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Nr. V4. Donnerstag, de« SS. April IVOS. 5. Jahrgang. »ckchrmt »»chm. »u «urmchme d« »mm. o cheMage.!! Wj»,«-»»«.*, «1-r»el«. » »rr.»oA»«.. f.vesterr.» LrSK »loh-' A Lcklek^eld». *»e> all. and.Pista.Ual.-enu.8««wna»pr-<»». riniel-1 ^.vk-inonk-sriri-chsiunde: I1- -I» Uhv ü üosddSllglger kagrdlan s.ivsbrbrlt. Reel»«. freldeit. I Is7,s»»at» wer!-'-" ageldalt. PrtttzrUr oder deren Raum rat» IS 4. Reklame m KO 4 die Zeile, berechn., d. »lederd. bedeut.Radatt. «»chdr»!kerrt. «edattl»« «r«d »,schS»1»ft««e, Lr«»de» — stlernsprecher «r. s «tll«I»e» Et»sf-e «k . in«,. r Wie steht es mit de« Toleranzantrag? Der Reichstag hält wieder seine Schwerinstage ab und das Zentrum ist an der Reihe, zu bestimmen, welchen An- »oag es zur Beratung stellen will. Da ist wohl die Frage berechtigt: »vie stecht es mit dem Toleranzantrag? Im Januar und Februar fand die erste Lesung deS Antrages statt; eine Konrmissionsberatnng wurde abgelehnt, weil das Zentrum selbst eine solche nicht wünschte. Im Vorjcchre ist nämlich der Antrag sehr eingehend in der Kommission be raten worden, die Abgeordneten Pichler und Gröber haben vorzügliche Berichte und Materialiensammlungen gegeben, so daß eine nochmalige Kommifiionsberatung nur Zeitver- sclwendung gewesen wäre. Da Zentrum hätte nun nach Ablehnung der Konrmissionsberatnng das Recht gehabt, die sofortige Weiterberatung dieses Gesetzentwurfes zu fordern, aber es wollte vor Ostern mich die Anträge der anderen Fraktionen an die Reihe kommen lassen und deshalb ver zichtete es ans die sofortige zweite Lesung. Nunmehr ist das Zentrum wieder an der Reihe und kann bestimmen, welcher seiner Initiativanträge zur Beratung kommen soll. Bereits schlägt wich die Korrespondenz des Evangeli schen Bundes Lärm und die nationalliberate Presse ist es, welche diesem Skandalmacher zsu einem etwas größeren Publikum verhilft; sie spricht von der „Toleranzkomödie"! Das ist eine Unart gegen die Zentrumsfraktion. Komödie spielt hier nur der Liberalismus, der das Wort Freiheit inr Munde führt, sie aber der katholischen Kirche verweigert. Wer so anftritt, ist in der Tat ein politischer Komödiant! Die liberale Presse aber schreibt dem Zentrum bereits die -Schuld zu, als sorge es durch seinen Antrag für eine „tief gehende konfessionelle Empörung". Der Toleranzantrag wird als koirfessioneller Friedensbrecher hingestellt, während er doch erst die Grundlage für den konfessionellen Frieden geben kann. Gewiß tut unserem Vaterlande der konfessio nell« Friede dringend not, aber ein solcher ist nur von Dauer, wenn er anfgebmst ist auf der Freiheit und der Ge rechtigkeit gegen beide große Religionsgemeinschaften. Ein solcher Zustand fehlt bis jetzt im Deutschen Reiche; das Zen trum will ihn durch seinen Toleranzantrag erst herbeifüh ren. Es stört also nicht den konfessionellen Frieden, son dern es schafft die Grimdsätze für denselben. Kann man sich denn im Lager des Evangelischen Bun des. von dem alle Treibereien gegen den Toleranzantrag auSgehcn, gar nicht in die Stinrmnng der Katholiken hinein versetzen, die bei diesem entstehen muß, wenn sie die unge rechte Bel)andlung ihrer deutsck>en Glaubensbriider in so vielen Staaten sehen. Soll das Zentrum da etwa schwei gen und die Hände in den Schoß legen? Oder ist es nicht vielmehr seine erste Pflicht, diesen Katholiken zu Hilfe zu kommen und ihnen Freiheit der Religionsübung erkämpfen zu helfen? Bei der gegenseitigen Durchdrängnng der Kon- iefsionen ist die Freiheit der Religionsübnng um so drin gender geworden! Man beantworte uns einmal die Frage, tvas denn die Katholiken in Sachsen, Braunschweig und anderen Äaaten tun sollen, um ihre Lage zu verbessern. Die Landtage und die Negierung dieser Staaten wollen absolut keine Verbesserung eintreten lassen; bei verschiede nen Gelegenheiten hat sich dies gezeigt. Da rnnß der Reichs tag eingreifen und Zchtände schaffen, die erneut modernen Rechtsstaat entsprechen! In Marokko, am Kongo und auf der Balkanhalbinsel sorgen wir für Glaubensfreiheit, im Jimern unseres Vaterlandes selbst ist den Katholiken nicht jenes Mas; von Freiheit gegeben, daß die Neukatholiken rn unseren deutschen Kolonien besitzen. Kraft unserer Han delsverträge bat zum Beispiel der in Deutschland lebende Südamerikyper weit mehr Freiheit in Religionsdingen als der in Mecklenburg, Sachsen und anderen Staaten geborene Katholik, der daselbst seinem Erwerbe nachgeht. Darf dies so weiter gehen? Fürwahr, wollte der Liberalismus nur ein Zehntel seiner vielen Phrasen von der Freiheit wahr machen, er »mißte Mann für Mann für den Toleranzantrag eintreten! Weshalb verleugnet er hier sein« Prinzipien? Weil man der katholischen Kirche die Freiheit nicht gönnt, die der Antrag enthält. Papst Leo XIII. hat schon 1890 in einer Enzyklika den Liberalismus sehr sck>arf nach dieser Richtung gekennzeichnet! Nun ninnnt di« liberale Presse zu einem neuen Mittel ibr« Zuflucht; sie fordert zu Protestkundgebungen gegen den Toleranzantrag auf; sie wünscht Eingaben an den Reichstag. Nur zu, cs wird denselben kein anderes 'Schicksal beschieden sein als den Eingaben des Flottenver- «ins, die, wie uns ein Reichstagsabgeordneter schreibt, heute noch unbeachtet als Makulatur in einer Ecke des Zimmers der Budgetkommission liegen. Man kennt ja die Leute genügend, welche gegen den Toleranzantrag sind: liberale Pastoren und der Evangelische Bund! Also bekannte Hetzer gegen uns Katholiken! Es würde ein Leichtes sein, solche Protesteingabcn mit Gegeneingabcn zu beantworten, aber das ist gar nicht erforderlich. Auf seiten des Tolc- rairzar^- s und seiner Befürworter steht die Freiheit, die Gerecht., t, der ganze -moderne Rechtsstaat: seine Be- kämpfer leoen noch in den Ideen deS 17. und 18. Jahrhun- dcrts, sie sind tatsächlich um 200 Jahre zu spät aus die Welt gekommen: ihnen kan,» die Zukunft nicht gehören! Freilich hat cS die Agitation des Evangelischen Bun des erreicht, daß immer mehr Abgeordnete sich gegen den Antrag erklären: aber wenn man alle Mittel der Agitation beleuchten wollte, durch welche der Bund diese „Fortschritte" gemacht hat, es würde ein trauriges Bild geben! Trotzdem ist für den Toleranzantrag immer noch eine Mehrheit in» Reichstage vorhanden; das Zentrum hat 103 Abgeordnete, die Polen 16, die Elsässer 8 und die Sozialdemokraten 78, insgesamt also 205 Abgeordnete, zu denen noch einige Mit glieder der freisinnigen Vereinigung treten dürften. Für einzelne Teile des Antrages ist selbstverständlich die Mehr heit eine weit größere! Aber es ist ein höchst schlimmes Zeugnis für die sogenannten liberalen Parteien, daß sie hier von der Sozialdemokratie an Freiheitsliebe übertroff, n werden! Ob der Bundesrat dann dem Gesetzentwurf zu- stimmt, wollen wir abtvarten. Eins ist sicher: DenIdeen des Toleranzantrages gehört die Zukunft, mag sich ein verbohrter Katholikenhaß jetzt auch noch so sehr gegen denselben aussprechen. Deutscher Reichstag. L. Brrliu. 86. Sitzung am 24. April 1606. Der Reichstag nahm heute seine Sitzungen wieder auf. Das Hans tvar besser besucht, als dies sonst Lei den ersten Sitzungen des Reichstages üblich ist. Präsident Gras Balle strem begrüßte die zahlreich erschienenen Abge ordneten und gedachte sodann in herzlichen Worten der schweren Naturkatastrophen, welche Italien durch den Aus bruch des Vesuv und die Vereinigten Staaten durch das Erdbeben in San Francisco betroffen haben. Das Haus ; brachte durch lebhafte Bravos die Teilnahme des deutschen Volkes und seiner Vertreter zum Ausdruck. Sodann wur den folgende vier Gesetze in dritter Lesung ohne erhebliche Debatte angenommen: 1. Entlastung des Neichsinvaliden- fonds; 2. Abänderung des Gesetzes über die Bewilligung von Wohmuigsgeldzuschüssen von» 30. Juni 1873, 3. der Servistarif und die Klasseneinteilung der Orte, -1. die Ab änderung des Gesetzes über die Naturalleistungen für die bewaffnete Macht im Frieden. Nach Erledigung einer An zahl voi» Petitionen vertagte sich das Haus ans Mittwoch, wo kleine Vorlagen beraten werden. Pslitische Rundschau. Dresden, den 25. April 1606. — Dem Wirklichen Geheimen Rat v. Holstein sind vom Kaiser die Brillanten zum Noten Adlerorden 1. Kl. mit Eichenlaub verliehen worden. — Ter Gcsundhcitsznstand des Reichskanzlers ist immer noch nicht ganz befriedigend, wenn auch ein Teil der Presse, der gewohnheitsmäßig alles rosenrot zu färben weiß, dem Publikum das Gegenteil plausibel zu machen versucht. Tie Unmöglichkeit für den Fürsten Bülow, sich gerade jetzt mit politischen Ta.gv,. -l" men ge nauen Kenner der italienischen Volksseele uvppUt schmerz lich berühren, da er sicherlich in der Lage gewesen wäre, bei dem Rattenkönig von Mißverständnissen, die sich zwischen Italien und Deutschland eingeschliche", alsbald das er lösende und befreiende Wort zu spreche-.- Bei diesem Stand' der Dinge ist cs fast noch als ein G!"ck zu betrachten, daß beinahe zu gleicher Zeit der Mann aus dem Personal des Auswärtigen Amtes geschieden, der, wenn nvan so sagen darf, seit geraumer Zeit in !nr Wilhelmstraße die „stärkere Tonart" zu vertreten liebte. Fast gewinnt es den Anschein, als sei Herr von Holstein nicht ganz auf die prompte Er ledigung seines Eistlassungsg-esuck^es durch den Monarchen gefaßt getvesen. In Frankreich gab es nicht wenig Kreise, die dieses Verschwinden des hervorragenden deutschen Poli tikers von der Wcltbühne jetzt nach Beendigung der Marokko-Affäre als eine Art Gegenstück zum vorjährigen Sturze Delcasscks zu feiern und zu Preisen nicht ermüdeten, von Holstein kam im Anfang der siebziger Jahre, bald nach dem Frankfurter Frieden, als Logationssekretär nach Paris, wobin ihn der erste Reichskanzler entsendet hatte, um zu gleich mit Graf Harry Arnim, der, wie man sich erinnert, dort deutscher Botschafter war, dem Fürsten Bismarck über die Vorgänge in Frankreich in unabhängiger Weise von Arnim, den» Bismarck schon damals nicht traute, klaren Wein einzuschäiikeih Holsteins Privatimssion kam denn auch im Arnimprozesse zur vollen Geltung, als er bei dem Landcsverratsprozesse gegen Arnim in Berlin als Zeug,- fungieren und gegen seinen ehemaligen Botschaftschef in einer Weise aussagen mußte, die sich als eine Rechtfertigung des Vorgehens Bismarcks gegen den verdächtig gewordenen Botschafter herausstcllte. Aber die Gunst des Hauses Bis marck »x-rscherzte er gründlich, als er nach dem Sturze des erstem Reichskanzlers im Amte blieb un- immer mäckstiger wurde. Seine Entlassung ist ein Beweis, daß wir friedliche Bahnen enthalten wollet». — Einen schweren Vorwurf gegen die preußische Re gierung, im besonderen gegen die Person des Geheimen Hofbanrates Professor Genzmer, erhebt die „Fr. Ttsch. Presse". Sie behauptet nämlich nicht mehr und nicht we niger, als daß in der Denkschrift des Herrn Genzmer, in der seinerzeit die Mehrkosten von 763 000 Mark für den Umbau des Königlichen Schauspielhauses in Berlin er läutert wurden, dein Abgeordnetenhaus«: die Wahrheit ver schwiegen wurde, die darin bestehe, daß das Schauspielhaus in seinem inneren Umbau eigentlich zweimal fcrtiggestellt worden sei; einmal provisorisch für den 21. März 1906, den Tag, den Herr von Hülsen dem Kaiser vor dessen Abreise zum Mittelmeer als Tag der Eröffnung genannt hatte; und zum zweiten Male im Sommer 1905 während der The aterferien, diesnml endgültig. Das Abgeordnetenhaus hat seinerzeit die Mehrkosten bewilligt, wenn mich nicht in freu diger Stimniung; daß nun solche Mitteilungen nicht geeig net sind, nachträglich besonderes Wohlbehagen zu erzeugen, dürste ans der Hand liegen! — Die Tiätenvorlage lxst in der Presse keine Lesothers freundliche Aufnahme gefunden; man findet ihre Bestrrm mungen vielfach zu kleinlich! Von mehreren Parteiblättern wird bemängelt, daß auch für die Tage der Erkrankung eines Abgeordneten in Berlin ein Abzug vorgesehen ist; aber dieselben Blätter geben hinwieder zu, daß eine solch? Bestimmung auch ihre Schwierigkeiten hat, da dann die Frage auftauche: wer soll die Krankheit bekunden? Par- teiärzte könne man doch nicht hierfür vorsehen! Die Oppo sition wird selbstverständlich von der sozialdemokratischen Seite vertreten, weil die Genossen einmal sck>oir Diäten haben und auch fürchten, daß die Disziplin gelockert wird, wenn das Reich die Entsckädigung gibt. Die freisinnig« Presse ist auch ettvas ablehnend, aber damit ist nicht gesagt, als stimme schließlich die freisinnige Volkspartei nicht für die Aiiwesenheitsgelder; man muß bei ihr übrigens auf all« Umfälle gefaßt sein, seitdem sich beim Reick>skolonialanst so sonderbare Dinge zugetragen l>aben. Die gesamte übrige Presse ist kühl ablvartend; vielfach liest man den Wunsch daß der Reichstag ohne große Aendcrnng der Vorlage zu- stimmen sollte, wenn selbst nicht alles im besten Sinne ge regelt sei. — Neue Reichsbanlnoten zu 50 und 20 Mark werden in der nächsten Zeit bereits ausgegeben. Tie neuen 50- Markscheine sind 10 Zentimeter hoch und 15 Zentimeter lang. Sie bestehen ans Hanfpapier mit gelbbraunem Fa;er streifen. Am linkeil Rande der Vorderseite sind sie mit künstlichem Wasserzeichen ausgestattet, wel<ch-s am oberen Rande einen Kontrollbuchstaben lind unterhalb der Mitte der Note die drei Buchstaben li. II. I). zeigt. Die Vorder seite ist in grüner Farbe gedruckt, der Mrmmern- und Steilipelailfdruck ist dunkelbraun. Der Text der Vorder seite wird von vier Rosetten, welche oben und an den bei den Seiten durch eine guillochierte Leiste verbunden sind, umrahmt. In jeder der beiden oberen Rosetten befindet sich, das Gesicht nach innen gerichtet, ein Brustbild der Ger mania. Die beiden unteren Rosetten, über denen in kräfti gen Ziffern die Zahl 50 steht, sind durch je einen Stempel des Reichsbankdirektoriums ausgefüllt. Ter Text der Vor derseite lautet: „Neichsbanknote. 50 Mark zahlt die Reichs- bankhanpttässc in Berlin ohne Legitintationsprüfimg dein Einlieferer dieser Banknote." Die Noten zu 20 Mark sind 9 Zentimeter hoch und etwa 13,7 Zentimeter breit. Sie bestehen aus Hanfpapier mit blauen» Faserstreifen ain rech ten Rande der Vorderseite und sind mit einem künstlichen Wasserzeichen ausgestattet, welches an» oberen Rande einen Küntrolllmchstaben und unterhalb der Mitte der Note die drei Buchstaben ir. II. Ich zeigt. Ter Druck der Vorderseite ist in blauer, der Aufdruck der beiden Stempel und der Ziffern in roter Farbe ausgeführt. Die Vorderseite ent- l>ält auf Hellem, guillochiertein, einer länglichen Rosette ähnlichen» Unterdrück den folgenden Text: „Neichsbanknote. 20 Mark zahlt die Reichsbankhanpttässe in Berlin ohne Legitimationsprüfung dem Einliefercr dieser Banknote." Twses neue Papiergeld ist in erster Linie geschaffen worden, ::n den Goldbestand der Neichsbank zu erhöhen. — Die parlamentarische Besichtigungsreise »rach Deutsch- Ostafrika wird am 23. Juni von Hamburg anS angetreten werden. Gleichzeitig mit dieser ostasrikanischen Tour, an der ctnxr elf Abgeordnete teilnehmen dürsten, ist, wie schon gemeldet, eine Reihe anderer Parlamentarier mit einen». Dampfer des Norddeutschen Lloyd nach Oftasien und eine weitere nach Sü-westafritä mit einem Schiff der Wör »nann-Linie, geplant. Tie Beteiligung wird etwa die gleiche »nie an der Reise nach -Ostafrika sein. Die „Deutsche Tagcsztg." sprach vor einigen Tagen die Hoffnung aus, daß von jetzt ab die parlamentarischen Studienreisen nicht mehr auf Kosten von Privatgesellschaften veranstaltet iver- den würde»». Das Blatt l>cst sich in dieser Hossnmrg sehr getäuscht. Nach wie vor lwlten es Reichstagsabgeordnste mit ihrer Stellung für verträglich, als Gäste von Privat- erwerbsgesellschaften, die an Beschlüssen des Reichstages sehr interessiert sind, amüsante Rundreisen zu machen. Mit aller Deutlichkeit hat sich diese Befürchtung schon im letzten Winter gezeigt; keiner von jenen Abgeordneten, die auf dem Wörinaiindainpfer spazieren gefabren sind, ist gegen den Monopolvertrag mit der Firina Wörinann anfgettwten, die einen jährlichen Ucbergewinn von drei Millionen Mark ans Kosten der deiltschen Steuerzahler in ihre Tasche steckt! Und was Nx»r überhaupt das Ergebnis dieser Reise? Die meisten Teilnehmer m» derselben lmben den Gouverneur Pnttkamer verteidigt, von dem sich die gesauste Ocffcntlich- keit abgelvendet bat, selbst der nationalliberale Führer Basscrmann! — Gegen den Heimarbeiterschutz mackst bereits der Zcn- tralverband deutscber Industrieller mobil; er fordert, wie wir vorgestern nntgeteilt Laben, seine Mitglieder durch ein Rundschreiben ans, ihm möglichst eingehende Mitteilung m über die tatsächlichen Verhältnisse, unter denen die Heim arbeiter in den einzelnen Industrien arbeiten, zugehen zu lasseir. In den» Rundschreiben wir- insbesondere mich uws Aufklärung gebeten über die Löhne und Arbeitsbedingun gen der Heimarbeiter, die Vorteile, die die Heimat für den Arbeiter bringt, aber auch über die Nachteile, die gegen- über der Fabriktätigkeit mit dieser Arbeitsart für die Ar beiter und für die konkurrierenden Fabrikbetriebe verbun-