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SLchstfche B»lltszeU««O 1». «chMMtzAÄ«»' Der deutsche Episkopal und die Auswerffing Asts ffnksnntnis «sch segelt die katholisch« Kirche iu besonder« gegen die Bischöfe, zuweilen der Dorm,,? «Hoden, al« habe st« nichts oder zu. wenig in Sechen der Aufm er tun- getan. Das „Kirchliche Amtsblatt des Furstdischdflichen Ordinariat" in Breslau Krllt demgegenüber folgend« Tatsachen zusammen: 1. Bereits vor Erlas, der Dritte« Steuer«oiverordn»« »g vom t«. Fekrunr 1924 wandt« sich Se. Eminenz Herr Kardinal Ver trau» «Een» der Fuldaer Btschafskonferen» an Herrn Reichs- ckw-Ler Marx und warnt« vor den Ungerechtigkeiten und Män gel» dieser Verordnung. 2. Via halbes Jahr später, km September 192t, wandte sich »«r Her« Kardinal zum zweiten Male, diesmal öffentlich in der Presse, an den Herrn Reichskanzler und betonte die in der Dritte« Steuernowerordnung bezüglich der Aufwertung zutage tretende Ungerechtigkeit und Unmoralität. Di« längeren Aus» Dhrunge« schließen mit dem Satze: „Namens der auf der Ful daer Bischosskoiiferenz vereinigten Oberhirten deutscher Diö zesen richte ich an Euere Exzellenz di« dringende Bitte, baldigst »er Aufhebung der Dritten Steuernotverordnung näherzutreten »nd hinstchtlich der erörterten Fvagen «ine Regelung herbeizu- Mchre«, di« den Anforderungen der Moral und Gerechtigkeit mehr entfpricht." 3. Am 8. Dezember 1925 schrieb der Herr Kardinal Bertram »amens der Bischöfe der Fuldaer Konferenz an das preußische Kuki«»Wi»isteriiim, die Bischöfe lehnten eine Ausdehnung der varrecht« der politischen Gemeinden auf die Kirchcngemeinden l«ur ILILprozentig« Aufwertung, keine Rückwirkung) ab und «iirde« die kirchlichen Vermögensverwaltungen anweisen, von dieser Vergünstigung wenigstens.gegenüber private« Gläubiger« keine« Gebrauch zu machen. 4> Im Januar 1926 haben die genannten Bischöfe „Richt linien für den katholischen Seelsorger in Fragen betr. Verhält nis von Aufwcrtungsgesetz und Moral herausgegeben und in den kirchlichen Amtsblättern veröffentlicht (vgl. z. V. „Kirchl. Amtsblatt Paderborn" vom 17. 2. 1926). In diesen Richtlinien ist scharf znm Ausdruck gebracht, das; der Schuldner sich nicht ohne weiteres !in Gewissen mit den Leistungen der gesetzlichen Auf wertung begnügen könne, und daß je nach Lage der Sache die moralische Auswertungspflicht viel weiser greife als die gesetz liche. 5. Dazu haben verschieden« kirchliche Amtsblätter Erlass« einzelner bischöflicher Behörben über die moralische Aufrvertungs- pflicht der kirchlichen Institute gebracht, so z. V. das „Pader- »orner Amtsblatt" von, 19. 7. 1926 und 26. 3. 1927. 6. Aus den angeführten Tatsachen folgt, das; die katholische Kirche in Deutschland die in den Aufwcrtungsgesetzen zutage tretenden Ungerechtigkeiten verurteilt und dieses wiederholt in amtliche« Erlassen zum Ausdruck gebracht hat. Wenn das in letzter Zeit nicht mehr oder nicht mehr so häufig geschieht, liegt das daran, das; eine wesentliche Aenderung der Aufwertungs- gesetze zurzeit als aussichtslos erscheint. Die Behauptung, di« katholische Kirche habe in der Anfwer- tungsfragr geschwiegen, kann nur aus völliger Unkenntnis der Tatsache« oder aus böswilliger Absicht erhoben werben. 7. Eben so falsch ist die Behauptung, di« deuischen Bischöfe wäre« «inseitig für di« Fürste« eingetreten, als es sich um die «sfentliche Abstimmung über die Fiirstenentrignnng handelte. In jener Kundgebung, die d«rch die bevorstehende Abstimmung »«mtttekbar veranlaßt wurde, heißt es wörtlich: „In derselben Richtung bewegt sich die öffentliche Mahnung, di? der Episkopat «, di« Gesetzgeber richtet«, al» bei den Verhandlungen über die «Ufwertungsfragen Maßnahmen anftanchten. die nicht genügend Rücksicht nahmen auf den Grundsatz von Treue und Glaube«, auf verarmte und ihre Familien." Alexander Lasziv in der Jahresschau ZU den Lichtspielen fichrte am Sonnabendabend Alexander Laßt» das neue Farblicht Klavier Modell D der Zeiß-Ikon-Werk«, Dresden, zum ersten Male vor. Tin geladenes Publikum folgte mit großem Interesse den lUrrzen einleitenden Dinführunosworten „nd der Vorführung telbft. Ich habe an dieser Stelle schon eingehend — als Laßlo fein« Zeit im Schaustnelhauße mit dem Wesen der Farblicht- «unsch bekannt machte — über diese Versuche geschrieben, so daß es sich für diesmal erübrigt. aussVhrlich aus die ganze Ange legenheit einzugehen. Laßlo gab in gedrängter Kürze eine vöbeqicht itber die geschicHliche Entwicklung. Einige Lichtbil» der gervrcheten dabei praktische Unterstützung. Eme Reihe weiterer Hinweise galten dem Problem der Farblichtmusik selbst. An sechs Beispielen zeigt« dann Laßlo die Kombination des starblichtkrlavieres mit Klavierwerken. Aus diesen wurde er. sichtlich, daß selbstredend nicht jedes Klavierstück sich für Farb- ltchtmnsik eignet, daß man beispielsweise Beethovens soge nannte „Wondscheinsonate" nicht mit dem Farblichtklavier verbinden darf und kann. Die Werke müssen für diese Zwecke selbständig komponiert werden. So brachte Laßlo nur Werke aus eigener Feder: Melodie — Ein Spiel von Arabesque» — Präludium in Emu — Spektralregen „In kosmis仫n Regi men" — Präludium in llblan — Etüde: Meteoren. Nach Art der bekannten Farbenspiele der Laterna magica zogen ans der »weißen Wand" lebensvolle farbige Kombinationen vorülwr, hi« al» „absolutes Farbenspiel. „expressionistische Balkenqru;»- oen", „Sternbild mit Wellen" usw. bezeichnet ivaren Sicher lich fesseln diese farbigen Bilder mit ihrem Gvmoge, Zufammen- bakstn, Auseinanderfallen, Vevskechten und Auflösen die Zu schauer in starker Weise. Namentlich die. die zum ersten Male «es« eigenartigen Farligebilde bewundern. Freilich darf inan hübet ein» nicht iSbersehen. Di« farbigen Bilder drängen sich k !« den Vordergrund. Das Auge wird bei weitem mehr lert als das Ohr. Man hört wohl auf die Musik, doch ' ation nimmt hauptsückstich das Farbenbstd in An- «ukik «ich aemiSermake« zur Staffage herab- Sachsens Konjunktur Mitte 1927 Dem»««, 19. gtPtember. Dr. Fr. H. Waltee vom Sia- tisttsche« öcmdesamt Dresden schreibt in der „Sächsischen In dustrie" über die sächsische Konjunktur Mitte 1927 u. a.: Der wirtschaftliche Aufschwung, der in Sachsen — ebenso wie im Reiche — Aafang März d. I. einsetzte, halt weiter an. wenn sich sein Tempo auch seit Mitte Mat etwas verlangsamt hat. Dle gebelferte Gesamtsttuation der sächsischen Wirtschaft läßt sich statistisch an einer ganze» Reihe von Wirtschastsvorgängen Nachweisen: sie wird ganz besonders deutlich, wenn mau zum BevglAche die Entwicklung in der entsprechenden Vorjahrszeit gegenüberfteilt. Betrachten wir zuerst die Entwicklung auf dem Arbertsmavkt, so ist festzustellen, daß gegenwärtig — Ende Juli — etiva 209 00t» Arbeitne^ner mehr produktiv im Wirt- schaffsleben stehen als in der gleichen Vovjahrszeit. Aus 109 m Beschäftigung stehende Arbeitnehmer entfallen gegenwärtig 4 Arbeitslose, während es im Juli 1926 nicht iveniger als 15 waren. In der Borkriegszeit: wurde ein Beschäftigungslosen- anteil von 2 bis 3 Prozent als durchaus normal angesehen, so daß unter Bevückssichtigung der gegenüber der Vorkriegszeit veränderten Struktur des heutigen Arbeitsmarktes (Zunahme der Frauenaöbeit, Vermehrung des Arbeitsangebotes durch frühere Rentner u. a. m,> die jetzigen Verhältnisse nur wenig ungünstiger erscheine». Die Konjunktur hat also die Erwerbs losen in einem Ausmaße auf,'/«saugen vermocht, wie selbst bei größtem Optimismus nicht vorausgesehen werden konnte. Hier zu beigetvagen haben in erster Linie die Textilindustrie das «augeiverbe, die Metall- und Maschinen-Indnstrie, das Beklei dungsgewerbe und auch dt« Holzindustrie. Die Besserung der Wirtschaftslage läßt sich ferner auch daraus erkennen, daß die Zahl der beim sächsischen Arbeits und Wohlfahrtsministerium eingehenden Anzeigen über beab sichtigte Betriebsstillegungen von insgesamt 1980 im ersten Halbjahr 1926 auf 261 (d. i. um mehr als 85 Pro.zent) in der 1. Hälfte 1927 zürückgegangen ist, und daß die Zahl der infolge der Stillegungsn,aßnahmen entlassenen Arbeitnehmer im 1. Quartal d. I. nur 3000 betrug gegenüber 57 000 im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Wenn ivir uns nun der G ü te r e rz e u g u „ g znivenden, so muß vorausgeschtckt rvcrden, daß die Statistik sich leider im wesentlichen nur auf die Produktivgüter-Industrien und das Bauivesen erstreckt. Die Produktion der Eisen-Industrie weist im Vergleich zum Vorjahre eine beträchtlich« Steigerung auf: wurden im 1. Halbjahr 1926 rund 225 000 Tonnen Roh stahl und -'90 000 Tonnen Walzeisen erzeugt, so waren es in der 1. Hülste d. I. 300 000 Tonnen bezw. 260 000 Tonnen, mit hin ein Drittel mehr. Eine gleichgroße Steigerung weist bis her (bis Mai) der Reinzrigrmg an Wohnungen (5770 gegen 4234 in den ersten fünf Monaten 1926) auf: nach den bisher erteilten Banerlanbnissen (rund 10 000 gegen 4800 im Borsahr) zu urtei len, darf Heuer mit einer ganz ivesentlichen verstärkten Bau tätigkeit gerechnet werden, so daß hoffentlich das gesteckte Ziel (25 000 Wohnungen gegenüber 13 500 im Jahre 1926) erreicht wird. Auch der Kohlenbergbau hat noch höhere Förderungs-- ziffern zu verzeichnen: ganz besonders gilt dies von der Braun- lwhlengrwinnnng, die mit nahezu 5.5 Millionen Tonnen um rund 600 000 Tonnen größer ist als in den ersten sechs Monaten 1926, während an Steinkohlen nur 80 000 Tonnen ( — 40 Pro zent) mehr ansgebracht wurden (in der ersten Halste vorigen Jahres betrug die Förderung 1 Million Tonnen). Die Güter erzeugung in den anderen wichtigen Industriezweigen wird ebenfalls erheblich an Umfang gewonnen haben: zahlenmäßige Angaben hierüber liegen leider nicht vor. Gewisse Rückschläge lassen aber immerhin die oben angeführten Avbeitslosenziffern und ferner auch die Giitervrrchehrsstatistiken der Reichsbahn und der Post zu. Im 1. Halbjahr 1926 wurden von den säch- sisckren Stationen 10.6 Millionen Tonnen Güter, Heuer alrer 13.6 Millionen Tonnen (das sind fast 30 Prozent mein) versen det. Ruch der Paketversand und -eingang ist von Anfang bis Mitte d. I. nicht unlreträchtlich angeivachsen. Was den Export der sächsische» Industrie anbelangt, so lrönnen nur die Zahlen für den direkten Versand nach den Bereinigten Staaten von Amerika, die vom Dresdner Konsulat zur Verfügung gestellt worden sind, gegeben werde». Hiernach zeigt sich, daß der Wert der Ausfuhr im 1. Vierteljahr 1927 um 3,26 und im 2. Vierteljahr um 0,61 Millionen RM. im Vergleich zu der entsprechende» Dorjahrszahl gesunken ist. Obwohl, wie gesirgt, nur Teiiangaben für ein Gebiet vorliegen, darf gleichrvohl oernrutet werden, das; auch inr übrigen das Exportvoluneen der säckssilchen W«rtscl>ast seit dem Vor sich re ,gnn mindesten keine Steigerung aufzuweisen hat. Es schrmt mithin auch für die sächsische Industrie die für die ge- gedriickt. Es mag sein, daß inan sich mit der Zeit auf Mrrstk und Bild in gleich starker Weise einstellen kann. Das bleibt aber zunächst ein« offen« Frage. Laßlo glaubt, daß sich diese Farblichtmusik auch dekorativ in der Oper wird nerwenden loste«. Wenigstens i« absehbarer Zeit. Ich habe aber das Ge fühl als würde dann die Farbuchtdekvration noch i« iveit stückkerem Maße die Aufmerksamkeit der Theaterbesucher bean spruchen. Musik und Sänger und nicht zuletzt auch die Hand- lnng dürsten dann auch zur Staffage herabsinke«. Natürlich käm das auf einen versuch ani Interessant wäve es entschie den, wenn uns Laßlo auch einmal eine „Farblichtoper" bringen würde. Augenblicklich hat die Farblichtmusik ein sprechendes „Für", oder auch «in gleichstarkes „Wider". Man kann ihr eine Zrrkunfl nicht absprechen, «Her man soll die Venvundernng vorläufig «roch dämpfen. Laßlo verfolgt ein ernstzemehmendes Problem. Und dazu muß man ihm geistigend Zeit lassen. Als Pianist ist er eine geschmackvolle, vornehme Natur. Auch seine Tonschöpfungen tragen die gleiche Prägung. Solistisch (ohne Farblicht) war er Johnson, Ohrieg, Chopin und Dehnst«, ein ausgezeichneter Interpret. Das Farlckichtklavier wurde von (sieorg Weigel sicher und wirkungsvoll bedient. Dt« Ver anstaltung fand reick>en Beifall. Nom 13. dis 17. September wird Alexander Laßlo die Farblichtmusik in der Iähresschau offen klickst dem Pnlütkum zugänglich machen. Es steht zu er warten, daß die interessanten und sekenjaverien versuche reichen Zuspruch ' --den werden. —4st— Staat «»per. Der Sonnobe nd und Sonntag standen !m Zeichen der Absagen, In „Tan nh aus er" (erste Wieder- lststnng der Neueinstudierung) sprangen zwei Leipziger Gäste ein, Fanny Eleve als „Elisabeth" und Ernst Ne über t als „Tannhänser". Im großen und ganzen bliebe» von der Ge- saintnussührung dieselben (Andrücke, die mau am ersten Abende aeivann. Die beiden Gäste fügten sich geschickt ein und Ernst Ne übert verstand besonders mit der „Romerzähluiig" tiefer zu interessieren. Neben Ivar Undresen stand am Sonnabend Naul Schäffler im Mittelpunkt des Interesses. Gr schuf als Wolfram gesanglich und darstellerisch eine prachtvolle Leistung. Das gut besucht« Haus dankte mit lebhaftem Beifall. — In „Othello'^ war anfänglich Fazini als „Cassio" angekün- dtckt. Nur Zeitnnasnatt» kramte bereits am Sonnabend Ltld- santle deutsch« Wirtschaft gemachte Beobachtung Geltung zu haben, daß die gegenwärtige Konjunktur in der Hauptsache auf erhübte Ansprüche des In. la n ds markte» zurückzufichren ist. Auf eine zunehmende Geschäftsbelelning deutet auch dle beträchtlick-e Erweiterung des Zahlungsverkehrs hin. Die Giro- Umsätze (Lastschriften) bet den sächsischen Neichsbankstetten sind von 5,7 Milliarden llkM. in der 1. Hälfte 1926 auf 7,2 Milliar den RM. im 1. Halbjahr 1927 und die Einlieferungen im Ab, rechnungsverkehr von 2,0 auf 2.6 Milliarden RM. gestiegen. Der Postscheckverkehr weist weniger große Schwankun gen auf, entwickelt sich aber ebenfalls seit Anfang ü. I. in au s - steigender Richtung, das Guthaben der Postscheckkun den hat sich von Januar bis Juni 1927 verdoppelt. Die Wech seldiskontierungen der sächsisckp!,, Reichsbankstellen betrugen im Mai und Juni d. I. über 100 bezw. 80 Millionen RN!, gegen noch nicht 50 Millionen 9tM. in den ersten beiden Monaten. Daß der Aufschwung der Wirtschaft nicht ohne Einfluß auf den Geldmarkt bleiben kann, versteht sich von selbst. Wäh rend im 1. Halbjahr 1926, als die Wirtschaft sich in tiefster Depression befand, der Geldmarkt ziemlich flüssig war, bewegen sich seit Mürz 1927 — mit dem Ansteigen der Konjunktur — die Geldsätze stark nach oben. Di« Kapitalbildung durch Spargel der hat im Vergleich zum Vorjahre ganz wesentliche Fortschritt« gcmackst (der Einlagrbestand bei den sächsischen Sparkassen hat sich seit End« Juni 1926 von 123,3 auf 248,4 Millionen RM. erhöht, mithin verdoppelt). Im Gegensatz zur Aufschwungsperiode im ersten Halbjahr 1925 liegen bislang keinerlei Anzeichen einer vorhandenen oder beginnenden Zahlungsvnsicherheit vor. Vielmehr ist als überaus erfreuliche Tatsache festzustellen. daß in Sachsen di« Zahl der Konkurse und Geschüftsaufsichten (die sich gegenüber der I. Hälfte 1926 uni mehr al» 1000 bezw. fast 600 oder 70 bezw. 90 Prozent vermindert hat) anch tm zweiten Viertel des lau fenden Jahres iveiterhin zurückgegangen ist und sogar unter dein Borkriegsdurchschnitt liegt. Zusainmenfassend kann gesagt werden, daß sich die Ge- samstiination der sächsischen Wirtschaft im 1. Halbjahr 1927. verglichen mit der des Vorjahres, unzweifelhaft ganz wesentlich gebessert hat. Produktion, Beschäftigung und Berkehr sind gerade in den letzten Monaten stark ange. mackste«: der Zahlungsverkehr l>at sich erweitert, die Arbeits losigkeit beträchtlich vermindert. Zu Befürchtungen, daß die Konjunktur binnen kurzem einen empfindlichen Rückschlag er- leiden wird, liegt vorläufig kein Anlaß vor. Gleichwohl darf nicht übersehen werden, daß verschiedene Momente vorhanden sind, die hemmend aus de« weiteren konjunkturellen Auf schwung einzuwirken vermögen. Einmal kommt der Ent wicklung auf dem Geld- und Kapitalmarkt gegenwärtig und fortan die größte Bedeutung zu. Die Frag« ist aufzuwerfen, ob sich eine weitere — dis Gestehungskosten der Wirtfck>aft un günstig beeinflussende — Steigerung der Geldsätze wird vcr- meiden lassen, und ob ferner weiterhin ausreichende Geldmittel (in- und ausländische) zur Verfügung stehen werden, die eine Beibehaltung des gegenwärtigen Produktionsumfanges ermög lichen. Das zweite Ge fahren Moment besteht in dem vollstän digen Fehlen einer Ergänzung der gegenwärtigen Konjunktur- entwicklung nach der Exportseite hin. Eine wesentliche Erwei- terung des Exportes ist sa schon tm Hinblick auf die Notwendig- keit der Verzinsung und Rückzahlung ausländischer Kredits dringend erforderlich. Tagung Sächsischer Gewerbe- uni» Kandwerkervereine Dresden. 12. September. Die 33. Berbandstagung der Sächsischen Gewerbe- und Handiverkervereine fand am 10. und II. September 1927 in Coswig statt. Den Höhepunkt bildet« die Hauptversammlung am Sonntag im Gasthos „Zur Börse", an der Wirtschaftsmtnister a. D. Dr. Wilhelm, die Land- tagsabgeorbneten Kuntzsch, Kunath und Schmidt. Amtshauptmann Schmidt, sowte Vertreter der sächsischen Ge- iverbekammer, de« Landesausschuffes de» sächsischen Hand- weicke», sowie verschiedene Fachgruppen des Handwerk» teil, nahmen. Di« Versammlung nahm einen sehr eindrucksvollen Ver> lauf. Der Vorsitzende Schäfer und Bürgermeister Schmidt Coswig, hielte« Begrüßungsansprachen, Wirtschaftsminister a. D. Dr. Willst!« gäb ein vielliemerktes Referat über die Lag« de» Miltesstandes und dt« Ausgaben der Gewerbe- und Hand. wig Gckbisch für dies« Partie. Es ist seit langem bekannt, das; sich Epbisch in jeder vage zurecht findet. Und so ivar dieser bläßlichen Rolle dnrch Egbisch «in« lebensvoll« Gestaltung sicher. Mit Meta Seinemeqer, Tino Pattiera und Robert Burg, in den Hauptrollen glänzend besetzt, fand di« Becdisch« Oper stürmischen Betsall. -ist Dnufenb Jahre Sachsen. Di« Vorarbeiten für da« Iubt- läumswerk „SacAe»". 1900 Iähr« deutscher Kultur, das aus Anlaß de» lOOOfahttge« Bestehens Sachsen» im Verlag von Wolfgang Ieß in Dresden von Museumsdirektor Dr. Groß- mann Herrn,-gegeben wird, sind im vollen Gange. Außer der offiziellen Förderung des sächsischen Staates habe« die Landes- Hauptstadt Dve-K>«n und die größte« Städte Sachsens, wie Leip- zig. Ehemnitz. Zwickau «ftv. ihre Unterstützung und Mitarlstit zugesichert. Diese Städte werden ave mit Sonvermonographiep vertreten sein. Zu« Legion gezwungen — M Ken Snktzlen entsprangen, von A G Nrauß, Brunnen-Verlag Karl Winkler. Berlin, 203 Seite«, drosch, 2,30 Mark. — In diesem fesselnden yuch« berichtet de, Qemsch- balre Strauß, wie er a»f seiner Reise nach Italien und Frankreich von einem verkappte« Agenten mit Wein betäubt, dann ans das Schiss geschleppt und nach Algier gebracht wird. In Sidi Bel Abber wird er in die Legion eingereiht. Wa? einen Neuling irwartet, ist ja in den letzten Iechren hinreichend bekannt geworden Bei den Kämp fen gegen die Kabalen gerät er in schweren Kämpfen in die Gefangen schaft Abd el .Krim?, Dieser wird aber in der Offensive der Franzo sen arg bedrängt Dadurch erlangt Strauß sein- Freih-it, lieber Casaplanca, Marseille, Pari» gelangt er nach verwegener Fahrt wie der in sein Vaterland. Lin deutscher Fürst war gerade Unterleutnant in der Legion, anch mit MemS. dem deutschen Helfer de; Kabvlcn- fülnerS, will Strauß zusammengrkommen sein H. I, Gigs er stellte das Buch nach seinen Erzählungen zusammen. In seiner Art gibt es sicher nicht viel Bücher, die sa abschreckend und mahnend dem aben teuerlichen Bursche« vor Augen stellen, war seiner crnmrtet, falls er in die Fangarme der Legion gerät. Die Schamröte steigt einem ins Gesicht, wen« «an sa ««geweiht wird in ein dunkles Kapitel mo- derner kffillnr. Man sollte dieses Buch verbreiten helfen. Ob cS aber zutrifst, daß in Marseille Priester auch aus den Straßen Beichte halten, daß Zffarch dieser Bild als chai«A-i4sii>zK i»r niese Stad» anivrickt dürste uwlßl kaum »«treffen. F. ck