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»klttwoq. v«» 11. Moi 1V27 «r. 108; Seite 4 5Sck5i5cke ^kwnik Tine sonderbare Front treSden, 10. Mal. Aus einer Tagung des Landesausschusses Sachsen d-«r deutschen Volkspartei, die in Dresden stattfand,, hat Bolksbilbungsminister Dr. Kaiser abermals über Fra gen des Reichsschulgesetzes und des Konkordats gesprochen. Er bezeichnet« die baldige Verabschiedung des Reichsschul- gesetzcs als die nächst dringliche kulturpolitische Aufgabe und „widerriet dem Abschluß weiterer Konkordate. In einer eingehenden Aussprache, in der die Probleme des Refe rates gründlich erörtert wurden, ergab sich die Ueberein- stimmung d:r Versammlung mit der Grundauffafsung des Referenten." So der offiziöse Bericht, der leider nicht ganz durchblick'n läßt, in welcher Weise man die Konkordats trage im Einzelnen wieder einmal behandelt hat. Ein-; besondere Rolle in der Konkordatsfrage scheint auch der Sachsendienst der „T e le g r a p h e n - U ni o rv" spielen zu wollen. Er bringt eine Nachricht unter fol gender Stichmarke: „Christlich? Elternvereine durchbrechen di« evangelische Front" Die Nachricht lautet: „Wie wir zuverlässig erfahren, hat die Leitung des Landesverbandes Chrr st rich,er Elternvereine in Sachsen alle rhr« OrtS- gliederungen angewiesen, in der Konkordatsfrage, unter keinen Umständen ein« ablehnende Haltung einzunehmen. Der Vorsitzende des Christ lichen Elternverbandes Oberlandesgerichtsrat Dr. Hering in Dresden hat sogar dem Zwickauer Katholischen Schul- vereln brieflich ferne das Konkordat betreffende Stel lung näher ausernandergesetzt. In di« Reihen der christ- lichen Eltern ist durch dieses sonderbar« Vorgehen ilsrer Land.sleitung große Unruhe gekommen, denn es ist ein Durchbv.>chen der so dringend notwendigen evangelischen Front." Das ist >:in neuer Fall katholtkenfeinidlicher Betätigung der Telegraph en-Unron hier in Sachsen. Er läßt vurchbltcken, daß die aufrechte und tolerante Haltuirg des Landesverbandes Christlicher Elternverein« den liberalem jkreisen keineswegs schmackhaft ist. Trotzdem werden die im Landesverband zusammengeschlossen^n christlichen Eltern ihren konsequenten Weg weiter gehen und wir freuen uns, daß gerade sie den Mut gefunden haben, der unglaublichen und systematisch aufgezogenen Hetze in der Konkordatsfrage ein entschiedenes „Nein" entgegen zu setzen. Di« Tele- graphen-Union aber sollte schleunigst einmal das Steno gramm der letzten Landtagssitzung Nachlesen, wo in »er Rede des Kommunisten Rötzscher deutlich genug geschrieben steht: „Der Kampf gegen ein Konkordat ist durchaus nicht nur ein Kampf gegen die römische Kirche, sondern zugleich gegen jede Kirche, und auch in Bayern ist durch Mantelgesetz festgelegt, daß beide Kirchen ähnliche Verabredungen mit dem Staat; treffen. Man kann also ruhig auch sprechen von einem Konkordat mit der evangelischen Kirche." — Also man hüte sich ja sehr, immer von neuem an dem nicht gerade zu starken Aste zu sägen, auf dem man selber fitzt! Man erntet nur das, was man gesät hat! In dieser Frage gibt,;S nämlich zwar keine einheitliche „evangelische Front", wohl aber eine Einheitsfront von der Deutschen Volks- Partei bis zu den Kommunisten. Und in dieser Front marschiert die sonst so nationale Telegraphen-Union! Niedrige persönliche Hetze Dresden, 10. Mai. Von der Nachrichtenstelle der sächsischen Staatskanzlei wirb uns geschrieben: <N) Die „Dresdner Volkszeitung" setzt ihre Angriffe gegen den Ministerpräsidenten Hel dt fort. Nachdem ihre Behaup tungen im Falle des Polizeisekretärs Groß und in der bekann ten Suppenwürfel-Angelegenheit als unwahr nachgewiesen worben sind, sucht bas Blatt in seiner Verlegenheit setzt aus dem längst abgetanen Fall Iolles-Edel Kapital zu schlagen, indem es behauptet, der Ministerpräsident Heidt habe von dem früheren Leiter der „Stoatszeitung" Jokers verlangt, er solle Material gegen den gleichsfalls in der „Staatszeitung beschäftigten Redak teur Edel besäfoffen, damit dieser aus der Redaktion und aus dem Staatsdienst entlassen werden könne. Die Unrichtigkeit dieser Behauptung ist im Landtage bei der Beratung des Etat- kapilels „Staatszeitung" festgestellt worden. Die späteren ge- richtliclM Klagen der beiden Redakteur« Falles und Edel sind, wie erinnerlich, in beiden Instauzen abgewiesen worden. Weshalb die „Dresdner Volkszeitung" ihre unwahren Be hauptungen jetzt »ach Fahren gegen den Ministerpräsidenten immer wieder oorbringt, dos sagt sie selbst mit dankenswerter Offenheit in ihrem „Vergeblicher Berichligungsetser" überschrie- denen Artikel vom 7. Mal, worin sie fordert, datz der Minister. Präsident sein Amt zur Verfügung stellen solle. Damit ist endlich die Katze aus dem Sack! Die „Dresdner Volkszeitung ivill also unter allen Umständen den Minister präsidenten beseitigen and damit die ganze Regierung stürzen. Da dem Blatt« und seinen Hintermännem da,zu parlamen tarische und legale Mittel nicht zur Verfügung stehen, greift es immer wieder zu dem Verfahren der persönlichen Ver- unglimpfung, das von allen rechtlich denkenden Menschen als unwürdig abgelehnt wird. »»Feenhafte Beleuchtung der Sächsischen Schweiz" Heiinatschutz gegen Verkehrsverband. Die Frag«, in -ivelchem Ausmaße die Sächsische Schweiz pyrotechnisch zu behandeln ist, ist so wichtig, daß der .Heimat schutz auf die Einsendung des Berkehrsoerbandes für die Säch sische Schweiz und des östlichen Erzgebirges erwidern muh. Nur um den geschäftsmäßigen Ausbau der Beleuchtung des Elbgeiändes von Rathen bis Pirna handelt es sich Eine Fest beleuchtung anläßlich von Kongressen üsw. erkennt der Heimat schutz, wie er sa auch ausdrücklich betont hat, selbstverständlich an. Wenn -der Berkehrsverband sagt, daß nie und nimmer die Rede davon sein könne, die Beleuchtung vom Abend bis zum frühen Morgen in Betrieb zu setzen, so muß der Heiinatschutz erwidern, daß er eine solche Untat dem VerkehrsverbanL nie zugetraut l-at. Er warnt nur sehr dringend, allzuoft oder jeden Abend die Scheinwerfer aus die Menschheit loszulassen. Der Gedanke, daß er seinerzeit die Eisenbahnen nicht hätte bauen lassen und es lieber sehen würde, wenn der „Gelbe Schivager", sein Liedlein blasend, durch die Elbgauen dahinfahren würde, ist sehr neckisch. Daß der Berkehrsverband sich an die Eisenbahn im Elbtale gewöhnt hat, ist anzuerkennen. Der Heimatschutz schätzt sie wie das tägliche Brot. Io, er besitzt selber Autos, in denen er durch das Eochsenland fährt, ohne die geringste Sehn sucht nach einem Postillon. Aber er vertritt in Fragen „der Kultur, oder was dafür angesehen wird", nicht immer die Inter- essen einseitig wirtschaftlich Beteiligter. Da kommt es ihm auf «inen Kampf nicht an. vrerrlen uncl Umgebung Eingesperrte Katzen Dresden, 10. Moi. Aus einer Bekanntmachung des Rates zu Dresden ist zu ersehen, daß infolge des Wiederausbruches von Tollwut auch alle Katzen einzu sperren sind und daß Katzen die in nerhalb des Stadtbezirkes srelumherlaufend betroffen werden, unnachsichtig einzufangen und zu töten sind. Gartenbesitzer und Vogelfreunde werden mit Genugtuung diese Bekanntmachung des Rates zu Dresden gelesen haben. Alle Gartenbesitzer und Vogelsreunde werden dringend gebeten, darauf zu achte», daß auch dieser Bestimmung Folge gegeben wird. Auch in diesem Jahre lausen bei der Geschäftsstelle des Landesverbandes Sach sen für Obst- und Weinbau ungezählte Klagen hin, daß frei umherwildernde Katzen in den verschiedensten Teilen der Stadt die ganze Vogelwelt so gut wie ousgerottet haben. Alle Bestrebungen zur Förderung des Vogelschutzes sind hin fällig, solange keine Möglichkeit besteht, die Gärten von wil dernden Katzen zu befreien. Auch von dieser Stelle aus werden alle beteiligten Kreise dringend gebeten, jede Gelegenheit zu benutzen, zur restlosen Beseitigung sämtlicher frei umher wil dernder Katzen. Alle Bestrebungen des Landesverbandes Sachsen für Obst- und Weinbau zum Schutze der Vogelwelt als nützliche Helfer gegen die tierischen Schädlinge der Obstbüume sind nutz los, solange nicht die gefährlichsten aller Vogelfeinde von der Bildsläche verschwinden. Diese Verordnung des Rates wird allen Behörden In Stadt und Land zur Nachahmung empfohlen. Vor dieser Begründung werden ohne Zweifel auch die Katzen- freunde kapitulieren, die in einer solchen Stubenarrcstverord- nung mitten im schönen Monat Mai zunächst eine unbillige Härte gegen ihre Schützlinge sehen zu müssen glaubte». Die artigen Katzen werden sich gegebenenfalls auch einige Zeit auf einem Sosakissen der „guten Stube" recht wohl fühlen. -»Die Eigenart -er Jugend" Dresden, 10. Nl-ai. Im Dresdner Lehrerverein hielt am 6. Mai Herr Uni- versiiätsprosessor Volkelt aus Leipzig einen Dortrag über die Eigenart der Jugend. Er führte folgendes aus: Schon Rousseau l)ot die Erzieher ausgesordert, im Zögling nicht nur de» zukünftigen Erwachsenen zu seben. Kindheit und Jugend l-aben nicht nur einen Dienst-wert, In dem sie aus das zukünftige Leben des Erwachsenen vordereiten, sie haben vor allem einen starken Eigenwert, der natürlich nicht ge messen werden darf am Wert des Erwachsenen, sondern an der Idee des Erwachsenen überhaupt Dienstwert und Eigenwert widerstreiten einander lange nicht in dem Maße, wie inan oft annimmt. Ein ganges Kind, ein ganzer Jugendlicher, beladen mit dem vollen Eigenwert ihres Typs, gewährleisten auch am stärksten den gan>. en Mann. Darum müssen aber auch die Bil dungsgüter, die doch in der Hauptsache Erwachsenenwerte sind, In jugendliche Werl« quantitativ und qualitativ umgesormt werden. Es genügt keinesfalls, etwa eine für die Jugend ge eignet gehaltene Auslese zu treffen. Welches sind nun die wesentlichsten Kennzeichen der jugendlichen Seele? Schon das Kin-d ist reich an starken un bedingten Wertgesühlen, das frühe Ingcndalter bringt eine Verstärkung dieses Gefühls für unbedingte Gültigkeit der Normen mit sich Der Jugendliche glaubt an die Absolutheit seines Ideals. Diesem Ideal fehlt es freilich an begrifflicher Kontur und logischem Gefüge, es wird ganzheitlich gedacht, ge schaut, gefühlt. Ter Jugendliche stellkdie höchsten Ansprüche an seine Umgebung. Ein mißfallender Einzelzug führt meist zur Ablehnung des Ganzen. Die vielen Enttäuschungen, die der Jugendliche fühlt sich von innen heraus immer ne» beschenkt, er liebe, er ist des Glaubens, daß seine Ansprüche irgendivo da draußen doch befriedigt werden können. Besonders bezeichnend für dos Jugend-alter ist die Neuheit des Lebensgefühls, der Jugendliche fühlt sich voi innen heraus immer neu beschenkt, er fühlt sich wachsen von Tag zu Tag und lauscht mit Ehrfurcht auf das Geheimnis in seiner Brust. Der Bortrag wurde von den anwesenden Lehrern mit gro ßem Interesse entgegengenommen. Bevorstehende Tagungen Dresden, 20. Mat. Der Landesverband der sächsischen Referendare und Assessoren hält vom 20. bis 22. Mai in Dresden feine diesjährige Mitgliederversammlung ab. In der öffent lichen Mitgliederversammlung, Sonnabend ,'/»8 Uhr in der Dresdner Kaufmannschaft spricht der Vorsitzende des deut schen Richterbundes Senatspräsident am Reichsgericht Dr. jur. Reichert über das Thema: „Die Aufgaben des Rich ters". Am 20. und 21. Mac wird ebenso der Reichs- landbund als Gast des sächsischen Landbundes in Dresden «eine wichtige Tagung abhalten. ES werden Vorträge ge halten über die wirtschaftspolitische Lage und über die land wirtschaftliche Ostsiedlung. Oeflerreichischer Besuch Dresden, 10. Mai. Gestern mittag wurde der Gesang verein österreichischer Eis e nbah nb ea in t« r in den Felsträumen des Neuen Rathauses durch die städtischen Kör perschaften begrüßt, An dem Empfang nahmen Vertreter der Staatsregierung, zahlreiche Mitglieder beider städtischen Kolle gien, der österreichische Generalkonsul, Vertreter der Dresdner Sängerbünde und der Press« teil. Stadtrot Koppen hieß die österreichischen Stammesbrüder tm Namen der Stadt Dresden und seiner Bürgerslodt herzlich willkommen. Er iiberbrachte Grüße des Oberbürgermeisters Dr. Müher, der bedauerte, be- anders, nachdem ihm die hohe Ehre zuteil geworden war, zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt worden zu sein, infolge einer Dorstandssttzung des deutschen Stüdtetages in Koblenz ab- geholten zu sein. Stadtrat Koppen ließ seine Worte in dem Wunsche ousklingen, daß die Gaste in Dresden noch Stunden dev Weihe und des Frohsinns erleben möchten. Der Vorsitzende des Gesangvereins in Wien Regierungsrat Batschen dankte für die freundlichen Begrühnngsworte und brachte ein Hoch auf die Verwaltung und die Bürgerschaft von Dresden aus. Endlich ergriff »och Reichsbahnrat Prof. Dr. Bloß von der Technischen Hochschule zu Dresden das Wort. Anregender Gedankenaustausch hielt die Gäste und Gastgeber noch einige Zeit beisammen. Ein gefährlicher Einbrecher Beim Versuch, ein gestohlenes Fahrrad an den Mann zu bringen, wurde am 2. Mai 1927 der 40 Jahre alte Packer Erich Schottky aus Grabow aus einem 'hiesigen Bahnhof festgenom- men. Von der Kriminalpolizei wurde in ihm der Einbrecher festgestellt, der seit Ende Februar dieses Jahres durch eine große Anzahl dreister Einbrüche Dresden und Umgebung unsicher gemacht hatte. Er war Mitte Februar von Leipzig nach hier zu gereist und hatte unter den verschiedensten falschen Namen in hiesigen Hotels und Gasthausern Aufenthalt genommen. Da er U SerrEe/fM Dresdner Konzerte Palmeugarren. Anny Krahl und Walter Schoebtz erweckten mit einem Konzert aus zwei Klavieren sehr an regende Eindrücke. Das Zusammenspiel war sehr saubsr und von fesselnder rhythmischer Belebung. Nebenbei machte sich alwr auch eine treffliche Virtuosität geltend, und die beiden Spieler liehen den Werken des vlbends — Schu mann, Schütt, Thern und Brahms — Charakteristik und Farbigkeit. Der Kräfteverbrauch war bisweilen aus Hoch druck gestellt. Die Künstler, die die Werke auswendig spiel ten (was nur nebenbei bemerkt sei) fanden reichen Beifall. Haydn» „Schöpfung" in der Frauenkirche. Erich Schneider brachte am Sonnabendabend mit dem Fres- willio.'n Kirchenchor der Frauenkirche eine wohlgelungeno Aufführung der „Schöpfung" heraus. Er hatte das Werk vorzüglich vorberc.tet und leitet« es tn groß angelegter Weise. Das Bestreben, di« Schönheiten des Werkes voll und ganz zu offenbaren, verleitet ihn jedoch zu teilweise sehr breiten Zeitmaßen. Das kann für di« Gesamtwir- kung gefährlich werden. Aber der Chor meistert« seine Ausgabe mit ganzer Tüchtigkeit. Die warme, vorzüglich kul tivierte Stimme von Cida Lau und der vornehme unb weiche Bariton Paul SchüfflerS zeitigten prächtige ge sangliche Reize. Auch Karl Jank-Hoffmanns Tenor -erwies sich als wertvoll, litt aber bisweilen an Unpersön« lichkeit. Das Orchester des Mozartverelns (Konzertmeister Herr Hosmann-Sttrl- und Johannes Herklotz (Cembalo) waren dem Haydnschen Oratorium ein« sichere und trefflich« musikalische Stütz«. - Mittwoch, 11. Mai, 8 Uhr im Gewerbehous. o-capella-Kon- zert vom Dresdner Lehrergesangverein. Leitung: General musikdirektor Fritz Dusch. Mitwirkung: Guiglielmo Fazzini, Tenor, Paul Schäffler, Bariton, Mitglieder der Siaatsoper. das Hörnerquartett der Staatskopelle (Plötner, Pvantl. Hilde brandt, Lehmann). Männerchöre von Gabrieli, Bruckner und Reger. Karten bei F. Ries, Seestraße 21. Donnerstag, 12. Mai. 8 Uhr im Gewerbehaus. Einziges Konzert von Elisabeth Rethberg mit Generalmusikdirektor Fritz Busch am Flügel. Das Programm verzeichnet Lieder von Mozart (Misera, dooe son), Schubert. Brahins, Hugo Wolf, Rich. Strauß. Karten bei F. Ries, Seestraße 21. Freitag, 13. Mai. 8 Uhr im Palmengarten. Vortrag mit Schüler-Demonstration von Hans Erben: Stimmbildring einst und jetzt. Am Flügel: Lotte Erben-Groll. Karten bei F. Ries, Seestraße 21. Sonnabend, 16. Mai, 8 Uhr im Vereinshaus. Letzter Trio- Abend des Bcethovcn-Kammermusik-Zyklus. veranstaltet vom Rat zu Dresden. Fritz Busch. Jan Dahmen, Karl Hesse. Pro. gramin: Trios C-Moll op. Nr. 3, B--Dur op. 97, B-Dur in 1 Satz, Es-Dur. Karten bei F. Ries, Seestraße 21. Dienstag. 17. Mai, 8 Uhr veranstaltet im Kolpingssaal, Käufferstraße 4, Maria Pick einen Marien-Abend. Dr. Christian Schreiber, Bischof vonMeißen, hält einen Vortrag. Maria Pick bringt mit dem Dresdner Streich-Quartett sFritzsche, Schneider. Riphahn, Kropholler) den Marien-Lieder-Zyklus von Hermann Zilcher zur Ausführung. Karten bet F. Ries, Seestraße 21, P. Beck, H. Trümper. Donnerstag, 19. Mai, 8 Uhr im Vereinshaus. Studien und Tänze der Wigman-Schule. Aus dom Programm: Eine Gruppenstunde unter Leitung von Mary Wigman. Einzel- und Gruppentänze. Musikalische Begleitung: Will Götze. Karten bei F. Ries, Seestraße 21. Rundfunk Leipziger Tender. Well« 8S5.8. 3—3.30: D-rutsche Welle Berlin: Einheitskurzschrist. — 4.30—6: Nachmittag für die Jugend (Preisraten für die Kinder). — 6.05-6.20: - Morsekursus. — 6.20-6.30: Arb-ettSmarktbericht des Sächsischen Landesamtes für Ar beitsvermittlung. — 6.30—6.56; Deutsche Welle Berlin: Englisch. — 7-'«.30: Dr. Karl C. Thalheim: Ernst Abbe und da» Jenaer Zeiß-Werk. — 7.30—8: Dr. Martin Kunath: Zur Geschickte der Over. — 8.15: Jobann-Svendsen-Abend. Berliner Sender. Well« 48»,S. 4.30: Jugendbühne. — 5—6: Dr. Beeces Kammer-Orchester 9: Orchester-Konzert. — 10.30—11.30: Unterhaltungsmusik Der mitlelbeulsche Rundfunk In der vom Leipziger Ratsverkehrsamt herausgegebcnen Schriftenreihe „Leipziger Verkehr und Verkehrs-Politik" ist als fünftes Heft eine Abhandlung von Postrat Edgar Delven« dahl, Mitglied der Oberpostdirektion Leipzig, „Der mit teldeutsche Rundfunk" erschienen, die über Leipzig hinaus im ganzen mitteldeutschen Sendcbozirk Interesse finden wird. In einleitenden Abschnitten werden die technischen Grund lagen des Rundfunks, sowie die Organisation des deutschen Rundfunks In ihren Hauplzügen dargestelt. Eingehender sind in ihrem Umfang (Vorgeschichte und Sendegebiet) die Träger des mitteldeutschen Rundfunks .Sendegesellschast, Besprechungs stellen, Sender und Empfangsanlagen, behandelt worden. An- «es-ügt sind Abschnitte Wer Erscheinungen, die der Entwicklung des Rundfunks entgegcnstehen sStörungen und Schwarzhörer), einige Angaben über di« Funkvereinstätigkeit, sowie über di» mitteldeutsche Funkindustrie und den örtlichen Funkhandel. Den Beschluß der Ausführungen bildet «ine kurze Würdigung der Stellung, die Mitteldeutschland im allgemeinen deutschen Rundfunk einnimmt. Am 1. Januar 1927 hatte der mitteldeut, sche Sendebezirk 158 000 Hörer und stand damit hinter dem Berlin-märkischen und dem Nordischen Bezirk an dritter Stelle im Reich. Von den Hörern sind etwa 4000 im Mit- teldeutschen Funkverband mit 53 Ortsgruppen organisiert. Der Mitteldeutsciie Funk-verband ist als Landesverband dem Deut schen Funktechnischen Verband c. V. in Berlin angeschlossen. Daneben bestehen In Mitteldeutschland zahlreiche Ortsgruppen des Arbeiter-Madioklubs Deutschland e. V., Sitz Berlin, der Interessengemeinschost der Thüringischen Funkvereine, Sitz Weimar, sowie des Dresdner Funkvereins in Dresden, dessen Untergruppen in der Hauptsache über Ostsochsen verteilt sind. „Borts «ovnnow- in Lhemnttz. Sonntagabend fand im Op-wiihaus zu Chemnitz unter musikalischer Leitung von Oskar Malata di: Erstausführung von Boris Godunow statt. Di; gesangliche und darstellerische Leistung sowie die R-e^i« ernteten besonders am Schluß wohlverdienten Bei»