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Die Seulschen Liatholiken in Polen (Von unserem Warschauer Korrespondenten.) P.T. Kattowitz, End« August. Es sind nun mehr als vier Jahr«, daß sich nach der Tei lung Oberschlesiens die deutschen Katholiken des pol nischen Teilgebietes unter dem Drucke der Verhältnisse enger zusammengeschlossen und den „Verband deutscher Katholiken Polens" ins Leben riefen. Damals, als die nationalen Gegensätze In diesem Gebiet« fast täglich hart aneinander gerieten und sich auch ein Großteil der polnischen Geistlichkeit in engherziger und übertrieben nationaler Einstellung verpflichtet fühlte, den nationalen Kampf selbst in das Gebiet rein religiöser Fragen zu tragen, war die Gründung dieses Verbandes ein unbedingtes mH ernstes Gebot der hart bedrängten Lage der deutschen Katholiken in Polen. Seither hat sich der Verband, trotz des besonders anfangs ungeheuer zähen Widerstandes nicht nur der politischen sondern gerade der kirchlichen polnischen Behörden, ständig mehr zu festigen verstanden und nach und nach auch all« Katholiken deutscher Sprach« in den übrigen Teilen Polens zu erfassen gesucht. Heut zählt der Verband bereits 30 000 Mitglieder und umfaßt b Be-irksgruppen: Oberschlesien, Bromberg, Lissa, Bielitz- Teschen und Lemberg-Stanislau. Noch im Lauf« dieses Winters hofft der Verband seine Miigliederzahl auf 50 000 zu erhöhen. Von Anfang an war der Verband, der unter der tat kräftigen Leitung des ersten Vorsitzenden Dr. Pa nt und -es Generalsekretärs Dr. Olbrich steht, bestrebt, seinen Charakter als eine rein zivile Organisation auf katholischer Grundlage zu erhalten und sein« Ziel«, di« Pfleg« deutscher Kultur und die Erfassung der Jugend im katholischen Sinn«, zu erreichen. Allmählich hat sich nun auch das Verhältnis zwischen dem Ver- bande und den polnischen kirchlichen Behörden zwar langsam, aber stetig gebessert. Maßgebend war hierfür vor allem, daß man sich von polnischer Seite überzeugen ließ, daß der Ver band in jeder Weise politischen Umtrieben ferne blieb und sich auch niemals in Angelegenheiten rein kirchlicher Natur, die der betreffenden kirchlichen Obrigkeit Vorbehalten bleiben müssen, cinmischi«. Als weiterer Beweggrund, vor allem für die pol nischen kirchlichen Kreise, mag zur Abschwächung des Wider standes gegen die fruchtbar« Arbeit des Verbandes die traurig« Tatsache gedient haben, daß, wie es di« letzten Kommunal wahlen deutlich bewiesen, ein« nicht unerhebliche Zahl von deutschen Katholiken in Oberschlesien infolge der fortgesetzten Bedrängung durch eine übermäßig nationale polnische Geistlich keit sich in das liberal-sozialistische Lager abdrän- gcn ließen. Es war dies nur ein neuerlicher Beweis dafür, daß ein Glaube, der» man seiner Stütze im eigenen Volkstum beraubt, wie ein entwurzelter Baum dem ersten Mndstoß zum Opfer fällt. Zu dem bisher Geleisteten des Verbandes muß vor auem di« Erhaltung deutscher A n d a ch t s ii b u n ge n, die Er haltung des deutschen zivilen sowie kirchlichen Vereinsleben und die Feslbaltung der wenigen deutschen Priester in Polen gerechnet werden. Darüber hinaus arbeitet aber der Verband unermüdlich an der allgemeinen kulturellen Hebung der deut schen Katholiken Polens. Lin besonders dankbares Feld der Tätigkeit erwachst in dieser Beziehung dem Verbände in den deutschen Ge meinden Galiziens. Heute sind von der ehemals s.chr starken Einwanderung unter Maria Theresia in diesen Ge bieten immerhin noch 82 deutsch-katholische Gemeinden neben 120 deutsch-evangelischen erhalten. Infolge der autonomen Stellung Galiziens unter Altösterreich halten diese deutschen Gemeinden hart unter der frcmdnationalcn Umgebung zu lei hen »nd waren kulturell immer tiefer gesunken. Die spätere polnische Kolonisierung war den versprengten deutschen Ge meinden wohl alles eher als freundlich entgegengetreten. Es ist eine traurige Tatsache, daß dabei gerade die deutsch-katho lischen Gemeinden zu leiden hatten und haben und dabei viel fach di« polnische Geistlichkeit dieser Gebiete ihren nationalen Uebcreifer mißbrauchen. Die unmittelbare Folge war, daß ein« große Anzahl deutscher Katholiken dieser Gegenden Prote stanten wurden. Hier einzugreifen ist die vornehmste Auf gabe des Verbandes geworden. So konnte der Verband bis her in den Gebieten von Jaworöw, Ctanislau, Kolonie« und Erddek acht deutsch-katholisch« Prioatschnlen errichten und da mit den dringendsten Bedürfnissen wenigstens einigermaßen ab helfen. Allerdings entspricht dies« Zahl noch lange nicht der Stärke der deutsch-katholischen Gemeinden dieser Territorien, immerhin aber ist cs ein schöner Erfolg, wenn man di« großen Schwierigkeiten kennt, di« hier einer planmäßigen Tätigkeit de» Verbandes noch entgegenstehen. Als weitere groß« Ausgabe hat sich der „Verband deutscher Katholiken Polens" die Erhaltung eines Nachwuchses von deutschsprechenden Geistlichen gestellt. Dieses Ziel ist von um so größerer Bedeutung, als es gegenwärtig in Polen, trotz des hohen Prozentsatzes deutscher Katholiken, noch kein deutsches Priesterscminar und auch kein« deutsche Abteilung am Krakauer Seminar gibt. Ferner wirkt der Verband für die Zulassung deutscher Ordensgeistlicher nach Polen. Gegenwärtig ist als einziger deutscher Ordenspater der Franziskaner Pater Kemps in Posen tätig. Es erscheint aber dringend notwendig, die Entsendung mehrerer deutscher Ordensgeistlichcr nach Polen, vor allem in die verwaisten Gemeinden Galiziens, zu erreichen. Unter dem gegenwärtigen Bischof von Kattowitz Lisiecki und dessen Generalvikar Kafperlik, die der Zentral« des Ver bandes deutscher Katholiken in Polen mit großem Verständnis entgegenkomnien, scheint dem Verbände allmählich di« Möglich keit zu erwachsen, seinen hohen Aufgaben, mehr als dies bisher möglich war und in vollerein Umfange, gerecht zu werocn. In diesem Falle könnte der Verband sein« Kräfte voll und ganz verwenden zur Erhaltung und Pflege von Volkstum und Heimatliebe und zur sittlichen Schulung und weltanschaulicher Fortbildung auf katholischer Grundlage aller Katholiken deutscher Zunge in Polen. «ln Zwischenfall ln Abessinien. (Abessinische Korrespondenz.) Dr. L. V. Slddis Abeba, Anfang August. Seit April 1027 befindet sich der indische Maharadja von Kutsch, begleitet von seinem Sohne und dem Ex-Eouver- neur des Sudan, Geoffrey Archer, dem vormaligen Gouverneur von Britisch-Somaliland, auf einer Jagdexpedition im Innern Abessiniens. Die abessinische Negierung hat den Rei senden ein« größere Eskorte von Soldaten beigegeben; die Expe dition verlief erfolgreich, fand überall gute Aufnahme und hatte keinerlei unangenehmen Zwischenfall zu verzeichnen. Anfangs Juli befand sich der Maharadja mit seinem Gefolge in der Pro vinz Ogaden, um von dort aus seine Jagdexpedition in der Richtung nach Berber« (Brit. Somaliland) fortzusetzen. Da die Vorräte an Lebensmitteln und Munition zur Neige gingen, hatte er sich rechtzeitig eine Karawane aus Berber« kommen lassen, etwa hundert Kamele, begleitet von Somalis aus dem britischen Schutzgebiet. Diese Karawane war nur von Ein geborenen begleitet. Etwa drei Tagesreisen, bevor die Ersatz- fyrawane auf de» Maharadja gestoßen wäre, lagerte st? auf abessinischem Gebiet in einem Somalidorf, in welches sich auch «in e von a b essi n-ische n Soldaten verfolgte Räuberbande, aus rebellischen Somalis bestehend, geflüchtet hatte. Zu ihrer Verfolgung hatte nämlich die abessinische Ne gierung eine größere Anzahl von Soldaten ausgesandt, da di« rebellierenden Somalis nicht nur die Zahlung der Steuern ver weigerten, sondern auch die nach den Märkten ziehenden ein heimischen Kaufleute überfielen und ausraubten. Unglücklicher weise lagerten nun dies« Rebellen an der gleichen Stell« wie did für den Maharadja bestimmte Karawane. Trotz der reichen Beute wagten di« Somalis nicht, di« Karawane anzugreisen, da di« De. gleitcr in der Ueberzhl waren, sondern begnügten sich, vorerst gemeinsam mit ihr die Nacht zu verbringen. Durch Spione war den abessinischen Soldaten der Aufenthalt der Rebellen gemeldet worden und sic erreichten den Lagerplatz zur Nachtzeit. Als sie in der Dunkelheit die stattliche Anzahl von Somalis und Kame len sahen, vermeinten sie, es mit den gesuchten Briganten zu tun zu haben und beschossen das Lager. Das Feuer wurde erwidert, aus beiden Seilen gab es Tot« und Verwundet«. Die räuberischen Somalis benützten di« entstandene Verwirrung, um sich eines Teils der Waren zu bemächtigen und damit zu fliehen. Vei anbrechendem Morgen beschlagnahmten die abessinischen Soldaten die zurückgebliebenen Waren und wollten sich an die Verfolgung der Fliehenden machen. Erst jetzt erkannten sie ehren Mißgriff und wußten, daß sie nicht nur die gesuchten Soma lis, sondern auch die'Karawane des Maharadjas beschossen hatten, da einig« zurückgebliebene Begleiter der Karawane den Sachverhalt aufklärten. Die Soldaten berichteten von dem Vor» fall sofort nach Harar, dessen Gonverneur die Negierung von Addis Ababa verständigte, di« «ine strenge Untersuchung an ordnete. Ein großer Teil der verschleppten Gepäckstücke konnte von den abessinischen Soldaten zustande gebracht werden Di» Neaierunastruvven uerjolgen die Somali» Tie Amnestie. Zu der mehrfach aufgeworfenen A m n e st i c f r a g e aus Anlaß des 80. Geburtstages des Reichspräsidenten erfahren wir yon unterrichteter Seite folgendes: Ein Reichsamnestiegesetz anläßlich des 80. Geburts tages des Herrn Reichspräsidenten komme nicht in Frage, da gegen beabsichtigt das Reichsjustizministerium, dem-Präsidenten Enadenerweise vorzuschlagen. Das Ministerium hat sich bereit» mit den einzelnen Länderregierungen ins Benehmen gesetzt und erwartet deren Entscheidung darüber, ob sie geneigt sind, sich dem Vorgehen des Reichs anzuschlicßen. Die Verhandlungen piit den Ländern sind zur Zeit noch nicht abgeschlossen. Lastwagen und Güterzug. Warschau, 25. August. Aus der Warschau-Brest er Eisenbahn kam es zu elnem schweren Unglücksfall. Bei der Ucbersahrt zwischen Radzyn und Miedzyrzcc wartete ein Lastwagen, in dem 12 Personen saßen, auf die Vorüberfahrt eines Eüterzuges. Als dieser vorllbergefahrcn war, suchte der Lastwagen das Bahngleis zu überqueren. Hierbei wurde er jedoch von dem aus entgegen gesetzter Richtung kommenden Warschau-Brester Personcnzug er faßt. Drei Personen wurden getötet, sechs schwer und die übrigen leichter verletzt. Ltulige Krawalle io Hamburg, Ein Polizeibeamtcr getötet. Hamburg, 25. August. (TU.) Im Anschluß an di« gestern nachmittag von der Kommu nistischen Partei veranstaltet« Demonstration für Caeco und Vanzetti setzten bei Eintritt der Dunkelheit auf dem Eroß- Neumarkt, dem Zeughausmarkt, in der Wexstrahe und Um gegend Angriffe auf Polizeipatrouillen ein. Die Beamten wurden mit Steinen und Flaschen beworfen. Aus dem Zeughausmarkt wurden Straßenbahnwagen angchalten. Es wurde versucht, durch einen umgcworfenen Wagen die Straßen bahn am Weiterfahren zu verhindern. Als ein nickt im Dienst Franz von Assisi. Historische Novell» von M. D. Krüger. (2-1. Fortsetzung ) Lr schwieg, als wart« er aus eine Antwort. Aber Franz vermochte nur zu stammeln: „Ehrwürdiger Herr —" Da fuhr der Bischof tadelnd fort: „Den Vater hast du allein gehen lasten. Ihm, deinem Nächsten, raubtest du arausam die angewachscne Stütze, um Wildfremden dein Auge und deinen Arm zu leihen. Daß sie lahm und blind nd, entschuldigt dich nicht. Sich anders zu behelfen, sind e gewöhnt. Sie brauchen dich gar nicht." Jetzt kam es freudig von den Lippen des Jünglings: „O, wie sie mich —" Der hohe Geistliche ließ ihn nicht ausfprechen. Ein geringschätziges Lächeln umflog seine Lippen: „Die blinde und eitle Ueberhebung der Jugend! Du wirst das Leid nicht löschen, den Hunger nicht stillen und die Armut nicht in reines Linnen hüllen. Sie bleibt, wie sie war, ob du dich auch daran verblutest. Cie soll bleiben: Gott will sie gar nicht aus der Welt schaffen. Cie ist ihm Lehrer und Zugmeister der Menschen." Leise und innig rief der Jüngling: „Erwecker auch der Liebe." „Ja. auch das," sagte der Bischof. „Aber der echten Liebe. Nicht einer, die hier Ueberschwänglichkeit spendet »nd dort zuriickstößt die Fremden wohltut und den Vater tötet.« Tränen stürzten ans den Augen des so schwer Ver klagten, in Heftlaer Bewegung hob er die Arme gen Himmel: „Das ist der schärfste Stein ln meinem Wege. Mein ganzes Leben habe ich um ihn gezaudert. Auch jetzt noch reißt er meine Seele blutig, und doch, ich kann nicht anders — kann nicht — muß hinüber. Wie die Sonne leuchten, die Blume blühen, der Vogel singen, die Quelle sprudeln muß. so muß ich lieben — alle — alle — ' Hier unterbrach ihn der Kaufherr, und zum Bischof gewendet, rief er feierlich: ..Dir. ehrwürdiger Herr, gelob» ich, daß Ich diesem Verlangen meines Sohnes fortan ein nachsichtiger Vater fein will, wie ich es allen seinen Launen bisher gewesen bin. Nie trat ich ihm früher mit Strenge entgegen, er ward aus sich selbst bald jeder Spielerei müde, wenn er sie auch noch so leidenschaftlich begonnen hatte. Mag er die Bettler speisen, kleiden" — er stockte einen Augenblick, dann fügte er mit Ueberwindung hinzu —: „lieben, nur ein äußerstes Maß soll er einhalten!" „Kein Maß," rief Franz leidenschaftlich. „Nicht Ein sicht, nicht Vernunft, nicht Spott soll mir die Grenze setzen und Halt gebieten. Nun habe ich in mir entdeckt, wonach ich suchend alle inneren Schächte abgeklopft habe, den Edel stein, den der Schöpfer in dsr Tiefe meines Herzens werden ließ, der von ihm sein wunderbares Licht empfängt, es aus zustrahlen in eine dunkle Welt. Die Liebe ohne Maß und Grenzen ist es, so wie sie in Jesus sich offenbart hat." Einen so warmen Widerhall diese Worte im Volk rings erweckten, so kühl und abwartend verhielt sich der geistliche Richter dabei. Er sah den Schwärmer scharf und forschend an: „Wie aber, wenn nur Hochmut wäre, was du Liebe nennst? Wenn nicht so sehr die LIebeskrast des Heilands, wie die Sucht nach der Anbetung, die sie ibm verschaffte, der stärkste Trieb zu deinem Handeln wäre?" Wie vom Blitz getroffen stand Franz. Bleich, zitternd, ein Bild des Schiildbewußtseins. „O. darin ist Wahrheit." stöhnte er, sich an die Brust schlagend. „Zwei Ströme fließen hier vom ersten Lebens anfang. Der eine trieb mich, groß zu werden, über alle emporzusteigen, den Fürsten gleich zu sein. Der andere rann still und tief, fast verborgen. Nur wenn ich leiden sah. dann pochie er: hilf, hilf, gib alles, was du hast, geh satt und glücklich, nicht kalten Herzens, an dem Hunqer und dem Elend vorbei. Wenn ich dem Drange nachgab, dann war ich fröhlich. Wenn ich widerstand, litt ich unbewußt. Ach, sie alle, denen ich nicht liebend gegeben habe, stehen mir im Gedächtnis, wie ein Heer, das am längsten Tage gegen mich anfmarschieren wird. Nun. da ich Klarheit ge wonnen habe, soll es nicht mehr wachsen! Fortan will Ich die Liebe nicht mehr verleugnen; aber den Hochmut, der mir noch keine Stunde des Glückes schenkte, den reiße Ich mit Stumpf und Stiel aus. Ich bitte jeden, der mich dessen verklagt, den Fuß auf meinen Nacken zu letzen und lch bitte dich, als ersten, es zu tun." Cr kniete demiltia vor dem Bischof. Leise murrte das Volk: „Das Ist nicht Hochmut." Aber die Miene des hohen Würdenträgers veränderte nicht. Sein Antlitz blieb gelassen, und kalt sagte er: ur mein Fuß, der des höchsten Dieners der Kirche in Assisi kann dir dazu verhelfen? Liegt nicht auch darin Hochmut?" Eifrig rief Franz: „Der dir der Geringste von allen deucht, den heiße dies an deiner Stelle tun." Forschend sah ihn der Bischof an. „Sprichst du Iiy Ernst oder ist es nur ein eitles Spiel?" Sein Blick glitt über die Menge und fiel auf einen Blödsinnigen. Er winkte denen, die in seiner Nähe stan den, ihn heranzuführen. Nicht ohne Widerwillen sah er in die Züge, die nichts Menschliches zu haben schienen: „Betrachte ihn genau, sagte er zu dem Knienden/ Auch dieser soll nach dem Willen des Heilandes in das Para dies. Aber wer ihn dort hinein bringen soll, das muß noch offenbar werden. Nun, der Ist dir doch zu gering, als daß du seinen Fuß auf deinem Nacken fühlen möchtest?" „Nein, sagte der Jüngling mit heißem Eifer, „ich stelle meinen Wert weit unter den seinen." „Sein Auge ist leer wie das eines Tieres," wehrte der Bischof. „Wenn sich das ewige Licht darin spiegelt," ries di« junge, warme Stimme, wird es sein eigenes nicht mehr vermissen lassen und schöner als das klügste Auge lenchlen, das mir von der kleinen Jiinenflamme erhellt wird." Er faßte die Hand oes Blödsinnigen und bat Ihn: „Hilf du mir, Bruder, setze deinen Fuß auf mich " Bis hierher hatte Petrus sich mit der größten An strengung bezwungen, trotzdem eine starke Erregung ihn durchschüttelte. so daß der Schweiß a»f seiner Stirne perlte. Jetzt stieß er heiser hervor: „Gefalle es dir. ehrwürdiger Herr Bischof, diesem peinvollen Auftritt ein Ende zu machen. Nimmer darf geschehen, was der wahnsinnige Jüngling fordert. Einen so beschimpften Sohn könnte ich nicht in mein geachtetes Hans zurllckführen." Trotz der Spannung, die in ihm erregt war, redete der Bischof aus Achtung und Mitgefühl für den Kaufherrn, dem über das aewöhnliche Maß hinaus Bußfertigen, zu, von dieser stärksten Probe abzusehen. „Die Stimme dei nes Vaters mahnt: bleib» diesen letzte» Beweis deiner Demut lckuldio - 'Fortletzuna tol?*'