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Der katholische Kausmann Die 33. Jahreshauptversammlung des KKB. „Co umbus" Dresden Mit seiner om 21. Oktober im Vereinslokal „Hotel drei Naben" Datjgciundenen Jahreshauptversammlung konnte der Katholische kaufmännisch« Verein Columbus, Dresden, ans 53 Jahre erfolgreicher Arbeit im Dunste seiner Ttandcsrdce zurück schauen. Allen denen, die in den verflossenen fünf Jabrzchnlen uns bis auf den heutigen Dag in seinen Reihen den Freundeskreis Gleichgesinnter suchten, ist der Coluniluis immer eine Stätte der Be rufs- »md Standesbildung gewesen, lind jederzeit hat es der Co- kuinbus auch als vornehmste Ausgabe betrachtet, in sckasseiissrohcr Arbeitsgemeinschaft Mitwirken zu können an der Lösung der Auf gaben. die chm aus seiner GlaubenSgemeinde und weiteren Volksgemeinschaft erwachsen. In stolzer Erinnerung konnte deshalb der erste Vorsitzende, Kaufmann Angeld, in seiner Be grüßung auf dies« traditionelle Einstellung des Vereins hinwcüen und aus der Jahresbilanz, die in sehr gefälliger Form der erste Schriftführer, Herr Dorn, gab, wurde mit freudiger Genug tuung sestgestellt, dast auch im letzten VereinSsahre wieder erfolgreiche Arbeit geleistet worden sei. Veranstaltungen belehrender und unter haltender Art in reicher Füll« haben neben der Teilnahme an wich tigen Gelegenheiten des Verbandes und der Oeftentlichkeit das innere Wachstum des Vereins nnd zugleich auch das Vcnvachlcnsein seiner Mitglieder untereiüander gefördert. Die kasscführenden Herren Ackermann und Hollas konnten auch nach der geldlichen Seile hin das Gesamtbild befriedigend gestalten. Eine Kernlruppe bildet sich der Columbus in seine» beiden Jugendabteilungen heran. Tie vorbildliche, fleißig« Arbeit der jungen Leute, ibr« Zielstrebigkeit, ihr ausgeprägtes Gemein schaftsgefühl laben schon des öfteren dos besondere Interesse nicht nur des Verbandes, sondern auch anderer interessierter Kreise er regt Die Llerichtc des Führers der beiden Abteilungen, Flicgel und Brill, gaben Zeugnis von dem regen Geiste, mit dem dort gearbeitet wird, und zeigten ihre Bemülmngen. hinter die Problem« des wirtschaftlichen und menschlichen Lebens zu kommen, Der Kas senbericht des Herrn Lutz zeioie ein ersreu'ichcs B'ld guter Sclbst- vcrivaltung. Die allen Columbianer freuen sich aufrichlig solchen Nachwuchses. In Nlürdigung der verdienstvollen Arbeit des vergangenen Dcrcinsjahres wurde daraushin der Gcsamtvorstand nahezu wicder- gewäblt, wobei mit Recht die aufopfernde Tätigkeit des ersten Vor sitzenden, Herrn Angeld, bervorgchoben und ihm dafür der l)«rz- lichc Dank der Versammlung zum Ausdruck gebracht wurde. Eine hervorragende Note erhielt die Versammlung vor allem aber dadurch, dast beschlossen wurde, für das Geläutedcr Kaus- >iiia n » s - G ed ä ch t n i s - K i rch e in Leipzig eine Glocke aus eigenen Mitteln zu stiften. Dieser Beschluß, der in den Herzen aller Anwesenden freudige» Widerhall fand, gereicht dem KKB. Columbus zur ganz besonderen Ehre. Bezeugt er doch dadurch sein Vcrbundenscin mit allen KKPern in deutschen Landen, seine Mit arbeit am großen Werke, sein Gedenken a» di« im Weltkriege gefal lenen Milbrüder. Die-e aus christlichem Geiste geborene Opsergcsin- »ung in einer Zeit großer materieller Not kann das Band, Las alle Eolumbianer umfaßt, nur fester schließen. Die Feier des Jahrestages wurde dieses Mal mit dem jeweils am 30. Oktober statt sind enden Herrcncssen verbunden. Im oberen Fcstsaale dcz Stadtivaldschlößchens ballen sich zahlreiche Fcstieil- nehiner zusamincngesuiiden, um eine alte Tradition des Columbus >i>eitkrzuübcii. Eine besondere Ehrung wurde an diesem Feste Herrn Ferdinand Oehlmann zuteil, dem für 25jährige treue Zugehö rigkeit zum Verein und Verband unter ehrenden Worten des ersten Vorsitzenden, Herrn Angeld, es,,« Ehrenurkunde überreicht wurde Die Festrede des AbcdnS dielt Herr Ko ring über das Thema: Arbeit und Berus. Einleitend erinnerte der Redner an das göttliche Vorbild der Arbeit und ging dann näher auf den Kultur- wert der Arbeit ein. Arbeit ist ein Kulturwcrt. ohne den jegliche Wcltordnung undenkbar wäre. Wenn die Arbeit der wesentlich« Ausdruck jeder wahrlxiftcn Kultur ist. so ergibt sich daraus mit zwingender Notwendigkeit, daß sie in ihren tausendfältigen Arten und Schattierungen letzten Endes zu dem einen Großen zusam-men- klingen muß. Es ergibt sich weiter daraus, daß jeder Staat, jedes Volk, jede Gemeinschaft, jede Familie, überlaupt jeder einzelne Mensch eine ihm bestimmte Aufgabe zu erfüllen hat. Jeder ist vor ein winzig kleines Teilchen der menschlichen Hie so nitarbeit gestellt, und jedem Mensche» ist cs zur Pflicht gemacht, das ihm zugeteilte Stück Arbeit aus feinem sittlichen Verantwortungsgefühl gegenüber Gott und seinen Mitmenschen lxraus zu erfüllen. Tausend Wege sind es, di« den Menschen zu dem Ziele führen können. Damit er aber nicht abirre, die Richtung mein verliere, ist ihm gleichsam ein Konivas; mitgegeben worden, der ihm untrüglich immer den rechten Weg weist: das Gewissen. T«m freien Willen, dem freie» Betäti gungsdrang ist cs als Regulator gesetzt, um ihn vor innerem Zwie- stmlr zn beivahrcn Der Bern! des Kaufmannes ist. da er sich mit allen ge schiffe neu Dinge» dieser Welt beschäftigen must, naturgemäß am meisten mit dem Materiellen verstrickt. Große Erfahren liegen in ihm verborge», die den eiiize'ucn sehr leicht von allen ideellen nid höhere» Zielen abbringcn und ihn znm Diener seiner matcricllcn 'Begierden machen können. Mehr denn je ist es gerade heute zur Praris geworden, auf möglichst wenig Arbeit verursachende Art sich möglichst schnell in den Etenuß irdischer Güter zu versetzen Das ist der reine Materia lismus, der um des eigenen persönlichen Vorteils willen die Seele im Menschen uiederlrltt, das ist der Mensch, dem die Organisation, das Klapper» der Schreibmaschine, das Hauptbuch, die Bilanz alles ist, der kcine Mitarbeiter, keine Menschen mit sekischcn Bedürfnissen, sondern nur Personal kennt, das mit irgendeiner Zijscr im Gehalts- buche vermerkt ist. Unsittlich und verderblich ist diese Art der Be rufsauffassung. die den Menschen zum bloßen Werkzeug degradiert. Den katholischen Kaiislcuten steht für diesen Kampf gegen den Materialismus eine unversiegbare Kraftquelle zur Verfügung: die Drrrelrn unel Umgebung Papstfeler -er Dresdner Katholiken Am Mittwoch, den 20- November, abendS 8 Uhr findet im große» Saale des Städtischen Ausstellungspolastcs (Eingang Lennö- straße) dir Papstfricr der Dresdner Katholiken statt. Die Feier wird vom Ortöverbanp der katholischen Vereine TrcSdcnS anläßlich des goldenen Priefterjubiläumö Sr. Heiligkeit Papst Pius' des Elften veranstaltet. Franziskäncrpater Tu- Odilo Schmidt spricht über: „Papst Pius der Elfte und die Papst» nf- gabcn der Gegenwar t." Umrahmt wird die Feie» von Dar bietungen sämtlicher Dresdner Cäcilienchöre. Achtung, Zenkrumswühler! Am 17. November wird dos Dresdner Stadtverordnete»^- legiuin ucugewählt. Die Zentrumspartei bat für diese Wahl auch diesmal einen eigenen Wahlvorschlaq aufqestellt, der folgende Namen entliält: Verwaltungsamtmann Richard Müller. Kaufmann Johan nes Figelius. Lehrerin Maria Magdalena Fischer, Kanfmann Emil Hanifeli. — Ehrenpflicht aller Zentrunisanbänger ist, für diese Liste zu werbe» und ibr zu einem ansehnlichen Erfolg« zu verl,elfen. lieber die Bedeutung der Wahlen am 17. November sprechen: für Drcsdcn-ZschachNiitz am Mittwoch, den 13. November, abends 8 Uhr. i„i Jugendheim. Meußlitzer Straße: Spitzenkandidat N. Müller und Hauptschristleitcr Dr. Desczyk; für Dresden-Altstadt am Donnerstag, den 14. November, im Saale des Kvlpingshauses, Käuftcrstraße: Regicnmgsrat a. D. Dr. A. Flügler (Berlin) und Spitzenkandidat R. Müller. Die Parteifreunde wenden gebeten, durch eifrige Beteiligung diese Versammlungen zu wirksamen Kundgebungen für die Zen. trumSfache zu machen. Gefallenen-Ge-üchkntsfeier der Dresdner Studentenschaft. Der Vorstand der Studente»sä>aft der Technischen Hoch schule Dresden vereinigte am Montag, 11.30 Uhr, die Studieren den zu einer schlichten Toten-Gedächtnisfeier für die Gefallenen der Dresdner Studentenschaft und gedachte an diesem Tag« be sonders derer, die ihr Leben bei Longemarck gelassen hatten. Die Kollegstunden wurden 11.30 Uhr durch feierliches Schweigen während drei Minuten unterbrockzen. Zu dieser Zeit legte gleichzeitig der Vorstand der Studentenschaft einen Kranz am Äirenmal der Alten Hochschule nieder. Außer zahlreichen Stu denten waren in Vertretung des Rektors Geheimrat Professor Dr. Bruck und Herren des Senats und der Dozentenschaft erschienen. Walther Skötzner ln Dresden Am Montagnachmittag gegen 5 Uhr Gas der bekannte Ost asienforscher Walther Stötzner, der kürzlich von einer LsLjäh- rigen Forschungsreise nach Berlin zurückgekehrt ist, in Dresden ein. Er wird am Montag, den 18. November, im Dresdner Vereinshaus über seine Expedition berichten . , katholische Weltanschauung. Im Christentum« her katholischen Kirch« I sieht der katholische Kaufmann den festen Grund, in dem er da» Programm seiner Arbeit verankert. Der Meinsteheude freilich kann sich nicht durchsetzen, er muß Schutz und Stütze suchen im Kreis« Gleichgesinnter. Deshalb empfiehlt schon die Kirche, sich in Berufs, vereinen, in BeruiSvcrbänden znsammenzuschließcn, d>« wi« schon Papst Plus der Zehnte sagt«, im Sinne der Kirche den Zweck bibcn, neben dem Schutze der Interessen, zugleich auch anf die Erhalt, ng des Glaubens und der Sittlichkeit bedacht sein müssen. Nack düen Grundsätzen wenden die Berussverbäinde geleitet und nur ans Vier Basis wird es möglich sein, die sozialen Fragen der Gegenimirt ihre, Lösung nähcrzubrmgcn. Denn der Endzweck aller Wirtschaft ist »uh! Gewinn >i»v Besitz, sondern die soziale Ordnung, die Ictztto Endes wirklicher Volksgemeinschaft dient. Die katholischen K .!>> teilte haben die Ausgabe, lm Sinne ihrer Weltanschauung den ckr.si- licken Gedanken in die heutige Wirtschaft hineinzntragen. Wobt d. -il er der Wirtschaft, aber nur so weit, als er selbst wiederum Dienst ist am Wohl« des Volksganzen. Die von tiefem Ernste getragene» Ausführungen dez Redner- fanden ungeteilten Lleisall. Nach den Freuden der Tafel hielt äuge, regte St in »in mg di« Feiernden noch lange beieinander. An alle noch außerhalb des KKB. siebenden katholischen Kauf- lsute Dresdens aber ergeht der Ruf. die Reiben des „Columlui?" zu stärke» und mitzuhelfen an der großen Ausgabe, eine Wirtschaft-, ethik im Sinne der katholischen Weltanschauung aiisznbaiidn. Fest -er Krilppelhilfe Wie im vorigen Jahre war auch diesmal wkdder das Alb cit» Theater von der Ortsgruppe Dresvcn der 'Mitglieder uiitz Freuno« des Vereins Krüppclyilse e. V. mit Beschlag belegt wor den, um dort spielend und tanzend! — neue Mittel sür die kari tativen Zwecke, deren K sie» ja gegebenenfalls »»begrcnzt sein kön nen, zn sammeln. Nu», das Fest wir womöglich noch besser besticht wie das letzte, und allenthalben körte man sagen, daß auch die Stimmung noch glänzcnvcr sei. Es war nämlich noch geiuüllickci als im vorigen Jahre. Steifheit wurde nirgends bemerkbar. w>»i sülillc sich wohl in diesen, festlichen Kieise. lind doch war ein Er eignis eingetrcten, daS sehr leicht die Slimmimg lulle beeinflußen können. Scho» lange raunte man sich von einem Hauplesfck! zn, dcc geplant war, und vor einigen Tagen erfuhr inan, daß eine Opcrcm, die zwei bekannte Dresdner Henri, dem guten Zweck gewidmet haben, zur Ausführung kouimcn wO:e. .Kairosonnc in der Tu!," ober „Das Ortbabrown" heißt sic. »uv Dr. Paul und Rechtsanwalt Dr. Arno Schmidt sind ihre -Autoren. Technisch Schwierigleste» verhinderten im letzten Augenblick, als ichon die Programme gedrückt waren, die Ausführung. WaS nun? Da wurde der Obcrspiellciler der St-.ialsoper, Herr D-. Erhard!, kurz vor dc,„ Moment der „allerhöchsten Zeit" der rettende Engel. Ihm gelang cS. ziun Erkitz eM bunte Bühne ziisammeuzustellen, und wie das bei Jiuprovisatio, ,,i so osl der Fall zu sein pflegt: oic'er Ersatz würge ei» Hauche, wo,I Dr. Ekrbard! selbst trat als Ansager aus. gänzlich »»vorbereitet, wie man ilim glauben durste. Aber gerade das wirkte schlagermäßstz! Wie er znm Beispiel die Verhinderung der ..K'mowune in T " auf cinen Einspruch der Liiigucrwcrke. die aus alle Tuben nn Patent hätten, zurückiübrtc nnd verkündete, daß nach der balg M erwartenden re-chsgerichilichen Entscheidung die Operette dennoch, und zwar am 8. Dezember in einer Matinee ansgesührt würde. Gl war sehr gelungen uu» verwischte im Augenblick die Cutläuschuuz. Auch sonst regierte der Witz des Ansagers die Stunde, so, ivcnn er die Tätigkeit eines Regisseurs als die eines besierc» Porbaugzichrs bloßslclltc und die jeweiligen Nummern grotesk.apostrophier!« Mit der walzerscligeu Ouvertüre zur „Kairosounc" unter Lei tung Dr. Schmidts begann der Vortrag-steil. A n » c l i e 8 Heß sang eine Koloratuiarie von Dell'Agua mi> büluchen Millel» mb sehr ausdrucksvoll Simter vereinigte sie sich noch zu eine»! Du!t aus der ..Kairos«»»«" mit Marti» Krem er (Staatsopcrl. der dann noch ein sehr beifällig aiisgcnonimcnes Lied aus der gleich?,, Operette zum Vesten gab. Mau liatte also einen Vorgeschmack auf die Htenüsse. di« am 8. Dezember zu erwarte» sind. Zwei „Scwsti- tionen" hatten abgesagt: Erika von Tbelliuan-Paiiiera »ud Gr, de Volckmar, von der eine Depesche verteirn wnvde. Aber der uu müdliche Dr. Ebrhavdt konnte glücklicherweise mit zwei weile.',i Sensationen aiiswarien. Franz Wagner, der Dresdner <i!a- viervirtuos, kam dem Auditorium .svanisch" »»d ließ wieder einmal seine blendende Technik bewundern, und Helene Mara bot einen Ohrenschmaus mit de». Vortrage der Rosiucii-Arie „Frag ich mein beklomm'nes Herz", der sie daun infolge des tumullu.iristl ,i Beifalles ''noch eine Zugabe folgen ließ. Zwei Tänzerinnen ecr Staatsopcr, Hannah S ch l e n k c r und E r na W andel , ia. >> len drei sehr gelungene Tänze, einen Marsch, den Tonauw.il.zer n s eine komische Tanzstudi« „Kitsch", die so gut gefiel, daß sic wird ec- holt tverdcn mußte. Johannes T r c s n y. ein gruudgSwalluur Bassist, entpuppte sich als komischer Balladcusänger. Seine Rbii'g- »Landschaft und Berge" Ausstellung -Hanns -Hcrzing. Sonntag, den 10. November, eröfsnete Hanns Herzing sein« Ausstellung 1S29 in seinen eigenen Räumen in der Breiten Str. 17. Er nennt die Ausstellung „Landschaft und Berge". Di« Berg« sind cs, di« in diesem Jahre Hanits Hcrzing wieder beschäf tigt haben. Kein Opfer und kein« körperliche Strapaze hat er ge scheut, um in die Welt der Bergriescn des Engadin (über 3500 Meter hock) einzudriiigcn. H<m»s HerzingS Reich ist dort, wo der Mensch nicht mehr hinkommcn kann, >vo nur noch Himmel und cis- bedeckle Berge einsame Zwiesprache Hallen. Seine Bilder vermitteln diese ungeheure Einsamkeit und den erschütternden Eindruck dieser Bcrgtvclt. Hanns Herzing ist ein Einzelgünger, fern jeglicher Spe kulativ», der nur aus innerem Müssen heraus arbeitet. So ist die eigne Ausstellung in eignen Räumen begreiflich. Seine Bilder sind kaum zu denken in dem Chaos einer modernen Bilderausstellung. Er geht dem Effekt und de» zu Schlagwörter» geworden«» Stilen unsrer Zeit aus dem Weg«. Bewundernswert ist seine Technik, di« unter de» großen Schwierigkeiten, di« das Klima und die spontan wechselnx Beleuchtung dieser Höhe mit sich bringen, sofort den Ein druck in das große endgültig« Fonnat zwingt- Künstlerisch hat das den Werl der Umn-ittclbarkcil. Der groß« Eindruck, den er empfing, spricht aus sei»«,, Bildern. Mil den 'Bergricscn fast organisch ver wachs«,, säxincn ihm die Wolken. In ausgctürmten. geballten For men bringen sie Spannu»igen und in seinen n«b«lhaften Lösungen in die Lanbschast. Ob Hanns Herzing di« Berg« von unten sicht »md sie in nionunientaler Oiewalt vor ihm stehe» oder ob er, «uf bohcr Spitze stelpmd. die Kette der Bcrgspitzen Übersicht, ob es ein Gletscher ist oder sich ihm ein grünes Tal ausirrt, imiiier weiß er in seinen Bildern räumlich von der Größe der Dimensionen zu überzeugen Interessant sind »eben den Hochgelnrgsbilder» ein paar Bilder aus dem winterlichen Erzgebirge. Sie geben dr» Beweis dafür, daß es letzten Endes nicht die Berg«, die Wolken, der Schnee ist, was Hanns Herzing sucht, sondern das Ewige, Gis uns diese Dinge ahnen lasten, „das Komiiche" nennt er es selbst, >vas uu-s auch in der Unberührtheit einer tles verschneiten crzgebirgischen Land schm ft e»!gegen>vebt. Und das ist cs, was den Bilder» Hanns Herzings den Wert gibt. T-M-S. Dl« Eröffnungsfeier am Sonntag wurde mit dem Abagio aus dem Violinkonzert in D-Moll (Werk 16) von Kurl Srieglcr. das in Francis Koene und dem Komponisten am Flügel zwei prominente Interpreten besaß, eingeleitet. Dann er griff Dr. Karl Großmail» das Wort zu „Die Entwick lung der Dresner Landsch oft s Malerei". Er führte u. a. aus. daß es ein besonderer Genuß sei, in der Werkstatt eines Künstlers weilen zu können und sich i» sein« Anschauungen zu ver senken. Die Werkstaitausstcllung steh« zur große» Ausstellung ln demselben Verhältnis wie die Kammermusik zu den großen Kon zerten. Eln Gefühl innerer Ruh«, ein Beglücktwerden im Schauen eröffnet sich in dieser Ausstellung. Dann ließ er ln großen Umriffen di« Dresdner LandschastSmalcrei ln historischer Folge vorüberlanfen. Von Hans, dem Maler ausgehend, gelangte er bis zu Kuehl und Bracht, besten Schüler Herzing war. Bei der Betrachtung von Thiele, Canaletto, Koch, den Malern der „Landschäftrhen", Ludwig Richter und den anderen Vertretern der Dresdner LandsHasts- malerel erwachte manche interessant« Einzelheit- Nach dein Vortrage erlebten vierLieder von Kurt Striegler (Werk 67) „Gipscl- wolke". „Jugendweihe". „Aus eine» toten Schmetterling, den ich im Hochgebirge fand" und „Vom Decher des Lebens" ihr« erfolgreiche Uraufführung. Es sind tiefempfundene, charakteristisch ge- stattete, meisterlich gesonnt« und in klanglichen Farbenreichtum ge taucht« Impressionen, ans denen in gleicher Stärke die Kunst des feinsinnigen KontrapunktikerS wie dos Herzblut des echten Musikers sprechen. Liesel von Schuch gab diesen »xrtvolle» Gesängen, gestützt durch die seinmusikalisclx Begleitkunst Kurt Stricglers, Gestalt und Leben, so daß ihnen überaus herzlicher Beifall beschiode» war. -Ist- Deutsche Graphik in Amerika. Nachdem in diesem Früh- ahr die Ausstellung deutscher Graphik in Poris einen bedeut- amen Erfolg hotte, wird kommenden Dezember >m Museum in Detroit eine Ausstellung deutscher Graphik stattsinden, die diesmal der Kunsthändler Ludwig Gutbier, Inhaber der Galerie Arnold in Dresöen, zusammengeftellt hat. Sie wird im Lause des Winters n'och in verschiedenen großen Städten der Vereinigten Staaten gezeigt werden. — Das Material, dos seit der Pariser Ausstellung bedeutend eriveitert worden ist. umfaßt etwa 400 Blatt aus den letzten 30 Jahren von 70 Künstlern aus allen Teilen Deutschlands, beweist sowohl den Reichtum deut scher Handschriften, in dem kein Schema anzut,essen ist. „'s auch eine ungemein starke Entwicklung. Von Hans Tho .a angefangen, ist in charakteristischen Zügen Corinih und sc « Zeitgenossen vertreten, es folgen die Künstler der Sachlich!» 3, die Meister der Brücke, die deutschen Exvressionisten und xr Kreis des Bauhauses in Dessau, so daß taisüchlich ein umsasscii' des Bild geboten wird, bei dem die deutschen Künstler zu Ehicn kommen dürsten. — Der amerikanische Botscl>ofter Tr. S i>»>- mann hat die Sammlung, bevor sie die Reise über den O?ca» antritt, in Dresden besichtigt und lebhaftes Interesse sür die Vielseitigkeit und Individualität der modernen denlscken Graphik bekundet. Senff-Georgh der komisch« Sprecher, sah diesmal kein aueccr« kauftcs Haus. Obwohl sein Programm etwa? sür die große Minne s«in mag. 2M einem Riesenauswand an stimmlicher Kraft imd einem kolossalen VerwaiidlungSkönnen bei der Tiipisicriing der gro tesken Charaktere, dl« förmlich erleben zu lasten wohl sein Beßre! >n ist, spricht er in bunter Folge alle biimoristischcn Autoren der letzten Jahr« von Nideamus bis zu Hans Reimann. Ob ibm dieser letztere aber Dank wissen wird für die Verbreitern na des sächsiick-Ieipzigcii- schan Stlnmmngsbilds von der Flieg« und der Glocke, das in de» Autors Vortragsweise förmlich das Dösen bcS uneriräglicken HundstagS erleben läßt, bleib« dahingestellt. Ich kann mich Nicki le st n neu, daß Servff-Georgl schon früher diese reißerische Voriraaeaft angewandt hätte, wie mir überhaupt sein betont schnoddriges Spre chen und di« saloppe Behandlung des Wortes — auch dort, wo es unangebracht ist! — früher nicht aufsiel. Vielleicht ist sich der sonst so gewandte Künstler diescr Schwächen gar nicht bewußt, hält sie am Ende für Stärken... Daun wird auch mein« wohlmcineid« Kritik nicht viel nützen. Zck. Kunror Gemütsmensch. „Maier. Sie sind «In Schwindler CKsleri« haben Sie mir gesagt, daß Ihre Tant« gestorben ist. und heul' lxrb' ich sie im Großen Garten getroffen." — „Herr Chef, das ist ein Irr tum. Ich hob' nicht gesagt, daß sie gestorben ist. Ich Hab' nur ge sagt: tch möchte zu ihrem Begräbnis gehn!" Klageruf. Das achtjährig« Sahnchen des Landgerichtsdlrcktor» weigcrt sich, F«rienausgab«n zu woche». Er hat mit seinem Vater eine Auseinandersetzung und heult: „Wenn du in die Ferien gehst, Pappt, gibt man dir dock, auch kein« Verbrecher mit!"