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Die Neubildung -er Saar-Regierung Lamberts Nachfolger ernannt. Gens, den 10. März. (Drahtbertcht.) In geheimer Sitzung hat der Rat heute an Stelle des aus- schell enden belgischen Vertreters der Saarregierung. Lamberts, den Bürgermeister von Helsingfors, den Finnländer Ehren, roth ernannt. Ferner hat der Rat die Mandate der übrigen Länder der Saarregierung auf ein weiteres Jahr bestätigt. Aushebung -es Diiumzwanges erneut verzögert Prag, den 10. März. Die für Anfang April erwartete Aufhebung des Reisesicht- »ermerks im Verkehr der Tschechoslowakei mit Oesterreich und Deutschland hat eine neue mehrwöchige Verzögerung erfahren. An informierter Stelle wird erklärt, das? noch einige fragen administrativen Charakters im Verhandlungswege zu kläre» seien. Man rechnet damit, daß das Vismn im Verkehr mit den ge nannten Staaten Ende April beseitigt sein wird. Ofiemnilr. Lvicksu, blauen Ausbau -er Schuhmacherfachfchule Siebenlehn, 10. März. Die Erweiterung der Siebenlehn« Sehuhmachcrsachschulc durch Eingliederung einer besonderen Abteilung für mechanische Bodenbearbeitung gehl nunmehr ihrer Verwirklichung entgegen. Der Reichsvcrband des deutschen Schühmacherhandwerks hat dem Plane zugcstimmt und seine Unterstützung zugesagt. Man rechnet damit, daß die neuen Raume und Einrichtungen bereits nach Ostern mit Beginn des Sommersemesters in Benützung genommen werden könne», was auch eine erhebliche Steigerung des Schulbesuches mit sich bringen dürfte. tz Schwerer Unglüeksfall. Der 58 Jahre alte verheiratete Zigarrer.händler Leonhard Kletus aus Schöneck, der sich auf einer Geschäftsreise befand, stürzte gegenüber dem Bahnhof Wilzschhaus so unglücklich einen Abhang hinunter, daß er schwerverletzt ins Krankenhaus nach Plauen gebracht werden muhte. tz. In die Strafanstalt abgesührt. Der Webschüler Wolf aus Weisensand, der kürzlich vom Jugendgericht Plauen wegen Totschlags eines 7jährigen Mädcl)ens zu 8 Jahren Ge fängnis verurteilt Borden war, ist heute zur Strafverbüßung in die Boutzener Strafanstalt übergeführt worden, der eine Abteilung für Jugendliche angegliedert worden ist. tz. Tagung des Sächsischen Lehrcrvereins in Chemnitz. Vom 2 bis 1. April dieies Jahres findet in Chemnitz die allgemeine Versammlung des Sächsischen Lehrcrvereins statt. Nach den vor liegenden Anmeldungen dürften reichlich 5000 sächsische Volksschul lehrer aus allen flauen des Freistaales nach Chemnitz kommen. h. 4. Erzgebirgischer Landfrauentag in Chemnitz. Donnerslag hielten die erzgebirgischen Landfrauen in Chemnitz ihren 4. erz- gebiroischen Landfrauentag ah. Aus dem Geschäftsbericht ist zu ent nehmen, daß jetzt in Sachsen 90 Londfraueiwercine mit 3500 Mit gliedern bestehen. l. K'etnrenlnerenttäuschung und der Bürokratismus. Dem „Neuen Görlitzer Anzeiger" wurde aus Lähn geschrieben: Ein hiesiger über 80 Jahre alter Kleinrentner erhielt vor einiger Zeit von einer Oberpostüirektion ein Schreiben, in dem an- gesragt wurde, ob er die Erbschaft seiner verstorbenen, früher bei der Post angestellten Tochter in Gestalt eines Sparbuches annehmen wollte. Der aufgewertete Betrag würde 1932 zur 6«lren KsZsn uncj VVIncl 6is pesktlsefis bssdsns impräLmenh — Solicks VqrsrdeitunA hur f-isneen Kitz. 2?.—, 19.—. 17.—. 11.75 kür vsmso H4K. 24.—. 19.50, 15.50 11.50 kür Xlncisn stltz. 15.—. 13.—. 11.—. 6.75 v. ki.vkir7, saunen ^«uenge»I»«n 10 kopnru» 207S Das Majorat Eine Erzählung von E T. A. Hoffmann. <10. Fortsetzung.) Es ließen sich in dem Augenblick leise Tritte auf dem Saal hören, und mir war cs, als ginge ein schauerliches Aechzcn durch die Lüste! — „Sie ist hin!" — der Gedanke durchfuhr mich wie ein tötender Blitz! — der Sllte stand rasch auf und rief laut: „Franz, Franz!" — „Ja, lieber Herr Justitiarius", antwortete cs draußen! „Franz", fuhr der Alte fort, „schüre ein wenig das Feuer im Kami» zusammen, und ist es tunlich, so magst du für uns «in paar Tassen guten Tee bereiten!" — „Es ist verteufelt kalt", wandte sich der Alte zu mir, „und da wollen wir uns lieber draußen am Kamine tvas erzählen." Der Alle schloß die Türe auf. Ich folgte ihm mechanisch. ,Mie gehl es unten", frug der Alte. „Ach", erwiderte Franz, „es hatte gar nicht viel zu bedeuten, die gnädige Frau Baronin sind wieder ganz munter und schieben das bißchen Ohnmacht auf einen bösen Traum!" Ich wollte aufjauchzcn vor Freude und Entzücken, ein sehr ernster Blick des Alten wies mich zur Ruhe. „Ja", sprach der Alle, „im Grunde genommen wäre es doch bester, wir legten uns noch ein paar Stündchen aufs Ohr. — Latz es nur gut sein mit dem Tee, Franz!"- „Wie Sit bcsehlen, Herr Justitiarius", erwiderte Franz und verließ den Saal mii dem Wunsch einer geruhsamen Nacht, uner- achlet schon die Häbne krähten „Höre. Vetter!" sprach der Alle, indem er die Pfeife im Kann» ausklopfte, „gut ist es doch, daß dir kein Malheur passiert ist mit den Wölfen und geladenen Büchsen!" — Ich verstand jetzt olles und sckämte mich, daß ich dem Alten Anlaß gab, mich zu behan deln wie ein ungezogenes Kind. „Sei so gut", sprach der Alte am andern Morgen, „lieber Vetter, steige herab und erkundig« dich, wie es mit der Baronin stcbt. Du kannst nur immer nach Fräulein Adelheid fragen. die wird dich denn wohl mit einem tüchtigen Bulletin versehen." — Man kan» denken, wie ich hinab eilt«. Doch in dem Augenblick, als ich s leise an das Dorgemach der Baronin pochen wollte, trat mir der Baron rasch aus demselben entgegen. Er blieb verwundert stehen und maß mich mit finsterem, durchbohrcndeni Blick. ,L8as wollen Sie hier!" fuhr eS ihm heraus. Unerachtet mir das Herz im nnern schlug, nahm ich mich zusammen und erwiderte mit festem on: „Mich im Aufträge des Onkels nach dem Befinden der gnä digen Frau erkundigen." Auszahlung gelangen. Da der hockchetagte. kranke Daier sich in äußerst hilssbediirftiger Lag« befindet, richtet« er an die Direk- tion ein Gesuch, ihm den Erbschaftsdetrag schon jetzt auszahlen zu wollen, was auch bereitwilligst geschah, indem er ganze 9 Pf«. (!) zugesandt erhielt. Wie groß war die Enttäuschung des armen Kleinrentners! Das Porto für sein Gesuch betrug 15 Pfg., die Erbschaft S Pfg., sein Schaden 6 Psg., Kommentar überflüssig. Tres-ner Konzerte : Veranstaltungen der Konzertdirektion F. Ries. Montag. 12. März, 8 Uhr im kleinen Saal der Kaufmannschaft singt Elisabeth Berger Hebräische Gesänge, Ostjüdische Volkslieder und Brahms-Lieder, von Josef Goldstein begleitet. 7.30 Uhr im Palmengarten Kurt-Striegler-Konzert mit eigenen Wer ken. Ausführende: Liefe! von Schuch, Ivar Andreren, 1. Blä ser-Quintett der Slaaiskapelle (Rücker, König, Schütt«, Kno chenhauer. Plötner). Striegler-Ouartett (Ioh. Striegler, Düse- dau, Geier, Zenker). Gotischalk (Harfe), Hildebrand, Prantl. Lehmann (Horn), Kurt Striegler (Klavier). Uraufführung. Kleine Fest-Suiete für 4 Hörner, Blumen-Ritornelle für Sopran und Kammerorchester. Scherzando für Violine und Klavier. Sex tett für Klavier und Bläser. Lieder für Botz. — Dienstag, 13. -März, 7.30 Uhr in der Martin-Luther-Kirche: Die Johannes- Passion von Ich. Seb. Bach unter Leitung von Rickiard Fricke. Christus: Kammersänger Friedrich Plasckke, Evangelist: Robert Bröll. Weitere Mitwirkende: Doris Wald« (Sopran). Thea Bändel, Berlin (Alt). Kurt Wichmann. Halle (Batz), Lotte Erden- Groll (Cembalo), Kammervirtuos Alwin Starke (Viola di Ganrba) die Herren Kammermusikus Otto Wunderlich (Laute). Oskar Geier. Rudolf Beckert sViola d'amore), Paul Scheffel (Flöte) und Gerhard Paulik (Orgel). Römhild-Ehor, verstärktes Kammer-Orchester Dresdner Künstler. 7.30 Uhr im Gcwerbe- I>aus: Letztes Konzert Generalmusikdirektor Erich Kleiber mit der Dresdner Philharmonie. Programm: Haydn Sinfonie mit dem Paukenschlag. Schubert Nosamunde, Beethoven 5 Altwiener Tänze, Mozart 6 Deutsche Tänze, Josef Strauß Dorfschwalben- Walzer, Ioh. Strauß G'schichten aus dem Wiener Wald, Donau- Walzer. Lemeincke- un«I Verrinsverrn 8 Archipresbyterat Leipzig. Donnerstag, 15. März, nachm. 4,30 Uhr, Priesterkonferenz; vorher adoratio sonctiffimi in der Propsteikirche. Referat: Dr. Scholzc über Organisation des PricstcrnachwnchSwerkcs !m Arckipresbvlerat. 8 Löbau. St.-Benncwerein und Kirchenchor blicken in diesem Jahre aus ein 40jähriges Bestehen zurück. — Am 1. August 1888 rief der damalige Missionsseelsorger für Löbau, der hocksclige Domkapitular Notzinger, eine kleine Schar treuer Katholiken zusammen, um sie zur Hebring des Kirchengesanges und zur Förderung katholischer Interessen zu vereinigen. — Aus diesem Anlaß haben der St. Benno- und der Pfarr- räcilienverern beschlossen, am 30. September eine gemeinsame Feier zu veranstalten, die unter dem Ehrenvräsidium des H. H. Erzpriesters S ch o l z e zu einem Gemeindefest werden soll, und bitten jekt schon alle Freunde unserer Tiasporagemeinde, be sonders dir benachbarten Vereine, diesen Tag für einen Besuch in Löbau freizuhalten. Besondere Einladungen ergehen noch. : Fasching in Dresden-Löbtau. (Nachtrag). Am Rosenmon- lag vereiniote sich iung und alt. Männlein »nd Weiblein der Pfarr- gemcinde St. Antonius zu Dresden-Löbtau im Gastbof Wölfnitz zu einer beiteren „Wochenendfcier am Moribburg« Teich". In angcrcg!« Sllmiming umsäumten etwa 400 Sommergäste den mit ten im Saa'e ausgebanlcn Teich und lustwandelten am Strande. Damit die Tanzbeine nicht vorzeitig ermüdeten, unterbrachen schcrz- bafte und humorvolle Darbietungen der lustigen SIrandvögel den Tanz. Der Deulsiben Jugendkrast Dresden.Pest, deren geistlleven Beirat H. H. Snrerior P. illalgo wir in unserer Mitte begrüßen dursten, gebührt für den zeitraubenden Aufbau und das geschmackvolle Arrangement ein Gekmitlob. Die Kabareiivorstellung eröffnet«: der begnadete Dichter Lnniak. der zu diesem Feste persönlich erschienen war, mit einem selbstverfaßtc», sebr humorvollen Prolog. Der ju- gendkräftioe Leiter der westlichen Gnippe. Herr Kübn, leitete mit vielem Geschmack und köstlichem Humor als An'ager der unter der bekannten Direktion Knlb stehenden Kleinkunstbühne die Darbie tungen ein und würzt« die Vorträge der Künstler durch eigene, selbst erdichtete Beigaben, die in Form und Art einstimmigen Beifall fanden. Man geißelte, obne jemanden persönlich nah« zu treten, die modernen Nebel der Gedankenlosigkeit, indem man den Kino unfug uns den KreuzworMcdsinn blobstellte. Erst nach Mitter nacht fand mit der gesetzlichen Polizeistunde das bcitcrc Treiben sein Ende. Man ging vergnügt und in froher Stimmung nach Hause und hatte wieder einen Abend erlebt, für dessen Ausgestaltung ,O cs n>ar ja gar nichts — ihr gewöhnlicher Nervenzusall. Sie schläft sanft, und ich weiß, daß sie wohl »nd munter bei der Tafel erscheinen wird! — Sagen Sie das — sagen Sie das." Dies sprach der Baron mit einer gewissen leidenschaftlichen Heftigkeit, die mir anzudeuten schien daß er um die Baronin besorg ter sei, als er es wolle merken lassen. Ich wandte mich, um zurück zukehren. ha ergriff der Baron plötzlich meinen Arm und rief mit flammendem Blick: „Ich habe mit Ihne» zu sprechen, junger Mann!" Sah ich »ich! den schwer beleidigten Gatten vor mir, und mußte ich nicht einen Austritt befürchten, der vielleicht schmachvoll für mick enden konnte? Ich war unbewaffnet, doch im Moment besann ich mich auf mein künstliches Jagdmesser, das mir der Alle in R.. litten geschenkt und das ich noch in der Tasche trug. Nun folgte ich dem mich rasch fortziehcnden Baron mit dem Entschluß, keines Lebens zu schonen, ivcnn ich Gefahr laufen sollte, unwürdig behandelt zu werden. - Wir waren in des Barons Zimmer eingetreten, dessen Tür er hinter sich abschloß. Nun schritt er mit übercinandergeschlagcncn Annen heftig auf und ob, dann blieb er vor wir stehen und wieder holte: „Ich habe mit Ihnen zu sprechen, junger Mann!" Der verwegenste Mut war mir gekommen, uird ich wiederholte mit erhöhtem Ton: „Ich hoffe, daß es Worte sein werden, die ich ungeabndet hören darf!" Der Baron schaute mich verwundert an, als verstehe er mich nicht. Dann blickte er finster zur Erde, schlug die Arme über den Rücken und fing wieder an Im Zimmer auf und ab zu rennen. Er nahm eine Büchse herab und stieß den Lodestock hinein, als wolle er versuchen, ob sic geladen sei oder nicht. — Das Blut stieg mir in den Adern, ich faßte nach dem Messer und schritt dicht auf den Baron zu, rnn es ihm unmöglich zu machen, auf mich onzulegen. ..Ein schönes Gewehr", sprach der Baron, die Büchse wieder in den Winkel stellend. - Ich trat einig« Schritte zurück und der Baron an mich heran; kräftiger auf meine Schulter schlagend, als gerade nötig, sprach er dann: „Ich muß Ihnen aufgeregt und verstört Vorkommen, Theo dor! Ich bin es auch wirklich von der in tausend Aengsten durch wachten Nacht. Der Nervenzusall meiner Frau lvar durchaus nicht gefährlich, dos sehe ich jetzt ein, aber hier — hier in diesem Schloß, in das ein finstrer Geist gebannt ist. fürchte ich bas Entsetzliche, und dann ist es auch des erste Mal, daß sie hier erkrankt«. Sie — Sie allein sind schuld daran!" Wie das möglich sein könne, davon hätte ich keine Ahnung, er widerte ich gelassen. „O". fuhr der Baron fort, „wäre der verdannnt« Unglückskasten der Inspektor!» auf blankem Eise zerbrochen in tausend Stücke, o wären Sie — doch nein! — nein! Es sollte, es mußte so sein, und ich allein bin schuld an allem. An mir lag e», tn dem Auoen- inan der rührigen und an originellen E'nfällen keineswegs armen Jugendkraft in DrrSden-West einstimmigen Beifall zollte. Hoffent lich haben die anwesenden Gäste es «sichren und wissen nun, wo unsere Jugend hingehört, wenn sie sich in Scherz und Spiel er heitern will, und wo sie auch die geistige Umgebung mit Pflege re ligiösen Lebens findet, deren die Jugend von heute — namentlich tn der Diaspora — bedarf. Auf Wiedersehen das nächste Mal! Leipziger Sender Sonntag. 10. März: 8.30—9 00 Uhr: Orgelkonzert aus der Leipziger Matthäikirche. 9.00 Uhr: Morgenfeier. 11.00—11.30 Uhr: Hans-Bredow-Schule. Vortragsreihe: „Das freie Arbeiterbildungsivesen in Mitteldeutschland." Frau Ger trud Hermes: „Bildungsarbeit in den Bolkshochschulheimen." 11.30 -12.00 Uhr: Hans-Bredow-Schule. Vortragsreihe: „Der Geist des 19. Jahrhunderts." Prof. Dr. Ernst Bergmann: „Der Pessimismus." 12.00—13.00 Uhr: Volkstümliches Orchesterkonzert.. 15.00 Uhr: Wichtiges aus den Wochenereignissen. 15.45— 16 00 Uhr: Sprachecke des Deutschen Sprachvereins. 16.00—17.00 Uhr: Chor-Konzert ausgeführt vom Gesangverein Gutenberg-Leipzig. 17.00—18.30 Uhr: Orchester-Konzert. Das Leipziger Rundfunk, orchester. 18.30— 19.00 Uhr: Hans-Bredow-Schule. Vortragsreihe: „Tanz und Gymnastik in ihrer Bedeutung für den modernen Men- sehen." Dr. Rudolf Lämmel, Dornburg: „Wie der moderne Gesellschaftstanz entstand." 19.00—19.30 Uhr: Hans-Bredow-Schule. Vortragsreihe: „Zel- tungskuvde." Dr. Hans Hasse, Dresden: „Geschichte und Ent stehung der deutschen Zeitung." 19.30 Uhr: Belgischer Abend. 22.00 Uhr: Sportsunk. 22.30— 0.30 Uhr: Tanzmusik. Uebertragung aus dem Linckeschen Bad, Dresden. Kapelle Ettö. Berlin. Montag. 11. März? 16.00—16.30 Uhr: Deutsche Welle. Berlin. Studienrat Völcker und Lektor Claude Grander: Französisch. tKulturkundlich- literarische Stunde.) 16.30— 17.56 Uhr: Konzert. Das Leipziger Rundfunkorchester. Diriaent: Hilmar Weber. 18.00—18 55 Uhr: Deutsche Welle. Berlin. 18.00—18.30 Uhr: Maschinenbauschuloberlehrer Guttwein: Tech, nischer Lehrgang für Facharbeiter und Werkmeister: „Span lose Formung." 18.30— 18 55 Uhr: Studienrar Friede! und Lektor Mann: Eng- lisch für Anfänger. 19.60 Ukr: Wettervoraussage und Zeitangabe. 19.15— 19.45 Uhr: Vortragsreihe: „Friedrich der Große." 7. Vortrag. Prof. Dr. Erich Brandenburg. 19.45— 2615 Uhr: Priv.-Doz Dr. Wilhelm- Friedmann: „Dir fran-ösiscke Komödie des Rokoko." 20.15 Uhr: Hörspiel: Dos Spiel von Glücke, Liebe und Zufall. Komödie in drei Akten von Mariveou. I» Deutsch über tragen von Paul Prina. 22 60 Uhr: Pressebericht und Sportsunk. 22.15— 24.60 Uhr: Unterhaltnngs- und Tanzmusik. Dre^.ner Rundfunkhauskapelle. Unserer heutigen Nummer liegen Reklame-Karten der Fab" radfabrik August Stukenbrock in Einbeck bei. Diese Firma isi Hcrftellerin der weltbekannten, üit Jahrzebn'e» beliebten „Deutsch- land"-Fabrräder, eines Marken Erzeugnisses allerersten Ranges das alle Oiialitä'svorzuge in sich vereinigt und trotzdem erstaunlich billig ist. Schon aus den aus der Kar'e befindliche» Beispielen ist erficht- 'ich, wie erstaunlich billig die von der Firma gelieferten Artikel sind. 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Ich machte Miene zu sprechen. „Lassen Sie mich reden", rief der Baron, „ich muß im voraus Ihne» alles voreilige Urteil abschneiden. Sie werden mich für einen rauhen, der Kunst abholden Mann halten. Ich bin das keineswegs, ober eine, auf tiefe Ueberzeugung gebaute Rücksicht nötigt mich, hier womöglich solcher Musik, die jedes Gemüt, und auch gewiß das weinige ergreift, den Eingang zu versagen. Erfahren Sie. daß nieinc Frau an einer Erregbarkeit kränkelt, die am End« alle Lebens freude wegzchren muß. In diesen wunderlichen Mauern kommt sie gar nicht heraus aus dem erhöhten, überreizten Zustande, der sonst nur momentan einzutrelen Pflegt, und zirmr oft als Vorbote einer ernsten Krankheit. Sie fragen mit Recht, nmrum ich der zarten Frau diesen schauerlichen Aufenthalt, dieses wilde, vcrwirr'e Jäger» leben nicht erspare? Aber nennen Sie es immerhin Schwäche, genug, mir ist es nicht möglich, sie allein zurückzulasse». In tausend Aengsten und nicht fähig, Ernstes zu unternehmen würde ich sein, denn icküweiß es, die entsetzlichsten Bilder von allerlei verstörendcm Ungemach, das ihr widerfahren, verließen mick nicht im Walde, nicht im Gerichtssaal. — Dann aber glaube ich auch, daß dem schwächlichen Weibe gerade diese Wirtschaft hier wie ein «kräftigen des Stahlbad aillchlagen muß. — Wahrhaftig, der Seewind, der nach seiner Art tüchtig durch die Föhren saust, das dumpfe Gebell -er Doggen, der keck und munter schmetternde Hörnerklang muß hier siegen über die verweichelnden, schmachtelnden Pinseleien am Klavier, das so kein Mann spielen sollte, aber S'c lwben eS darauf angelegt, meine Frau methodisch zu Tode zu quälen!" Der Baron sagte dies mit verstärkter Esimme „nd wilds»nk<lln- den Auge». — Das Blut stieg mir i» den Kopf, ich machte eine hef tige Bewegung mit der Hand gegen den Baron, ich wollte sprechen, er ließ mich nicht zu Worte kommen. „Ich weiß, was Sie sagen wollen", fing er an. „ich weiß es »nd wiederhole cs. daß Sie auf dem Wege waren, meine Fra» zu töten, und daß ich Fhnen dies auch nicht im mindesten zurechncn kann, wiewohl Sie begreifen, daß ich dem Dinge Einhalt tun muß. — Kurz! — Sie «raltieren meine Frau durch Spiel und Gesang, und als sie in dem bodenlosen Meere träumerischer Visionen und Sühnungen, die Ihre Musik wie ein böser Zauber hcraufbeschworen hat, ohne Halt und Steuer umherschwimmt, drücken Sie sie hinunter in die Tief« mit der Erzählung eines unheimlichen Spuks, der Sie oben im Gerichtssaol geneckt haben soll. Ihr Großonkel bat mir alles erzählt, aber ich bitte Sie, wiederholen Sie mir alles, wa» Sie sahen oder nicht sahen — hörten — fühlten — ahnten." (Fortkeduna kalar.)