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Donnerstag, oen 2v. Jim 1926 Nr. 168; Seite 5 30 Prozent und über 100 Personen 50 Prozent -es gewöhnlichen Fahrpreises. Die Reise muh in allen Fällen zuerst nach Assisi 'ühren, der Besuch der übrigen Orte ist nicht Grundbedingung. * Der direkte deutsth-Italienisch« Gütertarif, dessen EinsÄH- cung nach den letzten Verhandlungen des deutsch-italienischen Giiiertarisverbandes für de» 1. August 1926 geplant war. wird erst zum 16. August in Kraft treten, da die Drucklegung des umfangreichen Werkes — 2000 Druckseiten in einer Auf lage von 8000 Stück —. die von 3 Druckereien in München, Mai land und Wiesbaden besorgt wird, nicht vor dem 1. August 1926 vollendet sein kann. Da sowohl den Verfrachtern als auch den Abfertigungsstellen in Deutschland und Italien Gelegenheit ge geben iverden muh, sich mit dem Inhalt des umsangreichen und völlig neuen Werkes vor seinem Inkrafttreten etwas bekannt zu machen, so war eine Hinausschiebung des Termines der Gül tigkeit des neuen Tarifs im Interesse des Handels und der Eisenbahnverwaltungcn notwendig. Los vom ausländischen Obste! Der Reichsverband des vcutschen Gartenbaus in Berlin hat zur Werbung für den Absatz deutschen Obstes und Gemüses in künstlerischer Aus führung ein Plakat Herstellen lassen. Ferner liest er drei Broschüren erscheinen: Tomaten, Spargel und Gurken. Die Plakate sollen an allen der Oefsentlichkeit zugänglichen Stellen anfgchängt werden, um die Allgemeinheit für den Konsum der deutschen Erzeugnisse in erster Reihe zu interessieren und so der deutschen Wirtschaft zu helfen. Sü-westsachsen Eltterbcrg. Der 1923 angeregte KnabenfortbildnngS- schulverband Elsterberg—Coschütz—Kleingern wird nun in die Tatsache umgesetzt werden. Der Verband soll sich auch auf die fortbildungsschulpflichtigen Mädchen mit ans- behnen. Crimmitschau. In der Färberei Krüger u. Krämer entstand ein Schadenfeuer, das viele Garnvorräte ver nichtete. Der Brand konnte auf die Abteilung, wo er an-.'' ach, beschränkt werde». Oelsnitz. Der Zinsfust für Sparkasseneinlagen ist auf 5 Prozent, der für Hypotheken auf 8 Prozent nach Vorschlag des Sparkassenausschusses festgesetzt worden. — Eine Autolinie Oelsnitz—Schöneck wird von zuständiger Stelle geplant. Versuchsfahrten wurden unternommen. Plaue». Apothekenbesitzer Dr. Opitz ist im Alter von 69 Jahren verstorben. Rcichenbach. Bei der Realschule wurden l3 000 M. Schulgeld unterschlagen. Zwickau. Die freiwillige Feuerwehr begeht 1927 ihr 75jährigeS Bckstehen. Verbunden wird damit die Ab haltung des Perbandstages des Kreisfeuerwehrverbandes IZwickau—Glauchau—Werdau. Aus dem sächsisch-böhmischen Grenzgebiet Fischbach. Anläßlich des Schulfestes im benachbarten See- ligstadt kam es beim Schluß, früh in der 3. Stunde, zu einem schweren Unglücksfall. Ein Dienstmädchen fiel aus bedeutender Höhe aus der Luftschaukel und dürfte einen Schädelbruch da vongetragen haben. — Zwei Radfahrerinnen von hier, nämlich eine Eier- und eine Butterhändlerin, stießen mit ihren Rädern zusammen. Daß dabei nicht alles ganz blieb, zeigte die Straße. Glashütte. Im Monat August hält das Amtsgericht Leinen stem zwei Gerichtstage hier ab, und zivar am 4. und am 25. August. Anträge sind rechtzeitig einzurcichen. Heidenau. Im September finden hier zwei bedeutende Jubelfeiern statt. Am 11. September begeht der Samarilcr- verein Heidenau-Zschachwitz und Umgegend sein Wjähriges und die Schule ihr 200jähriges Bestehen. Pirna. Die städtische Jugendherberge ist nun nach der ehemaligen Pionierkaserne verlegt worden. Die dazu gehörige Turnhalle ist für die Zwecke der Herberge mit Einbauten ver sehen und entsprechend hergerichtet worden. Sie enthält einen großen freundlichen Tagesraum, zwei Schlafsüle, zwei Wasch räume mit fließendem Wasser, sowie eine Abkochvorrichtung. Jedoch werden Speisen auch vom Verwalter geliefert. Schöna an der Elbe. Die baufälligen Treppen zum Zirkel stein sind jetzt endlich durch neue eiserne ersetzt worden und wer den dem Schutze des Publikums empfohlen. Prag. Der Prager Tierschutzverein bittet Mussolini um Gnade für die Singvögel. Es ist bekannt, daß bis jetzt die Sing vögel auf ihrem Zug nach Italien, dem Lande des großen Tier freundes Franz von Assisi, zu Tausenden ermordet und auf den Märkten der italienischen Städte verkauft werden. Der Pra ger Tierschutzvcrein wendet sich nun an Mussolini mit der Bitte, er möge zur Erinnerung an das Jubiläum des heiligen Franz von Assisi ein Verbot des Einfangens und Tötens von Singvögeln erlassen. Abschriften dieser Bitte wurden an den Päpstlichen Stuhl, an die italienische Gesandtschaft in Prag und an den Zentralrat der Faschisten abgcscndet. Sebnitz. Unter den Sachsenfahrern ivar auch ein Sebuitzer. Herr Golds vom Schützenhaus. Auf B. M. W. errang er unter 12 Preisträgern den 8. Preis — Zollfreier Grcnzübertritt mit Krafträdern mittels Triptik nach der Tschechoslowakei. Dem Bund Deutscher Radfahrer ist es jetzt gelungen, mit dem Auto klub in Prag einen Vertrag abzuschließen, durch den seinen Mit gliedern die Grenzüberschreitung mit Triptik gesichert wird. Dasselbe gilt sechs Monate und wird vier Mark kosten.' Gottleuba. Der Deutsche Turnverein begeht am 14. und 15. August sein 60jähriges Bestandsjubiläum. Dabei soll im Kurpark ein Jahn-Gedenkstein geweiht werden. Am Vormittag des Festsonntages wird den Festgästen die großartig eingerichtete Heilstätte der Landesversicherungs- anstalt gezeigt. Ein Mitglied dieses Turnvereins, welches ihm 64 Jahre lang angehört und bis zuletzt keine Turn stunde versäumt hat, ist dieser Tage infolge Sturzes vom Baume gestorben, Neustadt. Am Sonntag fand hier das Reit- und Fahrturnier des ländlichen Reit- und Fahrvereins Pirna statt. ES begann mit einem stattlichen Festzug durch die fahnengeschmückten Straßen der Stadt nach der Schützen wiese. Alles verlief bei prächtigstem Sonnenschein ohne Unfall. 55 Turnierteilnehmer stellten sich den Preis richtern. Es wurde veranstaltet eine Prüfung der länd lichen Neitabteilungen, ein Ländliches Springen über 7 Hindernisse, je 80 Zentimeter hoch, ein Jagdspringen über 8 Hindernisse, je 1 Meter hoch, eine Eignungsprüfung für Arbeitsgespanne, für Kutschgespanne (und zwar für Ein-, Zwei- und Mehrspänner) und «ine Dressurprüfung für Reitpferde. Zuletzt wurde noch eine Ehrenrunde geritten für die beiden Damenreiterinnen. Abends fand die Preis verteilung statt. Pirna. Die hiesige Ortsgruppe des Gebirgsvereins für die Sächs. Schweiz hat au der Stadtschänke eine neue große Wanderkarte für die Sächsisch-Böhmische Schweiz angebracht. Die Fortsetzung des Weges im Polenztale bis zur Bockmühle stößt insofern auf Schwierigkeiten, als der Besitzer des Rittergutes Heeselicht das hierzu erforderliche Areal, angeblich wegen des Wildhegens, nicht freigibt. Die Herausgabe von örtlichen Orientierungskarten mit nächster Umgebung unter besonderer Angabe der Entfernun gen der Aussichtspunkte und Erholungsstätten soll beim Ver- kehrsverbande angeregt worden. — Auf das Jahr 1925 sind noch verhältnismäßig Viel Kirchensteuern im Rückstände. Mit Rücksicht auf die drängende Abrechnung mit dem Finanzamt muß nunmehr mit der zwangsweisen Einziehung der noch vorhandenen Kirchensteuerreste begonnen werden. Dis Gewährung weiterer Fristen ist ausgeschlossen. — Die Arbeiten für den viergleisigen Ausbau der Bahnstrecke Pirna—Heidenau schreiten erfreulicherweise rasch fort. Nach Beendigung der Unterführung der Mühlensiraße und am Haltepunkt Großsedlitz sind die schwierigsten Arbeiten ver richtet, so daß nun die Gleisanlagen an den beiden Halte punkten flotter fortschreiten können. Poslelwitz. Ertrunken ist beim Baden in der Elbe der 24jährige Ingenieur Rudolf Richter aus Dresden. Wehlen. Das 1. Gauschwimmfest des Meißner Hoch- land-Turngaues soll am 1. August in Stadt Wehlen abge- halteu werden. Unter den Wettkämpfen werden sich be finden: 100 Meter beliebig für Knaben und Mädchen der letzten zwei Schuljahre. Für alle anderen Teilnehmer: 200 Meter Brust, viermal 100 Meter beliebig, Vereins- stnsette, Massenstart quer durch den Elbstrom, Turmspringen vom 1-, 3- und 6-Mster-Brett. Verschärfte Bestimmungen für Jagdkarten Dresden, 28. Juli. .Inter dieser Ueberschrift teilt uns das Presseamt des Polizeipräsidiums Dresden folgendes mit: Da das neue Jagdgesetz wesentlich verschärfte Bestftii- mungen über die Ausstellung von Jagdkarten enthält, wird es künftig meist nicht mehr möglich sein, die abgelau fenen Jagdkarten sofort gegen die neuen Jagdkarten umzu tauschen. Es empiehlt sich deshalb, die Ausstellung der Jagdkarte für das am 1. September beginnende neue Jagdjahr schon jetzt, nicht erst im letzten Augenblicke, zu beantragen. Aus den Gerichlssälen f Oesfentliche Zusammenrottung bildete an: Dienstag den Gegenstand einer sechsstündigen Verhandlung vor dem erweiter te» Schöffengericht in Erfurt. Aus der Anklagebank sitzen acht junge Leute aus Bad Tennstedt, angeklagt wegen Aufruhrs bzw. Teilnahme an einer öffentlichen Zusammenrottung. Die Ver handlung entrollte ein Bild, wie in einer kleinen Stadt syste matisch gegen die Behörde in unverantwortlicher Weise vorge gangen worden war. Namentlich ein noch junger Mensch lAIfr. Metzer) hatte sich ganz niederträchtig gegen einen wehrlosen Be amten. der seine Pflicht erfüllte und der liebermacht weichen mußte, durch Fußtritte in das Gesicht ausgesührt. Bei Ausruhr ist eigentlich Zuchthaus vorgesehen. Nur mit Rücksicht auf die Jugend der Angeklagten wurden ihnen mildernde Umstände zu- gebilligt. Der Sachverhalt ist kurz folgender: In der Nacht des 16. Ntai d. I. war im Gasthaus „zum Adler" in Tennstedt ein Tanzvergnügen. Als der Polizeibeamte Lassack Feierabend bie ten wollte, wurde er von einem jungen Menschen angeekclt. Die diesem verabreichte Ohrfeige hatte er verdient. Vor dein Gasthaus hatte sich inzwischen eine Menschenmenge angesammelt, die sich nicht von der Stelle rührte, trotzdem der Polizcibcamte wiederholt zum Weggehen auffordertc. Schließlich mußte er den Säbel ziehen, wurde aber überwältigt und derartig mißhandelt, daß er blutüberströmt zusammenbrach. Noch jetzt leidet er an Kopsschmerzen. Nachdem durch 27 Zeugen die Beweisaufnahme erledigt worden mar, wurden folgende Urteile gefällt: Arbeiter Das moderne Dodsnrechl in Sachsen Di« Frage der Gestaltung des Bodenrechrs yäk neuerdings die Oefsentlichkeit in hohem Maße beschäftigt. Weite Kreise sträuben sich mit aller Macht gegen eins Modernisierung des Bvdcnrechts und halten nachdrücklich an der Regelung der Vorkriegszeit fest. Trotz allem schrei tet die moderne Entwicklung fort und zeigt, daß die Ideen nach einer Reform unseres Bodenrechtes Fuß gefaßt haben und nicht mehr aufzuhalten sind. Waren ln der Nachkriegszeit in Sachsen bis zum 31. August 1924 181 Hektar Land unter Erbbaurecht gestellt worden und darauf 1876 Wohnungen errichtet, so sind allein in der Zeit vom 1. September 1924 bis Ende 1925 weitere 107 Hektar dem Erbbaurecht unter worfen worden mit 2234 Wohnungen, so daß in Sach-< sen Ende 1925 insgesamt rund 290 Hektar sich unter Erbbaurecht befanden mit 4110 fertiggcstellten Wohnungen. Rund 1300 Wohnungen waren auf Erbbaurecht in Bor»' bereitung. Hinsichtlich des Nelchsheimstättcnrechts kann Sachsen für sich in Anspruch nehmen, daß es als ,rf. - Land dieses Gesetz überhaupt in die Praxis überführr hat. Bis zum 31. August 1924 befanden sich rund 170 Hektar untep Reichsheimstättenrecht; davon 100 Hektar für Reichs wohn Heimstätten und 70 Hektar für Reichs g n r t e n <t Heimstätten, das heißt Stellen, bei denen die Errichtung der Heimstätte selbst zurzeit noch nicht möglich, für Pas sende Gelegenheit aber in Aussicht genommen ist. Auf den 100 Hektar Reichswohnheimstättcnland befinden sich 1034 Wohnhcimstätten. Vom 1. September 1924 bis Ende 1925 sind weitere 74 Hektar unter Reichrheiin- stättcnrccht gestellt worden; davon 66 für Neichswohn- Heimstätte», 8 für Reichsgartenheimstüttcn. Ein Beweis, daß die Bautätigkeit reger wird, die Schnsuchr nach dem Eigenheim schneller erfüllt werden kann, da die Bildung von Reichsgartenheimstätten gegen die früheren Jahre ganz erheblich zurückgegangen ist. Auf de» 66 Hektar Reichs wohnheimstättenland wurden 711 Heimstätten errichtet auf den 8 Hektar Gartenland 70 Gartenheimstätlen Emde 1925 befände» sich in Sachse» mithin 233 Hek tar Land unter Neichshciinstättcnrecht, davo» 156 Hektar für Reichswohuhcimstätteu und 77 Hektar für Reichs gartenheimstätten. Es waren vorhanden 1745 Wohnheim- statten, 768 Garteiiheimstäiten. Rund 300 Wvhnheiinslüttcn und 160 Gartenheimstütten wa» rcn in Vorbereitung. Diese Zahlen beweisen ani allerbesten, daß der Gedanke einer Modernisierung unserer Bodenrechte sich auf dem Marsche befindet. Alfred Metzner, Kutscher Robert Sieuerer und Kulschcr Georg Burkhardt wegen Vergehens gegen 8 115 des StGB, zu 1 Jahr 10 Monaten, 9 Monaten und 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis (Aufruhr), sowie Arbeiter Edmund Maluschack zu 1 Jahr Ge fängnis, Frau Friederike Katzmareck zu 2 Monaten Gefängnis und Arbeiter Oskar Dreyse. sowie Arbeiter Walter Hupseld zu je 1 Rio na: Gefängnis (Teilnahme an einer afsentlichen Zui>i.m- menrottung). Gemeinde, un- Veretnswefen 8 Begräbnisbund St. Benno Dresden. Donnerstag, den 29. Juli, abends 1-8 Uhr im kathol. Gescllenhaus, Käusserstraße 47 Borstandssitzung. 8 An die kathol. Jugend- und Iungmiinnervere-.ne! Tienst- telegramm aus Neichenbach i. V.: Fahnenweihe hiesigen Iüng- lingsvereins stattsindet 12. September 1926. Brudervercine herz lich eingeladen. Sonüermitteilungen demnächst direkt. Tapfer und treu! 8 Seitendors. 50 Jahre treuer Mithilfe als Sänger und anerkannter Geigenvirtuos hatte Herr Strumpfwirkmcistcr Ju lius Klimt am 22. dss. Mts. vollendet. Der Ortspfarrer und der Kirchenchor Cacilia brachten ihm dafür Dank und Anerken nung in Wort und Lied. Auch eine Anerkeniuing-Urkunde der hochw. Bischöflichen Behörde wurde ihm überreicht. Möchte das Beispiel seiner seltenen Treue und Opscrwilllgkeit unter unserer Jugend Begeisterung für kirchlichen Gesang und kirchliche Musik wecken, dann hätten wir dieses Jubiläum nicht umsonst be gangen. Drei fehenswerle Täler des Thüringer Waldes Eine Bahnstundc von Gotha entfernt liegen zwei Orte mit vlelycrzweigter blühender Industrie, malerisch in eine» lang gestreckten Talkessel eingebettet. Rings von bewaldeten Höhen umgeben, b'etet Tambach-Dietharz Naturfreunden und Erholungsbedürftigen in gleicher Weise angenehme» Aufenthalt und. mannigfache Anregung zu kleineren Spaziergänge» und größeren Wanderungen. Auf bequemen, schattigen Wegen sind die bekannten Kurorte des Thüringer Waldes. Friedrich roda. Finster bergen und Georgenthal zu erreichen. Die Täler dreier Wasscrläufe vermögen vor allem durch ihre überraschenden Naturszenen den Naturfreund anzuziehen. Das Tal der Spitter, der Apfelstädt und der S ch m alwaf fe rg rund. Alle diese Wasser lwben ihren Ursprung am Rennsteig, der an der Alten Ausspanne nur etwa eine Stunde von Tambach entfernt ist, dann aber im fast rechten Winkel ab biegt und vorerst südlich weiterlänft. In westlicher Richtung von Tambach führt ein Weg nach dem Spittcrgrund. Ständig wechseln prächtige Naturbilder rinander ad. Malerische Felsenpartien drängen zum Ufer des Loches, der seinen Weg durch das steinige Beit sucht. Die trutzi- 'jen Gesteinsblöcke am Wege und Kamme der. Hö-Henzüge sind' >om großen Gärtner Na für mit Moos und Farmvcdeln ge- , .chnzückt. Dunkle Tannen beschatten das. Gänze und lasse» nur ' vomge spielende Sonnenstrahlen lichte Reflexe auf Felsen und Weg malen; nur wenige flimmernde-Sonnenkinder können sich >» den Wellen.des Bächleins baden. Daß auch der.Mensch in eiescr scheinbar nveniß berührten Natur nach verivertbaren Bo denschätzen mit Erfolg, gesucht .hat, bezeugt ein Steinbruch am Wege. Eine kurze: Strecke weiter» bergan, . .treten dis Bäume etwas zurück. Ern kleiner Teick. der van der Svitter durck- slossen wird, leuchtet dem Wanderer entgegen. Tiefdunkle Tan nen, Farne und Blumen spiegeln sich im Wasser, über dessen leicht bewegter Oberfläche Libellen in ruckartigem, oft verhal tenem Fluge schwirren Etwas weiter oben stürzt die Spiltcr aus zwei Meter Hohe herab über wildes Felsgcröll und bildet den größten natürlichen Wassersall Thüringens. Von hier biegt der Weg zum Rennsteig ab. den er kurz vor der Ebertwiese erreicht. Dort, der Goldborn, ist die Quelle des auch geogra phisch bemerkenswerten Wasserlaufcs, der als einziger zwischen Werra und Saale den Rennsteig schneidet. Ganz anders zeigt sich dem Besucher das Tal der Apfel städt. welches die Grenze zwischen Tambach und Dietharz bil det. Dort mo der Wald an wohlbestellte Saatfelder grenzt, ver läßt die Apfelstädt die Gothaer Talsperre. Dieses Stauwerk regelt den Wasserablauf nach dem Lcinakanal. Zwei Bäche wer den hier aufgestaut, von Osten her das Mittelwasser und von Westen die Apfelstädt. Ihr Tal liegt zwischen steil ausragenden Bergwänden, die dein zwischengelagevten Wiescntal nach Süden zu mehr und mehr Raum geben. Ganz besonders im Frühjahr hat dieses Tol seine lieblichen, malerischen Reize. Durch die frischgrünen, mit Blumen durchwebte Wiese zieht der Pach leise 'dohin. Die dunkelgrünen stciläufstrebende» Fichten geben einen würdigen Rahmen. Wenn dann der Himmel in lichten: Blau erstrahlt und die Sonne mit ihrem Schein dem Ganzen ein fest tägliches Gepräge gibt, dann springen auch wohl kleine mit Schaumköpfchen geschmückte Westen mutwillig über die großen bemoosten Steinplatten, die ihnen den D>«g versperre» wollen. 'Wie Diamanten csiitzery die Wasserkrvpfe:» welche die.kleinen Aloospslänzchrn zurilckhicsten.. ' ^ Bergan geht die gepflegte Straße und führt vorbei am Ncsselhergha u.s^ oiMm Pirjchhgzis. >yit WirtschastsbetriHb. Hier verengt sich.das'Täj.. Pah an den Weg heran treten die schlanken Fichten,. . Aber bgld entzückt, eine gndere^ Bc.rgwiase -Pen Wanderer, wahrend, tzje Apfelstädt im Dunkel des dichten Hochwaldes wexjchwinde.t. . Ihre. Wiege befindet sich gairz in -ex.MH«, am Sperr hü,«e s. : KmlILen dlelem und Lein Kränkerod reckt kick hinter weiten Wiesenslächen und vorgelagerten Höhenzügen als inv posanter Abschluß der Insclsberg. Durch den Ort Dietharz, vorüber an Sagemühlen und Holzstapelplätzen, fließt der Mardcrbach. Talaufwärts, im Schutze des Waides, wo er keine Mühlen zu treiben braucht, zeigt er sich als munterer Geselle, der lustig von Stein zu Stein hinabkollcrt. Bewaldete, mit Sickerivasser benetzte Fclspartien stehen l-art am Rande des Weges. Lange Farnwcdei. krustig wuchernde Moospflanzen zeigen dem Naturfreund, daß hier das Erdreich nie austrocknet. Abgestorbene Fichten, die ein Un wetter entwurzelte und so umlegte, daß ihr Wegscipassc» nickt lohnt, geben dem Gesamtbild den Reiz unberührter Natur. Der Marderbach biegt östlich ab. In der Flußrichlung aunvaris. im Schmalwassergrund, zeigen sich Bilder in ähnlicher Wildroman tik. Einzelne merkivürdig geformte Felsgruppcn treten beson ders hervor, z. B. die H o ch m a n n s k l i p pe und der Na poleon stein. Im Wasser liegen große Fclsbrocken. auf denen kleine Gärtchen mit Moos, Farnkraut. Storchschnabel, oft auch mit kleinen Tannenbäumchen wie von spielenden Kindern zierlich angelegt sind. Weiter oben lohnt ein Abstecher noch dem Röllchen, einem kleinen Seitental, in dessen unterem Teile die Natur eine prächtige Wolfsschluchtszenerie ausgebaut hat. Wegweiser laden zur Besichtigung des Fa l k e n ste i n c s ein. eines 100 Meter hohen überhängenden Porvhyrfelscns. Hier haben die Thüringer Alpinisten einen günstigen Platz für ihre Vorübungen. Die nahe Gaststätte sorgt für die Magcnfrage der Besucher, Zwei prächtige Wege führen nach dem Rennsteig, dar eine über das Pirschhaus H ü b e n st e i n nach dem Wachs e- ra sen, der andere mit den: Badegraben, den: längsten Wasserlauf des Schmalivassergrundcs am Roßkopf vorbei nach dem G usto v - F r ey ta g st« i n. Fürivahr drei herrliche Täler, jedes schön in seiner Eigen art. Ich wüßte nicht, welchem ich den Vorzug geben sollte. Jedem Thüringer NatursrcnNde aber empfehle ich, sich dort an Gottes herrlicher Schöpfung zu erfreuen. Die drei Täler liegen ja so eng nebeneinander, daß es ein leichtes ist, durch eins von ihnen zum Rennsteig hinauf, durch ein anderes nach Tambach- Dietharz rurückzumcmüern. W. H,