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an oer ch bi» 1020 >. über solten- rtossel- tsabrik Die besitze» oerson- rt zu- wahr! einer land- »erden, analen n die (Bci- eweis- Der hl» zu knder- - geht darzu- endig- . der endige ernng nz z« sozial» ;1, die ialisti- habe > Ver ladern »macht ^ Abg. it ihr »mais. habe e Fa- >e auf c, wie ersön- r kar- Rede stärke- g des »r ge- Dir il er- I vor- idiger en. n der legen, iischev rstag. Ke- ». daß >e, zu u be« seinen »schen. müsse Matz- 1 g- ände der unge asten daß blem bak- urch> schen izeit. ichen nter. t di« ung« aus de, «her s, im P S. hützt fahrt Ber- esetz- dar- Pro- i der zcnd- en.) mrde euen rigen ainm Lrag- »rend ^ilo- Nummer 272 SSchfische Volkszettung 2S. November 1927 S Ku5 «Irr 2rntrum5psriri Skaalspolttifcher Kursus Dresden Die Ortsgruppe Dresden der Sächsischen Zentrumspartei hält auch in diesem Winter einen staatspolitischen Kursus ab. Die ersten Vorträge des Kursus finden noch vor Weihnachten statt, und zwar: Freitag, den 2. Dezember Schriftleiter Dr. Domschke: Inhalt und Tragweite deS Schul- gcsehcntwurfes. Freitag, den 9. Dezember Pfarrer Dr. Iakubasch: Kritische Bemerkungen zu,» bayrisch«» Konkordat. Beide Borträge finden 20,30 Uhr im Kolpingshause (Studentenheim) statt. „Ein törichtes Flugblatt Stadtschulrat Dr. Hartnackc zu der schiilpolitischr» Hebe des Dresdner Lchrervereins Stadtschulrat Dr. Hartnacke (Dresden) schreibt i» der Neu en Sächsischen Schnlzeitung, den, Organ des Neue» Sächsischen Leh rervereins, zu der neuesten schulpalitischen Hetze des Dresdner Leh- rervereinS: „Ein törichtes Flugblatt. Wenn die Unterschrift rich tig ist (man ist versucht, an eine Mvstisikation zu denken, so dumm ist das Flugblatt), dann scheut sich der Dresdner Letzrervcrcin nicht, die Behauptung auszustellcu, dah die Durchsuchung des NeichSschul- gcsetzsutwnrses eine laufende Stenerbclastung von einer halbe» Milli arde koste» werde. Es wird sogar ausdrücklich erklärt, das; die Zahl nicht ans der Lust gegriffen sei und dos; ihr umfangreiche und ein gehende Berechnungen zugrunde läge». Diese Behauptung ist einfach nicht wahr. Wenn di« Zahl von 500 Millionen laufender Bela stung richtig wäre, so mühte man, da Sachsen ungefähr ein Zwölftel des Umfanges des Schulwesens im Neiche haben dürfte, für Sachsen mit weit über 40 Millionen Reichsmark laufender Kosten jährlich rech nen. Das untre, rund gerechnet, ein Mehraufwand in der Höh« von zwei Dritteln der Summe, die die Besoldung der Volksschullehrer in S>n!ye» überhaupt erfordert, ES liegt also ans der Hand, das; die halbe Milliarde blanker Unsinn ist »nd nur dazu dient, pulitisckn Hetze zn treiben. Es folgt dann eine Berechnung des Inhaltes, das; die „Kon- fessionalisiernng" des Volksschulwesens in Dresden — soll heißen das Vorhandensein de, katholischen Volksschule» -- über 400 000 Mark Mehrkosten verursachen. Non „Kousessioualisieriiug" des Dresd ner VolkSschulwesens kann man doch Mobs nicht reden. Die katho lischen Schulen bestände» vor der Verfassung. Sie sind bestehen ge blieben, weil sie auf Grund von Recht und Gesetz geschaffen waren «nd Artikel i?l der Reichövcrfassnng das weiter bestehe» ließ, was «ns gesetzlicher Mri'.ndlaae gewachsen, tatsächlich bestand. Es ist richtig, bah, wenn die katholische» Kinder in der angegebenen Weise ans alle Dresdner Schulen »erteilt würde», eine Summe erspart werde» könn te, die sich um ZOO 000 Mark bewege» wag. Was man für diese Sum me alles leisten könne, wird verführerisch aiisgcmatt. Was würde der Lebrervccein aber dazu sage», wen» um» die Berechnung folge richtig in dem Sinne weiicrsührte, das; man forderte, Volksschu len Dresdens möchte», zunächst einmal »mRestens so besetzt werbe», wie die entsprechenden Klassenslufen der höheren Schulen? Es würde im Handumdrehen ein gutes und rundes Milliönchen allein in Dresden zn ersparen sein, und es wäre ein Leichtes, den Gedanken fortznspinnen. was man mit dem schöne» Gelde alles machen könnte. Es ist erstaunlich, bis zu welchen, Mas; von Torheit sch » lpoliti- sche Verra » nth «it führen kann. Die von; Lehrervercin ausge stellte Berechnung besagt nicht mehr und nicht weniger, als dah es gleichgültig sei, ob ein paar Kinder meür in den Klassen sitzen. Mit einem Male ist daö laute Rufe» nach Klaffenverkleinernng, die Beto nung des Wertes individueller unterrichtlicher Betreuung gegenstands los, und schmunzelnd werden diejenige», denen die, vom pädagogisch,, Standpunkte gesehen, erfrenlich geringe» Klasse,ibesebungen sächsischer und insbesondere Dresdner Volksschulen ans finanziellen Gründen ei» Stein deS Anstoßes sind, darauf Hinweisen können, welch treffliche Wege zur Verkürzung der „»»erträglichen Bolksschnllasten" der Dresd ner Lehrervercin weist." -> Don kompetenter Seite werden also hi^ den Phrasen des Dresdner LehrervereinS die gleichen Godai knigünge gegenüber- gestellt, die wir an dieser Stelle (tu Nummer 268) dargelegt lmben. oo»e bessere Abfertigung konnte der Dresd ner Lehrerverein nicht -.'-alten. Wir wagen freilich nicht, uns der Hoffnung binzugeben, daß der Vorstand dieses Vereins nunmehr seine schnlpolitische Betätigung auf ei» angemessenes Mas; beschränken wird. Er wird vielmehr diese Abfuhr nur als einen Anreiz betrachten seine schon recht ansehnliche Sammlung von Blamage» »och mehr zu bereichern. vr««Ien un«1 Umgebung Wie erwerbe ich ein Eigenheim? Die Arbeit der „Gemeinschaft der Freunde". Dresden, 24. Noneniber. Die Eigenheim-Bewegung hat in de» letzten Jahren, be sonders seit Ueberwindung der Inflation in Deutschland einen bedeutsamen Aufschwung erlebt. Der erste und älteste Ber- bond, der sich die Finanzierung von Eigenheimen durch ein besonderes Zwecksparsystem zur Aufgabe gesetzt hat. die be kannte ,.G e m e, n s cha f t d e r Frenn de", die in Wüstenrot. Württemberg" ihren Sitz hat, die aber auch in Sachsen bereits eine ansehnliche Zahl von Bausparen; als Mitglieder gewon nen hat In einer großen Bersammlnng im Austcllnngspalast, am vergangenen Sonnabend legte der Leiter, der Geschäftsstelle Sachsen, Sladtrat Klubesche idt in vortrefflicher Weise oie Aufgaben und die Bedeutung der Eigenheimbewegung der Ge meinschaft der Freunde dar. Er ging aus von den erschüttern den Zahlen der Wohnungsnot, .zeigte an .Hand der Zahlen sür offensichtlichen Lnxuskonsum welche Summen tatsächlich noch gespart werden könnten und nannte dann beachtliche Zahlen, die die bisherigen Erfolge der Bauspargemeinschaft der Freunde kennzeichneten. Daraus ging hervor, daß die Gemeinscliaft gerade im Jahre 1027 außergewöhnliche Fortschritte gemacht hat. Visier l>at sie in den 2'F Jahren ihres Bestehens 1923 Häuser mit 31,0 Millionen Mark finanziert: davon entfallen allein auf das Jahr 1927 mehr als 1100 Häuser mit einem Ge- MV! sür vle „MW MWÜM"! Bald nach dem Ende des Weltkrieges konnte der deutsch« Kaufmann es wagen, nach Südamerika zu gehen, um dort ein neues Glück und Wohlergehen, das ihm die Heimat nicht geben konnte, zu suchen. Da der deutsche Handel in den Kriegs jahren brachgelegt worden war, und da die jungen Deutschen in Erfüllung ihrer Pflicht ihre Anstellungen verlassen hatten, um sich an der Front zn melden, so gab es viele Vakanzen, und es fiel einem tüchtigen Manne nicht schwer, sofort nach seiner Ankunft auf dem fremden Boden eine lohnende, seinen Fähig keiten entsprechende Arbeit zu finden. Das hat sich jetzt im Laufe der Jahre ganz geändert, die Lücken sind ausgrfüllt und die Anstellungsaussichten sind gering, zumal wenn der Einwanderer nicht die notwendigen Sprachkenntnisse be sitzt, d. h. wenn er nicht in den spanischen Ländern spanisch u,U> in Brasilien portugiesisch spricht. Kenntnisse der englischen oder der französischen Sprache sind gewiß für den Arbeitsuchenden nützlich, aber die erste Grundbedingung bleibt immer die Be herrschung der Landessprache. Auch der Landwirt darf sich nicht allzu große Illusionen machen. Er soll nicht, nur auf die Kraft seiner Arme bauend, nach Argentinien, Paraguay, Chile oder Brasilien gehen, um dort im freien Urwald eine Strecke fruchtbaren Landes zn roden und sich eine Farm zu gründen. Sollte seine Gesundheit auch wirklich dem Klima standhalten, so gehört doch ein guter Batzen Geld dazu, warten zu können, bis das Lnd urbar gemacht worden ist und einen Ertrag liefert. Die Verkehrs- und Wohnungsverhältmsse find meistens sehr schlecht, der Ansiedler muß nicht nur jedem Luxus, sondern oft auch den allerprimitivsten Kulturbedürfnissen zu entsagen lernen, ehe er Aussicht hat, es zu etwas zu bringen. Da in den meisten siidnmerikaiiischen Staaten kein Arbeiterschutz besteht, und da auch der europäifihe Arbeiter gar nicht in der Lage ist, mit den; eingeborenen Peon, der gänzlich bedürfnislos ist, zu konkurrieren, so hat denn auch der Arbeiter gar kein« Aussichten aus Erfolg, es sei denn, daß er in seinem Gebiet ein Spe zialist ist oder daß er ein Handwerk gelernt hat, das ihm in Südamerika bald zu einem guten Fortkommen verhelfen kann. In; allgemeinen wird der Einwanderer, der sein Leben erfolgreich zu gestalten »erstand, bald erkennen, daß er in feinem alten Vaterlande, wenn er dort dieselbe Energie und Arbeits lust wie in der Fremde bewiesen hätte, zum mindesten nicht schlechter als in Südamerika gelebt haben würde. Allerdings gibt es in Europa nicht di« Ellbogenfreiheit und die unberechen bare» Möglichkeiten, di« sich dein Einwanderer in jener fernen Welt bteteir. Und wenn er auch iveder Glück noch Stern ge habt hat, so hat sich doch sein Blick gewettet, sein Charakter hat sich gestählt und sein inneres Leben hat sich bereichert. In fast allen Staaten Südamerikas ist der Deutsche ein besonders begehrter Einwanderer, und im Gegensatz zu Nordamerika gibt es auch kerne Einwande-rungs- heinmnisse, aber . . . und das ist die sehr beachtliche Gegenseite, es gibt auch keinen genügenden Linroandere-schütz vor Aus beutung und vor tausend Plagen, die sich ihm sofort enlgegen- stellen werden. In Argentinien z. V., wohin sich dank der kluna- tisch günstigen Verhältnisse ein Haupistrom der deutschen An». Wanderung richtet, wird dom Einwanderer nur für drei Tage Unterkunft »nd Tlerpflegung in den großen Einwanderer baracken gervährt, von wo aus er dann eine Freifahrt nach der von ihm gewählten oder ihm angegebenen Arbeitsstelle er halten kann. Wie es ihm weiter ergehen wird, darum kümmert sich »ienmick, er ist ganz auf sich allein ange wiesen. Ost gelarrgt er rn abgelegene, fieberverfrnchta Gegenden, wie es deren in Tukman noch viele gibt, er besimdet sich in einem Paradies von Giftschlangen und allerlei Ungeziefer in dar Lage eines besseren Sklaven, ohne daß er die Möglichkeit hätte, sich gegen sein Schicksal auf-ulehnen. Begibt er sich aber in di« dichter bevölkerten Gegenden öder g-rr tu die Hauptstadt Buenos Aires zuriick, so hat or gar keine Aussicht. Unterkommen oder Arbeit zu finden. Die deutschen Konsulate sind von Tausenden von Landsleuten umlagert, di« Schiffbruch erlitten haben und die um Untorstützuny und nm NiickbefSrdormig in die Helmat bitten. Wer sich nun in einer der vielen beveii» bestehenden und >um Teil blühenden deutschen Kolonien niederlassen will, i>ie MsniMek der muß, rem fortzukömmen, Geld haben. Man kann als Mindestkapital für ein« kleine Familie 2 0 000 Mark nennen, und auch selbst bei diesen; Besitz wird der Einwanderer eine schwere Lehrzeit durchzumachen habe;;. — Viele Kolo nisten wählen Paraguay als ihr Ziel. Trotz des zu drei vierteln tropischem Klimas ist es dem Europäer möglich, dort eine nicht allzu anstrengende physische Arbeit zu verrichten. Der voden ist sehr fruchtbar. Tabak, Mais. Zuckerrohr und allerlei tropische Produkte gedeihen vortrefflich, es gibt ganze Orangen- und Apfelsinenwälder. Den Haupt re ich tum aber bildet die Yerba-Mate, der Paraguaytoe, der hauptsächlich in dem Wäldern AordParaguays gedeiht, der aber auch mit Erfolg in einigen Kolonien, wie z. V. in der Kolonie Nueva-Germania, die 1886 von Professor Förster gegründet wurde, gepflanzt worden ist, und der den deutschen Ansiedlern dort ein auskömmliches Leben garantiert. Aber die Preise für Land sind in diesen ilten Kolonien, wie auch in San-Bernardino in der Nähe der Hauptstadt Asuncion, recht hoch, so daß der Emigrant schon über beträchtliche Summen verfügen muh, wenn or sich dort infiedeln will. In den neugsgriindeten Kolonien ist da« Leben voller Arbeit und Entbehrungen und der Erfolg bleibt immer zweifelhaft. Aehnlich wie in Argentinien und in Paraguay liegen die Verhältnisse in Chile und in S ü d br a i i li e n. Th-ite hat traditionell zu Deutschland herzliche Beziehungen gepflogen, da» ihilenische Militär ist von deutschen Offzieren ausgebildet wor be,;, und viel« chilenische Staatsmänner haben an deutschen Universitäten ihre Bildung vervollkommnet. Aber das politi sche Wohlwollen allein und di« Sympathie de» Volke» für dt« Deutschen dürfen die Einwanderer nicht zn leichtsinnige« Hoff nungen verführen. Das Fortkommen ist auch in Chile mit Ent täuschungen und schwerer Arbeit verbunden. Zumal, wer in der Hölle der chilenischen reichen Salpeterselder schnell« Reich tum such« will, wird mit Widerwärtigkeiten zn kämpfen haben» vom denen man ftch i« Europa kein« Borste lkrng mach« kam». Die rein tropische« Länder Süd. und Mttkelamerkkas kom men für ein« größer« deutsch« Einwanderung nicht in Betracht. Das Klima verbietet dem Europäer jegliche körperlich« Anstrrn- guiH «nd fordert -um Schutze vor Fiebern hygienisch« Maß nahmen, di« kostspielig sind. Kauslrut« und gelernte Arbeiter, auch Handwerker, aber alle nur mit einem im voraus abge schlossenen gute» Arbeitsvertrag in der Tasche, werden auch in jenen Ländern rin Fortkommen find« und vielleicht auch zu Wohlleben gelangen, aber ein Massenziel der deutschen Aus wanderung werden die amerikanisch« Tropen niemals wer den. In Brasilien, in Mittelamcrika, in Euba usw. macht der Neger, namentlich auch der in Amerika gebildete, dem europäischen Einwanderer Konkurrenz. So beträgt z. B. laut der letzten Statistik die Einwanderui^ der Neger von den An tillen nach Havana jährlich ca. 40 000 Mann. Dort bleibt nur noch Platz für den großen deutschen Geschäftsmann, der Kapi talien nmsetzen und beträchtliche Gewinne erzielen will, aber nicht für den glück» und heimachlchenden Einwanderer. Wer de« Mut hat, sich in dem herrlichen und unerschöpflich reichen Südamerika eine neue Heimat gründen zn wollen, der mag es wagen. Aber es ist nicht nur Leichtsinn, sonder» Torheit, wer diesen Schritt ohne genügende Vor der eil« ng und mit unerfüllbaren Illusionen unternimmt. Es gibt offizielle deutsch« Beratungsstellen, es gibt Kenner der dortigen Verhältnisse, an die man sich im voraus wenden mutz. Man mißtraue romantische« Abenteurerromanen aus dem glühenden Unvald «nd von den Goldschätzen der Inkas, d-e selbst, wenn sie wahr« Naturschilderungen bringen und subjek tiv Erlebtes berichten, dennoch dem Auswanderer ein unzu treffendes Bild der wirklichen Verhältnisse, die ihn errvarten, geben. Cs ist eine ernste Entscheidung, den Staub des Vater landes von seinen Füßen zu schütteln, um in die weite Ferne, ans der es oft keine RücSchr mehr gibt, zu ziehen. Wie viel« quält dort drüben-nicht bitterer Heimweh! Der Ausrvanderer muß kämpfen und ringen, und aus mehr Entbehrungen, als er sie zu Hause gewohnt war, gefaßt machen, nur dann wird er mit einem schönen Erfolg« rechnen können. samtiverte von über 20 Millionen Mark. In Sachsen sind durch die Gemeinschaft bisher 30 Eigenheime finanziert worden. Non besonderer Bedeutung sei die Sckzasstmg von 114 Eigenheimen, für kinderreiche Familien, die durch Wohlsahrtseinrichtungen und Stiftungen ermöglicht worden ist. Wie arbeitet jedoch die Gemeinscliaft der Freunde? Diese Frage wird die Oeffentlichkeit an; stärksten interessiert haben. Der Hergang ist kurz folgender: Der Bausimrer verpflichtet sich, jährlich mindestens 2,3 oder 5 Proz. der Bausumme zu sinnen. Hat er 300 Mark gespart, so wird das Guthaben mit 2 Prozent verzinst. Für die Verpflichtung zum Sparei; erhält der Sparer die Zusage eines unkündbaren Baudariehens. Die Mindest- sparzeit betagt ein Jahr. Soimld das Sparguthaben 16^ Pro zent der Ba u s pa r s u m m e erreicht l>at, erfolgt die Einord nung in die entsprechende Zuteilungsgruppe. Die Zuteilung selbst erfolgt nach einer gesetzlich festgelegten Schlüsselzahl. Frühestens nach 8, spätestens nach 21 Jahren trete also di« Möglichkeit zu bauen ein. Die Bausumme — soioeit noch nicht gespart — werde zn 4 Prozent verzmst und getilgt. Gebaut würden Ein oder Zweifamilienheime. Wohnhäuser mit Werkstatt oder mit Räume» für landwirlsckzaftliche oder geschäftliche Zweck«. Nach Genehmigung des Bauplanes usw. sei der Bausparer uneinge schränkter Bauherr und weiterhin freier Eigentümer. Daraus geht also hervor, daß es sich hier um ein gemein nütziges Unternehmen handelt. Die Aussprache, die sich an schloß. stellte noch manche Einzelfrage klar. Das württem- bergische Ministerium hat in; Einvernehmen mit der Reichs- bonk und dem Reichswirtschaftsministerium der Gemeinschaft das Depot- und Depositenrecht verliehen. Mag auch, gemessen an der Gcsamtspartäligkeit des ganzen Volkes die Summe der bisher ansgebrachten 31 Millionen gering erscheinen. Man muß anerkennen, daß die bisherigen Leistungen noch größeres für die Zukunft erwarten lassen. Der Wert der Gemeinschaft liegt sa vor allem darin, daß sie durch Anregung der Spar tätigkeit den Angehörigen des Mittelstandes die Möglichkeit gtbt, sich ein Eigenheim zu erwerben. Dies« Ausgaben sind einen hohen Einsatz wert. Die Aussperrung in der Jigarrenlnduslrte Vom Zentrolvcrband der christlichen Tabakarbeiter Deutschlands wird uns geschrieben: Die gegenwärtige Aussperrung in der Zigarrnrindnstrie dürste in ihrer Ursache in der Geschichte der ArbeitSkämpfe in Deutschland wohl einzig dastehen. Man lmlte sich vor Augen, daß in Leipzig wegen Lohndifscrenzen rund 100 Arbei- ter in den Streik geircten sind. Der Deutsche Tabakarbeilerverbcnch, dessen Mitglieder an dem Streik beteiligt waren, lehnte den Streik als tarifwidrtg ab, bemühte sich tm übrigen n,n die Beilegung des selben und verweigerte den Streikenden jede Unterstützung. Seitens des Zcntralverbandes christlicher Tabakarbeitcr Deutschlands waren Mitglieder an den; Streik nicht beteiligt. Trotz des tarisrechttich elnwmidfrelen Verhaltens de? Deutschen Tabakarbeitervcrbandes redet man arbeitgeberseitig vom Tarifbruch, und die Bezirksgrnppe Sachsen des Reichsverbandcs deutscher Zigarrcnhcrstcllcr (Arbeit geberverband) beschließt die Anssperrung aller in der sächsischen Zi- qarrenindnsirie beschäftigten Arbeiter. Damit nicht genug, beschließt der Reichsverband deutscher Zigarrenberstcller di« Gesamtaus- sperrnng aller in der deutsche» Zigarrenindnstrie beschäftigten Ar beiter und führt sie auch durch, obschon in einer ganzen Reihe Be zirken überhaupt keine Streiks bzm. Lohnbewegungen schweben. So leichtfertig ist wohl selten eine Aussperrung berausbeschwaren wie in diesen; Falle. Das Groteske an de»; Vorgehen des NeichSvcrban-