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vt Ein Ketzer und Phrasenmacher »Ein .Ketzer, die Jahre »c« Leidens" von W. Ulmenried- N a u j c ck. So betiteltes Buch wird vom Eulen Verlag A. G. Leipzig jedem Gebildeten als en sehr interessanter und spannender Roman empfohlen. Gewiß bietet der Roman viel Jnterefsaiitcs, Veschreibung von Ostpreußens Land und Leuten. Mai, bekommt einen guten Einblick in die kirchlichen Verhältnisse des Protestantismus, da der Hauptheld des Romanes ein protestantischer Pfarrer ist. Aber von einem durchweg spannenden Roman kann wohl kaum die Rede sein. Ohne Zweifel gibt es auch in diesem Buche einige recht jpannende Momente z. Brisp. die Schilderung des Todes Horst Harte,isleiners. Liest man jedoch einerseits auf dem Reklamezettel, Last es 'ich um das Schicksal eines Protesten« eichen Geistlichen handelt, der wegen seiner freien An schauungen sich vor dem Berliner Konsistorium zu verant worten hat, und weist andererseits der Leser, — und der Gebildete weist es doch was für Behauptungen der Libera lismus in der protestantischen Theologie ausstellt, dann fehlt dein Roman durchiveg das Spannende. Dramatische. Man wesst überall, was kommen wird. Und wie der Roman als Roman nicht befriedigt, jo erst recht nicht sein Inhalt, nämlich die liberalen Ideen. Gew:st, der Roman will kein wi srnschastliches Werk fein, aber er w.ll doch durch Dar legung wichtiger religiöser Fragen befriedigen. Tut er das, wenn z. Beisp. in einer längeren Abhandlung versucht wird, den Teufel jus Märchenland zu verletzen, aber die Schwierig keit, Ebrislus wäre ja dann nur gekommen, um die Wenk« eines Hirngespinstes zu zerstören, einfach in einem Satze abgetan wird als eine verfehlte An chaninig der Theologen? (Seile 14tt> Und wie wird Paulus geschützt! Nur darf er nicht mit ferner Lehre von der Erbsünde komme». Dann spricht man von „spitzfindiger rabbinischer Tüftelei," eine alle Anchaniing zu vergewaltigen und nmzukehren, alles zu Gunsten de frn. „m Jesus von Nazareth eine eigenartige Stellung in der Welt zu ver chafsen." (Seite 201.) Und erst das Lebenswcrk des Helden „Jesus und das Reich Gottes!" Widerlegen kann man es nicht, denn wie der Autor lelbst gesteht, es ist kein Werk, das wissenschaftlich blenden, theo- kogi ch zwingen, sondern das nur religiös erleben lassen will." — Alio in der Mathematik ,'i ept in jeder Wi sonschajt muh alles matheinatisch ge enschastl ch zwingend sein, nur nicht im Glauben au :>oich Gottes mir so ernsten Konsequenzen. Oder »ein, gerade wegen dieser Konsequenzen sich um keinen Fall festlegen; Venn sonst könnte man ja trotz der gröstten Freiheit im Glauben und Leben nicht mehr „religiös" ,e:n. Wen» doch dem „Ketzer" wenigstens ei» an Wissenschaft und Charakter ebenbürtiger Gegner aus dem Lager der Orthodoxen gegenüber stände! Aber das sind alle nur Menschen minderer Sorte, intrigen- hafte „Denunzianten". Und erst Nom! Gewih, katholische Ordensritter haben Ostpreusten die Kultur gebracht. Aber die Ostpreusten wären niemals das geworden, was sie heute sind, hätten sie im Katholizismus verharrt. Doch dieser Katholizismus versuche gerade heute sich wieder Gel tung uno Herrschaft zu sichern. Das würde einen schweren Kampf geben. Und da heiße es, auf der Hut zu ie,n. Denn Rom lege seine Fangstricke leise und versteckt w e «in Vogelsteller seine Fallen." (Seire 47/48.) Bei einer Ver anstaltung des „Evangelichen Bundes" will der eifrige, liberale Pfarrer „in kurzen Umri fcn doch recht anschaul ch und volkstümlich" ein „geichichtl ches Bild" über die Gesell- schuft Jesu geben. „Ec wies nach (?), aus welchen Gründen und zu weichen Zwecken der Jciniten-Orden geschaffen. Wie er im Laufe der Jahre und Ge.chichte allen Völkern, unter denen er sich »iederliest, e.n Verhängnis wurde. Letzten Endes Noin selbst, das heute vom jesuitischen Geist« regiert und durch diesen wieder die gesamte katholische Kirche regiere. — Rom kann das reine Licht der Wissenschaft nicht vertragen. Seine Augen sind von jeher ein mystisches Halbdunkel gewohnt. Und in diesem Dämmerlichte, vor dem Jesus von Nazareth gewarnt hat, geht Rom aus, um Seelen zu fangen und im Trüben zu fischen. — Was ist Noms letztes Wollen? Ausbeutung der Massen bis zum Letzten — Ausbeulung des ganzen Menschen bis zu seiner Geldbörie" „Bravo, sehr richtig" brüllt dazu ein Sozial demokrat!! (104 und 166.) So spricht ein Mann, der sich mir Feuer ein letzt für eine „Volkskirche, die ihre Tore weit austun wolle für Kirchliche und Unkirchlich:, Orthodoxe und Liberale, Völkische und Sozialdemokraten," für eine Kirche, in welcher Vas „Bekenntnis" „dem Einzelnen" „über- la sen" werden soll. (Seite 175). Nur weh« dem Vertreter des katholischen Bekenntnisses! Wehe jedem der Jesus ka tholisch „erlebt". Hoffentlich wird der Sprecher, sollt« er rin nun vor das Forum der Wissenschaft zitiert loerde», auch den Mur haben, über seine «ntirömischen Behauptungen so zu urteilen, wie er es über sein „Jesus und das Reich äkllillk vellinx — kuclilisliüliiilx VU^ervI«,« l vresäsn-^. pvrarut 28722 liefert »Ile kier anxereixten kückor Gottes" vor dem Berliner Konsistorium getan hat, nämli das dies alles nicht wissenschaftlich blenden, theologif zwingen, sondern nur religiös erleben s!) lassen WM" m. a. W. nicht ernst gemeint lein will. Nein, dieses Werk „Ein Ketzer" ist wirklich kein Ruch für Gebildete, vielleicht für Halbgebildete, die für ihr Halbwissertum Phrasen wün schen. Aber der sachlich und ruhig Denkende wird über diese Ungereimtheiten den Kopf schütteln, und wenn er das Martyrium auf sich nimmt, das Buch ganz durchzulesen!, es trotz mancher schöner Schilderungen und Gedanken, trotz des durchweg angenehmen Stils am End« bei Seite legen als ein Tendenzwerk des Liberalismus. Kultur und Religiöses Dr. Karl Adam: Das Wesen des Katholizismus. Dritte Auf lage. 258 Seiten. Verlag Schwann-Düsseldorf. Dieses bekannie Buch, das schon verschiedene Auslagen er lebte. wurde geschrieben als Gegenstück zu Friedrich Heilers Buch: „Der Katholizismus in seiner Idee und in seiner Erscheinung." Heiler, der vom Katholizismus zum Protestantismus übertrat, konstruierte sich einen sag. evangelischen Katholizismus zurecht, der in gewissem Sinne überkonfessionell genannt werden kann. Seine ganzen Ausführungen aber muhte er mit einem auster- ordentlichen Glanz der Sprache vorzulragen. Adam dagegen hebt den echten Katholizismus heraus, wie ihn Christus gewollt und gestaltet hat. In diesem Sinne betitelt er sein Buch: „Das Wesen der katholischen Kirche". Und er behandelt alle Phasen dieses Christentums, vorzüglich aber die Frage des Primats des HI. Petrus und seiner Nachfolger, di« sakramental: und erziehe rische Kraft der Kirche, ihre Sichtbarkeit, die in der Kircl-e ver wirklichte Gemeinschaft der Heiligen und ihre Heilsnoiwendigkeit. Sachlich und positiv, nicht polemisch werden dies« Probleme er örtert. Nicht allein der Gegner soll hier widerlegt, sondern gleich zeitig sollen auch Mißverständnisse in den eigenen katholischen Kreisen ausgedeckt und beseitigt werden. Die ganze breite Ocsfeni- lichkeit wird hier in den Krcis der Erörterung gezogen. Nicht für ein zwar wenige Fachleute ist das Buch geschrieben, sondern es ist schlechthin eine vortreffliche Apologie der katholischen Kirche. Führer zur Innerlichkeit. Aus den Schriften des P. Gron S. I., bearbeitet von P. Max Schmiü S. I.. 809 Seiten. Pr. Ganzleinen geb. Mk. 3,—. Verlag Joses Kösel u. Friedrich Pustet. K.-G., München. In verschiedene» größeren und kleineren Schrisien, vor allem in seinem „Handbuch sür innerliche Seelen" hat Pater Gron 2. I. wertvolle Anleitungen aus dem Gebiete der Aszese und Mystik gegeben. Um diese Anregungen neuerdings nutzbar zu machen, hat Pater M. Schmidt S. I. aus den mehr oder weniger bekannten Schrisien P. Grons eine sorgfältige Auslese getrosten und die kostbaren Sen lenzen und geistlichen Hebungen unter dem Titel „F ii h r e r z u r I n » e r l i ch k e i t" zusammengestellt. Das Werk enthält in systematischer Reihenfolge die einzelnen Grund sätze, welche die nach Innerlichkeit strebenden Seelen zu beach ten haben. Das Büchlein kann allen Seelen, die nach Innerlich keit streben, zum Führer dienen, der ihnen den Weg weist zur Bereinigung mit Gott. Das Himmelreich ist nahe! Vorbereitung auf die Erstkommunion im engen Anschlutz an die Biblische Geschichte. Bon O. Hil - ker, Rektor und Religionsobcrlehrer in Erfurt. Mit Druckerlaubnis des Hochw. Herrn Bischofs von Rottenburg. 2. Auflage. F. 8". XV und 176 Seiten. Preis broschicri 3,6V -lk, gebunden 4,70 Jt. Verlagsbuchliandluiig Karl Ohlinger, Mergentheim a. d. Tauber. Hilker bringt zwei sicher bald zu allgemeiner Anerkennung gelangende Grundsätze zur Durchführung: Anschlutz an die Biblische Geschichte, konkreter gesprochen an die Person des ge schichtlichen Jesus, und Erstkommunionerzichung. nicht bloß Erst- konimunioniinterricht. Jede Katechese geht von einem Ereignis des Lebens Jesu aus, jede Katechese arbeitet nicht blotz aus Leh ren, sondern auch aus Tugendübungen hin. N!an mag im ein zelnen anders auswahlen . . . das Prinzip ist jedenfalls ein ge sundes . . . Ausstellungen können an der Durchführung der lei tenden Prinzipien der Freude keinen wesentlichen Eintrag tun, die ich über diesen neuen schönen Beitrag zur Lösung des Pro blems der Erstkommuniliantenseelsorge empfinde . . . Dr. Jos. Göttler. Der Heilige Franziskus. Band 10 der Theatiner-Anbachtsbii- cher, herausgegeben von Dietrich von Hildebranü, 16", 48 Seiten. Preis gebunden 2,— Mk. Thcotiner-Derlag A.-G. München. In der Reihe der beliebten TheatinerMnüochtsbüchor erschien zum Gedächtnis o«s 700. Todestages des Heiligen Franziskus von Assisi ein neues Bändchen, in dem das Leben des großen Hei ligen dargestcllt wird. Der besonder« Wert der vorliegenden Publikation liegt darin, daß ihr Inhalt der rein franziskanischen Welt in ihrer strengen Schlichtheit und herben Größe eninommen ist. Diese Bilder, zumeist nach Fresken Giottos, atmen ganz den franziskanischen Geist und können unserer Zeit in einzigartiger Weise die Größe und Schönheit der franziskanischen Welt und des hl. Franziskus vermitteln. Gemäß dem Sinn der Tlwatiner- Andachlsbiichlein liegt das Hauptgewicht in den Bildern, die uns auch unmittelbar in die Zeitatmosphäre des hl. Franziskus cin- tauchen lassen. Die Ausstattung des Büchleins ist vorzüglich. Die 20 Vierfarbendrucke sind wohlgelungen. Es gereicht diesem und auch den vor kurzem erschienenen Andachtsbiichlein („Der Heilig« Petrus" — „Oeffentliches Wirken Jesu" — „Leiden. Auf erstehung und Himmelfahrt Jesu") sehr zum Vorteil, baß der Ver- lag sich entschlossen hat, di« Büchlein nunmehr in vergrößertem Format herauszugeben. Koch, Anton, S. I.: St. Aloysius Gonzaga, 132 Seiten, 8", elegant Kart. Mk. 1,60 sein in Ganzleinen Mk. 2.60. Verlag Felizian Rauch in Innsbruck. Das Büchlein muß nicht nur linier die männliche, sondern auch unter die weibliche reifere Jugend, in Familien, Institute und Vereine verbreitet werden. Das Senf Körnlein des Karmel von Liste ux, die ehrwürdige Mutter Genoveva von der heiligen Theresia (1815—1891). Nach authentischen Quellen bearbeitet von einem Kloster desselben Ordrns. 82 S.. 8", mit drei Bilder», MK. 1.20. Verlag Felizian Rauch. Innsbruck. Allen Verehrern der heiligen Theresia vom Kinde Jesu wird diese Lebensbeschreibung der geistigen Mutter der kleinen Hei ligen willkommen sein. P Ma r ia n u s O. Ss R., Maria Himmelskönigin. 31 Lesun gen über Maria in Dantes Götti. Komödie, 88 S. m. Titelbild (Sciidbotenbroschüren 1 26), Preis 65 Pfg. Verlag Felizian Rauch, Innsbruck. Dante, der Verfasser der unsterblichen „Göttlich-.!! Komödie", war «in großer Marienverehrer. Wo immer der Dichter leine Stimme erhebt zu Lob und Preis oer Gottesmutter — und °ws geschieht oft in der „Divina commedia" — oa ist jedes Wni voll tiefer Gedanken und wie Engelgesang klingen seine Berte P. Maria uns l>ot diese Stellen sorgsam gesammelt und deren Schön- l>eit in beredter Sprache erklärt. Der „Fels". (Frankfurt a. M., Niedenau 24, jährlich 12 Hefte. RMk. 6.60.) Inhalt von Heft 4 : Was ist katholstche Politik? Die Magdalenensrage. Der „Kommunismus" der ersten Christen. Der Staat und die studentichen Mensuren. Spiritistisch« „Geisterbot'chaflcn". Die Krise ker Autorität und die Sen dung des Künstlers. Dlveri>a. Fragen und Antworten. Pestalozzi Pestalozzi. Ein Versuch, von Max Konzelinaiin, Rot« apscl-Verlag, Zürich-Leipzig. 240 Seilen, broschiert Preis Mark 3.-. Zur reihten Zeit erscheint dieses ivertvolle Buch von Max Kvnzeimann. Ec nennt cs ichüchtern „Ein Versuch". Wer aber dieses Buch durchstudiert, dem offenbart es sich als eines der besten Bücher über Pestalozzi. Zwar blieb diesem großen Manne der sichtbare Erfolg versagt, doch seine Ideen leben, und sie iverden nie untergehen, solange die Erziehung die Wege der Natürlichkeit gehen wird. Konzel« mann ichildert uns den Menschen, den Schriftsteller, den Politiker Pestalozzi und seine Einstellung zu Schule und Erziehung und zu Religion und Sittlichkeit. Seine alles be zwingende Liebe und Güte läßt ihn dem Armen von Assisi ähnlich erscheinen. Daraus beruhen sein« Erfolge als Er zieher. Ties läßt uns der Verfasser in di« Seele des st)roßen :>m Reiche der Erziehung blicken, der das mütterliche Vor bild in der Erziehung so rein nachzuahmen suchte, der wohl auch verkehrt« Wege einichlug, dessen Streben aber edel blieb, wenn er auch kein tiefes Verhältnis zur Kirch« finden konnte. Hierin war er ganz Kind seiner Zeit. Dennoch war sein Wesen religiös verankert. Besonderen Wert erhält das Buch durch die reiche Verwertung von Pestalozzis Schrifttum. So gewinnt es den Charakter eines Que'.lwerkcs. Ein wertvoller Schmuck ist das ganz ausaezeichneie Bild von Pestalozzis Totenmaske, das aber dem Kundigen mehr sagt. Jeilschrislen Kempten. Inhalt des Februarheftes: Die Staatsraison im Bereich des katholischen Staatsgedankens. Bon Professor Dr. Wilhelm Schwer. — Die Vier einer Ernte. Von Profes sor Dr. Joses Nadler. — Die heilige Kümmernis. Erzäh lung von Friede H. Kraze. — Geburt der christlichen Kunst aus dem „Korpus Christi". Von Johann Paulweber. — Nasse und Volk. Von Professor Dr. P. Wilhelm Schmidt S. V. D. — Kritik: Die Lyrik der letzten Jahrzehnte. Bon Emmy Hennings. — Felix TimmermannS. Von Georg Schäfer. — Rundschau; Notre inaniötude. — Carl Sonnen- jche.ii. — Der Briefwechsel von Friedrich und Dorothea Schlegel. — „Notizen zur neueren spanischen Literatur". — Nene Komödie. — Die Revue. — Unere Kunstbeilagen: «Der Nnserstandene" und „Die Verdammten". Ausschnitte aus den Mosaiken im Dom von Torcello. Stimmen der Zeit. Monats,chrift für das Geistes- leskcs'lvä" Gegenwart. Inhalt des Februay- WMter auf dem Friedensweg. (C. Noppel). — Görres' rellgiö« Entwicklung: Die Rückkehr zum katholischen Glau« ö°u. (I. Grisar.) — Volkswille und Staatswill«. (I. B. Schuster.) — Die „Stimmen" der Jungfrau von Orleans. (M. Pribilla.) — Die Gymnasien von St. Jürgen und Annenstedt. (S. Sta„g.) — Joseph Fraunhofer. (G. Wieder- Ar.) — Besprechungen von Büchern über Pädagogik: Kunstgeschichte; Dichter-Anthologien. Haudwciser. Kritische Monatsschrift. Herausgegeben von Dr. G u sta v Ke cke i s. Schriftleitung Dr. Julius Dornejch. Verlag H:rder L Eo., Frei- busO >zBr-, 63. Jahrgang - 1926/27. Jährlich 12 Hefte. Durch Buchhandel und Post beziehbar. Soeben ist erschienen Februarheft 1937: Lust spiel und Komödie. Von Joseph Sprengler. — „Evangelische Katholizität". Von Georg Wunderle. — Georg Trakl. Von Philipp Witkcp. — Besprechungen zu bedeutenden Neuer scheinungen aus allen Gebieten. — Verzeichnis soeben er schienener wertvoller Bücher des In- und Auslandes. — — Inhaltsangaben von einflußreichen Zeitschriften ver schiedenen Charakters. Deutscher Ha isschatz — S-nntag ist'«. Monatsschrift mit Bildern. Herausgeber: Dr. Alfons Hetlmann. Heft 5, 53. Jahrgang. Jedes Heft 60 Pfg. Verlag Josef Kösel L Friedrich Vnstet K °G. Mönchen. Der Hansschatz vervollkommnet sich immer mehr. Seit Beginn des lausenden Jahrganges trägt sogar jedes Heft ein farbiges Uinschlagbild; diesmal (Februarhest) bringt es Adolf Echllers „Die beiden Waisen". Auch ist jedesmal ein eigenes Kunstblatt in feinstem Tondruck beigehestet. Wenn man bedenlt, welch außerordentlich hohe Kosten solch ein Farbdruck verursacht, jo bedeutet das eine sehr ansehn liche Leistung. Man sehe sich weiter die ungewöhnlich große Zahl von Bildern an: annähernd 60 Abbildungen enthält die Febrnarnilmmer! Ein stets ansge ucht guter Text ist boigegeben. Z. B. der fortlaufend« Roman „Der Kurier der Königin" und die Haupterzählung „Der Pfarrer von Brei tenbach" !j.nd brillante Leistungen an Inhalt und fesselnder Spannung. — Recht sinnreich ist die Wiener Grillparzer- Geschichte „Der alte Dichter" von Marilaun sowie „Die Glückschuhe" von E. B. Bud. Eine fränkische Legend« „Das Bild zu Heiligendühl" und die Hochgebirgserzählung „Der Bergsturz" bilden eine ausgezeichnete Lesekost. — Dann di« illustrierten Aufsätze: „Der weiße Tod ans dem Meere" — „Nordland" — „Strafmasken in der guten alten Zeit" — „Deutschlands Speisekammern" — „Gebannte Was ser" — all dies ist für jedermann hochinteressant. Weiter: „Die Dauer des Lebens" — „Der Tariz im Reiche der Tiere" beklage beschäftigt sich mit Fragen über das Kind, über Krankenkost und bringt sehr hübsche Modelle von EO- kominunikanten-Kleidchen. — Kinderbeikage und Weltbilder schau sind von üblich hervorragender Oiuilitäl Die Bergs,nvt. Mvnatsblätter, herausgegeben von Paul Keller. Hcfl 5, Februar 1927. Bcrgstadtverlag Wikh Gottlieb Korn. Dieses Heft ist dem Faschingsmonat angcpaßt. Da ist zunächst ein humorvoller Auf:atz von Otto Hermann Gruihn: „Berlin, wie's lacht und Wippchen macht". Illustriert mit zwölf Abbildungen nach den ent zückenden, heiteren Lithographien von Franz Bnrchardt-- Dörbeck, der ja eigentlich der Maler des alten Berlins in seiner durch nichts zu erschütternden frohen Laune ist. Fachingsstimmung zeigt auch ein anderer reich bebildetev Aufsatz des Februarheftes, der die südlich« Metropole Deutschlands mit ihrem reichen künstlerischen Leben und ihrer köstlichen Lebenslust zum Gegenstand hat: „Münchener Künstlerseste" von Franz Langheinrich. Anna Pawlowa, der letzten, vollendete» Blüte des alten Ballets, ist ein begeister ter Hymnus des Tanzkritikers Karl Gustav Grabe gewidmet. Schöne und anmnrreiche Bilder unterstreichen wirksam das Gesagte. Entstehung und Herstellung von Trickfilmen, diesen interessaniestcn Aufnahmen der Filmindustrie, bei denen cs auf absolute Täuschungen des menschlichen Auges an-- kommt, um das Unglaublichste und Ungeheuerlichste glaub haft zu machen, ichildert in anziehender Wei,e Otto Behrens in dem Aufsatz „Tricks im Film". Ein m c zehn köstlichen Radierungen von Otto Probst geschmückter Aufsatz von Pan, Petzold „Die alte Reichsstadt Augsburg" führt liebe voll in dieses schöne Denkmal deutscher Kunst und Landschaft ein. Im novellistischen Teil des reichen Heftes plaudert Pani Keller in humorvoller Art „Pom RatSturme aus" über seltsame Geschehnisse in seiner alten Stadt. „Spitzen", die Geschichte einer Leidenschaft von Kurt Münzer kommt nach starken Erschütterungen zu einem befriedigenden Aus klang. Alex, von Gleichen-Nußwurm steuert «ine empfind same Geschichte „Henriettes Freier" bei. Ein heiterer Beitrag zur Seele deines Kindes ist die Skizze „Vatis Perlen". Marianne Bruns Plauderei „Hyazinthen" wird in der Originalität und der Sicherheit des künstlerischen Gestalten- selbst dem verwöhntesten Geschmack entzücken. Roda-Roda ist mit einer heiteren Erzählung „Das bürgerlich« Abend essen" vertreten. Das Heft wird allen seinen Lesern viel veranllate und frohe Stunden b«r«^t«n.