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>: «eie 4 Nittwoch. den 8. März 1827 Sir. SS: Sette L k» elanaies sich ftir dos rerdienstlichc, llicht minder chkeiten zur s Amt eines -Sekretariat fsichlen über betreut ke nn). In 12 zrdeter Kin- cbracht. In nie Gewäh re. Kinder» konnte das ngel a» de» idmen. Für eslühn oder besonders , Seelsorgs- lfenden In- tartotheken, tsjahr wur- auung und :elsorgshils» len, welch« ren Dresö. daher die stehen, die vährleisten. lcr geklärt, »nhossdienst chenkungen t mit dein Frage der bezeichnet, s die inaß- ter Damen tt dann in bekanntlich hutzaufsicht anzu führen igel geroke ni. amkeil der lings- und rg konnte !s in Dres- :m Schluß- die treue > Wunsche, den möge stlich-iiativ- » Geschäfts, aen, Otto , Kassierer emeinsame gen Unte» hrenrechts» HI der An- n smit 30 alsahr) für mntzsiis.ni« >gt. Diese Volksbil- der ange» unmöglich er Beruss. oerden. n> sür der» r 4. Volks, iduntz im he sür den mt. Neues a der Zeit ig, den 14 hmik und ruck einer n Scherzo en würde, de. Mag ien Eigcn- anter Mi- rstlerifchen men und —Ist— ' onzert ei er. ES Meisters. C-Dur. rvertüpe I „charaktv- en ist s'-e -i« 180? 1832 ev. r l spielte Ausdruck amt war -an, Chor afe hörte, oi I lege Solocello) ient. Ten onre in erkem ein Das Or der besten W'ret«:,- t besucht, rsder und -lst- ag führte vor. ES airg. E.m fang hät- Schon dir Schmet- idertanz", :se,r dar» Dresdner Lichtspiele Lapitot „Iwun -er Schrechiiche" Ein Nussenfilm, der die Erwartung auss höchste spannte. Was muhte russische Regie aus diesem grausigsten Erlebnis russischer Geschichte mocl>eu können! Die Erwartungen iverden freilich nicht ganz erfüllt, die Freude an der Geschichte hat bei ecu Russen auch diesmal die Lust an der Propaganda nicht über zogen. Da ist freilich eine Fülle historischen Beiwerks, das die lsabel wahrheitsgetreu machen soll: Allrussische Kostüme und Masse», Gerate und Schmuck, die Architektur ist nach dem Muster alter Zarenschlösser geformt, alle äuhercn Dinge sind historisch getreu bis zu dem gewaltigen Elsenbeinstock des Zaren, der ihm zugleich als Masse diente. Di« Handlung aber macht keinen Versuch, das große historische Gescl-ehen zu erfassen. Iwan ist nicht der Mouoinane, den uns die Geschichte zeigt, oem das Schicksal die gleiche Aufgabe auserlegt hatte wie dem König Ludwig Xl. in Frankreich: Beugung der Großen des Reiä)es unter die Zentralgewalt. Für diesen Film ist Iwan nicht wahnsinnig, sondern ein vernünftiges Scheusal, er ist der Vertreter des monarchischen Systems. Er ist der höchste Re präsentant der Monorchie und der KirckM, daher kommt von ihm alles Schlechte, weil — nach bolschewistischer Anschauung — von diesen Mächten eben alles Schlechte kommt. Im Schatten der Krone und im Schutze oer Kirche, so will cs der Film zeigen, gedeihen alle Laster: Mord und Ehebruch, Knabenlieb« und Menschenquälcrei, Raub und jede Mißachtung des Rechts. Mit großer Sähirse richtet sich die Satire vor allein gegen die ortho doxe Kirche, die mit Gebet und Glockenläuten all« Schand taten des Zaren begleitet. — Dagegen sino alle Tugenden auf seiten der Unterdrückte», der Leibeigenen. Auf ihrer Seite ist auch der Geist. Auf dieses Widcrspiel kommt es dem Regisseur Ta ritsch »n: Unterdrücker und Unterdrückte, Verruchtheit und Edelsinn, Dummheit und Geist. Zar Iwan läßt den deutschen Leibeigenen Martin, oer sich Leinmandslügel konstruiert hat, mit denen er von der Kuppel eines Kirchturms herabschwebt, hinrichten. Denn, so sagt der Zar, sich bekreuzigend, bei diesem Anblick: „Das kann Gott nicht wolle»! Sklaven haben keine Flügel". Die Zarin, die sich in Martin verliebt hat, erwürgt den Zar mit eigener Hand, um dann dem Hofe zu verkünden: „Es hat Gott gefallen, die Zarin zu sich zu nehmen". — Hier sieht man hinter dem Regisseur mit erhobenen Finger Karl Marx'stehen: „Reli gion ist das Opium der Völker!" Diese Tendenz des Films mußte man kennzeichnen, gerade weil sie sehr geschickt in die Handlung eingewebt ist. Die Russen machen nicht mehr so grob Filmpropaganüa für die Weltrevolu tion wie anno „Potemkin", alier aus Propaganda bleiben ihre Filme eingestellt. Der Film zeichnet den Zaren Iwan nicht so, wie ihn die (beschichte, sondern wie ihn die bolschewistische Ide ologie sieht. Der Film enthält eine scharfe Spitze gegen die Kirche. — Nach diesen Feststellungen kann man ruhig anerken nen, daß die Hanolung auf dieser Basis meisterhaft aufgebaut, die Darstellung hervorragend, die Regie van großer Wucht und die Photographie szuinal in der Flugszene) brillant ist. Ein w»z hervorragender Film — aber doch ein Tendenzsilm. y. Lentkmn-Lichtspiele „Die Lav» ohne Schleier" Elm schivedgcher Film voller diskreter und fern ab- gestimmter Reize. Die Handlung wird auf breitester Basis durchgcsührt und jede Situation ist von Charme und Geist durchdrungen. .Herrliche Landichastsbilder geben dem Gäu len Stimmung und Farbe und geschickt aufgebaute wirkl- sume Konflikte treiben die Handlung welker. Trotzdem durchweht den Film eine beschauliche Stimmung die zum ruhigen Genießen angetan ist. Der Mittelpunkt, um den sich alles langsam auseiiiandevfnltet, ist eine junge Mil lionärin — Lil Da.gov er. Sie hat im ihrer Er scheinung und in ihrem Spiel soviel Apartes, das ihr aichr eine Entgleisung ans der schönen Linie »ächz »sagen ist. Am Schluß, tvcnn die jnngen Eheleute, di« nur Mangel an gegenseitiger Anpassungsfähigkeit auseimanidergevisse» hat, sich auf einem kleinen Bahnhof begegnen und zunächst keiner l-tch auf den Weg zum anderen getraut, schiießlsch aber beide doch zueinander finden, dann hat d:e>er Aus klang etwas außergewöhnlich Reizvolles an sich, dem man nur in wenigen Filmen begegnet. — Dem Hauptfilm vor aus gehr die neueste Trianon-Wochen chau, ein köstlicher Tiuteiimäiinchen-Trickfilm und ganz hervorragend gelungene Aufnahmen vom Blühen und Vergehen der Viktoria regia. Aus Sachsen Die Beisetzungsfeierlichkeiten in Thammenhain lieber die in Thammenhain am Sonnabend, den 5. Mürz 1827 stattgefundenen Feierlichkeiten anläßlich der Be erojgung des zu München im Regina-Palast-Hoiei am Maxi miliansplatz verschiedene» Freiherr» von Schönberg wird uns aus Wurzen geschrieben: Nachdem die entseelte Hülle des Verstorbenen Freiiag- nachmittag 3 Uhr am Bahnhof Wurzen durch zwei der Söhne, de» Kirchenvorstand der Herz-Iesu-Kirckie und einige Beamte und Freunde in Empfang genommen und unter dem Geläut der Herz-Iesu-Kirchc durch die Stadl geleitet worden war. fand die Aufbahrung im große» Festsaale des Schlosses zu Thauuue»- hain statt. Familieuglieder uud Hausangestellte Hielien ab wechselnd am Sarge Wache. Sounabend vormittag 11 Uhr fand das vom zuständige» Pfarrer lic. j. c. Franz A. Riedel unter Assistenz der Herren Kapläne Dr. theol. Ne » dner und Thomas aus Leipzig zelebrierte Reguiem in der Schloßkapeile statt, wcckei die liturgisci-en Gesänge durch Milglieoer des Kir chenchores „Cantate", Wurzen, unter Herrn Kantor Franz Conrads Leitung klangvoll ausgeführt wurden. Zum Libcra verfügten sich alle Trauergäste hinunter in den großen Saal. Hier fand auch 1L2 Uhr die hüuslick)« Totenfeier statt in Gegen wart des Diözesanbischofs Dr. Christian Schreiber und einer ansehnlichen Trauerve«sainl»I»»g. unter der u. a. bemerkt wurden, der neuerwählle Präsident des Landeskonsistoriums Dr. Seetzen, z. Zt. noch Ober-Bürgermeister in Wurzen, der Amtshauptinan» von Grimma, Vertreter des ehemaligen Königs hauses und Abordnungen vieler Körperschaften und Vereine u. a. eine solche der katholischen Studentenverbindung „Bur- gunüia" zu Leipzig mit Wichs und Fahne. Pfarrer Riedel verlas als Trostwort aus der hl. Schrift Matth. 25. 13—21 und sprach, an Vers 21 anknüpseno, von des Verstorbene» Herzens gute, Liebe und zumal Treue und Gewissenhastigkeil im Ver hältnis zu seinem Gott, seiner Kirche, den ihin von der Vor sehung angewiesenen Arbeitsgebiete» und Berusspflichten, von der Hingabe an Vaterland und Volk, das Schönbergsche Ge schlecht, dessen Senior er jahrelang war und zumal gegenüber der eigenen zahlreichen Familie, deren Glieder, wie auch Beamte, Angestellte und Arbeiterschaft dem Entschlafenen kein ehren deres Dentzckial errichten könnten, als durch treue opferfreudige Weiterarbeit unter dem «llsehenden Auge des höchsten Arbeit gebers und Brotherrn, ihres Gottes. — Noch dem Wechselgesang des „De profundis" mit Kantor Conrad setzte sich unter den Klängen des „Miserere" des Herz-Iesu-Kirel>enchars oer schier unabsehbare Trauerzug nach dem sogenannten äußeren Parke in Beivegung, woselbst der Schlohherr neben seiner im Jahr« 1913 verstorbenen frommen Mutter die letzte irdisck)e Ruhestätte saird. Nach den liturgischen Gebeten legten unter entsprecl)«»- den Worten, als Vertreter des ehemaligen Königshauses »nd seiner einzelnen Glieder Graf Schimmelmann und Kammerherr von Carlomitz, Kränze nieder. Ihrem Beispiele folgten Ver treter des Geschlechtervereins, sowie oer verschiedenen politi schen. wissenschafilichen, wirtsä-aftlichen und kommunale» Orga nisationen, Beamtcnkalegorien und Arbeitergruppen, zu denen der Heimgegangene Beziehungen gepflegt halte. Die Klänge des „Salve Regina" beendeicn die überaus stimmungsvolle Feier, der das geheimnisvolle Rauschen der Waldeswipsel noch eine ganz besondere Weihe verliehen halte. —el. Diözesannachrichten Der Hochwürdigste Herr Bischof wird am »omnienon Sonntag, den 13. d. M., um 9 Uhr vormittags im Hoheit Dom zu Bautzen den Diakonen Johann Georg Hützel, Dresden-R., und Ernst Pfeiffer. Berlin-Südende, das Sakrament der heiligen Priesterweihe spenden. Angestellt werden am 15. März: Ioh. Bapt. Bayer i» Meißen, aushilfs«eise in Bad Schandau, Hermann Bitter als Kaplan in Meitze», Dr. Franz Schwarzbach, aushilfsweise an der Herz-Iesu-Pfarrkirche in Dresden als Kaplan. Ter Hochwürdigste Herr Bischof hat den Erzpriester Hugo Hain zum Regens des Priesterseminars in Schmochtitz ernannt. Güterzugverkehr aus der Strecke Wurzen—Eitenburg. Aus der Strecke Wurzen—Eilenburg wurde heute der Gütcrzugver- kehr ausgenommen. Einen schrecklichen Tod erlitt der 11jährige Sohn eines Schweizers in P e e I s ch. Beim Führen eines Pferdes zum An trieb eines Göpels hatte er sich die Leine in einer Schlinge um den -Hals gelegt. Die Leine verwickelte sich, wobei sich die Schlinge znzog und de» Knaben erdrosselte. Die letzte Uttmann. Die letzte Nachkommin von Barbara von Uttmann, der bekannten Wohltäterin des Erzgebirges Anno von Uttmann, Oberin des Vaterländischen Frauenvereins vom Roten Kreuz, ist vor wenigen Tagen im 73. Lebensjahr in Wies baden verstorben. Ein neues Fernsprechamt sür Meißen. Wie wir erfahren, wird demnächst in Meißen mit dem Bau eines neuen Fernsprech amtes begonnen werde», da die alten Räumlichkeiten den stän dig wachsenoe» Anforderungen nicht mehr gewachsen sind. Bei dieser Gelegenheit dürfte auch Meißen znm automatische» Selbst anschlußbetrieb übergehe». Ein 8ÜNjähriger Riese. Im Grillcnburger Walde ist jetzt die am Sausteg stehende bekannte etwa öOOjährige Eiche gefällt worden. Sie hatte eine Höhe von etwa 30 Metern. In 0 Meter Höh« betrug der Durchmesser des Stammes noch zwei Meter. Dresdner Schlachlvlehmarkk Dresden, de» 7. März. Anstrieb: 155 Ochse». 284 Bullen, 300 Kühe, 42 Färsen, 732 Kälber, 730 Schafe, 3029 Schwein«. Von dem Austrieb sind 18 Rinder ausländischer Herkunft. Ueberstand: 60 Rinder (da von 18 Ochsen, 14 Bullen und 28 Kühe), 65 Schafe, S1 Schweine. Geschäftsgang: Rinder, Schweine schlecht, Kälber, Schafe mittel. Preise: Ochsen: a) 1. 53—56 s99). 2. 42-18 <87). b) 1. 38—41 <79). 2. 20 -34 <68). c) 27—2« <02). Bullen: a> 54—57 <96), b) 50—57 <96». b) 50-53 <94>, c) 40—45 <82). Kühe: a) 50—58 «94>, b) 40-44 <81). c) 28-32 ,75), d) 23-26). Färsen: a) 55— 58 <07). b) 44—52 <92>. Kälber: a) —. b) 73—78 <122), c) 60— 70 <113), d> 56—62 ,107). e) 42—5« ,90). Sckwse: «) 1. —. 2. 63-64 <127), b) 58-60 <126), c) 48-55 (121). d) 35-42 <101), Schweine: a) 64—66 <81). b) 63—64 ,81). c) 61—62 (81). d> 58— 60 <81), e) —, s) —, g) 53—57 (73). Ausnahmepreise über Noti^ Gemeinde- und Bereinswesen 8 Dresden--,'hon nstav» <Herz--cs,!°z,„„ser<nz »es Bin- zcntinsvrveins). Freitag, den 11. März, abends 8 Uhr, M der „Union", Huttenstraße 7: Sitzung. 8 Kreuzbund Leipzig-C. 1. Der Abend am Sonniag, den 13. Mrrz, 1-8 Uhr, in den Räumen des „Auguste-Schmidt-Han- ses", Dresdner Straße 7, pt., gilt dem großen Erzieher Johann Heinrich Pestalozzi. Fried mar Beende I hält den Bor trog, Rezitationen bringt Oberlehrer Georg Bedrich, Gesang bie tet Lotte Fischer (Sopran) und Felix Sachse (Bariton), (Schule Alfred Forest). Am Klavier Gesangspüdagogc Alfred Forest. Lieder zur Laute singt Mathilde Ortmonn. Der Eintritt ist srei. 8 Bernstadt-Kunnersdors. ^Katholischer Volksvereins. gemeinde-Berein.) In der am Aschermittwach abends getätigten Vereinsversammlung hielt Herr Schulleiter R. Wittig- Marienthal einen geschichtlichen Bortrag über „Christoph Co- lumbus". Heft 1 des Volksvereins kam zur Verteilung. Nächste Versammlung am 6. April. Der Bezirksgeschaftssührer hat sein Erscheinen zugesagt. — Die Gemeinde erhielt in letzter Zeit «in großes Theresienbild (hl. Theresia vom Kinde Jesu) und ein Ciborium mit Mäntelchen zum Geschenk. — 4 Kinder aus den Orten Bernstadt und Kunnersdors bereite» sich wieder aus die HI. Kommunion vor. — Es ist der Wnnsch ausgesprochen worden, in Zukunst den Sonntagsgottesdienst schon um 9 Uhr vormit tags beginnen zu lasse» und wird die Gemeinde gebeten, sich dazu zu äußer». — Nach Ostern soll eine größere Gcmcindefeier (Vcreinsvergnügen) slattfinden. —lbe — Hauptschriltlritung, V-. Jofiph Slldrrt. BkraiUwortNch >>>r Boüm und Kultur: er. Joseph «liiert; lür Wlrllcha»' Sozialpolitik und iüchsiich« An«eleoenhe1ten: Nr. Max Dom lchke: >>ir geurlleton. Kirchlicher. Sporlund den übrige» allgemeinen Textteil: i)r. Kerbard Dekcjdk; lür Anzeigen: Friedrich Rieser. Mmtl » in Dresden. Verlangt überall in den wast- und Kaffeehämern, beim Arüenr, am de» Reife, eure Tageszeitung! uns h:ir, daß die Veranstalterin die Tänze in der Hauptsache uns den Charakter „Genre" eimgestellt hat. Dl« Kinder, größere und kleinere, in einzelnen Fällen wohl auch schon den Klinderschuhen entwachsen, machten ihrer Lehrerin alle Ehre. Es war alles gut ei-ibstudiert und klappte demzufolge recht schön. Besonders wohltuend war der Umstand, daß sich die Tänze auf Lebensfreude, Lust und Sonnigkeit gründeten. Damit hatte Frau Kaufmann-Pratsch schon «in Pfand des Erfolges in den Händen. Sie begnügte i'ich auch mit der Art, die man schon von jeher als „Ballettkunst" bezeichnet. Das gab Gelegenheit, auch einige recht hübsche „Spitzeittänz>c"zli zeigen. Der Geslamtrohmen umfaßte die Rüh rung, die etwa in d. Kinderballetts derWe:hnachtsmsuche11 zum Ausdruck kommt, spielte teilweise auch in den Variete- und Kaüarctlanz über und strebte leider auch das Kit schige, für die große Masse Berechnete Nach dieser Seite hin Mich Frau KaufmannpPratsch Abstriche machen. Sonst verlieren die an sich netten Einfälle und Erfindungen an Kmtstwert. Die jugendlichen Tänzerinnen fanden viel B«i» siall und bekamen auch LiebvSgabcn. Das kleine Orchester bau« ln Arno Kaufmann einen gewUeichaften Leiter. ' - ' -Ist- Das Rätsel von Kildburghausen Heute spricht man kaum noch davon, und doch hat es ein mal viele Köpfe und Federn in Bewegung gesetzt. Brachvo gel zur Verarbeitung in einem seiner spannendsten und gelun gensten Romane veranlaßt. Voin 30. September 1810 an lebte in dem alten Schlosse Eishausen bei HilLburghausen ein seltsames Paar, dessen wirkliche Namen heute noch so wenig bekannt sind wie ihre Eigentliche Herkunft. ^ Sie standen unter dem besonderen Schutze des damaligen Herzogs von Sachsen-Hildburghousen, von dem sie auch das Schloß gemietet hatten und lebten in beispielloser Zurückgezogen, heit von aller Welt, selbst den Nachforschungen der Behörden entzogen. Niemand durfte das Schloß betreten, niemand es verlas- sen, ohne die ausdrücklich« und nur selten erteilte Erlaubnis des geheimnisvollen Schloßherrn. Selbst die Köchin, die gegen hohen Lohn die freiwillige Gesan. genschast teilt«, durfte in 27 Jahren nur einmal das Haus ver. lassen, um «in« eisige Botschaft in da« benachbarte Pfarrhaus zu tragen: sonst wurden aller Verk'chr, aller Briefwechsel, alle Be stellungen nur durch «ine Botenfrau vermittelt, die aber das Schloß selbst nicht betreten durfte, sondern ihre Aufträge durch ein Fenster erledigte. Jedes ausgehende Schriftstück, jede kleinste Bestellung, kam nach der Erledigung in die Hände des „Dunkelgrafen" — wie ihn der Volksmund nannte — zurück, und wurde von ihm sofort vernichtet. Selbst der Pfarrer Kühner von Eishausen, mit dem er 14 Jahre lang von 1813 bis 1827 einen fast täglichen Bries- wechsel führte, war gezwungen, die Briefe des Grasen sofort mit seiner Antwort zurüzugeben. Nie sprachen sie ein Wort miteinander, trotzdem ihr Briefwechsel zu einer Art Freund» schaft führte, und nur ganz selten bekamen sie sich einmal von fern zu sehen. Auch als sie am 25. November 1837 starb, lüftete sich, ent- gegen den Erwartungen, das Geheimnis nicht. Auf das Drängen der Behörden gab der „Dunkclgras" den Namen der Verstorbenen mit „Sophie Botta aus Westfalen. ledig. 58 Jahre" an. Im Hinblick auf die umfangreiche Wohltätiakeit des „Grafen" re spektierte die Polizei auch diesmal das Geheimnis, obwohl nach dem Uebergange Hildburghausens an Sachsen-Menningen im Jahr« 1826 ein anderer Herr an der Regierung war. Aber ge legentlich dieses Uebcrgängcs hatte der „Gras", der zum Ehren bürger der Stadt Hildburghausen ernannt worden war, erklärt, daß er dos Lantu sofort verlassen werde, wenn man ihn zwingen würde, sich zu legitimieren — und man trug dem Wunsche des ol» Wohltäter des Landes gepriesenen Mannes Rechnung. Als auch er am 8. Aprit 1845 starb, erfuhr die Welt eben- sowenig, wer er und seine Gefährtin gewesen waren. Alle wich tigen Papiere hatte er noch zwei Tage vor seinem Tode verbrannt, sodoß nur einige belanglos« und irreführende Schreiben vor- gefunden wurden. Aus ihnen glaubt« man aber erkennen zu können, baß er selbst ein gewisser Leonordus Cornelius van der Bald war. Ein solcher Leonordus Cornelius von der Balk wurde tatsächlich am 22. September 1769 in Amsterdam geboren, und konnte als junger holländischer Diplomat in den 90er Jahren des 18. Jahrhunderts nachgewiesen wenden, bis seine Spur mit einem am 1. Juni 1799 ausgestellten Posse nach Deutschland ver- schwindet. Der Graf gab seinen Namen auf dem Dankbrief, den «r nach seiner Ernennung zum Ehrenbiirgcr an den Magistrat der Stadt Hrldburghausen richtete, mit „Bavel de Dersoy an. Unter dieser Aufschrift „Baron Bavel de Versay" echielt er auch noch dem Tode seines Dieners Philipp Sguorr« 1817 di« ursprünglich an diese« «richteten zahlreichen Postsachen Ten Name» seiner Gefährii» glaubte mau aus cbeusalls im Nachlaß des -Grafen" gefundenen und ihr zugeschriebencu Briefen aus üem^Fahre 1798 mit „Auges Bartlieiemy geb. Da niels aus Köln" angeben zu könne». Alle diese Angaben sind aber sehr fraglich, und soweit diese Namen wirklich von dem Paare gebraucht wurde», dürfte es sich um in kritische» Zeiten angenommene Namen gehandelt haben. Dagegen will das Gerücht nicht verstummen, daß das geheimnisvoll« Paar >n engster Beziehung zu der sran'ösischen Königssamilie stand, und wahrscheinlich insoige der Revoiutions« «reignisse aus Frankreich fliehen mußte. -Herr Dr. Hennig. Friedenau. l)otke im Jahrgang 1912 der Zeitschrift „Zeiten und Völker" eine Reihe von ihm entdeckter Unterlagen veröffentlicht, die tatsächlich den Schluß nahelcgen, daß die geheimnisvolle „Dunkelgräsin" mit großer Wahrschein, lichkeit die Tochter des unglücklichen Ludwig XVI., Marie-The- rese-Charlotle, gewesen sein könnte, srdoß sich dann das immer wieder ausgetouchl« Gerücht bewahrheite,, könnte, wonach die angebliche Prinzessin Marie-Therese-Chariotlc, die später die Gemahlin des Herzogs von Angouleme wurde, eine von den Re volutionsmännern untergeschobene falsche Prinzessin sei. Man cherlei Anzeichen, die man a» der Dunkelgräsin beobachte» konn te, n. a. Listenadneichen. Bourboncntnpus des Gesichts. Bezie hungen zu ollen europäischen Häsen usw. spreche» so sür. Sicher ist nur, daß das seltsame Paar nicht verheiratet war. und daß das Benehmen des „Grasen" der Dame gercn- über das eines ritterlichen Kavaliers gegenüber einer Höher- gestelllen war, während sie an ihm in inniger Dankbarkcit lür irgendeine rätselhafte Errettung aus schwerer Gefahr zu Hön gen schien In den letzten Jahren brausten geivaltige Stürme über uns hin'weg und stürzten scheinbar sicher gegründete Throne, «in Geschehen von noch gewaltigerem Ausmaße als die französische Revolution trat ein. Und doch hat vielleicht auch das Blättern in diesen alten Papieren einen Reiz, zumal hier ein Stück großer europäischer Geschichte anscheinend aus den, Boden unserer Heimat zu End« gegangen ist. K. D, Drucksehlerberichttgung. In dem Berichte über den „Säch. fischen K ü n st l e rb u n d" hat sich der Drucksehlerleusel in, folge Durcheinanderwerfens der Zeilen recht böse Entstellungen geleimt. Mo» setze zunächst der 27. Zeile von oben zwiscl)«» di» 3. und 4. Zeile. Auf der 12. Zeile lese man: „Das Stück, da» in einem Arztzimmrr spielt, beschränkt sich aus zivei Personen: Er, Sie. Die Kavdinalfrage „um di« sich da» Biibnen. werk dredt ..Es" existiert nur im Dialog".