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Kus «Irr l.susi1r Domfiistliche Katholische Oberschule und Ausbauschute zu Bautzen Es kommt jetzt die Zeit, in der die Eltern, die ihr Kind studieren lassen wollen, die höhere Schule wählen müssen, der sie ihren Sohn oder ihre Tochter anverlrauen wollen. Die Katho liken haben in Bautzen an der Stelle wo früher das vom Bischof und Domkapitel gegründete Katholische Seminar ivar, zwei höhere Schulen, die Knaben und Mädchen offen stehen. Die eine umsatzt li Klassen unv heitzt Ausbauschule, weil sie sich auf der vollendeten Volksschule ausbaut. Doch können auch schon Kinder nach vollendetem 7. Schuljahre in die Aujbauschule eintreten. Natürlich müssen diese Kinder, die ichoi, nach 6 Jahren sKIasse U Hl bis O ls die Vollreife, wie sie sonst Oklassige Anstalten vermitteln, erlangen wollen, eine be sonders gute Begabung haben. Die andere höhere Schule, die auf dem Grunde des Katho lischen Seminars entstanden ist. heitzt Deutsche Ober schule und umsatzt 9 Klassen (V I bis Ol). In diese Schule können Knaben und Mädchen «intreten, die 4 Jahre die Volks schule besucht haben, natürlich anch ältere Kinder. Was die Unterrichtsstoffe anbelongt, so findet in beiden Schulen das deutsche Kulturgut, wie es sich namentlich in Sprache, Geschichte und Kunst auswirkt, eine besondere Pflege. Aber auch fremde Sprachen und Kulturen werden vermittelt, aus der alten Welt die lateinische Sprache mit ihren Knltur- fchätzen, die in beiden Schulen von Klasse U III an 6 Jahre lang gelehrt wird, und aus der gegenwärtigen Welt die eng lische Sprache, die wegen ihrer weiten Verbreitung unter den Neusvrachen heute die grösste Bedeutung hat: in der Oberschule wird sie 9 Jahre lang betrieben, in der verkürzten Aufbau- fchule 4 Jahre lang. In bezug auf die Berechtigungen sind beide Schulen dem Realgymnasium gleichgestellt. Ihr Reifezeugnis berechtigt zum Hochschulstudium, d. h. zum Besuche aller Hochschulen: der Universität, der Handelshochschule, -es Pädagogischen Instituts, der Technischen Hochschule, der Kunstakademie, der Forst- und Bergakademie, des Konservatoriums. Damit eröffnen die Deutsche Oberschule und die Aufbattschule den Zugang zu allen höheren Berufen: zu dem Berufe des Juristen, des Arztes, des Lehrers an höheren Schulen, des Diplomkaufmanns, des Volks und Berufsschullehrers, des Ingenieurs, des Forst- und Berg akademikers usw. Das Reifezeugnis der beiden Schulen er- schlietzt ferner direkt, ohne Hochschulstudium, den Weg zu den Berufen der höhere» Beamtenlanfbahn sBahn, Posh Steuer, Verwaltung. Bankfach). Mit dem Zeugnis der sogenannten mittleren Reise, das der Schüler nach vollendeter Untersekunda erhält — in der Oberschule nach gjährigem, in der Aufbauschule nach lljährigem Besuche — ist der Eintritt in die mittlere Be amtenlausbahn möglich. Für die Knaben der beiden Schulen Ist ein grosses Schü fe rhe im vorhanden, in'dem sie Wohnung, Verpflegung, Auf sicht und Erziehung finden. Es steht unter der Leitung des Direktors und wird mitbeanssichtigt von einem Hauslehrer und den übrigen Lehrern der Schule. Durch das Schülerheim wird das Studium auch wesentlich verbilligt, da das Kostgeld im Monat nur 21 Mark beträgt. Dazu kommen noch monallich 7 Mark für Wohnung, Heizung, Beleuchtung und ärztliche Pflege, die an die Staatskasse zu entrichten sind lWirtscliakts- nnkastenbeitrag). Minderbemittelte Schüler können auch Bei hilfen erhalten, da der Staat 26 Prozent der Kostgeldeinnahme sowie 80 Prozent non den Wirtschastsunkosten und der Schul- geldsinnahme d-r Schule zur Verfügung stellt. Das Schulgeld beträgt monatl'ch 16 Mark. Höchst achte Schüler bekommen aus Vorschlag der zuletzt besuchten Volksschule bisweilen aus Mitteln ihrer Heimataemeinde Stirdienbeihilfen. Die Anregung dazu ist non der Neichsverfassung ausaegangen (Förderung von Hochbegabten). — Für Schülerinnen ist ein eignes Heim noch nicht vorhanden. Sir wohnen in Privatpensionen der Stadt. Für minderbemittelte Schülerinnen ist die Einrichtung getrof fen, datz sie in der Stadt nur Wohnung nehmen, im Schüler heim aber an der billigeren Verpflegung teilnehmen. Anmeldungen für die Osteraufnahme sind unter Vorlegung der Geburtsurkunde. des Imvsscheines und der letzten Zen suren an die Direktion der Domstiftlichen Katholischen Ober schule mit Aufbauklassen in Bautzen zu richten. Der Schnee als Verkehrshindernis Banken, 24. November. Gestern nachmittag fuhr In der Nähe von Kobschütz ein van einer Dame geführtes Personenauto infolge einer Schneewebe, da die Slcuecung versagte, gegen einen Gartenzaun. Die Führerin, Fra» Haupttnann Grotze, sowie der neben Ibr sitzende Gatte erlitten schwere Verletzungen und mutzte» dem städtischen Krankenhaus in Bautzen Schatten -er Vergangenheit Kriminalroman von M. V. Hohenhofe n. Nachdruck verboten. (7. Fortsetzung.) „Ein guter Name! Anne! So würde ich meine Tochter gerne nennen. Warum fürchtet sie sich?" „Weil der Vater dagegen sein könnte, weil sie von einer Angst gequält wird, die ihr selbst unerklärlich ist, weil sie sogar fürchtet, sch selbst möchte sie vergessen können," war seine Antwort. „Frauen haben stets Vorahnungen. Oft erraten sie eine dro hende Gefahr. Auch ich hatte drückende Herzschinerzen, «he uns das Unglück mit dem Vater ereilte. Lasten wir daS! Ich hoffe für dich, das) ihre Sorge nur Aengstlichkeit sein möge. Wer ist ihr Vater?" „Matthias Rabuser." Als er den Namen nannte, da irrten seine Augen gerade zu den breiten, aber etwas niederen Fenstern hin, so datz er es nicht sah, wie die alte gelähmte Frau bei diesen, Namen zusammen- achreckte, wie der Kopf sich niederbücktc. wie unter einem Schlag, wie die Augen sich iveitcte» und die Finger zuckten. Als Doktor Fröhlich wieder ans seine Mutter schaute, da hatte sie die gewohnte Ruhe schon wieder gefunden. Nur die Hände spielte» t» nervöser Unruhe noch »nt dem Tischtuche. Auch ihre Stimme klang cttvas erregt: „Matthias Nabuscc? Ist er reich?" „Ja! Kennst d» diesen Namen?" Es schien, als zögerte die müde, gelähmte Frau; dann ant wortete sie: „Ich kann den Namen schon einmal gehört haben; aber vor banger, langer Zeit. Vielleicht ist es auch nur eine Aehnlichkeit dieses Nomens. Ihr beide liebt euch wohl sehr?" „Jal So sehr, wie zivei Menschen einander nur lieben könne»." ,Meist sie. wer d» bist?" „Ja!" „Kennt dich ihr Vater?" „Nein!" „Hat er auch deinen Namen nie gehört?" „Nein!" „Wie habt ihr euch kennen gelernt?" gugeführt werden. — Am Montag nachmittag fuhr der Persouenzug 2716 kurz vor der Haltestelle Dörgenhausen mit einem Auto zusam men. Der Wagen wurde stark beschädigt. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen. Ein von Eilenburg nach Wurzen fahrender Kraftomnibus blieb unweit der preußischen Grenze bei Thallwitz in einer Schneewehe stecken. Die Insasse» mutzten bei Schnee und Kälte ihren Weg zu Fuß fortsetze». I. Ein guter Fang. Der zähen und mühevollen Arbeit der Kriminalabieilung Zittau und der Kriminalpolizei in Rei chenberg und Grottau ist es zu danken, datz die beiden gefähr lichen Gsldschrankeinstrecher. Ofensetzer Emil Peukert und der Tischler Gustav Inhne, wohnhaft in Dönis bei Grottau, festgenommen und überführt werden konnten. l. Eine lkrldbelohnung für Lebensrcttung. Die Krcishaupt- mannschast Banken bat dem Tisthlcr Emil Lange in Gros'-Schönau für die am 24. März d. I. mit Mit und Entschlossenheit bewirkte Er rettung eines Kindes vom Tode des Ertrinkens eine Geldbclohnung bewilligt. Die Bssoldunqsfrage -er sächsischen Polkzeibeamken Dresden. 24. November. Der Hauptvorstand des Verbandes Sächsischer Polizei beamter nahm in seiner letzten Sitzung zur Polizeibeamien- besoldung und zum Polizeibeamtenrecht Stellung. Er faßte da bei zwei Entschlietzungen. in denen es u. a. heitzt: Der Haupt vorstand bedauert, datz der Entwurf eines Besoldungsgesetzes nicht den langgehegten Forderungen der Polizeibeamienschaft Rechnung trägi. Vor allem anch nicht den gesteigerten Anforde rungen, welche der Polizeidienst mit sich bringt. Die sächsische Polizeibeamtonschast envartet, datz das sächsische Volk die Dienst- und Opferfreudigkeit, und der sächsische Staat die Treue durch eins gerechte Bezahlung belohnt. — In bezug aus das Polizcibeamienrecht erwartet der Houptvorstand, datz der von der Regierung vorgelegte Entwurf eines Polizeibeamten- gesetzes so abgeändert wird, datz ihre Beamten beamtenrechtlich nicht anders behandelt werden, wie alle übrigen Staaisdiencr. VorschlchrurrdenZahlung für Dezember Das Reichsarbeitsminislerinm hat für den Monat Dezem- der eine nochmalige Vorschntzzahkung aus die zu erwartende Erhöhung der Militärrente angeordnet. Die bisherige Renten erhöhung nach 8 87 Roichsversorgungsgesetz von 22 v. H. erhöht sich für Dezember geltende Vorschußzahlung ttir Beschädigte ans 66 v. H., für Kapitulanten ans 46 v. H., für Hinterbliebene um 86 o. H. Ueber die Zahlung der Versorgnngsgebührnisse für Januar soll gegebenenfalls noch besondere Anweisung er gehen. Die Zahlung der Zusatzente für Dezember 1927 erfolgt in der bisherigen Höhe. Bormerkungserneuerunge» der schwerbeschädigten Yer- sorgungsanwärter. Nach 8 29 müssen vorgemerkte schwer beschädigte Versorgungsanwärter zwecks Anfrechterhaltung ihrer Bewerbung bei jeder Stelle, bei der sie sich vermerken ließen, bis spätestens 1. Dezember 1927 die Vormerkung er neuern. Bewerber, die das unterlassen, werden im anderem Falle in den Vvrmerkungslisten gestrichen. Lrnieinrir- unrl 8 Gruuau. Nach längerer Sounucrpause veranstaltete der ka tholische Volksverein am Sonntag, den 26. November, wieder einen Familienabenid in Krauses Gasthaus. Der Nczirks-Eieschäftsführer für die Ooerlausih, Herr Lehrer Felix Klaus-Settendorf, batte seine» Besuch zugesagt und sich zu einem Vortrage für diesen Abend bereit- erklärt. Trotz des nnwirtiichen Wetters halte er es sich nicht neh men lassen, sein Wort einznlösen und fand zu seiner Freude eine recht zahlreiche Versammlung vor. Nach allseitiger herzlicher Begrüßung cröffnete der OrtSpsarrer, Erzpriester Kielmann, die Versammlung. Herr Lehrer Klans behandelte nun in längerer Rede die Ziele und die nächsten Aufgaben des Volksvereins und sprach sich durch seine schlichten humorvollen Worte schnell in die Herzen seiner Zuhörer. Ausgehend von der Mi lall cd erzähl vor dem Kriege und dem sekiac» Stande derselben, besprach er in einigen Punkten -die Ursachen dieses Rückganges, kam dadurch auf den schlechten Kassenstand der Pereins leitung zu sprechen und forderte in dringende» Worten jedes einzelne Mitglied zu reger Werbetätigkeit auf. Des wettere» empfahl er die Volksvereinsheste für Männer und Frauen mit ihren Gegennmrt-?- sragen. sozialen, apologetischen und staatsbürgerlichen Inhaltes, die Flugblätter über wichtige Tagesfragen als Pfenntglileratur zu eif riger Benutzung, wies hin auf den Borromäusverei» mit seiner rei- Und Erwin Fröhlich erzählte, wie er vor mehreren Wochen Zeuge gewesen war. als eine junge Dame bei dem Glatteis eines Novembertages ausglitt und sich dabei de» rechten Futz am Knöchel verletzte, er selbst hatte als Arzt sofort eingegrisfen »nid geholfen. Jene Dame war Anne Rabuser geivesen; sie batte» sich dann Im Theater wieder getrosten, miteinander wiederholt geplaudert und dabei zuerst gesunden, wie sehr sich ihre Ansichten und Uleile be gegneten. So ivar dann allmählich ihre Liebe entstanden. Ohne ihn mit einer Frage zu unterbrechen, hatte die alt« Frau >S»gchöri. Dann fragte sie nur: „Und wenn thr Vater seine Einwilligung verweigerte?" „So werden wir beide aufeinander warten." Und wenn — wenn ich dir sagte, du solltest nicht auf diese Leidenschaft büren?" ,.D»? Mutttng? Nein, nein, das könntest du gar nicht verlan gen. Du hast gehört, wie sehr ich sie liebe, wie all mein Glück nur sie allein ist, du könntest es nicht fordern. Warum auch?" ,Mar»m? Du hast recht! Net», neinl Es ist ja dein Glück. Aber ihr Vater?" „Das last nur meine Sorge sein. Unsere Liebe ist so stark, datz wir eine Prüfung schon ertragen werden. Nun ober mutzt du mich entschuldigen, Mutting, denn ich Hab« schon zu lange geplau dert. Ich «nutz nach dem Friedhof, wo ich bei einer Sektion dem LanSgerichtsarzt assistieren mutz. Wir können ja mittags darüber weitervlaudcrn." Und als Frau Mari« Fröhlich dann allein im Speisezimmer, in ihrem Lehnstuhl gefesselt, satz, da zog sie die schmal«, dünne Ober lippe zwischen den Zahnreihen ein; und ihre rechte Hand preßte sie vor die Auge», um den Blick zu verhüllen, als wallte sie die Um gebung vergessen, um ihre Gedanke» ganz in ein« Vergangenheit zurückzuschlcken, die mit dem Name» Matthias Rabuser wieder leben dig geworden nxir. Wie viele Jahre tvaren seit jener Zeit verstrichen? Vor nahezu zweiundzwanzig Jahren hatte sich alles ereignet! Sa lange Zeit! Und nun war mit seinem Namen über diese lange Zeit eine Brücke zuriickgcschlagen. Dlatthias Rabuser war sehr reich. Wodurch war er es ge worden? Eben durch jene Tat, die sie in ihrem Gedächtnis aus getilgt gewähnt hatte? Sie konnte das allerdings nicht nachprüfen. Sie wollte es auch nicht, denn sie müßte sonst auch über die Schuld leines anderen urteilen, den sie immer geliebt hatte, auch dann Noch, als er ihr das schwerste Leid zugesügt. Das alles war ja längst vorbei! chcn Büchersammlung, auf das Franz-Hihc-HauS in München-Glad bach mit seinen sozial-politischen Kursen und bat dringend, den Jah resbeitrag nach Möglichkeit am Anfang deS Jahre» abzuliefern, da mit die Zentralkasse den vielseitigen Anforderungen gerecht werden könne. Reicher Beifall lohnte di« überzeugenden Ausführungen de» geschätzten Redners und eine lebhafte Debatte setzt« ein. Herr Erz priester Kielmann erinnerte a» die Worte unseres hochwürdigstcn Herrn Bischofs, die er auf dem Breslauer Katholikentag gesprochen, daß in jeder Gemeiicke der katb. Volksverein erstehen müsse, der alle Stände der Bevölkerung umfasse, und bat die Vertrauensleute um treue Werbearbeit. Herr Kantor Schwarzbach wies auf Grund sei- ner langjährigen Erfahrung darauf hin, daß gerade auf dem Lande die Kluft zwischen den einzelnen Ständen sehr groß sei und for derte zu liebevollem Verstehe», Zusammenleben und Wirken innerhalb der Pfarrfamilie auf. Herr Lehrer Franz Rönsch-Seitendorf schlug vor. Diskussionsabende zu regem Gedankenaustausch und zur Ver tiefung des gebotene» Lesestoffes einzurichtcn. Mit einer heiteren Erzählung, dargeboten von Herrn Kantor Schwarzbach, schloß di« überaus anregend verlaufene Versammlung. 8 Schwarzenberg. Der Einladung des Ortsausschusses der katholischen Vereine Schwarzenbergs zu einem Familienabenü am Totensonntag im Natskellersaale war eine stattliche Zahl von über 250 Personen gefolgt. Das Programm mit seine» Hauptabteilungen Allerseelen, Am ersten Grabe der Menschheit, gruppierten sich um den Vortrag des Ortspfarrers über Stigmati sation sKonnersreuth und die Kirche). Gesangliche Darbie tungen des Psarrcäcilienchores unter persönlicher Leitung des Pfarrers wechselten mit Musik- und Gesangsdarbietungen oer Geschwister Muhra. Die hervorragend gespielte Szene aus der dramatischen Dichtung, Weltenmorgen von Hlatky, zeigte die tiefe Tragik des Opfers der Söhne Adams Kain und Abel. Der Vortrag, der wohl einen großen Teil der Besucher hcrbei- gerufen hatte, brachte interessante Ausführungen zu dem Thema Konnersreuth und die Kirche. Die Darbietungen des Redners erhielten dadurch ihre persönliche Note, daß der Vortragende selbst mit Therese Neumann gesprochen hat und somit in der Lage war, Persönliches und Unmittelbares zu bringen. Dieser Vortrag war nach den letzten mit den Berichten über Könners, reuth verbundenen oft sehr gehässigen und gemeinen Vorwürfen gegen die Kirche wohl eine Notwendigkeit. Das zeigte das grotze Interesse, mit dem alle Anwesenden den Worten des Pfarrers Walter folgten. Das selbstlose Martyrium der Näch stenliebe. wie es Therese Neumann jeden Freitag erleidet, fand in den Schlußworten gerechte Würdigung. So war diese Vcr- anstaltung eine Feierstunde, die allen viel mitgab auf den Lebensweg. H Wetterbericht ber Gresbner Wetterwarte MttcriniqsauSfichten. Allmählich weitere Temperatur» erböhuiiq. Im Flachsand bis zu einige» Wärmegraden. Wech selnd. meist stärker bewölkt und zeitweilig etwas Regen. Mäßige ^Winde aus südlichen bis westlichen Richtungen. Ge birge: Temperatiirzlinabme, van mittleren Laaen ab zumeist noch vorherrschender Frost und zeitweilig Niederschläge als Schnee oder Schneeregen. Wechsesnd, meist stark bewölkt und höhere Erhebungen zeitweise im Nebel. Lebhafte Winde vor wiegend aus westlichen Richtungen. Leipziger Sender Freitag SS. November: 16.65 Uhr: Wetterdienst und Derkehrssunk. 16.26 ttkr: Bekanntgabe des Tagesprogramms. 10.25 Uhr: Was die Zeitung bringt. 11.45 Uhr: Wetterdienst und -Voraussage und Wasserstau^s- meldungen. 12.00 Uhr: Mtttagsmusik auf einer Sprech. und Schallplatten maschine. 12.55 Uhr: Nauener Zeitzeichen. 18.15 Uhr: Presse- und Börsenbericht 15.66—1580 Uhr: Proben aus den Neuerscheinungen auf dem Musikakienmarkt. 16.80— 18.66 Uhr: Nachmittagskonzert des Leipziger Randsunk- orchesters. 18.65—18.86 Uhr: Leseproben aus den Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt. 18.86—18.55 Uhr: Deutsche Welle, Berlin. Englisch sür An fänger. 19.00—1930 Uhr: Vortragsreihe: „Geschichte des Romans und der Novelle". 19.80— 20.00 Uhr: Vortragsreihe „HvaMeistnnqen unserer Sinne und ihre Steigerung durch die Physik". 2000 Uhr: Wettervoraussage und Zeitangabe 20.15 Uhr: Tönende Operngeschichte. 22.06 Uhr: Pressebericht und Sportsunk. 22.15 Uhr: Tanzlehrknrsus. 22.80— 24.60 Uhr: Tanzmusik. Aber dieser Matthias Rabuser hatte eine Tochter, die ihr Sohn liebie. So konnte das Schicksal mit Menschen spielen. Ihr Junge wutzte nichts von jener Vergangenheit; ex war damals ein kaum sechsiähriger Knabe gewesen, der nichts von dem begriffen hatte, was geschehen ivar. Sie hatte ihm auch später nie etwas davon berichtet, um ihn nicht z» erschrecken und z» ängstigen. Und nun hatte sich die Erinnerung an die Vergangenheit aber mals an sic berangewagt. Was sollt« sie seht tun? Sollte sie weiterhin schweigen? Aber wenn sic cS auch tat, »in des Glückes ihres Sohnes willen, würde auch Matthias Rabuser schweigen? Vielleicht! Aber würde er seine Tochter dem Sohne desjenigen geven, de» er vernichtet hatte? Immer noch batte die alte Frau mit ihrer Hand beide Augen verhüllt. Verzeihen Sie, gnädige Frau, darf ich den Tisch abräumen?" Das Mädchen war mit dieser Frage in das Zimmer gekommen. Da blickte Frau Atarie Fröhlich auf. Und nrit einem Blick auf die Ukr sah die alte Frau, daß fast eine Stunde verstrichen war. während sic sür kaum ein paar Minu ten geträumt zu habe» glaubte. 5. Der Sektionssaal des Friedhofes Ist ein großer Raum mit schmalen, aber Holsen Fenstern, die eine grotze Lichtfülle in den ganz in Weiß gehaltenen Saal warfen. Dortselbst ist es ganz still: nichts ist zu hören als das tcise Klirren der blinkenden Instrumente, die der FriedhofSdiencr für die Sektion bereit macht. Auf einem »roßen, weißen Marmortisch in dem halbrunden Ausbau des Saales liegt in ein weißes Tuch gehüllt eine Gestalt. Vier Personen traten nun i» de» Raum. Der Larckgerichtsrat. ein hoher Mann mit rötlichem Spitzbart, ging voran. Ihm folgte der Ermittlungsrichter Ferdinand Kestner, ein« kleine, gedrungene Erscheinung mit einem ständig lächelnden Gesicht; mit ihm kamen die hagere, knochige Gestalt des Kriminalkommissars Kurz und ein Gerichtsschreiber, der auf einem Tischchen sogleich die notwendigen Vorbereitungen sür die Niederschrift des Protokoll» über die Sektion traf. (Fortsetzung folak.l