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ke bei denr )nis ein- ängene» idernisse m einer! bekannt !ringst«n > Iustiz- auern. c nächste, ang mit, Indier^ , bei der der ent- >ruch zu, heit des kommu- !r Dr.. »ßgeben-, isterium immung waren, me de» egen 38 hin, daß gestellt > diesen terischen emokra. sstrase eichs. chtsons- fe ein- Statistik len und ! Todes- l (Soz.) :in«r so end sei. küsse er > außer, »spräche hafsung en. Alt ai m e n. r einen >g Uber msschuß len, di« i. Das rz nach sp.) die eratung orlage» ismäßlg lenschen tspslcge itzgicn«- llgcmei- lch viet- lich zei. »Mag mber. wn der ir ISIS »ebrauch aiachten chtossni, storspicl Richard de nicht -sst- r durch i Kom- >n-d sich m« n° migung unsrer nge der gesahr- ich im rischem isert en von F-Dur). nhercin zweiten verden. siusizie- «setzten es mit n Aus- r Stei- d einer s neue rmusik- tünstler -lst- rkckast- Pada- llompo- Aus- Janda. onners- Itssaale Patro- Deulschlan-s Berufsgliederung Dresden, 1. Dezecnber. Einen sehr instruktiven Vortrag hielt am Dienstag iin Prakti- kum des Verbandes siir Ingendhilsc der Leiter der Abteilung Berufs beratung im Arbeitsnachweis Dresden, Tr. Handrick. Er sprach über die berufliche Gliederung Deutschlands und Sachsens und ji'chr- le etwa folgendes a-us: I» dem Zeitraum der schien 20 Fahre bat das deutsche Volk vor allem im Znsannue»!)ange mit dem Wclitrieg n»v feinen un mittelbaren und mittelbaren Folgen eine uugchcurc wirtschaft liche Entwicklung und Umgestaltung durchgcinacht. Die grund legenden Folgen dieser Entwicklung und die Richtung der wahr- scheinlichcu Weilercnlwicktuiig sind in der Erhebung vom Jahre 1825 znni Ausdruck gekommen — Danach ist über die Halste. 51.3 Prozent, der gesamten Bevölkerung Deutschlands wirtschaftlich tätig. In S a ch s c n is! diese Zahl sogar über 2 Prozent höher. Po» den Männern sichen 20)- Millionen n»d von de» Franc» 11,5 Milli onen im Erwerbsleben, Auch hier weist Sachse» Meder böbere Zah len ans. Non der Gesamtheit der crweiblich tätige» Bevölkerung stehen in Sachsen 70,6 Prozent Männer nud 36,7 Prozent Frauen im Erwerbsleben. In der La » dwirlschafl sind heule S,6 Millionen Menschen erwerbstätig. Das ist zwar eine zahlenmäßige Zuuahmc um reichlich l Million Erwerbstätiger, in Beziehung gesetzt zur Gesamtzahl der Erwerbstätigen des Reiches bientet cs aber doch einen Rückgang von 31 aus 30 Prozent. — Durch die Vervollkommnung der Mecha nisierung, besonders die Vermehrung der Anlricbsmaschincn ist in Industrie uud Handwerk nicht die Steigerung an Erwerbstätigen cingetrctcn, die man bei oberflächlicher Betrachtung erwartet hätte. Dagegen ist die Zunahme der Erwerbstätigen in Han del und Verkehr sehr groß. Die Zahl der neuen kleineren, selbständigen aber kapitalarmen Unternelmmngen l«l vor allem die Frau zur Mitarbeit in den Handelsberufen herangezogen. — Die Zahl der Angestellten und Beamten beträgt insgesamt 5,2 Millionen, twvon sind reichlich 27 Prozent weiblich. Die Zahl der weiblichen Angestellte» lcht sieb seit der letzten Erhebung mehral 8 verdrei facht. llebcrhaupt hat sich die Menge der Angestellten stark ver niet,rl Man kann geradezu von einer soziale» llmscbichtnng nach der Seite eines neuen Mittelstandes au Angestellte» spreche». — Demgegenüber lmt die Arbeiterschaft eine bei weitem langsamer« Entwicklung erfahren. Insgesamt zählt die Er hebung rund 15 M i l l i o n e n A r b e l t er. säst 11 Millionen wänn- liche und 3)4 Millionen weibliche. Von diesen Arbeitern sind in Industrie und Handwerk allein über zwei Drittel tätig. Wenn die Zunahme iw Vergleich zu den Angestellten rund 20 Prozent beträgt, so zeigen sich auch hier die Folgen der modernen Herstellungsver fahren und des Eindrängens der Maschinen. Ein besonderes für die Berufsberatung bedeutsames Er gebnis ist folgendes: Man fand, daß ln der Schuhmacherei. Im Gastirürtsgeiverbe, im Papiergemerbe, beim Dachdecker, Flei scher, Bäcker, Maurer, Glaser, Zimmermanu 99—80 Prozent der betreffenden Berussangehörigen in den belr. Berussgcbi«» len tätig sind. Dagegen findet man bei den Schlosser» nur 12!4 Prozent in der Schlosserei, 73 Prozent in anderen Beruss« zweigen der Metallindustrie und 13.8 Prozent in ganz andern Gebieten, wie der Papiererzengung, der Gasgewinnung, der Wollindustrie uss. Der Schlosserberuf gehört also .zu einem Gruudberuse, non dem aus mannigfache Beschäftigung auch aus andern Gebieten, aber doch als Schlosser gesunde» werden kann. — Die Gesamtzahl der Lehrlinge kan» nngesähr mit einer Million angesetz! u>«rde». Bei Zjährlger Lehrzeit kommen dann HOO ttOO aus ein Lehrjahr, das ist die Hülste der in Normal zeiten zur Entiassung kommenden KnaiwDa aber von 1829 bis 1931 diese Zahl der Schuienttasscnen bis aus 310 000 heruntersinken wird — eine Folge des Geburtenrückganges in der Kriegs- und Nachkriegszeit — muß von 1920 an ein Mangel an Lehrlingen eintreten. Im allgemeinen kommt aus 4—5! Fachcnlieiter in Industrie uud Handwerk ei» Lehrling. Und, eine Reihe von Berufen entsprechen auch diesem Normalsatz«, z. B. Klempner. Schneider, Glaser, Tapezierer. In anderen Berufen dagegen, wie bei den Schlossern. Konditorei:. Stell machern, Mechanikern, kommen auf 100 Facharbeiter 30 Lehr linge. So eröffnen sich, je iveiter die Ergebnisse der großen Erhebungen von litSk, veröffentlicht werden, immer werlvotlcre Ausblicke aus die soziale und berufliche Gliederung und Schick)-, tung unseres Volkes, Ausblicke, die es nun gilt, zum Wähle des Wirtschaftslebens und der erwerbstätigen Bevölkerung fegen«! bringend zu deuten. Rechtsanwalt Dr. Hille, der Vorsitzende des Earilas- rwrbandes, gab „Praktische Gesichtspunkte über die Annahme an Kindessiatt". Er behandelte aus Grund der Bestimmungen des Familienrcchts im BGB. die gesetzlichen Grundlagen für eine Adoption und wies mit Nachdruck daraus hin, daß viel Takt und pädagogisck>es Verständnis von einer Beratungs- und Bermittlungsstelle sur Annahme an Kindesstatt verlangt iverden müsse. Denn diese hat die Verantwortung dafür, daß ein zu fremden' Eltern kommendes Kind auch gesunde, ihm gedeih liche Verhältnisse vorsindet, während die annehmcndc» Ellern die Gewähr hoben müssen, nicht ein erblich schwer belastetes Kind zu erl-allen. Es kann und darf nicht Aufgabe der Wohl fahrtspflege sein, dem Augenblicksbegehren einzelner Eltern das Wohl eines Kindes zu opfern. Mit nüchternem Verstände muß die Wohlfahrtspflege dort beratend arbeiten, wo aus der anderen Seite gerade das Gefühl dle Leitung übernommen hat und durch unbedachte Hilfe Gefahren für die Zukunft des Kindes und für die Eltern selbst drohen. Beide Vorträge wurden mit lebhaftem Beifall ausgenom men. — Das nächste „Praktikum" findet Dienstag, den 6. De zember 1927. nachmittags 5 Uhr im alten Stadtverordnetensaal, Landhausstraße 7, 2., statt. Es werden sprechen: Herr Ministe rialrat Dr. Maier tSlriwils- und Wohlsahrlsministerium) über „Wirtschaft und Wohlsahr!" und Herr Stadtrschtsrat Dr. Ley- s c r (Wohnungsamt) über „Wohnungsnot und Wohlfahrts pflege". Die Einweisung -es Bürgermeisters Dr. Bührer Dresden, 1. Dezember. Vor versammeltem Pake und In Gegeinnart einer Abordnung d«r Stadtverordneten nulcr Führung vcr Vorsteher Dölitzsch und Holst wurde heute mittag im Sltzungssaalc beS Gcsamtrales der neue zweite Bürgermeister der Stadt Dresden Dr. Eduard Bührer durch Oberbürgermeister Dr. Blübcr in sei» Amt Angewiesen und eidlich verpflichtet, zugleich auch als 1. Stellvertreter des Oberbür germeisters. In seiner Begrüßung kennzeichne!« Oberbürgermeister Dr. Blühcr die Ausgabe», die Dr. Bührer in der sächsischen Kom- »mnatverwaltung wie auch angesichts der jetzige» Finanzlage der Städte bei Leitung des ihm zugedachtcn städtischen Finanzawtes er warten und sprach die Hoffnung aus ein gedeihliches Zusammenarbei ten aus. Danach begrüßte Stadtvcrordnctcuvorsteher Dölitzsch de» neuen Bürgermeister im Namen der Sladlvcrocvnctc», indem er de» Er mattungen Ausdruck gab. die das Sladtvcroronelen-Kollegiuw in seiner Geiamlbcit an seine künftige Amtsführung knüpfe. Auch er betonte die Hoffnung ans ein ersprießliches Zus-rnnucnivirien. Bür germeister Dr. Bührer sprach für die Begrüßungen seinen Dank aus und bat mit der Versicherung, sein Bestes im Dienste des Gemein wesens tun zu wollen seiner Amtsführung mit Vertrauen nud abue Voreiugcnoiiiuicuheil entgegcuzuschcn. Keine Preistreiberei anMtzlich -er Defol-ungsregelung Dresden, 1. Dezember. Das Sächsisck-e Wirtschaftsministerinm hat der Sächsischen Ei»zell)andels-Gemrinschast auf deren Anregung und Anfrage hin folgendes Schreiben zugehcn lassen. „Aus das Schreiben vom 5. Oktober wird folgendes mit- gcteitt: Die Annahme des Bundes Sächsischer Staatsbeamten, daß vor der Bcsoldungsrcgelung eine „Preistreiberei" eingesetzt habe, wird schon durch den vom Sächsischen Statistischen Lan- desamt errechnet«» L e b e n s ha l t u n g s i » d e x widerlegt; dieser betrügt siir Juli 151,8, für August 148,1, für September 148,3, und für den ersten Oktobcrtcrmin ohne die lOprozentige Mieterhöhung 117,9 (mit dieser 119,9). Weiter erscheint dein Wir!sck)aftsministerium bei dem lebhaften Konkurrenzkampf, der gerade im Einzelhandel mit Gegenständen des täglichen V: varss herrscht, kaum wahrscheinlich, daß die gegenwärtige Einzelha,'.- delsspanne ausreicht. Erhöhungen der Großhandelspreise „auf- zufangen". Diese Preise iverden allerdings bei der Erhöhung der Preise für einige «»ständische Rohstoffe und bei den im Lause des Jahres eingetretcnc» Lohnerhöhungen für manche Waren wohl »ich! unverändert bleiben können. Das Wirtschasts- ministerium hat deswegen durch seine Verordnung vom 29. No vember den beteiligten Gewerbekreisen empfohlen, insoweit selbst die Oessentlichkcit hinreichend anszuklärcii. Wirlichasis- ininisterium, Abteilung für Handel und Gewerbe gez. Dr. Kllen". Die Sächsisch« Einzelhandels-Gemeinschaft begrüßt das Schreiben des Wirtschastsministeriums deshalb, weil die in ihm enthaltene sachliche und überzeugende Ausklärung zweifellos ge eignet erscheint, Mißverständnis lind Mißstimmungen zwischen verschiedenen Schichten unserer Bevölkerung auszugleichen und zu beseitigen. : Der Ministerpräsident des Freistaates Anhalt, Deist, bat gestern dem Ministerpräsidenten Heidt einen Besuch abgcsiattct. : Bcrufökiindliche Vorträge skr Abiturienten. Die Vortrags reihe. die der Dresdner Arbeitsnachweis. Abteilung Bcniisbcratung für Schüler höherer Lehranstalten, gemeinsam mit dem Stichs. Aka demische» Anskunftsaint in Leipzig auch in diesem Jahr« veran staltet, wich Damicrs'og, den 8 Dezember, nachm. 5,30 Uhr, pünktlich Im Fcstsaal der Dreikönigsickwlc, Arnstnstraßc 17, fortgesetzt und zu gleich beendet. Namhafte Fachvertreter werden über den Berns des Daninacnleurs und des Architekten, und über den Benif des Fa- brikingenicurs sprechen. Der Leiter des Sachs. Akademischen Ans- knnstsamtes in Leipzig wird an der Hand lehrreicher Lichtbilder be sonders die wirtschaftliche und soziologische Seite dieser Berufe be handeln. — Abiturienten und Abiturientinnen und deren Ettern, poneNsiiMizM rZsdksocliL Löekgegskihtsnde Lnlisuiei' ^ ^otisr>r>stf'ül)s - kcike /ckorit-rstvo^L ^ Schüler und Schülerinnen anderer Klassen und deren Angehörige, sowie alle, die an der in der heutige» Zeit so bedeutsamen und folge- schweren Frage der Berufswahl Anteil nehmen, werde» hierdurch zum Besuche cingeladc». Der Eintritt ist unentgeltlich. : Das Bankgewerbe lehnt Erhöhung der Weihnachtsbeihil- sen ab. Die unlängst vom Deutsckzen Bankbeamtenverein beim Reichsverband der Vankleitung geforderte Erhöhung der sur Dezember sättigen Sonderzahlung ist von diesem abgelehnt worden. Wie uns mitgeteilt wird, werde» aber die eingeleitetcn Bemühungen durch den Deutschen Bankbeamtenverein fort gesetzt. : Zum G«bietsaustattsch Sachsen-Thüringen. Wie wir zu den Blültermetduiigen über den Gebietsaustausch zwischen Dachsen und Thüringen von unterrichteter Seite hören, hat die sächsische Regierung dem Abkommen zivar zugcstimmt. Doch steht bisher noch die Genehmigung des Staatsvertrages durch dte thüringisch« Regierung aus. Var der beiderseitigen Unter zeichnung des Staatsvertrages ist ein« amtliche Mitteilung hierüber nicht zu erwarten. : Tödlich überfahren. Ein Insasse des hiesigen Alters heim lBürgerhospital), der 1853 geborene frühere Dekorations maler Robert Geyer, der erst vor etwa Monatsfrist dorlselbst ausgenommen war. wurde vor dem Hospital beim Uebcrschreiten der Straße von einem aus Pillnitz Kommenden Straßcnbahnzug erfaßt und tödlich überfahren. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt. Die Leiche wurde beschlagnahmt. : Großer .Kellerbrand am Ältmarkt. Aus den Kelter räumen in dem Geschästshause der Firma Gebrüder Eber- stein stiegen am Dienstag abend nach 8 Uhr dicke Ranch- ivotken und Flammen aus. Groß« Mengen von Packinalerial, Holzwolle und ander« leicht brennbare Gegenstände, welche die Keilcrräume ansütlten, waren in Brand geraten. Die bald ein- getrokfene Feuerwehr konnte selbst mil Rauchmasken und Rauchschutzapparale» nur sehr schwer gegen den Brandherd vorgelic» und gelang ihr endlich in der ersten Morgenstunde das Feuer zu unterdrücken. Ein Feuerwehrmann mußte wegen Rauchrcergistung in ärztliche Behandlung genommen werden. Die Entstehungsursachc des Brandes steht noch nicht sest. d. Schweres Autounglück. Alis der Straße von Thyssa nach Königswald fuhr ein schwerer Lastkraftwagen, dessen Bremskett« gerissen ivar, gegen zwei Tetegraphenstangen und stürzte in den Straßengraben. Der Wagenführer Franz Schneider, der sich durch Abspringen retten wollte, fand dabei den Tod. Sein Begleiter erlitt schwere Verletzungen. Prinzeßtheater. In dieser Woche laust hier ei» sehr phan tastischer Film „Rom per, der Tier men sch". Die Hand lung entstammt dem gleichnamigen Drama von Max Mohr. Ramver landet auf einem mißglückten Polslug im Eise Grön lands. Sein einziger Begleiter stirbt und sich ietbst überlasten wird Ramper in sünfzehnjähriger Einsamkeit zum Tiere. Po larfischer bringen den sonderbaren Tiermensch in di« Heimat. Hier wird er aus Jahrmärkte» gezeigt, bis ein berühmter Psy chiater aus ihn aufmerksam wird, ihn mit Hilfe geheimnisvotter Strahlen wieder zum Menschen macht. Während bei de» Gron- landszenen die Kulisse nicht ganz verheimlicht werden Kanu, sind die Szenen sehr wirksam gestaltet, da Ramper in die Böelt Schatten der Dergangenhett Kriminalroman von M, B, Hohe »Hosen. ,. Nachdruck verboten, s13. Fortsetzung,) Langsam Ivar Anne Rabuscr zu der Türe hinausgegangen; ihre Hand griff nach der Türklinke. Zögernd blieb sic nochmals stehen, und in ihrer Stimme klang ein verhaltenes Zittern: „Vater! Es kann dein letztes Wort nicht sein!" „Mein letztes!" Da ging sie müde und gebrochen, als schleppte sie eine schwere Last mit sich, zur Türe hinaus. In ihrem Zimmer aber warf sich Anne aus ihr Bett und grub stöhnend ihr Gesicht In die Kiffen. Die Hände Matthias Rabusers, der jetzt tvicder allein ii» Speisezimmer stand, ballten sich zur Faust. Er liebte seine Tochter, sein einziges Kind. Für dieses hatte «r manches gewagt, Ivas er hätte ungeschehen lassen müssen. Aber etivas gab es doch, das stärker war als seine Liebe zu seinem Kinde. Und diese Macht hatte Frank VurncS zu gebrauchen verstanden. S. Staatsanwalt Larlsch hörte den Bericht dcS Kommissars Kurz an. ohne ihn mit einer Frage zu unterbrechen. Der große, breit schulterige Dtonn mit dem hellblonden Bollbart lehnte sich weit in seinem Stuhl zurück und schaute nachdenklich den blaue» Ranchringen seiner Zigarre nach. Es schien inanchmal, als hörte er kaum aus die Worte. , Nur hier und da griff seine Hand nach de,» Bleistift und skizzierte ein paar Bemerkungen auf einen Notizblock. Der Kriminalkommissar saß dem Staatsanwalt schräg gegen über; er beendete seine Ausführungen mit der Erklärung: „Der Tote, der immer noch unbekannt ist, kann demnach nur von eine,» Fenster des Speisezimmers oder des Arbeitszimmers obgestürzt worden sein. Der Mörder muß also innerhalb der Villa Rabuser gesucht werden. Da Rabuser selbst schon einmal einen ge heimnisvollen nächtlichen Besuch empfing, so ist die Möglichkeit, daß Rabuser selbst als Mörder in Betracht kommt, nicht gänzlich abzu- lehncn. Allerdings fehlt noch jeder weitere Beweis. Auch unter den übrige» Inwohnern der Villa Rabuser. unter den beiden Gästen und unter der Dienerschaft kan» sich der Mörder h«sind«n. Da der Kommissar eine Pause machte, so stellte der Staats- anwall nunincbr die Frage: „Sie glauben also, daß der Mörder dieses Unbekannten nur in der Villa selbst zu suchen ist?" „Ja! Das dürfte mit aller Bestimmtheit auznnehmen scl». Erschwert werden die Umstände in erster Linie dadurch, daß von dem Toten bisher nicht das geringste in Erfahrung gebracht werden konnte. Unis über seine Person irgendwelche Aufklärung verschafft. Dan» ließe sich leichter ei» Anhaltspunkt finden, warum der Mord begangen wurde." „Darüber ist noch nichts in die Oefsentlichkelt gedrungen, daß wir statt eines Unglückssalles ein Verbrechen vermuten?" „Nein! Solange das nicht bekannt wird, fühlt sich der Mör der immerhin in einer Sicherheit, die für ihn verhängnisvoll wer de!: kann." „Vielleicht! Glauben Sic nicht, daß der Mord ebensogut in irgendeinem anderen Raum als gerade in den beiden von Ihnen genannten Zinnneru begangen und daß dann die Leiche nach dem Dach gebracht worden sein kann?" „Nein!' Ich habe genau nach den Resten auch der unmcrk- lichstcn Blutspnr gesucht. Da das Schädeldach des Ermordeten zer trümmert wurde, so war doch sicherlich ein starker Bluterguß die Folge. Würde demnach eine einzelne Person die Leich« »ach dem Dach cmporgebracht tx>b«», so hätte er Blutspuren nicht vermeiden können." „Einverstanden! Haben Sie bereits ansfiibrliche Mitteilun gen über jene Gäste in der Villa Rabuscr eingeholt?" „Ja, ich crivortc solche in diesen Tagen." ,Mic ich ans den Akten ersah, hat Matthias Nabuser auch eine Tochter. Kann die Lösung dieses merktvürdigen Verbrechens nicht in dieser Richtung zu suchen sein?" „Eine bestimmte Erklärung vermag wohl erst gegeben zu wer den. wenn wir wissen, wer der Tote war. Ich beginne daran zu glaube», daß ihm von dem Mörder init Absicht alles abgcnonunrn wurde, ivas über seine Person Aufklärung gegeben lpitte." „Hierin will ich Ihnen gern znstininicn: Sic lkibe» doch dafür gesorgt, daß das Bild dcS unbekannten Toten überall zu sehen ist?" „Gewiß! ES ist an allen Ptakattafcl» angeschlagen." „Vorerst iverden Sie wohl Herrn Rabuscr Ihre Ausmerksam- kett zugewcndcl habe»?' „Ja!" „Haben Sic über ihn etwas vo» besonderer Wichtigkeit In Er fahrung gebracht?" „Nein! Er init Imni-r in unserer Stadt gelebt und tu,wer einen Hauökall geführt, der auf große Eiiiküustc schließe» ließ. Er versteuert ein sehr, großes Vermögen und war in früheren Fahren vi«l auf Reise», ohne daß scstznstellc» gewesen wäre, welchem Zweck diese Fahrten dicnten-, bald wae er nach Brüssel nbgcmetdci, bald nach Antwerpen und Amsterdam, wiederholt nach Genua. Mcbr lstt nicht In Erfahrung gcboacht iverden können." „Von jenem Fremden, de» er in der Nacht einmal als Besuch empfangen, war nichts wehr zu erscchren?" „Nein! Ich erhoff« lediglich etwas wehr Licht in der Sache, tuen» Ich in dem Arbcltszknimr des Matthias Rabuser einmal für eine bestimmte Zeit nugcstört bleiben kann." „Rabuser will de» Toten aber gar »ich! erkannt liaben!" „DaS ist seine Beipruptung! Könnte ich ihm das Gcgcuicil beweisen, dann wäre die -Sache für mich entschieden." „Sie glaubt«» doch «tmnal. die Aufklärung über den Tote» sehr rasch zu erreichen?" An diese Möglichkeit batte der Kowmislar geglaubt, als er das Erschrecken des Doktors Erwin Frölilick bei dein Anblick deS Toten beobachtet halte; aber leine Nachforschungen in dieser Rich tung hatten bis jetzt zu gar keinem Ergebnis geführt, so daß er dein Staalsanival! darüber nichts berichten wollte. Entweder hatte er sich selbst getäuscht, oder Doktor Fröhlich tvar wirklich nur durch ein« äußerliche Nehnlickkeit mit irgendjemand in Erregung geraten. „Ich war damals anscheinend ans einer fatschen Spur." „Das kommt vor! Haben Sie sich nun t» einem andern Sinn überzeugen lassen?" ,„Ich habe keine neuen Beweise gesunden." „Jedenfalls wenden Sic alle Aufmerksamkeit zunächst der Frage zu, >v«r jener Tote ivar; dann wird sich wohl scststelle» taffe», aus welche» Gründen er die Villa Rabuscr ausgesucht bat. Ganz von der Hand zu weisen ist schließlich auch nicht die wkitcrk Annahme, daß der Tote an einem entfernteren Ort getötet und von irgendeiner Höh« hcrabgestürzt wurde. Der Tote mag dann in den Garten Rabusers geschleppt worden sein, um den Verdacht nach einer anderen Richtung obzulcnken. Als Kommissar Kurz von dem Iustizpalast ans dem nächsten Weg durch die stille und menschenleere Löwcngrube nach seinem Amistokal im Polizewcbändc znrückkehrtc, mußte er lmnicr an dies« letzten Worte des Staatsanwalts denken. „Konnten sic zulrcsscn? (Fortsetzung folgt.)