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Leuische vtzilolege« und Schulmänner Söttingen, 1. Oktober. Neunzig ^ayie gnv es yer, da wurden in Güttingen in dem »och heute von Lehrern der höheren Schulen bewohnten Haufe des Rektors Ranke von Alexander von Humboldt, oen Gebrüdern Grimm, dem berühmten Präzeptor Vavarice Friedrich Thiersch und anderen die Satzungen beschlossen, durch die jährliche Wanderversammlungen der deutschen Philologen und Schulmänner begrün det wurden. Seitdem haben in allen Teilen des deutschen Lan- ves, besser deutscher Sprache und Kultur, so in Wien und Basel, zunächst alljährlich, später alle zwei Jahre, diese Zusammen künfte stattgesunden. War ursprünglich naturgemäß der Rah men klein, so mußte er immer weiter gespannt werden. Alle Zweige der Wissenschaft forderten Einlaß, und so sah man sich zezwungen, durch Teilung der Gesamtveranstaltung in be- onücre Sektionen oder Abteilungen, Ordnung und Uebersicht in vas Ganze zu bringen. Heute kann man wohl sagen, daß auch dieses Mittel nicht mehr imstande ist, diesen Zweck zu erreichen, sind doch die Abteilungen selbst wieder über sich selbst hinaus- zewachsen. Und so stehen wir vor der Tatsache, daß eine ver wirrende Fülle von Vorträgen und wissenschaftlichen Veran staltungen — rund ISO sind es in Güttingen gegen 130 vor zwei Fahren in Erlangen — sich dem Besucher bietet. Unter diesen Umständen ist es «ine Unmöglichkeit, auch nur einen vagen Begriss zu geben von dem Inhalt und der Bedeu tung des Gebotenen. So mag es mir gestattet sein, einige wich tige Punkte Herauszugreisen, die im Zusammenhänge oder in immer wiederholtem beiläufigen Aufgreisen eine gewisse ab schließend« Klärung gefunden haben. Das ein« ist die stark zutagetretende Hinneigung zum human! st ischen Gymnasium. Ihm war ein« Tage um fassende eigene Veranstaltung gewidmet, ihm galten eine große Reihe von Vorträgen; zu ihm und seinen ewigen Bildungs werten, besser den Werten des Humanismus, bekannt« sich klar oder im Unterton eine groß« Zahl der Redner, vor allem der preußische Kultusminister Dr. Becker. Unzweideutig erklärte er: „Ich bekenne mich zum humanistischen Gymnasium und bin der Ueberzeugung, daß wir hier den Bildungsweg haben, der auch zur Erwerbung nützlicher Kenntniss« ausreichende Gelegen heit gibt." Eine große Reihe von Vorträgen beschäftigte sich mit dem Verhältnis von Universität und Schult. Von Jahr zu Jahr wird die Spannung deutlicher, die besteht zwischen dem meist historisch eingestellten Wisscnschaftsbetrieb der Uni versität und den praktischen Bedürfnissen, die im täglichen Unter richte dem Lehrer entgegentreten. Die Wissenschaft will nur forschen und wissen, der Unterricht will bilden und erziehen. Man darf wohl sagen, daß in der Aussprache von Vertretern beider die Wege gesunden wurden, um einen Ausgleich zu schaffen. Dieser Ausgleich kann nicht darin bestehen, auch die Universität zu pädagogisieren. sondern, neben der Einführuns in dt« rein« Forschung auch dl« Methoden erzieherischer Aus- schöpfung des Stoffes aufzuzeigen. Mag elf». wie gesagt, das eine und andere Gebiet auch zu fruchtbringender Klärung gelangt sein, dennoch ist die ernst« Sorge nicht von der Hand zu weisen, daß ein weiteres Fort- schreiien auf der in den letzten Jahren eingeschlagenen Bahn zu einer Sprengung des Rahmens, zu einer Selbstauslösung der seit 80 Jahren so fruchtbaren Veranstaltung führen muß. Araueukagung ln Danzig Der Katholische Deutsche Frauenbund ladet diesen Herbst zu einer Zusammenkunft des ganzen Nordostdent- schen Ausschusses vom 8.—lO. Oktober 1327 nach Danzig ein. Die Tagung wird unter das Eesamtthema: „Frauenberufe im Geiste der katholischen Frauenbewegung" gestellt. Am Vor abend, 8. Oktober. 1« Uhr treffen sich die Vorsitzenden und Dele gierten der auswärtigen Zweigvereine mit Frau Heßberger und Frau Brugger in der Marienschnle zu Arbeitsbesprechungen. Den Haupttag, 8. Oktober, leitet um 7.30 Uhr ein feierliches Pontifikalamt in der Josephskirche ein. Dann folgt um 11.30 Uhr die erste öffentliche Versammlung im Schützenhause mit den Begrüßungen und einem Vortrage von Frau Heß- berger, M. d. Pr. L., „Der Beruf der Mutter im modernen Staatsleben". Frau Staatssekretär B r u g ge r - Berlin wird am Sonntag nachmittag in dem von ihr gewählten Thema „Vom Wesen des Hausfrauenberuses" die ureigensten Angelegenheiten unserer Frauenwelt im Lichte des katholischen Glaubens be trachten. In dm dritten großen Vortrage wendet sich Frau Anna Schmidt, Eeneral-sekretärin der Vereine der katholi schen erwerbstätigen Mädchen, katholischen kaufmännischen Ge hilfinnen und der katholischen Hausangestellten an die katholi schen Berussfrauen mit dem Thema „Die Lebensgestaltung der katholischen Berufssrau". Das Programm für Montag, 10. Ok tober, lautet: 8 Uhr Requiem für die verstorbenen Mitglieder in der St. Josephskirche: 3.30 Uhr Mitgliederversammlung des KDF., Besprechung der Sonntag-Vorträge und Organisations fragen: 1^ Uhr Ausflug nach Oliva, Fesuch.der Kathedrale, Weiterfahrt nach Zoppot. Die Danziger Zweigvereine des KDF., Danzig, Zoppot, Neuteich, rüsten sich, die Delegierten vom Hamburg bis Tilsit herzlich und würdig zu empfangen. Freiquartiere werden nach Möglichkeit zur Verfügung gestellt. Anmeldungen für diese unter Angabe des Berufs nimmt entgegen: Frau Schütt-Danzig, Weidenaasse 48. vellerreichs Srlmiualilät (Von unserem Korrespondenten.) v. I. Wien, 28. September. Als Anhang zum neuen Strafgesetzentwurf ist dem Nationalrat eine Statistik über die Entwicklung der Kriminalität in Oesterreich seit dem Jahre 1882, also seit dem Bestehen des geltenden Strafgesetzes, zugegangen. Sie umfaßt bis zum Jahre 1921 nur die Kriminalität der Zivilbevölkerung, und seit dem Jahre 1921 die Kriminalität der Gesamtbevölkerung in Oesterreich. Sieht man von dem Rückgang der zivilen Kriminalität in der Kriegszeit und von dem Anstieg seit Kriegsende ab, so können weder bedeu tende Veränderungen der Straffälligkeitsziffern noch e,n« deutliche L n t w k ck l« ng,1«nd«»z k« Lauf« de» Jahre festgestellt werden. Die Zunahme der Vergehen in der ersten Nachkriegszeit ist auf die Verurteilungen wegen Preis treiberei zurückzuführen. Das Verhältnis zwischen Verbrechen, Vergehen und Uebertretungen ist in den Jahren 1882 bis 1909 ziemlich konstant. Etwa 8 bis 9 Prozent aller Verurteilten sind Verbrecher. Im Jahre 1917 mehren sich di« Verbrechen, sie machen 11 Prozent aus, steigen im Jahre 1919 auf 20, im Jahre 1920 auf 25, im Jahre 1921 aus 30 Prozent. Dann be ginnt wieder eine absteigende Kurve. Was die Straffälligkeit im einzelnen anbclangt, so zeigt sich, daß verbrecherische Tötung oder Körperver letzung bis zum Kriegsbeginn ziemlich konstant war, unmit telbar nach Kriegsschluß abgenommen, und seit dem Jahre 1922 wieder zugenommen hat. Verbrecherische Vermögens- delikte haben sich vom Jahre 1910 bis zum Kriegsbeginn gegenüber den vorangcgangene» Perioden erheblich vermindert, sind aber unmittelbar nach dem Kriege auf das Drei- und Vier fache der höchsten Friedensziffer gestiegen und haben erst seit dem Jahre 1923 etwas abgenommen, sind jedoch immer noch doppelt so häufig wie in der ungünstigsten Vorkriegszeit. Verbrechen der öffentlichen Gewalttätigkeit gegen Amts org a n e weisen in den mehr als vier Jahrzehnten des gelten den Strafgesetzes keine wesentliche Veränderung auf. Verbrechen gegen die Sittlichkeit und wegen Abtreibung der Leibesfrucht haben erst seit dem Jahre 1922 eine erhebliche Stei gerung erfahren. Unter den Verurteilten fanden >ny zeit ,ryer immer mey» ^ Männer als Frauen. Die Statistik weift aber nach, daß dis Kriminalität der Frauen in der Nachkriegszeit erheblich zugenommen hatte, seit dem Jahre 1925 jedoch wieder zu rückgegangen ist. Die Äatistik beschäftigt sich auch dann mit der Strafenpolitik, stellt einen absoluten und relativen Rück gang der kurzen Freiheitsstrafen seit dem Jahre 1910 fest, und gibt schließlich einen Ueberblick über die Todesstrafen. Das Maximum an gefällten Todesurteilen haben die Jahr« 188S, 1891 und 1892 mit je 28, das Minimum die Jahre 1889, 190« und 1908 mit je 10 Todesurteilen aufzuweisen. Das Maximum an vollzogenen Todesurteilen, je vier, findet sich in den Jahren 1884 und 1886. Im Jahre 1918 wurde das letzte, von einem bürgerlichen Gericht gefällt«, Todesurteil vollzogen. 190 seismologtfche Stationen in Rußland. Die Russische Akademie der Wissenschaften errichtet unter der Leitung von Professor Nikiforoff 100 ssismologische Stationen. St« sollen vor allem Beobachtungen und Untersuchungen über Erd beben dienen. «»ranlworllich für den polnischen Teil: 0r. «erhard De»c,hk, Dresden. st»r de» lachfischen Teil und da» Feuilleton: De. Max Domschke, DreKdeu NN «nseige», «rtur Leu», sämtlich in DreSo--»- Mol. SeuWr Amilbund. Aesien Dienstag, den 4. Oktober, abends 8 Uhr, im Saale des Kolpinghauses, Käufser,trotze 4 llliterligltiulgsgbenü zmn Besten der durch das Hochwasser Geschädigten im Ost-Erzgebirge unter gütiger Mitwirkung von Fra» Kammersängerin Bicreck, dem Altslädter Cäcilienverein und dem Neu- siädicr Fungfraucnvcrein. Eintrittskarten zu l.— ^ und 0.50 sind zu haben bei Herrn Trümpcr, Spvrergasse, Herrn Brauer, Albertplntz 2, Erdg., und an der Abendkasse. s876 Germania Akticn-Gesellschast für Verlag und Druckerei Filiale Dresden» Polierstrasze 17 Fernspr. 21012 u- Drueksachen aller Art Verlangen Sie Kostenanschläge! MMiSeMIIiMMFMikll erbitten wir herzlich: getragene lklelckunKssttick«, Schuhe, Leib- und Beltmäsche, Federbetten, Decken und dcrgl. carita,-8«kretarta» vresäen-kl., KIdarkplatr L. Eingang Raiienhorststraße, Fernsprecher 54337. Katholiken Berlin angenehme Unterkunft in der Z Koke! - Abteilung des katholischen GefeUenhauses Berlin, KSutgürÄtzerSkr. »OS. Rühe Anh.B<chnh. Soeben erschienen Amtlicher Fahrplan -er Kraftwagen Unten im Freistaal Sachsen mit Eisenbahnanschiüssen. Hernusgegeben von der Deutschen Reichspost und der Kraftverkehr Freistaat Sachsen A. G. DM' Preis 4V Reichspsennige "HW In haben bei den Wagenführern, den Betricbsstellcn und sämilichcn Postanstalien. 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Planetarium Dresden-A., S1übel-«llee2» Täglich 4 Uhr Von 8onns, käonä und Stern«» V,6 Uhr 2um llreur äs, Liliten« Außerdem Sonntags 7 Uhr pleaelenraioea