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die Entziehung des gesegneten Kelchs, daran sie keine Schuld l-aberr, nickst zugerect-net werden, sondern wird vielmehr da für gehalten, daß sie nicht weniger als wir, wenn sie mit bußfertigen, und gläubigen Herzen zum heiligen Abendmahl treten, den Leib und das Blut Christi empfangen. 6k) tr. Ilwt. Eouk. 261. 267. 270." 7. „Man müsse sieben Sakramente glauben, da doch nrrr zwey sind?" „Antwort: Nachdem das Wort Sakrament, welches doch in der heiligen Schrift nicht stehet, genommen wird, so sind doch zwey oder drey. In der ^iMloj-ür ^u^imtrrnao E'on- kotwionm werden bald ztvey, bald drey gczählet, wenn närn- lich die Absolution dazu gerechnet toird. Und die Römisck>- Katholischen bekennen gleichwohl, daß die Tauf und das Abendmahl des Herrn die zwey vornehmsten seyn." „Auf andere Einwendungen ist man untertl)änigst alle- zeit bereit, entweder schriftlich, oder mündlich zu antivorten, oder die seht vorgebrachten auf gnädigsten Befehl »veiler zu erklären: wiewohl zu bekennen, daß die Streitigkeiten, die zwischen uns und den Römisch-Katholischen sckgveben, nicht für eine Prinzessin gehören, als welche bei der einfältigen Lehre des Glaubens, »velche auch die beste ist, zu bleiben hat, sondern für Theologos, unter denen doch beyderseits auch solck>e gefunden werden, welchen Gott »»ach seiner hoch- ersprießlich»» Gnade die Augen eröffnet, daß sie wohl sehen, daß der Unterschied beyder Religionen nicht so gar groß seo, wie er insgemein gemacht »vird, und ist sehr notabel, daß der ehrliche und grundgelehrte Mann Philipp Melanchtlwn in seinen» an König Franziskunr gestellten sn«Ii< in, «t<- innltnrnixli» <'nntrnv<-l'»ii« I'nitn <>unitn pap:. 832 gleich im sechsten Jahre nach Uebergebnng der Angsburgischen Konfession, also sich herzulasset: „Endlich ist die Entschei- dung aller (unter uns und den Pabisten) schwebenden Strei- tigkeiten leicht: aber ich hoffe, daß fromme und gottessürch- :ige Herzen ii» allen Wohl übereinstiinmen können." Go t gebe, daß solches geschehe, und derselbe lasse auch das vor- lx»ndene Wert' zu seines Nahmen Ehre, und der beyden Per sonen, und ihren königlichen und fürstlichn .Häusern zeit lichen und ewigen Heil gereich»», »iin Christi, unseres crllg'- meinen Heilands willen, Amei»." Vergleicht man dieses ruhige, vernünftige und versöhn lich Gutachten der alten berühmten Helmstädter tholog»- schn Fakultät mit den Ergüssen des „Evangelischen Bun des", dessen Kern die Proteskantisch-theologischen Professoren der hutschen Universitäten bilden, über die .Konversion der englische»» Prinzessin Ena von Attenberg, so tritt ein Gegensah zu Tage, der der Objektivität lind Friedensliebe dieser Nickstniig im Protestantismus »rvchrlich nicht zur Ehre und Empfehlung gereich. Das Gutachten der prokestan- tischthevlogischen Fakultät ist zugleich eine Tarleguug der kathlisch» Lehre, weshalb »vir es hier zum Abdruck bringen zu müssen glaubten. Deutscher Reichstag. k. Berlin. 03 scyung am 12. März IttOO. Der Reichstag fitzte heute die Beratung des Eiseubahn- etatü fort. EL »runde eine ganze Reibe von Klage», vor- gevracht, deren Abstellung gar nicht in den Händen des Neichstagsprändeuten liegt, was derselbe wiederholt betont hat. Diejenige!» Revuer. wie die Abgg. Bassermani» und Hieber (Nrtl.>. »velche früher die Vötriebsurittelgemeinschaft so sehr feierten, mußten heute zugcstehen. daß sie von der Erfüllung ihrer Träume weiter entfernt seien als je. — Morgen beginnt wegen der Beerdigruigsseierlichkeitci» Eugen Richters die Sitzung erst IIN» 2 Uhr. Kolonialekat. Pr»!itnche Rundschau. Dresden, den 13. März tvao. — In der Rede, die der Kaiser an» 12. d. M. bei der Vereidigung der Rekruten in Wilhelmshaven hielt, ermahnte er die Rekruten, der großen Taten des deutschen Volkes eingedenk zu bleiben, aber auch aus den selbst verschuldeten Lchicksolsschlägei» zu lernen. Ter Kaiser er innerte an die Schlacht bei Jena und ermahnte die Rekruten, Glauben und Vertrauen aus Gott zu behalten. Der Arnree vor Jena bube das gefehlt, deshalb sei die Schlacht ver loren worden. — Die Diätcnvorlirgc »vird, wie „Das Riüch" authen tisch erfährt, noch in dieser Session den, Reichstage zngehen. ReichSregleiiing und piensfische Regienmg sind einig über das G-mndsätzlrche. schwierig aber gestalteten sich die Ver einbarungen i'lke' di>- Einzelheiten der Vorlage. — Zur Tra»erfrier für Engen Richter hat der Reichs kanzler den Eget der Reicheka -zlei v. Loeb- ll mit seiner Vertretung beanitragt. Das Handschrcibcn. das der Reichs kanzler. wie schon gemeldet der Witwe Richters sandte, hebt des h'rvorragendcn Mannes umfassende Kenntuisse und uugewöhuliche Redegabe, dessen rastlose Arbeitskraft und selbülosen Ehrrakter heroor, den auch seine politischen Gegner achreu mußten — Dir Nachrufe über Eugen Richter sind iir den Blät tern aller Parteien überaus herzlici»e und ehrende: nur zwei Ausnahmen finden wir. Daß der „Vorwärts" dein ver dienstvollen Führer der freisinnige» Volks-Partei nickrt grün ist. lat niemand überrascht, dagegen uniß mau sich sehr wundern, »nie das freisinnige „Verl. Tagrbl." den toten Gegner bekämpft; es spricht ihn» alle Fähigkeiten zu einem Parteiführer ab und stellt Pirct>ow weit über Richter. Der jüdische Haß ist ein sehr nachhaltiger: aber es bleibt immer hin bezeichnend, daß selbst die rcMSsteheiide Presse sich nobler gegen Engen Richter verhält, als ein ihn» nahestehen des Blatt. Hu WindthorstS Gedächtnis. 15, Jahre sind am heu tigen Tage dab,ingegangen, seitdem Ludwig Windthorst seine Angen znm ewigen Schlummer kl 1-1. März 1891) schloß. Weniger dein siegreichen Parteiführer und klugen Taktiker rin Kulturkämpfe sciei» hin einige Worte des Gedenkens gewidmet, sondern den» Soziolpolitiker Windthorst, vor dem mich henke noch Neid und Verlenmdnngssncht einer gewissen ^Parteipresse kein .Halt macht. Schon früh, als »veite Kreise die Eristenz einer sozialen Frage noch in Abrede stellten oder nicht anerkennen wollten, lenkte Windthorst von der Tribüne des preußischen Abgeordnetenhauses die Aufmerk samkeit auf die vcrl-andenen und noch cnrponvachsenden sozialen Mißstände, deren Behebung heute und für die Zu- tunst die dringendste Aufgabe weiser Staatskunst ist. Man mackst es heute noch vielfach Windthorst zum Vorwurf, daß er nicht schon damals mit dem Zentrum energisch an die so- ziale Frage herangctreten ist. Wer so spricht, verkennt die damaligen Zeitkäufe. Wenn Windthorst auch von der Dring lichkeit der sozialen Frage anfs äußerste überzeugt war, so hielt er dennoch den Zeitpunkt, sich gesetzgeberisch mit ihr zu befassen, damals aus taktischen Rücksichten für noch nicht ge kommen. Wie ernst es dann später, als die Wogen deS Kulturkampfes sich einigermaßen zu glätten begannen, Windthorst und dem Zentrum mit einer energischen Sozial politik gewesen ist, beweist die ganze fernere Geschichte. Windthorst verlangte staatliche Schiedsgerichte für die Bei legung von Arbeitsstreitigkeilen. Namentlich in der Reichs tagssitzung vorn 23. Januar 1890 trat dann Windthorst wieder »vic bei früheren Gelegenheiten für die Forderung eines nmfassendcn Arbeiterschrrtzgesetzes ein, der dann die Regierung zugleich mit den Februarerlassen durch Vorlegcn einer besonderen Novelle zun» Teil entsprach. Wenn »vir heute mit dem (Gefühl einer gewissen Wehmut an die große historische Zeit für die Katholiken Deutschlands bis zu WindthorstS Heimgang znrückdenken, so dürfen »vir anderer seits doch auch wohl unserer Genugtnnng darüber Ausdruck geben, daß die große Sache der soziale,» Reform auch in den folgenden Jahren, wenn auch einen vielfach zu langsamen, aber doch crfrenlick>en organisch»» Fortgang genominen hat. Ter Zentrumsfraktion ans diesem Wege die Unterstützung der weitesten Bolkskreise zngefiihrl zu haben, darf sich vor allem wohl WindthorstS „Testamentsvollstrecker", der Volks verein für das katholische Deutschland, znnr Verdienste an rechnen. Znm Gelöbnis treuer Anlstrnglichkeit an dieser sozialen Gesaiiitorgaiiisation der Katholiken Deutschlands, sowie verständnisvoller sozialer Zusammenarbeit znm Wohle des Ganzen möge ein neuer Anlaß sein der heutige Gedenk- tag an Ludwig Windthorst! — .Kriegswolken. Der Abgesang in Algeciras will für Krieg und Frieden »völliger bedeute»». Es ist keiner Groß- macht verborgen, daß es sich dort nur »im den Kampf einer Pariser Spetiilaiitengrlippe und nicht um das Lebensinter esse oder die Ehre Frankreichs handelt: um Marokkos »Villen braucht kein Degen ans der Scheide zu fahren. Aber der läckx'rlichste Vorunnd genügt, »venu jemand die feste Absicht lmt, eine veränderte Machttonstellation mit den Waffen zu bestätigen. Der Dreibund hält der gegnerischen .Koalition nicht mehr die Wage, und das, wünscht man, soll diploma tisch oder kriegerisch auch znm Ausdruck toininen. In sol chen Momenten gehen die Kanonen oft von selber los. Da zu kommt, daß man »ms einen Präventivkrieg, einen vor- beugenden ersten Schlag zutrant. Ein ausländischer Mili- tärattachec bat die „wichtige" Meldung gemacht, daß »n niiserein Kriegsministeriiim seit einige»» Wochen Zimmer, die jahrelang leer standen, mit neu hinkomniandierten Offi zieren besetzt sind, und daß rastlos gearbeitet »vird. Ferner sollen in Metz außergewöhnlich viel Generalstabsoffiziere sich ans Berlin eiiigesnnden baden, und der Kaiser habe täg- lich ernste militärische Konferenzen. So werden die Ge danke» ii» bestimmter Richtung verdichtet, und den Völkern Kriegswolt'eii suggeriert. Demgegenüber cnrxicht in natio nalen Kreisen Deutschlands die Sorge, wegen der anschei nenden Teilnahmslosigkeit unserer Führenden in Negierung und Parlament. Gott sei Tank ist das, »vas »vir gegenüber anders lautenden Meldungen noch der letzten Tage ver sichern können, ein Irrtum. Namentlich unsere Marine rechnet berufsmäßig mit steter Kriegsbereitschaft und der taatssekretär findet in der Neichstagsmehrheit einen ver ständigeren .Helfer, als Außenstehende ahnen. Die Ver- trandlnnge» der Bndgetkoinmission sind vertraulich. Noch vertraulicher die Besprechungen, die parlamentarische Füh rer mit den verantwortlichen Spitze»» des Heeres und der Marine pflegen. Aber so viel darf man unseren» Volke ver sichern, daß dabei alle Beteiligten sich ihrer Verantwortung voll bewußt sind, und daß alles geschieht, »in» in gewissen Dingen beisvielsweise dem Reichsmarineamt freie.Hand zu geben. Kein Mensch bei uns will den Krieg, der, wie jeder Koalitionstrieg, sehr lange dauern und verwüstend wirken würde: aber die leitenden Männer wissen, daß er uns in jedem Angenblick anfgezwnngen werden kann, und ergreifen danach in deutscher Gründlichkeit ihre Maßregeln. Die preußische Staatsschuld belief sich nach den» Be- »ichte der Staatsschuldenkominission ans 7 378-169 593 Mk. 1 l Pfennig. — Das preuß. Abgeordnetenhaus hat am 12. d.M. den Eisenbahiielat »veiler beraten, und zwar die einmaligen Ausgaben, dabei wurden fast dnrchweg lokale Wünsche laut, deren Erfüllung kein allgemeines Interesse hat. Ain 13. ds. wird der Schluß des Etats beraten werden. — Einführung deS Zehnstnndcntagcö. Ans den Kreisen der deutscher» Baumwollspinner ist die Anregung gegeben worden, die Angelegenheit der zehnstündigen Arbeitszeit in den Banmwollspinnereien ans internationalem Wege zu regeln. Der in diesen» Sommer stattfindcnde Internatio nale Baumwollfabrikanlenrongreß soll die Gelegenheit zur Beratung dieser Frage bieten. Bekanntlich haben einzelne Gruppen des deutschen Spinnereigetverbeö schon seit den, 1. Januar d I. die zehnstündige Arbeitszeit eingeführt, während andere, »nie beispielsweise die elsässischen Spinner, diesen» Vorgehen nur dann folgen zu können erklären, »venu die Sache durch ein NeichSgesetz geregelt »vird. Eine dritte Gruppe, die sich über ganz Deutschland verteilt, vertritt die Ansicht, daß selbst die reichSgesehlichc Regelung von nachteiligen Folgen für die Vanmwollindustric begleitet sein würde, wenn nicht eine Einigung darüber mit den konkourriercnden Staaten erfolge. Ans Veranlassung eben dieser sehr starken Gruppe soll sich ein internationaler Kongreß mit der Frage beschäftigen. Bekanntlich hat die Reichsregierung auch schon Schritte getroffen, die eine internationale Regelung herbeiführen sollen. Oefterreich-Ungaru. — Zur Lage in Ungarn. Graf Apponyi führte in dem Rechenschaftsbericht, den er vor seinen Wählern in JaSz-Vercny gab. aus: Am 11. April läuft der letzte Termin ab. an dem die Einberufung deS Abgeordneten hauses erfolgen kann. An diesem Tage wird eS sich ent- scheiden, ob der offene Bruch mit der Verfassung erfolgen wird. Graf Apponyi erklärte »veiter. daß die Koalition die Ausdehnung des Wahlrechtes durchführen werde und sagte zum Schluß, daß die freiwillige Steuerleistung und die freiwillige Gestellung zum Militär, da das Abgeordnetcn- hauS beides nicht bewilligt habe, so viel bedeute als eine Erschütterung der Garantien, welche die Verfassung gibt. — Zur Lage in Ungarn. Da die sensationslüsterne Presse bei der gegenwärtigen Stagnation der Dinge in Ungarn schlechte Geschäfte nmcht, versucht sie es mit Mel- düngen, die den Stempel der Erfindung an der Stirn tra gen. So erzählt der Andrassysche „Orszag", der Monarch l-ätte durch den Minister des Aeußern den österreichisch- ungarischen Botschafter am Vatikan, Grafen Szecsen, an gewiesen, bei dem Papste Erkundigungen einznziehcn, ob sein Krönungseid ihn auch in dem Falle binde, wenn die Natron die Bedingungen, unter denen er seinen Eid gegeben hat, nicht einhielt, und wenn die Nation sich nickst mehr an jene Versprechungen und Interpretationen hält, die ihre Führer seinerzeit vor dem Ärönungseid vor dem Monarchen abge- geben haben. Der Papst habe sich dem Standpunkt der Ratgeber der Krone angeschlossen und den Monarchen von allen seinen Zweifeln bezüglich der bindenden Kraft des Krönungseides unter den gegemvärtigen Verhältnissen „ab solviert". — Also eiire „Absolution" von einem Eide! Und die intelligente Wiener Jndcnpresse tischt kritiklos dieses Absolntionsinärchen ihren Lesern ans. Was mag sie sich wohl unter einer „Absolution" vorstellen? Richtig ist — und dazu bedarf cs keiner Anfrage in Non» — daß die Magyaren die Voraussetzungen nickst erfüllt haben, unter denen der Kaiser den 67 er Krönungseid in -Ofen-Pest abge- legt hat, und daher auch nicht mehr daran gebunden ist: denn kein Vertrag bindet einseitig. Italien. — Garibaldis 100. Geburtstag soll im Juli 1907 festlich begangen werden. Wenn man sich erinnert, daß die Verehrer dieses Revolutionärs meist ausgesprochene Jrredentisteu sind, so ist eS auch nicht zu verwundern, daß der Aufruf zur Feier die politische Tendenz zeigt, welche sich gegen den Dreibund richtet. Araaireich. — Sarrien hatte am 12. d. M. mittags eine Konfercrrz mit Elcstncncean, Bourgeois, Etienne, Tlwmson, Drrand, Lehgnes, Bartlwu Nnan, Poincarr6 und Donnrcrgue, seinen voraussichtlichen Mitarbeitern in» nenzubildenden Ministe- rinn». Für 3fi^ Uhr nachmittags wurde eine zweite Sitzung angesetzt, nnr das Programm des zukünftigen Kabinetts festznstellen. — Die französische Deputiertenkammer bewilligte 500 600 Frank zur Unterstützung der von dem Unglück in Conrridres betroffenen Fanrilien. Spanien. — Zur Marokkokonfercuz. Nachdem die im Laufe des Montag und Dienstag vormittag crbgehaltencn Kommrssionsberatuiigen der gehegten Erwerturig, dem Plenum ain Mittwoch einen einheitlichen Entwurf der Bank- rmd Polizeiorganisation vorlegcn zu können, nicht ent sprochen haben, ist die für Mittwnch anberannrt gewesene Plenarsitzung anfgeschoben worden, um einen weiteren vor- bereitenden Gedankenaustausch und eine etwaige Ergänzung vonJnstruktionen zu ermöglichen. Tie» Ltog nock,mitlog findet eine zweite Koinmissronssitznng statt. Rußland. — Anläßlich des Todestages Alexanders II. am 14. d. M. »vird eine Amnestie erwcrrtet. -- Ans Minsk »vird telegraphiert: Das Bezirksgericht in Vobrnisk »»»-teilte 28 Personen des Strafbataillons ab, die sich des Versuchs der Meuterei schuldig gemacht haben. 13 wurden znm Tode, die übrigen zu 20, 15 oder 3 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. — Ans Berditschew »vird gemel det: Bei dem hiesigen Advokaten Faisis wnrde eine Domben- fabrik entdeckt. Es wurden neun fertige Bomben vorgefun den. — In dem Torfe Romanows»» wurde ein Eigentümer von einer Anzahl Individuen unter Androhung der Todes- strafe aufgesordert, Geld herbeiznsck)asfen. Als Polizei- beamte hinzueilten, schossen Mitglieder der Bande auf ihn und verwundeten ihn. Bei ihrer Verhaftung erklärten sie, daß sie konittmnistiscl)e Anarchisten seien. — Tie Mitglieder des Adels in Moskau lxiben die Einberufung eines natio nalen Adelskongresses beschlossen, nin die Adeligen mit Rück sicht ans die Wohlfahrt des Landes znnr Schutz der traditio nellen Interessen des Adels zu vereinen. — In einer von 1000 Personen besuchten Versammlung des konstitutionellen Arbeiterverbandes in Helsingfors wnrde einstimmig der Be schluß gefaßt, sich nicht dem allgemeinen Ausstand anzu schließen. China. In Verfolg der iin Oktober des Vorjahres durch unser»» Kaiser angeregten Zurückziehung der internationalen Be- satzungStruppen ans der Provinz Tschili in China ist nun mehr durch Ordre vom 6. März die Zurncksührnng der ost asiatischen Besatzuirgsbrigade nach Deutschland befohlen wor den. In» Osten bleibt nur die Gesandtsckxrftsschritznxrche in Peking und die in Tientsin stationierte Reserve, insgesamt 20 Offiziere, 6 Sanitätsoffiziere, neun Beamte und 700 Mann. Girda«erika. — Wie ein Telegramm ans Burnos Aires meldet, ist dort der Präsident der Argentinischen Republik, Quintana, gestorben. (Weitere Rundsckcru in der Meiloge.) Sächsischer Landtag. Dresden, den 13. März IVO«. Zweite Kammer. Abg. Hähnel erstattete in der heutigen Sitzung den Bericht über das Dekret, einen zweiten Nachtrcrgzudemordentlichen StaatShanShaltSetat für 1904/05 und einen Nachtrag zu dem Finanzgesetze auf die Jahre 1904 und 1905 betreffend. —Abg. Schulze mahnt zur Vorsicht in der Hinanfziehuiig der Einnahmen de« Ein kommens bei den Eisenbahnen. Der Berichterstatter spricht die Erwartung au«, daß bei den bezüglichen Beratungen die Kammer in diesem Sinne Vorgehen werde und der Ftnanzminister Dr. Rüger spricht sich tm Sinne des Deputationsantrages aus, worauf derselbe einstimmig an genommen wird. — Abg. Fritz sching berichtet narnenS