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vorflandssitzung des Zentrums Mm 26. Januar in Berlin. Der Vorsitzende der deutschen Zcntrumspartri, Prof. De. Kaa». hat den Sieichsparteioorftand der deut» schen Zentrumspartei für den 28. Januar zu einer Sitzung nach Berlin rinbernsen. In dieser Sitzung sollen neben politische» Fragen in der Hauptsache organisatorische An» gelegcnheiten der Partei behandelt «erden. Sine Sitzung deo A e i ch » a »»s ch u s s« » der deutschen Zcntrumvpartei ist für den Monat Februar in Muostcht genommen. rinnet mit Recht,'dass der Streit um "die'O st r e p a rat i o» nen die Konferenz nicht zum Scheitern bringen wird. Wenn aber der „Vorwärts" die Sanktionsfrage als einen „Papierdolch" bezeichnet, der nur- „verängstigte Gemüter" erschrecke, und wenn er hofft, „daß diese mehr lächerliche als ernste Angelegenheit" die Konferenz nicht beunruhigen möge, so müssen wir dieser Auffassung entschieden widersprechen. Wenn heute Frankreich immer wieder die Frage stellt, ob man Vertrauen zu einem Lande haben könne, dessen Truppen dreimal in einem Jahrhundert vor den Toren von Paris standen, so müssen wir selbst an d>e Tatsache erinnern, das; Frankreich in einem Jahr zehnt nicht weniger als viermal Sanktionen gegen ein völlig wehrloses Deutschland ausgeübt hat, und wenn kürzlich Vriand glaubte, die Bedenken der Kammer mehrheit gegen die Rheiiilaiidräumung nur mit dem Argument entkräften zu können, daß Frankreich ja k ü n s t i g h i n j e d e r z e i t das Recht habe, bei einem zu Lauliioncn zu schreiten, so zeigt dies, welche Rolle Las Sanktionsrccht trotz aller bestehenden politischen und vertragsmäßigen Hindernisse noch im fran zösischen Denke» spielt. Der „Vorwärts" erklärt, daß die Angst vor Sanktionen weder bei der englischen Arbeiterregierung noch bei der französischen und deutschen Sozialdemokratie existiere. Hat aber, so müssen wir fragen, die englische und französi^ie Sozialdemokratie 1923 den Ruhreinmarsch zu verhindern gewußt, wird ferner die Labonr-Regierung immer am Ruder bleiben, und hat die französische Sozial demokratie im Kampf um die französische Regierungs bildung bewiesen, daß sie bereit und imstande ist, die Ver antwortung oder zumindesten Mitverantwortung an der Leitung der politischen Geschicke Frankreichs zu übernehme»? Warum scheut sich die französische Regierung, aus ein angeblich so utooisches Vorrecht aus dem Versailler Vertrage Verzicht zu leisten, wenn niemand mehr in Frank reich ernstlich an seine Durchsetzung glaubt? Wir find es der Sicherheit unserer Westgebiete, und der im Young-Plan selbst betonten Notwendigkeit voller Souveränität der deutschen Lande schuldig, daß wir unzweideutige Zusicherungen erhalten, welche das Versailler Vor recht. wenn nicht formal, so doch tatsächlich aufheben. Das ist keine Bagatelle, und soviel wir unterrichtet find, hat auch die deutsche Delegation nicht die Absicht, diese Frage zu bagatellisieren. Es gibt eben noch Kreise in Deutschland, welche an den „papierenen" Charakter des Versailler Vertrages und an die Garantie der internatio nalen Solidarität der Arbeiterschaft nicht unbesehen Glauben können. Rach »Uedem ist nichts weniger .zu erwarten als ein tziatter Verlauf der Haager Konferenz. Fr,, Gegenteil, es wird Harle Meinungskämpse geben, Kämpfe, die zeit weise die Fortführung der Konferenz gefährden können. In diesen Kümpfen müssen nicht nur die deutschen Dele gierten. sondern auch die deutsche Oeffentlichkeit die Ner ven behalten. Nicht bei Volksbegehren und Volksent scheid, sondern in diesen schicksalsschweren zwei Wochen fällt die wirkiiäze Entscizeidung über den Aoungplan. Mögen diese Wochen frei bleiben von Versuchen der Lin ken oder Rechten, aus der schiveren Lage des Landes parteipolitisches Kapital zu schlagen! In diesen Wocizen braucht Deutschland dringender als je die wichtigste Vor aussetzung einer guten Außenpolitik: ein einmüti- gesVoI k. Ein polnisches Denkmal zerfrört Kattowib, 4. Januar. Freitag, morgen gegen -1 Uhr wurde ln Vogu schütz bei Kottewitz von bisbcr unerniittelle» Tätern das Aussiändilchc»-Tcnr»ial gesprengt. Die Detonation tvar so heilig, daß >» den umliegenden Häusern mehrere Scheiben durch de» Luftdruck zertrümmert muroeii. Nach den Täter,! wird einstig gcsoricht. Die polnische Prelle wird natürlich nicht verfehlen, diese Tat den deutschen Kreisen zuzuschreiben. 30 polnische Skü-le bankrott Warschau, 4. Januar. Wie der Kurier Czerwoiip von gut unterrichteter Seite ersährt. sollen etiva 56 polnische Städte vor dem völligen finanzielle» Zusammenbruche stehen. In mehreren Fällen sei das Eigentum des Magistrats bereits mit Beschlag be- ^ ' — legt worden. In einer Stadt Westvolens hätten di« Beamten be- refts seit e nigen Monaten kein Gehalt erhallen Die große Mehr zahl der baukerottcn Städte liege in Wcslpolcn und in d«r Lodzer Woiwodschaft. Ausbruchsversuch v«u Ziirsorgezöglingen Breslau, 8. Januar. Donnersiag nachmittag versuchten sieben im Bürger-Obdach nntergebrachtc Fürsorgezöglingc anszubrechen. Sie lockerten die Fenstergittcr, wobei cs ihnen gelang, eine» Gitterstab heraus- zurcißen. Ihr Vorhaben wurde jedoch von einem Pförtner be merkt. der sich mit einem zweiten Mann in das Zimmer der Zöglinge begab. Dort aber sielen die jungen Burschen über sie her und schlugen sich mit ihnen herum. Besonders den zweiten Mann verprügelten fie schwer. Nur mit Mühe ge lang es dem Pförtner, aus dem Zimmer herauszukommen und nach der Polizei zu telephonieren. Die sieben Fürsorgezöglinge konnten schließlich überwältigt werden. Fünf von ihnen wurden i» das Polizcigcfängnis gebracht. Z. * Tetzner wird ausqeliesert. Das Gericht i» Colmar hat Freitag d e Auslieferung des aus jranzösischem Gebiet vcrhas- Ie!e» Deutschen Erich Tetzuer angeordnet. Teszner hafte, wie seinerzeit berichtet, mit der Absicht, eine Lcbensversichcrungs- summe zu erhallen, einen Unbebauten in sein Auomobil genom men und de» Wagen dann in Brand gesetzt, so daß der Ein- drucli emsland, er selbst sei bei dem Autobrande ums Leben tzeliommen. Moskauer Jahresbilanz Das Fahr -es rücksichtslosen Skattnschen Wirlschaskskurses Wtzernle und Geldnot (Von unserem Vertreter.) Moskau, 31. Dezember. Das Jahr 1929 ist nach einer Reihe von Jahren des Ausbaues und stetiger Entwicklungen ein Jahr radikaler bolschewistischer Umstellungen und Neuordnungen gewesen. Es ist das Jahr der schroffsten Abkehr von der noch von Lenin begonnenen Wirtschaftspolitik,' in dem soeben abgelauscnen Jahre vollzog sich der Bruch mit den Traditionen des Leninis mus. Stalin allerdings sagt, das Jahr 1929 hätte den Beginn der rücksichtslosesten und konsequentesten Verwirklichung des leninistischen Programms gebracht. Aber es ist nur die brutale Persönlichkeit des Diktators, die im Lande die widerspruchslose Anerkennung des Spruches erzwang. Wie eine Springflut, überraschend und mit voller Wucht, brach der bolschewistische Radikalismus aus. alles erfassend: Innen- und Außenpolitik, vor allem aber die Wirtschaft!-- und Kulturpolitik Unter Ausbietung aller Machtmittel wurde unerbittlich und zielsicher die einfach gigantische Aufgabe in Angriff genommen, die durch elf Jahre widerstrebenden mechanischen und geistigen Kräfte mit dem Dogma oder der Makhtapparatur zu bezwingen. Der Sieg über die Geister ist, das läßt sich jetzt schon sagen, ein vollkommener. Die Stalin geistig Ueberlegenen, die letzten eines geist- und wesens verwandten Freundeszirkels um Lenin, die aus dieser Ver bundenheit mehr Recht haben zu der Behauptung, die ideologi schen Testamentsvollstrecker ihres Meisters zu sein, sind nun endgültig aus ihren Aemtern gedrängt und abgetan, müssen ohnmächtig, in untergeordneten Stellungen oder gar im Exil, den Dingen zusehen. Der Niedergang des geistigen Bolschewis- ratter und Ziel ver breit organisierten Antikirchenbewegung Fabrikbelegschaftcn fasten Beschlüsse: Kreuze und Glocke« ocr Kirchen abzunehnicn, und die Kirchen zu Klubs oder Er. holungsheimen umzugestalten. In südrussischen Fabrikstädm, treiben, um in den Klöstern Arbeiter anzusiedeln! Diesem 'ist schluß steht wenig nach die Forderung, das weltberühmte Kioficr Troizko-Sscrgijcw, das ein Museum für Ikonenmalerei u„z die reichste Sammlung an sonstiger russischer Kirchenkunst e,„. mus ist so katastrophal, wie er nie für möglich gehalten werden konnte: ob es auch ein Zusammenbruch für immer ist, das ist schwer zu sagen: sträubt man sich doch, oie sich doch, die Sicghaftigkeit der setze Gewalt über di« des Geistes zu setzen! Die „Front des KI a s s e n k a m p f e s", errichtet im Dorf und in der Stadt, ist das Motiv des Jahres 1929. Doch war der Sieg über die „alte Garde" ein leichter und voll kommener, so ist der Sieg aus dem Dorfe mit so vielen Opfern erkauft, daß das Endergebnis ungewiß bleibt. Der Sieg über die Materie industrielle Produktionssteigerun gdrückt sich aug in einer Reihe von Maßnahmen, die ebenso radikal wie rücksichislos durchgeführt, das Problem meistern sollen. An der „Front des Klastenkampses" tobt seit langen Wochen in fast allen ländlichen Bezirken der Sowjetunion ein Ringen, das eine schon unüberseh bar gewordene Zahl von Blutopsern gefordert hat. Der scharfe Knall der Erckutionsschüsse hallte von den zerklüfteten Berg- wänden des Kaukasus wider, und er verlor sich in den unabseh baren Weiten der russischen Flachcbene: Bauern, die sich den Machtgeboten der Staatsorgane widersetzten oder die Hergabe ihrer Ernte verweigerten. Teilnehmer an religiösen Sekten oder Mitglieder umstürzlciischer Organisationen waren die Hin gerichteten. In der übergroßen Mehrzahl aber blieben Dauern aus diesem Blutfelde liegen. Die E. P. U.. der schwarze Todes schatten über Rußland, berichtete schon nicht mehr über den Einzelfnll der Verfolgung und Aburteilung, sondern gab durch lange Wochen wahre Operationsbulletins von der Front des Klastenkampses heraus: eine „Front", die im Moskauer und Leningrader Rayon zu finden war und sehr stadtnahe Dörfer als „Kampspunkte" hatte, eine andere „Front" im westlichen Sibirien, an der Wolga bei Samara und sogar im Gebiet der Wolgadeutschen Sowjetrepublik. Bauern wurden erschossen wegen Verheimlichung von erfragten Vorräten, wegen Aufwiegelung zum Widerstande, wegen Brandstiftung an Eetreidefabriken, wegen Mordes an dörflichen Sowjetbeamten. Aber auch nicht wenige Bauern wurden erschossen, weil sie die Ausräumung und Schließung der Dorfkirchcn mit Gewalt verhinderten und die Beauftragten mit Prügeln oder gar schwer verletzenden Stein würfen zum Dorfe hinausjagien. In diesen Fällen wurden mit den Bauern auch die Geistlichen erschossen; auch dann, wenn sie ihre völlige Unschuld an den Vorgängen Nachweisen konnten! Wenn nur möglich, feiert Stalin den Sieg der Soziali sierung des Dorfes und beglückwünscht er die Erfolge der Pro paganda der Gottlosen. Ein Blick in die Wirklichkeit zeigt, daß die Sozialisierung des Dorfes eine Angelegenheit brutaler, die russische Bauernschaft materiell vernichtender und moralisch zer rüttender Zwangsmaßnahmen ist. Die Hinrichtungs- salven der GPU.-Truppen zerbrachen dabei den bäuerlichen Widerstand und ließen den bäuerlichen Kollektivgedanken" siegreich werden. Aus diesen „Sieg" hin wurden die antireli giösen Unternehmungen der Partei, der Jugend- und Eottloscn- verbändc eingeleitet, damit das Werk radikaler Bolschewisierung sich vollende. Es ist nicht das antireligiöse Charakteristikum des Jahres 1929. daß eine Antiweihnachtskampagnc organisiert, und mit allen Mitteln die Feier des Weihnachtsfestes unmög lich gemacht wurde. Aehnlickcs, wenn auch vielleicht nicht mit der gleichen Konsequenz, ist schon in früheren Jahren und be sonders zum Osterfest unternommen worden. Andere, etwas irük ' ' »rüber datierende Ercianisse weisen viel eindeutiaer aus Lha- sonstiger russischer hält, als Kii-derinternat und Warenspeicher zu verwende»>! Ein Telegramm einer Donez-Fabrikbelegschaft an Stalin ab« meldete: „Kirchen geschlossen. Viertausend Ikone gesammelt und öffentlich verbrannt. Den Sieg im Kampfe gegen religiöse Finsternis demonstrierten 15 000 Arbeiterl" Man steht: die „Front des Klastenkampses" . verfügt über eindrucksvolle und nachhaltig wirkende Kampfmittel. Flinte und Brandsaitel sollen dem Bolschewismus im zwölften Jahre der Herrschaft die materiellen und ideellen Fundamente errichten, ihn siegreich werden lassen über den russischen Menschen und seine von Jahr. Hunderten geformte Kultur. Doch auch Stalin weiß, daß Flinte und Brandfackel wohl den Menschen und sein Werk, aber nicht die Kultur schlechthin zerstören können. Es mußten also m>ch andere, die Dinge an der Wurzel anpackende, irgendwie zweck- s begründete Mittel eingesetzt werden, soll das Ziel der Zer trümmerung bürgerlich-religiöser Kultur und des Neuausba»- «iner proletarisch-atheistischen Kultur erreichbar erscheinen Durch elf Jahre hindurch rechnete das bolschewistische Ruß land in llebereinstimmung mit der bürgerlichen Welt die Ta- ten nach dem Gregorianischen Kalender.' Im Rahmen der gro ßen Umwälzung eine bescheidene Reform, aber keine unwichtige. Das zwölfte Jahr der bolschewistischen Revolution hat nun mit diesem „neuen Stil" aufgeräumt, und an die Stelle des „ver alteten bürgerlichen", den „neuen revolutionären" Kalender gesetzt. Der „Wirtschastskalcnder", der seit dem 1. Dezember 1929 praktisch eingeführt ist und ab 1. Januar von Gesetzes we gen gilt, folgt in der Benennung der Tage und Monate noch dem 'Gregorianischen Kalender. Die wissenschaftliche Kom mission. die seit langem über dieses „Reform"werk brütet, hat ohne die Vorarbeiten für weitergehcnde, radikalere Kalender- umstellunacn aufzugebcn, mit dieser Bestimmung die vorsick,- tigste Fassung akzeptiert. In llebereinstimmung mit dem Mri- schaftssahr, das schon immer vom 1. Oktober zum 30. Septembci verlaufen ist, steht nun auch der Kalender, ver das Jahr mii dem 1. Oktober beginnen läßt, und zwar mit der Bezeichnung Jahr 1929/30. Das „Wirtschaftsjahr" hat zwölf Monate zu 30 Tagen und sechs Fünftagewochen. 72 Arbeits- und eine Feier tagswoche. Auf dem Kalenderblock aber sind die Tage de» Fünferwoche in den Farben gelb, rosa, rot, blau und grün ge kennzeichnet. Die fünf allgemeinen Staatsfeiertage liegen außerhalb dieser Farbcnskala. Die Bezeichnung „Wi rtsch a fts ka ke nd e r" läßt den Sinn dieser Kalenderreform offenbar werden: eine Maßnahme zur Steigerung der industriellen Produktion. Der überwiegend bereits durchgesiihrten Einrichtung der „ununterbrochenen Ar beit" ist die kalendarische Neuordnung mit der Fünftagewoche gefolgt. Fabriken und Büros, Behörden und Handel haben Bc legschaften und Angestellte in „Farbengruppen" — gelb, rosa rot. blau und grün — eingeteilt, die nach vier Arbeitstagen den Tag ihrer K-ftendersarbe frei haben. Ob und wie groß de: Produktionssteigerungseffekt der ununterbrochenen Arbeit sein wird, soll uns heute nicht interessieren. Co ungewiß aber der Wirtschaftsefsekt ist, so sicher ist der kulturzcrstörende Esse?! dieser arbeitskalendarischcn Neuordnung. Der Schlag gegen den Sonntag ist so radikal, wie er nur sein kann: der einheitliche Ruhetag ist ausgemerzt: aufgebobe, sind auch die großen Kirchenfeste fOstern, Pfingsten und Weil', nachten) und sonstige kirchliche Feiertage. Die Einführung Verordnung zum Wirtsclmftskalcmder besagt zivar: „Auf die Wünsche der Arbeiter und Angestellten bezüglich gleicher Ruhe- s. ritte machen! So gewiß die gewollte Zersetzung der Familie st. so sicher ist die nicht nebensächliche antireligiöse Tendein der Arbeitskalendcrncuordnuncz. In all den Debatten und Cc klärungen kam dieser antireligiöse Charakter der Kalender nebuordiiling zum Ausdruck Und ausgerechnet der Präsiden! der Gesellschaft für kulturelle Verbindung mit dem Ausland» war es. der kurz und bündig die Kalenderrcsorm als das, wac sie ist, umschrieb: ..Der Fortfall der Sonntage schafft eine vor zügliche Basis für den Kampf gegen die Religion!" Die Bilanz des Jahres 1929 ist: Sieg des Radikalismus auf der ganzen Linie! Der Radikalismus wird auch für das Jahr 1930 die Entwicklungen des Sowjetstaates beherrschen. Fühlt sich doch der Fünfziger Stalin kräftig genug, für ein Sechstel der bewohnten Erdoberfläche ureigene Lebensgcsctze zu daktiren. Lebensgesctze, die das russische Volk der übrigen Menschheit ei» fremden sollen! Flugzeug - Katastrophe Zehn Personen getötet London, S. Januar. «ns Santa Monica tn Kalifornien wird »in furchtbares Flugzeugunglück gemeldet, dem zehn Personen zum Opfer gefallen sind. Zwei für die Ausnahme eines Films für die Fox« Gesellschaft benutzte Flugzeuge stießen in einer Höh« von etwa «Sü m mit voller Wucht zusammen und stürzten in den Atlanti« scheu Ozean ab. In den beiden Flugzeugen hatte» sich zehn Personen befunden, di« alle ums Leben gekommen sind. Bisher wurden drei Lote geborgen. Mehr als zwanzig Schnellboot« fuhren sofort nach dem Absturz zur Durchführung der Rettnngs- arbeiten aus, die jedoch außerordentlich schwierig waren, da das Meer an dieser Stelle mit Schlingpflanzen aller Art Lbersät ist und die beiden abgestürzten Flugzeuge infolgedessen von den Schlinggewächsen vollkommen eingeschlostcn waren. Später wurde die Hossnnng aus die Rettung der restlichen sieben Personen endgültig ausgegeben. Unter den Toten befindet sich auch der Produktionsleiter Hawks, der Gatte der Schauspielerin May Astor. Die For-Filmgesellschaft hatte zwei Stimson-Dctroitmnschi- ncn gemietet, um für de» Film „Solche Männer sind geiährlich" Trickaufnahmen z» machen. In einer Höhe von ewa 70» Meiern stießen die beiden Flugzeuge zusammen und stürzten ins Meer. Eine der beiden Maschinen brannte beim Absturz lichterloh. Vor dem Unglück kreiste über den beiden Maschinen ein drittes Flugzeug, von dein aus ein Fallschirmabsprung staitsinden sollte. (In Anlehnung azi das geheimnisvolle Verschwinden des bekannten Brüsseler Bankiers Lömensicin ist das Manu skript versaßt.) Der Vorgang sollte von den niedriger sliegcn- dcn Flugzeugen ausgenommen werden. Der Schauspieler, der de» Sprung in dir Tiefe wagen sollte, war bereits atstprnng- bereit, als der Führer des oberen Flugzeuges plötzlich bemerkte, daß eines der beiden anderen Flugzeuge gegen die Sonne slie-^ gend, buchstäblich in das zweite Flugzeug hineinstürzte. Aellerßlseiidtihii Anschlag lnvrmoschweiz Braunschwelg, 2. Januar, Donnerslag nachmittag wurde auf den Zug Braunschweig-I Gifhorn zwischen dem Vorortbahnhof Querum und dem Bahnhof! Wenden kurz hinter dem Querumer Wald wiederum «in Anschlag! verübt. Es ist dies der achte innerhalb von zwei! Monaten. Nachdem die Täter vergeblich versucht hatten, di«! in der Nähe des Tatortes stehenden Warnungstafeln, die mit! schweren Eiscnschlcnen fest in die Erde verankert find, umzu-I reißen und aus die Schienen zu legen, hatten sie von einer in der! Nähe befindlichen Brücke einen Sockel ans Stein im Gewicht von! etwa einem Zentner losgeschlagen und aus die Schienen gelegt.! Der von Wenden nach Braunschweig fahrende Zug hat diese« Hindernis mit dem Schienenräumer etwa dreißig Metel weit mitgeschleist und langsam zermalmt. Von de» Tätern fehlt jede Spur. Trotz des eifrigen Zusammenarbeiten^ der Kriminalpolizei mit der Bahnschutzpolizei der Reichsbahn- direktton Magdeburg, die seit Wochen in Braunschweig I zusammengczagen ist und vou der etwa achtzig Beamte täglich zu jeder Zeit das Gebiet der Braunschweiger Bahne» abstrcisen, ist es »och nicht gelungen, einen der Täter scstzustellen odei irgendwelche Anhaltspunkte zu bekommen. -Völkerbericht -er Dres-ner Wetterwarll Witterungsaussichten. Wechselnd meist stark bewlMl keine, oder nur örtlich geringfügige Niederschläge. Tempels Inren langsam zurnckgchcnd. aber kür die Jahreszeit. bescnR ders ftn Flachland« noch z» hoch. Oertlich dunstig oder nebügl Flachland schnmche bis mäßige, Gebirge mäßige bis srlsch<! Winde aus südlicher Richtung. Z Die Isnch Leaasso» block» ckei cksutseken ln sm 1. lanuav s dlnckickem nnssenscbnkts nossensciinkts nbgolnulvnsn vor l»os»a>tr, ein Lrqcdnls, i nndwirtsekc. Heben Lusnm vcnv.iniobmon. nen C-ebieto clie ttcbisto ckc veinvertunk, < ttigllnisation sncb cier qsn labrsz »viertel bracbt baden, nassenscb splu« 217 in» «cbaktsn « suttvsisen. v «tcii'Icsie 8teix cke» Vesta ncksi Lust nsmlieb. cknO kte/.uqs- unck eilte,'» sieb cd lieb starken keb.'illsrvesen nieder nuk x.'iii.c-iqkeit cl scbatten 2 8pnr- unck bereits rbc.kls einem ellekti xeqen knt s sr bnltsn > /Vorjnkrsxlkkei freuncklie Temlenr wesen xesir gen Knrsst und ^cdguberr vei lindert. leckii ? o „ .ach-cscbw .in-'.rit iVigz, nn, kl,Kien ,'nren > bcn--s Nesserle ttqeri ndüg, slit Werke — 2 « Leise- keßer 2 I'or/.elian unck Lelcberoien I 's z "/q „> kä> er gebende! len Verisuk wu Oi-estlnei K «Iren, bis 247 stetig. >74,- ,!7i — bis I7Z,—) ru! liych— bis 21t lrri — bis i5k dis istz— />8. 21 - bis 22 <: !6», I»,7N bi >17,AY dis 17,8 14,üb, mbiA. (I',üd bis >2.- i2,2(b rulüx-. l Niliig Näcker V» etrennocdn Melrennietil. 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