichen Fragen Entschließungen fassen. Für das Gesundheitsamt wird ein ständiger gemischter Ausschuß eingesetzt, der aus 4 Rotsmitgliedern, 9 Stadtverordneten und 4 Vertretern der .Krankenkassen und ärztlichen Organisationen bestehen sollen. Die Stadtverordneten haben gegenüber der Borlage des Notes den Ausgabenkreis des Gesundheitsamtes vor allem durch die Einbeziehung der Verwaltung der Krankenanstalten und der Ehe- und Sexualberatung erweitert. Menso hotte der Rat eine andere Zusammensetzung des Gesundheitsousschusses vor- oeschlagen. — Der Ausschuß legte dos Ortsgesetz dem Kollegium vor zusammen mit einem Gutachten, in dem der Rat ersucht wird, die Stelle eines berufsmäßigen ärztlichen Stadtrates sofort zu besetzen und sieben hauptamtliche Arztstellen für das Gesundheitsamt neu zu schaffen. Den nebenamtlichen Schul ärzten soll gekündigt werden, sobald sie durch die hauptamtlich« Versorgung der Schulen überflüssig werden. Die Aufwendungen für die dem Gesundheitsamt unterstellten städtifci,en Stell«,, soll in einer neuen Position des städtischen Haushalts vereinigt werden: für die neu zu gründenden Acrztestellen und für da; Kanzleipcrsonal soll ein Berechnungsgeld von 100 000 Mark ousgeworfen werden. Die iveitere Organisation des Gesund heitsamtes wird dem Leiter des Gesundheitsamtes, iu Verlan dung mit dem Gefundhcilsousschusse Vorbehalten. lieber die Vorlage fand eine sehr rege und sehr lange Aussprache statt, die zwar keinerlei neue Gesichtspunkt« ergab aber bis 1L12 Uhr nachts dauerte. Es kamen zu Wort die Stadtverordneten Sattler sD. Vp.>, Clajus sDem.s, Freund sSoz.), Helm sKomm). Berthoid lDn.) Hammer sSoz.), Kmißsch sHandm.), Flotter sD. Dp.) und Gäbel sKomm.). Das Orts gesetz wurde mit 48 gegen 30 Stimmen abgenommen, ebenso das Gutachten der Ausschüsse. Gegen bas Gesetz stimmten die bürgerlichen Parteien. Vor der großen Beratung über das Gesundheitsamt waren eine Anzahl von Ratsvorlagen ohne Aussprache angenommen worden. So die Vorlage über den Bau von 128 Wohnungen zum Abschluß der städtischen Siedlung in Proh lis, ferner ein Gutachten, das für die Stadtteil« Pieschen. Mick ten und Kaditz die Errichtung von Badeanstalten am rechten Elbufer fordert. Für die Umgestaltung des großen Ausstellungssaales noch den Plänen von Pros Mucs- mann, wurden 45 000 Mark bewilligt. Ein sozialistischer Antrag, sür die Wäscherei der Werkstätten für Erwerb-beschränkte ein geeignetes Grundstück mit allem Zubehör zu beschaffe», wuchs angenommen. Oberbürgermeister Dr. Blüh er ist laut einer Mitteilung des Rates vom 31. März bis zum 14. April beurlaubt. Während dieser Zeit führt Bürgermeister Dr. Bührer die Ge schäfte des Rates. — Die Sitzung wurde 11.52 Uhr geschlossen. Alte Steinkeuze in Sachsen 'Sachsen ist reich an alten Steinkeuzen. Etwa 8V0 kennt man. Es ist nicht zu erivarten, daß sich ihre Zahl vermehrt, menn auch anzunchmen ist, daß »ach den gemachten Erfahrungen noch hier und da eins vielleicht in einem Acker ruht, oder in den iveichen Wiesen, und Waldboden eingesunken ist. Groß ist aber ihre Zahl bestimmt nicht. So mancher sah bei seinen Wanoerungen schon einen so seltsamen Stein. Man raunt sich im Volksmunüe dies und jenes von ihnen zu. Bestimmtes weiß niemand, denn die Quel len sind gar dürftig. Ein reicher Sogenkranz umrankt die alten Stein«. Könnten sie reden! Eine wundersame Geschichte würden wir zu hören bekommen. Der Form nach zeigen die meisten ei» ausgehauenes Kreuz, nur ivenige haben in einen Block das emgemcißelte Kreuz. Das deutet schon aus die un- gejähr gleiche Zeit der Entstehung hi». Das Material ist meist aus der näheren Umgebung. Granit, Sanostein. Porphyr. Damit ist auch di« Landschaft schon gegeben: Lausitz und Erzgebirge, Elbsandsteingcbirge, MuDen- gegend bei Leipzig. Als Zeit der Ausrichtung dieser Kreuze hat man den Raum von 1300—1000 anzrisetzen. Merkwü-big, niemals fand man Ueberreste vou Gebeine» unter den Sieinen, nur in Oybin lagerten einige Kohlereste. Das sagt schon deutlich genug, dah die Steinkreuze keine Be gräbnis-Plätze sind. Manche Inschriften künden, daß an der Stelle jemand umgebracht wurde oder eines plötzliche» Todes starb. Einige Male deuten die Kreuze aus eine Stiftung hin sür Straßenbauten, wohl bezeichnen sie auch in einigen Fällen die Ortsgrenze. Falsch ist es, in ihnen die Grenzen kirchlicher Ge malt zu sehe» oder die Spuren der Missionsreisen der ersten Missionare im heidnischen Deutschland. Nach neueren Forschungen hat man in ihnen eine An lehnung an ollgermanisäien Totenkult zu sehen. In de» meisten Fällen handelt es sich um Sühnezeichen. Merkwürdig ist auch, daß sich diese Steine nur in den Gegenden finden, die von jeher deulscher Besitz sind. Also Sühnebrvuch nach germa nischem Recht, von dein man sich späterhin auch loskaufen konnte. Man begegnete diesen Zeugen vergangener Tage mit oft seltsamen Namen. Sie sind meist in das Gebiet der Fabel zu veriveisen. Schwer sind die eingemeißelten Bilder zu deuten. Hand- werkszeugc mögen vielleicht besagen, daß hier ein Zunst- genosse den Tod erlitt, oder daß man symbolisch eine Zehrung oder Wehr aus die Reise mitgebru wollte. I,n allgemeine» muß man also sagen, daß noch eine ziem liche Dunkelheil in dieser Frage herrscht. Einen Anstoß, sich der Forschung erneut anzunehmen, gab neuerdings Dr. Kuh- fahl, Dresden, in seinem Buche „Die alten Stein kreuze in Sachsen" sBerlag Londesverein Sächsisäfer Heimat schütz. Dresden, 232 S., Halbleinen 9 Mk.). Eine beigcgebene Karte über das Borkommen der Steinkreuze ist vo» größtem Werte. Bedeutsam ist vor allem, daß die Kreuze ül'er das jetzige Landesgebiet weit Hinausreick)«», ini ganzen Lande aber fast gleichmäßig verstreut sind. Das ist ei» Grund mehr sich zu fragen: Was will dos Kreuz, dos am Wege steht? Fritz Günther, Leutersdorf. : Ter Caritas-V-rvand sür Dresden hält am Montag, den 86. Mürz 1928, 4.30 Uhr nachmittags im Sitzungssaal der Dresd ner Kaufmannschaft Ostra-AIlee, Eingang Malergäßche», 1. Stück, seine Generalversammlung ab und verweisen wir im Inseratenteil nochmals darauf hin. : Gcslinitsitiuiig der Laiidmirtschaftskammcr. Am 27 Mörz stiidcl im Sitzungssaal«: der früheren 1. Kammer iin Laudtags- gebäudc eine Gcsainlsihung der Landwirtschaslskammer staii. Aus der Tagesordnung sieben u. a. BesolduugSordnuug sür die Beamten und Lehrkräfte der Laiidwirischaftskaumicr, Rechenschaftsbericht und HouStzallspla» für das Jahr 1928 und Wahlen. : Das italienisch« Generalkonsulat in DrrSdc» verlegt am 20 d. M. «eine Amtsräumc nach Eonimeuiusstraßc 5. Amtszeit täglich 10 bis 1 llbr. Ferntprecknummer 39 900. : Die Tarisvcrhandtungen i,„ Bantgewerbe. Wie der Tcl- nnion-Sachsendiensi vom Deutschen Banlbeamtcnvcrciu (V-au Sachsen erfährt, werden die vom D. B. V. beantragten Cchlichtungsvcrhand- lungc» zur Verlängerung des Reichstarifsvertrages sür das Rank- gewcrbc am 29. März im Reicbsarbeilsministerium ftatlsinden. Zun« Scklicbtcr ist Reoieruiigsrat Dr Brabu bestellt worden. : Kein Bluineillxindct am zweiten Osterfcicrtag. Der bisher uachgclassciic Handel mit Blumen. Kränzen und Gewinden, sowie die Beschäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern, ist in .Dresden künftig au jedem zweiten Osterfcicrtag nicht mehr zulässig. : Der Tod unter dem Aut». Donnerstag gegen 12.30 Uhr nachmittags ereignete sich in der Kunathschen Ziegelei in Vorstadt Prohlis ein bedauerlicher Unfall, dem ein Menschenleben zum Opfer fiel. Ein mit Land beladener Lastkraftivagen mit Anhänger verließ die Ziegelei. Hierbei fiel der 46 Jahre alle Arbeiter Richard Hege wald vom BremscihäuSchen und kam unter die Räder des Anhängers zu liegen, die ibm über den Leib gingen. Die Verletzungen Ware» so schwer, daß der Tod bald daraus eintrat. : Schwerer Stroßenbahnunfall. Am Mittwoch,nachmittag ge riet an -er Kreuzung Viktorio-Waisenhausstraße ein 61 Jahre alter Straßenbahiikontrolleur beim Abspringen unter den Anbängcr und wurde etwa 30 Meter weit mitgeschleist. Der Unglückliche erlitt schwere Kopfverletzungen und wurde Ins Krankenhaus übergesührt. d. Altertumsfund. Auf einein Felde in Leutewiß wurHe ein aus der jüngeren Bronzezeit, etwa 1000 Jahre v. Ehr. stam mendes Grab ausgegräben. Das Grab enthielt Knochenreste zwischzen großen pflasterartig nebeneinandergesehten Bruch steinen, mehrere kleinere «Schalen und eine schmuckvolle außer ordentlich gut erhaltene Tasse. Die Funde wurden der nord- sächsischen Urgeschichtssammlung des Riesaer Heimatmuseums überwiesen. Trlduum in Dresden-Fohannska-k In der Herz-Iesu-Kirche Dresden-Iohannstadt wird an den letzten drei Tagen dieser Woche durch einen Fran- ziskanerpater eine dreitägige Vorbereitung aus die General kommunion der Gemeind« am P a s s i o n s s o n n - tag gehalten werden. Donnerstag, den SS., Freitag, den 23.. und Sonnabend, den 24. März wird 5.30 Uhr die erste heilige Messe gefeiert, um 6 Uhr von dein Franziskanerpater eine An sprache gehalten, daraus findet eine Singmesse mit sakramen talem Segen statt. Auch um 7 und 8 Uhr ist eine heilig« Messe. Abends 7.30 Uhr wird der Konserenzvortrag in der Herz-Iesu- Kirch« gehalten. Die Generalkommunion findet Sonntag, den 25. Mörz um l-8 Ulr statt. Die Vclchtgelegenheiten werden in der Kirche nach der Predigt morgens und abends bekanntgegeben. Dresden. (Iosephincnstislskilche, Gr. Plaucnsche Str. 16) Dritt- ordeus-Verftimmlu»«, fällt im Monat März aus. — Di« Mitglieder sind gebeten, der Fastcnaudacht »m 6 Uhr heiznwohncn. Kaust bei unseren Inserenten; l.«iprig unc! Umgebung Ein Messe-Kokelbau? Leipzig, den 23. März Die Schwierigkeiten der Unterbringung der Messcgäsle wäh rend der Frühjahrsmesse haben die Frag« des Baues eines großen Messehotels wieder in den Vordergrund des Interesses gerückt. Der Vcrwaltuiigsrat der Messe hat den Rat ersucht, für die Zwecke eine? Hotelhochbaues einen günstigen Platz zur Verfügung z„ stellen und nötigenfalls auf das S ch wa » c n t e i ch p r o j e k t zurück, zuko-mmen, ferner sich an der Gründung einer Hotel-Hochhaus Mn>- gescllschast mit 500000 Mark zu beteiligen. Der Rat der-Stadt wird sich voraussichtlich schon in der näch sten Woche mit dieser Frage beschäftigen. Vor einiger Zeit ist ein Ratsbeschluß dahingehend gefaßt worden, daß die Zurvenügung- stellmig von Grünanlagen als Bauplatz für ein Messehotel aboc!:kni wird. Stadlbaurat Ritter hatte aus städtebaulichen, vcrlelnövoli- tischcn und messcpolitischen Erwägungen vorgeschlägcn, den Platz an dem Kops des Güterbahnboss an der Ostscite des Hauptbabutzoft als Bauplatz zu wählen. Di« Reichsbahndirektion hatte aus cisenbal'ii- technischcn Erwägungen diesen Vorschlag jedoch abgelehnt. Die lan-wirischaiMche Ausstellung Leipzig, 23. Man D!c Deutsche LaiidwirtschastS-Gesellschast veranstallet, wie !c- reits gcmeldet, vom 5. bis 10. Juni eine Wandcrausstellun., in Leipzig. Es werden u. a. zwei Küchen sür einen mittleren « betrieb gezeigt, eine »He sie sein soll, und eine, wie sie nickt sein üll. Auch eine hauswirlschaftliche Abteilung Geflügelzucht werden nn ' .Hausfrauen von Interesse sei». Anläßlich der 34. Wandern- -Pi lling der Deutsche» Landwirtschasts-Gesellscbast ist eine rcickbeb k Schrift erschienen, die alles Wissenswerte über die komme»-c groß! Heerschau der deutschen Landwirtschaft enthält. Der Streit um -en toten Bach Leipzig, 23. März. Johann «Sebastian Bach hat in der Thomaskirche gewirkt und in der I o ha n n i s k i r ch e lieg er begraben. Nun gibt es eine Dach-Gesellschast und unter An lehnung an sie wird die Forderung erhoben, die Gebeine Bachs müßten aus der Iohanniskirche weggebracht und in der Tho mas Kirche beigesetzt worden. Die maßgebenden Hciren der Hjainiars Verl-allen kann geschlossen werde», daß sic das Kind des alte» Wcrle ist. Hier wäre der Anklang gegeben. Auch Grcgers hat den Eharaktcr der Mutter geerbt. Diese Andeutungen tragen dies mal aber nur dazu bei, die vbnehin ungsw.hnlich scharf gezeichnete» und darum künstlerisch wertvollen Eharaktcre noch plastischer I crvor- tretc» zu lassen. lieber einen Mangel wird mau indessen nicht hinnregseben können. Ich erwähnte ihn bereits: Aus einer Groteske entwickelt sich ein so düsteres, quälendes, fast »nerlrägliches tragischk's Ge schehen, daß der Zwiespalt stets vor unserem Auge stehen muß. Und a»S diesem Zwiespalt erwuchs für den Dichter ein weiterer, er konnte keine scsi umrissen« Lebensanschauung an seinen Gestalten aufzeigen. Ohne diese kommt das echt« Drama aber nicht aus. Und deshalb pendelt cs im Grunde zwischen Komödie und Tragödie, ohne eine Verbindung von beiden zu sein. Was zweckmäßiger erschienen wäre. Für die Neueinstudierung zeichnete Georg Kiesau ver antwortlich Sie entsprach den üblichen Ausführungen durchaus nicht, weil sie „Tragikomödie" war. Kiesau nimmt dein Milieu, wenn man vo» einen« solche» reden kann, die Sumpflust und läßt über haupt nur de» Gegensatz Gregcrs-Hiolmar laut werde». Alles, was sonst geschieht, kann in dieser Darstellung nur unter dem Gesicht?. Punkt der beiden Freund« gesehen werden. Bis zum Pistolenschuß am Schliche bewegt wermutsfcucht« Heiterkeit den Zusckxiuer. Die Tragödie «rönt also nur eine Komödie. Die Auffassung ist neu und sebr klug. Sie ist modern, ist aktuell. Ganz Ibsen ist sic freilich nicht ui'd die Trilogie, von der ich oben sprach, würde sie sicher stören. Dem Spie tciter kam cs mehr daraus an, di« W i l d e n t e verständlich zu machen. Tos ist gelungen, über Erwarten gut sogar. Und der Erfolg war außerordentlich. Man rief Kirson mit den Haupt darstellern. Diese ginge» aus die Intentionen ihre« Führers alleiithalben eist. Hjotmar wurde die Hauplperso» der „Komödie". Friedrich L> ndiier, de» man recht selten sieht, gab ihn mit Glück. Biswei len schien es. als wollte er karikiere», ober er mochte das mit Ge schmack. SIe > nböck zeichnete dazu den schärfste» Kontrast. Viel leicht war dieser Gegner etwas zu glaubhaft im Stile dieser Aus führung. Ten allen Ekdal spielte M c >, e r. Das sind so seine Ge stalten, die er mit den einfachste» Mitte!» unvergeßlich machen kann. Siella David war die trefflichste, hausbackene Gattin, die man diesem Phrasenhelden Hjotmar wünsche» konnte. Rübrend sich und unschuldig die kleine Hedwig von Eharlottc Krause, die wirklich die Vierzehnjährige war. Dann Sie Episoden: Klein, osch egg, sehr zurückballcnd als alter Werte, Kottenlamp, der derbe, versumpfte Relting, Pa ul sc», der verlotterte Pastor, Grelhe Votckmar die Sörby. Mit diesem Ensemble als Instru ment hat cs ein Virtuos wie Kiesau leicht, Farben zu mische». — Mer, wie gesagt: Brand oder Peer Gl»ft wären — des Anlasses wegen — das Richtigere gewesen. Franz Zickler. Prof. Dr. Max Manstlus vollendet am 23. März 1928 in Niederlößnitz sein 7 0. Lebensjahr. — Geboren in Dres den, besuchte er die Kreuzschule und da»-Königlick)« Gymnasium daselbst und bezog sodann die Universität Leipzig, an der er Philologie Hunter Karl von Noorden) Geschichte studierte. Nach kurzer Tätigkeit sür die Monument« Germaniae historica unter der Leitung -Tümmlers in Hall« kehrte er nach Dresden zurück, um dort als Privatgelehrter und Lehrer an verschiedenen Schu len zu wirken. «Sein Leben ist also eng mit unserer Stadt ver bunden. Mer sein Ruf reicht weit über diese hinaus, ja auch über die Grenzen des Deutschen Reiches. Trotzdem ist er durch äußere Ehrungen nicht gerade verwöhnt worben. 1911 verlieh ihm das Sächsische Kultusministerium den Titel Professor: erst kürzlich wurde er von der neugegründetcn Mediavqel Academy os America zum korrespondierenden Mitglied ernannt. Er teilt lo das «Schicksal vieler Geistesarbeiter, die es verschmähen, von den Ergebnissen ihrer stillen, aber darum nicht minder frucht bringenden Tätigkeit etwas In die breite Oefsentlichbeit zu bringen. Besonders enge Beziehungen verknüpfen ihn mit der Sächsischen Landesbibliothek, deren täglicher Gast er Ist, und der er durch zeitweilige Mitarbeit und kenntnisreiche Beratung bei der Katalogisierung der Handschriften wertvolle Dienste geleistet hat. Es ist nicht möglich, alle seine zahlreichen Verössent- lichungen an dieser Stelle zu besprechen. Sein eigentliches Arbeitsfeld, das er wie. kein anderer souverän beherrscht, ist die miltellateinische Literatur. Ein Gebiet, das wie dieses noch fast völliges Neuland ist, zu bearbeiten, bereitet ganz besonders Schwierigkeiten, die nur der Kundige richtig einzuschätzen ver mag. Manitius' erst« größere einschlägig« Arbeit ist 1891 er schienen: „Geschichte der christlich-lateinischen Poesie b ' m Mitte des 9. Jahrhunderts". Ihr folgten 1911 der erste, liftl der zweite Band seines Hauptwerkes der „Geschichte der la!c- nischen Literatur des Mittelalters": an einem dritten Bantz der die Zeit 1200 umfassen soll, ist der Verfasser rastlos tätig. Möge ihm die Vollendung seines Lebenswerkes in absehbarer Zeit lu> voller körperlicher und geistiger Frische beschieden sein! Leipziger Sender Sonnabend, L4. März: 10.05 Uhr: Wetterdienst und Berkehrssunk. 10.20 Uhr: Bekanntgabe des Tagesprogramms 10.25 Uhr: Was die Zeitung bringt. 11.40 Uhr: Wetterdienst und -Voraussage lDeutsch und Espe- ranto) und Wasserstandsmeldungen. 11.50—12.50 Uhr: Deutsche Welle, Berlin. Künstlerische Tar« bietungen für die «Schule. Osterklong. 12.55 Uhr: Nauener Zeitzeichen 13.15 Uhr: Presse- und Börsenbericht 15.30— 16.30 Uhr: Musikalische Kofseestunde mit Fuiikwer'umg 1st.30-18.00 Uhr: Konzert. Das Leipziger Rundunk Orckcs'.er. Dirigent: Hilmar Weber. Russische Musik. 18.00—18.30 Uhr: Deutsche Weile. Berlin. Studienrat Monzel: „Kulturkrise und Bildungskrise." 18.30— 18.45 Uhr: Funkbastelstunbe. 18.45—19.00 Uhr: Walter Großinan» vom Gewerkschaft-:-!»»'!» der Angestellten: „Aus der Praxis des Arbeiterrechis" 19.00—19.30 Uhr: Vortragsreihe: „Die Zukunst deines Kindes' Letzter Vortrag. Dr. Handrick, Dresden: „Wie hilf« die öffentlich« Berussberatung bei der Berufswahl?" 19.'i0—20.00 Uhr: -Vortragsreihe: Hermann Häfker, Eolmnitz: „Vom Liebesrecht der Jugend." 20.00 Uhr: Wettervoraussage und Zeitangabe. 20.15 Uhr: Militär-Konzert. 22.15 Uhr: Pressebericht und Sportfunk. 22.30— 2400 Uhr: Tanzmusik. Uebertragung aus dein Hoiel Kaiserhos, Leipzig. Kapelle Erich Lehre'-.