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Der Augenblied tm Bild Sine schillernd« belsenblas«, auf der die schönen Farben des Regenbogen» spielen, wird jäh von einer Echrotkugrl durch bohrt, die ihre seine Pracht zerstört. Da dringt das feindselige Kügelchen zuerst von links ein. Die schwache Seifenblase kämpft jedoch um ihr Dasein, und sie scheint eine wunderbare Lebens kraft zu besitzen. Die empfangen« Wunde schlicht sich nämlich von selbst wieder, und nun schwebt für einen ganz kurzen Augenblick das Geschah als Fremdkörper in der unversehrten Blase. Auf der rechten Seite reiht dann dieser Ctörensricd eine neue Wunde auf. Und jetzt hat der schwach« Ball offenbar seine Kräfte erschöpft. Die Wunde friht weiter und weiter um sich; bald sinkt ein kümmerliches Tröpfch«,, zu Boden, das keinen Farbenschmuck mehr hat. Mit Recht darf man fragen, woher denn die einzelnen Szenen dieses kleinen Trauerspieles belannt seien? Man kann solchen Vorgängen doch auch mit dem besten Auge nicht folgen, weil sie sich ja in winzigen Bruchteile,, von Sekunden ab spielen! Hier hilft nun der Film, der als ganz vorzüglicher Forscher ausgebildet werden kann. Dabei tritt die „Zeitlupe" auf. Wenn der Botaniker ein Awergpflänzchen oder gar eine feine Zelle mit seinen Gläsern untersucht, so wendet er eine Naum- lupe an. Und wenn man die Sekunde zergliedern will, so braucht man eine Zeitlupe. Es gibt verschiedene Einrichtungen, um die Vorgänge eines Augenblickes gewissermaßen aufzu- spalten. Da wird zum Beispiel mit rasch umlaufenden Spiegeln gearbeitet, die auf einer Walze sitzen, und man gewinnt dabei in der Sekunde etwa 230 Bildchen. Wenn man nun einen solchen Film langsam abspielt, indem man in jeder Sekunde nur 10 Bilder durch das klein« Fenster am Lichtbildapparat laufe» lägt, so dehnt sich der Vorgang offenbar auf 20 Sekunden aus, weil 18 in 320 gerade 20 mal enthalten ist. Und natürlich kann »>an dann alles 20 mal deutlicher beobachten, als bei Be schauung der Wirklichkeit. Nun hat kürzlich Professor Bull vom Pariser Marey-In- stitut eine neue Zeitlupe herausgebracht, die ganz Ausgezeich netes leistet, wo es gilt, in die Geheimnis!« von Ereignissen zu schauen, die sich wie im Fluge abspielen. Das Bild der Auhen- welt wird hier in üblicher Weise in einer Kamera aufgesangcn. Aber es fällt dort auf einen Spiegel, der es zuerst an die Decke des Zimmerchen wirft, das die Kamera darstellt. Dieser kleine Spiegel dreht sich aber schnell im Kreise herum, und so wandert das Bild von der Decke zur einen Seitenwand, dann zum Fuß- boden, darauf zur gegenüberliegenden Seitenwand und schließ- lich zur Decke zurück. Dabei verändert es sich natürlich be- stä^kg. «^1 »» sich s« «« >1«»**»«'' «»er Han»«« Tatsächlich verläuft dies« Rundreise etwas ander». Zn der Kamera ist nämlich et» «elfen senkrecht «usgestellt. d« innen mit eine« festen Film bespannt ist. Und aus diesem kam, da« Bild ge- wisiermahen Karussrl fahren. Bei einer solchen Einrichtung würde freilich nichts Brauch bares entstehen, wenn man in gewöhnlicher weife aufnehmen wollte. Es würde alles »erwischt sein. Darum braucht man noch ein« besondere Belruchtungseinrichtung. Zunächst ist die Szene, die man abbilden will, ganz in Dunkel gehüllt, und es jindet darum überhaupt kein Photographieren statt. Nu« hat aber Bull «ine Lampe geschaffen, die in ganz kurzen Zwischen räumen blitzartig mit der Stärke von einigen Tausend Kerzen aufleuchtet und die Gegenstände erhellt, di« ausgenommen wer den wollen. Diese Ausleuchtungen sind so kurz, dag selbst bei rascher Drehung des Spiegels ga,^ scharfe Bilder entstehen, und die Pausen zwischen den einzelnen Beleuchtungen sind so be messen, daß der umlaufende Spiegel das folgende Bild richtig hinter das vorangehende schieben kann. Der Kinotechniker wird sich hier dafür begeistern, datz der Film sestliegt. Denn für Schuellausnahmen mutz er bei anderen Einrichtui^en mit rasender Geschwindigkeit laufen, und es kostet einiges Kopfzerbrechen, wie man das zweckmäßig zuwege bringt. Bull hat in freundlicher Weise dem Film behagliche Nuh« ge gönnt. Aber diese schöne Einrichtung hat auch ihre Kehrseite! Man kann natürlich jedesmal nur verhältnismäßig wenige Bil der aufnehmen. Der Reifen, bezüglich der Film läßt sich nicht ungeheuer groß machen, und man kann ihn natürlich auch nur während eines Umlaufs des Spiegels benutzen. Bei seinen Vorgängen genügen aber doch oft schon 16 Bilder, um sie aus- zuhellen. So zum Beispiel bei jener Zerstörung der Seisen- blase. Dürfen wir ein paar Zeilen anführen, um die erstaunlich« Leistung des Kinemalographen von Bull zu kennzeichnen? Ein Vorgang soll den 1250 sten Teil einer Sekunde umfassen, und er joll in 16 Bilder zerlegt werden. Dann darf je Bildchen nur der 20 000 sic Teil einer Sekunde verfließen, weil 1250 mal 16 von Betrag 20 000 ausmacht. Und unser Zaubcrapparat kann wirklich noch mit dieser Geschwindigkeit arbeiten! Mancherlei läßt sich mit der Zeitlupe enthüllen. Wenn der Adler seine Schwingen regt, so geschieht das mit vornehmer Langsamkeit, und das Auge kann ihrem Schlage folgen. Das Käserdzen darf nicht so ruhig arbeiten. Es muß seine zorien Flügel mit ungeheurer Geschwindigkeit regen, wenn es fliegen will. Die Schwingen werden dann für das Auge zu einem sei nen Schimmer, wobei das Ohr durch ein lustiges Summen er freut wird. Bull hat treffliche Ausnahmen von fliegenden In sekten erzeugt. Natürlich muß sich die Arbeit der Zeitlupe genau denn »««, dm Iteichen »er«,»« »Sr de« Objekt«» vorbeifliegt: de«, sonst »erschießt der «psarat I«« Pulver zu früh oder zu spät And dar»« mutzten hier besondere Künste angewendet «erden. Bull ließ nämlich da» Insekt, wenn es sich zum Flag« rüstete, über ein« winzig« Zugbrücke aus Aluminium lausen, die dabei etwas niederklappt« und über einen elektri schen Kontakt das Spiel der Kamera auslöst«. — Ander« Auf nahmen haben auch gezeigt, daß «in durchschoss«»«! Knochen erst zersplittert, nachdem die Kugel längst hindurchgedrungcn ist. Natürlich dient dieser Kinenurtograph nicht den Zwecke« des Spielfilm», sondern denjenigen der Wissenschaft. Aber hier leistet er Treffliches! Zeigt er uns nicht Porgäi^c. in die wir >o»st wohl nie eindringrn könnten? N. 8. * Gegen die Feuersgefahr im Kina. Für jedes Kino bildet die Fenergefährlichkeit des normalen Kinofilms eine natürlich« Gefahrenquelle, wenn auch technische Schutzmaßnahmen und polizeiliche Vorschriften den Ausbruch eines Brandes sehr er schweren. Immerhin dürfte die nachfolgend beschriebene, in der „Bayerischen Siaatszeitung" mitgeteille amerikanische Erfin dung von großem Interesse sein. Der Erfinder hat unter dem Namen „Thermosaselvgraph" einen Apparat konstruiert, der den so gefährlichen Bränden in den Projektionsräumen der Kinohäuser ein Ende zu machen bestimmt ist. Der Erfinder schildert ihn wie folgt: „An den gewöhnlichen Proiektions- apparaten wird ein sinnreiches Arrangement von zwei Messern, Thermoschalter und Elektromagneten, angebracht. Die Magnete sind mit der oberen Trommel, dl« die Nolle des ablaufenden Films enthält und mit der unteren Trommel verbunden, tn der der Film sich wieder ausrollt, nachdem er vor dem Lichtkegel vor beigelaufen ist. Fängt nun der zwischen den Trommeln laufende Filmstreifen Feuer, so werden durch «inen Thcrmosihalter- Siromnnierbrecher zwei scharfe Messerchen ausgeschaltet, die den Film blitzschnell abschneiden. Gleichzeitig schließen sich beide Trommeln hermetisch, und nur der kleine aboschnittene Zrllu- loidstreisen verbrennt. Der Thermoschalter hat aber auch noch ander« Wirkungen. Er schaltet das Dogenlicht des Projektions- kastens aus, bringt den Projektionsmotor zum Stillstand, läßt die Klappe, durch die der Lichtkegel in den Theaterraum strahlt, zufallen, läßt automatisch die Lichter im Thsaler ausleuchten und gibt dem Kapellmeister durch eine role Lamp« das Signal, ruhig weiter zu spielen. Auf diese Weise wird vor einer Panik be wahrt. Die Vorstellung kann, sobald d!e beiden Filmenden wieder zusammengeklebt sind, ihren Fortgang nehmen." * D«r Weber-Film tn Norwegen verboten. Wie der ,.B. Z. am Mittag" aus Oslo gedrahtet wird, hat die dortige Film- zensur den von Friedrich Zelnik inszenierten Film „Die Weber" nach Errhart Hauptmanns gleichnamigem Bühnenstück „wegen Verherrlichung strafwürdiger Handlungen" verboten. Das Ver bot wurde auch nach Streichung der von der Zensur beanstande ten Stellen ausrcchierhalten. Ein großer Teil der norwegischen Vresse protestiert oaaeaen. r««l1a Hkaed« usrkdnsvell Vas Oktober-Lrelxnis: „8tgcße!litsßt" In cken Hauptrollen: Pols iingrs «- Oliv« k^oolk * kmsr ssgnson pltr suAendllcke erlaubt l Kinder unter 14 sskren an Vockentapen rur dlacbmittagss-Vorstellung kaibe Preise ^ capnoi. Kd kNonksg 17. Oktober 1.VS k4srs ln Vs» tsnrencle v/isn >n der rckönon dlauen Donau 2. Dell mit Den Lgon Kogls: Krlodrick 2o!uilc I Rur nocd dl, <Non«»a: Der Sens-Iions-Soort-kstlm in » 7 Kleten v«r DaxmIeitnlA I Kd Dienstag:: I ».««»»»leumpk I Dsr meirtzelosenste und weltberübmlesie Komm, des welt- I vekaunlen aaienkaniseben Schiiitstesier» Looper I «kllalLktt«», Rump» um «», ai«el«»„u» Im »«« I Die duzend tat ru dieaom biim vorrlievst v ng-eiadvn I Deglnn: V/erk>»os 4. gonytae, 3 Dbr Unser deutixes prox-ramm stekt im Xeickea eines köstliche« klumors vis »stigs kxcsllsnr Die Krone aller Instixen pllmel ttau ptrol len: tVillz- pritsck und OIxa Tsckeckowa su^endlicke rux-elassen läqllek 16. 18'/«. 20'/, Ukr Ko UonneisNag oen 13. Oktober llralauktünrung de» neuen 8arona-lUroüiilm» Vrammslkvuor rksr List»« 7 Skt« naoti »mar ttoeelle um Klexander kngel ilauptrol!on! volh vsvi», k*sui ttsrtmsnn, 8uö. KI>m-8oggs tiiorru: kin rviciiiiDltig«, Vviprogrsmm ^Verklag»: 4, >/«?, '/,9 / Sonntag-,! '/,3. >/,5, >/,7, '/,9 t«»n>p,elv«r 1402S Dlcktspieltkealer Dresden, Seerirslle ^Verklag» '/,4. S, 7 und 9 vkr Sonntags 3. 5. 7 und 9 Dkr Der xröüte Krkolg seit Desteken! Disber alle Vorstellungen ausverkauktk ttsrrv l-iecltlre in vsr ttslrstrnsrt 2ur Sieger««« «ter »Iler pr«>»1»L«a HA«r«tOi» 61« N»«b»1tt»U»-V«r,««»I«n,«» «nwtokl«» u/is v, kvul« in QkkiikS SUL? Dover dieses boedintersssante ailtuells Tbem» wird cko- bekannte tliovetrotier mit der Xamsr» ^8", n p«r»6n>>«I, »prscd«n llotir» kov dal dsn dunkisn KrdloH vom X»p vis Xairo durch,« st und sein« »«i>»»tton«II»n Kt»»n- tsu»»' in dem grollen k-ümwerlc o 8 8l->vaell6Nl!6 8pl,mx fesigobalien 1»/ir dt«t»n uu»ar«n »««ucdses mit rt«m kllmvortr»» vis sruu«ed»ne1«llpdln» «inig« lltueuisn t>«ldtnt«r. vntsrdsltuns Tägllck IS. ,S> .. 20 /, Dbr MAVkUUNViizj' Lir>erener Stralle 32 — pernrul: 35- -5 Llraöenbahulinien: 2.8. >0, 17, >9. 20, 22 Haltestelle: pür-tenplalr Orchesterleituux: ftapellmelsker r. Ulkig Kd k>ei«»g 14. dl» rnlt vonnerskag 20. Okt. Sri' lllelrler in MMri Lin tisns-Sachs-i ilm. btsch hloitiven der >Voxner Oper „Die lAeistersingor" stogio: Ludwig Lorger Ik»»«» 8»ek« KudoK Kittner kivcken tNaria Solveg Iz/nllkir von Stolrlng . . Oustav froektlck — bür dueondlieks sriaukt — I>v>>cneuiags: du.' 29Qhs / vio- i-s-x-s: a.'-4? ».0,"I1V Us«ttln«i>»kr. 12 Dresden fernruk 28827 Kd Dienstag: Das gewaliige Sittongomälde Oirnentrggöklis mit Ars« ^iivIrQN in der kisuplrollo ll»M 8e!l0 ««». l!»' «> »tll'lllLlItlll» Xomödie In 2 Kkte» »!i Mi»!»,,. 28. vkt.: ..llii' Ilälttiitig" V7oclien1ags 4,13, 6.30. S.4S — Sonn'ags 3. 5. 7. 9