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Sächsische Volkszeitung : 13.11.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192911137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19291113
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19291113
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-11
- Tag 1929-11-13
-
Monat
1929-11
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 13.11.1929
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l,eip2!Z ^ M erkspkonage v r ?em rserichk Di« Oessenrlichkeit ausgrsthossen. Leipzig. 12. November. Vor dem 4. SIrassenat des Reichs gerichts begann am Montag ein umfangreicher S" onnge wo? ?ß gegen den 28 Jahre alten Rigierungsbaumeister Eduard Lud wig. zuletzt bei der Teutschen Versuck eanswll für Ll's^sah'rt in Adlershof, den 4b Jahre alten Techniker Eduard Scheibe und den 39 Jahre alten Photographen Ernst HutIingcr. Ludwig und Scheibe stehen unter der Anklage, sei! Mai 1928 in Berlin Urkunden. Aktenstücke und Nachrichten, von denen si« wühlen, dah deren Gel-eimhaltung für das Wohl des Deut schen Reiches erforderlich war. einer anderen Regierung milgeteilt zu haben, sowie Schriften und Zeichnungen, deren Ge heimhaltung ich Interesse der Landesverteidigung er forderlich ivar. in den Besitz §iner anderen Macht hal>en ge langen zu lassen, und damit die Sicherheit des Reiches gefährdet zu haben. Ludwig, der aus Stuttgart stammt, wird außerdem beschuldigt, in Berlin, in Dessau und in Friedrichs- Hafen Betriebsgeheimnisse unbefugt a» andere zum Zweck« des Wettbewerbs mitgeteilt zu haben. Huttinger ist der Beihilfe beschuldigt. Scheilie ist gebürtiger Lettländer und lettischer Staatsangehöriger. Huttinger ist in tllosel geboren, jedoch deutscl)«r Staatsangehöriger. Aus Antrag des Ober- reichsonivalts wurde die vesfentlichkeit im Interesse der Staats sicherheit für die ganz« Dauer der üterl>andlungen ausgeschlos sen. Der Verhandlung wohnte ein Vertreter des Reichswehr- niinisteriums und ein Vertreter des Auswärtigen Amtes bei. — Schon in den nächsten Togen wird eine Reihe von Sachverstän digen vernommen werden, darunter vom Ncichswehrministcrium Major Hartmann. Regierungsbaumeister Ludwig ist 1901 als Sohn eines Oberregierungsrates in Stuttgart geboren. Während des Krieges rvar er bei der U-Boot Abivchr und nach dem Kriege als Soldat in Oberjchlesien. 1923 legte er die Diplom-Ingenieur Prüfung ab. Im August 1924 trat er bei den I.mkersiocrke» in Dessau ein und ivar auch für dieses Unter nehmen in dem Moskauer Büro der Firma bis Februar 1925 tätig. Im Juli 1926 verlieh er die Iunkersiverke. weil er eine Stellung in Amerika antrcten sollte, jedoch scheiterten die Ver handlungen. Er trat dann in den R e i ch sba h n d i e n st ein. wurde im Januar 1927 von dort beurlaubt, um bei Dornier in Friedrichshofen zu arbeiten. Schließlich kam er zur deutschen Versuchsanstalt nach Adlershof. Der Angeklagte Scheibe ist 188h in Libau geboren und ist lettischer Staatsangehöriger. Scheibe arbeitete 1913 in Petersburg und hatte dann ein eigenes Büro in Berlin Hut tinger ist 1890 in Basel geboren und ist badischer Staats angehöriger. Gegen ihn liegt auch der Verdacht vor. sich an einem in Ehemnitz ausgedcckten Sprengstoffvcrbrechen betei ligt zu haben. 1 Leipzigs Katholiken wählen am 17. November Liste 2. die an sicherer Stelle die Zenlrumskandidatcn Dr.«H i l p e r t und Wende enthält. Gerade in Leipzig ist es ungemein wichtig, dah keine Stimme verloren geht! ) Ncichögerichtsrat Müller I ch. Am Montag flöh ist Ncichs- gerichtsmt Karl Adolf Müller I plötzlich einem Schlagausall er legen Ter Verstorbene war 63 Iabrc alt »Nd gehörte dem Reichs gericht seit 1917 an. Der dritte Strafsenat verliert in ihm eines seiner hervorragendsten Mitglieder. ) Empfindlicher Verlust. Am Frcitagnachinittag verlor ein Kasscubote ans dem Wege von der Güierkaffe des Berliner Bahnhofes am Plösner Weg nach der Wittenberger Straße eine Brieftasche aus schnxirzeiii Kunstleder. Tie Tasche ist stark abgenutzt und enthielt etwa 2000 NM. in brr. einen Wechsel über 60 RM. und einen Ver rechnungsscheck über 64 RM. Es ist auch nicht ausgeschlossen, daß der Kasscubote die Brieftasche ans dem Schaltcrbrcit des Gnterbahn- hols trat liegen lassen. Sachdienliche Angaben erbittet das Kriminal- auit. ) Vo„ einem TranSportauto überfahren. Am Moulagvorinit- tag ereignete sich in der Kochstraßc Ecke Schcfsclstraßc c>» schwerer lliiglückssall Tort stieß ein 30 Jahre alter Student mit seinem Motorrad mit einem Südsrucht-Traiisvortautomobil zusammen, so taß er lnnsiürzte und unter de,, Lastwagen zu liegen kam. Mit einem schweren Sckäaclbrnch uns anderen Verletzungen wurde er ins Krankenliaus gebracht. ) Schweres Autounglück bei Wallendorf. Aus der Landstraße Merseburg—Leipzig sind am Sonntagabend ein Krastivagcn und ein Kraftrad zusammengrstoßcn. Das Kraftrad wurde durch die Stärke des Anpralls nach links, der Krasllvagen nach rechts von der Putsch aussordcrndc» Anklage zu tu». — Interessant blieb dennoch die gute Ausführung, die stellenweise geradezu überraschte. So gab zum Beispiel Ludwig Friedrich de,» Fnrsorgczögliiig Fritz einen bemerkeuswcrt feste» Umriß, uno auch Pöschl lras den Kurt ausgezeichnet. Helena Miel ich war gemni so hübsch und so frech wie cs crsordcrlich ist. und auch der Pfarrer und der Erzieher waren bei Fritz W. Rci ß m a » » 'und Gerhardt Heinrich gilt ausgcbobc». Für die Rolle des Hausvaters liattc uia» den best- bckannteii Johannes Steiner gewönne», der die Gestalt frei lich mit allzuviel Güte erfasste. AlcrandcrK r e tz sch ma r spielte den Idealisten ohne Uebertreibuna. Tie Nolor-Bübne möge volle Freiheit hoben in ihren Absichten, die. wenn sie falsch ward», sich ja von selbst richten, aber iie i»öge auch nicht vom Wege der Kunst abwcickien und in der Ausnxihl ihrer Stücke neutral bleiben. Tie Wirkung ves Schlußaktes konnte ich anderer Verpflichtungen halber nicht abwarle». Zck. Dresdner Konservatorium. Ein einheitliches Programm: Ein Back-Abend. Ich hörte davon Präludium und Fuge in Es-Dnr für Orgel, das 3. .Konzert in T-Moll für 2 Violinen mit Streich orchester und die Allarie „Gottes Zeit" mit Orgelbcgleiiung. Schü ler aus Klasse,, von Kantor Kötzschke, Prof- Marlea», Frl. Wollen und Pros. Fährmann, sowie dos unter der umsich tigen und gewaid:e,i Leitung Prof. P-aul Büttners stehende Ctrcichorch.sicr zeigten sich in Stilkund«. technischen Qualitäten und in der Erlassung des Geistes Baä'schcn Schulens auf sehr anspre chender Höbe. T-icscm großen deutschen Meister diene» zu könne», machte den Vortragenden sicht- und hörbar viel Freute. In weiteren vier Werken ließe» sieb »och Schüler aus Klassen von Helene Zim mer manu, Marli Wollen. Geißler, Fährmann, Josef Kra- tina und Fri. Ritzsche Horen. Das Dresdner Konservatorium kann dielen 'Abend als sehr schönen Erfolg buchen. — Ein Stockwerk tiefer. in> Saale der Harmonie, mnstzicrten drei junge Künstler, die hossiilingsfreudig der Zukunft enigcgenscheu können: Ilse Wagen lehn er sSopran), Hans Litzkendorf (Wariton) nnd Sigrid W i n kl c r -P li r s ü r st (Klaviers. Mit Liedern von Roh. Schumann und Rieh. Trunk bekundete Hans Litzkendorf «ine schöne Weiterentwicklung seiner stmipatbiicki«» Stimmittel, die auf guter Schulung gegründet sind und gcichinackvoll nnd klangschön verivertet werden. Ilse Wägenlehuer Hali« Hch sür Lieder von Rich. Strauß und Hermann Zilchcr entschieden. Akich bei ihr zeigte» sich aus» gezeichnet« Schule, fern abgeichlisfenc Tongebung, und der hellge- särbt« Timbre steigerte den slimmlichcu Reiz. Klavicrwerk« von Strick-« abge'chleiäcrt. Di« Insasse» d«S Kraft »vag« »S. der Leipziger Fleiscl ernieißer Fuhrmann und fein« Gattin wurden schwer ver letzt: die Motorradfahrer sind nur leicht verletzt worden. Das Un. glück ereignete sich bei Wallendorf Ukemniir, 2vic!rsu, ?Isuen AbNurz eines Svorlflunzeuges Ckzemnitz, 12. November. Am Montagnachmittag stürzte dos b.iannte Sportsiugzeiig des Chemnitzer Industriellen Edgar Hiel scher über -Lr städtischen Südkanipsbayir erb und wurde vollständig zertrümmert. Hielscher war in Begleitung des Flug- 'cngfnhrers Lehmann kurz nach 142 Uhr aus dem hiesigen Flugplätze zu einem Rundsluge über Chemnitz aufgestiegen.^Nach ctiva 10 Minuten Filigraner setzt« plötzlich, als sich das Flugzeug über der Südkainpsbahn befand, in Kur 10 Meter Höhe der Motor aus. Hielscher versuchte zwischen dem Gaswerk 3 und dem Iägerschwßchen in Reichenhain notzulanden. Das Flugzeug sackt« aber ab und prallte hart auf den Erdboden auf. Die beiden Insassen wurden zunächst in das Krankenhaus über führt. dort wurde jedoch sestgestellt, daß ihre Verletzungen glücklicherweise nur leichter Natur waren, so daß sie sofort ivieder entlassen werden konnten. Der zertrümmerte Apparat ivar ein Doppeldecker vom Typ De Haoeillai'd Moih und engliscl^r Herkunft. Das Flug zeug war ausgerüstet mit einem 85 PS Gibsy Motor. Das Flug zeug. das bei allen Flugveranstaltungen in Ostsachsen in der letzten Zeit beteiligt war und vielfach wohlgelungene Flüge über Chemnitz und Umgebung ausgeführt hatte, war allgemein bekannt. tz. In C h e m n I tz stimmen olle selbstbewußten katholischen Wähler am 17. November für die Liste 12, an deren Spitze der bewährte Führer der Chemnitzer Katholiken, Lehrer Hein rich Kretschmer steht! tz. Rückgang der Stickerei-Industrie. In Wernesgrün i. Vvgtl. ist die Zahl der Handstickmaschiiicn von 106 auf 2, der Schlffchcnmaschilien von 41 aus 5. der Automaten van 22 auf 17 gesunken: eine betrübende Tatsache von dem Rückgang der einst so blühenden Stickerei-IndustrieUn diesem Orte. h. Große Betrügereien bei den Stromversorgungs-Verbän den. Die „Dresdner Volkszeitung" teilt mit, daß der Bürger meister i. N. R o s c n s e I d in Chemnitz, der der Geschäfts führer verschiedener sächsisches Stromvcrsorgungsverbände ist, diese um erhebliche Summen geschädigt habe. Allein der Stroin- ocrsorgunasverband Oelsnitz i. E. sei utn 36 OM NM. geschädigt worden. Die übrigen von ihm mitverirmiteten Verbände hätten zum Teil noch gar nicht sämtlich Kenntnis über Art und Umfang der Betrügereien Rosenselds. der übrigens ein sehr beträchtliches Einkommen gehabt haben soll. h. Vom Auto überfahren. Etestcrn nachmittag wurde auf der E r i m m i t scha n c r Straße in der Nähe der Horch-Werke in Zwickau ein junger Mann von einem Personenkraftwagen über fahren. Ter Verunglückte, der beim Eintreffen der Polizei noch auf dem Fahrdamm lag. wnidc mit schwere» Verletzungen im Sanitäts- anto sortgelchasst. Tie Schuld krage ist noch ungeklärt. — V«r einige» Tage» wurde ans der Staatsstraße nach Schönseld ebenfalls ein junger Man» von einem Chemnitzer Personenauto überfahren nnd getötet. Es handelt sich um einen 23 Jahre alten GeschirMbrer ans Altrottmamisdors. Auch in diesem Falle sind die Nachforschun gen hinsichtlich der Schnldsrage noch nicht beendet. cier I,su5i1r Folgenschwere Unfälle Zittau, 12. November. Der Sonntag und der Revolutions- sciertag brachten in unserer Stadt vier schwereStraßen- unfälle, von denen einer tödlichen Ausgsang nahm. Der erste Unfall ereignete sich am Sonnabend gegen 19 Uhr auf der B l u m e n st ra ßc. Dort stieß ein Radfahrer, der gesetzwidrig und vermutlich auch ohne Licht (!) auf der linken Straßen seite gefahren nxrr. mit einer ihm auf der rechten Straßenseite entgegenkommenden Radfahrerin zusammen. Durch den Zu sammenstoß wurden beide ans die Fahrbahn geschleudert, wöbei die Radfahrerin außer einer schweren G e h i n e r s ch ii t- terung »och erhebliche Verletzungen am rechten Bein und am R ü ck e n davonlrug. während der Radfahrer mit einer leichten Kopsverletzung davongekommen ist. Ein weiterer schwerer Verkehrsunfall ereignete sich am Sonntag in den Abendstunden auf der Staatsstraße Zittau — Oberseifersdorf in der Nähe der Schankwirtschaft „Feldschenke". Dort wurde eine Einwohnerin aus Oberseifers dorf, die ihr Fahrrad neben sich führte, von einem Personen- Aus der Zentrumsparlet Zwickau. Sonntag, den 8- November hielt die Ortsgruppe der Zrntrumspartei Zwickau ein« gut besuchte Versammlung ab. Ms Red,per war Pfarrer Kirsch (Reichonbach) gewonnen worben. Der Redner behandelt« da» Thema „Grundsätzliches übe, di« Z e n t r u m S p o l I ti k ln der Diaspora". Die gestellt« Ausgabe löste er in glänzendster Weise. Der Re-»er schilderte di« Zentrumspolitik ypn d«r Revolution bis auf den heutigen Tag u»!> gab seiner Ucbcrzeugung Ausdruck, daß diese Politik auch nnier unserem neuen Parteivorsitzcnden Dr. Kaas in der bisherige» Linie der Mitte weitergesübrt werde. Die Versaimnlung zollte dem Neo« uer reiche» Beifall. Stadtverordneter Fasel sprach dann über Kom munalpolitik und forderte alle Katholiken auf. am 17. Nobember zur Wahl zu gehe». Unser Kandidat stellt an sicherer Stelle aus der Lisi« des Wirtschaftskartells. In der Debatte sprachen »och die Herren Skuikdircktvr Floßkämper und Hock,würden Herr Erzpriester Rücker und forderten ebenfalls aus, diese Liste zu unterstützen, damit auch in Zukunft ein Katholik im Zwickauer Kollegium vertreten sei. Der Vorsitzende Herr Grommcs schloß die Versammlung mit der Bitte, am 17. November alle die L i st« 5 zu wählen. Kraftwagen angefahren und erlitt durch den Sturz einen schweren Schädelbruch, so daß sich ihre Ueberführniig in eine Klinik erforderlich machte. ^ Auch der Montag brachte einen folgenschweren Zusammen, stoß zwisckwn Motorrad und Fuhrwerk. An der Unglücksstell« in der Näl)« der Post in Reibersdorf wollte ein von Reichenau kommender Motorfahrer mit Sozius den mit einem Pferd bespannten Kutschwagen des Gutsbesitzers Renger an, Reibersdorf überholen. In dem Augenblick, als der Führer Oe» Motorrades am Gespann vorbei wollt«, sprang dass scheu zze- wordene Pferd zur Seite und prallte mit dem Führer des Rade» zusammen, der sich dadurch eine erhebliche Kopfverletzung zuzog. Der Sozius stürzte in den Straßengraben, wo er beivußtio» siegenblieb und in das Zittauer Krankeiil>aus gebracht werde» mußte. Es soll sich um einen gewissen Bruno Schiller an, Löbau handeln. Einbruch in die Kloikerlrirche Marienihal Marienthal bei Ostritz, 12. Naoeinber. In der Nacht zum Sonntag gegen K43 Uhr wurde in die Klosterkirche Marienchal von unbekannten Tätern ein Einbruch verübt. Die Täter ver suchten, das Tabernakel zu erbrechen, wurden jedoch bei ihrer Arbeit gestört und mußten die Flucht ergreife». Ti« polizeilichen Untersuchungen zur Ermittlung der Täter sind noch im Gange. l. In Bautzen wählen die Zentrumsanhänger am 17. November die berufsstündische Einheitsliste, aus der an sicherer Stelle die Zentrumskandidate» Geiverkschastssckretäi Scheffel und Baumeister Kaup stehen. I. Für Schirgis wolde lautet am 17. November dü Parole: Alles wählt Liste 1: Zentrum — Christliche Voitzz- Partei. Nur diese Liste sichert der katholischen Stadt Schirgis- walde verantwortungsbewußte Aufbauarbeit, Einigkeit mit Frieden! l. Wanderung des Gebirgsverrins Schirgiswalde. Zu einem genußreichen Nachmittag gestaltete sich die bei prächtigstem Herbst wetter am vergangenen Freitag ausgcführte Wanderung des Schie- giswalter GebirgsvereinS. Vom „Thürmchen* aus führte der Wan« Herweg durch das idyllisch gelegene Neuschlrgiswakd«, durch die Hölle und den Diebsteig entlang nach Sleiiligtivolmsdorf. Olm« Rast ging cs weiter durch die im fchönsten Herbstgold prangenden, ausgedichntc» Waldungen des sächsisch-böhmischen Grenzgebietes zum sagenumwobenen Joachimsberg. Nach dreistündigem Marsch war da» gastliche Harn spach erreicht. Der abendliche Rückmarsch fand durch die Benutzung eines Kraftivagens von Obersohland ab ein« spürbare Erleichlerung. —ze. I. Fehlbetrag im Zittauer Haushalt. Nach einer den Stadt» rordneten vorgelegten Uebersicht iiber dem städtisch» Haushalt im ersten Rechnungshalbjahr 1929 ergibt sich ein Ge samtfehlbetrag von 235 541 RM.. also 142,741 NM. mehr, als im Haushaltplan für das erste Halbjahr berücksichtigt waren. Dieser erhöhte Fehlbetrag setzt sich zusammen aus 70 418 RM. Mindereinnahmen und 72 322 RM. Mehrausgaben. l. Eine Textilfirma in Konkurs. In Großschönau wurde über das Vermögen der Frottievivaren-Webcrei Rickzard Byhain datz Konkursverfahren eröffnet. Der Inlzaber der Firma, Fabrikant Richard Byl>ain, wurde in Haft genommen, da für einige Vorfälle Verdunkelungsgefahr vorliegt. Durch den Konkurs iverden zahlreickze Großschönauer Handwerker un- Gewerbetreibend« geschädigt. Rob. Schumann, Seriabine und E'hopin gaben Sigrid Wi»kicr-P»r- sürst Gelegenheit, sich als ein aus sichere Klavicricchuik und stark eiu- fnhlendes Ausdrucksvermögen stützendes Mufiktalsnk i„ schätzens werte Erinnerung zu bringen. Gewandte und anschmiegsame Be gleitung gciväl,rleistctc Johannes .Herklotz den Gesängen. Es gab viel Beifall und Blumen. —Ist— Tonkünstlervercin. Der dritte Kammerabend im Pal- iiicngarten brachte zwei zeitgenössische Werke. Zunächst ein« So nate für Violine und Klavier von Paul Hindemith. Sie trägt die Opuszahl 12, ist also ein Iugeiidwerk. Hier kommt Hinde- milh noch zatzm. Doch spricht ans viele» Zügen schon der später« Hindemith. Die Sonate ist iin Gegensatz zu de» folgenden Werken ional geleiten. Aber schon hier erkennt man die Eigenart des .Kom ponisten an den scharf profilicrlen Themen, den eigenwilligen Rhythmen und de», meisterhaft poihphonen Satz. Trotz läufiger Schroffheiten, die sich aus dem lineare» Satz ergebe», klingt die Sonate selw schon. Dem schmissigen erste-,z Sah folgt ein klangschöner ruhiger, der zeigt, daß Hindemith sehr wohl wcitgeschwungcne, be seelte Melodie» bilde» kann, wenn er will. Der dritte Satz in, Zeit maße eines geschwinden Tanzes ist ein Stuck frischer Musizierfrcu- digkcit ohne Gcdankenlwschwcrthcit. Die von de» Herren Reiner und Seid mann trefflich gespielte Sonate fand sreundliche Aus nahme. Tie zweite Neuheit: Sonate sür Flöt« und Klavier von Alerandrc Ta ns mann wirkte eher befremdend als erfreu lich. Ter Komponist bevorzugt hypermoderne, vielfach in ihren gebro chene» Farbe» an die Nonsranzosen erinnernde Klanggebild« und führt über lailgansklingendcn absonderlich«» Harmonien kurzatmige bizarre Melodiew So entsteht znxir eine interessante, doch wenig cingängliche Musik. Di« Herren Rücker uu-d Seid mann spiel te» das schwierige Werk mit großer Hingabc. Beethovens ent zückende Serenade sür Flöte, Violine, Viola sdi« Herren Rücker, Reiner, Rokohl> und Schumanns Quartett in Es - Dur (die Herren Seidinann, Reiner. Rokohl, Schilling) vervollständigte das Programm. —n. Kknstlerhaus. Dos Speisehecher-Vokolquartett (Herren Speise bech er. Wolf, Weisk«, Robertson) IM« sür sein 4 .Konzert ein sehr geschmackvolles Programm zusam- niengestellt. Alan hörte.Männerguartett« von Otto Taiibmann, Albert Kluge und Erimn Lendvai, die de,» landläufigen Stil der Männerchorliterotur geschickt aus dem Weg« gehe». Di« Quartett, sänger trugen der rcicksbewegten Stimmführung durchaus Rechnung. Einer trefflichen Vorarbeit zufolge, wurden di« Schwierigkeiten aus- gezeichnet überwunden, und di« Gesänge geivanucn durch Klang farbe und belobten Vortrag sehr schnell die Gunst der Zuhörer. Tie dem Quartett gewidmeten Tonsätze von Kluge kamen zur Urauf führung. Di« kunstgerecht« Form und der apart« Stil stehen ihnen sehr reizvoll. Von Johannes Lange begleitet, erntete unser Mei. stcroboist an der Staatsopcr, Johannes König, mit d«r Klei nen Suite von Felix Dracseke und „Ein Kränzlein Ba. gatellen" vo» Joseph Haas reichen Beifall. —n. Sonja Revid, die wir im vergaiigenen Herbst kennen lernten, tanzte am Sonntagimttag in der Komödie. EttvaS besser schien der Besuch z» sein, immerhin verdient die Künstlerin größere Beach tung. Interessieren kann diese geistvolle Tänzerin unbedingt, auch tmnn man ihr nicht i» allem zu folgen vermag. Die Bewegungen 0, den „Ecossaises" und den'russischen Motiven werden »ns etivas be. fremden, wie ober Sonja Revid Humoreske und Caprice gedanklich ausschöpft, das ist großartig. Hier offcnbart sie ein Temperament und beherrscht den Ausdrnck der Gest«, daß man ibr mir ralen kann, diese kultivierten und doch dom Lebe» abgelauschten Charakterlünze ganz besonders zu pflege». Der schön«, ln strenger Disziplin gehalten« Körper, das ausdrucksvoll« Gesicht mit der klaren Stirn kommt ge. rad« diesen Studien sehr zum Nutzen. Iin ziveiten Teile brachte Sonja Revid einige Nnsdrucksstndien: Scheu. Klage, Antrieb. Nickck mit gleichem Gelingen, lieber „Scheu" könnte auch »och maneii« andere llcberschrift stehen. Das darf nicht möglich sein. „Antrieb" (Motiv Pen Beivegungcn einer Maschine entnommen) ist dagegen ei» technisches Bravourstück bei vollkommenster Lockerung der Glieder. Die düstere „Klage" will mir zu mouoton erscheine». Das Voll endetste stand au, Schluß: „Einsamkeit", ein Sprcchtanz, ganz wun dervoll im sinnsälligcn Ausdruck, und die völlige Auslösung de» Umweltlichen in „Ekstase". Ich Ivüßte keine Tänzerin, die der Revid das mit der gleickwn Geistigkeit nachuiache» könnt«. Noch dazu mit solcher fast rinirdischen Reinheit der Auffassung. Der Lleifall war begeistert. Zck. Donnerstag. 14. November. 7.36 Uhr, im Palmengarten singt Kammersängerin Lula Mysz-Gmeiner mit Egon Siegmund am Flügel. Programm: Schubert, Schumann (Frouenliebe und Leben), Nerizeitlickze Balladen (Erstaufführung): 7.30 Ussr im Gewerbehaus: Konzert vom Dresdner Lehrergesangverein unser Leitung von Generalmusikdirektor Fritz Busch. — Freilag. 15. November, 8 Uhr, im Künstlerhaus: 2. Lustiger Plaut-Abend. „Lack)en ahn« Ende!" Anderes neues Programm. — Karten für die genannten Veranstaltungen bei F. Ries.
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