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zmiilu« »« vkw« VS« »WM». Der 7vjätzdtg« vek«»»«rLtsch»f Ropp. T« v, Juni stu» in Warschau da» JuLttämn des Erzbischof» und Metropolit«, aller Katholik», Rußlandä statt. Erzbischof Ropp von Mohylew war von den Bolschewisten zum Tod, ver urteilt, später jedoch zusammen mit ?. Friedrich Muckermann. 8. 1. von der polnischen Regierung ausgetauscht worden. Seit her lebt «r in Warschau. Das Hochamt in der Alexanderkirche zelebrierte unter Beisein S. Em. Kard. Kakowfli von Warschau und der polnischen Behörden Bischof Loginski. Prof. FaUoroski irus Wilna hielt die Festpredigt unter Zugrundelegung de» Themas: „Ich will ihm zeigen, wieviel er fiü meinen Namen wird leiden müssen". Auch di« weltlich« Feier hatte einen außerordentlich erhabe nen Zug. Um den geliebten Oberhirten versammelten sich die noch lebenden drei Mitglieder des Mohylewer-Petersburger Dom kapitels mit dein Ceiu-Mkar Okolo Kulak an der Spitze, di« verbannte Geistleichkeit mit ihren Gläubigen, die Vertreter der Nuntiatur und der polnischen Regierung, sowie zahlreiche Ver treter der Warschauer Katholiken. De Leitung lag in den Händen des vom Kaplan aus eigener Initiative des Hl. Vaters »um Prälaten ernannten Mons. Kwiatkowski (Kaplan Kwiat- kowski hat in der wüstesten Bolschewistenzeit mit Gefährdung feines Lebens dem Hl. Stuhl außerordentlich wertvolle Dienste geleistet). Zugegen war auch Kard. KatowEi und der ebenfalls aus seiner russischen Diözese vertriebene Bischof Mankowski. Erz bischof Ropp war anläßlich seines Jubiläums zum Päpstl. Thron, asiistenten ernannt worden. Nachdem der Vertreter der polnischen Negierung, Minister Dobrucki, das Papsthoch ausgebracht hatte, wies der mitverbannte Eeneralvikar des Erzbischofs aus die unerschütterliche Glaubenstreue des Bekennerbischofs hin. Sein« Dözesanen hängen mit großer Lieb« an ihm, und sogar aus Rußland find auf geheimen Wegen Glückwünsche angelangt. (Die Namen der russischen Gratulanten wurden nicht genannt, da chnen für ihren Schritt auch heute noch Gefängnis oder der Tod drohen können.) Einer der früheren Dözesanen feierte den Metropoliten als Kämpfer gegen die Antichristen. (Daß der Kampf für Christus gute Früchte trug, mag daraus ersehen werden, daß die Glaubensstärke Erzb. Ropps einen der bolsche wistischen Beamten bewog, sich näher mit der katholischen Reli gion zu beschäftigen. Er wird im nächsten Monat von der Hand des Metropoliten die Priesterweihe erhalten.) Weihbischos Michalkiewicz von Wilna feierte den Metropoliten und früheren Bischof von Wilna, Moskau, Petersburg und Mohylew als Märtyrer. Ihm gehöre die Märtyrerkrone auch ohne blutig« Marter zu. Bischof Michalkiewicz wünschte ihm die Rückkehr »u seiner Herd« nach Rußland. Der polnisch« Graf Erocholfli »us Odessa feierte Erzb. Ropp als vorbildlichen Hirten für di« Katholiken aller Zungen. Der bekannte Wilnaer Universitäts professor Zdziechowski legte dar. daß der Erzbischof ein Held im Kampfe gegen die alles vernichten wollende Macht des Bolsche wismus. gegen di« geheime, schwarz« Macht des Bösen gewesen fei: „Wenn auch unsere Zeit zynisch veranlagt ist." so sagte Prof. Zdziechowski, „so kann ich doch aus eigener Erfahrung sage« — und das ist bezeichnend — daß so oft ich in Europa, sei e, an der Sorbonne oder in Deutschland oder anderswo, über den hinter dem Bolschewismus lauernden Antichristen sprach, daß ich nie ein ironisches Lächeln bei meinen Hörern bemerkte. Daß dort dunkle Mächte ihr Spiel treiben, ist heute jedem klar. Diesem Kampfe hast Du, geliebter Oberhirt, als Ritter ohne Furcht und Tadel. Deine Kräfte gewidmet und hast nicht geduldet, daß in Deinen Schäflein das Ebenbild Gottes verwischt werde." Der polnische General Jacyna legte dar, daß Erzb. Ropp auch der polnischen Kulturarbeit seine Kräfte ge widmet habe, obwohl ihm dafür schon früher Gefängnis und Tod gedroht habe. Daher liebe ihn Polen. In seiner Erwiderung wies Erzbischof Ropp darauf hin, daß das Leiden den Menschen erhebe. „Euch allen, die Ihr Euch heute um mich vereint habt, wünsche ich als Tbjähriger Greis, daß Ihr Euer Leid im Dienste eines höheren, ewigen Gedankens tragen möget. Den» polnischen Staate aber wünsche ich, daß er treu seiner lleberlieferung die Pflichten erfülle, die ihm Gottes Vorsehung zugewicsen hat." Zur Charakteristik des hohen Jubilars noch eine kurze Ge schichte. Als in den Straßen Wilnas di« Revolution tobte, zog der mutige Streiter Gottes in feierlichem Ornat mitten unter di« Kämpfenden und bewog durch di« Macht seiner Persönlichkeit und durch sein Priestcrwort. daß die Revolutionäre sich ihm anschlossen und mit ihm in die Kathedrale zuriüttehrten. Hoch klingt das Lich vom braven Mann! Liichos d'Herblgoy la velsrod. n. i« In den „Eiudes" gibt der Professor am orientalischen stitut zu Rom, de Japhanion, einen kurzen Bericht über große Zusammenkunft, die im April zu Belgrad stattfand. Er hebt di« ehrende Behandlung, di« den Vertretern der katho lischen Kirche in diesem Kreis von 300 Gelehrten zuteil wurde, besonders hervor. Als Vertreter des päpstl,chen orientalischen Instituts war Mgr. d'Herbigny erschienen, der sich ausdrücklich als besonderer Vertreter des Hl. Vaters vorstellte. Zn der Er öffnungssitzung, der der König und der Ecsandtenstab bei wohnten, erhielt Bischof d'Herbigny nach dem Vorsitzenden zu erst das Wort. Die zweit« große Sitzung leitete «r sogar auf Wunsch des Vorstandes. Bei dem Konzert, das der König zu Ehren des Gelehrten gab, saß rechts von ihm Prinzessin Olga, links Mgr. d'Herbigny. Wenn man bedenkt, daß vor wenig Jahren Belgrad nur einen einzigen katholischen Priester besaß, den Kaplan der österreichischen Gesandtschaft, und daß außerhalb bei Kapelle der katholische Kultus in ganz Alt-Serbien geächtet war, so kann man den Fortschritt der Gedanken ermessen Unter de« 300 Abgesandte» waren auch zahlreiche Orthodoxe, die sich wohl oder übel der ehrenden Behandlung, die den Katholiken zuteil wurde, anschließen mußten. Der Leiter und einer der Hauptschriftlciter des „Echo d'Orient", der hochangesehenen katholischen Zeitschrift der Assumptionisten, wurden zu Vor sitzenden zweier Abteilungen der Versammlung ernannt. Bei dem großen Schlußbankett, das di« Regierung gab, erhielt Mgr. d'Herbigny den Sitz an der Spitze aller Abgesandten neben dem Unterrichtsminister angewiesen. Am Karfreitag ließ man die Nachmittagssitzungen, am Kaffamstag auch die Abendsitzungcn ausfallen. Diese Aufmerksamkeit galt den Katholiken, La die Orthodoxen In Serbien, Rumänien, Bulgarien, Griechenland erst am 2k. April Oslern feiern. Auf königliche Einladung besuchten die 300 Versammlungs teilnehmer Südserbien zum Zwecke der Altertumsforschung. Vor der Abfahrt der beiden Sonderzüge durste ein Assumptionisten- puler auf dem Hauptbahnhof von Belgrad für die katholischen Teilnehmer eine Mess« lesen. Wenn die den Katholiken ge widmeten Aufmerksamkeiten auch in erster Linie politischen wägungen entsprangen, so sind sie doch als Kennzeichen Lntwicklungen im orthodoxen Serbien zu vermerken. Der Religionsunterricht in den polnischen Schulen. Zufolg« zwischen dem Hl. Stuhl und der polnischen Republik abge- lossenen Konkordat bat die Regierung in Warschau die neuen egeln über den Religionsunterricht in Polen veröffentlicht. Zn den katholischen Schulen ist der Religionsunterricht Pflicht fach. Die kirchliche Behörde Hai das Recht, diesen Unterricht zu iibcrwachen und die Lehrbücher zu bestimmen. Die Zöglinge sind verpflichtet, an Sonn- und Feiertagen gemeinsam der hl. Messe beizuwohnen, ebenso am Anfänge und am Schlüsse des Schuljahre». Sie müssen jedes Jahr die dreitägigen geistlichen Exerzitien milmachen, wenigstens dreimal im Jahre beichten »ntt» kommunizieren und täglich an dem gemeinsamen Schulgebet teilnehmen. Di« Echulgekstlichen sind verpflichtet, das Betragen der ihnen »nverirauien Schüler in religiöser und moralischer Hinsicht zu Überwacken. . r- neuer dem ^U8 6er >VeIt 6er Kircke. «ein Hindernis für de« Seligsprechungsprozeß Anna Ka- tharina Emmerich. Aus Rom wird uns gemeldet: In der LougregnUo vräinuria, welche dir heilige Kongregation der Riten am 17. Mai 1927 abgehalten hat, ist entschieden worden, daß die unter dem Namen Anna Katharina Emmerichs gehen den Schritten keine Hindernisse bilden für den Fortgang de» Seligsprechungsprozesses, weil in dem Werke des Augustiner paters Winfried Hiimpfner über „Clemens Brentanos laub- antwortlich gemacht werden kann. Man hofft, daß im kom menden Dezember oder Februar nächsten Jahres der sogenannt« Apostolische Prozeß eingeleitet werden wird. Als Referent in dem Prozeß wurde im Februar 192« Sein« Eminenz Heu Kar dinal Ehrle ernannt. Ei« Sonntag der katholischen Aktion. Der 22. Mai war für Frankreich wieder ein Sonntag einer regen katholischen Aktton. Es fanden Katholikentagungen statt in Clermont-Fer- rand. Meaux, Bressuir« und Nogent-le-Rottou, mit je 300« bis 16 00-9 Teilnehmern. Was allen Versammlungen eigen war, das war di« energisch« Stellungnahme gegen alle Ausnahme gesetze und das lebhafte Eintreten für ein« allgemein« und tat kräftige Einigung aller katholischen Kräfte für di« Zusammen arbeit auf religiösem und sozialem Gebiet. » Wallfahrt der Ire«. Auch die irisch« Elaubensgesellschaft trifft Vorbereitungen für ihre erste Wallfahrt, die nach Lourdes und Visier« gehen soll. In großzügigster Weise kommt sie den Teilnehmern mit Zahlungscrleichterungen entgegen, u. a. ge- währt sie ihnen Teilzahlungen. übersetzt« im Auftrag des Papstes die „Summa Theologie e" des heiligen Thomas von Aauino in» Arabische» ei» stilistisch aua- gezeichnetes Werk, daß dt« Bewunderung der Mohamedaner er regt«. Als Apostolischer Delegat wax er ein wertvoller Mit arbeiter der Delegaten Msgr. Biari, Buonfigli und Duval in schwierigsten Zeitverhältnissen. 1896 wurde er Bischof, 1911 von Pius X. zum Erzbischof von Zypern ernannt. — Die Insel Zypern, die unter mehr als 309990 Einwohnern 29 Prozent Mohamedaner zählt, besitzt eine starke orthodoxe Maroniten. gemeinde (1911 waren es 188.090) unter einem Erzbischof und drei Metropoliten, die die erzbischöfliche Synode bilden. Di« Maroniten nennen sich »ach dem Mönche Maro, einem Freund« des heiligen Johannes Lhrysostomus, der 423 starb. Sie sind unter den Libanonvölkern bis nach Nazareth herab, im übrigen Palästina, in Zypern unb Aegypten verbreitet. Die zyprischen Maroniten schlossen sich der Union mit Rom im 18. Jahrhundert an. di« am Ende des 16. vollendet war, ihr Kolleg in Rom hat bedeutende Gelehrte ausgebildet. 'O Dir Zahlen de» Katholizismus in China. Es dürste belehrend sein, die Ergebnisse der letzten Zählung über di« Lage der katholischen Kirche in China in genaue» Ziffern zu sehen-: ausländ. chines. Bischöfe ........ 8« 6 - Priester ........ 1638 - 118« ^ Seminaristen ...... — 2719 Brüder 248 V 271- Ordensfrauen- ...... 941 2834 Katholiken (im ganze» Lande) . . . . 2 337 961 > Katechumene» . 46166S Neugeiaufte (im laufenden Jahr) . , » 384 499 Au» dem katholischen Leben in Polen. Unlängst fand in Warschau eine katholische Akademikertagung statt, die vom Akademikerverband „Odrodzenic" (— Wiedergeburt) veran staltet wurde. Außer einer Anzahl von Univcrsitätsprofessoren sprachen auch ?. Woroniecki (über Ursprung, Grundlagen und Aufgaben des christlichen Staates), Mons. Szymanski, Vizerektor der katholischen Universität Lublin (über Liberalismus, Soli- darismus und Sozialismus). Erzbischof Teodorowicz über die Verwirklichung des Königtums Christi- Andere Vorträge be handelten u. a. das Eherecht, das Schulwesen und das Kon kordat. Drei Erzbischöfe von Polen erließen in ihren Hirtenbriefen Warnungen gegen den Beitritt zur Pmca. Als der polnische Kultusminister in einem Rundschreiben den Schulleitern be kanntgab, sie dürften der Schuljugend den Beitrit zur Pmca unter keinen Umständen verwehren, sprach sich die Katcchcten- versammlung von Warschau gegen den Ministerialerlaß aus, der eine Mißachtung der kirchlichen Autorität darstelle. Einer der Katecheten. Mons. Swicqkowski. stellte unter derselben Begrün dung das ihm verliehene Eroßkrcuz des Ordens „polonia lis- stituta" dem Staatspräsidenten wieder zur Verfügung. Für den am Karfreitag 1923 von den Bolschewisten Hinge richteten Prälaten Budkiewicz wird in einer der Kirchen War schaus eine Ehrentafel angebracht werden. Erzbischof Metropolit Rovv feiert am 9. Juni sein ^jähri ges Bischofsjubiläum. Erzbischof Ropp wurde im Jahre 1919 von den Bolschewisten zum Tode verurteil: und von der polni schen Regierung ausgetauscht. Seither lebt er in Warschau. Die polnische Regierung verfügte, daß anläßlich der am 2. Juli in Wilna stattfiiidendcn Krönung der Muttergottes von Ostrabrama für die aus Litauen kommenden Pilger die weit gehendsten Erleichterungen seitens der polnischen Grenzbehör- den zu treffen seien. In Posen findet im September unter der Schutzherrschast des Primas von Polen, Erzbischofs Hlond, ein internationaler Missionskongreß statt. Am Pfingstfest« fand in Kattowitz der erste Spatenstich für den zu erbauenden Dom statt, den gelegentlich des Papstsestes Bischof Lisiecki als Aufgabe der gemeinschaftlichen katholischen Aktion der Kattowitzer Diözese bezeichnet hat. Dir heurig« Husseier in der Tschechoslowakei. Von maß gebender Seit« wird versichert, daß dir von Mgr. Ciriaci ge leiteten Verhandlungen des Vatikans mit der Prager Regie- rung sich im wesentlichen darauf konzentrieren: Der Vatikan verlangt eine Garantie, daß sich die Vorfälle der Husseier vom Jahr« 1925, die sich in ihrer Tendenz offensichtlich gegen Rom richteten, mcht mehr wiederholen. Alle anderen Fragen, die das Verhältnis der katholischen Kirche zum tschechoslowakischen Staat betreffen, werdcn als verhältnismäßig leicht lösbar er klärt. — lieber den Verlauf der Verhandlungen verlautet noch nichts, doch entfalten die sozialistischen Parteien bereits eine heftige Propaganda gegen Rom. Heuer wird Anfall Juli in Prag die zweite Arbeiter-Olympiade stattfinden und die sozia listischen Blätter erklären, es werde dafür gesorgt werden, daß der 6. Juli (Hus-Gedenktag) so gefeiert wird, wie es sich-ttir einen Märtyrer gehört. Die Sozialisten wollen also die Husseier wie der zu einer Demonstration gegen Rom gestalten. Es fragt sich nur. ob auch der Staat in diesem Sinne Mitwirken wird. Da in der gegenwärtigen Regierung drei katholische Parteien ver treten sind, ist es wohl unmöglich, daß die Sozialisten ihre Ab sichten durchsetzen werden. Das Goldene Priefterjubiläum des Lrzbischoss von Zypern. Msgr. Paul Auad, in Haasrun am Libanon 1866 geboren, der Erzbischof von Zypern für die Maroniten, feierte dieser Tage das Jubiläum seiner vor 50 Jahren erfolgten Priesterweihe. Der durch »en Ernst seiner Studien berühmte Erzbischof lehrte am Kollegium der Sapienza von Beiruth arabische Literatur und Ein Erlöser-Monument in Brasilien. Wie aus Rio de Ja« neiro gemeldet wird, bereitet man daselbst die Aufstellung «ine» gigantischen Christus-Erlöser-Monumentes vor, dessen Äusfiih- rung die Regierung gemäß einem öffentlichen Konkurse dem Bildhauer Landowski und dem Architekten Silva Costa übertrug. Das Denkmal, dessen Eintreffen aus Boulogne Eude Mai er» wartet wird, setzt sich aus 59 Einzelstückrn zusammen. -» Katholizismus und Radio. In ungeahnt erfolgreiche» Weise entschließt sich ein« Nation nach der andern zur Verwen dung des Radios für religiös« Zwecke. Amerika ging hierin mit gutem Beispiel voran. Schon im Jahre 1923 machte es die ersten Versuch«, sich dieser modernsten Erfindung zur Versendung von Predigten und Lehrkursen zu bediene«. Die größt« Sende station ist augenblicklich die der Paulfften, deren Einrichtung, laut Bericht der „Catholic Times, 190 609 Dollar kostet. Der „Sunday Courrier" meldet, daß di« Missionspredigt eines Paulisten in der Kathedrale von Seattle gleichzeitig von 3009 im Ort versammelten Personen und 6990 anderen, in einer Ent fernung von mehreren Hundert Meilen in Oregon. Washington und Britisch-Columbia verstreut wohnenden, gehört würde. Der Admiral Shelley erklärt«, daß sie für ihn aus dem Stillen Ozean, 800 Meilen von der Küste entfernt, deutlich wahrnehm bar gewesen sei. In der gleichen Diözese ist ein Lehrkursus begründet worden, dessen Mitwirkende sich hauptsächlich aus Kolumbusrittern zusammensetzen. Von ihrer Mitarbeit, die die Geistlichkeit unterstützen, mcht aber verdrängen soll, erwartet man ganz besondere Erfolge. Sie umfasst nicht rein dogmatische Vorträge, sondern historische und literarisch«, den Katholizis mus betreffend«. De von dem jungen Jesuiten R. P. Brown aus der Universität von St. Louis gegründeten Radio-Lehr- kurs« über den Ursprung, das Wesen und die Lehren der katho lischen Kirche sind bereits weltbekannt und werden fast von der gesamten Presse verbreitet. Der in Lausanne von protestantischer Sette eingerichtet« Radiodienst hatte sofort «in Gesuch von seiten der Katholiken zur Folge, auch katholische Predigten zu versenden, was auch unverzüglich m:t bestem Erfolg ins Werk gesetzt wurde. In Utrecht (Holland) besteht ein« katholische Radiogesellschaft zweck» Verbreitung der katholischen Idee. Ihr Präsident ist der Dominikaner ?. Perquin. In ganz Frankreich sandten die Sendestaiionen zu Öfter» Kirchenkonzerte aus. Mit Geneh migung des Kardinals Andrieux waren in Bordeaux allsonn täglich durch die Sendestation Süd-Ost Fastenpredigten abge halten worden. Auch in Polen versendet man zwar noch keine Predigten, wohl aber Vorträge religiösen Charakters. Zwet Vorträge anläßlich der Feier des Jahrestages der Krönung des Hl. Vaters sind durch di« Sendestation Nadio-Polskie versandt worden. Sind auch anfänglich gewiss« Einwände laut geworden be züglich der Würde und des Nutzens dieses Propaganda-mittel» für religiöse Zwecke, und sind auch mancherlei Gefahren zu befürchten, indem dieses öffentliche Hervortreten der Kirche naturgemäß die Gegner zu Verleumdungen, Streiffragen, An griffen herausfordert, so kann doch kein Zweifel darüber be stehen, daß die Verwendung des Radios für kirchliche Zwecke segensreich ist. Dieses Propagandamittel, das zwar niemals vollkommen das lebendige Wort und den Geist der gegen wärtigen Predigt ersetzen kann, vermag doch das Wort Gottes und di« Stimme der Wahrheit in eine Weite zu tragen, wie es durch den Mund eines Menschen niemals der Fall sein kann. Während die Bergpredigt Jesu nur dem Ohr von 6900 Menschen zugänglich war, gelangt heut« eine Predigt durch den Radio- Dienst gleichzeitig Millionen Menschen zu Gehör, und was da» wichtigste ist, Menschen, die sich niemals entschließen würden, eine Kirche auszusuchen, oder die durch Krankheit, Alter. Ge brechlichkeit oder sonstige widrig« Umstände daran ge hindert sind. Prälat Schrämet. Ein Führer der tschechischen Katholiken. Prälat Schrämek wurde in den Psingsttagen von der theo logischen Fakultät in Olmlltz zum Ehrendoktor ernannt. Dies« Ehrung galt weniger dem Wissenschafter, als dem erfolgreichen Führer im sozialen und politischen Leben. Prälat Schrämek gehört in die Reihe jener Persönlichkeiten, die, wie Prälat Seipel in Oesterreich und Brauns in Deutschland, mit großem Wissen und viel Geschick in das Leben wirkend eingreifcn. Schrämek ist Priester, und schon dadurch wurde er, da die Laien- geistlichkeit im alten Ocherreich durchweg dem Freisinn ver fiel, in «>ne Führerrolle gedrängt. Priester wie Ambros Opitz und Prälat Scheicher standen an der Wiege der sozialen und politischen katholischen Bewegung im alten Oesterreich. Heute wird der Priester im politischen Leben oft mit Mißtrauen be trachtet. aber es ist Tatsache, daß er es mar, der gegenüber den Angriffen des Liberalismus und Sozialismus Len Einfluß des Katholizismus auf das öffentliche Leben, auf den die Kirche nicht verzichten kann, wahrt« und vertiefte. Prälat Schrämek war ein Schüler der „tbeologla »ocialis", di« durch die Enzykliken Leos XIII. ihre klassisch« For mung erfuhr. De Änfäng« seiner Wirksamkeit sind sehr schlicht. Als Kooperator in Ncu-Zitschin gründete er 1893 einen katho lischen Arbeiterverein, der unter seiner Leitung zu hoher Blüte kam. Dieser Verein erfüllt« bereits die Ausgaben der Selbst hilfe, wie dies heute von den Gewerkschaften geschieht. Die Mitalleder «rbielteu Unterstützung bei Arbeitslokiakeit und schuf er auch «inen christlich-sozialen Frau i sittlichen Verfall der Arbeirerschaft Einl ff den Gedanken, für die außerhalb der Stil rauen» Inhalt Städte Krankheit. 1898 schuf er auch «inen verein. Um dem sittlichen Verfall zu tun, kam er aus den Gedanken, fr wohnenden Arbeiter Herbergen einzurichten Aus diesen Anfängen erwuchs seine weiter«, gr , politische und sozial« Tätigkeit. 1896 entstand unter seiner rung eine tschechische katholisch-nationale Partei. Daneben wur den di« christlich-sozialen Arbeiterverein« zu einem Bund zu» strmmengoschlossen. Dieser Arbeiterbund war die Grundlage für die späteren christlich-sozialen tschechischen Gewerkschaften. Die Hauptwirksamkeit Schrämeks lag in Mähren, und von dort aus wurde er auch in den Reichsrat nach Wien und in den Landtag von Mähren gewählt. Durch 'den Umsturz erlangte di« Partei Schrämeks ein« be sondere Bedeutung. Sie wurde der Prellbock für den Ansturm der sozialistischen Parteien. Anfänglich von der Regierung ausgeschlossen, erreichte sie durch die letzten Wahlen eine der artige Macht, daß sic maßgebend in der tschechoslowakische,» Innenpolitik wurde. Nun ist^vielleicht auch die Zeit gekommen, wo die Partei über ihre Sompromißpolitik in kirchenpolitischer Hinsicht herauskommen kan«. De nationalen Belang« kn der Tschechoslowakei spiel«» eine groß« Rolle, unb dir Partei Schrämeks stand immer a« der ^itze der nationalen Kämpfe. Das war vielleicht auch der Hauptgrund, weshalL es bisher noch nicht zu einer «irk» lichen Zusammenarbeit zwischen den deutschen, slowakische» und ischechischen katholischen Parteien gekommen ist