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Eonnaveno. oen 12. Feoruar 1827 Grundsätzen der Billigkeit und christlichen Liebe befruch tet. Besteht etwa, so fragt Menz, bei der k a t h o l i s ch e n Kirche und beim Papsttum der Gegenwart, die Möglichkeit und Aussicht auf Wiedergeburt seiner Uni versaltendenz. so datz diese Institutionen die Führung übernehmen? Eine erschöpfende Antwort ist nicht leicht, und wenn sie gegeben wird, kann sie leicht mißverstanden werden. Im Mittelalter hatte sich das Papsttum zu einem völkerrechtlichen Tribunal mit Zwangsgewalt auf dem Grunde einer lebensvollen Berbindung von kirchlicher und staatsbürgerlicher Weltanschauung entwickelt. Diese Einheit unter der Ueberschattung der augustiniscken Idee der Livitas Dei ist zerfallen. Heute steht das Papsttum offiziell außerhalb des Völkerbundes, außerhalb der in ternationalen Friedenskonferenz. Und doch — unter der weltversöhnenden Wirksamkeit eines Benedikt XV. und Pius XI. ist es in unseren Tagen wieder zu einem As>)l geworden, wo die Völker mit Tantescher Sehnsucht anklopsen. „um den Frieden zu suclzen": und die Aner kennung seiner moralischen Bedeutung für die Staats und Vöikerordnung ist stärker und allgemeiner als in den letzten hundert Jahren. Tie Theoretiker des Völker rechts neigen zahlreicher zu der Auffassung, daß der Apostolische Stuhl, wenn er auch kein Staat ist, doch neben den Staaten alsBölkerrechtssubjekt zu gelten hat. Und die völkerrechtliche Praxis an erkennt in verstärktem Maße das Papsttum als über nationale Nechtsinstitution, indem sie Kon kordate mit dem bl. Stuhl abschließt und Gesandte bei ihm beglaubigen läßt. Collen wir nun als Kinder der katholischen Welt kirche solche Verstärkung und Ausweitung des mora lisch-politischen Airsehens und Einflusses des Papsttums be klagen oder zurückhalten? — Wir brauchen nicht zu fürch ten, daß die ch a r i s m a t h i s ch - r e l i g i ö s e n Kräfte der Kirche durch weltpolitische und kirchenpolitische Ak tionen des hl. Stuhles verdrängt und verschüttet werden. Tenn schon die Nichtgläubigen müssen bei der Betrach tung der zweitausendjährigen Geschichte des römischen V: '' mies, wenn nicht an sein zweideutiges Schicksal, so i an ein wunderbar eigenartiges Gesetz der Er- I . i l u n g und unvergänglicher Lebenskraft glauben. , - ' :nen und Tagen weltpolitischer Entscheidungen ll-i eherne Ring der Tradition, durch den Nom ! eit und abgesperrt zu sein scheint, frische Kräfte i . u sich Bahn und schassen neue, den Zeitverhältnissen i >e aßte. Einrichtungen und Gesetze. In jeder Ge st..Kistsperiode. wo die klarsehendsten und klügsten Gei ster am Sterbebett des Völkcrhirten zu stehen gla: bten, erhebt er sich doch wieder zu neuer Iugendkraft; so ge schah es zur Zeit der karolingischen Renaissance, um die Wende des achten Jahrhunderts, im Zcitlalter der triden- tinischen Kirchenversammlung. im Anfang des 19. Jahr hunderts nach den Stürmen der Revolution und Säku larisation. Es gibt, um mit Michael Sailer zu sprechen, einen „Neformationsgeist, welcher der Kirche angeboren ist." Dieser wahre, göttliche Neformationsgeist bewirkt, daß immer wieder ein Ausgleich der Kräfte des Papsttums eintritt zum Wohle der Gesamtkirche Wir brauchen also von dem Hervortreten unseres F'^rers im öffentlichen Leben der Völker und Staaten nichts zu befürchten, im Gegenteil, die Ausdehnung der kirchlichen Einflußsphäre wird, weil es die Zeitumstände fordern, gerade auch das aktuellste Problem, die Erhaltung und Ausbreitung des Evangeliums bei den erwachenden Na tionen Asiens, der Lösung näher bringen. Nicht mit Hilfe von Panzerschiffen und militärischen Strasexpedi- tioncn, nicht mit aufgezwungenen Verträgen und Konzes sionen. sondern mit der wclteroberndcn Wahl einer Herrschaft geistlich-moralischer Art, die im augustinischen Geiste auf „Gerechtigkeit und Frieden" gegründet ist. von den anderen christlichen Staaten anerkannt und respektiert wird, und so als christliches Weltordnungsprinzip und als edelster, höch ster Repräsentant europäischer Kultur auch die nichtchristlichen Völker zur Gefolgschaft zwingt. Der Arlilleriechef Ab -el Llrim's Paris, 11. Februar. Wie Havas am 10. Februar aus Casa blanca berichtete, ist der deutsche Frcmdcnleaionür K l e m m vom Kriegsgericht in Meknes zum Tode und zur militärischen Degradierung verurteilt worden. Heute meldet der „Matin" aus Meknes. der Prozeß werde sicher revidiert werden, da mehrere Fehler, die zur Kassation führen könnten, sestgcslellt worden seien. Klemm stand unter Anklage wegen Fahnenflucht, begangen m Jahre 1022 und wegen Leitung des Maschinengewehr- und Kanonenfeuers auf die französischen Posten mährend der Jahre l923—1025. In seiner Verteioigunosrcde räumte Klemm ein. » englischen und deutschen Flugschriften Propaganda sür Abd el Krim gemacht zu haben, bestritt aber energisch, jemals »ssizieller Agent Deutschlands gewesen zu sein. lieber das abenteuerliche Leben des Klemm ver- üfsenlbcht der „Matin" folgende interessante Einzelheiten: Als Abd el Krim Klemm für sich gewann, ernannte er ihn zum Scheich des Heiligen Krieges, nachdem Klemm die Hauptrolle in der Offensive gegen Tetuan gespielt hatte. Er wurde dann mit oer Organisation der Küstcnvertcidigung, ins besondere in der Bucht von Alhueemas, betraut, verhei ratete sich mit der Base Abd el Krims aus dem Stamme der Gueznaia und erhielt Häuser und umfangreiche Güter zum Geschenk. Klemm leitete allein die Offensive des Jahres 1925 gegen Fez und Taza und organisierte die Artillerie und den Nachschubdienst. Nacktem er von einer im Juni 1025 erlittenen Verwundung geheilt war, setzte er seine Dienste bis zum Zusammenbruch der Rif-Front fort. Beim Sturz Abd el Krims weigerte sich Klemm, diesem zu folgen. Nach mühsamen Verhandlungen lieh sich Klemm von dem Scheich der unterworfenen Gueznaia verleiten, mit seiner Familie zu dem Stamm zurückzukehrcn. Bier Tage nach seiner Ankunst wurde er von sranzö fischen Gendarmen ergriffen und eingekerkert. Amerikanisches Fnkeresse an Tanger? Paris, 11. Febr. Wie der Neuhork Herald" wissen will, erwartet die amerikanische Regierung, daß sie für den Fall, daß die gegenwärtigen franzäslsch,- Ipami schon Tangerverhandlungen sich erweitern und zu einer Beteiligung Englands und Italiens führen soll ten, ebenfalls ein geladen wird, einen Vertreter nach Paris zu entsenden. Amerika hätte das gleiche Recht, sch an den Tangerverhandlungen zu beteiligen wie Italien, da auch dieses Len Pakt von 1823 nicht unterzeichnet habe und dieser nur von Frankreick Enoland und Spanien rati-- »luert worden wäre Rr. »s.- Seite 1 Gesühr-rmrs -er Werhan-lrmzen Berlin, 11. Februar. Die deutsch-polnischen Handelsvertrags- Verhandlungen sind in ein sehr kritisches Stadium ein- gelrelen. Tie Ausweisungen deutsä>er Staatsangehöriger aus Polen, die in den letzten Tagen wieder ausgenommen worden sind, gesähiben die Fortführung der Verhandlungen in stärkstem Mähe. Es hat fast den Anschein, als ob Polen die Ausmeisungs- poiitik nur als Repressalie anwende, um dadurch größere Kon zessionen auf wirtschaftlichem Gebiete durch'usetzen. In den ver- anlwortllchcn Berliner Kreisen ober ist mau der Ansicht, daß es angesichts der fortdauernden Ausweisungen Deutscher aus Polen überhaupt keinen Zweck mehr habe, über die Frage des Nicderlassungsrechts zu verhandeln. Man erwartet noch heute Freitag einen Beschluß des Reichskabinetts dahin gehend, in Berlin durch den Führer der deutschen Komm s- sion. Staatssekretär Lewa Id. und in Warschau durch den dortigen deutsch.» Gesandten den Polen die Zwecklosig keit weiterer Verhandlungen vörzuhalten und ihnen Voranschlägen, die Verhandlungen zum mindesten sclange zu unterbrechen, bis sich übersehen läßt, zu welchem Ergebnis die Warschauer Besprechungen, die der Gesandte Rauscher im Auf träge des Auswärtigen Amtes führt, gekommen sind. Falls die Polen bei diesen Warschauer Verhandlungen befriedigende Zn- oesländuisse machen, wird die Reichsregirrung geneigt sein, die Berliner Verhandlungen wieder a u fz u n e h m e n. Die Vereiinateu Verbände hnmatlreucr Oberschlesier uns der Deutsche Ostbund haben dem Reichskanzler fol gendes Schreiben überreicht: „Die Vereinigten Verbände heimattreuer Oberschlesi-'r erheben in Verbindung mit dem Deutschen Ostbund in größ ter Empörung schärfsten Einspruch gegen die jetzt wieder einsetzenüe Verfolgung und Ausweisung Deutscher aus Polen und gegen die ständige brutale Veroemaltignug der deutschen Minderheit in Polen aus allen Gebieten des öffentlichen Lebens. Sie erbitten dringend sofortige Ec-wii- moßnahmcn zum Schutze der Deutschen und ihrer kulturellen Einrichtungen in Polen. Es darf nicht vergessen werden, daß bereits rund eine Million Deutscher aus Polen vertrieben sind und in grenzenloser Not -in verkleinerten Deutschland ihr Dmem fristen. Die freie Taiwkei! auch der Reichsdeutschen in Polen muß aesichert sein, solange das Po- leulum in Deul'chiaud sich frei betätigen darf. Ohne Nk-bcr- lassungsrcch! und ohne Ver-icht auf Ligivdationcn darf kein Handelsvertrag mit Polen geschlossen weiden." Eine Ches-Desprech«ng in Berlin Berlin, 11. Februar. Die Sitzung, in der die Reichsregir- rung sich mit der Lage b-schäfli en wird, die durch die Zuspitzung der deutsch-polnischen Verhandlungen eingetreten ist, findet tzeuts, nachmittag statt. Wie wir von unterrichteter Seite erfahrejtfs handelt es sich aber nicht um eine Kabinettssitzung, sondern u eine Chefbesprechung. In politische,, Kreisen rechne« man damit, daß die Reichsregierung nach dieser Besprechung eine Erklärung herausgebc» wird, falls sich nicht ergebM sollte, daß eine Kabinetlssitzung im Laufe der nächsten Woche eine endgültige Entscheidung treffen kann. Berlin, 11. Februar. Die deutsch polnischen Verhandlungen, über das Stickstosfwerk in Chorzow haben ihren Abschluß iu, einer Klage gefunden, die von der deutschen Rwllnmg gogeiib Polln an den st ä n d ig e n internationalen Gerichts^, Hof im Haag eingereicht morden ist. -j - - - >-k. . A Wieder Nutze in Portugal - Paris, 11. Februar. Die portugiesische Gesandtschaj» teilt in einem aus Lissabon erhaltenen amtlichen Telegramm mit, daß die Revolution niedergerungen sei. Die Auf ständische» hätten sich ergeben. Der Kreuzer Carvalho Aranjo habe die weiße Fal ne gebißt. Seine Besatzung habe sich an Bord eines diutschen Schisses begeben. Nach einer Havasmeldung aus Porto haben sich die Aufständischen in Porto am 8. Februar um 0 Uhr vormittags ergeben. Das Marinearsenal in Lissabon, iu dem sich Marinesoldaten und ein Teil der republikanischen Garde befanden, hätte sich gestern um 10.30 Uhr nach 44stündigew Angriff ergeben. London, 10. Februar Neuler bestätigt, daß die Ruhe tu Porto wieder herge st ellt ist und daß oas Marine- arsnal in Lissabon von den Negierungstruppen eingenommen worden ist. In Lissabon habe Mittwochnachmittag um 5 Uhr die Beschießung des Arsenals ihren Höhepunkt erreicht. Zu diesem Zeitpunkt seien die Regierungstruppen durch zwei aus Porto zurückkehrende Regimenter und durch Artillerie ver stärkt worden. Das Arsenal in dem sich die Revolutionäre ver schanzt halten, wurce unter schweres Feuer genommen. Das Feuer der Revolutionäre nahm allmählich ab und gegen 8 Uh> abends hörte die Kanonade beinahe gänzlich ans. Angeblick hatten die Aufständischen den Kamps aufgcgeben, später wurd, erklärt, daß die Negierung gesiegt habe. Der Verkehi aus den Straßen konnte teilweise wieder ausgenommen werden London, 11. Februar. Nach einer Rcu'ermeldung aus Oporto beträgt die Zahl der bei dem Aufstand Getötete« 7 6. .die der Verwundeten 3K0. Es wurden 37 Offizier« verhaftet. In Lissabon beträgt die Zahl der Toten 1 9 8. Ee§en falsche Gerüchte In einem „Das Ja der Zeutrumsfrakiion" üb:rschriebeueu Artikel der „Westdeutschen Artzeiler eiluug" äußert sich der Ab- "eordncte Ioos zur Haltung seines Fraktionskollegen Dr. Wirt h wie folgt: -' „lind nun das „Nein von D r. Wirt h". Wir bedauern cs mit all jenen, die seine cmincnle politische Kraft gerade im letzten Jahre und bis in die neuesten Tage hinein erst recht schützen gelernt haben und sic der Zentrumssrakiion erhalten wollen. Die Zcnlrumsfraktiou des Reichstages kennt zwar nach ihrem Statut keinen Abstimmungs-wang. indes stimmen ihre Mitglieder bet wichtigen Anlässen geschlossen. So verlangt es auch das Ansehen und die Schlagkraft van Fraktion und Partei. Dr. Wirth weiß, daß er die Fraktionsdiszipiin unbe achtet gelassen. Er erwartet überhaupt keine besondere Rück sichtnahme aus seine Person. Er hat um das „Nein" ehrlich mit ich selber gerungen. Gewissensgründc, so sagt er, hätten ihn dam gezwungen. Wir kennen diese innersten Beweggründe nicht und können uns kein Werturteil über sie erlauben. Dr. Wirth selber wird nicht verhindern können, daß viele ungläubig bleiben und nicht verstehen. Soviel wir wissen, hat er keine sonstige Aktion vcr. Anders lautende Ausslreuun cn sind falsch. Die letzten Wochen haben ihm körperlich und seelisch schwer zugesetzt. Wahr scheinlich wird er sich sür eine längere Zelt zu.ückzichen. Er denkt nicht daran, der Partei im Lande irgend welche Schwierigkeiten zu machen. Diese Sachlage und die verhältnismäßig ruhige Haltung der Masse unserer Par- leisreunde ermöglicht, so will uns bedanken, eine Behandlung dieses neuen Falles Wirth in einer Art, die der Geschlossenheit der Partei dienlich sein kann, ohne unnötige Belastungsproben. Ls ist jetzt so einfach, den Stab über den zu brechen, der offen "egen die Fraklionsüis'iplin verstoßen hat. Diejenigen aber, die dazu Lust haben, mögen noch einen Augenblick überdenken, was ein Dr. Wirih im Lause der vielen Jahre in der Partei, für die Partei und sür das deutsche Volk Positives geleistet und was man ihm zu verdanken lnit. Zu rechter Zeit erinnert der badische Parieichef daran. Wir. vielleicht gerade wir in der Zentrumspartci, vergessen ja alle sa leicht, aber nicht nur das Ungünstige, sondern namentlich das Gute." T'.c'e 7.. ' i h ne des AbgrorlU'.-.'lln Ioos dürfte wesentlich zur Beschwichtigung jener sehr interessierten Presse st i mm: n beitragen, die sich alle Mühe gaben, diesen sicherlich be dauerlichen „Fall Wirth" ohne Not zum Anlaß einer „endgül tigen Abrechnung" zu machen. Es wi'ü eine interne Sache der Zentrumss'arlci sein, wie sie diesen Fall aus der Welt schasst. Ganz tendenziös wird auch ein Beschluß des Vorstandes der Zentrumssraktion von der gegnerischen Presse ausaelegt, dem die Fraktion in Abwesenheit Dr. Wirths ein mütig zugestimmt hat, der folgendermaßen lautet: „Unter Hinweis aus H 8 der Richtlinien sür die politische und parlamentarische Arbeit hat der Vorstand der Zent.unis- fraktion des Reichstages bedauert, daß Herr Dr. Wirth sich bei der Abstimmung vom 5. Februar von der Fraktion ge trennt und mit Nein gestimmt hat." Wir vermögen in diesem Besch uß nur die osfniellc Er ledigung des Falles Wirihs durch die Fraktion -u erblicken, die ganz im Sinne der Zculrumspresse und der Wühlerschast liegt. Denn Dr. Wirihs Haltung wird selbst von seinen engeren Freun den nicht gebilligt. Aus dom Beschluß aber irgendwelche Wei terungen ableiten zu ivoilen, verrät von vornherein die Ten denz. Falls eine Diskussion dieser Frage nach der notwendigen sachlichen Stellungnahme der Fraktion überhaupt noch nötig wäre — sie ist es unserer Ansicht nach nicht — dann wäre nicht die gegnerisch« Presse, sondern einzig und allein der am Sonn tag zusammcntretende Reichsausschuß der Zentruma- vartei die znständiae Julian.,« Der Elakre-ner -es Jenkums Berlin, 11. Februar. Die Zeiikrumsfraktion des Reichstags bat als Etats- vedner der Frakrion den Abgeordneten De. Brüning be> stimmt. Die Etatsverhandlinigen werden am kommender Mittwoch mit einer großen programmati chn Rede des neue, Reichsfinanzministers Dr. Köhler eingeleitet. Ferner be> faßte sich die Fraktion mit den im Nechtsausschuß des Reichstags vorliegenden Anträgen betreffend die Erle:ch» terung der Ehescheidung. Die Fraktion wird in dieser Frage noch besondere Beratungen Pflegen. Kurze Nacyrrcuten Die Skadk -er Fremven Nack) einer neuerlichen Statistik des städtischen Verkehrs amtes wurden im Jahre 1926 in Dressen im ganzen 432 856 Fremde gemeldet, das sind rund 3000 mehr als im Jahre 19 25. Das Mehr betrisst säst nur Ausländer, die wohl znm größten Teil auch auf das Konto der großen Gartenbau- Ausstellung der Iahresschau zu setzen sind. Gegenüber dem Fricdensjahr 1909 brachte das vergangene Jahr 52 175 Fremd« mehr nach Dressen. Interessant sind auch die Fremden- statistiken aus dem Weißen Hirsch. Hier hat man für 1926 zum erstenmal die Zahl der U c be r u a ch t u n g e n ge. zählt. Sie betrug 171500, so daß auf jeden Fremden eine durch schnittliche Aufenthaltsdauer von 14 2 Tagen kam. Die Zahl der Illbcrnachiungcn Fremder in Dresden überhaupt wird auf 800 000 aeschätzl. -f- Tie Leipzigs Met-MiN'bcitcr au-ge,»zerrt. W-i« soeben berichtet wirb: hat der Verband der Metallindustriel- len im Bezirke Leipzig die Aussperrung der strei kenden 25 000 Arbeiter verfügt, nachdem am Donnerstagmittag Vas den Streikenden gestellte Ultima tum, die Arbeit wieder anfznnehinen, abge'.a-ufen war, ohne daß die Arbeiter in dse Betriebe zurückgekehrt sind. -f- Ein neues Schwerkrastwerk i» Hessen. Nach osfi« zivser Ver.autbarung schweben Pläne zur Errichtung eines gemein) amen Sch w e r kr a flw e r kes , an dem der Staat Hr'sen und die Stadt Frankfurt beteiligt sind. Die, AEG. Berlin ist entgegen anderen Meldungen an dör zu gründenden Aktiengesellschaft nicht beteiligt. Dfe Grundlage des geplanten Werkes ist das Bcaunkolilenvö^ kommen in Wölfersheim in Oberhcssen. s- Georg Brandes außer G fahr. Nach einer BiäNco- meldung aus Kopenhagen, gibt das Befinden von Georg Brandes zu keinerlei Befürchtungen Anlaß. Bran des hat an einer akuten Magenerkrankung gelitten, hält sich aber bereits wie gewöhnlich 4—5 Stunden außer Bett aus und empfängt Be uche. tz 1.3 Hochzeitög.astc an giftig m Schnaps gestorbrn. Wie aus Warschau gemeldet wird, halte in einem Dorfe des Wilnagebictes ein Bauer zur .Hochzeit Schnaps von einem illegalen Händler gekauft und dabei ofsenlrav Methhl-Alkohol erhalten. Am Tage nach der -Hochze t st ge ben 13 Gäste und weitere 12 liegen hosfnnngs- kos darnieder. Die übrigen Gäste sind mit e.nei: leichten Erkrankung davonge'oinincn, mm: We»»r?oencht -er Dres-ner Wettcrwaett Witterungsaussichten. Wechselnd bewölkt, zeitweise nebtig: örtlich geringer Schncefall nicht ausgescllossen. Flachland Nkchl. frost »in — 5 Grad. Höhere Lagen Tcmveraturnmkehr. Pär nu egend nördliche Lustbemegnng. . Np