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Am Sonnabendnachmittag findet ebenda eine öffentliche Veranstaltung statt, bei der u. a. auch Vater Dr. Grösser über die kirchlich-reli giöse Lage der Ausländsdeutschen sprechen wird. Ein Festabend im Ausstellungspalast beschließt den ersten Tag. Dort wird der Präsi- hent des Bundes, Gouverneur Dr. Schnee, eine Ansprache halten. Der Sonntag tst einer Besichtigung der Papierausstellung und am Nachmittag Ausflügen in die nähere Umgebung der Stadt gewid met. Montag früh 7,16 Uhr begeben sich die Tagungsteilnehmer mit der Eisenbahn nach Leipzig, wo die Tagungsarbeit fortgesetzt wird. Auch hier ist ein Empfang im Rathaus» vorgesehen, an den sich zunächst eine Führung durch die Mustermesse anschließt. Im Rat- Haussaale werden in einer öffentlichen «Ätzung eine Anzahl Vorträge, gum größten Teil wirtschaftlicher Art, gehalten. — Dienstag wird die Technische Messe besucht. Von den führenden Männern des öffentlichen Lebens sind an die Tagung Begrüßung-Worte gerichtet worden, die namhaftesten seien hier aufgeführt: Reichskanzler Dr. Marx: Der Europatagung des Bundes der Ausländsdeutschen gelten weine besten Grüße und Wünsche. Geschaffen in der Erkenntnis, daß die ungeheuren Opfer, die der Weltkrieg gerade dem AuSlandS- heutschtum auferlegt hat, nur bet e i n tr ä ch t ig em Zu samm e n> Wirken aller Beteiligten getragen werden können, mit der Bund der Ausländsdeutschen in der Ueberwindung der schwierigsten Krisen- tahre deutscher Wirtschaft und deutschen Volkstums denkwürdige Lei stungen vollbracht. Möchte es den in ihm zusammengeschloffenen wertvollen Kräften beschteden sein, nun auch an dem Wiederaus- stiegdeS deutsch g.n Volkes teilzunehmen und in künf tigen, lichteren Zeiten zu ernten, was deutsch« Zähigkeit und deutsche- «tottvertrauen in trüben Jahren gesät haben. keichswirlschaflsminister Dr. Lurtiusr Die deutsche Wirtschaft nmß bestrebt sein, wieder aufzubauen, was Krieg und Nachkriegszeit an thr zerstört hat. Zu diesem Auf bau gehört nicht zuletzt dt« Wilderer st arkung des Aus- landsdeutschtumes. Darum solle die Neuregelung der Li- quidations- und Verdrängtenschäden neben einem gerechten Aus gleich für erlittene Nachteile, vor allem die lebendigen Kräfte un serer am Außenhandel beteiligten Kreise, insbesondere unsere Kolo nial- und Ausländsdeutschen wieder zur Entfaltung bringen, die sich zum Teil nur aus Mangel an Mitteln nicht in der ihnen gewohnten Weise auSwirken konnten. WaS das Reich den Ausländsdeutschen zu- zuwende» nur irgend in der Lage ist, muß ihnen ebenso rasch wie in einer leicht verwertbaren Form zugewendet werden, so daß eS prak tisch dem Wiederaufbau ihres früheren Wirkungskreises und damit brr Stärkung deutscher Auslandsgeltung zugute kommen kann. MtnislerprSfiderrl Keldkr ES gereicht der sächsischen Regierung zu besonderen Freude, ,aß die vom Bund der Ausländsdeutschen und dem AuSlandsbund deutscher Frauen vorbereitete Europatagung der deutschen Vereine und Verbände im Auslande in Sachsen stattfinden soll. In der heutigen Zeit, in der große Teste des deutschen Volkes getrennt von dem Heimatland vielfach schwer um Erhaltung des Deutschtum» kämpfen müssen, wird die Tagung der deutschen Vereine und ver bände dazu beitragen, das Gefühl der Zusammengehörig keit a l l e r D e u t s ch e n z u st ä r k e n und ihnen für ihre schwere Wiederaufbauarbeit Kraft zu geben. Möge das AuSlandsdeutschtum von der Tagung die Gewißheit erhalten, daß das deutsche Vaterland die Schicksale seiner Söhne im Auslände lebhaftest mitempfindet und Auch Leipzig lehni ab — Allgemeine Erniichlerung Leipzig, 26. August. Nachdem der Rat der Stadt Leipzig die Vorschläge der amerikanischen (Seseliscizaft, die bekanntlich in Berlin, Frank furt, Köln und Prag ebenfalls Kapitalangebote zum Bau von Häusern vorgelegt hatten, geprüft hat, sind die amerikanischen Projekte abgelehnt worden, da die Bedingungen der amerikanischen Gesell sä>ast ziemlich hochgestellt ivaren und bei der zunehmenden wirtschaftlicheren Besserung in den nächsten Jahren der Bau von Häusern aus eigenen Mitteln in dem Um- fange möglich sein wird, daß dadurch der dringenden Wohnung», not abgeholfen wird. « Mit großem Aufwand hat die TageSpreffe in den letzten Wochen di« Angebote eines amerikanischen Konsortiums zur Errichtung von großen WohnhauSkolonien in Berlin und anderen deutschen Groß städten besprochen. Für Berlin kam die Erstellung von über 14 000 Wohnungen i» Frag«. Auffällig war die Zurückhaltung amtlicher Stellen zu diesen Plänen, über deren Begründung zunächst nichts durchstckerte. Immerhin, man hat es für gut befunden, die dargebo- tene Hand auszuschlage», trotzdem, und das bleibt auf den ersten Blick unverständlich, zur Durchführung der Vorschläge Mittel aus der Miel- zinSsteuer bei kaum erhöhten MtetzinSsätzen nicht in Anspruch ge nommen werden sollten. Allmählich lüstet sich das Geheimnis, das sich um das ameri kanisch« und et» darauf folgendes Angebot einer Reihe deutscher Bauftrmen, die sich für ein Bauprojekt von Insgesamt 6000 Wohnun gen in mehreren Losen interessierten, gelegt hatte. Man erfährt bruch stückweise das eine und andere, was sich nach und nach zu folgendem, allerdings erheblich verändertem, um nicht zu sagen enttäuschen,- dem Gesamtbild rundet: Die Finanzierung der umfangreichen Bauprojekte soll im wesentlichen durch die Baufirmen erfolgen, die für die Zins- und Tilgungsforderungen der Geldgeber dadurch ge sichert werden, daß di« Stadt Berlin auf lange Dauer hinauS die erstellten Häuserblocks pachtet. In dieser Garantie übernahme aber liegt ebenso eine Hilfe der öfsrnMchen Hand, wie in dem offenbar unumgänglichen Zuschuß der Mieten, denn anders können diese zu den Erstehungskosten bei einem durchschnittlichen Bau kostenindex von 160 bis 180 Prozent nicht ins Verhältnis gebracht werde». Mit Recht weist die „Franks. Zig." auf die Lückenhaftigkeit deS Gedankengebäudes hin, wenn sie die Frage der Verwältungskosten und des Unternehmergewinnes aufwirft. Gewiß werden sich diese Posten auf die einzelnen Wohnungen verteilen, immerhin müssen sie entweder auf die Mieter abgewälzt oder von der Allgemeinheit getragen werden. Wie h o ch s i ch d a b e i d t e M i e t e n in diesen Neubauten belaufen werde», darüber hört man zur Zeit nur ganz unsicher« Schätzungen, die aber dafür umso ernüchtender wirken (für die Zwei-, Drei- und Vierzimmerwohnung 1000, 1300 und 1500 Mark): auch deswegen dürfte jeder Anreiz zur Förderung dieser Pläne entfallen. Der einzige Vorzug bei der Massenherstellung von Häusern, der sich in einer verhältnismäßigen Verbilligung der sämtlichen Unkosten äußert, rechtfertigt jedenfalls nicht das große Aufsehen, das diese, zu nächst mit der amerikanischen Flagge geschmückten Pläne erregt ha ben; im Gegenteil, cs dürste sich bei deren Prüfung größteVor- sicht empfehlen. Fest steht jedenfalls, daß ohne eine öffentliche Be zuschussung, sei es aus Anleihe-, sei es aus Mitteln der Mietzins steuer offensichtlich nicht an eine Ausführung der vorliegenden Ange bote gedacht werden kan», aber auch, daß eine selbständige, restlos auf private Anregung uiü> private Mittel gegründete Bautätigkeit zur Zeit noch nicht möglich ist, denn sonst wäre der praktische Nachweis durch die interessierte» Kreise bereits lange erbracht worden. Ein Ziel aufs innigste zu wünschen, wäre ohne Zweifel die Rückleitmig der Bauwirtschast in normale Verhältnisse. Nach den jüngst gemach ten Erfahrungen scheint nns jedoch noch ein ziemlicher Raum von die. sein Ziel zu trennen. nach Kräften zu helfen bereit ist, daß es aber auch mit Stolz den un- gebrochenen Nationalwillen der deutschen Auslandspioniere bewun dert, die dem deutschen Namen zu »euer Ehre verhelfen werden. vrrrrlen unrl Umgebung Bewachung -er amerikanischen Konsulare Dresden, 26. August. Im Zusammenhang mit dem polizeilichen Verbot der Protest kundgebungen gegen die Hinrichtung von Sacco und Vanzctti sind die amerikanischen Konsulate in Sachse» unter strenge polizei liche Bewachung gestellt worden, da man ein Vorgehen von sozialistischer oder kommunistischer Seite gegen diese Kansulaie be fürchtet. Am Grabe eines Künstlers Dresden, 26. August. Gestern vormittag um 11 Uhr fand in der Friedhosshalle in Dresden-Loschwitz eine Trauerseier für den verstorbenen Kunstmaler Professor Sascha Schneider statt. Außer zahl reichen Freunden des Verstorbenen waren bekannte Persönlich- keiten der Dresdner Gesellschaft erschienen. Die Ministerien waren durch Ministerialdirektor Dr. Schulze, Geheimrat Dr. Müller, Geheiinrat Dr. Heyne, die staatlichen Sammlungen durch Dr. Posse, Dr. Zöge v. Manteuffel. die Kunstgenossenschaft durch Architekt Martin Pietzsch, ferner waren, die Kunstakademie, die Technisch« Hochschule und die Kiinstlerveretnignng vertreten. Einem Wunsche der Angehörigen entsprechend sprach am Sarge, obwohl der Verstorbene formell nicht der katholischen Kirche angehürte, Hochwürden Kaplan Dr. Baum. Er er innerte tn dieser feierlichen ernsten Stunde daran, daß der Ver storbene ein von Gott begnadeter Mensch gewesen sei. Er habe seine Lebensaufgabe darin gesehen, durch Gestaltung des Schö nen in der Kunst den Weg zum ewigen, und eindringlichsten Urbild alles Schönen, zu Gott, zu finden. Die künstlerische Be deutung des Verstorbenen zu würdigen, sei nicht seine Aufgabe als geistlicher Redner. Als Diener seiner Kirche wolle er nur hervorheben, daß dem Dahingeschiedenen die ewigen Heilsivabr- heiten vorangeleuchtet hätten. Der Christ sehe im Sterben kein Schreckbild, sondern den Uebergang in ein höheres Leben in einer uns unbekannten Welt. Aus ein unvollendetes Bild im Atelier des Künstlers hinweisend, das Christus darstellt, wie er als Lichtgestalt mit ausgebreiteten Armen vom Kreuze herab schwebt. und wie er den Fürste» der Unterwelt in den Abgrund zu stürzen scheint, sprach der geistliche Redner zu den Nngehäri. gen Worte des Trostes. Anschließend sprachen noch Bildhauer Arthur Lange namens der Dresdner Kiinstlervereintgung und Dr. Schmidt namens des Karl-May-Verlages. dem der Verstorbene als Freund und Mitarbeiter verbunden ivar. In-uMe un- Kirr-enburg - Spende Dresden, 26. August Der BestbaW Sächsischer Industrieller hat tu seiner Ver bands,zeitschrist „Sächsisäw Industrie" vom 20. August «inen Aufruf an seine Mitglieder erlassen, die Hindenburg- spende, die dem Reichspräsidenten aus Anlaß seines 80. Ge burtstages als Ausdruck des Dankes aller Deutschen mit dem Vorschlag übergeben werden soll, die Zinsen dieses Fonds in erster Linie den Kriegsbeschädigten und deren Hinterbliebenen öüroleben. Von Paul A. Schmitz. Das Büro, dieser nüchterne, viel verwünscht« und viel ge- pttes«n« Raum, dieser Tempel d«r Zahlen und d«r Berechnun. «n, dies« Höhl« der Kalkulationen und Spekulationen hat ein« seltsame Seel«. Wohl wenigen mag sie begegnet sein, denn di« Bewohner de, Büro» sind immer mit sich selbst und ihrer Langeweil? beschäftigt. Ich habe sie geschaut und erlauscht in den Tagen einer langversunkenen Vergangenheit, in je,rer Zeit, da ich Morgen um Morgen widerwillig zur Stätte müh« so men und alltäglichen Leben» schritt. Damals ist st« mir freund geworden . . . Abends, nach der Hast und Unruhe einer qualvoll langen lag», schlägt di« Ruh« thr Lager auf im Büro, und es träumt sich in di« Nacht hinein. Scheinwerfer vorilberfkitzender Autos geistern über abgeblaßt« Tapetenwünde und malen gespenstig« Schatten. Dt« Schreibmaschinen kichern unter ihren Verschlügen au» Holz, Blech oder Wachstuch und plaudern von den Menschen, di« während des Tags mit fliegenden Fingern aus ihren Tasten gehackt. — Die Postkörb«, tagsüher berstend vor Briefen und anderem Postgl-Ück, strecken knisternd vor wohltuender Leere ihre Dlloder aus Bast oder Weide, und di« Kartotheken brüsten sich »b der Füll« der Weisheit, di« in ihnen schlummert und rümpfen — stolz auf di« Ordnung Im eigenen Leib — di« Nase über das wilde Durcheinander auf den Pulten, mit dem di« Menschen sich znd anderen ein emsiges Beschästigtsein Vortäuschen wollen. Früh am Morgen trippeln widerwillig die bezahlten Schritt« der Putzfrau herein. Flüchtig wischt sie in den Ecken und räumt alles zu scheinbarer Ordnung. Dann poltert der Hausdiener — morgen» ist er der erst« und abends der letzte — durch die Tür, vertauscht seinen sorglich gehüteten Rock mit einem mehr oder minder schmierigen Kittel. Wieder vergeht ein« halbe Stund«, dann kommen zeitig, eh« der Dienst beginnt, di«, di« mit ,chem Chef des Büros", dem Herrscher im Laby rinth der Zahlen, der Briefe, der Kartotheken und Menschen .»ut Neben" Das knd meist weibliche W-len. Sie vlaud»'-» >nd lachen, st« pudern und schminken sich, und lauern scharf aus den Augenwinkeln durch die Fenster auf die Straße, ob der Ge waltige, dem sie mit ihrem Diensteifer imponieren wollen, auch kommt. Dann springen sie hastig auf ihre Plätze, sind ein klein wenig befangen, wie Dieb«, die man erwischt oder denen man mißtraut. . . Gin« erste Schreibmaschine eröffnet die Musik des Tages, und die ander?» fallen ein in den Rhythmus häm mernder Tasten. Und tritt der Allgewaltig« auf den Wan, flutet ihm Arbeitslärm entgegen, als habe in diesem Raum nie Ruhe geherrscht während einer langen, verzauberten Nacht. Dann lächelt der „Chef" selbstzufrieden »nd sinkt mit der Geste seines Größenwahns an seinem Schreibtisch nieder . . . Und di« Mädchen, seine „Getreuen" (so nennt er ft«, wenn eine gut« Laune ihn sanft macht), die sich mit ihm „vertragen" kichern ihren Maschinen zu und denken: Der alte Esel . . . In diesen Takt eingespielter Arbeit poltert di« Oppo sition: Das sind die, die „nicht gut stehen" mit dem Allgewal tigen. Meist männliche Wesen, denen nicht weibliche Schläiw und Diplomatie zu eigen ist. Sie komm?» aus Grundsatz zu spät. Ruckhaft öffnen st« die Tür und klatschend schlägt sie wieder ins Schloß. Böse herausfordernde Blicke fliegen vom Schreibtisch des Allgewaltigen uiü» wieder zurück und gipfeln in Rede und Gegenrede, die schließlich verebbt im Geratter der Arbeit. Nun ist das Büro lärindurchfurcht von Telephonschellen, von Tastcngeklapper, von unterdrücktem Eetuschel und dem schrillen darüber geforderter Namen. Flüsternd werden di« Erlebnisse des vergangenen Abends getauscht, denn das brennt auf der Zunge und drängt zum Wort . . . Und mehr haben sich diese Menschen nicht zu sagen, sie kennen sich zu gut vom ewigen Nebeneiimndersitzen, sie kennen ihre Gebrechen vom Hühnerauge bis zum hohlen Zahn und ihre Freuden vom heimlichen Schätzchen bis zu eHreniverten Gattin. Und verschwindet der Allgewaltige aus dem Büro, gähnt Müdigkeit und Langeweile, denn sie haben alles einander er zählt. und nichts blieb mehr übrig. Und so schluckt man butter- brotkauend di« Langewetl? hinunter, belauert die Uhr, denn di« Stunden schleiche« arausta langsam über den Mittag dem Abend »u .., Alle Kraft, aller Mannesmut erstickt in solchem Büro, jede Selbstverständlichkeit verschwindet. Alles lauert um den All gewaltigen und wagt keinen Widerspruch. Und wer seine Stimme zu selbstverständlicher Fordern,rg hebt, wird bestaunt und gepriesen al» Held . . . Nur wenn st« scheiden aus der Fron des Büros, freiwillig oder gezwungen, erwacht wieder Mut, dann schweigen sie nicht mehr srtll, dann sagen sie zorn erfüllt allen „die Meinung". Das Büro aber schaut mit stoischer Ruhe all diesem mensch- lich?n Treiben zu. Schaut, wie am Abend di« Mädchen kokett thre Hüte Wer die Locken stülpen, wie sie einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel werfen. Schaut, wie di« Männer die Röcke wechseln, und mit diesem Wechsel und einem Schulterschüttelu sich wieder auf ihre Eigenständigkeit besinnen. Das Büro hört, wie die Schlösser des Kassenschranks einschnappen und die Schlüssel in der Tasche des Kassierers klirren, wie der letzte Rollschreibtisch polternd sich schließt, es hört, wie di« Türe vor der Nacht ins Schloß fällt . . . Dann wird es ruhig, dann huschen wieder die Scheiinverser über abgeblaßte Tapeten, und das Büro träumt sich durch Nacht und Dämmerung einem Morgen neuer Alltäglichkeiten zu Altersbestimmung am Skelett. Ueber Untersuchungen, deren Methode mindestens ebenso interessant ist wie ihre Ergebnisse, berichtet der Anatom an der Unirnrjität Llevelnnd, Pros. T. Wingate Todd. Seit fünfzehn Jahren hat das dortige anaio- mische Laboratorium die in seinen Besitz gekommenen Skelette — etwa 1400 — nach dem Alter der betreffenden Personen be zeichnet und durch eingehende Untersuchungen Merkmale sest- gestellt, nach denen die Bestimmung des Todesalters an Skelet ten und unvollständigen Knocheuresten genauer als bisher mög lich ist. Mau dehnte dann die Untersuch»,gz weiter auf das verschiedenste Material aus, tasmanische Schädel, Ueberreste aus dem Mittelalter, solche von etwa 1000 v. Ehr., uird Skelette aus der Bronzezeit. Zur Vergleichung zog man Daten aus Rom und den römischen Kolonien in Afrika und Spanien heran, die auf Grabinschriften des Lorpus in^r-ipt.ianurn Tatina-i-urn der Preußischen Akadenrie beruhen. Neben interessanten Ein- zelresul laten gelangte man zu dem Hauptergebnis, daß bei den primitive» und den alten Völkern der Höhepunkt der Sterblich keit nicht im Grevsenalter liegt, daß dieser vielmehr gegenüber der modernen Zeit etwa dreißig Jahve frii^r anzusetzen ist. Die Ursache ist ohne Zweifel di« heute größere Sicherheit de« Leben» nd di« verbesserten äußere» Vedinarmaen