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Von genau unterrichteten kirchlichen Persönlichkeiten er fahre» wir, daß die Behauptung des „G i or n a l e d' I t a l i a", der Religionsunterricht sei in der Vortrkegszeit in Süd- lirol an einheimische Italiener nur in deutscher Sprache erteilt worden, vollkommen irrtümlich ist. Im Gegenteil ist der Religionsunterricht im italienischen Sprachgebiet des Bistums Trient unter der österreichischen Herrschaft nur im Italieni sche» gegeben worden. Diese Sprache war auch bei den Pre digten allein herrsched. Der von Kaiser Franz Joseph im 7,-ihre UM ernannte, jetzt »och regierende Fürstbischof Lndrici hat in der Borkricgszeii es sogar entschieden ver urteilt, daß den italienischen Kindern seiner Diözese deutscher Privatunterricht erteilt würde. Im deutschen Sprachgebiet nördlich der Salunier-Klausc und im Bistum Brixen ist in österreichischer Zeit der Religionsunterricht selbstverständlich deutsch geu"----" §ie ^mpaMar lm den karyo Wen «na prMjllMchtll Theologen in preutzea 'Kipn) lieber das schreiende Mißverhälnis, das in P^ußen zwischen der Zahl der katholischen Theologen und ihren Fakul täten im Vergleich zu den Protestantisch-lheolog.ischeu llniversi- tälsverhälnissen besteht, gibt die neueste Statistik Auskunst: Die drei katho-tisch-th.ologischen Fakultäten an den preußischen Hoch schulen, nämlich Bonn mit 309, Breslau mit 232 und Münster mit 279 Hörern weisen zusammen 880 Studierende auf. Dem gegenüber stehen nicht weniger denn 10 protestantisch-theologi sche Fakultäten mit insgesamt N03 Studierenden, die sich fol gendermaßen verteilen: Berlin 314, Bonn 80, Breslau 72, Döt lingen 132, Erei-swald 01, Halle l22, Kiel 34. Königsberg 87. Marburg 135 und Münster 72, Keine einzige dieser Fakultäten, uichi einmal Berlin, besitzt mehr Hörer als die katholische Fakul- iät von Bonn allein. Wenn man Berlin abzieht, so zählen die neuen übrigen evangelisch theologischen Fakultäten 91 Hörer weniger als die drei katholisch-theologischen Fakultäten, Die Statistik führt auch die siinz katholischen ihco-logischen Hochschulen in Preußen auf. Danach zählen die staatliche Akademie von Brannsberg 32, Paderborn 238, Frankfurt 15, Fulda 09 und Trier t79 Hörer, im ganzen also 533 an den Akademien studie rende Theologen, so daß man für Preußen auf eine Gesamtzahl von 1413 latholchen Thcologierstndierenden kommt. Infolge der viel zahlreicheren evangelisch-iheolegischen Fakultäten ist auch die Gesamtzahl der protestantischen Theologicprosessorcn eine viel größere als die der katholischen. Mit Recht bemerkt dazu die „Augsburger Postzeitung" s5. Febr. Nr, 321, daß darin ein großes Stück protestantisch-preußischer Imparität verborgen liege. Als in Friedens,zciten »och zwei Professoren für die katholisch- ihcol'giichc Fakultät von Bonn angefordert wurden, konnte sich dos Kultusministerium erst nach langem Zögern dazu verstehen, obwohl damals schon die Zahl der prot-chantischen Dozenten be trächtlich größer war als die der kaiholi'chen während die Zahl der katholischen Theolo->iesttldcnten dreimal so groß war a-ls die ihrer protestantischen Kommilitonen. Der ..Lffervalore Wmans" ver Neglltzer Dem Mordprozcß Krönt! von Berlin widmet der „Offer- oaio.e Romano" ein« ausführliche Besprechung, worin ec die Ar! der Prozeßführung und das Verhalten eines großen Teiles der Presse lebhaft tadelt und u. a. schreibt: „All das läßt einen derart vcrabscheunngswürdigen Zynismus ersehen, daß Sodoma und Gomorra noch in den Schatten gestellt sind." Das Blatt spricht von den „warmen Umschlägen der modernen Heil methode" bei solchen moralischen Erkrankungen, von weiner liche,r Klagen und von gewagten Experimenten, die oft noch schädlicher sind als das, was sie beseitigen wollen. Der riel- gsnihmte materielle Fortschritt von heute dürfe sich nicht ein mal mit der Kultur der Barbaren messen, die viele Jahrhun derte zuvor gelebt haben. Der Artikel schließt: „Wenn das Licht Gottes in den-jugendlichen Herzen avsgelöfcht ist, stürzt alles übrige zusammen, weil offensichtlich ist, daß, wenn Gott nicht existiert, Gut und Böse nur leere Worte sind, sinnlos ge worden und Dumnrkvoien zum Gebrauch ausgeliesert." Lenin im Ko sammenkünftc mit Miljnkow, er erklärte sich bereit, uns seine Berichte zur Durchsicht zu bringen, und er war ein leuchtender Stern auf dem dunklen Hintergrund der wenig kultivierten Masse amerikanischer Korrespondenten, die nichts verstanden und immer irgendwelche» Eensationsfällen nachjagten, die es ihnen möglich machten, ihre Mitteilungen mit in die Augen fallenden Ucbcrschriften zu versehen, so wie ich einmal eine Beschreibung eines Auiomobilungliicks. bei dem vier Personen uniknmen, mit der selten Ueberschrift sah „jorlcecl to losu« — zu Jesus ge- schlendert —", In dem soeben im Verlag für Kulturpolitik, Berlin, erschienenen Buch unseres Mitarbeiters W, K, von Korostovetz schildert der Verfasser die Einzelheiten oes russischen Umsturzes, den er und sein Vater als Zeuge» miterlebt haben. Wir geben nachstehend zwei kurze Auszüge wider: Mit der Revolution wurde Rußland von einer Menge aus ländischer Korrespondenten überschwemmt, die alle Miljnkow sehen, eine Erklärung oder ein Interview oder ein Autogramm von ihm haben wollten. Ich muß gestehen, daß diese Menge aus mich einen sehr ungünstigen Eindruck machte. Zwar waren unter ihnen Ausnahmen wie die alten seit langem in Rußland leben den Korrespondenten großer fremder Zeitungen wie der Times und des Temps, Die übrige» aber, besonders die Amerika»«.-- waren ein Haufen wilder, unkultivierter und ungebildeter Leute, die kindliche und sinnlose Frage» stellten So plagte mich einer inil der Frage, welche Hutsorm Miljnkow vorziehe. Ein anderer wußte nicht, gegen wen Rußland Krieg führte und seit wann. Den meisten von ihnen mußte man die primitivsten Instruktionen über die russisil>e Geschichte geben, etwa entsprechend der Siuse zwölf- bis vierzehnjähriger Schüler in Rußland. Andere mein ten, sie müßten es im Fluge machen, nahmen, sobald sie mich im Empfangszimmer sahen, eine poetische Pose an, und begannen: „Wir misten, was Sie sagen werden . . .", worauf eine lange Tirade über Demokratie, Verfassung, Freiheit usw. folgte. Viele unterbrach ich mit den Worten: „Ich wette, daß Sie nicht misten, was ich sagen werde. Nämlich sorgendes: Sie halten mich für den Minister, ich bin aber nur sein Sekretär." Andere ver langten, daß ihnen Beamte des Ministeriums zugeteilt würden zur Besichtigung der Hauptstadt und der Vergnügungslokale, wo bei sie sich beeilten, zu versichern, daß sic alle Verpflegung und alle Billette für diese Beamten bezahle» wollen, denn ihr Land, Amerika, sei so reich, so reich. Ich bemühte mich, in anständigen Ausdrücken darzulegen, daß wir hierfür im Ministerium des Acußern nicht da wären, das, die Museen gegen Bezahlung Führer stellten, aber dies kostet« viel Mühe und Kaltblütigkeit. Es gab auch Klügere, die, da sie die Sprache nicht kannten, wie ein guter Jagdhund nach ihrer Witterung Leute suchten, die ihnen eine allgemein« Einführung und die nötigen Informationen geben könnten. An den so gewählten Informator glauben sic dann blind. Z» diesen Klügeren möchte ich Isaak Markussohn von der Saturday Evening Post rechnen. Da ich in Amerika etwas der Provisorisck>en Regierung Erwünschtes erscheinen lasten wollte, nahm ich ihn unter meine Fittiche, lud ihn öfters in den EnglösckM Klub ein und gab ihm alle interessanten Erklärungen des Ministers aus erster Hand. Noch seiner Rückkehr nach Amerika schrieb er sogar ein Buch über die russische Revolution, von einer Serie von Artikeln gar nicht zu reden, und erwähnte darin die Sowjets überhaupt nicht, von denen ich mich, als ein Parteigänger der Provisorischen Negierung, gehütet hatte, mir etwas entschlüpfen zu lasten. Unter den Klügeren muß ich ferner Ehepard ustd Fleurot erwähnen. Der letztere war Korrespon dent der „Skew Port World", außerordentlich lustig und klug. Dank dieser Eigenschaft machte er schnell eine Menge Bekannt schaften in allen Schichten »md Kreisen der revolutionären Hauptstadt, und da er arider keinem amerikanischen Dialekt auch Französisch konnte, erfaßte e: bald die Richtung und den Sinn der Ereignisse, soweit dies damals und besonders sür einen Aus länder möglich war. kick, verschaffte ihm möglichst häufig Zu- »fe -er VAer Vor seiner Abreise aus Petersburg ging mein Onkel in da» Außenministerium, um zu versuchen, seine Personalpapiere aus dem Archiv des Ministeriums aus Umwegen herausziibckonimen, wobei ihm Wosnessenski behilflich war, der damals bei Tschit- scherin und Karachan eine große Rolle spielte. Wosnessenski be stand darauf, daß Korostowetz mit Tschitscherin und Karachan zusammentraf Diese sage» in dem Z innrer Neratows, wo die Wand noch ein Bild einer diplomatischen Gruppe aus der Zaren- zeit zierte Quer über den Rahmen trug es auf dem E'as die dicke rote Aufschrift: „Die blutigen Imperialisten", und mein Onkel erblickte unter ihnen nicht ohne Befriedigung auch sein Bild Tschitscherin und Karachan fragten ihn, wi« ihm ihre Ostpolitik gefalle, und rühmten sich, daß sie die östlichen Völler von dein Joch der imperialistischen Mächte bereiten. Als Bei spiel hoben sie hervor, daß durch Dekret der Sowjets alle Ver träge der Zarenregierung für ungültig erklärt worden seien Man sprach von Persien, und Tschitscherin bemerk«« mit dem Ee ühl tiefer Befriedigung, daß die Sowjets unter anderen auch den englisch-russischen Vertrag von 1907 über die Einflußsphären als ein Werkzeug zur llnteriockuva des verlilcken Voll 0 d"r' d m blutdürstigen Imperialismus für ungültig erklärt hätten, und daß die Bolschewisten die Gleichheit aller Völker des Ostens mit den übrigen verkündet hätten. Als sie sahen, daß Korostowetz nur mit den Achseln zußte, wollten sie sein« Me«nung hören, woraus dietser sehr begründet bemerkte, daß sie mit ihrem Ver zicht auf den Vertrag mit den Engländern nicht den Persern geholfen, sondern nur den Engländern den Weg nach Nordpersien geöffnet hätten, und daß das Schariat ohnedies die Gleichheit der Europäer mit den Perser» anerkenne, indem es die ersteren als . weiße Hunde" ansch«, Tschitscherin wandte sich in tiefem Nachdenken zu Karachan und bemerkte: „Ja . . . hm , . daran haben wir nicht gedacht. . aber es macht nicbts, das Peters burger Vollzug-Komitee wird auch dieser Schwierigkeit Herr werden." Danach sprach Korostowetz selbst von dem eben abge- lchlostenen Frieden von Brcst-Litowsk, und daß keine bürgerliche Regierung einen für das russische Volk so schmachvolle» Friede« geschlossen haben würde. Tschitscherin und Karachan erwiderten einstimmig, daß der Frieden von Brest-Liiowsk «in Fetzen Papier tei. daß sie ihn nichl aussühren würden, daß Deutschlano vor »er Vernichtung durch die Alliierten stehe und der Fried« von Vrest-Lilowsk daher ein wertloser Blechs«! sei. Offenbar waren die Bolschewisten schon damals, im Juli ll!!8, von der Lag« an der Westfront gut unterrichtet, und sic fügten hinzu, daß Deutsch land sich in einigen Monaten ergeben werde, und daß in einigen weiteren Monaten Deutschland ebenfalls Sowjetrepublik werden würde. Meinem Onkel erschienen diese Erklärungen als ein verrücktes Geschwätz. Er widersprach aber nicht, sondern sagte, er kenne di« Lage in Europa zu wenig, um hierüber zu urckuleu, Mechkel in -er Dölkerbun-slettung? Paris, S. März, Der „Zntransigeant" verbreitet die sensationelle Nachricht daß der Generalsekretär des Völkerbundes Sir Erik Drum mond Neigung habe, sich ins Privatleben zurückzuziehen Zu seinem Nachfolger herbe inan den tschechischen Außenminister Dr. Be ne sch ausersehen, der sich zur Uebernahme dieses Amtes auch schon bereit erklärt habe. Der Wechsel werde voraussichtlich im Laufe der Septcmbertaguug des Völker bundes voll ogen werden und mit einer Aenderung der inneren Statuten des Bundes verbunden sein. Diese Meldung ist in ganz ähnlicher Gestalt schon während der letzten Dezembertagung des Rates oufgetaucht. Sie wird auch jetzt wieder dementiert und als Gerücht bezeichnet Man erklärt, daß es sich nur »in einen Versuchsballon handele, um aus englisckzer und französischer Seite eine Diskussion über eine etwaige Nachfolgersck)aft Drummonds herbelzusühren Das Major«! Eine Erzählung von E T. Sl. Hofsmann <9. Fortsetzung.) Fräulein Adelkeitd trat herein — die Wut des inneren Kamp fes itröintc aus in heißen Tränen, die nicht zurückzudrängcn vermochte Adelheid blickte mich verwundert und zweifelhaft lächelnd an — Ich hätte sie ermorden können. Dlc Baronin reichte nur die Hand und sprach mit unbeschreib licher Milde: „Leben Sie wohl, mein lieber Freund! — Leben Cie recht wohl , denken Sie daran, daß vielleicht niemand besser als ich Ihre Musik verstand. — Ach! diese Töne werden lange — lange in meinem Inner» wicderklingcn," Ich zwang mir einige unzusammenhängende alberne Worte ab und lies »ach unicrm Gemach. Der Alte lzatle sich schon zur Rnlze begeben. Ich blieb im Saal, ich stürzte auf die Knie, ich weinte laut — ich rief den Namen der Geliebten, kurz, ich überließ mich den Torheiten des verliebten Wahnsinns trotz einen,, und nur der laute Zuruf de8 über mein Toben aufgcwachten Alten: „Vetter, ich glaube, du bist verrückt geworden, oder balgst dich auss neue mit einen, Wolf? — Sck.ier dich zu Beile, wenn eS dir sonst gefällig ist." — Nur dieser Zuruf trieb mich hinein ins Gemach, wo ich nnch.mil dem festen Vorsatz nicdcrlegte, nur von Seraphinen zu träumen. Es mochte schon nach Mitternacht sein, als ich. noch nicht clngesckflasen. entfernte Siiimnen. ein Hill- und Hcrlauftn und das Ocfincn und Zuschlägen von Türen zu vernehmen glaubte. Ich horchte auf, da hörte ich Tritte auf dem Korridor sich nahen, die Tür des Saales wurde geöffnet, und bald klopfte cs an unser Ge mach. „Wer ist da", rief ich laut; da sprach cS draußen: „Herr Fuslitiarius — Herr Justiliarius, wachen Sie aus — wachen Sic am!" Ich erkannte Franzens Stimme, und indem ich frug: „Brennt es im Schlosse", wurde lwr Alte wach und rief: .Mo brennt cs? — wo ist schon wieder verdamm er Tcuselsspnk los?" „Ach, stehen Sic auf, Herr Institiarins", sprach Franz, ,,dcr Herr Siaro» verlangt nach Ihnen!" „Was will der Baron von mir", srug der Alte weiter, „zur Nacktzeit? — weiß er nicht, daß das Instiliariat mit dem Justiti- arius zu Bette geht und ebensogut schläft, als er?" „Ach", rief nun Franz ängstlich, „lieber Herr JlistitiariuS, stehen Sic doch auf — die gnädige Frau Staronin liegt im Sterben!" Mit einem Schrri des Entsetzens fuhr ich auf. „Oessne Franzen die Tür", rief mir der Alte zu; besinnungs los lnanklc Ich Im Zimmer herum, ohne Tür nnid Schloß zu find«» Der Alte mußte mir beistehcn. Franz trat bleich mit verstörte,n Gesicht herein und zündete die Lichter an. Als wir uns kaum in die Kleider geworfen, hörten wir schon den Baron im Saal rufen: „Kann Ich Sic sprechen, lieber D.? „Warum Imst du dich angczogcn, Beiter, der Baron bat nur nach mir verlangt?" srug der ?lltc, im Begriff bcrauszutrcten. „Ich must hinab — ich muß sic sehen und dann sterben", sprach ich dumpf und wie vernichtet vom trostlosen Schmerz. „Ja so! Da hast du recht, Vetter!" Dies sprechend warf mir der Alke die Türe vor der Nase zu. daß die Angeln klirrten, und verschloß sie von draußxp Im ersten Augenblick, über diesen Zwang empört, wollte ich die Tür einrcnnen, ober mich schnell besinnend, daß dieses nur die verderblichen Folgen einer ungezügelten Raserei haben könne, be. schloß Ich. die Rückkehr des Alten äbzuwarten, dann aber, koste cs, ivaS cs wolle, seiner Aussicht zu entschlüpfen. Ich hörte de» Alte» heslig mit dem Baron reden, tch hörte mehrmals meinen Namen nenne», ohne weiteres verstehen zu können. — Mil jeder Sekunde wurde mir meine Lage tödlicher. Endlich vernatun ich >vic dem Baron -eine Botscliast gebracht wurde und wie er schnell davonrannte Der Alte trat wieder in das Zimmer — „Sie ist tot" — mit diesem Schrei stürzte ich dem Alten entgegen. — „Und du bist närrisch!" siel er gelassen ein, faßte mich und drückte mich in eine» Stubl „Ich muß hinab", schrie ich, „sic sehen, und sollte es mir das Leben kosten!" „Tue das, lieber Vetter", sprach der Mtc, indem er die Türe verschloß, den Schlüssel obzog und in die Tasche steckte. Nun flammte tch ans in toller Wut. Ich griff nach d«r ge ladenen Büchse und scbric» „Hier vor Ihren Augen jage ich mir dlc Kugel durch den Kops, wenn Sic nicht sogleich mir die Tür öffnen " Da trat der Alte dicht vor mich hi» und sprach, indem er mich mit durchbohrendem Blick ins Auge faßte: „Glaubst du, Knabe, daß du mich mit deiner armseligen Drohung erschrecken kannst? — Glaubst du, daß mir dein Leben was wert ist, wenn du vermagst, cs in kindischer Albernheit wie ein abgenutztes Spielzeug wcgzuwcrfc»? — Was hast du mit dem Weibe des Barons zu schassen? — Wer gibt dir das Recht, dich wi« ein überlästigcr Geck dahin z» drängen, wo du nicht hingehörst, und wo man dich auch gar nicht mag? — Willst du den liebelnden Schäfer inachcn in ernster Todesstunde?" Ich sank vernichtet in den Lehnstuhl. Nach einer Welle fuhr der Alte mit milderer Stimm« fort: „Und damit du eS nur weißt, mit der angeblichen Todesgefahr der Baronin ist cS ivayrsclieinUch ganz und gar nichts. Fräulein Adelheid ist den» nun gleich anher sich über alle»; wenn ihr ein Regentropfen aus di« Nase fällt, so schreit sie: Welch ein schreckliches Unwetter! — Zum Unglück ist der Fcuerlärm bis zu den alten Tanten gedrungen, die sind unter un ziemlichem Weinen mit einem ganzen Arsenal von stärkenden Trop fen. Lcbcnsclixicren und nxis weiß ick sonst, angernckt. Eine starke Amvandlung von Ohnmacht." Der Alte hielt inne, er mochte bemerken, wie ick im Innecn kämpfte. Er ging einige Male die Stube auf und ab, stellte sich wieder vor mir bin. lachte recht herzlich und sprach: „Vetter, Vclicr, was treibst du für närrisches Zeug? — Nun, cs ist einmal nicht anders, der Satan treibt hier leinen Spuk aus mancherlei Weise du bist ibm ganz lustig in die Krallen gelaufen, und er macht jetzt sein Tänzchen nni dir." Er ging wieder einige Schritte ans und ab, dann sprach er weiter: „Mit de», Schlaf ist cs nun einmal vorbei, und da dächte ich, man rauchte eine Pfeife und brächte so noch die paar Stündchen Nacht und Finsternis hui!" Mit diesen Worten »ahm der Alte eine tönerne Pfeife vom B3a>wschrank herab und stochte sic. ein Liedchen brummend, lang sam und sorgfältig, dann suchte er unter vielen Papieren, bis er ein Blatt herausriß, cS zum Fidibus znsammenknetelc und ansteckt«. Tic dicken Rauchwolke» von sich blasend, sprach er zwückc» den Zähnen: „Nun, Vetter, wie tvar cs mit dem Wolf?" Ich tveiß nicht, wie dies rußige Treiben des Alle» seltsam aus mich wirkte. ES war, als sei ick gar nickt mehr in R . . fitten — die Baronin weit — weit von mir entfernt, so daß tcb sie nur mit den geflügelten Gedanke» erreiche» könne! — Die letzte Frage dc> Alle» verdroß mich. „Aber", siel ich ein, „finde» Sic mein Jagdabentcncr so lustig, io zum Bespötteln geeignet?" „Mit Nichten. Herr Vetter", erwiderte der Alte, „aber du glaubst nicht, welch komisches Gesicht »olch ein Kick-i»-ieMelt wie d» sckneivct, und wie er sich übertiaup' so po'sierltck dabei macht, wenn der liebe Gott ihn einmal würdigt, ivas Besondere? ihm passieren zu lassen. Zck batte einen akademischen Freund, der ei» stil ler, besonnener, mit sich einiacr Menlch war. Der Zufall verwicke'te ihn, der nie Anlaß dazu gab, in eine Ehrensache, und er. den die meisten Burschen sür einen Schwächling, sür «inen Pin'cl hielten, bcnabw sich dabei mit solch ernstem, entschlossenem Mute daß alle ibn böchlich bewunderten. Aber seit der Zelt war er auch nm- gewanbelt. Ans dem fleißigen, besonnenen Jünglinge wurde ein prablljastcr, unausstehlicher Raufbold. Er kommcrsckicrte nnv jubelte und schlug, dummer Kinderei halber, sich io lauge, bi? ihn der Senior einer Landsmannschait, die er aus pöbellwste Weile be leidigt, im Duell »lcdcrsiicß. — Ich crzcr'-lc dir da? nur lo. Vetter, du magst dir dabei denken, n>as du willst! — Ilm nun miede, auf die Baronin und ilir? Krankheit z» kommen —" (Fortsetzung fokal )